New breed of evil
von darkangel985
Kurzbeschreibung
FF zu "Constantine": Sequel zu "Ein unwiderstehliches Angebot": Engel, Menschen und Dämonen nehmt euch in Acht, denn John hat einen neuen Job in der Hölle! Luzifer/John slash
GeschichteAllgemein / P18 / MaleSlash
Balthazar
Chas Kramer
John Constantine
Luzifer
Midnite
25.08.2007
06.10.2012
24
46.774
1
Alle Kapitel
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Dieses Kapitel
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25.08.2007
1.962
Hach, so viele tolle Reviews und dann lass ich euch so lange warten, da krieg' ich ja fast schon ein schlechtes Gewissen. Danksagungen für's Review schreiben gehen diesmal an blackpanther, Tesla, skaniss(die gewöhnlichen Verdächtigen *g*), Asuchirel und Shatiel (Ich freu mich immer über neue Leser und Reviewer!).
Um mal noch Shatiels Fragen zu beantworten: Also so richtige Antworten hab' ich eigentlich nicht, weil ich darüber beim Schreiben ehrlich gesagt nicht nachgedacht habe. Aber ok, denk' ich mir halt jetzt was aus. Also Lu will Chas, weil er ein Engel ist und es natürlich ein unglaublicher Triumph für die Hölle ist einen Engel zu Fall zu bringen. Chas ist einfach ein leichtes Opfer. Was Balthazar angeht: Ich denke da lässt Lu John einfach freie Hand, weil er genau weiß, dass es dabei von Johns Seite nur um eine Machtdemonstration geht.
So, jetzt aber mal weiter im Text und mit dem Kapitel. Diesmal ist der Titel wieder ein geklautes Filmzitat. John spricht Angela gegenüber von einer Dauerwette, die Gott und Luzifer laufen haben. Dieser Verlockung konnte ich einfach nicht widerstehen. Na dann, viel Spaß und bis zum nächsten Mal.
Kapitel 11 – Die Dauerwette
„Was zur Hölle?“ John sah sich in der dunklen Bar um, aber er war sich sicher, dass er noch nie zuvor hier war. Irgendetwas war hier sicherlich faul, denn er konnte weder Kellnerinnen, noch Kundschaft entdecken. Sich auf die zwei ihnen Gegenübersitzenden konzentrierend, bemerkte John: „Also, Lu. Erzählst du mir worum es hier geht?“
Ihre zwei Gegenüber warfen angewiderte Blicke in ihre Richtung, als Luzifer sich zu John hinüber lehnte und über sein Ohr leckte. „Als mein Vize bist du zu unserem allmonatlichen Pokerspiel eingeladen. Ich und Gott...“ Luzifer deutete auf den ihnen gegenübersitzenden Mann, „...spielen. Für gewöhnlich bringt jeder von uns seinen Vize mit.“
Das war also Gott. John hätte am liebsten laut los gelacht, denn irgendwie sah er fast aus wie der Weihnachtsmann. Ziemlich füllig, langer, weißer Bart, mit einer weißen Kutte bekleidet. Neugierig studierte der ehemalige Exorzist die junge Frau, die neben Gott saß. Ihr blondes Haar fiel ihr langen Wellen über ihre Schultern, während ihre kristallklaren, blauen Augen Luzifer fixierten. Der Vize des Himmels sah definitiv viel besser aus als Gott.
Nachdem er sich eine Zigarette angezündet hatte, fragte John: „Und wer ist die Dame?“ Er hatte seine Frage kaum gestellt, als Luzifer zu lachen anfing, während der Ausdruck auf dem Gesicht der Frau sich verfinsterte. Was zur Hölle war eigentlich denen ihr Problem?
Als er sein Lachen endlich halbwegs unter Kontrolle hatte, beantwortete Luzifer seine Frage: „Die Dame ist der Erzengel Michael.“
John grinste, während der Engel ungeduldig den Rauch, den er in seine Richtung gepustet hatte, weg wedelte. So ein verdammtes Glück, dass er nicht im Himmel gelandet war. Diese Idioten hätten ihn wahrscheinlich in eine Frau verwandelt, denn außer Chas, war ihm noch nie ein Engel begegnet, der ein wirklich eindeutig erkennbares Geschlecht hatte. Brauchten es wahrscheinlich eh nicht.
