Galindas kleines Problem
von Alistanniel
Kurzbeschreibung
Oneshot. Galinda hat ein Problem, das Elphabas Trommelfelle strapaziert.
KurzgeschichteHumor / P12 / Gen
Elphaba Thropp
Glinda/Galinda Upland of the Upper Uplands
14.02.2008
14.02.2008
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955
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Dieses Kapitel
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14.02.2008
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Inhalt: Oneshot. Galinda hat ein Problem, das Elphabas Trommelfelle strapaziert.
Genre: Humor
Disclaimer: Gregory Maguire, SE
Dedication: für "meine Glinda" Coco *knuffel*
~~~~~~~~~~
Elphaba saß auf ihrem Bett, wie so oft vertieft in ein Buch. Ihr pechschwarzes Haar fiel offen über ihre Schultern hinab, erweckte fast den Eindruck einer Flüssigkeit. Mitternachtsregen. Ihr aktueller Lesestoff hatte ihrer Zimmergenossin zuvor nur ein verständnisloses Kopfschütteln entlockt, das Buch trug den Titel „Spinnentiere, ihre Nützlichkeit und Nutzbarkeit“. Bestimmt war sie das einzige junge Mädchen, das eine solche Lektüre freiwillig in die Hand nahm. Nun ja, sie war anders in jeder Beziehung. Gerade las sie einen Abschnitt über die Anwendung von Spinnenaugen als Heilmittel. Ihre Augenbraue wanderte dabei in die Höhe.
„Galinda, hör dir das mal an“, rief sie an die verschlossene Badezimmertür gewandt „Als altbewährtes Heilmittel gegen heftiges Fieber gilt in den Sumpfgegenden von Quadlingen ein Sud aus Brennnesseln vermengt mit Spinnenaugen, dies soll das gefährliche Feuer in Körperinneren rasch bändigen.“
„Das ist widerlich, pfui bah!“ kam es dumpf von drinnen. Galinda war schon seit gut einer halben Stunde damit beschäftigt sich abzuschminken und das allabendliche Hautpflegeprogramm durchzuführen.
Das grünhäutige Mädchen grinste leicht. „Es wird noch besser. Hier steht, dass man bei Vollmond gesammelte Fäden eines Spinnennetzes für garantiert wirkungsvolle Liebestränke verwenden kann.“
„Ich will es nicht wissen!“ war aus dem Bad zu hören.
Für eine Weile blieb es still, weil Elphaba nun das nächste Kapitel begonnen hatte, das unter anderem ein Rezept für gegrillte Tarantel am Spieß enthielt. Das würde sie ihrer Mitbewohnerin lieber nicht vorlesen, sonst würde der bestimmt noch übel. Zugegebenermaßen, sie selbst wollte dieses und ähnliche Gerichte auch nicht unbedingt ausprobieren.
Urplötzlich flog die Badezimmertür auf und Galinda kam laut schreiend wie ein geölter Blitz heraus geschossen. Fast zu Tode erschrocken ließ Elphaba ihre Lektüre fallen, sie begegnete dem panischen Blick ihrer Freundin, die sich gehetzt umsehend mitten im Raum stand. Splitterfasernackt wohlgemerkt, und sich über diese Tatsache im Moment nicht bewusst.
„Galinda! Was in aller Welt ist los?“ wollte das grünhäutige Mädchen besorgt wissen. „Du benimmst dich, als wäre der Leibhaftige hinter dir her.“
„Sp… Sp… Spi…“ Die Gillikinesin deutete Richtung Bad. „Da drin sitzt eine riesige fette Spinne, uuääähhh. Ich geh da nie wieder rein.“
Diese Antwort hatte einen gehörigen Lachanfall Elphabas zur Folge, welcher in einem verständnislosen Blick des blonden Mädchens resultierte. Kommentarlos erhob sich die Munchkin um nach dem Rechten zu sehen. Als sie kurz darauf wieder aus dem Bad kam, hielt sie eine kleine, vielleicht einen Zentimeter lange schwarze Spinne in ihrer flachen Hand.
