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Valentinstag

Kurzbeschreibung
GeschichteDrama / P12 / MaleSlash
30.12.2007
30.12.2007
1
2.110
 
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Dieses Kapitel
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30.12.2007 2.110
 
Hey Leutz! Hier hab ich wieder einen kleine aber feinen Oneshot für euch^^
Ich hoffe er gefällt euch! Ach ja, die Story ist aus Niels' Sicht o.O
Viel Spaß beim lesen und lasst mir bitte ein Kommi da!

Anmerkung:
Die mit // gekennzeichneten Textpassagen sind der Brief!!!
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Durch das nervige Klingeln meines bekloppten Handys wurde ich geweckt. Ich musste wohl vergessen haben den Wecker auszustellen oder sowas ähnliches. Ich sah kurz darauf, um zu erfahren, ob ich recht hatte und musste fest stellen, dass mich soeben jemand angerufen hatte. Ich verdrehte dabei nur die Augen und erkannte das Datum, es war der 14. Februar, Valentinstag!
Müde stapfte ich -nur mit Boxershorts bekleidet- raus vor die Tür zum Briefkasten, um meine alltägliche Post durch zu sehen. Stirnrunzelnd ordnete ich meine Post nach einfachen Kriterien, das heißt: Werbung und unwichtige Briefe steckte ich sofort in eine Pappkiste, um sie zu entsorgen, während ich Reihungen und sonstige mir wichtig erscheinende Briefe in der Hand behielt.
Beim genaueren Durchsehen der Post viel mir ein eigentlich normal wirkender Brief auf. Er wurde mit schwarzer Tinte geschrieben. Die Schrift konnte ich sofort jemanden zu ordnen, weshalb mir ein sanftes Lächeln über die Lippen huschte. Aber, warum schrieb er mir?
Ich setzte mich in die Küche und goss mir noch schnell eine Tasse Kaffee ein, bevor ich mit zitternden Händen den Brief von seinem Briefumschlag befreite und ihn auseinander faltete.
Wieso fingen meine Hände denn plötzlich an zu zittern? Was war denn plötzlich mit mir los? Klar, es war schon komisch, dass er mir schrieb. Normalerweise rief er mich einfach an, wenn irgendwas war oder schrieb 'ne Mail.    

//Hallo Niels.
Erst einmal einen frohen Valentinstag!
Wahrscheinlich bist du nur aufgestanden, weil du von mir angerufen wurdest und bist der Meinung, dass, wenn es wichtig war, ich mich wieder melden würde. Eigentlich bist du mir wegen dieser Aktion bestimmt ziemlich sauer.  
Wahrscheinlich fragst du dich auch, warum ich dir schreibe. Immerhin sehen wir uns fast jeden Tag. Selbst wenn wir nicht auf Tour sind, kleben wir aneinander wie zwei Magneten, zumindest nach Pinsel.//

Stimmt! Der Grund warum er mir schrieb, würde mich schon interessieren. Die Schrift könnte ich wohl unter Tausenden anderen identifizieren, immerhin war er es mit dem ich meist an neuen Songs schrieb. Wieso wünscht er mir überhaupt 'nen frohen Valentinstag? Er sollte doch eigentlich wissen, dass ich single bin!

//Jedoch hatte ich mich in letzter Zeit mehr und mehr von dir abgegrenzt. Wahrscheinlich ist es dir aufgefallen. Den Anderen fiel dies zumindest auf, denn sie kamen zu mir und fragten mich, ob ich mich mit dir in einem Streit befände. Ich möchte dir nun hier in diesem Brief erläutern, wieso ich mich so zurück gezogen habe.//

Warum er sich zurück gezogen hatte, wusste ich doch bereits. Zumindest dachte ich immer, dass es daran läge, dass Katharina, seine feste Freundin, ihn betrogen hatte und dies nicht nur einmal. Er hatte sie in flagranti mit ihrem neuen Liebhaber erwischt und sofort rausgeschmissen.
Ich hätte nicht erwartet, dass er sie sofort rausschmeißen würde, denn normalerweise blieb er ruhig und wollte alles auch von der anderen Seite erfahren, jedoch hatte er da wohl eine Kurzschlussreaktion.  
Dies passierte kurz vor unserer letzten Tour.
Er kam, kurz nachdem er sie rausgeschmissen hatte, zu mir und heulte sich bei mir aus, berichtete mir von allem und das er es nicht verstand. Er verstand nicht, was er immer falsch machte und war der Meinung, dass er ein Versager sei.
Ich redete ihm den ganzen Mist sofort wieder aus und das diese Weiber nur nicht wüssten, was sie an ihm hätten.
Warum kamen die Jungs eigentlich nicht zu mir? Und haben mich nicht gefragt, ob wir uns stritten?

