Ich bin nur da, weil du mich liebst
von Lady de Winter
Kurzbeschreibung
Die Geschichte beginnt, wo Wildhorns Musical in Graz geendet hat. Was wird aus Abraham van Helsing, nachdem er seinen Widersacher Dracula tot auf dem Boden des Schlosses findet? Abgeschlossene Geschichte
GeschichteMystery / P18 / Gen
22.05.2008
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Jetzt war es wirklich zu Ende, sein Spiel war definitiv aus! Er lag tot und kalt auf dem Boden. Oder besser gesagt in ihren, in Minas Armen. Sein Auftrag war erledigt, er hatte am Ende über das Böse triumphiert. Das Monster, das ihm einst Roseanne, die Liebe seines Lebens, genommen hatte, war tot. Natürlich hatte Abraham van Helsing sich seine Rache anders vorgestellt, er selbst wollte diesem grauenhaften Wesen einen Pflock durch das Herz rammen, von dem man nicht einmal glauben sollte, dass es wirklich vorhanden war. Dass sein größter Feind aber tatsächlich aus Liebe gestorben war, nein, das wollte ihm nicht in den Kopf. Wie konnte so eine Kreatur fühlen, lieben? Van Helsing war überzeugt, dass dies keine Liebe gewesen sein konnte. Verlangen, ja, Leidenschaft vielleicht! Mina war außergewöhnlich hübsch, das konnte kein Mann der Welt übersehen. Aber Liebe konnten nur Menschen füreinander empfinden! Liebe war es, was er für Roseanne empfunden hatte. Er erinnerte sich noch allzu gut daran, wie er das junge, hübsche Mädchen damals kennen gelernt hatte, in der Schule in Amsterdam. Er war von Anfang an verzaubert und wie gefangen von ihr und innerhalb von nur wenigen Tagen war sie für ihn zum Wichtigsten geworden, was auf dieser Welt existierte. Viele Jahre lebten sie zusammen, heirateten und wollten eine Familie gründen. Bis er seine geliebte Frau eines morgens blass und kalt auf dem Boden liegend gefunden hatte. Sie lebte noch, doch als sie ihm Stunden später mit ihrer eisigen Hand schwach über die Wange strich, wusste van Helsing, dass er sie verlieren würde. Von Vampiren hatte er damals schon gehört, natürlich. Das waren Wesen, die in Schauerromanen vorkamen und natürlich reine Fiktion waren. Er wurde in den nächsten Wochen eines besseren belehrt. Was er von verschiedenen Vampir-Experten und Professoren zu hören bekam, wollte er zuerst weder glauben, noch wahr haben. Als er jedoch mit zwei anderen Männern mitten in der Nacht auf dem Friedhof Roseannes Grab beobachtete - er hatte nicht gehen wollen, sich dann aber schließlich doch überzeugen lassen - traute er seinen Augen kaum. Er sah seine Frau, jung und schön wie eh und je, allerdings mit auffällig gewachsenen Eckzähnen umherschleichen. Kurz darauf bemerkte er das junge Mädchen, das sie an der Hand führte. Gerade als sich ihre spitzen Zähne dem Hals des Kindes näherten, sprangen die anderen Männer aus ihrem Versteck. Tatenlos musste van Helsing zusehen, wie seine geliebte Roseanne gepfählt und ihr der Kopf abgetrennt wurde. Bilder, die ihn bis heute verfolgten. In jener Nacht allerdings schwor Abraham van Helsing Rache. Rache für den Mord an seiner Frau. Er wurde selbst Professor an einer Universität in Amsterdam und studierte alles über Vampirismus, was er finden konnte. Bald schon war er ein wahrer Experte und begann mit seinem Feldzug gegen Graf Dracula.
Van Helsing seufzte und wischte sich die Tränen aus seinen brennenden Augen. Ja, die Mission war erfüllt. Wie würde sein Leben nun weiter gehen? Daran hatte er vorher nie gedacht, er hatte von früh bis spät nur die endgültige Vernichtung der Vampire geplant, nur für dieses Ziel gelebt. Schwerfällig stand er auf und griff nach seinem Koffer, der noch neben ihm auf dem Boden stand. Jonathan Harker, der eben noch hinter van Helsing gestanden hatte, war zu seiner Frau gelaufen und stand nun tatenlos vor ihr. Van Helsing spürte plötzlich einen beengenden Schmerz in seiner Brust. Er musste hier raus, sofort! Ohne ein weiteres Wort zu sagen drehte er sich um und rannte durch die dunklen Gänge des Schlosses. Wie durch ein Wunder fand er den Ausgang auf Anhieb und war schon bald wieder an der frischen Luft angelangt. Atemlos lief er weiter und weiter. Die Orientierung hatte er längst verloren, er wusste nicht, wo er war und wohin er lief. Ziel war einzig und allein der Weg. Irgendwann, als seine Lunge bereits brannte wie Feuer, blieb er keuchend stehen. Um ihn herum begann sich alles zu drehen und er schaffte es gerade noch, sich mit einer Hand abzustützen, bevor er ins nasse Gras sank.