Schockiert riss Galinda die Augen auf und wich einen Schritt zurück. „Komm mir bloß nicht näher mit dem Ekelsvieh!“
Elphaba zog ihre hübsche grüne Stirn kraus. „Also gegen dein Problem sollten wir wirklich etwas unternehmen, oder ich ergraue viel zu früh, wenn du mich jedes Mal fast zu Tode erschreckst.“
„Wenn einer einen Grund hätte grau zu werden, dann ja wohl ich. Aber grau steht mir überhaupt gar nicht.“ Sie verschränkte die Arme und schüttelte demonstrativ ihre goldblonde Mähne.
„Da hast du ziemlich sicher recht“, kommentierte ihre Mitbewohnerin. „Deshalb solltest du auch damit aufhören wegen einem harmlosen Tier so auszuflippen. Hier, nimm sie auf die Hand, dann siehst du, dass sie dir nichts tut.“
Galinda sah Elphaba an, als hätte diese sie gerade darum ersucht mit ihr einen Einkaufsbummel in der Stadt zu machen. „Du spinnst ja wohl, kommt gar nicht in Frage!“ Sie tippte sich nachdrücklich an die Stirn.
„Zier dich nicht so. Wenn du es schaffst dich zu überwinden, bekommst du nachher auch was von mir.“
„Und was? Das müsste schon was richtig Feines sein. “
„Was du willst, darfst es dir aussuchen. Aber ich werde dir sicher nicht die Hausarbeiten für den Rest der Studienzeit schreiben, vergiss es.“ Das grünhäutige Mädchen hob die Hand mit der Spinne. „Und?“
Sehr zögerlich machte Galinda schließlich einen Schritt auf sie zu, und dann noch einen und noch einen, bis sie schließlich vor ihr stand. Sie streckte ihre Hand in Zeitlupe aus, selbst eine Schnecke wäre ungleich schneller gewesen, und kniff die Augen zu. Die Munchkin setzte ihr das Krabbeltier vorsichtig in die Handfläche.
„So, und jetzt schau hin“, grinste sie.
Galinda tat wie geheißen, es kostete sie ihre ganze Beherrschung die schwarze Spinne zu betrachten. Panik erschien wieder in ihrem Gesicht, sie begann unruhig hin und her zu hüpfen.
„Nimm sie weg, nimm sie weg, nimm sie bloß weg!!“ kreischte sie so fürchterlich hoch, dass Elphaba um ihre Trommelfelle bangte. Eilig brachte sie darum die kleine Spinne in Sicherheit, setzte sie draußen auf dem Fensterbrett ab.
Mit einem Lächeln wandte sie sich danach Galinda zu. „Nanu, du lebst ja noch. Die Spinne hat dich nicht fort getragen, ich bin beeindruckt.“
„Es war schrecklich… dieser haarige Körper, die vielen Beine, iiihhh… Was hättest du getan, wenn das Vieh mich auffressen wollte?“
„Ihm einen guten Appetit gewünscht.“ Elphaba grinste süffisant. „Und was möchtest du nun für deinen Mut haben?“
Ein Lächeln huschte bei diesen Worten über Galindas Gesicht, sie beugte sich ganz dicht zum grünen Ohr ihrer Mitbewohnerin und flüsterte die Antwort hinein. Ihre Freundin beäugte sie daraufhin misstrauisch, doch sie hatte sich dem triumphierenden Ausdruck des blonden Mädchens nach nicht verhört.
Etwa zehn Minuten später kam Elphaba im Schleichschritt mit leidender Miene aus dem Bad. Sie trug ein pinkfarbenes Kleid, ein Traum aus Satin und Rüschen, der bei jeder Bewegung raschelte. Auf ihrem rabenschwarzen Haar thronte ein Hut der gleichen Farbe, den eine überdimensionale Seidenschleife zierte. Galinda war hellauf entzückt, ihre Mitbewohnerin eher weniger. Sämtliche Verwünschungen endeten in einem lauten undamen- aber doch elphabahaften Fluch, als diese auf den viel zu hohen Absätzen der natürlich ebenfalls pinfarbenen Schuhe das Gleichgewicht verlor und mitten im Zimmer auf dem Allerwertesten landete.
