Oh how the mighty fall
von Tavington
Kurzbeschreibung
General Lord Cornwallis ist mit den Nerven am Ende. Ständig missachtet der arrogante und selbstgefällige Colonel Tavington seine Befehle und untergräbt damit vor aller Augen die Autorität des Generals. Damit soll Schluss sein - doch wie den eigensinnigen Dragoon an die Kette legen? Schneller als Cornwallis zu glauben gewagt hätte, findet sich für dieses Problem eine unerwartete Lösung - und nicht nur der Colonel ist mit dieser mehr als unzufrieden...
GeschichteAllgemein / P16 / Gen
Captain Wilkins
Colonel William Tavington
General Lord Charles Cornwallis
General Lord O'Hara
05.10.2007
28.08.2008
6
11.390
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05.10.2007
2.259
Nach überstandenem Praktikumsbericht hört ihr endlich wieder etwas von mir! Ich weiß, es hat wieder einmal lange gedauert, aber ich bin partout nicht zum Schreiben gekommen! x_X* Das Studentenleben ist wirklich nicht (mehr) schön.
Aber ich darf mich nicht beschweren, ich hab's mir ja ausgesucht! :P
~
@Amy:
Es freut mich sehr, dass du dich dazu „durchringen“ konntest, auch diese Story zu lesen! *abplüsch* Gut, dass ich dich habe… :P
Ich liebe es, wenn du mich mit Lob zuschüttest! ;)
Jaah – meine Bösewichte sind schon etwas besonderes! *selbstlob* Aber da ich selbst ja auch ein – ich zitiere – „Arschloch“ bin, ist dies wohl nicht weiter verwunderlich, ne?! :D
Ich habe ein großartiges Können im Umgang mit bildlicher Sprache? oO* Wow – so was hört Devil gerne! ;)
@Eve
Schön, dass du dich zu meiner FF verirrt hast und sie dir offensichtlich auch noch so gut gefällt! :)
Wenn ich mich recht erinnere, habe ich dir ja bereits per Mail auf deine Reviews geantwortet und spare es mir deshalb, dies alles noch einmal zu wiederholen.
@Nithiel:
Ich staune immer wieder über die Länge deiner Reviews! *-* So etwas bekomme ich nicht oft geschrieben, daher bin ich sehr froh, dass du ein wenig schreibfreudiger als die anderen bist! ;)
Ich habe nicht vor, meinen Schreibstil zu ändern – dafür habe ich zu lange gebraucht, um ihn soweit zu bringen, wie er jetzt ist! ^^*
Mmmh… was könnte ich denn „ganz, ganz Schlimmes“ tun? Ist dir mittlerweile etwas eingefallen? *hehehe*
Ich mag Lemon nicht! x_X* Soooo detailliert muss das – meiner Meinung nach – echt nicht beschrieben werden. *grusel* Zumal – wie du bereits angedeutet hast – die Handlung dabei meistens auf der Strecke bleibt.
Finde es sehr gut, dass unsere Tavington-Vorstellungen ziemlich übereinstimmend sind! ;) Dann bekommen wir uns sicher nicht „in die Haare“! XD
Vergewaltigung und Tavington geht gar nicht! x_X* Nicht in meiner Welt…
Jaah – das liebe Studium beschlagnahmt mich zur Zeit ganz schön, aber was will ich machen? Es muss eben sein, auch wenn ich lieber schreiben würde – tagein, tagaus. *seufz*
Japp, ich werde auch etwas über Tavingtons Vergangenheit schreiben! *muharhar* Kannst darauf gespannt sein.
Wie weit bist du mit „So wie man plant und denkt…“ mittlerweile gekommen?
Die Story hat inzwischen 225 Seiten und ich staune selbst immer wieder darüber, welche Ausmaße sie annimmt! Nicht, dass ich mich beschweren möchte, keineswegs… :D
Ja, ein Händchen für die Bösen scheine ich durchaus zu haben! *muharhar*
Mit deiner Schätzung, was Amanras Alter angeht, hast du danebengegriffen! ;) Soviel sei dir gesagt…
Was sie auf der ‚Fog of Avalon’ wollte, wird natürlich im weiteren Verlauf geklärt – keine Sorge, ich werde es dir nicht vorenthalten! :D
Ich mag Spekulationen – spekulier nur wild durch die Gegend! Ich find das toll! Das zeigt mir, dass du die Story interessant findest und du dir Gedanken über das Gelesene machst (was leider selten ist).
