Puppenspieler
von Chie
Kurzbeschreibung
Ein Fall der das Team bereits zwei Wochen beschätigte schien sich zu etwas zu entwickeln, was keiner geahnt hatte. Reid und Morgan waren in Gefahr, doch hatte das Team bereits mit ihrem Fall schon mehr als genug zu tun. Doch sie konnten ihre Team Kollegen nicht im Stich lassen. (ich wollte nur sagen: es wird aufjedenfall noch weitere kap's geben, ich bin zur zeit nur inet los, und dieser zustand könnte sich noch eine weile hinziehen. Aber diese Ff wird weitergeführt, ich muss nur noch einen weg finden, das nächste kap on zu stellen.)
GeschichteKrimi / P16 / Gen
Derek Morgan
Dr. Spencer Reid
16.10.2007
18.10.2007
2
5.762
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Dieses Kapitel
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16.10.2007
3.141
(disclaimer: ihr wisst eh, das nichts mir gehört, und ich kein geld damit verdiene.^^ )
Kapitel 1:
Weite Felder, gelber Sand und ernorme Hitze. Das war es was sie erwarten würde. Doch das schien sie nicht abzuschrecken und so fuhren sie ohne auch nur ein Wort zu sprechen, was zumindest für einen der beiden recht untypisch zu sein schien zu dem Ort ihrer momentanen Bestimmung.
Als der schwarze Wagen hielt, wirbelte er Staub auf, der sich nur mäßig legte, als sie bereits ausgestiegen waren.
Zwei Männer, der Schwarze, mit Jeans und roten T-Shirt bekleidet, der Weiße, jünger als der andere, trug eine beige Hose und ein kurzärmeliges weißes Hemd mit kleiner blauer Musterung Sie waren auf dem Weg zu dem verlassen aussehenden Haus, mitten im Nichts.
Der nächste Nachbar über 9 Milen entfernt. Die nächste Stadt, über 16 Milen weit weg, standen sie da und betrachteten das alte Haus, dessen Fassade seit Jahren nicht mehr erneuert wurde. Die Fensterläden klapperten träge im aufkommenden Wind, als sie sich aufrafften, und weiter auf das Haus zuliefen.
„Denkst du wirklich hier wohnt noch jemand?“ Fragte Reid nachdenklich und nahm seine Sonnenbrille von der Nase.
Mit zusammen gekniffenen Augen betrachtete er das, was vor ihm lag. Und es erschien ihm nicht zu sagen „kommt her, und treten ein“. Gänsehaut überzog seine dünne Haut, obwohl es brütete vor Hitze.
„Man weiß nie.“ Sprach Morgan und betrat die Veranda.
Er klopfte einmal laut, dann horchte er. Doch es tat sich nichts.
Er klopfte noch einmal und rief dann: „FBI machen sie die Tür auf!“
Es tat sich wieder nichts.
Dann zog er seine Waffe und bedeutete Reid es ihm gleich zu tun.
Das nächste was Reid bewusst wahrnahm, war das die Tür aus ihren Angeln flog, als Morgan gegen sie getreten hatte, und das dieser nun auf ihr stand, was so viel hieß, wie er stand in dem Haus.
Ried folgte ihm etwas zögerlich.
Es roch muffig und war dunkel und staubig. So viel konnte er erkennen, wenn er auch gleich nichts erkannte außer das.
Er hörte ein „Gesichert!“ Zu seiner Rechten erklingen, und er folgte der Stimme seines Kollegen. Ihm war unbehaglich zu Mute. Irgendwas stimmte nicht, das fühlte er.
Aber seit wann verließ er sich auf seine Gefühle?
Sie halfen ihm nicht weiter.
So folgte er dem anderen durch die untere Stockwerk des Hauses.
Als sie abermals an der Treppe ankamen, blieben sie stehen.
“Nach Oben brauchen wir nicht zu gehen. Die Treppe ist bedeckt mit Zentimeter dickem Staub.“
Reid nickte. „Morgan, warum bist du eigentlich einfach so reingestürmt?“ Fragte er, denn diese Frage beschäftigte ihn schon eine Weile.
“Wir haben keinen Durchsuchungsbefehl, und überhaupt nur die Anweisung uns hier nur umzusehen, nicht in das Haus einzudringen.“
„Du hast ja recht, Kleiner.“ Er legte eine Hand auf die Schulter des andern, zog sie allerdings sofort wieder zurück.
„Irgendwas ist mit mir durchgegangen. Vielleicht war es die Tatsache das er uns so verhöhnt. Immerhin hat er uns persönlich hier her bestellt.“
Wieder nickte Reid. Er wusste von Morgans Temperament und das es manchmal mit ihm durchging. Es schien ihn sehr nahe zu gehen, das Schicksal des Mädchens.
Charleen, 18 Jahre alt, seit 3 Tagen verschwunden, und der Täter spielte ein Katz und Maus Spiel mit ihnen. Er hatte sie von vorne herein mit einbezogen, schon zwei mal waren sie ausgerückt, um alte verlassene Häuser vergebens zu durchsuchen, weswegen auch nur sie beide ausgesandt wurden, dieses Haus aufzusuchen. Immerhin gingen sie davon aus, hier nichts vorzufinden.
„Davon mal abgesehen, das ich mir sicher war, das wir hier nichts vorfinden würden.“ Er sah sich um. Die einzigen Fußspuren die zu sehen waren, waren ihre eigenen.
„Ich frage mich nur, was er damit bezweckt, uns in alte verlassene Häuser zu schicken.“
„Ich würde sagen, er will seine Überlegenheit ausspielen, sie verstärken. Will uns deutlich machen, das wir Marionetten in seiner Hand sind.“
Dir Arme vor seiner Brust verschränkt stand Reid da, und lauschte dem was sein Kollege von sich gab.