Als Gott aufhörte zu mischen und die Karten auf dem Tisch ablegte, begann Michael zu sprechen. „Antichrist, warum erklärst du deinem Diener nicht die Regeln?“ Arrogantes Arschloch. Er hätte wissen sollen, dass sich alle Engel für etwas besseres hielten.
„Mein Liebling weiß wie man Poker spielt. Wir benutzen die Seelen, die sich in unserem Besitz befinden als Einsatz.“
Liebling? Nun gut, John würde sich nicht darüber beschweren, dazu war er viel zu sehr damit beschäftigt sein Gelächter unter Kontrolle zu halten. Er erinnerte sich daran, dass er Angela gesagt hatte, dass Gott und Lu eine Dauerwette um die Seelen der Menschheit laufen hatten. Er hatte das mehr so metaphorisch gemeint und jetzt hatte er doch tatsächlich Recht. Als Luzifer dann einige Pokerchips auf den Tisch legte, auf denen die Gesichter der Seelen, zu denen sie gehörten, abgebildet waren, konnte John sich nicht mehr halten und fing an zu lachen. Das war doch einfach nur verrückt.
„Das hier ist eine ernste Angelegenheit, Dämon.“
Der Engel schien wirklich ob seiner Einstellung ziemlich angepisst, was John natürlich nur noch mehr amüsierte. „Also, ihr habt wohl nicht viel Spaß im Himmel? Und der Name ist Constantine, John Constantine.“ Er dachte kurz darüber nach, wie weit er wohl gehen würde können, bevor er sein übliches 'Arschloch' an den Satz anhängte. Wütend darüber, dass er so rüde angesprochen wurde, wäre Michael beinahe über den Tisch gesprungen. Doch Gott hatte ihn schnell an der Rückseite seines Shirts gepackt und wieder in seinen Sessel gezerrt. Grinsend beobachtete John den vor Wut beinahe schäumenden Engel.
„Sollen wir dann mal anfangen?“
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~+~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
John nippte an dem Whisky, der wie von Zauberhand vor ihm aufgetaucht war und betrachtete seine Karten. Es war schon eine Weile her, seit er das letzte Mal mit Beeman und Hennessy gepokert hatte, aber er hatte schnell seinen Spielrhythmus wiedergefunden.
Die ganze Zeit hatte er ein diebischen Vergnügen daran den ihm gegenübersitzenden Engel aufzuziehen. Michael sah aus als würde er ihn am liebsten erwürgen, aber Gott hielt seinen Vize an einer sehr kurzen, straffen Leine. Lu dagegen machte keine Anstalten John seine Kommentare zu verbieten, stattdessen hatte er ein paar eigene bissige Bemerkungen hinzuzufügen. Zumindest wenn er nicht gerade damit beschäftigt war über Johns Oberschenkel zu streichen, was für den ehemaligen Exorzisten eine ziemliche Ablenkung darstellte.
Aber obwohl er sich kaum auf das Spiel konzentrierte, gewann er wieder und wieder. Gott hatte gerade das letzte Spiel des Abends angekündigt und bis zu diesem Zeitpunkt hatten Luzifer und John schon fünfhundertunddrei unschuldige Seelen gewonnen, die alle zur Hölle fahren würden, obwohl sie nichts verbrochen hatten. Kein Wunder, dass Lu soviel Spaß hatte.
Besonders, da sie die Seele von Isabel gewonnen hatten. Gerade die Seele, die zum Himmel gefahren war und ihn zum Vize der Hölle gemacht hatte. Irgendwie ironisch, obwohl John an Gottes Stelle diese spezielle Seele niemals verwettet hätte. Aber wenn er Gott wäre, wäre sowieso einiges anders.
John hob die Karten auf, die Gott gerade ausgeteilt hatte und äußerlich blieb sein Gesicht völlig neutral, während er innerlich schon triumphierend lächelte. Die nächste Runde gehörte fast sicher ihnen. Er ließ seine Augen über die Gesichter der Anderen schweifen, bemerkte sofort, dass Michael nervös aussah. Der Engel war ein beschissener Spieler, denn aus seinem Gesicht konnte man immer deutlich ablesen, was er gerade für Karten hatte. Er würde an seine Karten nicht herankommen. Die Gesichter von Gott und Luzifer waren schwerer zu deuten, aber er war der Meinung, dass Luzifers Hand angefangen hatte seinen Oberschenkel etwas fester zu streicheln.
