Dougs letzter Tag
von LadyCharena
Kurzbeschreibung
Durch eine missverstandene Bemerkung seines Arztes glaubt Doug, er habe nicht mehr lange zu leben. Aus diesem Grund will er sich seinen geheimsten Wunsch erfüllen.
GeschichteHumor / P6 / Gen
Carrie Heffernan
Deacon Palmer
Doug Heffernan
24.11.2007
24.11.2007
1
2.382
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24.11.2007
2.382
Titel: Dougs letzter Tag
Autor: Lady Charena (2005)
Fandom: King of Queens
Paarung: Doug, Carrie, Deacon
Rating: Gen, Dramedy
Beta: T’Len
Autor: Lady Charena (2005)
Fandom: King of Queens
Paarung: Doug, Carrie, Deacon
Rating: Gen, Dramedy
Beta: T’Len
Summe: Durch eine missverstandene Bemerkung seines Arztes glaubt Doug, er habe nicht mehr lange zu leben. Aus diesem Grund will er sich seinen geheimsten Wunsch erfüllen.
Triva: Ja, ich liebe „Schenk mir bitte keine Blumen“ <g>
Disclaimer: Die Rechte der in dieser Fan-Story verwendeten geschützten Namen und Figuren liegen bei den jeweiligen Inhabern. Eine Kennzeichnung unterbleibt nicht in der Absicht, damit Geld zu verdienen oder diese Inhaberrechte zu verletzen.
„Was hältst du davon, wenn wir nach deinem Termin bei Doktor Miller Eisessen gehen?“, meinte Carrie und nahm einem betagten Dodge die Vorfahrt. „Das heitert dich doch sonst auch immer auf.“
Doug zuckte zusammen, als der ebenfalls betagte Dodge-Fahrer wütend hupte, antwortete aber nicht.
„Ich bitte dich, Doug, du benimmst dich, als würdest du aufs Schafott geschickt. Dabei will dir Doktor Miller heute doch nur die Ergebnisse der Untersuchungen mitteilen.“ Carrie begann sich genervt zu fühlen. Sie hatte sich extra heute freigenommen (und es war eine höllische Aufgabe, Pruzan einen freien Tag aus dem Kreuz zu leiern), um Doug zum Arzt zu fahren und danach noch eine lange Liste mit unzähligen Kleinigkeiten zu erledigen - ganz zu schweigen davon, welche Sonderwünsche ihr Vater wohl wieder haben mochte, sobald er dahinter kam, dass sie nicht im Büro war und damit zu seiner Verfügung zu stehen hatte.
„Aber genau das ist doch das Schlimme!“ Doug verschränkte trotzig die Arme vor der Brust. „Er wird mir sagen, dass ich zu fett bin und mir das Essen verbieten und das will ich einfach nicht hören.“
Genau in diesem Moment fand Carrie einen Parkplatz direkt vor Doktor Millers Praxis. Sie beugte sich aufatmend vor, um ihrem Gatten einen aufmunternden Schubs und einen liebevollen Kuss auf die Wange zu geben. „Jetzt sei’ schön brav und geh’“, drängte sie. „Ich hole dich in genau zwei Stunden hier ab. Die Sprechstundenhilfe hat mir versichert, dass du nicht länger warten musst.“ Sie blickte Doug nach, der mit einer wahren Leidensmiene zum Eingang trottete, um ganz sicher zu sein, dass er das Gebäude auch betrat, dann erst fuhr sie weiter.
* * *
Nachdem Doug sich bei der Anmeldung bemerkbar gemacht hatte, schickte man ihn ins Wartezimmer. Außer ihm warteten noch etwa zehn andere Personen. Doug setzte sich neben einen älteren Mann, der jedoch gleich darauf fürchterlich zu husten begann. Obwohl er das Gefühl hatte, alle würden ihn anstarren, suchte sich Doug so schnell wie möglich einen anderen Stuhl – und zwar so weit wie möglich von dem kranken Mann entfernt. Nach ein paar Minuten begann er unruhig hin- und her zu rutschen. Er schielte auf den Stapel mit den Zeitschriften und suchte nach dem Supermann-Comic, den er bei seinem letzten Termin zu lesen begonnen hatte. Aber das Heft war nicht unter den anderen.
Noch ein paar Minuten später stand Doug auf, um die Sprechstundenhilfe nach dem Comic zu fragen.
In der Anmeldung war niemand, doch durch eine nur angelehnte Tür im hinteren Teil des Raumes hörte Doug Stimmen. Er lehnte sich gegen den Empfangstresen und wartete.
„Wessen Untersuchungsdaten sind heute gekommen, Miss Simon? Und hätten Sie mir auch einen Kaffee?“
Doug, der sich langweilte, lauschte ein wenig. Das war Doktor Millers Stimme.
