Eine gefährliche(?) Jagd
von Arawn
Kurzbeschreibung
Wieder einmal erwacht Henry Jekyll mit dem Beweis von Hydes Mordlust. Geschockt und verängstigt sucht er seine Verlobte, Lisa, auf, doch da beginnt das Unglück. Denn sie fiel einem Vampirangriff zum Opfer. Damit ist Jekylls neuer Lebensweg bestimmt: Er wird Vampirjäger! Es ist nur eine Frage der Zeit, bis er auf die Spur des berühmt berüchtigten Grafen von Krolock stößt.
GeschichteParodie / P12 / Gen
Edward Hyde
Henry Jekyll
25.05.2008
02.05.2009
18
15.983
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Dieses Kapitel
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25.05.2008
943
Edward Hyde
Als Henry endlich einschlief übernahm ich die Kontrolle und das ohne, dass es der liebe Henry merkte.
Es schien noch eine lange Fahrt bis zu Hafen zu werden, also griff ich mir die Zeitung und blätterte sie gelangweilt durch. Dort sah ich natürlich auch den Artikel, den Henry dick eingerahmt hatte. Ich überflog die Zeilen. Schien so, als gäbe es bald wieder Arbeit.
Ich wollte die Zeitung gerade weglegen, als ein Artikel darunter meine Aufmerksamkeit erregte.
Rumänien gewinnt weltweite Weinverkostung
Von 200 Ländern, die an dem Wettbewerb teilgenommen haben, gewann das Land Rumänien den Preis “Goldene Rebe”. Es wurde von 30 Jurymitgliedern als das Land mit dem besten Wein bewertet. Hier ein paar Aussagen der Jurymitglieder:
“Das war der beste Wein, den ich je getrunken hatte. Er ist einfach unbeschreiblich.” - Tsubasa Yamamoto (Gourmetkoch)
“Dieser Wein war eine wahre Gaumenfreude. Ich bedaure, dass er nicht in Italien erhältlich ist.” - Tony Benalocci (Restaurantkritiker)
“Das ist die Vollendung des Weingeschmacks. Ich werde nie wieder einen anderen Wein trinken.” - James McCloud (Gastwirt)
Was der Wirt dazu sagt:
“Wir sind überglücklich, diese Auszeichnung zu erhalten. Wir hoffen, noch vielen Gästen diesen einzigartigen Wein in unserem Luxushotel “am ersten Platz” servieren zu dürfen.”
- Yoine Chagall
Nach zwei Stunden hielt diese Kutsche endlich und ich stieg aus.
Ich überlegte nicht lange, was zu tun war. Vampire lebten schließlich ewig, da kam es auf ein paar Monate auch nicht mehr an.
Dem Kutscher warf ich einige Münzen zu und machte mich dann auf den Weg zum Hafenmeister.
“Was wollen Sie?”, fragte mich der Hafenmeister gelangweilt.
“Ein Schiff nach Rumänien.”, antwortete ich sofort. Wie gut, dass Henry nichts bemerkte. Der würde sicher toben und auf eine Fahrt nach Italien bestehen, wo sie nicht einmal den besten Wein der Welt verkauften. Er musste einfach lernen, seine Prioritäten anders zu orientieren.
“Macht 37 France.”, sagte der Hafenmeister endlich. Ich drückte ihm das Geld in die Hand und er gab mir endlich das Ticket.
“Dock 13. Legt in zehn Minuten ab.” Na toll, hätte er das nicht eher sagen können? Ich schnappte mir Koffer und Tasche und ging schnell zu besagtem Dock.
Endlich angekommen, begann ich zu zweifeln. Würde es dieser Kahn überhaupt bis nach Rumänien schaffen? Er machte bereits jetzt den Eindruck, halb unter Wasser zu stehen. Letzten Endes begab ich mich doch an Bord und steuerte die Kajüte an, die mir zugeteilt worden war. Lange suchen musste ich nicht, da es nur diese eine Kabine für Fahrgäste gab und sie bestand aus lediglich einer Hängematte. Sie schienen nicht oft Passagiere an Bord zu haben.
Ich stellte den Koffer und die Tasche ab und überlegte, was ich nun tun sollte. Zu meinem Bedauern hat Henry nicht einmal eine kleine Flasche Wein mitgenommen, die ich oben an Deck hätte genießen können. So oder so, ich hielt es unter Deck einfach nicht aus. Das war schon auf der Überfahrt von England nach Frankreich so. Weshalb musste ein Schiff immer so verdammt herum schaukeln? Konnte es nicht einfach ruhig vor sich hinschwimmen? Weshalb hatte Henry keinen Wein mitgenommen? Der hatte mir letztens verdammt gut gegen die Übelkeit geholfen. Das machte er sicherlich mit Absicht. Aber das würde ich nicht so einfach auf mir sitzen lassen. Denn dafür würde in Rumänien der Wein in Strömen fließen. Dann durfte Henry sich mit der Übelkeit herum quälen.