Also hatte wohl auch Lu schlechte Karten. Blieben also noch er selbst und Gott. John war selbstsicher, denn der einzige Weg auf dem Gott ihn schlagen würde, wäre wenn er betrügen würde, aber das hielt er für sehr unwahrscheinlich. Lu würde er es durchaus zutrauen das Spiel zu ihrem Vorteil zu manipulieren, aber ihre himmlischen Gegner waren wahrscheinlich noch nicht einmal fähig zu lügen.
Er zündete sich eine frische Zigarette an und blies Rauchkringel in Michaels Richtung, der sie weg wedelte, bevor er, genau wie John erwartet hatte, seine Karten auf den Tisch legte. Auch Lu legte seine Karten weg, konzentrierte sich dann voll und ganz darauf Johns Bein zu streicheln. John wartete, ein Stöhnen geradeso unterdrückend, als Luzifers Hand zu seiner Erregung glitt, während Gott zog und eine Karte abwarf.
Mittlerweile hatte Lu seine Hand in Johns Hose gleiten lassen und sein Daumen umkreiste die empfindliche Spitze. Zeit das hier zu beenden, sonst würde Lu ihn wahrscheinlich noch vor den Augen von Gott und Michael ficken. Mmh, ihre dummen Gesichter könnten das Stören des fehlenden Gleitgels sogar wettmachen. John wurde aus seinen Gedanken gerissen, als Michael sich räusperte um seine Aufmerksamkeit wieder auf das Spiel zu lenken.
Der Engel trommelte schon ungeduldig mit seinen Fingern auf dem Tisch herum, deshalb tat John ganz bewusst so, als würde er genau über seine Karten nachdenken, bevor er den Einsatz erhöhte. Gott hatte offensichtlich auch großes Vertrauen in seine Karten, denn er ging Seele für Seele mit John mit. Jede Seite setzte mittlerweile schon fünfhundert Seelen, aber die von Isabel hatte er noch nicht benutzt.
Eigentlich hatte John entschieden, dass er ihre Seele, egal was da auch kommen möge, nicht setzen würde, da Lu sie unbedingt haben wollte. Aber dann bat Gott ihnen die Seele eines alten Mönches an, die Lu sehr gern besitzen würde. Der einzige Haken an der Sache war, dass John Isabels Seele setzen musste, sonst war Gott nicht gewillt weiter im Spiel zu bleiben. Sicher, dass er eine weitere Seele gewinnen würde, die Lu unbedingt wollte, ging John auf den Handel ein. Wenn die Bewegungen von Lus Hand ein Zeichen waren, dann würde seine Belohnung für einen Sieg noch viel besser ausfallen, als ein paar Seelen.
Mit einem zufriedenen Lächeln auf dem Gesicht legte er seine Karten auf den Tisch. Ein Straight Flush vom König bis zur Neun. Auf keinen Fall würde Gott das überbieten. Lu schien offensichtlich der gleichen Meinung zu sein, denn seine Hand glitt weiter nach unten und strich über Johns Hoden, ein breites Grinsen auf seinem Gesicht.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~+~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Und dann legte Gott langsam eine Karte nach der anderen hin. König, Dame, Bube, Zehn. Johns Lächeln war mit jeder Karte, die Gott auf den Tisch gelegt hatte, etwas unsicherer geworden, während sich langsam ein Grinsen auf Michaels Gesicht ausgebreitet hatte.
Wenn Gott ein As hatte, dann war er angeschissen. Luzifer hatte schon aufgehört seinen harten Schaft zu streicheln und sein Griff wurde mit jeder Karte, die auf dem Tisch landete, fester. Und dann legte er die letzte Karte hin.
As.