„Und wir verhalten uns auch noch so.“ Seine Stimme hatte einen leicht wehmütigen Beiklang, den Morgan aufhorchen lies.
„Hey, lass den Kopf nicht hängen Kleiner. Wir machen unsere Arbeit gut. Vergiss das nicht. Und wir sind nur hier, weil wir – auch wenn dieser Hinweis vom Täter selbst kam – jedem Hinweis nachgehen.“
Aufmunternd sah er seinen jungen Kollegen an. Auch an ihm schienen die letzten Tage nicht spurlos vorbei gegangen zu sein. Seit zwei Wochen waren sie mit diesem Fall betraut, und es gab jetzt schon 14 tote Frauen. Zwei davon gingen auf ihr Konto. So empfanden sie es jedenfalls. Immerhin geschahen diese beiden Morde in der Zeit, als sie bereits mit dem Fall betraut waren.
Wenig Schlaf, viel Kaffe und Gereiztheit war die Folge.
So war es für Derek zumindest eine gelungene Abwechslung wenn er einmal aus dem stickigem Büro rauskam, und sich sozusagen, die Beine vertreten konnte. Und Reid ging es genauso. Auch wenn er nicht gerne hier war, so war es doch besser als in dem Konferenzraum eines Polizeipräsidiums zu sitzen, in dem es für seinen Geschmack viel zu laut war.
Reid seufzte. Wo er Recht hatte, hatte er Recht. Und nur weil sie keinen rechten Anhalspunkt hatten, sollten sie die Hoffung nicht aufgeben.
„Ich glaub, wir fahren wieder. Hier ist doch nichts zu holen.“
Morgan drehte sich um, und fuhr erschrocken zusammen.
„Keine Bewegung meine Herren!“ Erklang eine düstere Stimme.
Langsam drehte auch Reid sich herum, und blickte dann erschrocken auf einen Mann, der einen Revolver in der Hand hielt und im Türrahmen lehnte.
“Schön sie hier anzutreffen.“ Ein Lächeln zierte das Gesicht, des hageren Mannes.
„Ich hatte so fest mit ihrer Anwesenheit gerechnet, beinahe dachte ich, sie würden mich enttäuschen, und da komm ich von meinem Spaziergang wieder, und was sehe ich? Das sie mich doch mit ihrer Anwesenheit beglücken. Das freut mich. Sie wissen gar nicht wie sehr mich das freut.“ Er sprach fast schon monoton, als er auf die beiden Agents zu ging.
Morgan versuchte so langsam wie möglich mit seiner Hand zu meinem Halfter gelangen um seine Pistole zu ziehen, doch das sollte ihm nicht gelingen.
„Halt!“ Rief der Mann.
„Ich warne sie, nehmen sie die Hand bloß wieder runter. Sie wollen doch nicht, das ihnen das... „ er machte eine Pause, dann ertönte ein lauter Knall und eine Kugel verließ den Lauf seines Revolvers.
Erschrocken sah Morgan zur Seite als er hörte wie Reid hinter ihm plötzlich aufschrie, und in sich zusammen sackte.
„Passiert, wie ihrem reizenden Kollegen, oder?“ Setzte er wieder ein, immer noch begleitet von dem Grinsen im Gesicht.
„Reid!“ rief Morgan und drehte sich von seinem Kollegen wieder weg, und sah zu dem Mann der geschossen hatte.
„Warum haben sie das getan?“ fragte er leicht Panisch, und hockte sich neben Reid, dessen Hemd sich bereits mit frischem roten Blut voll gesogen hatte.
„Hey Kleiner, halt durch, ja? Du schaffst das.“ Die Worte kamen fast automatisch aus seinem Mund. Reid lag währenddessen auf dem Boden, sein Gesicht vor Schmerz verzerrt, seine linke Hand umklammerte seinen Rechten Arm, dort wo die Kugel in sein junges Fleisch eingedrungen war.
“Geht schon... argh... es ist nur... hng der Arm...“ sprach er leise mit Schmerz unterdrückender Stimme.
Immer wieder kniff er die Augen zusammen, und stöhnte auf vor Schmerz.
„Halt durch, es sieht schlimmer aus als es ist.“ Murmelte Morgen, einen Moment den Mann mit dem Revolver vergessend.
Er nahm Reids Hand beiseite, riss sich ein Stück von seinem T-Shirt ab, und versuchte mit ihm die Blutung zu stillen. Doch es gelang nicht, der Stoff selbst war bereits nach wenigen Sekunden Blut durchtränkt.
„Warum haben Sie das gemacht?“ Fragte er den Mann, als ihm einfiel das er in dieser gebückten Haltung vielleicht an seine Pistole heran kam.
Aus dem Augenwinkel betrachtete er den Mann, der vergnügt auf Reid hinab starrte, es beinahe Genoss wie dieser sich unter Schmerzen wand, als er vorsichtig seine Pistole zog, und sie dann in einer schnellen Bewegung auf den Mann richtete.
„HÄNDE HOCH! UND WAFFE WEG!“ Rief er, und der Mann sah erschrocken zu ihm.
Da viel ihm ein, das er vergessen hatte den Agents die Waffe wegzunehmen. Und das sollte ihm nun zum Verhängnis werden.
Einen Moment sah es so aus, als ob er Morgan gehorchen würde, doch dann zielte er mit seiner Waffe auf ihn, und es ertönte noch ein Ohrenbetäubender Knall.
Beide Männer standen, keiner verzog auch nur eine Miene für Sekunden, doch dann brach der Fremde Mann in sich zusammen.
Bewusstlos sackte er zu Boden und war Tot. Morgan hatte ihm in die Brust geschossen. Er war einfach schneller gewesen.
Mit einem Blick vergewisserte er sich, das der Fremde keine Gefahr mehr für sie da stellte, dann wandte er sich wieder Reid zu.
