Du musst kämpfen, Princess!
von -Tinkerbell-
Kurzbeschreibung
Princess leidet unter der Verlobung mit God. Viellieber wäre sie mit jemand anderem verlobt. Boss ahnt jedoch nichts von seinem Glück und bläßt Trübsal, da die Hochzeit von God und Princess immer näher rückt.
GeschichteLiebesgeschichte / P6 / Gen
Boss
God
President
Princess
Tiger
19.02.2008
19.02.2008
1
8.785
19.02.2008
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Du musst kämpfen, Princess!
Princess schlug die Augen auf und setzte sich schnell in ihrem Bett auf. Sie sah sich in ihrem Zimmer um. Es war recht groß, die Wände waren leicht rosé gestrichen, an ihnen hingen einige Bilder, die von irgendwelchen Künstlern stammten. Poster besaß sie keine, da ihre Eltern fanden, dass Poster nicht edel genug für ihr Zimmer wären. Princess besaß viele Möbel, alle waren aus dunklem Holz und sahen sehr teuer aus. Besonders ihr riesiger Kleiderschrank und die große Schminkkommode fielen direkt auf. Princess selber saß in einem großen Himmelbett, mit roséfarbenen Vorhängen.
Princess öffnete ihre Nachttischschublade und holte ein Bild zum Vorschein, ein Bild, dass eine Hand voll Kindern bzw. Teenagern zeigte. Es handelte sich um ein Bild von dem Marineclub, wobei sie selber nicht auf ihm sichtbar war, da sie kein Mitglied des Clubs war.
Alle auf dem Bild lächelten in die Kamera, doch eine Person fiel ihr immer direkt auf. Das Lächeln der besagten Person strahlte eine solche Klarheit, Ehrlichkeit, Natürlichkeit und Freude aus, dass es alle anderen überdeckte. Die Person, der das Lächeln gehörte, stand in der Mitte des Bildes, trug eine blaue Uniform und hatte wüste Haare. ,,Ach Boss..,“ murmelte Princess. Was hatte er nur mit ihr gemacht? Seit ihrem unfreiwilligem Ausflug auf Noah, war Princess wie ausgewechselt. Ihr gefiel ihr teures Zimmer nicht mehr, sie trug nicht mehr gerne die teuersten Sachen, die sie kriegen konnte, sie fühlte sich einsam in ihrem Leben. Und das obwohl ständig Leute um sie herum waren. Ihr Eltern waren immer für sie da, das heiß sie wären ansprechbar gewesen, doch Princess wusste, dass sie sie nicht verstehen würden. Dann gab es da noch ihren Verlobten, God, er war ebenfalls oft in ihrer Gegenwart. Doch dies war eher beklemmend, da sie sich in seiner Nähe nicht mehr wohl fühlte.
Die Veränderung kam, da war sie sich sicher, durch Boss. Den Jungen den sie auf diesem Ausflug kennen gelernt hatte, der ihr gezeigt hatte, was Freude und Spaß waren. Sie war dankbar dafür, dass er sie aufgeweckt hatte, aus ihrem lächerlich Traum von Luxus.
Das Problem war nur, dass sie sich in ihn verliebt hatte. Sie fühlte sich in seiner Gegenwart so wohl, da sie einfach nur sie selbst sein konnte. Bei ihm musst sie sich nicht verstellen oder Angst haben einen Fehler zu machen, wie in ihrem Elternhaus. Und sie war sich fast schon sicher, dass er sie auch liebte. Doch ihr Verlobter stellte sich diesem Glück in den Weg. Sie sollte God heiraten, das war der Wunsch ihrer Eltern. God war immerhin durch Sohn eines reichen Freundes ihres Vater, mit ihm wäre Princess´ Zukunft gesichert. Doch sie wollte nicht, sie konnte nicht. Aber wie sollte sie das ihren Eltern erklären? Sie konnte es ihnen nicht sagen. Also hatte sie beschlossen sich ihrem Schicksal zufügen. Dies bedeutete gleichzeitig aber auch, dass sie Boss aufgeben musste.
Princess seufzte und legte das Foto zurück in die Schublade. Sie stand auf und ging in ihr angrenzendes Badezimmer und machte sich zurecht, denn heuet war ein besonderer Tag. Heute trafen sich die Mitglieder des Marineclubs, um einen Ausflug für den Neuzugang des Marineclubs zuplanen. Sie war natürlich auch anwesend, da sie schon fast als offizielles Mitglied galt.
Wie es das Schicksal jedoch wollte, fand das Treffen bei Boss statt. Nicht, dass sie ihn nicht des Öfteren sehen würde, sie gingen schließlich auf die selbe Schule und waren im selben Jahrgang, aber bei ihm zu Hause war sie noch nie gewesen.
Sie zog sich ein hübsches Kleid an und stieg die Treppen hinab. Auf halben weg kam ihr God entgegen. ,,Hallo Princess, ich wollte dich gerade abholen,“ begrüßte er sie. Genervt antworte sie ihm. Nun musste sie mit ihm gemeinsam zu Boss gehen, das gefiel ihr gar nicht. Sie hasste es Zeit mit ihrem Verlobten zu verbringen...
Bei Boss angekommen, klingelte God, wenige Sekunden später öffnete ein gutgelaunter Boss die Türe. ,,Hallo,“ rief er ihnen fröhlich entgegen, er streckte God die Hand hin und umarmte Princess flüchtig, da er nicht riskieren wollte, dass God einen seiner Wutanfälle bekam. Dann führte er sie ihn sein Zimmer, in dem schon alle anderen warteten. Tiger, Doc und Young Lady begrüßten Princess freundlich, während die Jungen den Beiden zunickten.
Princess sah sich im Zimmer um und musste fest stellen, dass es das genau Gegenteil von ihrem Zimmer darstellte. Boss hatte nicht so viel Möbel wie sie, er besaß ein Bett, einen Schreibtisch und einen Schrank, dazu noch einen Fernseher, der auf einem kleinen Tisch stand. Seine Wände waren blau gestrichen und mit Postern behangen. Auf ihnen waren etliche Musikbands zusehen, einige Actionhelden und hin und wieder auch halbnackte Frauen ,,Typisch,“ dachte Princess, während sie sich auf den Boden neben Doc setzte.
,,Also, jetzt da wir vollzählig sind, können wir ja endlich anfangen,“ begann President und schauten God und Princess vorwurfsvoll an. ,,Ihr wisst ja, dass wir die Fahrt für den Marineclub und seine neuen Mitglieder planen sollen. Die Fahrt dauert zehn Tage und soll ein abgeschiedenen Reiseziel haben. Daher schlage ich ein Camp vor.“ ,,Gute Idee, mit Zelten?,“ hakte Boss nach. ,,Nein, nicht mit Zelten. Ich will ein richtiges Dach über dem Kopf,“ mischte sich Princess ein, was ihr den ein oder anderen genervten Blick einbrachte, ihr aber durchaus wichtig war. ,,Ich wäre auch für so etwas wie Holzhütten,“ stimmte ihr Young Lady jedoch zu, worauf sich die Meisten wieder beruhigten. Boss nickt zustimmend: ,,Holzhütten im Wald, klingt viel versprechend.“ Im Nu wurde für diesen Vorschlag abgestimmt.
Im Endeffekt entschied man sich für ein Camp bestehend Holzhütten in einem Wald. Es sollte Hütten für jeweils drei Personen geben, die in zwei Etagen eingeteilt waren, eine Hütten zum Kochen und Essen, eine Hütte, die als Waschraum diente und ein Aufenthaltshütte, inklusive Fernseher.
Die Fahrt wurde geplant und stand schon nach wenigen Wochen an.
Princess lief gestresst im Haus hin und her und suchte sich die Sachen zusammen, die sie mit nehmen würde. Als sie endlich fertig war, hatte God große Mühe den schweren Koffer im Auto unterzubringen.
Endlich kam sie mit leichter Verspätungen vor der Schule an. Erneut warteten die Anderen auf sie, während die Neuzugänge schon im Bus saßen. Princess gesellte sich zu den andere, während God die Koffer abermals durch die Gegend schleppen durfte.
Nach dem alle Koffer verstaut waren und alle einen Platz im Bus gefunden hatten, fuhr die Gruppe los.
Im Bus herrschte eine gute Stimmung, die nur hin und wieder durch den Fahrer, President, unterbrochen wurde.
Am Camp angekommen bezogen alle ihre Hütten, doch zu Princess´s Pech bezogen Young Lady, Doc und Gatscha gerade eine der Hütte. So standen sie und Tiger ratlos vor der zweiten Hütte. God, Snake und Nerd, sowie Timmet, Bluder und Silence bezogen zwei weitere Hütten. Schließlich blieben nur Cry Baby, President, Tank, und Boss übrig. President bemerkte es als erste: ,,Einer von uns muss zu den Mädchen in die Hütte.“ Die anderen Jungen starrten ihn leicht entgeistert an. ,,Und wer?,“ fragte Tank. ,,Ich würde sag du, schließlich bist du Tigers Bruder.“ ,,Und was ist mit Princess? Ich will keinen Stress mit God, darauf kann ich echt verzichten,“ wehrte Tank ab. Cry Baby hatte sich während dessen schon aus dem Staub gemacht und die Jungenhütte bezogen. Tank folgt ihm, so schnell er konnte. President und Boss sahen sich eine Weile lang an. ,,Du solltest gehen. Zwischen dir und Tiger läuft doch was,“ schloss Boss schließlich. ,,Was? Das stimmt nicht, wir... ach.. lass mich.“ Mit diesen Worten verschwand nun auch President in Richtung Jungenhütte.
,,Na toll, wenn God das mitkriegt gibt es Ärger...,“ schoss es Boss durch den Kopf während er seinen Koffer zu der Hütte von Tiger und Princess zog. Dort angekommen öffnete er beherzt die Tür und strahlten seinen Mitbewohnerinnen entgegen. ,,Hallo Mitbewohner,“ flötete er. Die beiden Mädchen starrten ihn ungläubig an. ,,Das soll wohl ein Scherz sein,“ schnappte Princess nach Luft. ,,Nein, soll es nicht. Falls es dir nicht aufgefallen ist, liebe Princess, wir sind mehr Jungen als Mädchen, und so kommt es, dass ein Glücklicher zu den Mädchen ziehen darf, und dieser Glücklich bin ich,“ erklärte er dem Mädchen charmant grinsend. Während Boss und Princess sich stritten, legte sich Tiger auf das Einzelbett in der erste Etage. ,,Mir ist es egal, aber weh du kommst auf dumme Gedanken,“ sagte sie an Boss gerichtet. Worauf hin dieser sie ansah und bemerkte, dass sie sich das Einzelbett unter den Nagel gerissen hatte. ,,Findest du nicht, du solltest dieses Bett mir überlassen?“ ,,Wer zu erst kommt mahlt zu erst,“ fauchte Tiger ihn an. Princess räumte währenddessen ihr Sachen in den Schrank ein und betrachtete das Doppelbett. Der Gedanke, mit Boss in diesem Bett zu schlafen, ließ sie erröten. Boss kam nun auch dir Treppe hinauf und begutachtete das Bett. ,,Ich kann auch auf der Erde schlafen,“ erklärte er ihr. ,,Sei nicht albern, du musst nicht auf der Erde schlafen.“ Das lies ihn auf horchen. ,,Soll das heißen, du willst mit mir in einem Bett schlafen?,“ fragte er dreist. ,,Ach denk was du willst,“ zischte Princess ihn an.
Als alle ihre Sachen verstaut hatten, und God und Boss sich beinahe geprügelt hätte, da God von der Neuigkeit erfahren hatte, versammelten sich alle und besprachen die Regeln des Camps. Anschließend kochte Tank mit Princess Hilfe das Abendessen.
Es war schon recht spät, als Princess sich waschen ging. Als sie wieder kam, lag Boss bereits im Bett und las. ,,Was ließt du?,“ fragte sie ihn. ,,Einen Krimi...wieso fragst du so erstaunt?,“ wollte Boss beleidigt wissen. ,,Ich hätte nur nicht gedacht, dass du liest,“ antwortete Princess ehrlich, während sie ihren Pyjama aus dem Schrank holte. ,,Guck weg!“ Doch Boss legte den Kopf schief und sah sie gespannt an. ,,Jetzt guck endlich weg, du Perversling!,“ zickte Princess ihn an, worauf hin er den Kopf weg dreht und leise protestierte.
Schließlich lag auch Princess im Bett und deckt sich zu, wobei sie feststellen musste, dass das Bett wirklich klein für zwei Personen war.
Boss hatte inzwischen sein Buch weg gelegt und starrte an die Decke, wobei er seine Arme hinter dem Kopf verkreuzte. ,,Er sieht einfach zu süß aus,“ dachte Princess als sie ihn ansah, er wiederum dachte ähnliches über sie und machte daher schnell das Licht aus, eher sie bemerkte, dass er rot wurde.
Natürlich mochte er sie, sehr sogar. Doch sie war nun mal mit God verlobt, und daran konnte er wie es aussah nichts ändern. Denn trotz ihres Kusses hatte sie sich ihm nicht anders gegenüber verhalten, als vorher, geschweige denn Anstalten gemacht die Verlobung zulösen. Princess passt sowieso viel besser zu God, der ihr etwas bieten konnte. Boss wäre gar nicht in der Lage, alle ihre Wünsche zu erfüllen, bei ihm wäre sie nur unzufrieden, dachte er. Mit dem Gedanken, es wäre das Beste für sie God zuheiraten, schwor er sich, seine Liebe für sie geheim zuhalten. Um so schlimmer war es nun für ihn, mit ihrem in einem Bett zu liegen.
Er versucht vergeblich einzuschlafen, was ihm jedoch erst nach einigen Stunden gelang, da seine Gedanken nur bei dem hübschen Mädchen, das neben ihm lag, waren.
Am nächsten morgen wachte Princess auf und bemerkte, dass Boss immer noch tief und friedlich schlief. Als suchte sie sich leise Anziehsachen aus dem Schrank und verschwand in Richtung Waschräume.
Während sie weg war, wachte Boss auf. Gemächlich setzte er sich auf und stellte fest, dass Princess schon aufgestanden war, also tat er es ihr gleich und machte sich für das Frühstück fertig.
Am dritten Tag zog God Princess zur Seite. ,,Ich bin es leid,“ begann er. ,,Ständig hängst du mit diesen Kerl rum. Du schläfst mit ihm in einem Bett! Ich bin dein Verlobter! Eigentlich solltest du in meinem Bett schlafen. Aber keine Sorge, aber heute wirst du das auch. Ich habe Snake überredet in dein Haus einzuziehen, dann kannst du zu uns in die Hütte. Also pack schon mal deine Sachen!“ Nach dieser Ansprache war God auch schon wieder verschwunden. Princess sah ihm hinter her. Sie wollte nicht in seinem Bett schlafen! Sie wollte gar nicht in seiner Nähe sein. Und wer weiß, auf was für Idee er kommen würde, wenn sie mit ihm in einem Bett schlief. Princess bekam direkt ein Gänsehaut. Nein, neben ihm würde sie kein Auge zutun.
Zugegeben, das tat sie auch in ihrer jetzigen Lage kaum. Denn an Einschlafen war neben Boss gar nicht zu denken. Dafür dachte sie viel zu sehr über ihn nach.
Princess setzte sich auf die Erde, schlang die Arme um ihre Beine und lehnte sich an eine Hütte. Sie seufzte schwer. Wenn sie Gods Nähe jetzt schon verabscheute, was sollte dann erst passieren wenn sie ihn jeden Tag um sich hatte. Diese verdammte Verbindung, es schien ihr eher wie eine Strafe, ein Folter und nicht wie ein Verlobung, in der die Betreffenden glücklich sein sollten.