~
Der Zusammenstoß von Holz und Gestein presste Amanra hart gegen die Reling; Schmerz durchfuhr ihren Oberkörper, vertrieb die lähmende Kälte aus ihren Gliedern und pochte heiß und schwer erträglich durch ihren Brustkorb.
Sie wusste nicht recht, was ihr lieber sein sollte: Die tödliche, langsam einschläfernde Kälte, die zusammen mit dem verfluchten Regen durch ihre Kleidung gekrochen war und ihren Körper nach und nach in Besitz genommen hatte – oder aber der brennende Schmerz, der gleich einem Inferno durch ihre Adern loderte und jegliche Kraft aus ihr heraus saugte, bis selbst das Offenhalten der Augen zu einer qualvollen Anstrengung wurde.
Doch sie musste den schwarzen Nebel der Ohnmacht, der sich um sie herum aufzutürmen begann, zurückdrängen, musste bei Bewusstsein bleiben, da sie andernfalls unrettbar verloren wäre.
„Bist du das nicht ohnehin? Bald schon wird die ‚Fog of Avalon’ unter der Wasseroberfläche verschwunden sein – für immer! Und du mit ihr!“
Gequält schloss Amanra für einen Moment die Augen, nutze zwei, drei wertvolle Sekunden dafür, sich zu konzentrieren und die düsteren Gedanken aus ihrem Bewusstsein zu verbannen, und stemmte sich dann mit einem letzten tiefen Atemzug in die Höhe.
Sofort explodierte die Qual mit aller Macht in ihren lädierten Rippen und rauschte versengend durch jede Faser ihres angeschlagenen Leibs.
Kraftlos und vor Schmerz aufkeuchend stützte sie sich an der nassen und teilweise zerschmetterten Reling ab, versuchend, dem Drang zurückzusinken und aufzugeben zu widerstehen.
Vielleicht sollte sie wirklich sitzen bleiben und auf den Tod warten, der sie wahrscheinlich ohnehin einholen würde, ganz gleich, ob sie nichts tat oder ihm davonzulaufen versuchte, doch Amanra konnte nicht kampflos aufgeben. Sie war eine Kämpfernatur; schon immer gewesen.
Tief atmete sie die eisige Nachtluft ein, welche ihr den Regen hart ins Gesicht peitschte, und wäre um ein Haar wieder von den Füßen gerissen wurde, als eine weitere gewaltige Sturmwelle die ‚Fog of Avalon’ härter an die Riffe presste.
Holzsplitter wurden zu tödlichen Geschossen, Schreie hallten durch das Tosen des Sturmes und die junge Frau wich so schnell es die Schmerzen und der rutschige Boden zuließen, von der Reling zurück.
Das massive Gerüst hatte dem rauen Fels nichts entgegenzusetzen. Berstens gab es der unmenschlichen Macht nach, die auf es einwirkte, und riss ein gutes Stück der Bodendielen mit sich.
Hektisch zurückweichend, um nicht im wahrsten Sinne des Wortes den Boden unter den Füßen zu verlieren, hob Amanra die Arme vor ihr Gesicht, um jenes vor den umherfliegenden Holzstücken zu schützen.
Durch ihren Körper fließendes Adrenalin unterdrückte die widerlichen Schmerzen und machte es der jungen Frau somit leichter, auf den Beinen zu bleiben.
Verzweifelt sah sie sich nach einer Fluchtmöglichkeit um, doch der dicht fallende Regen, der stürmische Wind, der ihr das Wasser in die Augen trieb, und die aufspritzende Gischt behinderten ihr Sichtfeld so stark, dass sie kaum weiter als fünf Meter blicken konnte.
Schreie drangen an ihr Ohr, so grell, dass selbst das erbarmungslose Wüten des Sturms sie nicht übertönen konnte – Angstschreie, Schmerzensschreie, Todesschreie.
Zitternd vor Kälte und Schmerz stand Amanra da und versuchte vergeblich zu erkennen, was auf dem tiefergelegten Deckabschnitt vor sich ging, obgleich sie sehr genau wusste, dass der dicht fallende Regen und die Finsternis ein grausiges Szenario verbargen, welches nicht zu erkennen, sie eigentlich erleichtern sollte.