„Er ist tot, ich Ruf jetzt einen Krankenwagen, ja? Halt durch!“ Kurz schnellte seine Hand nach vorne, berührte die von Reid, die auf seiner Wunde lag und zog sich dann zurück um das Handy aus seiner Hosentasche zu ziehen und wie versprochen den Krankenwagen zu rufen.
Doch er sollte nicht dazu kommen.
Er spürte einen kurzen Schmerz an seinem Hinterkopf, dann wurde alles schwarz um ihn herum und er sackte vorne über auf den staubigen Boden.
„Du hast meinen Bruder getötet!“ zischte eine leise von Bosheit zerfressene weibliche Stimme hinter ihm. Doch das nahm er schon nicht mehr wahr.
Reid wiederum nur zu gut.
Dieses mal war es an ihm, erschrocken zu gucken.
„Wer sind sie...“ flüsterte er.
Aufgeregt, fast panisch wanderte sein Blick zwischen der Frau und Morgan hin und her.
So sollte das alles doch nicht enden, oder?
Er kam sich hilflos vor. Auf dem Boden liegend, angeschossen, nicht fähig seinen eignen Arsch zu retten.
‚Er war halt noch zu jung.’ Hörte er die anderen in seinen Gedanken sagen.
‚Ich sollte einen kühlen Kopf bewahren!’ schund er sich gleich darauf selber.
Die Frau warf den Knüppel hinfort mit dem sie Morgan niedergeschlagen hatte und umkreiste ihn einmal, und bleib dann vorerst an der selben Stelle stehen wo sie vorher gestanden hatte.
„Was mache ich nur mit ihm?“ sprach sie zu sich selbst, und legte eine Hand an ihr schmales spitzes Kinn.
„Was mache ich nur mit ihm?“ wiederholte sie die Frage.
Aus irgendeinem Grund schien ihre Aufmerksamkeit nicht auf Reid gerichtet zu sein.
Vielleicht dachte sie, das er keine Gefahr für sie da stellen würde, angeschossen, und hilflos auf dem Boden liegend.
Sie umlief Morgan noch einmal, dann bückte sie sich zu ihm hinab und nahm ihm das Handy, was ein paar Zentimeter von ihm weggerutscht war, als er auf dem Boden aufkam, und seine Waffe weg. Dann erhob sie sich wieder, und betrachtete nun zum erstenmal Reid genauer.
„Hast bestimmt auch eine Waffe.“ Sprach sie und ging auf den jungen Agent zu. Auch zu ihm beugte sie sich herunter, und entfernte die Waffe allerdings lies sie ihm das Handy, da er es in der Hosentasche trug.
„Hat Roger dich angeschossen?“ etwas belustigt hockte sie vor ihm.
„Tut’s sehr weh?“ ein Grinsen umspielte ihre schmalen Lippen und ihre Stimme hatte einen schelmischen Unterton angenommen.
„Ihr seit also das super Profiler Team des FBI’s. Ich erkenne nichts an euch, was euch so brilliant machen sollte, wie ihr vorgebt zu sein.“ Sprach sie vor sich hin, und sah Reid dabei in die Augen.
„Ihr habt Roger und mich nicht einmal bemerkt. Ha! Und anschießen lassen habt ihr euch auch noch!“ sie lachte laut auf.
In seinem Kopf überschlugen sich die Gedanken, sie hatte ihm die Waffe abgenommen, wie sollte er sich denn nun zur wehr setzten?
Dann wurde sie still.
Ihr Blick war auf den toten Körper ihres Bruders gerichtet, und ihre Augen füllten sich mit Tränen. „Das werdet ihr mir büßen!“ sie schrie schon beinahe.
„DAS WERDET IHR MIR BÜßEN!“
Mittlerweile hatte sie sich erhoben, und verlies ruckartig den Raum.
Reid hörte es an dem anderen Ende des Hauses laut knarren, und quietschen, doch sehen konnte er nichts.
Er versuchte sich zu erheben, biss sich auf die Lippe, das kein Schmerzenslaut seinen Mund verlies, doch ehe er es wirklich geschafft hätte, gänzlich zu stehen, war die Frau auch bereits zurück. Sie zog einen Karren hinter sich her und als sie sah, das Reid im begriff war, sich zu erheben, trat sie auf ihn zu, gab ihm einen Schubs, so das er wieder zu Boden ging.
„Argh... hn... .gn..” Sie vernahm amüsiert die Schmerzensbekundungen die er aussprach, ohne es wirklich zu wollen, doch war er auf seine angeschossene Schulter gefallen.
„Erst nehm ich ihn, und dann kümmer ich mich um dich, Darling.“
Mit ein paar Griffen hatte sie Morgan gepackt und ihn auf den Karren verladen.
Mit viel Kraft und Schweiß brachte sie es fertig ihn aus dem Raum zu schieben.
Reid versuchte währenddessen wieder einmal sich zu erheben. Dieses mal mit mehr Erfolg, er hatte ja auch mehr Zeit, als beim letzten mal.
Schwankend stand er da, sein Blick unruhig umher schweifend, suchte er nach einem Ausweg.
`Wenn ich erst mal hier raus komm... ich muss es nur bis zum Auto schaffen.` Er nahm all seine Kraft zusammen, und lief los. Seine Hand auf seiner verletzten Schulter ruhend, kam er nur schleppend vorwärts. Er hatte bereits zu viel Blut verloren.
Jeder Schritt löste ein Stechen in seiner Schulter aus, so das er versuchte seinen Arm möglichst wenig zu bewegen.
Zischend sog er die Luft ein, als er ins straucheln geriet und mit seiner Schulter gegen einen der vielen Türrahmen stieß.
Hastig sah er sich um.
Die Frau war noch immer nicht zurück.
`Ich hoffe es geht ihm gut.` dachte er, und schleppte sich weiter.