Wie gerne hätte sie God gegen Boss eingetauscht. Ihn würde sie jeder Zeit heiraten! Aber dies schien ein Wunschtraum ihrerseits zu sein. Denn selbst, wenn sie ihre Eltern davon überzeugen konnte, die Verlobung mit God zu lösen, konnte sie sich einfach nicht vorstellen, dass sie eine Verbindung mit Boss zustimmen würden. Sie missachteten schon alleine ihre Freundschaft.
Es lag wohl daran, dass Boss so gar nicht wie God war. Er lebet eher in den Tag hinein. Er hatte keine richtigen Regel und Limits in seinem Leben, er genoss es einfach. Doch das schlimmste Problem war, dass er nicht zu den reichen Familien zählte. Er war einfacher Mittelstand und verhielt sich dementsprechend. Etwas das Princess sehr gut an ihm gefiel, er war nicht in einem goldenen Käfig eingesperrt, wie sie. Auch wenn sich Princess immer als taffes Mädchen zeigte, war sie nicht stark und mutig genug, um aus diesem Käfig, der ihr Elternhaus und God; beinhaltete, aus zu brechen.
Princess schluchzte leise, als plötzlich Tiger neben ihr stand. ,,Alles ok?,“ fragte sie vorsichtig und tätschelte leicht Princess Arm. Sie sah sie so verständnisvoll an, dass Princess ihre Tränen nun nicht mehr zurückhalten konnte. Tiger nahm ihre Freundin in die Arme und beruhigte sie. Nach einer Weile erzählte Princess Tiger alles über ihren Käfig, aus dem sich nicht entkommen konnte. Sie erzählte ihr, wie unglücklich sie mit God war und dass es jemand anders gäbe. Tiger war so diskret nicht nach dieser Person zufragen. ,,Mach dir mal keine Sorgen, du bleibst vorerst in unsere Hütte. Ich regel das schon. Und was die anderen Probleme angeht, da hab ich auch schon ein paar Ideen. Verlass dich einfach auf mich.“ Mit diesen Worten brachte sie Princess in ihre Hütte, in der Boss sich gerade umzog. Er stand nur in Boxershorts bekleidet in seiner Etage und schaute die beiden Mädchen erstaunt an. ,,Noch nie was von anklopfen gehört?,“ fragte er vorwurfsvoll, bis er bemerkte, dass Princess geweint hatte. Princess setzte sich auf ihr Bett und wischte sich dir Tränen aus den Augen. Boss setzte sich neben sie und sah sie mit großen Augen an. ,,Was ist denn passiert?.“ Fragte er mitfühlend. ,,Ach nichts,“ antwortet Princess knapp, wobei sie stur auf den Boden starrte. Tiger schüttelte den Kopf und wie Boss zurecht: ,,Kümmere dich mal kurz um sie. Ich geh zu President, ihn überreden, sie bei uns zulassen.“ Kurz bevor sie aus der Hütte verschwand rief sie ihm noch zu: ,,Und zieh dir was an!“ während Princess immer noch auf en Boden starrt, zog Boss sich eine Hose und ein Shirt an.
Tiger war wahrscheinlich das einzige Mädchen, dass beim Anblick von Boss Körper nicht in Verlegenheit geriet. Tiger war seine beste Freundin und sie kannten sich schon Jahre. Daher ging Tiger auch nie auf seine Spielchen ein, die er mit so ziemlich allen Mädchen spielte. Sie wusste einfach, wann er etwas ernst meinte und wann nicht. Und Tiger wusste, dass er gerne flirtete, aber dass er in Wahrheit ziemlich schüchtern war. Denn er brachte es einfach nicht über sich, dem Mädchen, dass er liebte zu sagen, dass sie die Eine für ihn war. Ihr fielen natürlich die Andeutungen auf, die er machte. Ihr schien es, als würden viele wissen, wie es um Boss´s Gefühle stand, nur das besagte Mädchen nicht. Tiger lächelte, es war wirklich kompliziert mit ihm.
Mittlerweile war sie bei Presidents Hütte angekommen und klopft an, sie wollte schließlich nicht riskieren, dass sie ihn ebenso überraschte, wie Boss vorhin. ,,Ja,“ kam es von drinnen. Tiger öffnete dir Tür und trat in die Hütte. President stand in der ersten Etage und schaut auf sie herunter. ,,Was kann ich für dich tun?,“ fragte er freundlich. Sie stieg die Treppen hinauf und bestaunte sein Zimmer. Überall lagen Klamotten herum, die wie sie bemerkt, von Cry Baby stammten. <Ganz wie sein Bruder> schoss es ihr durch den Kopf. President jedoch hatten seine Sachen alle ordentlich in einen der Schränke gelegt. ,,Es gibt ein Problem,“ begann sie. ,,Bitte nicht. Ich hasse Probleme,“ murmelte er verzweifelt. ,,God will, das Princess ihr Zimmer mit Snake tauscht und somit bei ihm im Bett schläft. Aber sie will es nicht,“ fuhr Tiger ungerührt fort. ,,Und was soll ich da jetzt machen?,“ fragte President sie kleinlaut. ,,Ihm sagen, dass es nicht geht und das du einen Umzug jetzt nicht mehr duldest,“ schlug das rothaarige Mädchen vor. ,,Gute Idee. Aber warum will Princess es denn nicht?“ Tiger seufzte: ,,Aber versprich mir es niemandem zu verraten. Es ist so, dass sie ihn nicht liebt. Sie will ihn nicht heiraten, weil es einen andern gibt.“ ,,Boss,“ sagte President automatisch. ,,Natürlich Boss. Sie hat es zwar nicht gesagt, aber wer sollte es sonst sein?“ ,,Wieso löst sie die Verlobung nicht einfach auf?“ Nach dem Tiger President die ganze Situation geschildert hatte, erklärte er sich bereit ihr Vorhaben, Princess klar zu machen, dass sie endlich den Mut aufbringen musste, ihren Eltern die Wahrheit zusagen, zu unterstützen. ,,Klar helf ich dir. Es geht hier schließlich um das Wohl unserer Freunde,“ sagte President bestimmt, worauf hin Tiger umarmte. Sie wich jedoch gleich darauf wieder zurück und lief die Treppe runter. ,,Also dann, bis später und danke.“ Mit diesen Worten schloss sie die Tür. ,,Wie peinlich!,“ dachte sie. ,,Ich hab ihn umarmt. Was denkt er jetzt nur von mir? Was ist da nur über mich gekommen?“ Völlig in Gedanken kehrte sie zu ihrer Hütte zurück.
Tiger war eine sehr selbstsicher Person, doch in Presidents Gegenwart fühlte sie sich jedes Mal so seltsam unsicher. Sie hatte Angst etwas falsch zumachen, was ihn dazu bringen könnte, sie nicht mehr zu mögen. Aber was noch viel schlimmer war, war dass sie sich in seiner Gegenwart total unnatürlich aufführte. Sie benahm sich nicht so, wie sie es sonst tat. Sie hatte ihn doch tatsächlich umarmt! Hatte sie jemals einen Jungen umarmt? Nicht das sie wüsste. Sie hatte kein Problem einem Jungen nahe zu sein, denn wenn sie mit Boss Sport trieb, war sie ihm natürlich auch des Öfteren näher gekommen. Doch während eines Fußballspiels, in dem es darum ging, den Gegner aus dem Weg zudrängen, war es etwas total anders. Außerdem war dieser Junge Boss, ihr bester Freund. Und Boss war definitiv nicht wie President. President war anders, als die andern Jungen. Er war so... was war er eigentlich. Tiger blieb stehen und fragte sich ernsthaft, was sie an President so bewunderte. Eigentlich war an ihm nichts besonders, zumindest fiel ihr auf Anhieb nichts ein. Immer noch grübelnd ereichte sie ihre Hütte.
Als Tiger die Tür öffnet, fand sie Boss und Princess kichernd auf deren Bett vor. Sie grinst, Boss hatte es tatsächlich geschafft Princess auf zu heitern. In diesem Moment blickte Boss sie an. ,,Da bist du ja wieder. Und hast du was erreicht?“ ,,Alles klar. Ich hab ja gesagt, ich krieg das hin,“ grinst sie. ,,Hat schon seine Vorteile, wenn man mit President zusammen ist, was?“ fragte Boss schelmisch. Tiger verengte die Augen zu Schlitzen. ,,Ich bin nicht mit President zusammen..,“ murmelt sie leise. ,,Erzähl doch nichts,“ neckte Boss sie weiter, während er vom Bett aufstand. Tiger setzte sich jedoch völlig in Gedanken auf ihr Bett und starrt an die Decke. Boss sah sie verwundet an. Was war denn mit Tiger los? Normaler Weise hätte sie ihn jetzt schon gehörig zurecht gewiesen. Etwas besorgt ging er zu ihr herunter und wedelt mit der Hand vor ihrem Gesicht. ,,Tiger?“ Sie sah ihn erstaunt und fragend zugleich an. ,,Was hast du?“ fragte sie Boss, der ein solches Verhalten von seiner besten Freundin nicht gewöhnt war. Doch ehe sie ihm antworten konnte, flog die Tür auf und ein wütender God stand im Türrahmen, hinter ihm stand ein zerknirscht aussehender President. ,,Du,“ faucht God Boss böse an. ,,Du besitzt wirklich die Dreistigkeit mir meine Verlobte weg zu nehmen! Ab sofort lässt du dein Finger von Princess! Ich war lange genug tolerant...“ während God weiterhin auf Boss einschrie, versucht President verzweifelt ihn zu beruhigen, Boss sah God nur mit großen Glubschaugen an, da er sich seiner Schuld überhaupt nicht bewusst war, Princess setzte sich verzweifelt auf ihr Bett und hielt sich die Ohren zu, da sie diesen Streit nicht mit anhören wollte und Tiger starrte die ganze Zeit über President an, da sie auf der Suche nach dem gewissen Etwas bei ihm war. Schließlich rannte God nach Oben und begann Princess´ Sachen in ihren Koffer zu schleudern. Diese sah ihm stumm dabei zu, Boss sah ihn bestürzt an und folgte ihm die Treppen hinauf, um nun seinerseits auf ihn ein zu reden, President eilte beiden nach, um das Schlimmste zu verhindern und redete beschwichtigend auf sie ein und Tiger saß immer noch auf ihrem Bett und beobachtete President mit leicht schief gelegtem Kopf.
,,Jetzt mach mal halb lang. Lass uns erst mal vernünftig reden,“ versuchte es President verzweifelt, während die Katastrophe immer näher rückte. ,,Was fällt dir ein? Lass gefälligst ihre Sache hier! Sie will hier bleiben, ok?“ ,,Was du nicht sagst, du weißt natürlich genau, was das Best für meine Verlobte ist!“ ,,Wenigsten einer von uns, der es weiß,“ fauchte Boss. ,,Was soll das heißen?,“ fragte God gefährlich leise. ,,Jungs bitte, wir setzen uns jetzt alle zusammen hin und klären die Sache...bitte,“ bemühte sich President. ,,Du weißt doch gar nicht, was du an ihr hast. Sie will nicht bei dir im Bett schlafen. Aber was sie will, ist dir scheiß egal. Aber so kannst du sie nicht behandeln. Sie ist kein Gegenstand!“ ,,Was du nicht sagst. Du wärst wahrscheinlich der perfekt Verlobte für sie.“ ,,Im Gegensatz zu dir, Ja! Bei mir könnte sie nämlich selber bestimmen was sie will!“ ,,Bei mir geht es ihr nicht schlecht! Was bildest du dir eigentlich ein...Sie ist mit mir verlobt und nicht mit dir. Sie wird mich heiraten, sobald wir wieder zu Hause sind. Und deshalb hat sie zu tun, was ich ihr sage. Und du hast dich von ihr fern zu halten.“ ,,Das kann sie selber entscheiden!“ Princess hatte dem Streit lange genug zu gehört, ihr wurde es einfach zu viel. ,,Was denkt ihr eigentlich, dass ihr so über mich redet. Ich habe eine eigene Meinung und kann mich selbst verteidigen. Und ich gehöre keinem von euch, also hört auf über mich zureden, als wäre ich ein Gegenstand, “ rief sie schluchzend aus und verließ den Raum. ,,Das hast du ja toll hingekriegt,“ schrie Boss God an. Dieser packte jedoch weiter den Koffer seiner Verlobten und beachtete Boss nicht weiter. ,,Was tut du? Sie hat gesagt, du sollst nicht über sie bestimmten!“ ,,ob es ihr passt oder nicht, sie wird mich heiraten und somit haben ich das Sagen. Und ich sage, sie zieht zu mir.“ ,,Und ich sage, sie bleibt hier, weil Princess hier bleiben will. Noch habe ich hier das Sagen!,“ schrie President unerwartet los, so dass alles zusammen zuckten. God sah ihn ungläubig an. ,,Was hast du gesagt?,“ fragte er völlig baff. ,,Das sie hier bleiben wird. Und du wirst jetzt gehen, ich will in diesem Camp keinen Ärger, wir sollen die Neune einweisen und deshalb haben wir hier Vorbildfunktionen! Ich dulde keine weitern Diskussion, du gehst jetzt besser,“ schloss President bestimmt. God warf ihm noch einen letzten vernichtenden Blick zu, eher er die Raum verlies.
Boss sah President bewundernd an. ,,Mann, klasse Aktion. Hätte ich dir gar nicht zugetraut.“ Anerkennend klopfte er seinem Freund auf die Schulter, der nun wieder ganz verlegen wurde. ,,Ach, keine große Sache. Irgendwer musste das ja regeln,“ sagte dieser beschwichtigend. ,,ich werde jetzt besser Princess suchen und sie zurück bringen. Wer weiß, was passiert, wenn sie God über den Weg rennt.“ Mit diesen Worten verschwand President ebenfalls aus der Hütte.
Boss seufzte erleichtert. ,,Dieser arrogante... Ich fasse es nicht, dass Princess ihn heiraten wird. Wie kann sie es nur mit ihm aushalten. Was sagst du dazu?; “ fragte er an Tiger gewandt, die, wie ihm auffiel, schon die ganze Zeit über geschwiegen hatte, was gar nicht ihre Art war, da sie sonst immer versuchte einen Streit zwischen ihm und God zu verhindern. Sie sah jedoch immer noch ihn Richtung Tür und beachtete ihn gar nicht. ,,Was ist bloß los mit dir?,“ fragte er verständnislos, als er merkt, dass sie ihm erneut nicht zuhörte. ,,Nichts,“ brachte sie mühsam hervor und sah ihn endlich an. ,, Irgendwas stimmt doch mit dir nicht.“ Besorgt legte er ihr die Hand auf die Stirn. ,,Lass das mir geht es gut,“ fauchte sie und schlug seine Hand weg. ,,Das ist die Tiger, die ich kenne,“ rief er erfreut.
Tigers Augen leuchten. President hatte etwas an sich, sich konnte nicht sagen was, aber sie mochte ihn, sehr sogar. Für sie war er ein ganz besonderer Junge. Sich dies einzugestehen, war für sie ein hartes Stück Arbeit gewesen, aber jetzt wo sie sich sicher war, war es ok für sie. Doch jetzt stellte sie sich die alles entscheidende Frage, mochte er sie auch?
