Eine gefährliche(?) Jagd
von Arawn
Kurzbeschreibung
Wieder einmal erwacht Henry Jekyll mit dem Beweis von Hydes Mordlust. Geschockt und verängstigt sucht er seine Verlobte, Lisa, auf, doch da beginnt das Unglück. Denn sie fiel einem Vampirangriff zum Opfer. Damit ist Jekylls neuer Lebensweg bestimmt: Er wird Vampirjäger! Es ist nur eine Frage der Zeit, bis er auf die Spur des berühmt berüchtigten Grafen von Krolock stößt.
GeschichteParodie / P12 / Gen
Edward Hyde
Henry Jekyll
25.05.2008
02.05.2009
18
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25.05.2008
803
Henry Jekyll
“Aber ich habe keine Zeit für sowas!”, entrüstete ich mich zum wiederholten Male. Doch der Wirt - Chagall hieß er, wenn ich mich nicht sehr täuschte - wollte einfach kein Einsehen haben.
“Sie haben gestern abend genau vier Flaschen unseres “Fürstentrunkes” hinter geschüttet, ohne auch nur eine einzige Münze bei sich zu haben. Wie können Sie erwarten, dass ich Sie das so einfach durchgehen lasse. Sie werden einen Monat umsonst für mich arbeiten, und damit basta!”
“Aber verstehen Sie mich doch, Herr Chagall, ich habe eine Mission zu erledigen! Und ich kann mir keinen Aufschub leisten, erst recht nicht einen ganzen Monat!”
Oh, diesmal hatte Hyde es wirklich übertrieben! Wie hatte er mich nur in so eine Lage bringen können? Die Vampire würden nicht warten, bis ich mit Tellerwaschen fertig bin, sondern in der Zwischenzeit vielen, vielen Menschen das Leben rauben, ohne dafür bestraft zu werden. Nein! Ich durfte nicht darüber nachdenken, dass würde ich nicht ertragen können. Ich musste ganz einfach einen Weg finden, diesen dicken Wirt auszuzahlen, ohne einen ganzen Monat nutzlos verstreichen zu lassen.
Und da fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Das war die Idee schlechthin. Oh, ich war so ein Genie!
Und in diesem Moment stellte Chagall auch noch genau die richtige Frage!
“Was bitte soll das für eine Mission sein, die so unsagbar wichtig ist?” Der Hohn sprach aus seinen Worten, doch als ich antwortete, wurde sein Gesicht zu meiner Freude aschfahl.
“Ich bin Vampirjäger. Ich habe es mir zur Aufgabe gemacht, diese blutsaugenden Ungeheuer auszurotten und die Welt so zu einem sicheren Ort zu machen. “
“Va-vampire?”
“Sagen Sie, Herr Chagall, sind hier in letzter Zeit seltsame Vorkommnisse geschehen? Blutleere Leichen? Tote, die wieder auferstehen?”
“W-was reden Sie da bloß?”, sagte er betont lässig, wandte dabei jedoch den Blick ab. Ich hatte ihn fast soweit.
“Hören Sie, ich halte es für unwahrscheinlich, dass der ganze Knoblauch, der hier an den Wänden hängt, nur Zufall ist. Es gibt hier Vampire, habe ich recht?”
“Ähm - also - “
“Ich möchte Ihnen einen Vorschlag machen. Ich werde die Vampire finden und töten, die Ihnen hier das Leben schwer machen. Dafür werde ich auch keine Gegenleistung verlangen, außer, dass Sie mir den Wein erlassen.” Ich konnte das triumphierende Grinsen nicht unterdrücken. Ach, wie liebte ich meinen Beruf!
“Sie allein wollen -?”
“Oh, ich habe schon sehr viele Vampire gejagt und hingerichtet, da wird dieser hier kein Problem darstellen. Verlassen Sie sich darauf.”
Chagall zögerte, doch schließlich sagte er: “Ich werde darüber nachdenken. Wenn Sie bitte solange im Schankraum warten möchten.”
Und fort war er. Beinahe fluchtartig war er in die Küche geeilt, also ließ ich mich seufzend auf dem Stuhl nieder, der mir am nächsten stand. Jetzt erst merkte ich, wie fassungslos mich alle anderen Gäste anstarrten und, als ich die Blicke erwiderte, schnell fort sahen.
Und so wartete ich.