Nach ein paar Minuten hatte er es bereits bis zur Haustür geschafft, als er hinter sich Schritte hörte.
`Mist! Ich muss mich beeilen!` Panik stieg ihn ihm hoch, und er sammelte noch einmal all seine Kräfte und lief los, rannte beinahe und kam rechtzeitig beim Auto an.
Hastig öffnete er die Tür, und betete das Morgan den Schlüssel stecken gelassen hatte.
Schnell setzte er sich rein, er war gerade im Begriff die Tür zu schließen, als er die Frau aus dem Haus rennen sah.
Sie kam, nun mit einer Schrotflinte bewaffnet auf ihn zu gelaufen.
Er hatte die Tür geschlossen, und den kleinen Knopf herunter gedrückt. Allerdings würde ihn das auch nicht vor der Ladung Schrot schützen.
Hastig griff seine linke Hand zum Zündschloss, und zu seinem Glück hatte Morgan die Schlüssel stecken lassen. Er drehte sie einmal herum, und der Wagen sprang an.
Die Frau legte die Schrotflinte an, wollte schießen, doch da war ihr der junge Agent bereits aus dem Blickfeld gefahren. Sie setzte noch einmal an, doch beschloss sie dann, das es keinen Sinn hatte, er war bereits zu weit weg.
Allerdings würde sie nicht kampflos aufgeben, und so rannte sie zu ihren Wagen, der hinter dem Haus geparkt stand und fuhr Reid hinter her.
Er wusste nicht in wie lange er bereits gefahren war, oder gar wohin er fuhr, er wusste nur, das er nicht mehr lange durchhalten würde.
Langsam verließen ihn seine Kräfte. Immer wieder fielen ihm die Augen zu, und es kostete ihn mehr Kraft als er hatte sie aufzuhalten.
Seine Schulter schmerze, und pochte, und verlor immer mehr Blut. Es lief warm und klebrig seinen Arm hinunter, benässte den Sitz des Autos. Doch das war ihm egal.
Sein Fuß ruhte auf dem Gaspedal und seine müden Augen versuchten der Straße zu folgen. Seine Hände versuchten verzweifelt den Wagen auf ihr zu halten, ihn davon abzuhalten in den nächst besten Straßengraben zu fahren.
Währenddessen fuhr die Frau im hinterher. Einmal hätte sie ihn beinahe eingeholt, doch er hatte sie, wie durch ein Wunder abhängen können.
Immer wieder warf er einen Blick auf sein Handy, aber er bekam keinen Empfang.
Panik stieg in ihm hoch. Wie sollte er hier nur wieder rauskommen?
Wieder einmal warf er einen schnellen Blick auf das Handy, und sein Mund verformte sich zu einer Art Lächeln. Empfang.
Sein Herz schlug schneller. Er wusste nun, das er seine Kollegen anrufen konnte, wusste, das sie ihn hier rausholen würden.
Doch er hatte einen Moment zu lange auf sein Handy geschaut, der Wagen war von der Straße abgekommen, wenn auch noch nicht weit. Verzweifelt versuchte er mit einer Hand den Wagen davon abzuhalten in den Graben zu fahren. Es schien ihm auch vorerst zu gelingen, doch dafür steuerte er unbedachter Weise auf einen Baum zu.
Der Wagen prallte davor, die Front wurde eingedrückt und Spencer, der nicht angeschnallt war, flog mit voller Wucht gegen das Lenkrad.
Er kämpfte mit der Bewusstlosigkeit, er wusste, das wen er jetzt das Bewusstsein verlor, es sein Todesurteil war.
Hinter ihm hielt ein Auto. Er konnte es hören. Gerade jetzt, wo er es geschafft hatte an sein Handy heranzukommen. Schnell drückten seine Finger ein paar Tasten.
Sein Herz raste, und sein Atem ging schnell. Er musste es schaffen bevor sie bei ihm war.
„Du kannst nicht weglaufen...“ säuselte sie in lieblicher Stimme, und trat zu ihm ans Auto.
Eine Hand von ihr griff nach dem Türgriff, zog an ihm, und lies ihn wieder los.
„Sie klemmt. Darling, wieso hast du nur den Wagen zu Schrott gefahren? Und sie dich nur an, überall Blut, an deinem Hemd, und in deinem Gesicht...“ Ihre Stimme drang nur leise zu ihm ins Auto und doch lies sie ihm eine Gänsehaut über den Körper jagen.
Spencer atmete innerlich erleichtert auf, als er das leise Tuten seines Handys vernahm und er sich sicher war, das es Hotch seine Nummer gewählt hatte. Nun musste er nur noch rechtzeitig abheben, und sie würden zu ihrer Rettung kommen.
‚Bitte nimm schon ab!’ flehte er innerlich, während die Frau weiter an der Tür ruckelte, bis sie schließlich nachgab, und ihr den Weg zu ihrem Opfer freimachte.
„Hotch...“ flüsterte Reid flehend, lange würde er sich nicht mehr aufrecht halten können, dazu kam, das die Frau versuchte ihm aus dem Auto zu ziehen.
Erst ein leises Knacken, und dann eine vertraute Stimme.
“Hotcher?“
„Hotch... Hotch..” er atmete schwer, seine Stimme war leise, und er war am Rande eines Kreislaufzusammenbruchs. „Wir... Morgan.. er ...“ stammelte er verzweifelt. Ihm schwanden die Wörter noch ehe er sie zuende gedacht hatte. Nun war es so weit, er würde hinüber gleiten in die Dunkelheit. Seine Augen schlossen sich, und das Handy rutschte ihm aus seiner Hand.
„Reid! Was ist denn?“ rief eine aufgeregte Stimme am anderen Ende der Leitung.
„Reid!“ dann ein Klacken.
Die Frau hatte das Handy aufgehoben, und es ausgeschaltet.