Die Gefahr nicht zu sehen, nicht zu wissen, worauf sie achten musste, wohin sie ihre Füße nicht setzen durfte, was vor ihr lag nicht erkennen zu können, war jedoch weitaus schrecklicher.
Furcht hing in der Luft – fein wie Morgennebel an einem frühen Sommertag – und umschlang ihr panisch schlagendes Herz, gleich einer eiskalten Schlange, bestrebt es zu zerdrücken, langsam und genüsslich, bis es aufhörte zu schlagen.
Nass und schwer fielen ihr die Haare ins Gesicht und über die Schulter, warm und klebrig drang das Blut aus einem Schnitt auf ihrer Handfläche, den sie bisher nicht einmal bemerkt hatte, heiß und pochend pulsierte der Schmerz in ihrer Brust, doch sie spürte nichts davon wirklich – lediglich die Furcht und den Tod, welcher ringsherum lauerte.
Mühsam taumelte sie vorwärst, bemüht, auf dem klitschigen, regennassen Holz nicht auszurutschen und hoffte inständig, in die richtige Richtung zu gehen, die Treppe zu erreichen, welche hinab auf den tiefergelegten Abschnitt des Schiffdecks führte und dann… ja, und dann?
Sie wusste es nicht und doch ging sie weiter, Schritt für Schritt, auf den Beinen gehalten vom Adrenalin und angetrieben von der Furcht – der Furcht stehen zu bleiben, zu verharren und auf den Tod zu warten.
Schwer atmend erreichte Amanra die Treppe und stützte sich an dem aufgequollenen Holzgeländer ab, indes ihre bernsteinfarbenen Augen auf dem Toten ruhten, welcher am Fuße der Treppe lag, die Augen weit aufgerissen, das Gesicht verzerrt vor Qual; aus seiner Brust ragte ein armlanger Holzspan.
Ein Schauer jagte ihr über den schmalen Rücken, kälter noch als der eisige Regen, obgleich dieser bedauernswerte Mann nicht der erste Tote war, welchen sie in ihrem noch nicht allzu langwährenden Leben zu Gesicht bekommen hatte.
Tausende Regentropfen rannen ihr über die bleichen Wangen, perlten ihr von der Nasenspitze oder sammelten sich an ihrem Kinn, während sie den leblosen Körper unter ihr anstarrte, wissend, dass er nicht der einzige war, der auf dem Schiffsdeck lag; dunkel ahnend, dass sie nur zu bald schon ebenso kalt und tot sein würde.
Die Todesangst schlug hinterhältig zu. Gleich einem Raubtier sprang sie Amanra an und schlug die lähmenden Klauen in ihr heftig schlagendes Herz, sodass die junge Frau für einen verzweifelten Augenblick glaubte, es würde einfach zu schlagen aufhören.
Ein dumpfer Schlag erschütterte die ‚Fog of Avalon’. Einmal mehr erbebte das sterbende Schiff unter den Schlägen des aufgebrachten, mörderischen Meeres und diesmal riss es Amanra von den Füßen. Schmerzhaft schlug sie mit dem Rücken auf den Treppenstufen auf und schlitterte diese hinunter, bis die Leiche am Fuß der Treppe sie stoppte. Mühsam stemmte sie sich in die Höhe und vermied es dabei, den Toten anzusehen, den Blick seiner gebrochenen Augen zu erwidern. Quälender Schmerz schoss durch ihren Oberkörper, schein ihren noch unversehrten Beinen die letzte Kraft zu rauben, doch sie biss die Zähne zusammen und stieg über den toten Seemann hinweg. Sie musste weiter, sie musste, auch wenn sie sich nicht sicher war, wohin die nahezu greifbare Furcht sie eigentlich trieb.
„Es gibt ohnehin keinen Ausweg! Dieses Schiff wird dein Grab sein – dein nasses, ewig stilles Grab!“
Vergeblich versuchte Amanra die leise Stimme, welche Hoffnungslosigkeit in ihrem Herzen säen wollte, zu vertreiben – es gelang ihr nicht mehr.
Schmerz und Angst forderten ihren Tribut und zwangen sie in die Knie; kraftlos, verloren, erbärmlich zitternd.
Es war vorbei! Ihrem Körper fehlte die Kraft noch einen einzigen weiteren Schritt zu tun. Es gab keinen Ausweg, dieses Schiff war eine Falle, eine todbringende Falle, der sie nicht würde entkommen können.