Scheiße, scheiße, scheiße. John konnte kaum glauben, dass er mit seinem guten Straight Flush verloren hatte. Aber im Moment machte er sich wegen Luzifers Reaktion größere Sorgen. Der Griff, den der Teufel um sein Glied hatte, war enger geworden, hatte die Grenze zwischen angenehm und schmerzhaft schon längst überschritten. Was ihn noch mehr beunruhigte war der neutrale Ausdruck auf Lus Gesicht, während Gott und Michael ihren Gewinn einsackten und sich in Luft auflösten. John hörte sein Herz in seiner Brust hämmern, während er auf die unvermeidliche Explosion wartete.
„John.“ Luzifer schnurrte geradezu. Noch immer gab es keine Anzeichen von Wut auf seinem Gesicht und irgendwie bezweifelte John, dass das etwas Gutes für ihn heißen konnte. „Du hast mich gerade fünfhundert völlig unschuldige Seelen gekostet und dazu noch die Seele von Isabel.“ Luzifers Schnurren war tiefer geworden, klang mit jeden Wort, was er sagte, ein wenig gefährlicher.
„Ich denke ich muss dich für dein tolles Spiel belohnen. Mmh, Kleiner?“ John antwortete nicht, stattdessen schluckte er ein wenig ängstlich, als Luzifer begann ihm über die Haare zu streichen. Schauer rannen seinen Rücken hinunter, als er sich daran erinnerte, wie Balthazar ausgesehen hatte, bevor Luzifer seinen Körper geheilt hatte, damit John ihn foltern konnte. Diesmal hatte er sich wirklich tief in die Scheiße manövriert. „Es gibt eine ganze Menge höllischer Freuden, die du noch nicht gesehen hast.“
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Und kaum dass diese Worte verklungen waren, fand er sich in der Hölle wieder, von der Decke eines dunklen Kellergewölbes hängend. Er war völlig nackt und zitterte in der Kälte, aber Luzifer konnte er nirgendwo entdecken. John wand sich in den Ketten, die seine Handgelenke fesselten, während er versuchte den Raum zu überblicken, doch ein Großteil davon lag verborgen im Schatten.
Er konnte weder die Wände des Raumes noch Möbel erkennen, außerdem waren da auch nicht die Foltergeräte, die er eigentlich erwartet hatte. Vielleicht waren sie in den Schatten versteckt, denn das einzige Licht in dem kleinen Raum war ein roter Lichtstrahl, der von oben auf seinen Körper fiel.
Sich innerlich auf die Folter vorbereitend, wartete John.
TBC...
Was das „Liebling“ angeht, mit dem Lu John betitelt, das war im Original ein „Consort“, was im Englischen sehr schön klingt, sich aber leider nicht wirklich übersetzen lässt. Deshalb „Liebling“, denn alles andere wäre noch unsinniger gewesen.
Um mal noch Shatiels Fragen zu beantworten: Also so richtige Antworten hab' ich eigentlich nicht, weil ich darüber beim Schreiben ehrlich gesagt nicht nachgedacht habe. Aber ok, denk' ich mir halt jetzt was aus. Also Lu will Chas, weil er ein Engel ist und es natürlich ein unglaublicher Triumph für die Hölle ist einen Engel zu Fall zu bringen. Chas ist einfach ein leichtes Opfer. Was Balthazar angeht: Ich denke da lässt Lu John einfach freie Hand, weil er genau weiß, dass es dabei von Johns Seite nur um eine Machtdemonstration geht.
So, jetzt aber mal weiter im Text und mit dem Kapitel. Diesmal ist der Titel wieder ein geklautes Filmzitat. John spricht Angela gegenüber von einer Dauerwette, die Gott und Luzifer laufen haben. Dieser Verlockung konnte ich einfach nicht widerstehen. Na dann, viel Spaß und bis zum nächsten Mal.