„Das war nicht sehr nett, ich habe doch nur für 3 gedeckt.“ Murmelte sie vor sich hin, und zog Reid weiter aus dem Auto.
Er lag bereits auf dem Boden, da umfasste sie sein linkes Handgelenk, und zog ihn quer über den sandigen Boden zu ihrem Auto.
Mit etwas Mühe verfrachtete sie ihn auf dem Rücksitz, setzte sie nach vorne und startete den Wagen und fuhr zurück zu dem alten Haus.
Kapitel 1:
Weite Felder, gelber Sand und ernorme Hitze. Das war es was sie erwarten würde. Doch das schien sie nicht abzuschrecken und so fuhren sie ohne auch nur ein Wort zu sprechen, was zumindest für einen der beiden recht untypisch zu sein schien zu dem Ort ihrer momentanen Bestimmung.
Als der schwarze Wagen hielt, wirbelte er Staub auf, der sich nur mäßig legte, als sie bereits ausgestiegen waren.
Zwei Männer, der Schwarze, mit Jeans und roten T-Shirt bekleidet, der Weiße, jünger als der andere, trug eine beige Hose und ein kurzärmeliges weißes Hemd mit kleiner blauer Musterung Sie waren auf dem Weg zu dem verlassen aussehenden Haus, mitten im Nichts.
Der nächste Nachbar über 9 Milen entfernt. Die nächste Stadt, über 16 Milen weit weg, standen sie da und betrachteten das alte Haus, dessen Fassade seit Jahren nicht mehr erneuert wurde. Die Fensterläden klapperten träge im aufkommenden Wind, als sie sich aufrafften, und weiter auf das Haus zuliefen.
„Denkst du wirklich hier wohnt noch jemand?“ Fragte Reid nachdenklich und nahm seine Sonnenbrille von der Nase.
Mit zusammen gekniffenen Augen betrachtete er das, was vor ihm lag. Und es erschien ihm nicht zu sagen „kommt her, und treten ein“. Gänsehaut überzog seine dünne Haut, obwohl es brütete vor Hitze.
„Man weiß nie.“ Sprach Morgan und betrat die Veranda.
Er klopfte einmal laut, dann horchte er. Doch es tat sich nichts.
Er klopfte noch einmal und rief dann: „FBI machen sie die Tür auf!“
Es tat sich wieder nichts.
Dann zog er seine Waffe und bedeutete Reid es ihm gleich zu tun.
Das nächste was Reid bewusst wahrnahm, war das die Tür aus ihren Angeln flog, als Morgan gegen sie getreten hatte, und das dieser nun auf ihr stand, was so viel hieß, wie er stand in dem Haus.
Ried folgte ihm etwas zögerlich.
Es roch muffig und war dunkel und staubig. So viel konnte er erkennen, wenn er auch gleich nichts erkannte außer das.
Er hörte ein „Gesichert!“ Zu seiner Rechten erklingen, und er folgte der Stimme seines Kollegen. Ihm war unbehaglich zu Mute. Irgendwas stimmte nicht, das fühlte er.
Aber seit wann verließ er sich auf seine Gefühle?
Sie halfen ihm nicht weiter.
So folgte er dem anderen durch die untere Stockwerk des Hauses.
Als sie abermals an der Treppe ankamen, blieben sie stehen.
“Nach Oben brauchen wir nicht zu gehen. Die Treppe ist bedeckt mit Zentimeter dickem Staub.“
Reid nickte. „Morgan, warum bist du eigentlich einfach so reingestürmt?“ Fragte er, denn diese Frage beschäftigte ihn schon eine Weile.
“Wir haben keinen Durchsuchungsbefehl, und überhaupt nur die Anweisung uns hier nur umzusehen, nicht in das Haus einzudringen.“
„Du hast ja recht, Kleiner.“ Er legte eine Hand auf die Schulter des andern, zog sie allerdings sofort wieder zurück.
„Irgendwas ist mit mir durchgegangen. Vielleicht war es die Tatsache das er uns so verhöhnt. Immerhin hat er uns persönlich hier her bestellt.“
Wieder nickte Reid. Er wusste von Morgans Temperament und das es manchmal mit ihm durchging. Es schien ihn sehr nahe zu gehen, das Schicksal des Mädchens.
Charleen, 18 Jahre alt, seit 3 Tagen verschwunden, und der Täter spielte ein Katz und Maus Spiel mit ihnen. Er hatte sie von vorne herein mit einbezogen, schon zwei mal waren sie ausgerückt, um alte verlassene Häuser vergebens zu durchsuchen, weswegen auch nur sie beide ausgesandt wurden, dieses Haus aufzusuchen. Immerhin gingen sie davon aus, hier nichts vorzufinden.
„Davon mal abgesehen, das ich mir sicher war, das wir hier nichts vorfinden würden.“ Er sah sich um. Die einzigen Fußspuren die zu sehen waren, waren ihre eigenen.
„Ich frage mich nur, was er damit bezweckt, uns in alte verlassene Häuser zu schicken.“
„Ich würde sagen, er will seine Überlegenheit ausspielen, sie verstärken. Will uns deutlich machen, das wir Marionetten in seiner Hand sind.“
Dir Arme vor seiner Brust verschränkt stand Reid da, und lauschte dem was sein Kollege von sich gab.
„Und wir verhalten uns auch noch so.“ Seine Stimme hatte einen leicht wehmütigen Beiklang, den Morgan aufhorchen lies.
„Hey, lass den Kopf nicht hängen Kleiner. Wir machen unsere Arbeit gut. Vergiss das nicht. Und wir sind nur hier, weil wir – auch wenn dieser Hinweis vom Täter selbst kam – jedem Hinweis nachgehen.“
Aufmunternd sah er seinen jungen Kollegen an. Auch an ihm schienen die letzten Tage nicht spurlos vorbei gegangen zu sein. Seit zwei Wochen waren sie mit diesem Fall betraut, und es gab jetzt schon 14 tote Frauen. Zwei davon gingen auf ihr Konto. So empfanden sie es jedenfalls. Immerhin geschahen diese beiden Morde in der Zeit, als sie bereits mit dem Fall betraut waren.