Genre: Humor
Disclaimer: Gregory Maguire, SE
Dedication: für "meine Glinda" Coco *knuffel*
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Galindas kleines Problem
von Alistanniel
von Alistanniel
Elphaba saß auf ihrem Bett, wie so oft vertieft in ein Buch. Ihr pechschwarzes Haar fiel offen über ihre Schultern hinab, erweckte fast den Eindruck einer Flüssigkeit. Mitternachtsregen. Ihr aktueller Lesestoff hatte ihrer Zimmergenossin zuvor nur ein verständnisloses Kopfschütteln entlockt, das Buch trug den Titel „Spinnentiere, ihre Nützlichkeit und Nutzbarkeit“. Bestimmt war sie das einzige junge Mädchen, das eine solche Lektüre freiwillig in die Hand nahm. Nun ja, sie war anders in jeder Beziehung. Gerade las sie einen Abschnitt über die Anwendung von Spinnenaugen als Heilmittel. Ihre Augenbraue wanderte dabei in die Höhe.
„Galinda, hör dir das mal an“, rief sie an die verschlossene Badezimmertür gewandt „Als altbewährtes Heilmittel gegen heftiges Fieber gilt in den Sumpfgegenden von Quadlingen ein Sud aus Brennnesseln vermengt mit Spinnenaugen, dies soll das gefährliche Feuer in Körperinneren rasch bändigen.“
„Das ist widerlich, pfui bah!“ kam es dumpf von drinnen. Galinda war schon seit gut einer halben Stunde damit beschäftigt sich abzuschminken und das allabendliche Hautpflegeprogramm durchzuführen.
Das grünhäutige Mädchen grinste leicht. „Es wird noch besser. Hier steht, dass man bei Vollmond gesammelte Fäden eines Spinnennetzes für garantiert wirkungsvolle Liebestränke verwenden kann.“
„Ich will es nicht wissen!“ war aus dem Bad zu hören.
Für eine Weile blieb es still, weil Elphaba nun das nächste Kapitel begonnen hatte, das unter anderem ein Rezept für gegrillte Tarantel am Spieß enthielt. Das würde sie ihrer Mitbewohnerin lieber nicht vorlesen, sonst würde der bestimmt noch übel. Zugegebenermaßen, sie selbst wollte dieses und ähnliche Gerichte auch nicht unbedingt ausprobieren.
Urplötzlich flog die Badezimmertür auf und Galinda kam laut schreiend wie ein geölter Blitz heraus geschossen. Fast zu Tode erschrocken ließ Elphaba ihre Lektüre fallen, sie begegnete dem panischen Blick ihrer Freundin, die sich gehetzt umsehend mitten im Raum stand. Splitterfasernackt wohlgemerkt, und sich über diese Tatsache im Moment nicht bewusst.
„Galinda! Was in aller Welt ist los?“ wollte das grünhäutige Mädchen besorgt wissen. „Du benimmst dich, als wäre der Leibhaftige hinter dir her.“
„Sp… Sp… Spi…“ Die Gillikinesin deutete Richtung Bad. „Da drin sitzt eine riesige fette Spinne, uuääähhh. Ich geh da nie wieder rein.“
Diese Antwort hatte einen gehörigen Lachanfall Elphabas zur Folge, welcher in einem verständnislosen Blick des blonden Mädchens resultierte. Kommentarlos erhob sich die Munchkin um nach dem Rechten zu sehen. Als sie kurz darauf wieder aus dem Bad kam, hielt sie eine kleine, vielleicht einen Zentimeter lange schwarze Spinne in ihrer flachen Hand.