In diesem Moment kam Princess zurück und Boss eilte ihr entgegen. ,,Alles ok?,“ fragte er sie. Sie nickte stumm und ging die Treppe hoch. ,,Hör zu, ich wollte deine Gefühle nicht verletzen. Es war nur im Eifer des Gefechts... ich weiß auch nicht..“ Sie dreht sich zu ihm um und lächelte ihn leicht an. ,,Schon ok. Es war nett, dass du mich verteidigt hast. Es ist im Moment alles nur so schwierig...,“ sie brach ab und legte sich ins Bett. Boss setzte sich neben sie. ,,Also bist du nicht sauer?“ Sie schüttete erneut den Kopf. ,,Warum heiratest du ihn?,“ fragte Boss plötzlich unvermittelt. Princess sah ihn erstaunt an und auch Tiger hob den Kopf. ,,Was?,“ fragte sie ungläubig: ,,Ich dachte nur, wenn eine Verlobte nicht bei ihrem Zukünftigen im Bett schlafen möchte, dann stimmt was nicht.“ ,,Ich....“ ,,Du liebst ihn nicht. Gib zu das du ihn nicht liebst!“ ,,Was soll das Boss? Ich weiß nicht was dich das angeht. Ich werde God heiraten.“ ,,Du kannst keinen Mann heiraten den du nicht liebst. Das ist...schrecklich!“ Boss sah sie entschlossen an. ,,Es ist der Wunsch meiner Eltern. Aber bitte lass mich jetzt schlafen,“ versuchte Princes sich dem Gespräch zu entziehen. ,,Der Wunsch deiner Eltern, aber was willst du. Du solltest tun, was dein Herz dir sagt. Und ich glaub, dein Herz sagt, dass du ihn nicht heiraten sollst, sondern...,“ er stockte. Was wollte er ihr eigentlich sagen? Das sie ihn heiraten sollte? Er wusste nicht worauf er hinaus wollte. ,,Sondern?,“ fragte Princess erstaunt. ,,..jemanden der dich wirklich liebt...,“ beendete Boss seinen Satz. ,,God liebt mich.“ ,,Nein, er will dich besitzen, wie eine schöne Puppe, die er vorzeigen kann.“ ,,Ach ja? Ich glaub das würden die meisten Männer, mit denen ich etwas zu tun habe machen..“ schloss sie müde. ,,Ich nicht!,“ bemerkt Boss bestimmt. ,,Ich würde dich nicht wie mein Eigentum behandeln.“ ,,Was soll das schon wieder heißen?“ ,,Es heißt, das ich dich heiraten würde, weil ich dich liebe und nicht...“ entsetzt brach er den Satz ab. Jetzt hatte er zu viel verraten. Sie sah ihn mit großen Augen an. ,,Heißt das...du..,“ hakte sie heiser nach. Er jedoch sah nur auf den Boden und murmelte: ,,Ich würde auf jeden Fall besser mit dir umgehen als er. Du darfst ihn nicht heiraten, das darfst du einfach nicht.“ Er sah sie entschlossen an. ,,Du hast einen Besseren verdient.“ ,,Einen wie dich?,“ fragte Princess leise. ,,Zum Beispiel. Jemanden der dich wirklich liebt...“ Die Beiden sahen sich in die Augen. Doch schließlich brach Princess den Blickkontakt ab und sah auf ihr Decke. ,,So gerne ich das auch würde, ich kann nicht. Ich muss ihn heiraten.“ ,,Musst du nicht. Princess ich bitte dich...“ ,,Es tut mir leid...,“ flüsterte sie. ,,Nein, mir tut es leid!,“ sagte Boss wütend. ,,Tut mir leid, dich genervt zu haben, mit meiner dumme Ansprache. Natürlich wirst du ihn heiraten. Werde glücklich mit ihm. Aber auf mich kannst du bei deiner Hochzeit nicht zählen!,“ sagte er mit belegter Stimme und verlies langsam den Raum.
Princess liefen Tränen Wagen runter und sie sah ihm verzweifelt nach. Nun hatte er ihr schon gesagt, dass er sie heiraten wolle und sie hatte ihn fort gestoßen. Sie hasste sich selber, dafür, dass die ihm so weh tat, aber was sollte sie machen? Gegen den Willen ihrer Eltern kam nicht mal Boss an.
Tiger hatte die ganze Szene beobachtet und war äußerst entsetzt über die Wendung, die sie genommen hatte. Princess saß weinend auf ihrem Bett und Boss war verletzt aus dem Raum gestürmt. Zu wem sollte sie jetzt gehen? Sie entschloss sich zu Princess zu gehen, da Boss sicher alleine sein wollte. Während sie Princes zum zweiten Mal an diesem Tag tröstete, fragte sie sich, wie sie es wieder hin bekommen konnte, dass Boss und Princess doch zusammenkamen. Sie hatte Boss noch nie so traurig gesehen und sie hatte ihn auch noch nie so ehrlich über seine Gefühle sprechen hören. Wie konnte Princess ihm nur so etwas antun? Anderseits verstand sie auch Princess, die eine heiden Angst hatte, ihren Eltern zu wieder sprechen.
Ein Plan musste her und zwar schnell, den die Fahrt war fast vor bei, was bedeute, dass die Hochzeit näher rückte.
Boss stürmt direkt auf die Hütte zu, die President, Tank und Cry Baby gehörte. Er öffnete die Tür und sah die drei Jungen an. Diese bemerkten sofort, dass etwas nicht stimmte. ,,Was hast du Bruder?,“ fragte Cry Baby besorgt. ,,Ist etwas mit Princess?,“ hakte President nach. ,,Keine Sorge, der geht es gut,“ erklärte Boss bitter. ,,Ich hab nur keine Lust noch weiter bei den Mädchen zu schlafen, das ist alles. Kann ich heute hier bleiben?“ Seine Freunde sahen ihn erstaunt an. Boss wollte nicht bei Princess schlafen? Er wollte weg von den Mädchen? Das war ein schwerwiegendes Problem. Was war nur mit ihm los? Tank fragt verwundert: ,,Ja, aber warum...“ ,,Ok. Bleib heute Nacht halt hier,“ unterbrach President seinen Freund. Ihm war klar, das etwas nicht stimmte, aber was es war, würde er schon noch heraus bekommen. Jetzt war er so taktvoll Boss nicht danach zufragen, da dieser recht fertig aus sah.
Die vier Jungen lagen schon lange in ihren Bett, doch außer Tank konnte keiner schlafen. Nicht nur weil es sehr unbequem war, zu dritt in einem Bett zu schlafen, sondern auch, weil sie von Gedanken gequält wurden. Während sich President und Cry Baby fragten, was bloß passiert sei, grübelte Boss über Princess nach. Er hatte ihr seine Gefühle gestanden und sie hatte ihn abblitzen lassen. Das war mehr als peinlich, es tat auch noch verdammt weh. Er hatte gewusst, dass es eine blöde Idee war, ihr seine Gefühle zu offenbaren und er hatte recht behalten. Traurig schlief er ein.
Am nächsten Morgen betraten alle den Speiseraum. Alle beteiligen sahen sehr unausgeschlafen aus. President ließ sich von Tiger informieren, was passiert war und Cry Baby versucht verzweifelt seinen Bruder auf zu heitern, der immer noch schlecht drauf zu sein schien. Boss ignorierte Princess komplett, während diese neben Doc saß und zu Tode betrübt auf ihr Frühstück starrte, ohne etwas davon zu essen.
Dieser Zustand hielt auch die restlichen Tage an. Boss war die gesamte Zeit über mürrisch und schlecht gelaunt. Tiger versuchte ihr Bestes, um ihn auf andere Gedanken zu bringen, doch es half alles nichts. Schließlich sprach sie ihn einfach an. ,,Hör mal, Boss. Ich weiß, das war wirklich hart für dich. Ich kann dich verstehen...“ ,,So, kannst du das?“ ,,Ich dachte wirklich sie würde sich freuen, aber ihre Angst vor ihren Eltern scheint doch größer zu sein, als erwartet.“ ,,Das tröstet mich ungemein, Tiger..,“ sagte er sarkastisch. ,,Du musst sie verstehen. Ich weiß, dass es nur an ihren Eltern liegt. Sie..“ ,,Sie ist für mich gestorben, ok? Ich werde ihr nicht nach laufen. Ich habe ihr gesagt, was ich für sie empfinde und sie erwidert es halt nicht. Damit ist die Sache für mich beendet. Was soll man da noch groß drüber reden?,“ fuhr er das rothaarige Mädchen an. ,,Das darfst du so nicht sehen! Ich weiß, dass sie dich liebt...,“ versuchte Tiger ihm klar zu machen. ,,Tiger lass es einfach, bitte...,“ murmelte Boss traurig und lies sie einfach stehen.
Da stand sie nun. Sie hatte es wohl falsch gemacht. Er wollte offenbar nichts mehr von Princess wissen. Was sollte sie noch mit ihm darüber reden? Jetzt musste sie Plan B anwenden: Mit Princess reden.
Eilig suchte sie ihre Freundin auf. ,,Princess!,“ rief Tiger schon von weitem. Diese schaute verwirrt in Tigers Richtung. ,,Ja?“ ,,Ich muss mit dir reden. Es geht so nicht weiter. Weißt du, Boss ist mein bester Freund und ich erkenne, wenn es ihm schlecht geht. Und im Moment leidet er. Ich weiß, dass er tot traurig ist, weil du ihm eine Abfuhr gegeben hast. Und ich weiß, dass du auch leidest! Ihr liebt euch doch. Was ist so schwer daran einfach glücklich mit einander zu werden?“ Princess sah Tiger lange an, dann stiegen ihr die Tränen in die Augen, wie so oft in letzter Zeit. ,,Meine Eltern würde es nie zu lassen, dass ich God nicht heirate, geschweige den einer Verlobung mit Boss zustimmen. Das spricht dagegen. Ich kann nichts daran ändern. Wieso versteht ihr das nicht?,“ fragte sie verzweifelt. ,,Du solltest dafür kämpfen...“ ,,Ich kann nicht, Tiger,“ schluchzte Princess und rannte in ihre Hütte.
Schon wieder stand Tiger verlassen da. Sie war wohl wirklich ungeeignet für so was. Geknickt ging sie zu President, um ihm von ihren Misserfolgen zu erzählen.
Dieser munterte sie jedoch auf. ,,Das hat nichts mit dir zu tun. Die Beiden haben ihr ganz eigenen Probleme, mit denen sie klar kommen müssen. Ich sehe das Hauptproblem in Princess, wenn sie ihm sagen würde, dass sie ihn liebt und die Hochzeit absagen würde, würde er nicht mehr so stur reagieren.“ Tiger nickte zustimmend, wobei sie nicht umher kam President bewundernd an zu sehen. ,,Also müssen wir ihr nur klar machen, dass sie den Mut aufbringen muss, um sich gegen ihre Eltern zu stellen,“ schloss Tiger. ,,Aber wie?,“ fragte sie. ,,Naja, da gibt es so einen Film... ich weiß nicht ob du ihn kennst. Der handelt von so was. Ein Mädchen ist mit einem Mann verlobt, den sie nicht liebt, aber heiraten muss. Sie verliebt sich aber in einen anderen, der jedoch nicht so vermögend ist wir ihr Verlobter. Ihr Mutter lässt aber nicht zu, dass sie sich von ihrem Verlobten trennt. Schließlich erkennt sie, dass sie ohne den Mann, den sie wirklich liebt, nicht leben kann und entschiedet sich gegen ihren Verlobten,“ erzählte President. ,,Den Film kenn ich nicht,“ bemerkte Tiger. ,,Nicht? Das ist doch ein Klassiker!,“ sagte President bestürzt. Tiger schüttelte erneut den Kopf. ,,Du kennst Titanic nicht?,“ fragte President ungläubig. Tiger klappte der Mund auf, natürlich kannte sie Titanic, sie hatte ihn nur nie gesehen. Eine solche Schnulze wollte sie sich nicht an tun! Um so mehr wunderte es sie, dass President diesen Film kannte. ,,Was ich eigentlich sagen wollte, wir zeigen Princess den Film und hoffen, dass sie versteht, was wir ihr damit sagen wollen.“ ,,Schön und gut, aber wo kriegen wir den Film her?“ ,,Ich habe zufällig mit,“ strahlte President. Tiger lachte. Dieser Kerl steckte voller Überraschungen.
Für den letzten Abend wurde ein Videoabend veranstaltet, sozusagen, als letzte gemeinsame Aktivität. Alle versammelten sich in dem Gemeinschaftsraum und warteten gespannt auf den Film, den sie sehen sollten. Boss saß neben seinem Bruder und sah äußerst gelangweilt aus. Princess saß still neben God, der sich mittlerweile wieder abreget hatte, da Boss offenbar zur Einsicht gekommen war, und seine Verlobte nicht mehr belästigte. Tiger und President saß im Hinterteil des Raumes, um alles ganz genau beobachten zu können.
Als der Film anfing, freuten sich vor allem die Mädchen. Die Jungen wiederum war leicht genervt.
Während der erst paar Minuten des Films legte God den Arm um Princess, die sofort eine Gänsehaut bekam. Es war ihr unangenehm, dass er sie umarmte. Aber wie sollte sie es ihm begreiflich machen, ohne großes Aufsehen zu erregen? Besser sie blieb still sitzen und lies es über sich ergehen. Den ersten teil des Films hatte sie bereits überstanden, als ihr plötzlich etwas auffiel. Die Parallele zwischen ihrem Leben und dem Leben von Rose war unverkennbar. Sie fühlte mit der Hauptfigur mit. Als diese sich in Leonardo DiCaprio verliebte, dachte Princess unwillkürlich an Boss. Und ihr wurde immer schlechter. Der Raum kam ihr so stickig vor, sie schwitzte leicht und Gods Arm lastete schwer auf ihren Schultern. Wie gut sie Rose verstand, wie gerne sie auch den Mut gehabt hätte einfach mit Boss durch zu brennen. Aber sie war nicht Rose, sie war nicht mutig. Sie war bloß die kleine, ängstlich Princess. Sie konnte so etwa nicht.
Als der Film sich dem Ende neigte, hatte sie einen dicken Kloß im Hals und hielt die Tränen kaum zurück, so sehr identifizierte sie sich mit Rose, dass es ihr vorkam, als läge sie auf dem Brett mitten im Pazifik und hoffte, dass Jack, in ihrem Falle, Boss noch am Leben war. Sie schmeckte die salzigen Tränen und versuchte nicht mehr gegen sie an zu kämpfen, da es zwecklos war. Sie würde God heiraten. Sie würde nicht mit Boss zusammen sein können. Sie würde in ihrem goldenen Käfig beleiben. Sie würde weiter unglücklich beleiben. Sie war verzweifelt. Was konnte sie nur tun. So sehr sie überlegt, ihr fiel nichts ein. Die Katastrophe kam unausweichlich auf sie zu. Als der Film endlich zu Ende war ging sei eilig in ihr Hütte, legte sich auf ihr Bett und weinte, etwas anders tat sie ohne hin seit Tagen nicht mehr. Sie hatte mit ihrem Schicksal abgeschlossen.
Boss fand den Film langweilig und unrealistisch. Hatte er doch am eigenen Leib erfahren, dass sich eine Frau niemals für den ärmern der beiden Männer entscheiden würde. Sicher, er hätte genau das Selbe getan wie dieser Jack in dem Film. Für Princess hätte er alles getan. Warum begriff Rose das, aber Princess nicht? Verzweifelt legte er sich ebenfalls zu Bett.
Tiger seufzte und wischet sich verstohlen die Tränen aus den Augenwinkeln. ,,Du hast geweint,“ stellte President verzückt fest. ,,Ach quatsch!“ ,,Ich hab es genau gesehen Tiger,“ lachte er. ,,Na gut. Ein bisschen. Der Film war nicht so schlecht wie ich dacht, ok? Das Ende war schon irgendwie traurig...,“ sagte sie verlegen. ,,Ich hätte nicht gedacht, dass du weinen würdest. Aber ich bin positiv überrascht.“ ,,Wieso, weil du fest stellst, dass ich doch ein echtes Mädchen bin?,“ fragte sie sarkastisch. ,,Könnte man so sagen,“ lachte er. Er brachte Tiger zu ihrer Hütte. ,,Mal sehen, ob unser Plan funktioniert. Viel Zeit haben wir nicht mehr. Gute Nacht,“ sagte er sanft. Sie sahen sich in die Augen. Und schließlich passierte es, ganz unkompliziert. President beugte sich leicht nach unten und küsste Tiger, die etwa verwirrt war, aber auch gleichzeitig überglücklich. Nach dem Kuss sah sie ihn lächelnd an. ,,Gute Nacht,“ murmelte sie, während sie leicht rot wurde. Er entfernte sich fröhlich grinsend.