Wenig Schlaf, viel Kaffe und Gereiztheit war die Folge.
So war es für Derek zumindest eine gelungene Abwechslung wenn er einmal aus dem stickigem Büro rauskam, und sich sozusagen, die Beine vertreten konnte. Und Reid ging es genauso. Auch wenn er nicht gerne hier war, so war es doch besser als in dem Konferenzraum eines Polizeipräsidiums zu sitzen, in dem es für seinen Geschmack viel zu laut war.
Reid seufzte. Wo er Recht hatte, hatte er Recht. Und nur weil sie keinen rechten Anhalspunkt hatten, sollten sie die Hoffung nicht aufgeben.
„Ich glaub, wir fahren wieder. Hier ist doch nichts zu holen.“
Morgan drehte sich um, und fuhr erschrocken zusammen.
„Keine Bewegung meine Herren!“ Erklang eine düstere Stimme.
Langsam drehte auch Reid sich herum, und blickte dann erschrocken auf einen Mann, der einen Revolver in der Hand hielt und im Türrahmen lehnte.
“Schön sie hier anzutreffen.“ Ein Lächeln zierte das Gesicht, des hageren Mannes.
„Ich hatte so fest mit ihrer Anwesenheit gerechnet, beinahe dachte ich, sie würden mich enttäuschen, und da komm ich von meinem Spaziergang wieder, und was sehe ich? Das sie mich doch mit ihrer Anwesenheit beglücken. Das freut mich. Sie wissen gar nicht wie sehr mich das freut.“ Er sprach fast schon monoton, als er auf die beiden Agents zu ging.
Morgan versuchte so langsam wie möglich mit seiner Hand zu meinem Halfter gelangen um seine Pistole zu ziehen, doch das sollte ihm nicht gelingen.
„Halt!“ Rief der Mann.
„Ich warne sie, nehmen sie die Hand bloß wieder runter. Sie wollen doch nicht, das ihnen das... „ er machte eine Pause, dann ertönte ein lauter Knall und eine Kugel verließ den Lauf seines Revolvers.
Erschrocken sah Morgan zur Seite als er hörte wie Reid hinter ihm plötzlich aufschrie, und in sich zusammen sackte.
„Passiert, wie ihrem reizenden Kollegen, oder?“ Setzte er wieder ein, immer noch begleitet von dem Grinsen im Gesicht.
„Reid!“ rief Morgan und drehte sich von seinem Kollegen wieder weg, und sah zu dem Mann der geschossen hatte.
„Warum haben sie das getan?“ fragte er leicht Panisch, und hockte sich neben Reid, dessen Hemd sich bereits mit frischem roten Blut voll gesogen hatte.
„Hey Kleiner, halt durch, ja? Du schaffst das.“ Die Worte kamen fast automatisch aus seinem Mund. Reid lag währenddessen auf dem Boden, sein Gesicht vor Schmerz verzerrt, seine linke Hand umklammerte seinen Rechten Arm, dort wo die Kugel in sein junges Fleisch eingedrungen war.
“Geht schon... argh... es ist nur... hng der Arm...“ sprach er leise mit Schmerz unterdrückender Stimme.
Immer wieder kniff er die Augen zusammen, und stöhnte auf vor Schmerz.
„Halt durch, es sieht schlimmer aus als es ist.“ Murmelte Morgen, einen Moment den Mann mit dem Revolver vergessend.
Er nahm Reids Hand beiseite, riss sich ein Stück von seinem T-Shirt ab, und versuchte mit ihm die Blutung zu stillen. Doch es gelang nicht, der Stoff selbst war bereits nach wenigen Sekunden Blut durchtränkt.
„Warum haben Sie das gemacht?“ Fragte er den Mann, als ihm einfiel das er in dieser gebückten Haltung vielleicht an seine Pistole heran kam.
Aus dem Augenwinkel betrachtete er den Mann, der vergnügt auf Reid hinab starrte, es beinahe Genoss wie dieser sich unter Schmerzen wand, als er vorsichtig seine Pistole zog, und sie dann in einer schnellen Bewegung auf den Mann richtete.
„HÄNDE HOCH! UND WAFFE WEG!“ Rief er, und der Mann sah erschrocken zu ihm.
Da viel ihm ein, das er vergessen hatte den Agents die Waffe wegzunehmen. Und das sollte ihm nun zum Verhängnis werden.
Einen Moment sah es so aus, als ob er Morgan gehorchen würde, doch dann zielte er mit seiner Waffe auf ihn, und es ertönte noch ein Ohrenbetäubender Knall.
Beide Männer standen, keiner verzog auch nur eine Miene für Sekunden, doch dann brach der Fremde Mann in sich zusammen.
Bewusstlos sackte er zu Boden und war Tot. Morgan hatte ihm in die Brust geschossen. Er war einfach schneller gewesen.
Mit einem Blick vergewisserte er sich, das der Fremde keine Gefahr mehr für sie da stellte, dann wandte er sich wieder Reid zu.
„Er ist tot, ich Ruf jetzt einen Krankenwagen, ja? Halt durch!“ Kurz schnellte seine Hand nach vorne, berührte die von Reid, die auf seiner Wunde lag und zog sich dann zurück um das Handy aus seiner Hosentasche zu ziehen und wie versprochen den Krankenwagen zu rufen.
Doch er sollte nicht dazu kommen.
Er spürte einen kurzen Schmerz an seinem Hinterkopf, dann wurde alles schwarz um ihn herum und er sackte vorne über auf den staubigen Boden.