Kapitel 11 – Die Dauerwette
„Was zur Hölle?“ John sah sich in der dunklen Bar um, aber er war sich sicher, dass er noch nie zuvor hier war. Irgendetwas war hier sicherlich faul, denn er konnte weder Kellnerinnen, noch Kundschaft entdecken. Sich auf die zwei ihnen Gegenübersitzenden konzentrierend, bemerkte John: „Also, Lu. Erzählst du mir worum es hier geht?“
Ihre zwei Gegenüber warfen angewiderte Blicke in ihre Richtung, als Luzifer sich zu John hinüber lehnte und über sein Ohr leckte. „Als mein Vize bist du zu unserem allmonatlichen Pokerspiel eingeladen. Ich und Gott...“ Luzifer deutete auf den ihnen gegenübersitzenden Mann, „...spielen. Für gewöhnlich bringt jeder von uns seinen Vize mit.“
Das war also Gott. John hätte am liebsten laut los gelacht, denn irgendwie sah er fast aus wie der Weihnachtsmann. Ziemlich füllig, langer, weißer Bart, mit einer weißen Kutte bekleidet. Neugierig studierte der ehemalige Exorzist die junge Frau, die neben Gott saß. Ihr blondes Haar fiel ihr langen Wellen über ihre Schultern, während ihre kristallklaren, blauen Augen Luzifer fixierten. Der Vize des Himmels sah definitiv viel besser aus als Gott.
Nachdem er sich eine Zigarette angezündet hatte, fragte John: „Und wer ist die Dame?“ Er hatte seine Frage kaum gestellt, als Luzifer zu lachen anfing, während der Ausdruck auf dem Gesicht der Frau sich verfinsterte. Was zur Hölle war eigentlich denen ihr Problem?
Als er sein Lachen endlich halbwegs unter Kontrolle hatte, beantwortete Luzifer seine Frage: „Die Dame ist der Erzengel Michael.“
John grinste, während der Engel ungeduldig den Rauch, den er in seine Richtung gepustet hatte, weg wedelte. So ein verdammtes Glück, dass er nicht im Himmel gelandet war. Diese Idioten hätten ihn wahrscheinlich in eine Frau verwandelt, denn außer Chas, war ihm noch nie ein Engel begegnet, der ein wirklich eindeutig erkennbares Geschlecht hatte. Brauchten es wahrscheinlich eh nicht.
Als Gott aufhörte zu mischen und die Karten auf dem Tisch ablegte, begann Michael zu sprechen. „Antichrist, warum erklärst du deinem Diener nicht die Regeln?“ Arrogantes Arschloch. Er hätte wissen sollen, dass sich alle Engel für etwas besseres hielten.
„Mein Liebling weiß wie man Poker spielt. Wir benutzen die Seelen, die sich in unserem Besitz befinden als Einsatz.“
Liebling? Nun gut, John würde sich nicht darüber beschweren, dazu war er viel zu sehr damit beschäftigt sein Gelächter unter Kontrolle zu halten. Er erinnerte sich daran, dass er Angela gesagt hatte, dass Gott und Lu eine Dauerwette um die Seelen der Menschheit laufen hatten. Er hatte das mehr so metaphorisch gemeint und jetzt hatte er doch tatsächlich Recht. Als Luzifer dann einige Pokerchips auf den Tisch legte, auf denen die Gesichter der Seelen, zu denen sie gehörten, abgebildet waren, konnte John sich nicht mehr halten und fing an zu lachen. Das war doch einfach nur verrückt.
„Das hier ist eine ernste Angelegenheit, Dämon.“
Der Engel schien wirklich ob seiner Einstellung ziemlich angepisst, was John natürlich nur noch mehr amüsierte. „Also, ihr habt wohl nicht viel Spaß im Himmel? Und der Name ist Constantine, John Constantine.“ Er dachte kurz darüber nach, wie weit er wohl gehen würde können, bevor er sein übliches 'Arschloch' an den Satz anhängte. Wütend darüber, dass er so rüde angesprochen wurde, wäre Michael beinahe über den Tisch gesprungen. Doch Gott hatte ihn schnell an der Rückseite seines Shirts gepackt und wieder in seinen Sessel gezerrt. Grinsend beobachtete John den vor Wut beinahe schäumenden Engel.
„Sollen wir dann mal anfangen?“
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~+~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
John nippte an dem Whisky, der wie von Zauberhand vor ihm aufgetaucht war und betrachtete seine Karten. Es war schon eine Weile her, seit er das letzte Mal mit Beeman und Hennessy gepokert hatte, aber er hatte schnell seinen Spielrhythmus wiedergefunden.