Inmitten von gesplittertem Holz, Wasser und Toten kniete Amanra ohne es wirklich wahrzunehmen, indes alles in ihr danach schrie, aufzustehen, aber ihr Körper gehorchte ihr nicht mehr.
War das ihr Ende? Hatte sie dafür gekämpft – um auf einem Schiff zu sterben, welches sie eigentlich in ein neues Leben hätte tragen sollen?
Ein schrilles Wiehern, erfüllt von Angst, durchriss das Brüllen des Sturms und den stillen Schleier dunkler Gedanken, welcher sich über die junge Frau gelegt hatte, wie ein Leichentuch.
Aufgeschreckt hob Amanra den Kopf, blinzelte, als das Regenwasser ihr in die Augen lief und die ohnehin eingeschränkte Sicht verschleierte.
Sie erkannte nichts, nichts außer Zerstörung und Wasser. Doch gerade als die junge Frau sich abermals abwenden wollte, wiederholte sich das Geräusch und plötzlich wurde sie des Pferdes gewahr, welches in einigen Metern Entfernung panisch auf der Stelle tänzelte, stieg und wild mit dem Kopf schlug.
Ihre Beine zitterten so stark, dass sie Mühe hatte, abermals in die Höhe zu kommen, doch wie durch ein Wunder gelang es ihr. Es gab nur ein Pferd an Bord der ‚Fog of Avalon’ – das ihre. Warum nur hatte sie nicht früher an den Hengst gedacht? War die Furcht vor dem Tod so groß gewesen, dass sie nur noch diese hatte wahrnehmen können? Oder hatte sie, ohne es selbst zu realisieren, angenommen, er sei längst tot – zermalmt, als das steinerne Riff den Bauch des Schiffes aufgerissen hatte; ertrunken in dem eiskalten Wasser, welchen den Laderaum mittlerweile aufgefüllt hatte?
Wie war er an Deck gekommen, obgleich er im Laderaum sein sollte? Hatte er sich losgerissen?
Unwichtig!
So schnell es ihr möglich war, wankte Amanra auf das Pferd zu, welches aus angstgeweiteten Augen zu ihr starrte, das Maul weit aufgerissen, ebenso die Nüstern. Ein Kratzer zog sich von der Flanke bis zum Schweifansatz und an den Vorderbeinen lief frisches Blut herab.
„Ruhig Junge!“
Amanra bezweifelte, dass der Hengst ihre Stimme über das Tosen des Sturmes hinweg vernehmen würde, doch sie konnte nicht länger schweigen, musste sprechen und wenn ihre Worte schon nicht das Pferd beruhigten, dann doch wenigstens sie selbst.
Sie sah, dass sich das Zaumzeug in der geborstenen Reling verheddert hatte; so unglücklich, dass der Braune ohne fremde Hilfe niemals wieder frei kommen würde.
Während sie sich dem Tier näherte – es ausnutzend, dass seine Bewegungsfreiheit stark eingeschränkt war – tastete sie unter dem schweren, durchnässten Umhang nach dem langen Dolch, welchen sie stets bei sich trug.
Eine weitere Welle donnerte gegen die Seite des Schiffes. Begleitet von tiefen Knarren fraß sich das Riff weiter in die Eingeweide der Fregatte.
Amanra bekam die Zügel zu fassen, indes der Hengst abermals panisch in die Luft stieg, soweit der Zaum es erlaubte. Kurzerhand durchschnitt sie das Leder, ließ den Dolch zu Boden fallen und vergrub beide Hände in der Mähne des Pferdes.
Es gab nur einen Weg von diesem Schiff und den gedachte sie zu gehen, auch wenn er aller Wahrscheinlichkeit nach der letzte war, den sie in ihrem jungen Leben einschlagen würde – aber dazu musste der Hengst springen.
Dieser schien jedoch vor dem knarrenden, instabilen Holz unter seinen Hufen weit weniger Furcht zu empfinden, als vor dem gähnenden Abgrund, welcher hinter der Reling auf ihn wartete und so wich er – kaum hatte er bemerkt, dass er frei war – zurück.
Verzweifelt bemühte sich Amanra darum, den Hengst zum Vorwärtsgehen zu bewegen, doch die Schläge, welche sie ihm mit der flachen Hand auf die Kruppe gab, bemerkte er in seiner Panik ebenso wenig, wie den brüchigen Boden, der das Gewicht des Pferdes nicht mehr lange tragen würde.