„Du hast meinen Bruder getötet!“ zischte eine leise von Bosheit zerfressene weibliche Stimme hinter ihm. Doch das nahm er schon nicht mehr wahr.
Reid wiederum nur zu gut.
Dieses mal war es an ihm, erschrocken zu gucken.
„Wer sind sie...“ flüsterte er.
Aufgeregt, fast panisch wanderte sein Blick zwischen der Frau und Morgan hin und her.
So sollte das alles doch nicht enden, oder?
Er kam sich hilflos vor. Auf dem Boden liegend, angeschossen, nicht fähig seinen eignen Arsch zu retten.
‚Er war halt noch zu jung.’ Hörte er die anderen in seinen Gedanken sagen.
‚Ich sollte einen kühlen Kopf bewahren!’ schund er sich gleich darauf selber.
Die Frau warf den Knüppel hinfort mit dem sie Morgan niedergeschlagen hatte und umkreiste ihn einmal, und bleib dann vorerst an der selben Stelle stehen wo sie vorher gestanden hatte.
„Was mache ich nur mit ihm?“ sprach sie zu sich selbst, und legte eine Hand an ihr schmales spitzes Kinn.
„Was mache ich nur mit ihm?“ wiederholte sie die Frage.
Aus irgendeinem Grund schien ihre Aufmerksamkeit nicht auf Reid gerichtet zu sein.
Vielleicht dachte sie, das er keine Gefahr für sie da stellen würde, angeschossen, und hilflos auf dem Boden liegend.
Sie umlief Morgan noch einmal, dann bückte sie sich zu ihm hinab und nahm ihm das Handy, was ein paar Zentimeter von ihm weggerutscht war, als er auf dem Boden aufkam, und seine Waffe weg. Dann erhob sie sich wieder, und betrachtete nun zum erstenmal Reid genauer.
„Hast bestimmt auch eine Waffe.“ Sprach sie und ging auf den jungen Agent zu. Auch zu ihm beugte sie sich herunter, und entfernte die Waffe allerdings lies sie ihm das Handy, da er es in der Hosentasche trug.
„Hat Roger dich angeschossen?“ etwas belustigt hockte sie vor ihm.
„Tut’s sehr weh?“ ein Grinsen umspielte ihre schmalen Lippen und ihre Stimme hatte einen schelmischen Unterton angenommen.
„Ihr seit also das super Profiler Team des FBI’s. Ich erkenne nichts an euch, was euch so brilliant machen sollte, wie ihr vorgebt zu sein.“ Sprach sie vor sich hin, und sah Reid dabei in die Augen.
„Ihr habt Roger und mich nicht einmal bemerkt. Ha! Und anschießen lassen habt ihr euch auch noch!“ sie lachte laut auf.
In seinem Kopf überschlugen sich die Gedanken, sie hatte ihm die Waffe abgenommen, wie sollte er sich denn nun zur wehr setzten?
Dann wurde sie still.
Ihr Blick war auf den toten Körper ihres Bruders gerichtet, und ihre Augen füllten sich mit Tränen. „Das werdet ihr mir büßen!“ sie schrie schon beinahe.
„DAS WERDET IHR MIR BÜßEN!“
Mittlerweile hatte sie sich erhoben, und verlies ruckartig den Raum.
Reid hörte es an dem anderen Ende des Hauses laut knarren, und quietschen, doch sehen konnte er nichts.
Er versuchte sich zu erheben, biss sich auf die Lippe, das kein Schmerzenslaut seinen Mund verlies, doch ehe er es wirklich geschafft hätte, gänzlich zu stehen, war die Frau auch bereits zurück. Sie zog einen Karren hinter sich her und als sie sah, das Reid im begriff war, sich zu erheben, trat sie auf ihn zu, gab ihm einen Schubs, so das er wieder zu Boden ging.
„Argh... hn... .gn..” Sie vernahm amüsiert die Schmerzensbekundungen die er aussprach, ohne es wirklich zu wollen, doch war er auf seine angeschossene Schulter gefallen.
„Erst nehm ich ihn, und dann kümmer ich mich um dich, Darling.“
Mit ein paar Griffen hatte sie Morgan gepackt und ihn auf den Karren verladen.
Mit viel Kraft und Schweiß brachte sie es fertig ihn aus dem Raum zu schieben.
Reid versuchte währenddessen wieder einmal sich zu erheben. Dieses mal mit mehr Erfolg, er hatte ja auch mehr Zeit, als beim letzten mal.
Schwankend stand er da, sein Blick unruhig umher schweifend, suchte er nach einem Ausweg.
`Wenn ich erst mal hier raus komm... ich muss es nur bis zum Auto schaffen.` Er nahm all seine Kraft zusammen, und lief los. Seine Hand auf seiner verletzten Schulter ruhend, kam er nur schleppend vorwärts. Er hatte bereits zu viel Blut verloren.
Jeder Schritt löste ein Stechen in seiner Schulter aus, so das er versuchte seinen Arm möglichst wenig zu bewegen.
Zischend sog er die Luft ein, als er ins straucheln geriet und mit seiner Schulter gegen einen der vielen Türrahmen stieß.
Hastig sah er sich um.
Die Frau war noch immer nicht zurück.
`Ich hoffe es geht ihm gut.` dachte er, und schleppte sich weiter.
Nach ein paar Minuten hatte er es bereits bis zur Haustür geschafft, als er hinter sich Schritte hörte.
`Mist! Ich muss mich beeilen!` Panik stieg ihn ihm hoch, und er sammelte noch einmal all seine Kräfte und lief los, rannte beinahe und kam rechtzeitig beim Auto an.
Hastig öffnete er die Tür, und betete das Morgan den Schlüssel stecken gelassen hatte.