Am nächsten Morgen war alles in Aufbruchsstimmung. Alle Kinder packten ihre Sachen und säuberten die Campingplatz unter Presidents Aufsicht. Während Tiger sehr beschwingt an die Arbeit ging, halfen Boss und Princess nur widerwillig mit, und waren froh endlich im Bus zu sitzen. Boss saß neben Tank und starrte die gesamte Fahrt über aus dem Fenster, ohne ein Wort zureden und Princess saß neben God, der ihr ständig Vorschläge für die bevorstehende Hochzeit machte.
Beiden war klar, dass es bald soweit war. Princess würde God heiraten. Das war jetzt fast schon eine Gewissheit. Das hieß natürlich, dass Boss und sie niemals ein Paar werden würden. Beiden waren untröstlich über diese Situation, aber unfähig sie zu ändern.
Zu Hause angekommen ging Boss direkt in sein Zimmer und legte sich auf sein Bett. Er starrte an die Decke. Warum war er eigentlich so Überrascht? Schon damals hatte er gewusst, dass Princess Gods Verlobte war und ihn heiraten würde. Was hatte er erhofft? Das sie wegen ihm alles umschmeißen würde? Nur wegen eines Kusses? Nur weil er ihr seine Liebe gestanden hatte? Ja, das hatte er. Er liebte sie, mehr als alles andere. Er hatte gehofft sie würde das Selbe für ihn empfinden. Aber sie hatte nach wie vor vor God zu heiraten. Damit war er, Boss, aus der Sache raus. Es hatte keinen Zweck mehr, weiter zu kämpfen. Er hatte gegen God verloren. Er würde irgendein Kerl sein, während God der eine wäre. Dieser Gedanke brach Boss fast das Herz. Er schwelgte den ganzen Tag in Selbstmitleid und lag auf seinem Bett. Er weigerte sich strikt, sein Zimmer zu verlassen und wollte seine Ruhe haben. Auch Tiger und Cry Baby lies er nicht herein. Konnten sie denn nicht verstehen, dass er alleine sein wollte?
Princess wiederum hatte viel Stress. Sie musste sich ein Hochzeitskleid aussuchen, Frisuren ausprobieren, Hochzeitsproben über sich ergehen lassen und und und. Jede einzelne dieser Aktionen war für sie eine Qual. Doch sie versteckte ihr Leid und spielte die wohlerzogenen Tochter und glücklicher Verlobte. Tatsächlich fiel keinen auf, wie schlecht es Princess wirklich ging. Der Tag der Hochzeit rückte immer näher und ihr wurde übel, wenn sie nur daran dachte. Sie wusste, dass Tiger einige Male versucht hatte, sie zu sprechen, aber sie war jedes Mal zu beschäftigt gewesen, um sie zu sehen.
Tiger und President wiederum waren ratlos. Wie sollten ihren Freunden helfen, wenn keiner von beiden breit war, mit ihnen zu reden? Obwohl Tiger und President eigentlich hätten glücklich sein sollen, da sie einander endlich gefunden hatte, waren sie betrübt wegen ihrer Freunde. Sie hatten alles versucht, ohne Erfolg. Die Hochzeit war in wenigen Tagen. Was konnten sie noch tun, um Princess und Boss zu helfen? Doch President hatte eine letzte, eher schwache und unwahrscheinliche Idee...
Schließlich war es soweit, der Tag der Hochzeit war gekommen. Princess lies sich die Haare machen und zog ihr wunderschönes Kleid an. Sie erlebt alles wie in Trance. Heute würde sie God heiraten, den Mann den sich nicht liebte, während der Mann den sie liebte wahrscheinlich zu sauer auf sie war, um auf ihrer Hochzeit zu erscheinen. Der heutige Tag würde ihr Schicksal besiegeln, er würde sich auf ewig an God binden. Sie sah der Hochzeit, wie einem Untergang entgegen.
Boss lag auf seinem Bett und dachte verbittert an Princess, die wahrscheinlich ein super teures Kleid trug und hinreisend aussah, während sie God das Jawort gab. Da klopfe es plötzlich an seiner Tür. ,,Boss mach auf, ich bins Tiger,“ hörte er seine beste Freundin sagen. ,,Was ist denn?“ ,,Mach die Tür auf!“ Tiger hämmerte wütend auf seine Zimmertür ein. Genervt stand Boss auf und öffnet die Tür, um fest zustellen, dass vor ihr Cry Baby, Tiger und President standen. Alle drei waren fein angezogen und zurecht gemacht. Ich fiel direkt auf, das Tiger ein Kleid trug. Er sah sich mit hochgezogenen Augenbrauen an. ,,Was hast du denn an?,“ fragte er sie spöttisch. ,,Ein Kleid. Das trägt man zu einer Hochzeit,“ faucht sie ihn an. ,,Ich finde es steht ihr sehr gut...,“ verteidigte President sie. Tiger sah ihn dankbar an und lächelte. Boss beobachtete seine beiden Freunde missbilligend. Waren sie nur her gekommen, um ihm ihr Glück unter die Nase zu reiben? ,,Was wollte ihr?,“ fragte er sie kalt, um das ätzende frisch verliebte Paar endlich los zu werden. ,,Dass du dich umziehst und das schnell, wir haben nicht mehr viel Zeit,“ erklärte ihm President. Boss öffnete erstaunt den Mund. ,,Ihr könnt doch nicht ernsthaft von mir erwarten, dass ich zu dieser dämlichen Hochzeit gehe?!?“ ,,Doch, genau das erwarten wir. Du hast schließlich eine Einladung, oder?“ ,,Tiger, ich werde da nicht auf kreuzen!“ ,,Und ob. Du hast fünf Minuten, da stehst du fertig angezogen auf der Matte.“ Boss schüttelte ungläubig den Kopf. Wie konnten seine Freunde so etwas von ihm verlangen? Er war schockiert. ,,Wir nehmen dich auch mit, wenn du dich nicht ordentlich anziehst. Du hast die Wahl,“ erklärte ihm Tiger. Er wusste, dass Tiger ihre Worte ernst gemeint hatte. Sie würde ihn auch mit schleifen, wenn er im Schalfanzug in der Kirche sitzen müsste. Also zog er sich fluchend und murrend seinen Anzug an, den Cry Baby für ihn bereit gelegt hatte. ,,Ich hasse euch,“ fauchte er seine Freunde an. Diese achteten jedoch nicht weiter auf ihn und machten sich auf den Weg zur Kirche.
In der Kirch war es brechend voll und die vier Jungendlichen quetschten sich in die Bank zu ihren Freunden, von denen sie schon erwartet wurden. Viele der Kinder sahen Boss leicht mitleidig an, wusste jedoch nicht, was sie hätten sagen sollen. Er selber starrte nur auf den Boden und hoffte, dass dieses grausame Ereignis schnell vorbei gehen würde.
Doch ehe man viel mit einander reden konnte betrat God dir Kirche. Er trug einen noblen Smoking und sah sehr geschniegelt aus. Er nahm seinen Platz am Altar ein und schaute, wie alle anderen ebenfalls zur großen Holztüre, aus der Princess jeden Moment kommen müsste.
Diese war sehr nervös. Ständig stellte sie sich die Frage, warum sie sich so etwas an tat. Wieso? Der Hochzeitsmarsch ertönte und sie betrat die Kirche. Alle um sie herum bestaunte sie. Doch Princess nahm niemanden war. Sie war wie betäubt und beriet für den gewaltigen Schlag. Als sie plötzlich Boss in der Menge aus machte. Ihr stockte der Atem, er war doch gekommen. Er sah sie flüchtig an, um fest zu stellen wie schön sie aus sah, und dann schnell wieder auf den Boden zu gucken, um nicht gleich los zu heulen.
Sie war am Altar angekommen und sah God an, der sie anlächelte. Sie versuchte ebenfalls zu lächeln, doch es gelang ihr nicht. Eine plötzlich Übelkeit überfiel sie. Sie schwitzte und die Kirch verschwamm vor ihren Augen. Das einzige, an das sie dachte, war Boss, den Mann den sie liebte. Sie liebte ihn von ganzen Herzen. Und nun heiratete sie vor seinen Augen einen andern. Sie hatte an seinem Gesichtsausdruck gesehen, was sie ihm antat. Die Welt war so ungerecht. Princess bekam nichts von der Predigt mit, die der Pfarrer hielt. Doch plötzlich wurde sie hellhörige. Der Pfarrer stellte die berühmte Frage. God antwortet mit einen entschlossenen Ja. Princess schnappt nach Luft. Sie war noch nicht bereit. ,,...heiraten, ihn lieben und ehren, bis dass der Tod euch scheidet?“ Princess sah den Pfarrer an. Ihr war klar, was er von ihr wollte. Doch sie brachte es nicht über die Lippen. Die Menschen hinter ihr hielten gespannt den Atem an. Als sie nach einigen Sekunden noch nicht antwortet vernahm sie leise Tuscheln unter den Gästen. God sah sich verständnislos an. ,,Princess, du musst dem Pfarrer antworten....,“ murmelte er ihr zu. Das wusste sie, aber sie konnte es nicht. Sie konnte God nicht heiraten. Sie dacht an Boss, an ihren Kuss, an ihrer gemeinsame Zeit, die Ungezwungenheit, den Spaß, die Freiheit und eine seine aufrichtige Liebe für sie. Sie dachte an Titanic. Sie schluckte schwer. Rose hatte es geschafft... würde Princess es auch schaffen? Princess sah ihn God Augen. Sie wusste was ihre Pflicht war. Sie wusste, wie wichtig ihren Eltern diese Hochzeit war. Sie öffnete den Mund... ,,Nein,“ murmelte sie. ,,Entschuldigung?,“ fragte der Pfarrer überrascht. ,,Nein,“ sagte Princess nun etwas lauter. Die Menge verstummte schlagartig. God riss die Augen weit auf. Was hatte Princess gerade gesagt? ,,Was?,“ fragte er fassungslos. ,,Nein!,“ rief sie. ,,Ich will dich nicht heiraten,“ sagte sie ruhig. God war sprachlos, ebenso wie die Gäste.
Tiger strahlte übers ganze Gesicht und drückte Presidents Hand. Ihr Plan hatte funktioniert. Princess hatte es geschafft. Tiger war so stolz auf ihre Freundin. Sie dreht den Kopf zur Seite und sah Boss an, der fassungslos auf Princess starrte.
,,Aber.. warum..?,“ stammelte God, der immer noch geschockt war. ,,Weil....,“ Princess holte tief Luft. ,,...ich dich nicht liebe.“ God nickte. ,,Soll das heißen, dass du lieber zu ihm willst?,“ fragte er sie leise. Princess nickte entschlossen. ,,Ich verstehe.“ Mit diesen Worten ging God den Mittelgang entlang und lies Princess am Altar stehen. Princess wusste, dass es nicht schlimm für God war. Sie wusste, dass er sie nie wirklich geliebt hatte. Sie wusste, dass er sauer sein würde, aber eher wegen der Tatsache, dass sie Boss ihm vorzog. Sie wusste, dass ihr Eltern sauer sein würden. Doch sie wusste, dass es richtig war. Sie fühlte sich befreit, als wäre eine schwere Last von ihren Schultern gefallen.
Boss sah Princess immer noch sprachlos an. Sie hatte es also doch getan. Sie hatte die Hochzeit in letzter Sekunde abgeblasen. Aber was würde als nächstes passieren?
Tiger stupste ihn in die Seite. ,,Also jetzt wäre der Moment, in dem du nach vorne gehen solltest und sie küssen solltest,“ flüsterte sie ihm zu. ,,So ist es zumindest immer in den Filmen,“ erklärt auch President. Boss sah die Beiden fassungslos an. Er konnte keinen klaren Gedanken fassen. Er dreht den Kopf wieder in Princess´ Richtung und stellte fest, dass sie ihn ansah. Sie lächelte.
Der Pfarrer hinter ihr war total verwirrt. ,,Meine Damen und Herren, hier findet keine Trauung mehr statt. Ich bitte sie die Kirche nun zu verlassen,“ brachte er nach einiger Zeit hervor. Doch da erhob sich President. ,,Bleiben sie sitzen. Jetzt wo die Braut schon einmal da ist, sollte sie auch heiraten.“ ,,Aber Junge, der Bräutigam ist soeben verschwunden...,“ stammelt der arme Pfarrer. Nun erhob sich auch Tiger. ,,Dann nehmen wir eben einen andern. Wie wäre es mit dem Mann, den sie wirklich liebt?“ Die gesamte Gesellschaft sah die beiden Jungendlichen verwundert an, doch Princess lächelte zu stimmend. ,,Wenn... wenn er mich noch heiraten will, dann würde ich es jetzt gerne tun,“ sagte sie an den Pfarrer gewand. Dieser nickte entkräftet. ,,Wer soll es denn sein?,“ fragte er sie. Princess sah Boss an. Dieser war völlig geplättet von den Ereignissen der vergangenen Minuten, so dass er nicht bemerkte, dass die ganze Kirche in an sah. Erst als Tiger ihm auf die Schulter schlug, wurde ihm bewusst, was alle von ihm erwarteten. ,,Komm schon,“ sagte Tiger. ,,Jetzt hat sie doch wirklich genug getan, um ihren Fehler wieder gut zu machen.“ ,,Los Boss, sei ein Mann und heirate sie,“ rief President. Boss saß immer noch auf seinem Platzt und nahm alles nur am Rande war. Er sollte Princess heiraten? Das wäre zu schön um wahr zu sein...
Plötzlich stand sie vor ihm und sah ihm tief in die Augen. ,,Es tut mir leid, dass ich so dumm war. Ich hätte das schon viel früher tun sollen. Kannst du mir verzeihen?“ Ihr Lächeln holte Boss in die Wirklichkeit zurück.
Er grinste. ,,Ich kann dich schlecht hier in deinem teuren Brautkleid stehen lassen, oder?,“ neckte er sie. Sie schüttelte lächelnd den Kopf. ,,Ok, aber nur weil du es bist.“ Er erhob sich von der Bank und ging Hand in Hand mit ihr auf den Altar zu.
Später am Abend verabschiedeten dreizehn der Kinder zwei ihrer Freunde, die gerade auf dem weg waren, um ihr Flugzeug nach Italien noch zu erwischen. ,,Viel Spaß in euren Flitterwochen!“ ,,Viel Spaß in der Hochzeitsnacht.“ ,,Passt auf euch auf.“ ,,Meldet euch wenn ihr zurück seit.“ Riefen alle durch einander. Boss und Princess strahlten, wie schon die ganze Zeit über.
Endlich hatten sie sich gefunden. Sie waren verheiratet und überglücklich. Nun sollte es ab in ihre Flitterwochen gehen. Princess war erleichtert, dass sie letzen Endes doch die richtige Entscheidung getroffen hatte. Sie wusste, dass sie mit Boss glücklich werden würde.
Dieser war der glücklichsten Mann der Welt, da er seine Prinzessin endlich ganz für sich hatte.
Dies war der Moment den Beiden so sehnlichste erträumt hatten.
Sie verabschiedeten sich lachend von ihren Freunden und wollten gerade zu ihrem Flugschalter gehen, als Princess etwa ein fiel. ,,Der Brautstrauß! Ich muss doch noch den Brautstrauß werfen!“ Im Nu stellten sich alle Mädchen hinter ihr auf und sie warf ihrer Blumen im hohen Bogen ihren Freundinnen zu. Neugierig dreht sie sich um, wurde jedoch von Boss an der Hand gefasst, der sie immer noch lachend zu Flugschalter zog, da die Beiden soeben fünften Mal aufgerufen wurden.