Erst als das nasse, mitgenommene Holz unter seinem linken Hinterhuf nachgab und ein Blitz krachend in den geknickten Hauptmast schlug, stürmte er getrieben von Todesangst und blind für jedwede andere Gefahr, auf die Reling zu – und hatte keine andere Wahl mehr als zu springen.
Puh - es ist gar nicht so leicht eine solche Szene zu schreiben, wenn draußen die Sonne scheint und die Vogel zwitschern! :D
Hab ich es dennoch gut hinbekommen? I don't know...
Aber ich darf mich nicht beschweren, ich hab's mir ja ausgesucht! :P
~
@Amy:
Es freut mich sehr, dass du dich dazu „durchringen“ konntest, auch diese Story zu lesen! *abplüsch* Gut, dass ich dich habe… :P
Ich liebe es, wenn du mich mit Lob zuschüttest! ;)
Jaah – meine Bösewichte sind schon etwas besonderes! *selbstlob* Aber da ich selbst ja auch ein – ich zitiere – „Arschloch“ bin, ist dies wohl nicht weiter verwunderlich, ne?! :D
Ich habe ein großartiges Können im Umgang mit bildlicher Sprache? oO* Wow – so was hört Devil gerne! ;)
@Eve
Schön, dass du dich zu meiner FF verirrt hast und sie dir offensichtlich auch noch so gut gefällt! :)
Wenn ich mich recht erinnere, habe ich dir ja bereits per Mail auf deine Reviews geantwortet und spare es mir deshalb, dies alles noch einmal zu wiederholen.
@Nithiel:
Ich staune immer wieder über die Länge deiner Reviews! *-* So etwas bekomme ich nicht oft geschrieben, daher bin ich sehr froh, dass du ein wenig schreibfreudiger als die anderen bist! ;)
Ich habe nicht vor, meinen Schreibstil zu ändern – dafür habe ich zu lange gebraucht, um ihn soweit zu bringen, wie er jetzt ist! ^^*
Mmmh… was könnte ich denn „ganz, ganz Schlimmes“ tun? Ist dir mittlerweile etwas eingefallen? *hehehe*
Ich mag Lemon nicht! x_X* Soooo detailliert muss das – meiner Meinung nach – echt nicht beschrieben werden. *grusel* Zumal – wie du bereits angedeutet hast – die Handlung dabei meistens auf der Strecke bleibt.
Finde es sehr gut, dass unsere Tavington-Vorstellungen ziemlich übereinstimmend sind! ;) Dann bekommen wir uns sicher nicht „in die Haare“! XD
Vergewaltigung und Tavington geht gar nicht! x_X* Nicht in meiner Welt…
Jaah – das liebe Studium beschlagnahmt mich zur Zeit ganz schön, aber was will ich machen? Es muss eben sein, auch wenn ich lieber schreiben würde – tagein, tagaus. *seufz*
Japp, ich werde auch etwas über Tavingtons Vergangenheit schreiben! *muharhar* Kannst darauf gespannt sein.
Wie weit bist du mit „So wie man plant und denkt…“ mittlerweile gekommen?
Die Story hat inzwischen 225 Seiten und ich staune selbst immer wieder darüber, welche Ausmaße sie annimmt! Nicht, dass ich mich beschweren möchte, keineswegs… :D
Ja, ein Händchen für die Bösen scheine ich durchaus zu haben! *muharhar*
Mit deiner Schätzung, was Amanras Alter angeht, hast du danebengegriffen! ;) Soviel sei dir gesagt…
Was sie auf der ‚Fog of Avalon’ wollte, wird natürlich im weiteren Verlauf geklärt – keine Sorge, ich werde es dir nicht vorenthalten! :D
Ich mag Spekulationen – spekulier nur wild durch die Gegend! Ich find das toll! Das zeigt mir, dass du die Story interessant findest und du dir Gedanken über das Gelesene machst (was leider selten ist).
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~* Überlebenskampf *~
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~* Überlebenskampf *~
~+~
Der Zusammenstoß von Holz und Gestein presste Amanra hart gegen die Reling; Schmerz durchfuhr ihren Oberkörper, vertrieb die lähmende Kälte aus ihren Gliedern und pochte heiß und schwer erträglich durch ihren Brustkorb.