„Hier, bitte Doktor Miller, Ihr Kaffee. Da in der Schachtel sind auch noch Kekse. Ich habe die Labordaten von Mrs. Solinski und – die von Mr. Heffernan sind eben auch reingekommen.“
„Na dann geben Sie mal her.“
Ob er wohl auch einen Keks bekommen könnte... Doug hörte seinen Namen und wurde aufmerksam.
„Das ist ja entsetzlich schlecht!“ Doktor Miller klang schockiert. „Das ist wirklich das Ende. Da ist nichts mehr zu machen. Ich gebe ihm nicht mal mehr bis heute Abend.“
Doug war wie vom Donner gerührt, als er die Diagnose des Arztes hörte. Das Ende? Nichts mehr zu machen? Aber das konnte doch nicht sein. Er war immer gesund gewesen. Und jetzt sollte er sterben? So plötzlich? HEUTE NOCH?? Wie in Trance verließ Doug die Praxis.
Kaum hatte sich die Tür hinter ihm geschlossen, schleppte die Sprechstundenhilfe den defekten Kaffeeautomaten, über den Doktor Miller gesprochen hatte, aus der Teeküche, um ihn in der Mittagspause zur Reparatur zu geben...
* * *
Eine Zeitlang lief Doug einfach nur so durch die Gegend, ohne zu sehen, wohin er ging. Sein erster Impuls war gewesen, Carrie anzurufen, doch dann sagte er sich, dass es wohl keine Nachricht war, die man seiner Frau am Telefon mitteilte. Plötzlich fand er sich vor dem IPS-Gebäude wieder. Zuerst wollte er weiter gehen, doch dann dachte er sich, dass das eine gute Gelegenheit war, sich von seinem Truck und von Deacon zu verabschieden. Der müsste gerade Kaffeepause machen.
Und natürlich saß Deacon mit seinem Kaffeebecher auf dem gewohnten Platz vor den Spinden und las in der Zeitung. „Hey, Deacon.“
„Doug.“ Erstaunt sah Deacon auf. „Was geht ab, Mann? Ich dachte du bist heute Vormittag beim Arzt und kommst erst zur Spätschicht.“
„Ich... mhm...“
„Du hast gekniffen, was?“ Deacon lachte. „Carrie wird dir die Hölle heiß machen. Willst du einen Pudding, Kumpel?“ Er griff in seine Tasche und holte zwei Becher raus, um einen davon Doug zuzuwerfen. „Gehen wir am Samstag zum Mets-Spiel? Ich hab’ zwei Karten bekommen.“
Doug dachte daran, dass er Samstag... nein, er konnte es nicht denken. Und wie sollte er es seinem besten Freund sagen? Er drehte den Puddingbecher in den Händen.
Das fiel auch Deacon auf, denn normalerweise machte sich Doug über einen Puddingbecher schneller her als ein Waschbär über eine Mülltonne hinter einem italienischen Restaurant. „Ist alles in Ordnung mit dir?“, fragte er.
„Na klar.“ Doug zauberte ein Lächeln auf seine Lippen. „Alles in bester Ordnung, Kumpel.“ Er zögerte einen Moment. „Sag’ mal Deacon – würdest du mir einen Gefallen tun?“
„Na klar, Mann, jeden.“
„Falls mir mal was... na ja... mal was passiert... Du und Kelly, ihr werdet euch doch um Carrie kümmern?“
Deacon sah erstaunt auf. „Natürlich. Aber was soll das? Fühlst du dich nicht wohl?“ Besorgnis zeigte sich in seinen Zügen.
„Nein, nein“, wehrte Doug ab. „Mit mir ist alles bestens. Ich habe nur so nachgedacht... über die Zukunft. Ich habe nie Vorsorge getroffen für die Zeit nach...“
„Nach was?“
„Für die Zeit nach... na, nach dem Wagen.“
„Nach dem Wagen?“, wiederholte Deacon verblüfft. „Redest du von der Rente? Wenn wir endlich aus diesem Saftladen rauskönnen um uns die Sonne auf die Bäuche scheinen zu lassen?“
„Natürlich, von was sollte ich sonst reden?“
„Also echt, Doug, du bist heute irgendwie komisch drauf, Mann.“
Doug starrte wieder den Puddingbecher in seiner Hand an. „Kann schon sein“, meinte er. In seinem Kopf nahm eine Idee Formen an. „Sag’ mal, Deacon – deine Tour führt doch an dem neuen Megamarkt vorbei, oder?“
„Na klar, ist ein bisschen langweilig, aber ich nehm’ alles, solange wir nicht wieder Pinguine nach San Remo transportieren müssen.“ Wenn Doug nach dem Supermarkt fragte, konnte es nicht so schlimm um ihn stehen, dachte Deacon beruhigt.
