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Unerwartete Konkurrenz

von ayrenni
Kurzbeschreibung
GeschichteLiebesgeschichte / P16 / MaleSlash
Demir Azlan Freddy Sedlack Konny von Brendorp
24.03.2008
26.05.2008
12
26.783
 
Alle Kapitel
71 Reviews
Dieses Kapitel
3 Reviews
 
24.03.2008 2.439
 
Anmerkung der Autorin: Danke für die vielen lieben Reviews! Find ich toll, dass euch die Story bis jetzt so gut gefällt. Viel Spaß beim nächsten Kapitel!

Disclaimer: Mir gehört keiner der Charaktere und ich verdiene hier leider kein Geld…^^

Kurzbeschreibung: Konny erhält gleich zwei Anrufe.




Gleiches Vorgehensmuster






Geschafft ließ Konny sich auf sein Bett fallen. Er war komplett erledigt. Obwohl sie heute keinen Einsatz gehabt hatten – wofür Konny mehr als nur dankbar war – wollte er jetzt einfach nur hier liegen und die Ruhe genießen.

Zum ersten Mal seit langem fand er es beruhigend, zu wissen, dass er der Einzige im ganzen Haus war. Dass er wirklich alleine war und ihn niemand hier stören würde.

Der Tag heute war einfach nur seltsam gewesen – surreal, unglaublich und ein bisschen peinlich. So zumindest hatte Konny es empfunden. Ein Gähnen ließ sich nicht mehr unterdrücken. Er fühlte sich, als hätte er ewig nicht mehr geschlafen. Und hätte er jetzt die Augen geschlossen, wäre er wohl sofort eingeschlafen.

War ja eigentlich auch kein Wunder – einerseits war er heute Morgen immerhin mit einem heftigen Kater aufgewacht, andererseits hatte er sich heute beim Fitnesstraining bis aufs Äußerste gepusht. Es war also durchaus verzeihbar, wenn er jetzt einfach hier lag und die Augen schloss…

Doch die Erinnerungen an den heutigen Tag ließen ihn einfach nicht los. Erst der Schock, als er Freddy wieder erkannte, dann diese Pseudoaussprache mit Demir und schließlich diese Sache beim Training…

Denn nachdem Konny sich auf dem Laufband verausgabt hatte, war sein Blick auf Demir und Freddy gefallen, die im Boxring miteinander kämpften. Und das Seltsame daran war, dass Konny ganz fasziniert von dem Anblick gewesen war.
   
Auf der einen Seite Demir, der es mit seiner Kraft und Unberechenbarkeit schaffte, seinen nächsten Schritt praktisch unvorhersehbar zu machen und ihm gegenüber Freddy, der mit kühler Berechnung in den Augen und großer Beweglichkeit ebenfalls seine Vorteile ausspielte.

Konny hatte das Spektakel fasziniert beobachtet. Und gegen seinen Willen hatte er die beiden miteinander verglichen. Sie waren beide so verschieden in ihrer Art – auch wenn Konny Freddy noch nicht einmal einen ganzen Tag kannte, so konnte er das doch mit Sicherheit sagen.

Schließlich hatte Freddy den anderen so weit, dass Demir sich blindlings auf ihn stürzte. Konny hatte keine Ahnung, was Freddy gesagt hatte, um Demir so rasend zu machen, denn er hatte die Ohrstöpsel seines iPods noch immer in den Ohren, um alles um ihn herum ausblenden zu können.

Jedenfalls musste es so schlimm gewesen sein, dass Demir seine Nerven total verloren hatte. Denn keine fünf Sekunden später hatte Freddy ihn überrumpelt und wehrlos auf die Matte gedrückt. Das war schon immer Demirs Problem gewesen. Er war zu impulsiv…

Da Konny nicht weiter über einen der beiden Männer im Boxring nachdenken wollte, ging er schnell zu den beiden rüber und bevor er sich dann auf den Weg zu den Duschen machte, konnte er sich einen kleinen Kommentar der Bewunderung für die beiden nicht verkneifen.

Denn das, was die beiden an Kampfkunst gezeigt hatten, war wirklich nicht von schlechten Eltern gewesen. Und Konny versuchte, sich krampfhaft einzureden, dass das alles war, was ihn an dem Anblick der beiden kämpfenden Männer so fasziniert hatte…

Tja, darauf hatte Konny sich in der Dusche so sehr beeilt, dass er dort niemandem aus seiner Einheit über den Weg lief. Vor allem Freddy und Demir versuchte er dabei natürlich zu vermeiden…

Freddy und Demir. Was war mit den beiden nur los? Erst der Kampf und dann hatten sie sich den ganzen restlichen Nachmittag über angezickt – und zwar in einer Art, die sogar Konny, der ja ganz gerne mal aufs Ganze ging, schon fast zu heftig war.