Endlich trat ich ins Freie. Ich trat an die Reling und schaute aufs Meer. Ich starrte zehn Minuten auf den Ozean, dann wurde es mir zu langweilig. Sollte das jetzt die ganze Zeit so gehen?
Plötzlich huschte etwas Graues, Pelziges vorbei. Ich schnappte mir die Ratte, die gerade der ersten folgen wollte. Sie quiekte und biss um sich, was mich jedoch nicht störte. Mir war gerade eine Idee gekommen.
Ich holte weit aus und warf die Ratte über Bord. Sie paddelte noch kurz, bevor sie versank. Ich schnappte mir die Nächste, die vorbeirannte und beförderte auch sie ins Meer. Vielleicht würden ja Haie von den Ratten angelockt werden? Und wenn dann erst einmal ein richtig großer Hai da war, würde ich einen Matrosen rufen, um ihn darauf aufmerksam machen. Wenn er sich dann über die Reling beugte und ich ihn versehentlich aus dem Gleichgewicht brachte, sodass er dann ins Meer stürzte, würde der Hai über ihn herfallen und ich wäre einige Zeit von diesem Geschaukel abgelenkt.
Das war ein großartiger Plan!
Bereits drei Stunden später hatte ich dreiundzwanzig Ratten versenkt, aber kein Hai zeigt sich. Und hier rannte keines der Mistviecher mehr herum. Ich seufzte und drehte mich herum. Dann würde ich wohl doch unter Deck nach einigen Ratten suchen müssen, denn so schnell würde ich meinen Plan nicht aufgeben. Ich würde schon noch einen Hai anlocken.
Ich stieg die knarzenden Stufen herab und begann, die wenigen Räume des Schiffes abzusuchen.
Der erste Raum war die Kombüse. Ich schloss die Tür sofort wieder, als mir der Geruch von, mit Sicherheit ungenießbaren, Essen entgegenschlug und meine Übelkeit schürte.
Die zweite Tür führte in unsere Kajüte, sodass ich diese überging.
Zum Schluss blieb nur noch eine dritte Tür übrig. Als ich sie öffnete, konnte ich mein Glück kaum fassen. Sofort vergaß ich meinen Plan, denn vor mir stapelten sich zig Weinfässer. Natürlich nicht der beste der Welt, der mich erst in einigen Tagen erwartete, aber immerhin ein edler Tropfen. Ich näherte mich dem ersten Fässerstapel und nahm das oberste Fass herunter und öffnete den Deckel. Mir schlug der saure, aromatische Duft des Weines entgegen. Damit waren meine Sorgen der Seekrankheit vergessen. Ich nahm einen leeren Becher, der hier herumstand, wahrscheinlich gehörte er einem Matrosen, der hier seinen Abend damit verbracht hatte, trübselig auf die Fässer zu starren, um sie zu bewachen.
Als Henry endlich einschlief übernahm ich die Kontrolle und das ohne, dass es der liebe Henry merkte.
Es schien noch eine lange Fahrt bis zu Hafen zu werden, also griff ich mir die Zeitung und blätterte sie gelangweilt durch. Dort sah ich natürlich auch den Artikel, den Henry dick eingerahmt hatte. Ich überflog die Zeilen. Schien so, als gäbe es bald wieder Arbeit.
Ich wollte die Zeitung gerade weglegen, als ein Artikel darunter meine Aufmerksamkeit erregte.
Rumänien gewinnt weltweite Weinverkostung
Von 200 Ländern, die an dem Wettbewerb teilgenommen haben, gewann das Land Rumänien den Preis “Goldene Rebe”. Es wurde von 30 Jurymitgliedern als das Land mit dem besten Wein bewertet. Hier ein paar Aussagen der Jurymitglieder:
“Das war der beste Wein, den ich je getrunken hatte. Er ist einfach unbeschreiblich.” - Tsubasa Yamamoto (Gourmetkoch)
“Dieser Wein war eine wahre Gaumenfreude. Ich bedaure, dass er nicht in Italien erhältlich ist.” - Tony Benalocci (Restaurantkritiker)
“Das ist die Vollendung des Weingeschmacks. Ich werde nie wieder einen anderen Wein trinken.” - James McCloud (Gastwirt)
Was der Wirt dazu sagt:
“Wir sind überglücklich, diese Auszeichnung zu erhalten. Wir hoffen, noch vielen Gästen diesen einzigartigen Wein in unserem Luxushotel “am ersten Platz” servieren zu dürfen.”
- Yoine Chagall
Nach zwei Stunden hielt diese Kutsche endlich und ich stieg aus.
Ich überlegte nicht lange, was zu tun war. Vampire lebten schließlich ewig, da kam es auf ein paar Monate auch nicht mehr an.
Dem Kutscher warf ich einige Münzen zu und machte mich dann auf den Weg zum Hafenmeister.
“Was wollen Sie?”, fragte mich der Hafenmeister gelangweilt.