Schnell setzte er sich rein, er war gerade im Begriff die Tür zu schließen, als er die Frau aus dem Haus rennen sah.
Sie kam, nun mit einer Schrotflinte bewaffnet auf ihn zu gelaufen.
Er hatte die Tür geschlossen, und den kleinen Knopf herunter gedrückt. Allerdings würde ihn das auch nicht vor der Ladung Schrot schützen.
Hastig griff seine linke Hand zum Zündschloss, und zu seinem Glück hatte Morgan die Schlüssel stecken lassen. Er drehte sie einmal herum, und der Wagen sprang an.
Die Frau legte die Schrotflinte an, wollte schießen, doch da war ihr der junge Agent bereits aus dem Blickfeld gefahren. Sie setzte noch einmal an, doch beschloss sie dann, das es keinen Sinn hatte, er war bereits zu weit weg.
Allerdings würde sie nicht kampflos aufgeben, und so rannte sie zu ihren Wagen, der hinter dem Haus geparkt stand und fuhr Reid hinter her.
Er wusste nicht in wie lange er bereits gefahren war, oder gar wohin er fuhr, er wusste nur, das er nicht mehr lange durchhalten würde.
Langsam verließen ihn seine Kräfte. Immer wieder fielen ihm die Augen zu, und es kostete ihn mehr Kraft als er hatte sie aufzuhalten.
Seine Schulter schmerze, und pochte, und verlor immer mehr Blut. Es lief warm und klebrig seinen Arm hinunter, benässte den Sitz des Autos. Doch das war ihm egal.
Sein Fuß ruhte auf dem Gaspedal und seine müden Augen versuchten der Straße zu folgen. Seine Hände versuchten verzweifelt den Wagen auf ihr zu halten, ihn davon abzuhalten in den nächst besten Straßengraben zu fahren.
Währenddessen fuhr die Frau im hinterher. Einmal hätte sie ihn beinahe eingeholt, doch er hatte sie, wie durch ein Wunder abhängen können.
Immer wieder warf er einen Blick auf sein Handy, aber er bekam keinen Empfang.
Panik stieg in ihm hoch. Wie sollte er hier nur wieder rauskommen?
Wieder einmal warf er einen schnellen Blick auf das Handy, und sein Mund verformte sich zu einer Art Lächeln. Empfang.
Sein Herz schlug schneller. Er wusste nun, das er seine Kollegen anrufen konnte, wusste, das sie ihn hier rausholen würden.
Doch er hatte einen Moment zu lange auf sein Handy geschaut, der Wagen war von der Straße abgekommen, wenn auch noch nicht weit. Verzweifelt versuchte er mit einer Hand den Wagen davon abzuhalten in den Graben zu fahren. Es schien ihm auch vorerst zu gelingen, doch dafür steuerte er unbedachter Weise auf einen Baum zu.
Der Wagen prallte davor, die Front wurde eingedrückt und Spencer, der nicht angeschnallt war, flog mit voller Wucht gegen das Lenkrad.
Er kämpfte mit der Bewusstlosigkeit, er wusste, das wen er jetzt das Bewusstsein verlor, es sein Todesurteil war.
Hinter ihm hielt ein Auto. Er konnte es hören. Gerade jetzt, wo er es geschafft hatte an sein Handy heranzukommen. Schnell drückten seine Finger ein paar Tasten.
Sein Herz raste, und sein Atem ging schnell. Er musste es schaffen bevor sie bei ihm war.
„Du kannst nicht weglaufen...“ säuselte sie in lieblicher Stimme, und trat zu ihm ans Auto.
Eine Hand von ihr griff nach dem Türgriff, zog an ihm, und lies ihn wieder los.
„Sie klemmt. Darling, wieso hast du nur den Wagen zu Schrott gefahren? Und sie dich nur an, überall Blut, an deinem Hemd, und in deinem Gesicht...“ Ihre Stimme drang nur leise zu ihm ins Auto und doch lies sie ihm eine Gänsehaut über den Körper jagen.
Spencer atmete innerlich erleichtert auf, als er das leise Tuten seines Handys vernahm und er sich sicher war, das es Hotch seine Nummer gewählt hatte. Nun musste er nur noch rechtzeitig abheben, und sie würden zu ihrer Rettung kommen.
‚Bitte nimm schon ab!’ flehte er innerlich, während die Frau weiter an der Tür ruckelte, bis sie schließlich nachgab, und ihr den Weg zu ihrem Opfer freimachte.
„Hotch...“ flüsterte Reid flehend, lange würde er sich nicht mehr aufrecht halten können, dazu kam, das die Frau versuchte ihm aus dem Auto zu ziehen.
Erst ein leises Knacken, und dann eine vertraute Stimme.
“Hotcher?“
„Hotch... Hotch..” er atmete schwer, seine Stimme war leise, und er war am Rande eines Kreislaufzusammenbruchs. „Wir... Morgan.. er ...“ stammelte er verzweifelt. Ihm schwanden die Wörter noch ehe er sie zuende gedacht hatte. Nun war es so weit, er würde hinüber gleiten in die Dunkelheit. Seine Augen schlossen sich, und das Handy rutschte ihm aus seiner Hand.
„Reid! Was ist denn?“ rief eine aufgeregte Stimme am anderen Ende der Leitung.
„Reid!“ dann ein Klacken.
Die Frau hatte das Handy aufgehoben, und es ausgeschaltet.
„Das war nicht sehr nett, ich habe doch nur für 3 gedeckt.“ Murmelte sie vor sich hin, und zog Reid weiter aus dem Auto.
Er lag bereits auf dem Boden, da umfasste sie sein linkes Handgelenk, und zog ihn quer über den sandigen Boden zu ihrem Auto.
Mit etwas Mühe verfrachtete sie ihn auf dem Rücksitz, setzte sie nach vorne und startete den Wagen und fuhr zurück zu dem alten Haus.