Sie wusste nicht recht, was ihr lieber sein sollte: Die tödliche, langsam einschläfernde Kälte, die zusammen mit dem verfluchten Regen durch ihre Kleidung gekrochen war und ihren Körper nach und nach in Besitz genommen hatte – oder aber der brennende Schmerz, der gleich einem Inferno durch ihre Adern loderte und jegliche Kraft aus ihr heraus saugte, bis selbst das Offenhalten der Augen zu einer qualvollen Anstrengung wurde.
Doch sie musste den schwarzen Nebel der Ohnmacht, der sich um sie herum aufzutürmen begann, zurückdrängen, musste bei Bewusstsein bleiben, da sie andernfalls unrettbar verloren wäre.
„Bist du das nicht ohnehin? Bald schon wird die ‚Fog of Avalon’ unter der Wasseroberfläche verschwunden sein – für immer! Und du mit ihr!“
Gequält schloss Amanra für einen Moment die Augen, nutze zwei, drei wertvolle Sekunden dafür, sich zu konzentrieren und die düsteren Gedanken aus ihrem Bewusstsein zu verbannen, und stemmte sich dann mit einem letzten tiefen Atemzug in die Höhe.
Sofort explodierte die Qual mit aller Macht in ihren lädierten Rippen und rauschte versengend durch jede Faser ihres angeschlagenen Leibs.
Kraftlos und vor Schmerz aufkeuchend stützte sie sich an der nassen und teilweise zerschmetterten Reling ab, versuchend, dem Drang zurückzusinken und aufzugeben zu widerstehen.
Vielleicht sollte sie wirklich sitzen bleiben und auf den Tod warten, der sie wahrscheinlich ohnehin einholen würde, ganz gleich, ob sie nichts tat oder ihm davonzulaufen versuchte, doch Amanra konnte nicht kampflos aufgeben. Sie war eine Kämpfernatur; schon immer gewesen.
Tief atmete sie die eisige Nachtluft ein, welche ihr den Regen hart ins Gesicht peitschte, und wäre um ein Haar wieder von den Füßen gerissen wurde, als eine weitere gewaltige Sturmwelle die ‚Fog of Avalon’ härter an die Riffe presste.
Holzsplitter wurden zu tödlichen Geschossen, Schreie hallten durch das Tosen des Sturmes und die junge Frau wich so schnell es die Schmerzen und der rutschige Boden zuließen, von der Reling zurück.
Das massive Gerüst hatte dem rauen Fels nichts entgegenzusetzen. Berstens gab es der unmenschlichen Macht nach, die auf es einwirkte, und riss ein gutes Stück der Bodendielen mit sich.
Hektisch zurückweichend, um nicht im wahrsten Sinne des Wortes den Boden unter den Füßen zu verlieren, hob Amanra die Arme vor ihr Gesicht, um jenes vor den umherfliegenden Holzstücken zu schützen.
Durch ihren Körper fließendes Adrenalin unterdrückte die widerlichen Schmerzen und machte es der jungen Frau somit leichter, auf den Beinen zu bleiben.
Verzweifelt sah sie sich nach einer Fluchtmöglichkeit um, doch der dicht fallende Regen, der stürmische Wind, der ihr das Wasser in die Augen trieb, und die aufspritzende Gischt behinderten ihr Sichtfeld so stark, dass sie kaum weiter als fünf Meter blicken konnte.
Schreie drangen an ihr Ohr, so grell, dass selbst das erbarmungslose Wüten des Sturms sie nicht übertönen konnte – Angstschreie, Schmerzensschreie, Todesschreie.
Zitternd vor Kälte und Schmerz stand Amanra da und versuchte vergeblich zu erkennen, was auf dem tiefergelegten Deckabschnitt vor sich ging, obgleich sie sehr genau wusste, dass der dicht fallende Regen und die Finsternis ein grausiges Szenario verbargen, welches nicht zu erkennen, sie eigentlich erleichtern sollte.
Die Gefahr nicht zu sehen, nicht zu wissen, worauf sie achten musste, wohin sie ihre Füße nicht setzen durfte, was vor ihr lag nicht erkennen zu können, war jedoch weitaus schrecklicher.
Furcht hing in der Luft – fein wie Morgennebel an einem frühen Sommertag – und umschlang ihr panisch schlagendes Herz, gleich einer eiskalten Schlange, bestrebt es zu zerdrücken, langsam und genüsslich, bis es aufhörte zu schlagen.