Konny selbst hatte sich schließlich im Büro hinter einigen Berichten verschanzt, die er bisher immer aufgeschoben hatte und heute schließlich endlich fertig gekriegt hatte. Dann war der Dienst für den Tag auch schon – oder in Konnys Fall eher endlich – zu Ende gewesen.

Wenn er ehrlich war, war dieser Tag einer von denen gewesen, die am langsamsten vorüber gingen.

Vielleicht lag das auch an den Kopfschmerzen, die im Laufe des Nachmittags wieder zurückgekehrt war – oder an seinem Schlafmangel…

Konnys Gedanken wurden von schrillem Klingeln unterbrochen. Konny brauchte einige Zeit, um sich zu orientieren.

Ach ja…Das war das Haustelefon, das da klingelte…

Seufzend rappelte Konny sich von seinem Bett auf. Wer rief ihn denn bitte um so eine Uhrzeit noch an…

Mit einem verblüfften Blick auf die Uhr musste Konny jedoch feststellen, dass es erst kurz nach sieben Uhr war.

„Hallo?“, meldete er sich und konnte ein Gähnen nicht mehr unterdrücken.

„Hey Konny“, begrüßte ihn eine Stimme, die ihm im ersten Moment absolut nicht bekannt vorkam. Sein übermüdetes Gehirn strengte sich an, eine kleine Pause entstand, weil Konny nicht wusste, was er antworten sollte. Und schließlich fand er den passenden Namen zu der Stimme.

„Hallo Freddy“, meinte er dann erstaunt. Er wusste, dass er die Überraschung nicht wirklich erfolgreich aus seiner Stimme verbannt hatte. Aber ehrlich gesagt war ihm das jetzt auch egal. Es war ja schließlich nicht gerade normal, dass Freddy jetzt hier bei Konny anrief…

Außerdem, woher hatte er andere eigentlich seine Nummer?

„Ich hab deine Nummer von einem der Infoblätter für den neuen Job“, erwiderte Freddy und beantwortete somit die Frage, die sich soeben erst in Konnys Gedanken gebildet hatte, und zu deren Äußerung er gar nicht mehr gekommen war, „Und da dachte ich, dass ich mich mal bei dir melde…“

Eine Pause entstand, da Freddy seinen Anruf damit für gerechtfertigt zu halten schien und Konny nicht so recht wusste, was er jetzt sagen sollte…

Dass es schön war, dass der andere anrief? Aber freute Konny sich wirklich darüber? Egal, irgendetwas musste er jetzt sagen, um dieses peinliche Schweigen zu durchbrechen…

„Aha. Schön von dir zu hören…Ähm…und, wie hat dir dein erster Tag bei der GSG 9 so gefallen?“, fragte er schließlich und wusste selbst, dass er sich wie ein Idiot anhörte.

Verdammt, er hatte mit dem Kerl auf der anderen Seite der Leitung geschlafen, ohne zu wissen, dass er sein Kollege war… und jetzt hatte Freddy auch noch die Nerven, hier bei ihm anzurufen…und Konny fiel nichts Besseres ein, als belangloser Smalltalk…

Er konnte förmlich hören, wie Freddy grinste, als er antwortete: „Ja, war ziemlich ähnlich wie das, was ich aus Hamburg gewohnt war. Obwohl ich ja sagen muss, dass die Kollegen hier um einiges…ansprechender sind als die in Hamburg…“

Konny beschloss, die ganz bestimmt nicht zufällig gewählte Unterbrechung im Satz des anderen einfach zu ignorieren.

„Ja, die Standards bei den SEKs sind ja überall auch ziemlich hoch“, meinte er also ungerührt. Freddy war nicht der Einzige, der dieses Spiel spielen konnte. Das würde Konny ihm schon noch zeigen…

„Ja, da hast du wohl Recht“, gab Freddy zurück, die Belustigung war aus seiner Stimme verschwunden, „Aber warum ich eigentlich anrufe: Ich wollte dich fragen, ob du nicht vielleicht Einen mit mir trinken gehen willst?“

Bei diesem Satz hätte Konny am liebsten spontan einfach mit nein geantwortet. Denn die Erinnerungen an das letzte Mal, dass er mit Freddy etwas trinken war - und an das, was daraus geworden war - waren einfach noch zu frisch. Andererseits wollte er auch nicht zu unhöflich sein…

Sprachlos stand Konny mitten im Flur.