Tiger starrte verblüfft auf das Grünzeug in ihrer Hand, während President leicht rot wurde. Beiden war bewusst, was dies bedeutete.
The end
Ich hoffe es hat euch gefallen.. aber sagt mir doch bitte, was ihr davon haltet^^
Princess schlug die Augen auf und setzte sich schnell in ihrem Bett auf. Sie sah sich in ihrem Zimmer um. Es war recht groß, die Wände waren leicht rosé gestrichen, an ihnen hingen einige Bilder, die von irgendwelchen Künstlern stammten. Poster besaß sie keine, da ihre Eltern fanden, dass Poster nicht edel genug für ihr Zimmer wären. Princess besaß viele Möbel, alle waren aus dunklem Holz und sahen sehr teuer aus. Besonders ihr riesiger Kleiderschrank und die große Schminkkommode fielen direkt auf. Princess selber saß in einem großen Himmelbett, mit roséfarbenen Vorhängen.
Princess öffnete ihre Nachttischschublade und holte ein Bild zum Vorschein, ein Bild, dass eine Hand voll Kindern bzw. Teenagern zeigte. Es handelte sich um ein Bild von dem Marineclub, wobei sie selber nicht auf ihm sichtbar war, da sie kein Mitglied des Clubs war.
Alle auf dem Bild lächelten in die Kamera, doch eine Person fiel ihr immer direkt auf. Das Lächeln der besagten Person strahlte eine solche Klarheit, Ehrlichkeit, Natürlichkeit und Freude aus, dass es alle anderen überdeckte. Die Person, der das Lächeln gehörte, stand in der Mitte des Bildes, trug eine blaue Uniform und hatte wüste Haare. ,,Ach Boss..,“ murmelte Princess. Was hatte er nur mit ihr gemacht? Seit ihrem unfreiwilligem Ausflug auf Noah, war Princess wie ausgewechselt. Ihr gefiel ihr teures Zimmer nicht mehr, sie trug nicht mehr gerne die teuersten Sachen, die sie kriegen konnte, sie fühlte sich einsam in ihrem Leben. Und das obwohl ständig Leute um sie herum waren. Ihr Eltern waren immer für sie da, das heiß sie wären ansprechbar gewesen, doch Princess wusste, dass sie sie nicht verstehen würden. Dann gab es da noch ihren Verlobten, God, er war ebenfalls oft in ihrer Gegenwart. Doch dies war eher beklemmend, da sie sich in seiner Nähe nicht mehr wohl fühlte.
Die Veränderung kam, da war sie sich sicher, durch Boss. Den Jungen den sie auf diesem Ausflug kennen gelernt hatte, der ihr gezeigt hatte, was Freude und Spaß waren. Sie war dankbar dafür, dass er sie aufgeweckt hatte, aus ihrem lächerlich Traum von Luxus.
Das Problem war nur, dass sie sich in ihn verliebt hatte. Sie fühlte sich in seiner Gegenwart so wohl, da sie einfach nur sie selbst sein konnte. Bei ihm musst sie sich nicht verstellen oder Angst haben einen Fehler zu machen, wie in ihrem Elternhaus. Und sie war sich fast schon sicher, dass er sie auch liebte. Doch ihr Verlobter stellte sich diesem Glück in den Weg. Sie sollte God heiraten, das war der Wunsch ihrer Eltern. God war immerhin durch Sohn eines reichen Freundes ihres Vater, mit ihm wäre Princess´ Zukunft gesichert. Doch sie wollte nicht, sie konnte nicht. Aber wie sollte sie das ihren Eltern erklären? Sie konnte es ihnen nicht sagen. Also hatte sie beschlossen sich ihrem Schicksal zufügen. Dies bedeutete gleichzeitig aber auch, dass sie Boss aufgeben musste.
Princess seufzte und legte das Foto zurück in die Schublade. Sie stand auf und ging in ihr angrenzendes Badezimmer und machte sich zurecht, denn heuet war ein besonderer Tag. Heute trafen sich die Mitglieder des Marineclubs, um einen Ausflug für den Neuzugang des Marineclubs zuplanen. Sie war natürlich auch anwesend, da sie schon fast als offizielles Mitglied galt.
Wie es das Schicksal jedoch wollte, fand das Treffen bei Boss statt. Nicht, dass sie ihn nicht des Öfteren sehen würde, sie gingen schließlich auf die selbe Schule und waren im selben Jahrgang, aber bei ihm zu Hause war sie noch nie gewesen.
Sie zog sich ein hübsches Kleid an und stieg die Treppen hinab. Auf halben weg kam ihr God entgegen. ,,Hallo Princess, ich wollte dich gerade abholen,“ begrüßte er sie. Genervt antworte sie ihm. Nun musste sie mit ihm gemeinsam zu Boss gehen, das gefiel ihr gar nicht. Sie hasste es Zeit mit ihrem Verlobten zu verbringen...
Bei Boss angekommen, klingelte God, wenige Sekunden später öffnete ein gutgelaunter Boss die Türe. ,,Hallo,“ rief er ihnen fröhlich entgegen, er streckte God die Hand hin und umarmte Princess flüchtig, da er nicht riskieren wollte, dass God einen seiner Wutanfälle bekam. Dann führte er sie ihn sein Zimmer, in dem schon alle anderen warteten. Tiger, Doc und Young Lady begrüßten Princess freundlich, während die Jungen den Beiden zunickten.
Princess sah sich im Zimmer um und musste fest stellen, dass es das genau Gegenteil von ihrem Zimmer darstellte. Boss hatte nicht so viel Möbel wie sie, er besaß ein Bett, einen Schreibtisch und einen Schrank, dazu noch einen Fernseher, der auf einem kleinen Tisch stand. Seine Wände waren blau gestrichen und mit Postern behangen. Auf ihnen waren etliche Musikbands zusehen, einige Actionhelden und hin und wieder auch halbnackte Frauen ,,Typisch,“ dachte Princess, während sie sich auf den Boden neben Doc setzte.
,,Also, jetzt da wir vollzählig sind, können wir ja endlich anfangen,“ begann President und schauten God und Princess vorwurfsvoll an. ,,Ihr wisst ja, dass wir die Fahrt für den Marineclub und seine neuen Mitglieder planen sollen. Die Fahrt dauert zehn Tage und soll ein abgeschiedenen Reiseziel haben. Daher schlage ich ein Camp vor.“ ,,Gute Idee, mit Zelten?,“ hakte Boss nach. ,,Nein, nicht mit Zelten. Ich will ein richtiges Dach über dem Kopf,“ mischte sich Princess ein, was ihr den ein oder anderen genervten Blick einbrachte, ihr aber durchaus wichtig war. ,,Ich wäre auch für so etwas wie Holzhütten,“ stimmte ihr Young Lady jedoch zu, worauf sich die Meisten wieder beruhigten. Boss nickt zustimmend: ,,Holzhütten im Wald, klingt viel versprechend.“ Im Nu wurde für diesen Vorschlag abgestimmt.
Im Endeffekt entschied man sich für ein Camp bestehend Holzhütten in einem Wald. Es sollte Hütten für jeweils drei Personen geben, die in zwei Etagen eingeteilt waren, eine Hütten zum Kochen und Essen, eine Hütte, die als Waschraum diente und ein Aufenthaltshütte, inklusive Fernseher.
Die Fahrt wurde geplant und stand schon nach wenigen Wochen an.
Princess lief gestresst im Haus hin und her und suchte sich die Sachen zusammen, die sie mit nehmen würde. Als sie endlich fertig war, hatte God große Mühe den schweren Koffer im Auto unterzubringen.
Endlich kam sie mit leichter Verspätungen vor der Schule an. Erneut warteten die Anderen auf sie, während die Neuzugänge schon im Bus saßen. Princess gesellte sich zu den andere, während God die Koffer abermals durch die Gegend schleppen durfte.
Nach dem alle Koffer verstaut waren und alle einen Platz im Bus gefunden hatten, fuhr die Gruppe los.
Im Bus herrschte eine gute Stimmung, die nur hin und wieder durch den Fahrer, President, unterbrochen wurde.
Am Camp angekommen bezogen alle ihre Hütten, doch zu Princess´s Pech bezogen Young Lady, Doc und Gatscha gerade eine der Hütte. So standen sie und Tiger ratlos vor der zweiten Hütte. God, Snake und Nerd, sowie Timmet, Bluder und Silence bezogen zwei weitere Hütten. Schließlich blieben nur Cry Baby, President, Tank, und Boss übrig. President bemerkte es als erste: ,,Einer von uns muss zu den Mädchen in die Hütte.“ Die anderen Jungen starrten ihn leicht entgeistert an. ,,Und wer?,“ fragte Tank. ,,Ich würde sag du, schließlich bist du Tigers Bruder.“ ,,Und was ist mit Princess? Ich will keinen Stress mit God, darauf kann ich echt verzichten,“ wehrte Tank ab. Cry Baby hatte sich während dessen schon aus dem Staub gemacht und die Jungenhütte bezogen. Tank folgt ihm, so schnell er konnte. President und Boss sahen sich eine Weile lang an. ,,Du solltest gehen. Zwischen dir und Tiger läuft doch was,“ schloss Boss schließlich. ,,Was? Das stimmt nicht, wir... ach.. lass mich.“ Mit diesen Worten verschwand nun auch President in Richtung Jungenhütte.
,,Na toll, wenn God das mitkriegt gibt es Ärger...,“ schoss es Boss durch den Kopf während er seinen Koffer zu der Hütte von Tiger und Princess zog. Dort angekommen öffnete er beherzt die Tür und strahlten seinen Mitbewohnerinnen entgegen. ,,Hallo Mitbewohner,“ flötete er. Die beiden Mädchen starrten ihn ungläubig an. ,,Das soll wohl ein Scherz sein,“ schnappte Princess nach Luft. ,,Nein, soll es nicht. Falls es dir nicht aufgefallen ist, liebe Princess, wir sind mehr Jungen als Mädchen, und so kommt es, dass ein Glücklicher zu den Mädchen ziehen darf, und dieser Glücklich bin ich,“ erklärte er dem Mädchen charmant grinsend. Während Boss und Princess sich stritten, legte sich Tiger auf das Einzelbett in der erste Etage. ,,Mir ist es egal, aber weh du kommst auf dumme Gedanken,“ sagte sie an Boss gerichtet. Worauf hin dieser sie ansah und bemerkte, dass sie sich das Einzelbett unter den Nagel gerissen hatte. ,,Findest du nicht, du solltest dieses Bett mir überlassen?“ ,,Wer zu erst kommt mahlt zu erst,“ fauchte Tiger ihn an. Princess räumte währenddessen ihr Sachen in den Schrank ein und betrachtete das Doppelbett. Der Gedanke, mit Boss in diesem Bett zu schlafen, ließ sie erröten. Boss kam nun auch dir Treppe hinauf und begutachtete das Bett. ,,Ich kann auch auf der Erde schlafen,“ erklärte er ihr. ,,Sei nicht albern, du musst nicht auf der Erde schlafen.“ Das lies ihn auf horchen. ,,Soll das heißen, du willst mit mir in einem Bett schlafen?,“ fragte er dreist. ,,Ach denk was du willst,“ zischte Princess ihn an.
Als alle ihre Sachen verstaut hatten, und God und Boss sich beinahe geprügelt hätte, da God von der Neuigkeit erfahren hatte, versammelten sich alle und besprachen die Regeln des Camps. Anschließend kochte Tank mit Princess Hilfe das Abendessen.
Es war schon recht spät, als Princess sich waschen ging. Als sie wieder kam, lag Boss bereits im Bett und las. ,,Was ließt du?,“ fragte sie ihn. ,,Einen Krimi...wieso fragst du so erstaunt?,“ wollte Boss beleidigt wissen. ,,Ich hätte nur nicht gedacht, dass du liest,“ antwortete Princess ehrlich, während sie ihren Pyjama aus dem Schrank holte. ,,Guck weg!“ Doch Boss legte den Kopf schief und sah sie gespannt an. ,,Jetzt guck endlich weg, du Perversling!,“ zickte Princess ihn an, worauf hin er den Kopf weg dreht und leise protestierte.
Schließlich lag auch Princess im Bett und deckt sich zu, wobei sie feststellen musste, dass das Bett wirklich klein für zwei Personen war.
Boss hatte inzwischen sein Buch weg gelegt und starrte an die Decke, wobei er seine Arme hinter dem Kopf verkreuzte. ,,Er sieht einfach zu süß aus,“ dachte Princess als sie ihn ansah, er wiederum dachte ähnliches über sie und machte daher schnell das Licht aus, eher sie bemerkte, dass er rot wurde.
Natürlich mochte er sie, sehr sogar. Doch sie war nun mal mit God verlobt, und daran konnte er wie es aussah nichts ändern. Denn trotz ihres Kusses hatte sie sich ihm nicht anders gegenüber verhalten, als vorher, geschweige denn Anstalten gemacht die Verlobung zulösen. Princess passt sowieso viel besser zu God, der ihr etwas bieten konnte. Boss wäre gar nicht in der Lage, alle ihre Wünsche zu erfüllen, bei ihm wäre sie nur unzufrieden, dachte er. Mit dem Gedanken, es wäre das Beste für sie God zuheiraten, schwor er sich, seine Liebe für sie geheim zuhalten. Um so schlimmer war es nun für ihn, mit ihrem in einem Bett zu liegen.
Er versucht vergeblich einzuschlafen, was ihm jedoch erst nach einigen Stunden gelang, da seine Gedanken nur bei dem hübschen Mädchen, das neben ihm lag, waren.
Am nächsten morgen wachte Princess auf und bemerkte, dass Boss immer noch tief und friedlich schlief. Als suchte sie sich leise Anziehsachen aus dem Schrank und verschwand in Richtung Waschräume.
Während sie weg war, wachte Boss auf. Gemächlich setzte er sich auf und stellte fest, dass Princess schon aufgestanden war, also tat er es ihr gleich und machte sich für das Frühstück fertig.
Am dritten Tag zog God Princess zur Seite. ,,Ich bin es leid,“ begann er. ,,Ständig hängst du mit diesen Kerl rum. Du schläfst mit ihm in einem Bett! Ich bin dein Verlobter! Eigentlich solltest du in meinem Bett schlafen. Aber keine Sorge, aber heute wirst du das auch. Ich habe Snake überredet in dein Haus einzuziehen, dann kannst du zu uns in die Hütte. Also pack schon mal deine Sachen!“ Nach dieser Ansprache war God auch schon wieder verschwunden. Princess sah ihm hinter her. Sie wollte nicht in seinem Bett schlafen! Sie wollte gar nicht in seiner Nähe sein. Und wer weiß, auf was für Idee er kommen würde, wenn sie mit ihm in einem Bett schlief. Princess bekam direkt ein Gänsehaut. Nein, neben ihm würde sie kein Auge zutun.
Zugegeben, das tat sie auch in ihrer jetzigen Lage kaum. Denn an Einschlafen war neben Boss gar nicht zu denken. Dafür dachte sie viel zu sehr über ihn nach.
Princess setzte sich auf die Erde, schlang die Arme um ihre Beine und lehnte sich an eine Hütte. Sie seufzte schwer. Wenn sie Gods Nähe jetzt schon verabscheute, was sollte dann erst passieren wenn sie ihn jeden Tag um sich hatte. Diese verdammte Verbindung, es schien ihr eher wie eine Strafe, ein Folter und nicht wie ein Verlobung, in der die Betreffenden glücklich sein sollten.
Wie gerne hätte sie God gegen Boss eingetauscht. Ihn würde sie jeder Zeit heiraten! Aber dies schien ein Wunschtraum ihrerseits zu sein. Denn selbst, wenn sie ihre Eltern davon überzeugen konnte, die Verlobung mit God zu lösen, konnte sie sich einfach nicht vorstellen, dass sie eine Verbindung mit Boss zustimmen würden. Sie missachteten schon alleine ihre Freundschaft.