Nass und schwer fielen ihr die Haare ins Gesicht und über die Schulter, warm und klebrig drang das Blut aus einem Schnitt auf ihrer Handfläche, den sie bisher nicht einmal bemerkt hatte, heiß und pochend pulsierte der Schmerz in ihrer Brust, doch sie spürte nichts davon wirklich – lediglich die Furcht und den Tod, welcher ringsherum lauerte.
Mühsam taumelte sie vorwärst, bemüht, auf dem klitschigen, regennassen Holz nicht auszurutschen und hoffte inständig, in die richtige Richtung zu gehen, die Treppe zu erreichen, welche hinab auf den tiefergelegten Abschnitt des Schiffdecks führte und dann… ja, und dann?
Sie wusste es nicht und doch ging sie weiter, Schritt für Schritt, auf den Beinen gehalten vom Adrenalin und angetrieben von der Furcht – der Furcht stehen zu bleiben, zu verharren und auf den Tod zu warten.
Schwer atmend erreichte Amanra die Treppe und stützte sich an dem aufgequollenen Holzgeländer ab, indes ihre bernsteinfarbenen Augen auf dem Toten ruhten, welcher am Fuße der Treppe lag, die Augen weit aufgerissen, das Gesicht verzerrt vor Qual; aus seiner Brust ragte ein armlanger Holzspan.
Ein Schauer jagte ihr über den schmalen Rücken, kälter noch als der eisige Regen, obgleich dieser bedauernswerte Mann nicht der erste Tote war, welchen sie in ihrem noch nicht allzu langwährenden Leben zu Gesicht bekommen hatte.
Tausende Regentropfen rannen ihr über die bleichen Wangen, perlten ihr von der Nasenspitze oder sammelten sich an ihrem Kinn, während sie den leblosen Körper unter ihr anstarrte, wissend, dass er nicht der einzige war, der auf dem Schiffsdeck lag; dunkel ahnend, dass sie nur zu bald schon ebenso kalt und tot sein würde.
Die Todesangst schlug hinterhältig zu. Gleich einem Raubtier sprang sie Amanra an und schlug die lähmenden Klauen in ihr heftig schlagendes Herz, sodass die junge Frau für einen verzweifelten Augenblick glaubte, es würde einfach zu schlagen aufhören.
Ein dumpfer Schlag erschütterte die ‚Fog of Avalon’. Einmal mehr erbebte das sterbende Schiff unter den Schlägen des aufgebrachten, mörderischen Meeres und diesmal riss es Amanra von den Füßen. Schmerzhaft schlug sie mit dem Rücken auf den Treppenstufen auf und schlitterte diese hinunter, bis die Leiche am Fuß der Treppe sie stoppte. Mühsam stemmte sie sich in die Höhe und vermied es dabei, den Toten anzusehen, den Blick seiner gebrochenen Augen zu erwidern. Quälender Schmerz schoss durch ihren Oberkörper, schein ihren noch unversehrten Beinen die letzte Kraft zu rauben, doch sie biss die Zähne zusammen und stieg über den toten Seemann hinweg. Sie musste weiter, sie musste, auch wenn sie sich nicht sicher war, wohin die nahezu greifbare Furcht sie eigentlich trieb.
„Es gibt ohnehin keinen Ausweg! Dieses Schiff wird dein Grab sein – dein nasses, ewig stilles Grab!“
Vergeblich versuchte Amanra die leise Stimme, welche Hoffnungslosigkeit in ihrem Herzen säen wollte, zu vertreiben – es gelang ihr nicht mehr.
Schmerz und Angst forderten ihren Tribut und zwangen sie in die Knie; kraftlos, verloren, erbärmlich zitternd.
Es war vorbei! Ihrem Körper fehlte die Kraft noch einen einzigen weiteren Schritt zu tun. Es gab keinen Ausweg, dieses Schiff war eine Falle, eine todbringende Falle, der sie nicht würde entkommen können.
Inmitten von gesplittertem Holz, Wasser und Toten kniete Amanra ohne es wirklich wahrzunehmen, indes alles in ihr danach schrie, aufzustehen, aber ihr Körper gehorchte ihr nicht mehr.
War das ihr Ende? Hatte sie dafür gekämpft – um auf einem Schiff zu sterben, welches sie eigentlich in ein neues Leben hätte tragen sollen?
Ein schrilles Wiehern, erfüllt von Angst, durchriss das Brüllen des Sturms und den stillen Schleier dunkler Gedanken, welcher sich über die junge Frau gelegt hatte, wie ein Leichentuch.