„War das eine freiwillige Meldung für den nächsten Tiertransport, Palmer?“ Unbemerkt war in diesem Moment Supervisor O’Boyle zu den beiden Männern getreten. „Und was stehen Sie hier rum, Heffernan? Haben Sie inzwischen herausgefunden, ob Pinguine wirklich Angst vor Walrössern haben?“ Er lachte meckernd. Natürlich hatte die Geschichte bei IPS die Runde gemacht. Und O’Boyle machte sich immer noch ein Vergnügen daraus, sie von Zeit zu Zeit zu fragen, ob sie pinguinfrei wären...
„Das weiß ich nicht, aber ich denke, beim nächsten Pinguintransport werde ich meinen Schwiegervater mitnehmen“, erwiderte Doug nach einem Moment.
„Ihren Schwiegervater?“ Supervisor O’Boyle beäugte ihn misstrauisch. „Ist das ein Witz?“
„Nein, Sir“, entgegnete Doug ernst. „Mein Schwiegervater ist der einzige Walross-Imitator in den USA.“
„Ach tatsächlich?“, erkundigte sich O’Boyle unsicher. „Na gut. Ich muss zurück an meine Arbeit.“ Er verschwand umgehend in seinem Büro.
Deacon grinste. „Du hast es ihm gegeben, Kumpel. Aber sag’ mal, stimmt das? Arthur kann Walrösser imitieren?“
Doug zuckte mit den Schultern. „Jetzt weißt du, warum er einen Schnurrbart hat. Der Ähnlichkeit wegen.“
Deacon lachte. „Okay, warum wolltest du wissen, ob ich noch am Megamarkt vorbeikomme? Soll ich dich mitnehmen, damit du ohne Carries Aufsicht einkaufen kannst?“
„Nein. Ich dachte eher... du bringst mir etwas mit.“
„Okay, Kumpel. Lass’ hören. Was darfs sein?“
Doug streichelte liebevoll den Puddingbecher. „Bring mir zehn... nein besser fünfzehn... von den großen Puddingeimern mit. Danke, du bist echt ein Kumpel.“ Sprach’s, drehte sich um und ging Richtung Ausgang..
„Hey, Doug“, rief ihm Deacon hinterher. „Was machst du mit soviel Pudding? Und kannst du den nicht selbst einkaufen?“
„Keine Zeit“, tönte es von Doug. „Ich muss jetzt ein Planschbecken besorgen...“
„Was zum Teufel will er damit?“, fragte Deacon fassungslos.
* * *
Etwa zwei Stunden später traf Deacon mit seinem vollbeladenen Truck vor der Casa Heffernan ein. Er fand Doug im Wohnzimmer, wo er gerade in der Mitte des Raumes ein grellbuntes Planschbecken aufgepumpt hatte. So ein Ähnliches hatten Deacons Kinder im letzten Sommer von den Großeltern bekommen. Nach zwei Tagen hatte das Ding mehr Löcher als ein Schweizer Käse und Major einen Ausschlag, weil er gegen irgendwas in der Kunststofffolie allergisch reagierte. Um Platz zu schaffen, hatte Doug sämtliche Möbel an die Wände gerückt.
„Bitte mich nie wieder um einen Gefallen.“ Deacon war leicht außer Atem und trug die ersten beiden Eimer Pudding herein. „Die Kassiererin im Megamarkt hat mich angestarrt, als wüsste sie nicht, ob sie die Polizei oder einen Irrenarzt rufen soll, als ich mit einer Palette Pudding bei ihr ankam. Du schuldest mir übrigens einhundertfünfzig Mäuse, ich hab ein bisschen aufgerundet.“
Doug nickte nur abwesend und kickte prüfend gegen den Rand des Planschbeckens. „Ich geb dir das Geld beim Spiel.“
„Bist du wirklich sicher, dass es dir gut geht?“, fragte Deacon, der sich jetzt doch wieder Sorgen machte, als er mit den nächsten Eimern das Haus betrat. „Carrie wird sich über die Umgestaltung eures Wohnzimmers garantiert nicht freuen.“
„Sie wird es schon verstehen.“ Doug holte auch zwei Eimer und bald standen fünfzehn Eimer mit je zehn Litern Schokoladenpudding neben dem Planschbecken.
„Sag’ mal – du hast doch nicht etwa vor, nach was es aussieht, oder? Doug? Du wirst den Pudding nicht in das Becken kippen, oder?“
Doug wandte sich an seinen Freund und schüttelte ihm die Hand. „Vielen Dank, Deacon.“ Er drückte den überraschten Deacon an sich. „Du bist wirklich mein bester Freund. Aber jetzt möchte ich gerne mit meinem Pudding alleine sein.“
Deacon ließ sich überrascht aus der Tür drängen. Doch kaum saß er im Wagen, nahm er sein Handy und wählte Carries Nummer...