Er spürte ein plötzliches Vibrieren an seinem Hosenbein. Sein Handy klingelte!
Noch nie zuvor war Konny so froh gewesen, dass ihn jemand auf seinem Mobiltelefon anrief.

„Hey, warte Mal Freddy“, sprach er also in den Hörer, „Mich ruft gerade jemand am Handy an…“

Ohne eine Antwort abzuwarten oder auf das Display seines Handys zu schauen, klappte Konny das Handy auf und nahm den Anruf atemlos entgegen:

„Hallo?“

Die Stimme, die ihm entgegentönte, war noch ein größerer Schock als der Anruf von Freddy zuvor schon gewesen war.

„Hey Konny!“, meinte Demir auf der anderen Seite der Leitung fröhlich.

„Demir?“, ungläubig starrte Konny erst auf das Handy, aus dem Demirs Stimme tönte, dann auf das andere Telefon, das er in der anderen Hand hielt – und aus dem nun wieder Freddys Stimme erklang.

„Konny? Bist du noch dran?“, konnte er den jetzt fragen hören, als er den Hörer wieder an sein Ohr hob.

„Äh…ja“, antwortete Konny dann zögernd. Was war denn heute nur los? Warum konnten ihn gerade diese Zwei nicht einmal nach Feierabend in Ruhe lassen?

„Hast du gerade „Demir“ gesagt?“, hörte er Freddy jetzt misstrauisch und mit eindeutiger Ablehnung in der Stimme fragen.

„Ja, er hat mich gerade am Handy angerufen“, antwortete Konny wahrheitsgemäß, da er nicht wusste, was er sonst erwidern sollte.

Als er bemerkte, dass Demir offenbar die ganze Zeit über geredet hatte, während er wieder mit Freddy gesprochen hatte, legte Konny die Hand dieses Mal über den Hörer des Haustelefons und fragte dann verwirrt in sein Handy:

„Was hast du gesagt? Sorry, ich hab gerade noch einen anderen Anruf vom Telefon im Haus“

„Ach wirklich? Wer war das denn?“, gab Demir zurück. Konny hörte den Argwohn aus seiner Stimme deutlich heraus.

Doch Konny sah keinen Grund, warum er Demir jetzt belügen sollte, wenn er zu Freddy ebenfalls ehrlich gewesen war: „Die Frage heißt nicht wer das war, sondern wer das ist, er ist immer noch dran. Und es ist Freddy!“

„Ach so“, gab Demir mit kalter Stimme zurück. Offenbar hatte er genau diese Antwort erwartet, „und, was will er?“

„Nicht so wichtig“, antwortete Konny. Irgendwie wollte er Demir nicht sagen, dass der andere mit ihm einen trinken gehen wollte. Warum auch immer…
Für solche Gedanken hatte er jetzt keine Zeit. Denn offenbar wollte Freddy ebenfalls wieder etwas von ihm…

„Was?“, fragte er, da auf der anderen Seite der Leitung plötzlich Stille herrschte. Offenbar hatte Freddy ihm eine Frage gestellt.

„Ich hab gefragt, ob du Demir schon abgewimmelt hast“, wiederholte Freddy sich noch einmal, jetzt eindeutig etwas ungeduldig, „Aber anscheinend ja nicht…“

Den stillen Vorwurf in Freddys Stimme nahm Konny genau wahr. Aber was sollte das jetzt? Es war doch wohl kaum Freddys Aufgabe – noch in seinem Machtbereich – zu bestimmen, mit wem Konny telefonierte oder nicht…

Ohne Freddy also zu antworten, griff Konny wieder nach seinem Handy.

„…Und da hab ich mir gedacht, ich frag dich, ob du nicht mal mit mir was essen gehen willst?“, hörte er einen nervös und etwas unsicher klingenden Demir fragen.

Diese Mischung war so ungewöhnlich für Demir – und dennoch, irgendwie konnte er sich den anderen direkt vorstellen, wie er so in seiner Wohnung hin und her lief, sich andauernd durch die Haare fuhr und auf eine Antwort von Konny wartete…

Irgendwie doch eine ganz niedliche Vorstellung…

Moment. Hatte er gerade niedlich im Bezug auf Demir Azlan verwendet? Er, Konstantin von Brendorp?

Etwas stimmte nicht mit ihm. Eindeutig. Demir war nämlich ganz sicher alles andere als niedlich, sexy oder heiß…Und wo kamen plötzlich all diese Adjektive für Demir her?

Erst jetzt bemerkte Konny, dass er hier mit zwei Telefonen in den Händen im Flur seines Hauses stand – und den beiden Männern auf den anderen Seiten der Telefonleitung jeweils noch eine Antwort schuldig war.