Aufgeschreckt hob Amanra den Kopf, blinzelte, als das Regenwasser ihr in die Augen lief und die ohnehin eingeschränkte Sicht verschleierte.
Sie erkannte nichts, nichts außer Zerstörung und Wasser. Doch gerade als die junge Frau sich abermals abwenden wollte, wiederholte sich das Geräusch und plötzlich wurde sie des Pferdes gewahr, welches in einigen Metern Entfernung panisch auf der Stelle tänzelte, stieg und wild mit dem Kopf schlug.
Ihre Beine zitterten so stark, dass sie Mühe hatte, abermals in die Höhe zu kommen, doch wie durch ein Wunder gelang es ihr. Es gab nur ein Pferd an Bord der ‚Fog of Avalon’ – das ihre. Warum nur hatte sie nicht früher an den Hengst gedacht? War die Furcht vor dem Tod so groß gewesen, dass sie nur noch diese hatte wahrnehmen können? Oder hatte sie, ohne es selbst zu realisieren, angenommen, er sei längst tot – zermalmt, als das steinerne Riff den Bauch des Schiffes aufgerissen hatte; ertrunken in dem eiskalten Wasser, welchen den Laderaum mittlerweile aufgefüllt hatte?
Wie war er an Deck gekommen, obgleich er im Laderaum sein sollte? Hatte er sich losgerissen?
Unwichtig!
So schnell es ihr möglich war, wankte Amanra auf das Pferd zu, welches aus angstgeweiteten Augen zu ihr starrte, das Maul weit aufgerissen, ebenso die Nüstern. Ein Kratzer zog sich von der Flanke bis zum Schweifansatz und an den Vorderbeinen lief frisches Blut herab.
„Ruhig Junge!“
Amanra bezweifelte, dass der Hengst ihre Stimme über das Tosen des Sturmes hinweg vernehmen würde, doch sie konnte nicht länger schweigen, musste sprechen und wenn ihre Worte schon nicht das Pferd beruhigten, dann doch wenigstens sie selbst.
Sie sah, dass sich das Zaumzeug in der geborstenen Reling verheddert hatte; so unglücklich, dass der Braune ohne fremde Hilfe niemals wieder frei kommen würde.
Während sie sich dem Tier näherte – es ausnutzend, dass seine Bewegungsfreiheit stark eingeschränkt war – tastete sie unter dem schweren, durchnässten Umhang nach dem langen Dolch, welchen sie stets bei sich trug.
Eine weitere Welle donnerte gegen die Seite des Schiffes. Begleitet von tiefen Knarren fraß sich das Riff weiter in die Eingeweide der Fregatte.
Amanra bekam die Zügel zu fassen, indes der Hengst abermals panisch in die Luft stieg, soweit der Zaum es erlaubte. Kurzerhand durchschnitt sie das Leder, ließ den Dolch zu Boden fallen und vergrub beide Hände in der Mähne des Pferdes.
Es gab nur einen Weg von diesem Schiff und den gedachte sie zu gehen, auch wenn er aller Wahrscheinlichkeit nach der letzte war, den sie in ihrem jungen Leben einschlagen würde – aber dazu musste der Hengst springen.
Dieser schien jedoch vor dem knarrenden, instabilen Holz unter seinen Hufen weit weniger Furcht zu empfinden, als vor dem gähnenden Abgrund, welcher hinter der Reling auf ihn wartete und so wich er – kaum hatte er bemerkt, dass er frei war – zurück.
Verzweifelt bemühte sich Amanra darum, den Hengst zum Vorwärtsgehen zu bewegen, doch die Schläge, welche sie ihm mit der flachen Hand auf die Kruppe gab, bemerkte er in seiner Panik ebenso wenig, wie den brüchigen Boden, der das Gewicht des Pferdes nicht mehr lange tragen würde.
Erst als das nasse, mitgenommene Holz unter seinem linken Hinterhuf nachgab und ein Blitz krachend in den geknickten Hauptmast schlug, stürmte er getrieben von Todesangst und blind für jedwede andere Gefahr, auf die Reling zu – und hatte keine andere Wahl mehr als zu springen.
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Puh - es ist gar nicht so leicht eine solche Szene zu schreiben, wenn draußen die Sonne scheint und die Vogel zwitschern! :D
Hab ich es dennoch gut hinbekommen? I don't know...