//Ich weiß, dies ist nicht unbedingt meine Art und total unpersönlich, jedoch war ich immer zu feige es dir zu gestehen! Anfangs wollte ich es mir noch nicht einmal selbst eingestehen, doch nun ist es wohl an der Zeit sich erwachsen zu verhalten und die Dinge richtig zu stellen.
Erinnerst du dich noch an deinen Unfall während der Tour? Als du während eines Auftritts urplötzlich umgefallen bist.//

Ich erinnerte mich. Ich fühlte mich schon den gesamten Tag über schon schlecht. Mir war irgendwie schummerig. Ich erzählte niemanden etwas davon. Sie machten sich, meiner Meinung nach, dann immer viel zu viele Sorgen um einen, vor allem er!
Nun ja, das Ende vom Lied war, dass mein Kreislauf, wegen der Überanstrengung, aussetzte und ich mich im Krankenhaus wiederfand. Ich hatte eine mittlere bis schwere Bronchitis, die in die Richtung Lungenentzündung ging. Aus diesem Grund mussten wir auch einige Termine verschieben.
Ich musste der gesamten Crew hoch und heilig versprechen immer etwas zu sagen, wenn's mir schlecht ging. Egal was war!
Woran ich mich nach dem Krankenhausbesuch auch hielt. Ich mochte Krankenhäuser noch nie so wirklich, vor allen Dingen wenn ich selbst Patient war.
Auf andere Personen besuchen war ich auch nie scharf. Ich fand es roch in einem Krankenhaus immer irgendwie nach Krankheit. Außerdem machte einen die Luft dort total müde und schläfrig.  

//Als ich dich an diesem Tag oder Abend, wie man's nimmt, dort zusammen klappen sah, erschrak ich zutiefst! Ich hatte echt Angst um dich! Zum Glück war es „nur“ eine Bronchitis. Du hattest wieder einmal Glück im Unglück! Wie immer halt. Ich weiß noch, wie ich die gesamte Zeit über neben deinem Krankenbett wachte, bis die anderen mich schließlich von dir loseisen mussten.//

Oh ja! Daran konnte ich mich auch noch gut erinnern. Solange ich in diesem Krankenhaus lag- was zum Glück nur ein paar Tage waren- war er immer da, natürlich auch die anderen, jedoch war er wirklich rund um die Uhr für mich da, ein echter Freund halt! Als ich dann zurück im Tourbus war, kümmerte er sich rührend um mich. Ich wusste, dass er dies tat, weil ich für ihn auch immer da war. Wahrscheinlich um zu zeigen, wie dankbar er doch war.

//Bestimmt bist du der Meinung, dass ich immer für dich da war, weil auch du immer für mich da warst. Doch so ist es nicht! Ich wünschte es wäre so, doch es ist etwas ganz anderes! Du musst wissen, immer wenn ich in deiner Nähe bin, hab ich so ein eigenartiges Gefühl. Das auch der Auslöser für mein plötzliches Zurückziehen ist. Das mit Katha hatte mir einen wahren Stich ins Herz gesetzt, jedoch vergaß ich sie nach einer Weile. Ich musste mir auch eingestehen, dass ich nichts mehr für sie empfand, sondern für eine andere Person.
Höchstwahrscheinlich wirst du mir dies nie glauben, doch ist es so. Ich habe die gesamte zeit über mit mir gekämpft und hatte einen riesen Schiss es dir zu erzählen. Wahrscheinlich hatte ich Angst vor Zurückweisung, Zurückweisung deinerseits! Ich will dir zwei Dinge mit diesem Brief sagen! Einerseits ist dies ein Geständnis, andererseits auch mein Abschiedsbrief... an dich!//

Was soll denn nun der Shit wieder? Geständnis? Abschied? Aber... warum? Was meinte er mit Abschied? Oder Geständnis? Oh man! Dieser Kerl macht mich noch wahnsinnig!

//Ich denke, ich sollte mit dem Geständnis beginnen. Denn, dass was ich dir mit diesem gesamten Brief sagen will ist:
Ich liebe dich!!!
Ich wusste nie, wie ich es dir beibringen sollte. Ich weiß, dass du nichts gegen Schwule hast, jedoch weiß ich nicht wie du reagieren würdest, wenn ich dir eröffnen würde, dass ich dich liebe. Du würdest mich doch bestimmt für verrückt halten! Unsere Freundschaft würde dadurch mit Sicherheit zerstört werden! Dies wollte ich nicht! Nie und nimmer! Denn dies ist die einzige Möglichkeit in deiner Nähe zu sein.
Als du mich getröstet hast und ich in deinen Armen liegen durfte, fühlte ich mich plötzlich so gut, so befreit, so... unglaublich glücklich. Ich weiß, dass du meine Gefühle nie erwidern wirst! Doch ich konnte es nicht mehr zurückhalten! Ich hab es versucht und bin an diesem Vorhaben gescheitert! Es tut mir so unendlich leid! Es tut mir leid, dass ich mich in dich verliebt habe, leid das wir damit unsere Freundschaft beenden müssen und es tut mir leid, dass ich so ein elendiger Versager bin und noch nicht mal genug Mumm hatte es dir ins Gesicht zu sagen. Ich will dich endlich im Arm halten dürfen! Dich küssen und lieben und ich will auch, dass du dasselbe fühlst! Doch dies wird nie eintreten, denn du bist eindeutig hetero! Ich musste mich bisher immer zusammenreißen wenn ich dich sah, damit ich dich nicht gleich mit einer Knutschattacke anfiel.
Immer wenn du mir von einer neuen Freundin erzähltest, zerriss es mir fast mein Herz. Jedes mal zerbrach es ein wenig mehr, bis nichts mehr von ihm übrig war. Ich habe nun mein restliches noch verbliebenes Herzblut hier reingesteckt und nun da ich nur noch eine leere Hülle bin, sehe ich keinen Sinn mehr am Leben. Du wirst mich sowieso niemals lieben.
 Jetzt, wo du am Ende dieses Briefes angelangt bist, befinde ich mich an dem Ort, an dem alles begann! Es ist der Ort, an dem ich dich zum allerersten Mal traf! Dort wo alles begann soll auch alles enden!
Auf der Rückseite des Briefes ist noch die Adresse eines wirklich sehr talentierten Gitarristen, der nach einer Band sucht. Da ich ja nun nicht mehr mit euch spielen kann, versucht euer Glück doch mit ihm. Es tut mir leid, dass es so enden muss! Aber ich kann einfach nicht mehr! Ich kann einfach nicht mehr ohne dich leben!  Ihr werdet ihn mit Sicherheit mögen!