Es lag wohl daran, dass Boss so gar nicht wie God war. Er lebet eher in den Tag hinein. Er hatte keine richtigen Regel und Limits in seinem Leben, er genoss es einfach. Doch das schlimmste Problem war, dass er nicht zu den reichen Familien zählte. Er war einfacher Mittelstand und verhielt sich dementsprechend. Etwas das Princess sehr gut an ihm gefiel, er war nicht in einem goldenen Käfig eingesperrt, wie sie. Auch wenn sich Princess immer als taffes Mädchen zeigte, war sie nicht stark und mutig genug, um aus diesem Käfig, der ihr Elternhaus und God; beinhaltete, aus zu brechen.
Princess schluchzte leise, als plötzlich Tiger neben ihr stand. ,,Alles ok?,“ fragte sie vorsichtig und tätschelte leicht Princess Arm. Sie sah sie so verständnisvoll an, dass Princess ihre Tränen nun nicht mehr zurückhalten konnte. Tiger nahm ihre Freundin in die Arme und beruhigte sie. Nach einer Weile erzählte Princess Tiger alles über ihren Käfig, aus dem sich nicht entkommen konnte. Sie erzählte ihr, wie unglücklich sie mit God war und dass es jemand anders gäbe. Tiger war so diskret nicht nach dieser Person zufragen. ,,Mach dir mal keine Sorgen, du bleibst vorerst in unsere Hütte. Ich regel das schon. Und was die anderen Probleme angeht, da hab ich auch schon ein paar Ideen. Verlass dich einfach auf mich.“ Mit diesen Worten brachte sie Princess in ihre Hütte, in der Boss sich gerade umzog. Er stand nur in Boxershorts bekleidet in seiner Etage und schaute die beiden Mädchen erstaunt an. ,,Noch nie was von anklopfen gehört?,“ fragte er vorwurfsvoll, bis er bemerkte, dass Princess geweint hatte. Princess setzte sich auf ihr Bett und wischte sich dir Tränen aus den Augen. Boss setzte sich neben sie und sah sie mit großen Augen an. ,,Was ist denn passiert?.“ Fragte er mitfühlend. ,,Ach nichts,“ antwortet Princess knapp, wobei sie stur auf den Boden starrte. Tiger schüttelte den Kopf und wie Boss zurecht: ,,Kümmere dich mal kurz um sie. Ich geh zu President, ihn überreden, sie bei uns zulassen.“ Kurz bevor sie aus der Hütte verschwand rief sie ihm noch zu: ,,Und zieh dir was an!“ während Princess immer noch auf en Boden starrt, zog Boss sich eine Hose und ein Shirt an.
Tiger war wahrscheinlich das einzige Mädchen, dass beim Anblick von Boss Körper nicht in Verlegenheit geriet. Tiger war seine beste Freundin und sie kannten sich schon Jahre. Daher ging Tiger auch nie auf seine Spielchen ein, die er mit so ziemlich allen Mädchen spielte. Sie wusste einfach, wann er etwas ernst meinte und wann nicht. Und Tiger wusste, dass er gerne flirtete, aber dass er in Wahrheit ziemlich schüchtern war. Denn er brachte es einfach nicht über sich, dem Mädchen, dass er liebte zu sagen, dass sie die Eine für ihn war. Ihr fielen natürlich die Andeutungen auf, die er machte. Ihr schien es, als würden viele wissen, wie es um Boss´s Gefühle stand, nur das besagte Mädchen nicht. Tiger lächelte, es war wirklich kompliziert mit ihm.
Mittlerweile war sie bei Presidents Hütte angekommen und klopft an, sie wollte schließlich nicht riskieren, dass sie ihn ebenso überraschte, wie Boss vorhin. ,,Ja,“ kam es von drinnen. Tiger öffnete dir Tür und trat in die Hütte. President stand in der ersten Etage und schaut auf sie herunter. ,,Was kann ich für dich tun?,“ fragte er freundlich. Sie stieg die Treppen hinauf und bestaunte sein Zimmer. Überall lagen Klamotten herum, die wie sie bemerkt, von Cry Baby stammten. <Ganz wie sein Bruder> schoss es ihr durch den Kopf. President jedoch hatten seine Sachen alle ordentlich in einen der Schränke gelegt. ,,Es gibt ein Problem,“ begann sie. ,,Bitte nicht. Ich hasse Probleme,“ murmelte er verzweifelt. ,,God will, das Princess ihr Zimmer mit Snake tauscht und somit bei ihm im Bett schläft. Aber sie will es nicht,“ fuhr Tiger ungerührt fort. ,,Und was soll ich da jetzt machen?,“ fragte President sie kleinlaut. ,,Ihm sagen, dass es nicht geht und das du einen Umzug jetzt nicht mehr duldest,“ schlug das rothaarige Mädchen vor. ,,Gute Idee. Aber warum will Princess es denn nicht?“ Tiger seufzte: ,,Aber versprich mir es niemandem zu verraten. Es ist so, dass sie ihn nicht liebt. Sie will ihn nicht heiraten, weil es einen andern gibt.“ ,,Boss,“ sagte President automatisch. ,,Natürlich Boss. Sie hat es zwar nicht gesagt, aber wer sollte es sonst sein?“ ,,Wieso löst sie die Verlobung nicht einfach auf?“ Nach dem Tiger President die ganze Situation geschildert hatte, erklärte er sich bereit ihr Vorhaben, Princess klar zu machen, dass sie endlich den Mut aufbringen musste, ihren Eltern die Wahrheit zusagen, zu unterstützen. ,,Klar helf ich dir. Es geht hier schließlich um das Wohl unserer Freunde,“ sagte President bestimmt, worauf hin Tiger umarmte. Sie wich jedoch gleich darauf wieder zurück und lief die Treppe runter. ,,Also dann, bis später und danke.“ Mit diesen Worten schloss sie die Tür. ,,Wie peinlich!,“ dachte sie. ,,Ich hab ihn umarmt. Was denkt er jetzt nur von mir? Was ist da nur über mich gekommen?“ Völlig in Gedanken kehrte sie zu ihrer Hütte zurück.
Tiger war eine sehr selbstsicher Person, doch in Presidents Gegenwart fühlte sie sich jedes Mal so seltsam unsicher. Sie hatte Angst etwas falsch zumachen, was ihn dazu bringen könnte, sie nicht mehr zu mögen. Aber was noch viel schlimmer war, war dass sie sich in seiner Gegenwart total unnatürlich aufführte. Sie benahm sich nicht so, wie sie es sonst tat. Sie hatte ihn doch tatsächlich umarmt! Hatte sie jemals einen Jungen umarmt? Nicht das sie wüsste. Sie hatte kein Problem einem Jungen nahe zu sein, denn wenn sie mit Boss Sport trieb, war sie ihm natürlich auch des Öfteren näher gekommen. Doch während eines Fußballspiels, in dem es darum ging, den Gegner aus dem Weg zudrängen, war es etwas total anders. Außerdem war dieser Junge Boss, ihr bester Freund. Und Boss war definitiv nicht wie President. President war anders, als die andern Jungen. Er war so... was war er eigentlich. Tiger blieb stehen und fragte sich ernsthaft, was sie an President so bewunderte. Eigentlich war an ihm nichts besonders, zumindest fiel ihr auf Anhieb nichts ein. Immer noch grübelnd ereichte sie ihre Hütte.
Als Tiger die Tür öffnet, fand sie Boss und Princess kichernd auf deren Bett vor. Sie grinst, Boss hatte es tatsächlich geschafft Princess auf zu heitern. In diesem Moment blickte Boss sie an. ,,Da bist du ja wieder. Und hast du was erreicht?“ ,,Alles klar. Ich hab ja gesagt, ich krieg das hin,“ grinst sie. ,,Hat schon seine Vorteile, wenn man mit President zusammen ist, was?“ fragte Boss schelmisch. Tiger verengte die Augen zu Schlitzen. ,,Ich bin nicht mit President zusammen..,“ murmelt sie leise. ,,Erzähl doch nichts,“ neckte Boss sie weiter, während er vom Bett aufstand. Tiger setzte sich jedoch völlig in Gedanken auf ihr Bett und starrt an die Decke. Boss sah sie verwundet an. Was war denn mit Tiger los? Normaler Weise hätte sie ihn jetzt schon gehörig zurecht gewiesen. Etwas besorgt ging er zu ihr herunter und wedelt mit der Hand vor ihrem Gesicht. ,,Tiger?“ Sie sah ihn erstaunt und fragend zugleich an. ,,Was hast du?“ fragte sie Boss, der ein solches Verhalten von seiner besten Freundin nicht gewöhnt war. Doch ehe sie ihm antworten konnte, flog die Tür auf und ein wütender God stand im Türrahmen, hinter ihm stand ein zerknirscht aussehender President. ,,Du,“ faucht God Boss böse an. ,,Du besitzt wirklich die Dreistigkeit mir meine Verlobte weg zu nehmen! Ab sofort lässt du dein Finger von Princess! Ich war lange genug tolerant...“ während God weiterhin auf Boss einschrie, versucht President verzweifelt ihn zu beruhigen, Boss sah God nur mit großen Glubschaugen an, da er sich seiner Schuld überhaupt nicht bewusst war, Princess setzte sich verzweifelt auf ihr Bett und hielt sich die Ohren zu, da sie diesen Streit nicht mit anhören wollte und Tiger starrte die ganze Zeit über President an, da sie auf der Suche nach dem gewissen Etwas bei ihm war. Schließlich rannte God nach Oben und begann Princess´ Sachen in ihren Koffer zu schleudern. Diese sah ihm stumm dabei zu, Boss sah ihn bestürzt an und folgte ihm die Treppen hinauf, um nun seinerseits auf ihn ein zu reden, President eilte beiden nach, um das Schlimmste zu verhindern und redete beschwichtigend auf sie ein und Tiger saß immer noch auf ihrem Bett und beobachtete President mit leicht schief gelegtem Kopf.
,,Jetzt mach mal halb lang. Lass uns erst mal vernünftig reden,“ versuchte es President verzweifelt, während die Katastrophe immer näher rückte. ,,Was fällt dir ein? Lass gefälligst ihre Sache hier! Sie will hier bleiben, ok?“ ,,Was du nicht sagst, du weißt natürlich genau, was das Best für meine Verlobte ist!“ ,,Wenigsten einer von uns, der es weiß,“ fauchte Boss. ,,Was soll das heißen?,“ fragte God gefährlich leise. ,,Jungs bitte, wir setzen uns jetzt alle zusammen hin und klären die Sache...bitte,“ bemühte sich President. ,,Du weißt doch gar nicht, was du an ihr hast. Sie will nicht bei dir im Bett schlafen. Aber was sie will, ist dir scheiß egal. Aber so kannst du sie nicht behandeln. Sie ist kein Gegenstand!“ ,,Was du nicht sagst. Du wärst wahrscheinlich der perfekt Verlobte für sie.“ ,,Im Gegensatz zu dir, Ja! Bei mir könnte sie nämlich selber bestimmen was sie will!“ ,,Bei mir geht es ihr nicht schlecht! Was bildest du dir eigentlich ein...Sie ist mit mir verlobt und nicht mit dir. Sie wird mich heiraten, sobald wir wieder zu Hause sind. Und deshalb hat sie zu tun, was ich ihr sage. Und du hast dich von ihr fern zu halten.“ ,,Das kann sie selber entscheiden!“ Princess hatte dem Streit lange genug zu gehört, ihr wurde es einfach zu viel. ,,Was denkt ihr eigentlich, dass ihr so über mich redet. Ich habe eine eigene Meinung und kann mich selbst verteidigen. Und ich gehöre keinem von euch, also hört auf über mich zureden, als wäre ich ein Gegenstand, “ rief sie schluchzend aus und verließ den Raum. ,,Das hast du ja toll hingekriegt,“ schrie Boss God an. Dieser packte jedoch weiter den Koffer seiner Verlobten und beachtete Boss nicht weiter. ,,Was tut du? Sie hat gesagt, du sollst nicht über sie bestimmten!“ ,,ob es ihr passt oder nicht, sie wird mich heiraten und somit haben ich das Sagen. Und ich sage, sie zieht zu mir.“ ,,Und ich sage, sie bleibt hier, weil Princess hier bleiben will. Noch habe ich hier das Sagen!,“ schrie President unerwartet los, so dass alles zusammen zuckten. God sah ihn ungläubig an. ,,Was hast du gesagt?,“ fragte er völlig baff. ,,Das sie hier bleiben wird. Und du wirst jetzt gehen, ich will in diesem Camp keinen Ärger, wir sollen die Neune einweisen und deshalb haben wir hier Vorbildfunktionen! Ich dulde keine weitern Diskussion, du gehst jetzt besser,“ schloss President bestimmt. God warf ihm noch einen letzten vernichtenden Blick zu, eher er die Raum verlies.
Boss sah President bewundernd an. ,,Mann, klasse Aktion. Hätte ich dir gar nicht zugetraut.“ Anerkennend klopfte er seinem Freund auf die Schulter, der nun wieder ganz verlegen wurde. ,,Ach, keine große Sache. Irgendwer musste das ja regeln,“ sagte dieser beschwichtigend. ,,ich werde jetzt besser Princess suchen und sie zurück bringen. Wer weiß, was passiert, wenn sie God über den Weg rennt.“ Mit diesen Worten verschwand President ebenfalls aus der Hütte.
Boss seufzte erleichtert. ,,Dieser arrogante... Ich fasse es nicht, dass Princess ihn heiraten wird. Wie kann sie es nur mit ihm aushalten. Was sagst du dazu?; “ fragte er an Tiger gewandt, die, wie ihm auffiel, schon die ganze Zeit über geschwiegen hatte, was gar nicht ihre Art war, da sie sonst immer versuchte einen Streit zwischen ihm und God zu verhindern. Sie sah jedoch immer noch ihn Richtung Tür und beachtete ihn gar nicht. ,,Was ist bloß los mit dir?,“ fragte er verständnislos, als er merkt, dass sie ihm erneut nicht zuhörte. ,,Nichts,“ brachte sie mühsam hervor und sah ihn endlich an. ,, Irgendwas stimmt doch mit dir nicht.“ Besorgt legte er ihr die Hand auf die Stirn. ,,Lass das mir geht es gut,“ fauchte sie und schlug seine Hand weg. ,,Das ist die Tiger, die ich kenne,“ rief er erfreut.
Tigers Augen leuchten. President hatte etwas an sich, sich konnte nicht sagen was, aber sie mochte ihn, sehr sogar. Für sie war er ein ganz besonderer Junge. Sich dies einzugestehen, war für sie ein hartes Stück Arbeit gewesen, aber jetzt wo sie sich sicher war, war es ok für sie. Doch jetzt stellte sie sich die alles entscheidende Frage, mochte er sie auch?