Schon bald war er in einen Trance-ähnlichen Zustand verfallen, wie eine Mischung aus Traum und Ohnmacht. Zuerst war nichts um ihm herum, nur undurchdringliche Dunkelheit. Doch schon bald wurde es heller und plötzlich sah er sich selbst, wie er auf der Lichtung im Gras lag, rund um ihn der pechschwarze Wald. Und er sah, wie sich eine Frau seinem zusammengesunkenen Körper näherte. Zuerst erkannte er ihr Gesicht nicht, doch als sie sich zu ihm herabbeugte, war er sich sicher, dass es sich hier um seine geliebte Roseanne handeln musste. Ungläubig starrte er zu ihr empor, doch sie lächelte ihn nur fröhlich an, wie sie es schon früher immer getan hatte. Van Helsing richtete sich auf und streckte eine Hand nach ihr aus. Er strich vorsichtig über ihre Wangen, dann durch ihre Haare. Sie war genauso weich und warm, wie er sie in Erinnerung hatte. Auch Roseanne bewegte sich nun, mit ihren Fingern strich sie ihm die schweißnassen Haare aus dem Gesicht, über seine Lippen und seinen Hals hinab. Dann beugte sie sich weiter zu ihm und zog ihn an sich. Wie gut diese Berührung tat, konnte van Helsing nicht einmal in Worte fassen. Er hatte sich in all den Jahren so sehr nach ihr gesehnt, sich jeden Abend, wenn er allein in seinem Bett lag und versuchte, endlich zu schlafen, einreden wollen, dass sie noch immer bei ihm war und ihn beobachtete. Hatte verzweifelt sein Kissen umarmt, weil ihm so schrecklich kalt war, dass seine Zähne klapperten. Und nach einigen Stunden war er wieder aufgestanden, ruhelos im Haus hin und her gelaufen und meist hatte er dann wieder zu der Spritze und flüssigem Kokain gegriffen. Auch, wenn die Wirkung schon bald nachgelassen hatte, diese wenigen Stunden war der Schmerz in seiner Brust etwas gelindert und er konnte wenigstens wieder atmen. "Du... du hast mir so sehr gefehlt. Ich..." Roseanne legte ihm sanft einen Finger auf die Lippen, um ihren Mann zum Schweigen zu bringen. "Ich war immer bei dir, habe auf dich Acht gegeben und in jeder einzelnen Sekunde beschützend an deiner Seite gestanden. Du hast es geschafft. Und jetzt musst du wieder anfangen, zu leben. Du bist noch viel zu jung, um von dieser Welt zu gehen. Die Menschen brauchen dich und dein Wissen. Aber du brauchst mich nicht mehr. Ich werde immer in deinem Herzen sein, das weiß ich. Aber versuche, auch andere Menschen darin aufnehmen zu können!" "Nein! Das könnte ich nicht!" "Doch, du wirst es können! Du musst weiter leben, ohne mich! Du wirst mich weder vergessen, noch ersetzen. Hör auf, dich zu quälen! Ich werde dich immer lieben". Ihre Lippen näherten sich den seinen und schon bald fanden sich beide in einem letzten, leidenschaftlichen Kuss. Van Helsing schlang die Arme um seine Frau und drückte sie so fest an sich, wie er nur konnte. Noch immer küsste er sie fieberhaft, doch er merkte, dass sie ihm mehr und mehr entglitt. Und er konnte nichts daran ändern. "Roseanne! Neiiiiiin!! Ich liebe dich!!! Ich liebe dich..."
Van Helsing schlug die Augen auf. Über ihm leuchteten die Sterne, ansonsten lag er in völliger Dunkelheit auf dem Boden. Sie war weg. Natürlich, schließlich war sie nur ein Hirngespinst, ein schöner Traum gewesen. Ein Streich, den ihm sein Unterbewusstsein gespielt hatte. Allerdings hatte er die Botschaft, die ihm wohl sein eigener Geist geschickt hatte, verstanden. Er durfte sich nicht aufgegeben, sondern musste sein eigenes Leben irgendwie würdig zu Ende bringen. Mit unendlichem Wissen und Erfahrungen im Kopf und seiner großen Liebe fest im Herzen.