Ich beobachtete Gäste, die kamen und gingen und ich spürte, wie ich immer müder wurde. Kein Wunder. Schließlich hatte ich heute früh versucht, mich aus dem Gasthaus zu schleichen, als ich bemerkt hatte, was Hyde wieder einmal angerichtet hatte. Es war mir sogar gelungen, doch bereits nach einer Stunde hatte ich mich hoffnungslos verlaufen und wurde dann, frierend und schimpfend von Dorfbewohnern gefunden und zurückgezerrt.
Ich war beinahe eingeschlafen, als die Tür ein weiteres Mal aufgestoßen wurde und kurz darauf ein mörderisches Geschrei losging.
“Das ist er!!!”
Erschrocken schnellte mein Kopf hoch und ich sah eine Frau mit hochrotem Kopf und ausladenden Schritten auf mich zukommen. Verwirrt blickte ich ihr entgegen. “Sie sind dieser Grobian, der meinem kleinen Töchterchen einen Spazierstock über den Kopf geschlagen hat!”
“Was habe ich?”, fragte ich verdattert. Wie als Antwort erschien ein Bild vor meinem inneren Auge, das nur von Hyde stammen konnte. Ich sah ein kleines, etwa achtjähriges Mädchen, dass aufgedreht und nervig, wie kleine Kinder nun einmal sind, um Hyde herumrannte und plapperte, bis Hyde schließlich die Geduld verlor, und dem Kind mit meinem Spazierstock auf den Kopf schlug. Das Kind rannte heulend weg und ich bedankte innerlich bei Hyde, der mich wieder einmal in eine so vorzügliche Lage gebracht hatte.
“Ich glaube, Sie müssen mich verwechseln - “, begann ich.
“So viele Fremde gibt es hier nicht, dass ich Sie nicht wiedererkennen würde”, schrie sie noch immer.
“Aber sehen Sie doch”, versuchte ich es erneut. “Ich trage keinen Spazierstock bei mir. Wie also kann ich derjenige sein?” Der Stock lag zum Glück noch in der Besenkammer, wo Hyde mich seinem Rausch hat ausschlafen lassen. Und noch mehr Glück hatte ich, weil die Frau wohl nicht besonders helle war. Denn nun dachte sie eine Weile darüber nach, dann entschuldigte sie sich bei mir überschwänglich und verließ schnellen Schrittes den Schankraum.
Ich lehnte den Kopf wieder auf die Hände und schloss die Augen, froh darüber, der Situation entkommen zu sein, und schlief augenblicklich ein.
“Aber ich habe keine Zeit für sowas!”, entrüstete ich mich zum wiederholten Male. Doch der Wirt - Chagall hieß er, wenn ich mich nicht sehr täuschte - wollte einfach kein Einsehen haben.
“Sie haben gestern abend genau vier Flaschen unseres “Fürstentrunkes” hinter geschüttet, ohne auch nur eine einzige Münze bei sich zu haben. Wie können Sie erwarten, dass ich Sie das so einfach durchgehen lasse. Sie werden einen Monat umsonst für mich arbeiten, und damit basta!”
“Aber verstehen Sie mich doch, Herr Chagall, ich habe eine Mission zu erledigen! Und ich kann mir keinen Aufschub leisten, erst recht nicht einen ganzen Monat!”
Oh, diesmal hatte Hyde es wirklich übertrieben! Wie hatte er mich nur in so eine Lage bringen können? Die Vampire würden nicht warten, bis ich mit Tellerwaschen fertig bin, sondern in der Zwischenzeit vielen, vielen Menschen das Leben rauben, ohne dafür bestraft zu werden. Nein! Ich durfte nicht darüber nachdenken, dass würde ich nicht ertragen können. Ich musste ganz einfach einen Weg finden, diesen dicken Wirt auszuzahlen, ohne einen ganzen Monat nutzlos verstreichen zu lassen.
Und da fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Das war die Idee schlechthin. Oh, ich war so ein Genie!
Und in diesem Moment stellte Chagall auch noch genau die richtige Frage!
“Was bitte soll das für eine Mission sein, die so unsagbar wichtig ist?” Der Hohn sprach aus seinen Worten, doch als ich antwortete, wurde sein Gesicht zu meiner Freude aschfahl.