Doch was sollte er nur sagen?

Konny hörte eine Stimme, die aus dem einen Telefonhörer drang – und auch aus seinem Handy schallten jetzt wieder Geräusche. Offenbar hatte sowohl Demir als auch Freddy die Pause zu lange gedauert.

In seiner Verwirrung hob er schließlich beide Telefone an seine Ohren.

„Wir können auch…“, hörte er auf der einen Seite…

„…vielleicht zum Italiener?“, hieß es auf der anderen Seite…

„…muss ja nicht heute sein…“, wurde dann weiter geredet und inzwischen hatte Konny so sehr die Orientierung verloren, dass er keine Ahnung mehr hatte, wer hier gerade was sagte oder wer ihn wozu einladen wollte, geschweige denn, warum überhaupt.

„…vielleicht Freitag?“, hörte er jetzt die Frage von Demir heraus.

Aber Freddy, der schon wieder dazwischen quatschte und irgendetwas anderes sagte, ließ es Konny schließlich zu bunt werden.

Seine Kopfschmerzen waren wieder zurück – mit einer Heftigkeit, die sie den ganzen restlichen Tag noch nicht erreicht hatten. Endlich hielt Konny die beiden Telefone ein paar Zentimeter vor sich.

„Ruhe!“, brüllte er.

Und offenbar verfehlte das seine Wirkung nicht. Denn plötzlich drang aus keinem der beiden Telefone auch mehr der leiseste Ton. Dankbar atmete Konny auf und lehnte seinen Kopf für einen Moment gegen die kühle Flurwand.

Das tat so gut…

Einfach nicht mehr nachdenken zu müssen, nichts mehr entscheiden zu müssen…

Plötzlich flammte die Wut wieder in ihm auf. Was sollte das jetzt nur?

Warum ließen weder Freddy noch Demir ihm ein bisschen Zeit? Was wollten die beiden überhaupt von ihm? War das alles nichts weiter als ein Wettstreit zwischen ihnen?

Hatte Freddy Demir vielleicht erzählt, dass er mit ihm geschlafen hatte und wusste Demir jetzt etwa, wie leicht Konny offenbar zu haben war?

Dieser Gedanke ließ Konny noch wütender werden. Warum interessierten sich die beiden – und vor allem Demir – jetzt plötzlich so sehr für ihn? Vielleicht nur, weil jetzt Freddy - und somit wohl eine Art Konkurrenz - aufgetaucht war?

„Wisst ihr was?“, fragte er also lautstark, so dass er sich sicher sein konnte, dass sowohl Demir als auch Freddy hören konnten, was er sagte.

„Ich werde mit keinem von euch beiden ausgehen – weder zum Essen noch Einen trinken oder sonst was. Was soll das eigentlich, dass ihr mich jetzt hier so überfallt? Verdammt, lasst mich doch jetzt einfach mal in Ruhe schlafen, ich hab keinen Bock auf einen von euch, verstanden? Wir sehen uns dann morgen beim Dienst!“, damit legte Konny das Telefon auf und klappte sein Handy wieder zu.

Er atmete heftig. Er hatte gar nicht bemerkt, dass er offensichtlich immer lauter und wütender geworden war.

Irgendwie tat ihm seine forsche Art jetzt fast schon wieder leid. Vielleicht hätte er doch etwas netter zu den beiden sein sollen?

Andererseits hatte es sich wirklich mal gut angefühlt, seinem Ärger Luft machen zu können. Außerdem würde sich so schon zeigen, ob sich die beiden von so was so einfach entmutigen lassen würden – oder ob ihnen wirklich was an Konny lag…

Nicht, dass es ihn interessiert, oder dass es irgendetwas an der ganzen Sache geändert hätte, ermahnte Konny sich in Gedanken selbst.

Aufatmend, als weder sein Handy noch das andere Telefon noch einmal anfing, zu klingeln, machte Konny sich schließlich auf den Weg ins Bad und anschließend warf er sich auf sein Bett. Es war ihm verdammt egal, dass es gerade mal acht Uhr abends war.

Kaum hatte sein Kopf das Federkissen berührt, schlief Konny auch schon tief und fest. Sein letzter Gedanke galt dem nächsten Morgen…

Er sah seinem morgigen Dienst mit einer Mischung aus Grauen und leichter Vorfreude entgegen – Freude, die er sich selbst nicht wirklich erklären konnte, oder wollte.


*****

Okay…Also, was sagt ihr?

Wenn ihr ein bisschen Zeit habt, dann lasst mir doch ein Review da, um es mir zu sagen! ^^
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