In diesem Moment kam Princess zurück und Boss eilte ihr entgegen. ,,Alles ok?,“ fragte er sie. Sie nickte stumm und ging die Treppe hoch. ,,Hör zu, ich wollte deine Gefühle nicht verletzen. Es war nur im Eifer des Gefechts... ich weiß auch nicht..“ Sie dreht sich zu ihm um und lächelte ihn leicht an. ,,Schon ok. Es war nett, dass du mich verteidigt hast. Es ist im Moment alles nur so schwierig...,“ sie brach ab und legte sich ins Bett. Boss setzte sich neben sie. ,,Also bist du nicht sauer?“ Sie schüttete erneut den Kopf. ,,Warum heiratest du ihn?,“ fragte Boss plötzlich unvermittelt. Princess sah ihn erstaunt an und auch Tiger hob den Kopf. ,,Was?,“ fragte sie ungläubig: ,,Ich dachte nur, wenn eine Verlobte nicht bei ihrem Zukünftigen im Bett schlafen möchte, dann stimmt was nicht.“ ,,Ich....“ ,,Du liebst ihn nicht. Gib zu das du ihn nicht liebst!“ ,,Was soll das Boss? Ich weiß nicht was dich das angeht. Ich werde God heiraten.“ ,,Du kannst keinen Mann heiraten den du nicht liebst. Das ist...schrecklich!“ Boss sah sie entschlossen an. ,,Es ist der Wunsch meiner Eltern. Aber bitte lass mich jetzt schlafen,“ versuchte Princes sich dem Gespräch zu entziehen. ,,Der Wunsch deiner Eltern, aber was willst du. Du solltest tun, was dein Herz dir sagt. Und ich glaub, dein Herz sagt, dass du ihn nicht heiraten sollst, sondern...,“ er stockte. Was wollte er ihr eigentlich sagen? Das sie ihn heiraten sollte? Er wusste nicht worauf er hinaus wollte. ,,Sondern?,“ fragte Princess erstaunt. ,,..jemanden der dich wirklich liebt...,“ beendete Boss seinen Satz. ,,God liebt mich.“ ,,Nein, er will dich besitzen, wie eine schöne Puppe, die er vorzeigen kann.“ ,,Ach ja? Ich glaub das würden die meisten Männer, mit denen ich etwas zu tun habe machen..“ schloss sie müde. ,,Ich nicht!,“ bemerkt Boss bestimmt. ,,Ich würde dich nicht wie mein Eigentum behandeln.“ ,,Was soll das schon wieder heißen?“ ,,Es heißt, das ich dich heiraten würde, weil ich dich liebe und nicht...“ entsetzt brach er den Satz ab. Jetzt hatte er zu viel verraten. Sie sah ihn mit großen Augen an. ,,Heißt das...du..,“ hakte sie heiser nach. Er jedoch sah nur auf den Boden und murmelte: ,,Ich würde auf jeden Fall besser mit dir umgehen als er. Du darfst ihn nicht heiraten, das darfst du einfach nicht.“ Er sah sie entschlossen an. ,,Du hast einen Besseren verdient.“ ,,Einen wie dich?,“ fragte Princess leise. ,,Zum Beispiel. Jemanden der dich wirklich liebt...“ Die Beiden sahen sich in die Augen. Doch schließlich brach Princess den Blickkontakt ab und sah auf ihr Decke. ,,So gerne ich das auch würde, ich kann nicht. Ich muss ihn heiraten.“ ,,Musst du nicht. Princess ich bitte dich...“ ,,Es tut mir leid...,“ flüsterte sie. ,,Nein, mir tut es leid!,“ sagte Boss wütend. ,,Tut mir leid, dich genervt zu haben, mit meiner dumme Ansprache. Natürlich wirst du ihn heiraten. Werde glücklich mit ihm. Aber auf mich kannst du bei deiner Hochzeit nicht zählen!,“ sagte er mit belegter Stimme und verlies langsam den Raum.
Princess liefen Tränen Wagen runter und sie sah ihm verzweifelt nach. Nun hatte er ihr schon gesagt, dass er sie heiraten wolle und sie hatte ihn fort gestoßen. Sie hasste sich selber, dafür, dass die ihm so weh tat, aber was sollte sie machen? Gegen den Willen ihrer Eltern kam nicht mal Boss an.
Tiger hatte die ganze Szene beobachtet und war äußerst entsetzt über die Wendung, die sie genommen hatte. Princess saß weinend auf ihrem Bett und Boss war verletzt aus dem Raum gestürmt. Zu wem sollte sie jetzt gehen? Sie entschloss sich zu Princess zu gehen, da Boss sicher alleine sein wollte. Während sie Princes zum zweiten Mal an diesem Tag tröstete, fragte sie sich, wie sie es wieder hin bekommen konnte, dass Boss und Princess doch zusammenkamen. Sie hatte Boss noch nie so traurig gesehen und sie hatte ihn auch noch nie so ehrlich über seine Gefühle sprechen hören. Wie konnte Princess ihm nur so etwas antun? Anderseits verstand sie auch Princess, die eine heiden Angst hatte, ihren Eltern zu wieder sprechen.
Ein Plan musste her und zwar schnell, den die Fahrt war fast vor bei, was bedeute, dass die Hochzeit näher rückte.
Boss stürmt direkt auf die Hütte zu, die President, Tank und Cry Baby gehörte. Er öffnete die Tür und sah die drei Jungen an. Diese bemerkten sofort, dass etwas nicht stimmte. ,,Was hast du Bruder?,“ fragte Cry Baby besorgt. ,,Ist etwas mit Princess?,“ hakte President nach. ,,Keine Sorge, der geht es gut,“ erklärte Boss bitter. ,,Ich hab nur keine Lust noch weiter bei den Mädchen zu schlafen, das ist alles. Kann ich heute hier bleiben?“ Seine Freunde sahen ihn erstaunt an. Boss wollte nicht bei Princess schlafen? Er wollte weg von den Mädchen? Das war ein schwerwiegendes Problem. Was war nur mit ihm los? Tank fragt verwundert: ,,Ja, aber warum...“ ,,Ok. Bleib heute Nacht halt hier,“ unterbrach President seinen Freund. Ihm war klar, das etwas nicht stimmte, aber was es war, würde er schon noch heraus bekommen. Jetzt war er so taktvoll Boss nicht danach zufragen, da dieser recht fertig aus sah.
Die vier Jungen lagen schon lange in ihren Bett, doch außer Tank konnte keiner schlafen. Nicht nur weil es sehr unbequem war, zu dritt in einem Bett zu schlafen, sondern auch, weil sie von Gedanken gequält wurden. Während sich President und Cry Baby fragten, was bloß passiert sei, grübelte Boss über Princess nach. Er hatte ihr seine Gefühle gestanden und sie hatte ihn abblitzen lassen. Das war mehr als peinlich, es tat auch noch verdammt weh. Er hatte gewusst, dass es eine blöde Idee war, ihr seine Gefühle zu offenbaren und er hatte recht behalten. Traurig schlief er ein.
Am nächsten Morgen betraten alle den Speiseraum. Alle beteiligen sahen sehr unausgeschlafen aus. President ließ sich von Tiger informieren, was passiert war und Cry Baby versucht verzweifelt seinen Bruder auf zu heitern, der immer noch schlecht drauf zu sein schien. Boss ignorierte Princess komplett, während diese neben Doc saß und zu Tode betrübt auf ihr Frühstück starrte, ohne etwas davon zu essen.
Dieser Zustand hielt auch die restlichen Tage an. Boss war die gesamte Zeit über mürrisch und schlecht gelaunt. Tiger versuchte ihr Bestes, um ihn auf andere Gedanken zu bringen, doch es half alles nichts. Schließlich sprach sie ihn einfach an. ,,Hör mal, Boss. Ich weiß, das war wirklich hart für dich. Ich kann dich verstehen...“ ,,So, kannst du das?“ ,,Ich dachte wirklich sie würde sich freuen, aber ihre Angst vor ihren Eltern scheint doch größer zu sein, als erwartet.“ ,,Das tröstet mich ungemein, Tiger..,“ sagte er sarkastisch. ,,Du musst sie verstehen. Ich weiß, dass es nur an ihren Eltern liegt. Sie..“ ,,Sie ist für mich gestorben, ok? Ich werde ihr nicht nach laufen. Ich habe ihr gesagt, was ich für sie empfinde und sie erwidert es halt nicht. Damit ist die Sache für mich beendet. Was soll man da noch groß drüber reden?,“ fuhr er das rothaarige Mädchen an. ,,Das darfst du so nicht sehen! Ich weiß, dass sie dich liebt...,“ versuchte Tiger ihm klar zu machen. ,,Tiger lass es einfach, bitte...,“ murmelte Boss traurig und lies sie einfach stehen.
Da stand sie nun. Sie hatte es wohl falsch gemacht. Er wollte offenbar nichts mehr von Princess wissen. Was sollte sie noch mit ihm darüber reden? Jetzt musste sie Plan B anwenden: Mit Princess reden.
Eilig suchte sie ihre Freundin auf. ,,Princess!,“ rief Tiger schon von weitem. Diese schaute verwirrt in Tigers Richtung. ,,Ja?“ ,,Ich muss mit dir reden. Es geht so nicht weiter. Weißt du, Boss ist mein bester Freund und ich erkenne, wenn es ihm schlecht geht. Und im Moment leidet er. Ich weiß, dass er tot traurig ist, weil du ihm eine Abfuhr gegeben hast. Und ich weiß, dass du auch leidest! Ihr liebt euch doch. Was ist so schwer daran einfach glücklich mit einander zu werden?“ Princess sah Tiger lange an, dann stiegen ihr die Tränen in die Augen, wie so oft in letzter Zeit. ,,Meine Eltern würde es nie zu lassen, dass ich God nicht heirate, geschweige den einer Verlobung mit Boss zustimmen. Das spricht dagegen. Ich kann nichts daran ändern. Wieso versteht ihr das nicht?,“ fragte sie verzweifelt. ,,Du solltest dafür kämpfen...“ ,,Ich kann nicht, Tiger,“ schluchzte Princess und rannte in ihre Hütte.
Schon wieder stand Tiger verlassen da. Sie war wohl wirklich ungeeignet für so was. Geknickt ging sie zu President, um ihm von ihren Misserfolgen zu erzählen.
Dieser munterte sie jedoch auf. ,,Das hat nichts mit dir zu tun. Die Beiden haben ihr ganz eigenen Probleme, mit denen sie klar kommen müssen. Ich sehe das Hauptproblem in Princess, wenn sie ihm sagen würde, dass sie ihn liebt und die Hochzeit absagen würde, würde er nicht mehr so stur reagieren.“ Tiger nickte zustimmend, wobei sie nicht umher kam President bewundernd an zu sehen. ,,Also müssen wir ihr nur klar machen, dass sie den Mut aufbringen muss, um sich gegen ihre Eltern zu stellen,“ schloss Tiger. ,,Aber wie?,“ fragte sie. ,,Naja, da gibt es so einen Film... ich weiß nicht ob du ihn kennst. Der handelt von so was. Ein Mädchen ist mit einem Mann verlobt, den sie nicht liebt, aber heiraten muss. Sie verliebt sich aber in einen anderen, der jedoch nicht so vermögend ist wir ihr Verlobter. Ihr Mutter lässt aber nicht zu, dass sie sich von ihrem Verlobten trennt. Schließlich erkennt sie, dass sie ohne den Mann, den sie wirklich liebt, nicht leben kann und entschiedet sich gegen ihren Verlobten,“ erzählte President. ,,Den Film kenn ich nicht,“ bemerkte Tiger. ,,Nicht? Das ist doch ein Klassiker!,“ sagte President bestürzt. Tiger schüttelte erneut den Kopf. ,,Du kennst Titanic nicht?,“ fragte President ungläubig. Tiger klappte der Mund auf, natürlich kannte sie Titanic, sie hatte ihn nur nie gesehen. Eine solche Schnulze wollte sie sich nicht an tun! Um so mehr wunderte es sie, dass President diesen Film kannte. ,,Was ich eigentlich sagen wollte, wir zeigen Princess den Film und hoffen, dass sie versteht, was wir ihr damit sagen wollen.“ ,,Schön und gut, aber wo kriegen wir den Film her?“ ,,Ich habe zufällig mit,“ strahlte President. Tiger lachte. Dieser Kerl steckte voller Überraschungen.
Für den letzten Abend wurde ein Videoabend veranstaltet, sozusagen, als letzte gemeinsame Aktivität. Alle versammelten sich in dem Gemeinschaftsraum und warteten gespannt auf den Film, den sie sehen sollten. Boss saß neben seinem Bruder und sah äußerst gelangweilt aus. Princess saß still neben God, der sich mittlerweile wieder abreget hatte, da Boss offenbar zur Einsicht gekommen war, und seine Verlobte nicht mehr belästigte. Tiger und President saß im Hinterteil des Raumes, um alles ganz genau beobachten zu können.
Als der Film anfing, freuten sich vor allem die Mädchen. Die Jungen wiederum war leicht genervt.
Während der erst paar Minuten des Films legte God den Arm um Princess, die sofort eine Gänsehaut bekam. Es war ihr unangenehm, dass er sie umarmte. Aber wie sollte sie es ihm begreiflich machen, ohne großes Aufsehen zu erregen? Besser sie blieb still sitzen und lies es über sich ergehen. Den ersten teil des Films hatte sie bereits überstanden, als ihr plötzlich etwas auffiel. Die Parallele zwischen ihrem Leben und dem Leben von Rose war unverkennbar. Sie fühlte mit der Hauptfigur mit. Als diese sich in Leonardo DiCaprio verliebte, dachte Princess unwillkürlich an Boss. Und ihr wurde immer schlechter. Der Raum kam ihr so stickig vor, sie schwitzte leicht und Gods Arm lastete schwer auf ihren Schultern. Wie gut sie Rose verstand, wie gerne sie auch den Mut gehabt hätte einfach mit Boss durch zu brennen. Aber sie war nicht Rose, sie war nicht mutig. Sie war bloß die kleine, ängstlich Princess. Sie konnte so etwa nicht.
Als der Film sich dem Ende neigte, hatte sie einen dicken Kloß im Hals und hielt die Tränen kaum zurück, so sehr identifizierte sie sich mit Rose, dass es ihr vorkam, als läge sie auf dem Brett mitten im Pazifik und hoffte, dass Jack, in ihrem Falle, Boss noch am Leben war. Sie schmeckte die salzigen Tränen und versuchte nicht mehr gegen sie an zu kämpfen, da es zwecklos war. Sie würde God heiraten. Sie würde nicht mit Boss zusammen sein können. Sie würde in ihrem goldenen Käfig beleiben. Sie würde weiter unglücklich beleiben. Sie war verzweifelt. Was konnte sie nur tun. So sehr sie überlegt, ihr fiel nichts ein. Die Katastrophe kam unausweichlich auf sie zu. Als der Film endlich zu Ende war ging sei eilig in ihr Hütte, legte sich auf ihr Bett und weinte, etwas anders tat sie ohne hin seit Tagen nicht mehr. Sie hatte mit ihrem Schicksal abgeschlossen.
Boss fand den Film langweilig und unrealistisch. Hatte er doch am eigenen Leib erfahren, dass sich eine Frau niemals für den ärmern der beiden Männer entscheiden würde. Sicher, er hätte genau das Selbe getan wie dieser Jack in dem Film. Für Princess hätte er alles getan. Warum begriff Rose das, aber Princess nicht? Verzweifelt legte er sich ebenfalls zu Bett.
Tiger seufzte und wischet sich verstohlen die Tränen aus den Augenwinkeln. ,,Du hast geweint,“ stellte President verzückt fest. ,,Ach quatsch!“ ,,Ich hab es genau gesehen Tiger,“ lachte er. ,,Na gut. Ein bisschen. Der Film war nicht so schlecht wie ich dacht, ok? Das Ende war schon irgendwie traurig...,“ sagte sie verlegen. ,,Ich hätte nicht gedacht, dass du weinen würdest. Aber ich bin positiv überrascht.“ ,,Wieso, weil du fest stellst, dass ich doch ein echtes Mädchen bin?,“ fragte sie sarkastisch. ,,Könnte man so sagen,“ lachte er. Er brachte Tiger zu ihrer Hütte. ,,Mal sehen, ob unser Plan funktioniert. Viel Zeit haben wir nicht mehr. Gute Nacht,“ sagte er sanft. Sie sahen sich in die Augen. Und schließlich passierte es, ganz unkompliziert. President beugte sich leicht nach unten und küsste Tiger, die etwa verwirrt war, aber auch gleichzeitig überglücklich. Nach dem Kuss sah sie ihn lächelnd an. ,,Gute Nacht,“ murmelte sie, während sie leicht rot wurde. Er entfernte sich fröhlich grinsend.