“Ein Schiff nach Rumänien.”, antwortete ich sofort. Wie gut, dass Henry nichts bemerkte. Der würde sicher toben und auf eine Fahrt nach Italien bestehen, wo sie nicht einmal den besten Wein der Welt verkauften. Er musste einfach lernen, seine Prioritäten anders zu orientieren.
“Macht 37 France.”, sagte der Hafenmeister endlich. Ich drückte ihm das Geld in die Hand und er gab mir endlich das Ticket.
“Dock 13. Legt in zehn Minuten ab.” Na toll, hätte er das nicht eher sagen können? Ich schnappte mir Koffer und Tasche und ging schnell zu besagtem Dock.
Endlich angekommen, begann ich zu zweifeln. Würde es dieser Kahn überhaupt bis nach Rumänien schaffen? Er machte bereits jetzt den Eindruck, halb unter Wasser zu stehen. Letzten Endes begab ich mich doch an Bord und steuerte die Kajüte an, die mir zugeteilt worden war. Lange suchen musste ich nicht, da es nur diese eine Kabine für Fahrgäste gab und sie bestand aus lediglich einer Hängematte. Sie schienen nicht oft Passagiere an Bord zu haben.
Ich stellte den Koffer und die Tasche ab und überlegte, was ich nun tun sollte. Zu meinem Bedauern hat Henry nicht einmal eine kleine Flasche Wein mitgenommen, die ich oben an Deck hätte genießen können. So oder so, ich hielt es unter Deck einfach nicht aus. Das war schon auf der Überfahrt von England nach Frankreich so. Weshalb musste ein Schiff immer so verdammt herum schaukeln? Konnte es nicht einfach ruhig vor sich hinschwimmen? Weshalb hatte Henry keinen Wein mitgenommen? Der hatte mir letztens verdammt gut gegen die Übelkeit geholfen. Das machte er sicherlich mit Absicht. Aber das würde ich nicht so einfach auf mir sitzen lassen. Denn dafür würde in Rumänien der Wein in Strömen fließen. Dann durfte Henry sich mit der Übelkeit herum quälen.
Endlich trat ich ins Freie. Ich trat an die Reling und schaute aufs Meer. Ich starrte zehn Minuten auf den Ozean, dann wurde es mir zu langweilig. Sollte das jetzt die ganze Zeit so gehen?
Plötzlich huschte etwas Graues, Pelziges vorbei. Ich schnappte mir die Ratte, die gerade der ersten folgen wollte. Sie quiekte und biss um sich, was mich jedoch nicht störte. Mir war gerade eine Idee gekommen.
Ich holte weit aus und warf die Ratte über Bord. Sie paddelte noch kurz, bevor sie versank. Ich schnappte mir die Nächste, die vorbeirannte und beförderte auch sie ins Meer. Vielleicht würden ja Haie von den Ratten angelockt werden? Und wenn dann erst einmal ein richtig großer Hai da war, würde ich einen Matrosen rufen, um ihn darauf aufmerksam machen. Wenn er sich dann über die Reling beugte und ich ihn versehentlich aus dem Gleichgewicht brachte, sodass er dann ins Meer stürzte, würde der Hai über ihn herfallen und ich wäre einige Zeit von diesem Geschaukel abgelenkt.
Das war ein großartiger Plan!
Bereits drei Stunden später hatte ich dreiundzwanzig Ratten versenkt, aber kein Hai zeigt sich. Und hier rannte keines der Mistviecher mehr herum. Ich seufzte und drehte mich herum. Dann würde ich wohl doch unter Deck nach einigen Ratten suchen müssen, denn so schnell würde ich meinen Plan nicht aufgeben. Ich würde schon noch einen Hai anlocken.
Ich stieg die knarzenden Stufen herab und begann, die wenigen Räume des Schiffes abzusuchen.
Der erste Raum war die Kombüse. Ich schloss die Tür sofort wieder, als mir der Geruch von, mit Sicherheit ungenießbaren, Essen entgegenschlug und meine Übelkeit schürte.
Die zweite Tür führte in unsere Kajüte, sodass ich diese überging.
Zum Schluss blieb nur noch eine dritte Tür übrig. Als ich sie öffnete, konnte ich mein Glück kaum fassen. Sofort vergaß ich meinen Plan, denn vor mir stapelten sich zig Weinfässer. Natürlich nicht der beste der Welt, der mich erst in einigen Tagen erwartete, aber immerhin ein edler Tropfen. Ich näherte mich dem ersten Fässerstapel und nahm das oberste Fass herunter und öffnete den Deckel. Mir schlug der saure, aromatische Duft des Weines entgegen. Damit waren meine Sorgen der Seekrankheit vergessen. Ich nahm einen leeren Becher, der hier herumstand, wahrscheinlich gehörte er einem Matrosen, der hier seinen Abend damit verbracht hatte, trübselig auf die Fässer zu starren, um sie zu bewachen.