Schockiert riss Galinda die Augen auf und wich einen Schritt zurück. „Komm mir bloß nicht näher mit dem Ekelsvieh!“
Elphaba zog ihre hübsche grüne Stirn kraus. „Also gegen dein Problem sollten wir wirklich etwas unternehmen, oder ich ergraue viel zu früh, wenn du mich jedes Mal fast zu Tode erschreckst.“
„Wenn einer einen Grund hätte grau zu werden, dann ja wohl ich. Aber grau steht mir überhaupt gar nicht.“ Sie verschränkte die Arme und schüttelte demonstrativ ihre goldblonde Mähne.
„Da hast du ziemlich sicher recht“, kommentierte ihre Mitbewohnerin. „Deshalb solltest du auch damit aufhören wegen einem harmlosen Tier so auszuflippen. Hier, nimm sie auf die Hand, dann siehst du, dass sie dir nichts tut.“
Galinda sah Elphaba an, als hätte diese sie gerade darum ersucht mit ihr einen Einkaufsbummel in der Stadt zu machen. „Du spinnst ja wohl, kommt gar nicht in Frage!“ Sie tippte sich nachdrücklich an die Stirn.
„Zier dich nicht so. Wenn du es schaffst dich zu überwinden, bekommst du nachher auch was von mir.“
„Und was? Das müsste schon was richtig Feines sein. “
„Was du willst, darfst es dir aussuchen. Aber ich werde dir sicher nicht die Hausarbeiten für den Rest der Studienzeit schreiben, vergiss es.“ Das grünhäutige Mädchen hob die Hand mit der Spinne. „Und?“
Sehr zögerlich machte Galinda schließlich einen Schritt auf sie zu, und dann noch einen und noch einen, bis sie schließlich vor ihr stand. Sie streckte ihre Hand in Zeitlupe aus, selbst eine Schnecke wäre ungleich schneller gewesen, und kniff die Augen zu. Die Munchkin setzte ihr das Krabbeltier vorsichtig in die Handfläche.
„So, und jetzt schau hin“, grinste sie.
Galinda tat wie geheißen, es kostete sie ihre ganze Beherrschung die schwarze Spinne zu betrachten. Panik erschien wieder in ihrem Gesicht, sie begann unruhig hin und her zu hüpfen.
„Nimm sie weg, nimm sie weg, nimm sie bloß weg!!“ kreischte sie so fürchterlich hoch, dass Elphaba um ihre Trommelfelle bangte. Eilig brachte sie darum die kleine Spinne in Sicherheit, setzte sie draußen auf dem Fensterbrett ab.
Mit einem Lächeln wandte sie sich danach Galinda zu. „Nanu, du lebst ja noch. Die Spinne hat dich nicht fort getragen, ich bin beeindruckt.“
„Es war schrecklich… dieser haarige Körper, die vielen Beine, iiihhh… Was hättest du getan, wenn das Vieh mich auffressen wollte?“
„Ihm einen guten Appetit gewünscht.“ Elphaba grinste süffisant. „Und was möchtest du nun für deinen Mut haben?“
Ein Lächeln huschte bei diesen Worten über Galindas Gesicht, sie beugte sich ganz dicht zum grünen Ohr ihrer Mitbewohnerin und flüsterte die Antwort hinein. Ihre Freundin beäugte sie daraufhin misstrauisch, doch sie hatte sich dem triumphierenden Ausdruck des blonden Mädchens nach nicht verhört.
Etwa zehn Minuten später kam Elphaba im Schleichschritt mit leidender Miene aus dem Bad. Sie trug ein pinkfarbenes Kleid, ein Traum aus Satin und Rüschen, der bei jeder Bewegung raschelte. Auf ihrem rabenschwarzen Haar thronte ein Hut der gleichen Farbe, den eine überdimensionale Seidenschleife zierte. Galinda war hellauf entzückt, ihre Mitbewohnerin eher weniger. Sämtliche Verwünschungen endeten in einem lauten undamen- aber doch elphabahaften Fluch, als diese auf den viel zu hohen Absätzen der natürlich ebenfalls pinfarbenen Schuhe das Gleichgewicht verlor und mitten im Zimmer auf dem Allerwertesten landete.