Die ganze Zeit hatte er ein diebischen Vergnügen daran den ihm gegenübersitzenden Engel aufzuziehen. Michael sah aus als würde er ihn am liebsten erwürgen, aber Gott hielt seinen Vize an einer sehr kurzen, straffen Leine. Lu dagegen machte keine Anstalten John seine Kommentare zu verbieten, stattdessen hatte er ein paar eigene bissige Bemerkungen hinzuzufügen. Zumindest wenn er nicht gerade damit beschäftigt war über Johns Oberschenkel zu streichen, was für den ehemaligen Exorzisten eine ziemliche Ablenkung darstellte.
Aber obwohl er sich kaum auf das Spiel konzentrierte, gewann er wieder und wieder. Gott hatte gerade das letzte Spiel des Abends angekündigt und bis zu diesem Zeitpunkt hatten Luzifer und John schon fünfhundertunddrei unschuldige Seelen gewonnen, die alle zur Hölle fahren würden, obwohl sie nichts verbrochen hatten. Kein Wunder, dass Lu soviel Spaß hatte.
Besonders, da sie die Seele von Isabel gewonnen hatten. Gerade die Seele, die zum Himmel gefahren war und ihn zum Vize der Hölle gemacht hatte. Irgendwie ironisch, obwohl John an Gottes Stelle diese spezielle Seele niemals verwettet hätte. Aber wenn er Gott wäre, wäre sowieso einiges anders.
John hob die Karten auf, die Gott gerade ausgeteilt hatte und äußerlich blieb sein Gesicht völlig neutral, während er innerlich schon triumphierend lächelte. Die nächste Runde gehörte fast sicher ihnen. Er ließ seine Augen über die Gesichter der Anderen schweifen, bemerkte sofort, dass Michael nervös aussah. Der Engel war ein beschissener Spieler, denn aus seinem Gesicht konnte man immer deutlich ablesen, was er gerade für Karten hatte. Er würde an seine Karten nicht herankommen. Die Gesichter von Gott und Luzifer waren schwerer zu deuten, aber er war der Meinung, dass Luzifers Hand angefangen hatte seinen Oberschenkel etwas fester zu streicheln.
Also hatte wohl auch Lu schlechte Karten. Blieben also noch er selbst und Gott. John war selbstsicher, denn der einzige Weg auf dem Gott ihn schlagen würde, wäre wenn er betrügen würde, aber das hielt er für sehr unwahrscheinlich. Lu würde er es durchaus zutrauen das Spiel zu ihrem Vorteil zu manipulieren, aber ihre himmlischen Gegner waren wahrscheinlich noch nicht einmal fähig zu lügen.
Er zündete sich eine frische Zigarette an und blies Rauchkringel in Michaels Richtung, der sie weg wedelte, bevor er, genau wie John erwartet hatte, seine Karten auf den Tisch legte. Auch Lu legte seine Karten weg, konzentrierte sich dann voll und ganz darauf Johns Bein zu streicheln. John wartete, ein Stöhnen geradeso unterdrückend, als Luzifers Hand zu seiner Erregung glitt, während Gott zog und eine Karte abwarf.
Mittlerweile hatte Lu seine Hand in Johns Hose gleiten lassen und sein Daumen umkreiste die empfindliche Spitze. Zeit das hier zu beenden, sonst würde Lu ihn wahrscheinlich noch vor den Augen von Gott und Michael ficken. Mmh, ihre dummen Gesichter könnten das Stören des fehlenden Gleitgels sogar wettmachen. John wurde aus seinen Gedanken gerissen, als Michael sich räusperte um seine Aufmerksamkeit wieder auf das Spiel zu lenken.
Der Engel trommelte schon ungeduldig mit seinen Fingern auf dem Tisch herum, deshalb tat John ganz bewusst so, als würde er genau über seine Karten nachdenken, bevor er den Einsatz erhöhte. Gott hatte offensichtlich auch großes Vertrauen in seine Karten, denn er ging Seele für Seele mit John mit. Jede Seite setzte mittlerweile schon fünfhundert Seelen, aber die von Isabel hatte er noch nicht benutzt.
