Es waren Nächte wie diese, die ihn an den Abgrund trieben. Dort stand er an der Klippe, spürte wie ihm der Wind hart ins Gesicht peitschte und die salzige Gischt in seine Haut schnitt. Vor ihm lag gähnende schwarze Leere, erfüllt von Grauenvollem. Er wusste nicht, was es war, doch er spürte die wortlose Bedrohung, die ihm aus der Tiefe entgegenkam. Angst kroch seine Kehle herauf, sein Atem stockte. Luft, Luft… Seine Hand fuhr Hilfe suchend an den Hals und kalte Panik erfasste ihn. Er hörte seine erstickten Laute als die Sicht verschwamm und Himmel und Erde sich zu drehen begannen. Das Dunkel schlug über ihm zusammen als er fiel…
Schweißgebadet fuhr er auf und rang sichtlich nach Atem. Blind stolperte er zum Fenster und riss es auf. Als kühle Nachtluft seine Brust füllte wurde er ruhiger. Er konzentrierte sich auf seinen Atem. Ein, aus, ein, aus. Mit geschlossenen Augen stand er da und sog den süßen Sauerstoff ein.
Es waren Nächte wie diese, die ihn an den Rand der Verzweiflung trieben, Nächte wie diese, in denen er sich fragte, ob er das Leben führte, dass er wollte. Es waren Nächte wie diese, über die er mit Gideon sprach und die der ältere Profiler nur zu gut kannte.
Reid schloss das Fenster und sank zurück in die Kissen. Nächte wie diese…