Van Helsing seufzte und wischte sich die Tränen aus seinen brennenden Augen. Ja, die Mission war erfüllt. Wie würde sein Leben nun weiter gehen? Daran hatte er vorher nie gedacht, er hatte von früh bis spät nur die endgültige Vernichtung der Vampire geplant, nur für dieses Ziel gelebt. Schwerfällig stand er auf und griff nach seinem Koffer, der noch neben ihm auf dem Boden stand. Jonathan Harker, der eben noch hinter van Helsing gestanden hatte, war zu seiner Frau gelaufen und stand nun tatenlos vor ihr. Van Helsing spürte plötzlich einen beengenden Schmerz in seiner Brust. Er musste hier raus, sofort! Ohne ein weiteres Wort zu sagen drehte er sich um und rannte durch die dunklen Gänge des Schlosses. Wie durch ein Wunder fand er den Ausgang auf Anhieb und war schon bald wieder an der frischen Luft angelangt. Atemlos lief er weiter und weiter. Die Orientierung hatte er längst verloren, er wusste nicht, wo er war und wohin er lief. Ziel war einzig und allein der Weg. Irgendwann, als seine Lunge bereits brannte wie Feuer, blieb er keuchend stehen. Um ihn herum begann sich alles zu drehen und er schaffte es gerade noch, sich mit einer Hand abzustützen, bevor er ins nasse Gras sank.
Schon bald war er in einen Trance-ähnlichen Zustand verfallen, wie eine Mischung aus Traum und Ohnmacht. Zuerst war nichts um ihm herum, nur undurchdringliche Dunkelheit. Doch schon bald wurde es heller und plötzlich sah er sich selbst, wie er auf der Lichtung im Gras lag, rund um ihn der pechschwarze Wald. Und er sah, wie sich eine Frau seinem zusammengesunkenen Körper näherte. Zuerst erkannte er ihr Gesicht nicht, doch als sie sich zu ihm herabbeugte, war er sich sicher, dass es sich hier um seine geliebte Roseanne handeln musste. Ungläubig starrte er zu ihr empor, doch sie lächelte ihn nur fröhlich an, wie sie es schon früher immer getan hatte. Van Helsing richtete sich auf und streckte eine Hand nach ihr aus. Er strich vorsichtig über ihre Wangen, dann durch ihre Haare. Sie war genauso weich und warm, wie er sie in Erinnerung hatte. Auch Roseanne bewegte sich nun, mit ihren Fingern strich sie ihm die schweißnassen Haare aus dem Gesicht, über seine Lippen und seinen Hals hinab. Dann beugte sie sich weiter zu ihm und zog ihn an sich. Wie gut diese Berührung tat, konnte van Helsing nicht einmal in Worte fassen. Er hatte sich in all den Jahren so sehr nach ihr gesehnt, sich jeden Abend, wenn er allein in seinem Bett lag und versuchte, endlich zu schlafen, einreden wollen, dass sie noch immer bei ihm war und ihn beobachtete. Hatte verzweifelt sein Kissen umarmt, weil ihm so schrecklich kalt war, dass seine Zähne klapperten. Und nach einigen Stunden war er wieder aufgestanden, ruhelos im Haus hin und her gelaufen und meist hatte er dann wieder zu der Spritze und flüssigem Kokain gegriffen. Auch, wenn die Wirkung schon bald nachgelassen hatte, diese wenigen Stunden war der Schmerz in seiner Brust etwas gelindert und er konnte wenigstens wieder atmen. "Du... du hast mir so sehr gefehlt. Ich..." Roseanne legte ihm sanft einen Finger auf die Lippen, um ihren Mann zum Schweigen zu bringen. "Ich war immer bei dir, habe auf dich Acht gegeben und in jeder einzelnen Sekunde beschützend an deiner Seite gestanden. Du hast es geschafft. Und jetzt musst du wieder anfangen, zu leben. Du bist noch viel zu jung, um von dieser Welt zu gehen. Die Menschen brauchen dich und dein Wissen. Aber du brauchst mich nicht mehr. Ich werde immer in deinem Herzen sein, das weiß ich. Aber versuche, auch andere Menschen darin aufnehmen zu können!" "Nein! Das könnte ich nicht!" "Doch, du wirst es können! Du musst weiter leben, ohne mich! Du wirst mich weder vergessen, noch ersetzen. Hör auf, dich zu quälen! Ich werde dich immer lieben". Ihre Lippen näherten sich den seinen und schon bald fanden sich beide in einem letzten, leidenschaftlichen Kuss. Van Helsing schlang die Arme um seine Frau und drückte sie so fest an sich, wie er nur konnte. Noch immer küsste er sie fieberhaft, doch er merkte, dass sie ihm mehr und mehr entglitt. Und er konnte nichts daran ändern. "Roseanne! Neiiiiiin!! Ich liebe dich!!! Ich liebe dich..."
Van Helsing schlug die Augen auf. Über ihm leuchteten die Sterne, ansonsten lag er in völliger Dunkelheit auf dem Boden. Sie war weg. Natürlich, schließlich war sie nur ein Hirngespinst, ein schöner Traum gewesen. Ein Streich, den ihm sein Unterbewusstsein gespielt hatte. Allerdings hatte er die Botschaft, die ihm wohl sein eigener Geist geschickt hatte, verstanden. Er durfte sich nicht aufgegeben, sondern musste sein eigenes Leben irgendwie würdig zu Ende bringen. Mit unendlichem Wissen und Erfahrungen im Kopf und seiner großen Liebe fest im Herzen.