Am nächsten Morgen war alles in Aufbruchsstimmung. Alle Kinder packten ihre Sachen und säuberten die Campingplatz unter Presidents Aufsicht. Während Tiger sehr beschwingt an die Arbeit ging, halfen Boss und Princess nur widerwillig mit, und waren froh endlich im Bus zu sitzen. Boss saß neben Tank und starrte die gesamte Fahrt über aus dem Fenster, ohne ein Wort zureden und Princess saß neben God, der ihr ständig Vorschläge für die bevorstehende Hochzeit machte.
Beiden war klar, dass es bald soweit war. Princess würde God heiraten. Das war jetzt fast schon eine Gewissheit. Das hieß natürlich, dass Boss und sie niemals ein Paar werden würden. Beiden waren untröstlich über diese Situation, aber unfähig sie zu ändern.
Zu Hause angekommen ging Boss direkt in sein Zimmer und legte sich auf sein Bett. Er starrte an die Decke. Warum war er eigentlich so Überrascht? Schon damals hatte er gewusst, dass Princess Gods Verlobte war und ihn heiraten würde. Was hatte er erhofft? Das sie wegen ihm alles umschmeißen würde? Nur wegen eines Kusses? Nur weil er ihr seine Liebe gestanden hatte? Ja, das hatte er. Er liebte sie, mehr als alles andere. Er hatte gehofft sie würde das Selbe für ihn empfinden. Aber sie hatte nach wie vor vor God zu heiraten. Damit war er, Boss, aus der Sache raus. Es hatte keinen Zweck mehr, weiter zu kämpfen. Er hatte gegen God verloren. Er würde irgendein Kerl sein, während God der eine wäre. Dieser Gedanke brach Boss fast das Herz. Er schwelgte den ganzen Tag in Selbstmitleid und lag auf seinem Bett. Er weigerte sich strikt, sein Zimmer zu verlassen und wollte seine Ruhe haben. Auch Tiger und Cry Baby lies er nicht herein. Konnten sie denn nicht verstehen, dass er alleine sein wollte?
Princess wiederum hatte viel Stress. Sie musste sich ein Hochzeitskleid aussuchen, Frisuren ausprobieren, Hochzeitsproben über sich ergehen lassen und und und. Jede einzelne dieser Aktionen war für sie eine Qual. Doch sie versteckte ihr Leid und spielte die wohlerzogenen Tochter und glücklicher Verlobte. Tatsächlich fiel keinen auf, wie schlecht es Princess wirklich ging. Der Tag der Hochzeit rückte immer näher und ihr wurde übel, wenn sie nur daran dachte. Sie wusste, dass Tiger einige Male versucht hatte, sie zu sprechen, aber sie war jedes Mal zu beschäftigt gewesen, um sie zu sehen.
Tiger und President wiederum waren ratlos. Wie sollten ihren Freunden helfen, wenn keiner von beiden breit war, mit ihnen zu reden? Obwohl Tiger und President eigentlich hätten glücklich sein sollen, da sie einander endlich gefunden hatte, waren sie betrübt wegen ihrer Freunde. Sie hatten alles versucht, ohne Erfolg. Die Hochzeit war in wenigen Tagen. Was konnten sie noch tun, um Princess und Boss zu helfen? Doch President hatte eine letzte, eher schwache und unwahrscheinliche Idee...
Schließlich war es soweit, der Tag der Hochzeit war gekommen. Princess lies sich die Haare machen und zog ihr wunderschönes Kleid an. Sie erlebt alles wie in Trance. Heute würde sie God heiraten, den Mann den sich nicht liebte, während der Mann den sie liebte wahrscheinlich zu sauer auf sie war, um auf ihrer Hochzeit zu erscheinen. Der heutige Tag würde ihr Schicksal besiegeln, er würde sich auf ewig an God binden. Sie sah der Hochzeit, wie einem Untergang entgegen.
Boss lag auf seinem Bett und dachte verbittert an Princess, die wahrscheinlich ein super teures Kleid trug und hinreisend aussah, während sie God das Jawort gab. Da klopfe es plötzlich an seiner Tür. ,,Boss mach auf, ich bins Tiger,“ hörte er seine beste Freundin sagen. ,,Was ist denn?“ ,,Mach die Tür auf!“ Tiger hämmerte wütend auf seine Zimmertür ein. Genervt stand Boss auf und öffnet die Tür, um fest zustellen, dass vor ihr Cry Baby, Tiger und President standen. Alle drei waren fein angezogen und zurecht gemacht. Ich fiel direkt auf, das Tiger ein Kleid trug. Er sah sich mit hochgezogenen Augenbrauen an. ,,Was hast du denn an?,“ fragte er sie spöttisch. ,,Ein Kleid. Das trägt man zu einer Hochzeit,“ faucht sie ihn an. ,,Ich finde es steht ihr sehr gut...,“ verteidigte President sie. Tiger sah ihn dankbar an und lächelte. Boss beobachtete seine beiden Freunde missbilligend. Waren sie nur her gekommen, um ihm ihr Glück unter die Nase zu reiben? ,,Was wollte ihr?,“ fragte er sie kalt, um das ätzende frisch verliebte Paar endlich los zu werden. ,,Dass du dich umziehst und das schnell, wir haben nicht mehr viel Zeit,“ erklärte ihm President. Boss öffnete erstaunt den Mund. ,,Ihr könnt doch nicht ernsthaft von mir erwarten, dass ich zu dieser dämlichen Hochzeit gehe?!?“ ,,Doch, genau das erwarten wir. Du hast schließlich eine Einladung, oder?“ ,,Tiger, ich werde da nicht auf kreuzen!“ ,,Und ob. Du hast fünf Minuten, da stehst du fertig angezogen auf der Matte.“ Boss schüttelte ungläubig den Kopf. Wie konnten seine Freunde so etwas von ihm verlangen? Er war schockiert. ,,Wir nehmen dich auch mit, wenn du dich nicht ordentlich anziehst. Du hast die Wahl,“ erklärte ihm Tiger. Er wusste, dass Tiger ihre Worte ernst gemeint hatte. Sie würde ihn auch mit schleifen, wenn er im Schalfanzug in der Kirche sitzen müsste. Also zog er sich fluchend und murrend seinen Anzug an, den Cry Baby für ihn bereit gelegt hatte. ,,Ich hasse euch,“ fauchte er seine Freunde an. Diese achteten jedoch nicht weiter auf ihn und machten sich auf den Weg zur Kirche.
In der Kirch war es brechend voll und die vier Jungendlichen quetschten sich in die Bank zu ihren Freunden, von denen sie schon erwartet wurden. Viele der Kinder sahen Boss leicht mitleidig an, wusste jedoch nicht, was sie hätten sagen sollen. Er selber starrte nur auf den Boden und hoffte, dass dieses grausame Ereignis schnell vorbei gehen würde.
Doch ehe man viel mit einander reden konnte betrat God dir Kirche. Er trug einen noblen Smoking und sah sehr geschniegelt aus. Er nahm seinen Platz am Altar ein und schaute, wie alle anderen ebenfalls zur großen Holztüre, aus der Princess jeden Moment kommen müsste.
Diese war sehr nervös. Ständig stellte sie sich die Frage, warum sie sich so etwas an tat. Wieso? Der Hochzeitsmarsch ertönte und sie betrat die Kirche. Alle um sie herum bestaunte sie. Doch Princess nahm niemanden war. Sie war wie betäubt und beriet für den gewaltigen Schlag. Als sie plötzlich Boss in der Menge aus machte. Ihr stockte der Atem, er war doch gekommen. Er sah sie flüchtig an, um fest zu stellen wie schön sie aus sah, und dann schnell wieder auf den Boden zu gucken, um nicht gleich los zu heulen.
Sie war am Altar angekommen und sah God an, der sie anlächelte. Sie versuchte ebenfalls zu lächeln, doch es gelang ihr nicht. Eine plötzlich Übelkeit überfiel sie. Sie schwitzte und die Kirch verschwamm vor ihren Augen. Das einzige, an das sie dachte, war Boss, den Mann den sie liebte. Sie liebte ihn von ganzen Herzen. Und nun heiratete sie vor seinen Augen einen andern. Sie hatte an seinem Gesichtsausdruck gesehen, was sie ihm antat. Die Welt war so ungerecht. Princess bekam nichts von der Predigt mit, die der Pfarrer hielt. Doch plötzlich wurde sie hellhörige. Der Pfarrer stellte die berühmte Frage. God antwortet mit einen entschlossenen Ja. Princess schnappt nach Luft. Sie war noch nicht bereit. ,,...heiraten, ihn lieben und ehren, bis dass der Tod euch scheidet?“ Princess sah den Pfarrer an. Ihr war klar, was er von ihr wollte. Doch sie brachte es nicht über die Lippen. Die Menschen hinter ihr hielten gespannt den Atem an. Als sie nach einigen Sekunden noch nicht antwortet vernahm sie leise Tuscheln unter den Gästen. God sah sich verständnislos an. ,,Princess, du musst dem Pfarrer antworten....,“ murmelte er ihr zu. Das wusste sie, aber sie konnte es nicht. Sie konnte God nicht heiraten. Sie dacht an Boss, an ihren Kuss, an ihrer gemeinsame Zeit, die Ungezwungenheit, den Spaß, die Freiheit und eine seine aufrichtige Liebe für sie. Sie dachte an Titanic. Sie schluckte schwer. Rose hatte es geschafft... würde Princess es auch schaffen? Princess sah ihn God Augen. Sie wusste was ihre Pflicht war. Sie wusste, wie wichtig ihren Eltern diese Hochzeit war. Sie öffnete den Mund... ,,Nein,“ murmelte sie. ,,Entschuldigung?,“ fragte der Pfarrer überrascht. ,,Nein,“ sagte Princess nun etwas lauter. Die Menge verstummte schlagartig. God riss die Augen weit auf. Was hatte Princess gerade gesagt? ,,Was?,“ fragte er fassungslos. ,,Nein!,“ rief sie. ,,Ich will dich nicht heiraten,“ sagte sie ruhig. God war sprachlos, ebenso wie die Gäste.
Tiger strahlte übers ganze Gesicht und drückte Presidents Hand. Ihr Plan hatte funktioniert. Princess hatte es geschafft. Tiger war so stolz auf ihre Freundin. Sie dreht den Kopf zur Seite und sah Boss an, der fassungslos auf Princess starrte.
,,Aber.. warum..?,“ stammelte God, der immer noch geschockt war. ,,Weil....,“ Princess holte tief Luft. ,,...ich dich nicht liebe.“ God nickte. ,,Soll das heißen, dass du lieber zu ihm willst?,“ fragte er sie leise. Princess nickte entschlossen. ,,Ich verstehe.“ Mit diesen Worten ging God den Mittelgang entlang und lies Princess am Altar stehen. Princess wusste, dass es nicht schlimm für God war. Sie wusste, dass er sie nie wirklich geliebt hatte. Sie wusste, dass er sauer sein würde, aber eher wegen der Tatsache, dass sie Boss ihm vorzog. Sie wusste, dass ihr Eltern sauer sein würden. Doch sie wusste, dass es richtig war. Sie fühlte sich befreit, als wäre eine schwere Last von ihren Schultern gefallen.
Boss sah Princess immer noch sprachlos an. Sie hatte es also doch getan. Sie hatte die Hochzeit in letzter Sekunde abgeblasen. Aber was würde als nächstes passieren?
Tiger stupste ihn in die Seite. ,,Also jetzt wäre der Moment, in dem du nach vorne gehen solltest und sie küssen solltest,“ flüsterte sie ihm zu. ,,So ist es zumindest immer in den Filmen,“ erklärt auch President. Boss sah die Beiden fassungslos an. Er konnte keinen klaren Gedanken fassen. Er dreht den Kopf wieder in Princess´ Richtung und stellte fest, dass sie ihn ansah. Sie lächelte.
Der Pfarrer hinter ihr war total verwirrt. ,,Meine Damen und Herren, hier findet keine Trauung mehr statt. Ich bitte sie die Kirche nun zu verlassen,“ brachte er nach einiger Zeit hervor. Doch da erhob sich President. ,,Bleiben sie sitzen. Jetzt wo die Braut schon einmal da ist, sollte sie auch heiraten.“ ,,Aber Junge, der Bräutigam ist soeben verschwunden...,“ stammelt der arme Pfarrer. Nun erhob sich auch Tiger. ,,Dann nehmen wir eben einen andern. Wie wäre es mit dem Mann, den sie wirklich liebt?“ Die gesamte Gesellschaft sah die beiden Jungendlichen verwundert an, doch Princess lächelte zu stimmend. ,,Wenn... wenn er mich noch heiraten will, dann würde ich es jetzt gerne tun,“ sagte sie an den Pfarrer gewand. Dieser nickte entkräftet. ,,Wer soll es denn sein?,“ fragte er sie. Princess sah Boss an. Dieser war völlig geplättet von den Ereignissen der vergangenen Minuten, so dass er nicht bemerkte, dass die ganze Kirche in an sah. Erst als Tiger ihm auf die Schulter schlug, wurde ihm bewusst, was alle von ihm erwarteten. ,,Komm schon,“ sagte Tiger. ,,Jetzt hat sie doch wirklich genug getan, um ihren Fehler wieder gut zu machen.“ ,,Los Boss, sei ein Mann und heirate sie,“ rief President. Boss saß immer noch auf seinem Platzt und nahm alles nur am Rande war. Er sollte Princess heiraten? Das wäre zu schön um wahr zu sein...
Plötzlich stand sie vor ihm und sah ihm tief in die Augen. ,,Es tut mir leid, dass ich so dumm war. Ich hätte das schon viel früher tun sollen. Kannst du mir verzeihen?“ Ihr Lächeln holte Boss in die Wirklichkeit zurück.
Er grinste. ,,Ich kann dich schlecht hier in deinem teuren Brautkleid stehen lassen, oder?,“ neckte er sie. Sie schüttelte lächelnd den Kopf. ,,Ok, aber nur weil du es bist.“ Er erhob sich von der Bank und ging Hand in Hand mit ihr auf den Altar zu.
Später am Abend verabschiedeten dreizehn der Kinder zwei ihrer Freunde, die gerade auf dem weg waren, um ihr Flugzeug nach Italien noch zu erwischen. ,,Viel Spaß in euren Flitterwochen!“ ,,Viel Spaß in der Hochzeitsnacht.“ ,,Passt auf euch auf.“ ,,Meldet euch wenn ihr zurück seit.“ Riefen alle durch einander. Boss und Princess strahlten, wie schon die ganze Zeit über.
Endlich hatten sie sich gefunden. Sie waren verheiratet und überglücklich. Nun sollte es ab in ihre Flitterwochen gehen. Princess war erleichtert, dass sie letzen Endes doch die richtige Entscheidung getroffen hatte. Sie wusste, dass sie mit Boss glücklich werden würde.
Dieser war der glücklichsten Mann der Welt, da er seine Prinzessin endlich ganz für sich hatte.
Dies war der Moment den Beiden so sehnlichste erträumt hatten.
Sie verabschiedeten sich lachend von ihren Freunden und wollten gerade zu ihrem Flugschalter gehen, als Princess etwa ein fiel. ,,Der Brautstrauß! Ich muss doch noch den Brautstrauß werfen!“ Im Nu stellten sich alle Mädchen hinter ihr auf und sie warf ihrer Blumen im hohen Bogen ihren Freundinnen zu. Neugierig dreht sie sich um, wurde jedoch von Boss an der Hand gefasst, der sie immer noch lachend zu Flugschalter zog, da die Beiden soeben fünften Mal aufgerufen wurden.
Tiger starrte verblüfft auf das Grünzeug in ihrer Hand, während President leicht rot wurde. Beiden war bewusst, was dies bedeutete.
The end
Ich hoffe es hat euch gefallen.. aber sagt mir doch bitte, was ihr davon haltet^^