Ich hoffe ich habe dir den Valentinstag nicht verdorben, wenn ja tut es mir leid! Wie eigentlich alles, was ich bisher verbockt habe. Ich wollte ihn dir wirklich nicht vermiesen. Aber es ging halt nicht mehr. Ich hoffe du kannst mir irgendwann einmal verzeihen.
   
In Liebe
dein Kris//

So endete der Brief. Vollkommen fassungslos saß ich da. Im Radio lief währenddessen „Valentines Day“ von Linkin Park. Ich musste mir den Satz, der aus drei winzigen Worten bestand, dreimal durchlesen, bis ich ihn wirklich wahrnahm. Danach begriff ich erst was dort stand. „Kris... liebt... mich“, stammelte ich währenddessen immer wieder vor mich hin, jedoch sprang ich dann plötzlich wie von der Tarantel gestochen auf und zog mich schneller an als sonst. In Windeseile befand ich mich in meinem Auto und war auf dem Weg zum Hafen, dorthin wo wir uns zum ersten Mal begegneten. Dies ist wohl der schlimmste Valentinstag meines gesamten Lebens, dachte ich mir.
Sonst brauchte ich immer eine halbe Ewigkeit, bis ich fertig angezogen war und eigentlich dauerte es mindestens zwanzig Minuten bis ich dort ankam, doch jetzt war alles anders. Ich brauchte gerade mal fünf Minuten um da zu sein. Jetzt konnte ich ihn sehen. Er stand an der Kaimauer, bereit jede Sekunde zu springen. Scheinbar bemerkte er mich noch nicht.
So schnell ich konnte stieg ich aus meinem Wagen aus und lief in seine Richtung.
Vor meinem inneren Auge hatte sich die gesamte Szene schon abgespielt, dort konnte ich sehen wie er die Kaimauer hinunter sprang und die Wellen ihn verschluckten.
Ich versuchte diese mörderischen Bilder schnell wieder zu verdrängen. Doch nun setzte er wirklich zum Sprung an.
Er atmete noch einmal tief durch, wahrscheinlich schloss er dabei noch ein letztes Mal seine Augen, bevor er sprang.
Jedoch, noch ehe er dies schaffte, umarmte ich ihn von hinten. „Tu dies nicht! Bitte!“, flehte ich ihn an. „Niels?“, kam es von ihm total verwirrt. „Ja?“- „Ich bin doch ein Versager! Siehst du! Und ein ganz schön feiger noch dazu!“- „Hör auf damit! Hör auf so über dich zu sprechen! Du bist kein Versager! Du bist...“, jedoch mitten im Satz brach ich ab und drehte Kris um, so das er mir ins Gesicht sehen musste. „Du bist der wunderbarste Mensch, den ich jemals kennen gelernt habe! Dich zu verlieren würde Welten für mich zerstören! Du kannst mich doch nicht einfach so alleine lassen!“, meinte ich nun den Tränen nahe. „Aber... aber...aber, du... du... du...“, schluchzte er. Ich nahm ihn etwas fester in den Arm und flüsterte ihm ins Ohr: „Ich liebe dich! Ich hatte nur Angst, dass du mich nicht lieben würdest. Ich hatte Angst unsere Freundschaft dadurch zu zerstören und dich für immer zu verlieren.“ Damit küsste ich ihn so leidenschaftlich wie ich nie zuvor jemanden geküsst hatte. Er sah zuerst etwas verwundert aus, erwiderte den Kuss jedoch und zusammen fuhren wir zu mir und verbrachten zusammen den Valentinstag.
Damit hatte ich unrecht und aus dem wohl schlimmsten Valentinstag meines Lebens, wurde der Glücklichste meines gesamten Lebens, denn ich hatte endlich meine große Liebe gefunden mit der ich den Rest meines Lebens verbringen will und werde!
Amor hat wirklich ganze Arbeit geleistet! Vielen Dank Amor!
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