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Eine gefährliche(?) Jagd

von Arawn
Kurzbeschreibung
GeschichteParodie / P12 / Gen
Edward Hyde Henry Jekyll
25.05.2008
02.05.2009
18
15.983
 
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25.05.2008 690
 
Edward Hyde

Ich öffnete die Augen und war froh, wieder die Kontrolle zu haben, auch wenn mich das etwas überraschte. Doch als ich mich aufsetzte, wünschte ich mir, dass Henry noch eine Weile den Körper übernommen hätte, denn das, was da vor mir war, war wirklich das Schlimmste, was ich je gesehen hatte. Ein Typ mit Rüschenhemd – das zu allem Überfluss rosa !!! war – und eng anliegenden Hosen stand mir gegenüber und ich fragte mich, wer so jemanden auf die Allgemeinheit losließ. Ich stand auf und sah die beiden Fremden – beide Vampire – an.
„Wie schön, es geht Ihnen wieder gut“, meinte der Fremde lächelnd.
„Grins nicht so, Gockel“, entgegnete ich grimmig. Der empörte Blick auf dem Gesicht des Fremden war wenigstens etwas Aufheiterndes.
„Aber mon Chéri -“, begann der schwule Grafensohn neben mir, doch unterbrach ich ihn unwirsch.
„Ich bin nicht dein Freund, du Schwuchtel!“, sagte ich ihm gereizt. Meine Laune war im Keller. Ich war in einem Raum mit vier Vampiren – ohne meine Vampirjägertasche, die sowieso schon fast völlig leer war -, mein Weinvorrat, den Henry leergesoffen hatte, war noch nicht wieder aufgefüllt und nun war ich von zwei Männern mit Geschlechtsverirrung umgeben. Das einzig ansehnliche im Raum war die blonde, vollbusige Schönheit. Wie viel sie wohl für eine Nacht nehmen würde? Bevor ich sie jedoch fragen konnte, begann sie zu kichern, was ihr Bild in meinen Augen völlig zerstörte. Da suche ich mir lieber eine Frau im Dorf, als eine mit solch einem albernen Kichern!
Ich bemerkte, dass der Graf verschwunden war. Mir soll es Recht sein.
Ich drehte mich um und verließ einfach die Eingangshalle, um den Weinkeller anzusteuern. Auf diesen Schock brauchte ich erst mal einen edlen und starken Tropfen.
Als ich die Tür öffnete, bemerkte ich, dass Licht im Weinkeller brannte. Kurz darauf sah ich auch die Quelle des Lichtes. Auf einem stehenden Weinfass stand eine Kerze und daneben fläzte der Graf auf einem liegendem Fass. Der Graf schien die Weisheit, Wein in Maßen zu genießen, nicht zu kennen.
Ich setzte mich einfach auf ein anderes Fass und holte meinen großen Becher – den ich stets bei mir trug – hervor. Diesen tauchte ich in ein geöffnetes Weinfass, wobei auch mein Ärmel von Rotwein blutrot gefärbt war.
Dann trank ich halt mit einem Blutsauger Wein. Der Graf sah sowieso sehr verzweifelt aus, dass ich der Meinung war, dieses eine Mal war es vielleicht doch gut für ihn, die Weisheit zu ignorieren. Der Graf schob mir wortlos den leeren Krug zu und in meiner unendlichen Herzensgüte füllte ich seinen Krug nach und stellte ihm diesen hin. Endlich mal wieder ein Saufkumpane, auch wenn dieser schon vor einiger Zeit hätte tot sein sollen.
„Auf d-die Ruhe im Weinkeller!“, lallte der Graf bereits recht angetrunken und leerte den Krug mit einem Zug. Nicht schlecht. Der Graf konnte ja ein richtiger Säufer sein! Natürlich hatte auch ich meinen Becher geleert und füllte beide nach. Wie viel ein Vampir wohl trinken konnte, bevor er bewusstlos wurde? Das wäre doch mal interessant herauszufinden und könnte Henry bei seinen Forschungen bestimmt von unschätzbarem Wert sein. Ich bin heut wirklich gütig. Erst schenke ich dem Graf immer wieder nach und dann unterstützte ich Henry auch noch bei seinen Forschungen.
„Auf d-die hoffentlisch bald einkehrende R-ruhe hier im Schloss!“, stammelte der Graf und erneut leerten wir unsere Krüge. Und erneut füllte ich sie wieder auf.
„Auf d-das hoffentlisch baldige Ableben von Perschy und Tiffany!“ Wieder wurden unsere Krüge leer und ich füllte sie neu.
Es folgten noch gut zehn andere solcher Sprüche, bevor wir ein Wetttrinken veranstalteten. Der Preis: drei Weinfässer!
„Hinnnner! Hinnnnner! Hinnnner!“, rief der Graf sturzbetrunken und nun vollauf fröhlich. Das war nun schon mein vierzehnter Becher heute. Dann war der Graf dran. Nach seinen Angaben schon sein 19. Krug. Es könnten aber auch schon 29 sein, meinte er.
„Los. Auf einen Schug!“, feuerte ich ihn und die drei identischen anderen Grafen fröhlich an.
Mittlerweile waren wir beide mit blutrotem Wein getränkt.
Drei Krüge später sah ich, wie der Kopf des Grafen auf das Weinfass knallte.
„Isch hab gewonnen!“, rief ich begeistert und einen Krug später näherte sich das Weinfass gefährlich schnell.
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