In der Zwischenzeit kippte Doug einen Eimer Pudding nach dem anderen in das Becken, das sich so gut bis zur Hälfte mit der schokoladigen Masse füllte. Ein betäubend süßer Geruch begann den Raum zu erfüllen. Dann ging er nach oben, zog sich aus, faltete seine Kleidung säuberlich zusammen und ging unter die Dusche. In einen Bademantel gehüllt, kehrte er schließlich ins Wohnzimmer zurück.
In Deacons Truck war es warm gewesen, die Sonne hatte das Metalldach des Lieferwagens aufgeheizt und so war auch die Temperatur des Puddings merklich angestiegen, seit er den Supermarkt verlassen hatte.
Doug tauchte den Finger in die warme, cremige Masse und leckte ihn genüsslich ab. Schon als kleiner Junge hatte er davon geträumt, einmal in einem Meer aus Schokoladenpudding zu treiben. Das war zwar kein Meer, aber es würde genügen. Er warf den Bademantel über einen Stuhl und kletterte in das Planschbecken.
Und genau da fand ihn Carrie zehn Minuten später. Fassungslos stand sie vor ihrem bis zum Hals in Schokoladenpudding steckenden Ehemann. „Ich träume doch wohl?“ Sie hob die Hand und kniff sich selbst kräftig in den Arm. „Aua!“ Sie blinzelte. „Douglas Heffernan – ich hoffe du hast eine gute Erklärung dafür, warum du in unserem Wohnzimmer in Schokoladenpudding badest.“ Ihre Stimme hatte einen eisigen Klang angenommen. „Beende auf der Stelle diese Ferkelei und verschwinde unter die Dusche.“
Doug zog den Kopf ein – und den Bademantel an, den sie ihm hinhielt. Er murmelte etwas und eilte die Treppe hoch ins Bad. Die Puddingspur, die er hinterließ, war bildschön.
„Wo zum Teufel hast du gesteckt, Doug?“, fuhr ihn Carrie wütend an, als er frisch geduscht in die Küche kam. Sie hatte vergeblich versucht, die Schokoladenflecken weg zu bekommen und rang nun mühsam um ihre Fassung. „Ich habe eine halbe Stunde auf dich bei Doktor Miller gewartet. Und danach habe ich jeden Imbiss im Viertel abgesucht. Wieso bist du nicht bei Doktor Miller gewesen? Was soll das Theater mit dem Schokopudding? Hast du den Verstand verloren?“
„Carrie – Liebling... du musst jetzt sehr tapfer sein“, begann Doug. „Ich habe... Doktor Miller hat gesagt... er meint, dass ich nicht mehr lange zu leben habe.“ So, jetzt war es heraus.
Carrie starrte Doug an. „Was redest du für einen Unsinn?“, erwiderte sie. „Ich war bei Doktor Miller, er hat kein Wort mit dir gesprochen! Er hat dich nicht mal gesehen!“
„Aber ich habe es gehört. Er hat mit seiner Sprechstundenhilfe über mich geredet.“ Doug war etwas gekränkt, dass seine Frau diese Neuigkeit so gelassen aufnahm. „Er hat gesagt, dass die Werte furchtbar schlecht wären und dass nichts mehr zu machen sei und dass er mir nur noch bis heute Abend geben würde.“
Wortlos griff Carrie nach dem Telefon und rief Doktor Millers Praxis an. Sie wurde rasch mit dem Arzt verbunden und erklärte ihm, was Doug ihr mitgeteilt hatte. „Ach wirklich? So?“ Sie warf einen Blick auf Doug und ihre Miene wurde noch ein wenig eisiger. „Der Kaffeeautomat?!?! Ich verstehe. Vielen Dank, Doktor Miller. Ja, nächste Woche.“ Sie legte den Hörer auf und schloss für einen Moment die Augen. „Der Kaffee“, sagte sie gefährlich leise. „Er hat über den schlechten Geschmack des Kaffees, gesprochen, du Idiot! Und darüber, dass der Kaffeeautomat nun endgültig kaputt sei. Wie zum Teufel konntest du nur denken, er würde über dich reden?“
Doug fiel eine ganze Wagenladung Steine vom Herz. „Carrie, ich dachte...“
„Du hast überhaupt nichts gedacht, wie immer. Mir so einen Schrecken einzujagen. Geh’ mir aus den Augen, Doug!“ Sie lief auf der Küche und nach oben ins Schlafzimmer.
Doug folgte ihr, stoppte aber im Wohnzimmer. Sinnierend betrachtet er den Pudding. Jetzt war er schon mal da... und wenn Carrie sich wieder beruhigt hatte, ließ sie sich vielleicht dazu überreden, den Pudding von seinem Körper zu lecken. Langsam knöpfte Doug sein Hemd auf...
Ende gut...