Eigentlich hatte John entschieden, dass er ihre Seele, egal was da auch kommen möge, nicht setzen würde, da Lu sie unbedingt haben wollte. Aber dann bat Gott ihnen die Seele eines alten Mönches an, die Lu sehr gern besitzen würde. Der einzige Haken an der Sache war, dass John Isabels Seele setzen musste, sonst war Gott nicht gewillt weiter im Spiel zu bleiben. Sicher, dass er eine weitere Seele gewinnen würde, die Lu unbedingt wollte, ging John auf den Handel ein. Wenn die Bewegungen von Lus Hand ein Zeichen waren, dann würde seine Belohnung für einen Sieg noch viel besser ausfallen, als ein paar Seelen.
Mit einem zufriedenen Lächeln auf dem Gesicht legte er seine Karten auf den Tisch. Ein Straight Flush vom König bis zur Neun. Auf keinen Fall würde Gott das überbieten. Lu schien offensichtlich der gleichen Meinung zu sein, denn seine Hand glitt weiter nach unten und strich über Johns Hoden, ein breites Grinsen auf seinem Gesicht.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~+~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Und dann legte Gott langsam eine Karte nach der anderen hin. König, Dame, Bube, Zehn. Johns Lächeln war mit jeder Karte, die Gott auf den Tisch gelegt hatte, etwas unsicherer geworden, während sich langsam ein Grinsen auf Michaels Gesicht ausgebreitet hatte.
Wenn Gott ein As hatte, dann war er angeschissen. Luzifer hatte schon aufgehört seinen harten Schaft zu streicheln und sein Griff wurde mit jeder Karte, die auf dem Tisch landete, fester. Und dann legte er die letzte Karte hin.
As.
Scheiße, scheiße, scheiße. John konnte kaum glauben, dass er mit seinem guten Straight Flush verloren hatte. Aber im Moment machte er sich wegen Luzifers Reaktion größere Sorgen. Der Griff, den der Teufel um sein Glied hatte, war enger geworden, hatte die Grenze zwischen angenehm und schmerzhaft schon längst überschritten. Was ihn noch mehr beunruhigte war der neutrale Ausdruck auf Lus Gesicht, während Gott und Michael ihren Gewinn einsackten und sich in Luft auflösten. John hörte sein Herz in seiner Brust hämmern, während er auf die unvermeidliche Explosion wartete.
„John.“ Luzifer schnurrte geradezu. Noch immer gab es keine Anzeichen von Wut auf seinem Gesicht und irgendwie bezweifelte John, dass das etwas Gutes für ihn heißen konnte. „Du hast mich gerade fünfhundert völlig unschuldige Seelen gekostet und dazu noch die Seele von Isabel.“ Luzifers Schnurren war tiefer geworden, klang mit jeden Wort, was er sagte, ein wenig gefährlicher.
„Ich denke ich muss dich für dein tolles Spiel belohnen. Mmh, Kleiner?“ John antwortete nicht, stattdessen schluckte er ein wenig ängstlich, als Luzifer begann ihm über die Haare zu streichen. Schauer rannen seinen Rücken hinunter, als er sich daran erinnerte, wie Balthazar ausgesehen hatte, bevor Luzifer seinen Körper geheilt hatte, damit John ihn foltern konnte. Diesmal hatte er sich wirklich tief in die Scheiße manövriert. „Es gibt eine ganze Menge höllischer Freuden, die du noch nicht gesehen hast.“
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~+~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Und kaum dass diese Worte verklungen waren, fand er sich in der Hölle wieder, von der Decke eines dunklen Kellergewölbes hängend. Er war völlig nackt und zitterte in der Kälte, aber Luzifer konnte er nirgendwo entdecken. John wand sich in den Ketten, die seine Handgelenke fesselten, während er versuchte den Raum zu überblicken, doch ein Großteil davon lag verborgen im Schatten.
Er konnte weder die Wände des Raumes noch Möbel erkennen, außerdem waren da auch nicht die Foltergeräte, die er eigentlich erwartet hatte. Vielleicht waren sie in den Schatten versteckt, denn das einzige Licht in dem kleinen Raum war ein roter Lichtstrahl, der von oben auf seinen Körper fiel.
Sich innerlich auf die Folter vorbereitend, wartete John.
TBC...
Was das „Liebling“ angeht, mit dem Lu John betitelt, das war im Original ein „Consort“, was im Englischen sehr schön klingt, sich aber leider nicht wirklich übersetzen lässt. Deshalb „Liebling“, denn alles andere wäre noch unsinniger gewesen.