“Ich bin Vampirjäger. Ich habe es mir zur Aufgabe gemacht, diese blutsaugenden Ungeheuer auszurotten und die Welt so zu einem sicheren Ort zu machen. “
“Va-vampire?”
“Sagen Sie, Herr Chagall, sind hier in letzter Zeit seltsame Vorkommnisse geschehen? Blutleere Leichen? Tote, die wieder auferstehen?”
“W-was reden Sie da bloß?”, sagte er betont lässig, wandte dabei jedoch den Blick ab. Ich hatte ihn fast soweit.
“Hören Sie, ich halte es für unwahrscheinlich, dass der ganze Knoblauch, der hier an den Wänden hängt, nur Zufall ist. Es gibt hier Vampire, habe ich recht?”
“Ähm - also - “
“Ich möchte Ihnen einen Vorschlag machen. Ich werde die Vampire finden und töten, die Ihnen hier das Leben schwer machen. Dafür werde ich auch keine Gegenleistung verlangen, außer, dass Sie mir den Wein erlassen.” Ich konnte das triumphierende Grinsen nicht unterdrücken. Ach, wie liebte ich meinen Beruf!
“Sie allein wollen -?”
“Oh, ich habe schon sehr viele Vampire gejagt und hingerichtet, da wird dieser hier kein Problem darstellen. Verlassen Sie sich darauf.”
Chagall zögerte, doch schließlich sagte er: “Ich werde darüber nachdenken. Wenn Sie bitte solange im Schankraum warten möchten.”
Und fort war er. Beinahe fluchtartig war er in die Küche geeilt, also ließ ich mich seufzend auf dem Stuhl nieder, der mir am nächsten stand. Jetzt erst merkte ich, wie fassungslos mich alle anderen Gäste anstarrten und, als ich die Blicke erwiderte, schnell fort sahen.
Und so wartete ich.
Ich beobachtete Gäste, die kamen und gingen und ich spürte, wie ich immer müder wurde. Kein Wunder. Schließlich hatte ich heute früh versucht, mich aus dem Gasthaus zu schleichen, als ich bemerkt hatte, was Hyde wieder einmal angerichtet hatte. Es war mir sogar gelungen, doch bereits nach einer Stunde hatte ich mich hoffnungslos verlaufen und wurde dann, frierend und schimpfend von Dorfbewohnern gefunden und zurückgezerrt.
Ich war beinahe eingeschlafen, als die Tür ein weiteres Mal aufgestoßen wurde und kurz darauf ein mörderisches Geschrei losging.
“Das ist er!!!”
Erschrocken schnellte mein Kopf hoch und ich sah eine Frau mit hochrotem Kopf und ausladenden Schritten auf mich zukommen. Verwirrt blickte ich ihr entgegen. “Sie sind dieser Grobian, der meinem kleinen Töchterchen einen Spazierstock über den Kopf geschlagen hat!”
“Was habe ich?”, fragte ich verdattert. Wie als Antwort erschien ein Bild vor meinem inneren Auge, das nur von Hyde stammen konnte. Ich sah ein kleines, etwa achtjähriges Mädchen, dass aufgedreht und nervig, wie kleine Kinder nun einmal sind, um Hyde herumrannte und plapperte, bis Hyde schließlich die Geduld verlor, und dem Kind mit meinem Spazierstock auf den Kopf schlug. Das Kind rannte heulend weg und ich bedankte innerlich bei Hyde, der mich wieder einmal in eine so vorzügliche Lage gebracht hatte.
“Ich glaube, Sie müssen mich verwechseln - “, begann ich.
“So viele Fremde gibt es hier nicht, dass ich Sie nicht wiedererkennen würde”, schrie sie noch immer.
“Aber sehen Sie doch”, versuchte ich es erneut. “Ich trage keinen Spazierstock bei mir. Wie also kann ich derjenige sein?” Der Stock lag zum Glück noch in der Besenkammer, wo Hyde mich seinem Rausch hat ausschlafen lassen. Und noch mehr Glück hatte ich, weil die Frau wohl nicht besonders helle war. Denn nun dachte sie eine Weile darüber nach, dann entschuldigte sie sich bei mir überschwänglich und verließ schnellen Schrittes den Schankraum.
Ich lehnte den Kopf wieder auf die Hände und schloss die Augen, froh darüber, der Situation entkommen zu sein, und schlief augenblicklich ein.