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Alles verloren

Kurzbeschreibung
GeschichteLiebesgeschichte / P16 / Gen
Florian Speer Jakob Sinn Johannes Strate Kristoffer Hünecke Niels Kristian Hansen
09.07.2007
12.12.2007
7
14.917
 
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14 Reviews
Dieses Kapitel
1 Review
 
 
09.07.2007 1.205
 
Disclaimer: Revolverheld gehören sich selbst, dafür gehören mir Katharina und Sally!^^
Die Story ist frei erfunden!
Und nun viel Spaß beim Lesen!
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Von draußen her zog ein Unwetter: Blitze zuckten, es stürmte und regnete in Strömen. Es war dunkel, schon fast als wenn es tiefste Nacht sei. Doch es war Nachmittag, 15 Uhr, als Katharina geschockt am Telefon hing. Sie bewegte sich nicht einen Millimeter, fast als wenn sie aus Stein wäre, saß sie auf den Sessel gekauert mit dem schnurlosen Telefon in der Hand. Ihr Gesicht war kreidebleich,  fast wie bei einer Leiche. Sie wünschte, sie wäre Tod, bei ihnen und nicht hier. Denn sie waren Tod. Die wichtigsten Menschen in ihrem Leben, einfach nicht mehr da. Einfach bei einem Unfall ums Leben gekommen! Doch das konnte sie sich beim besten Willen nicht vorstellen! Nicht bei diesem Fahrstil! Nicht bei diesem vorsichtigen Fahrstil! Es kam ihr so irreal, so unwirklich vor. Sie wünschte sich, das dies nur ein großer, böser Alptraum sei und sie gleich daraus erwachen würde.
Sind sie noch dran, Frau Baumann?“ riss der Arzt vom Krankenhaus, der sie über den Tod ihrer Eltern und ihrer beiden Geschwister aufgeklärt hatte, aus ihren Gedanken. Nach kurzem Zögern antwortete sie stockend: „Ja ... ja bin ich.“- „Wir haben wirklich alles versucht, um sie zu retten. Jedoch waren sie schon Tod, als wir ankamen. Es gab keine Rettung mehr für sie. Es tut mir Leid. Mein herzliches Beileid.“ meinte der Arzt mitfühlend und legte auf. Sie schluckte, konnte es immer noch nicht glauben, das ihre Familie tot war. An wen solle sie sich denn jetzt noch wenden? Verwandte hatte sie nicht, bis auf ihre Tante, die sie über alles hasste. Schon vom ersten Augenblick an, konnten sich die beiden nicht ab. Jedoch war Katharina ihrer Tante gegenüber, ihrer Eltern wegen, immer nett und freundlich gewesen. Jedoch musste sie zugeben, das sie ihre Tante auch nicht all zu oft gesehen hatte.
Vollkommen aufgelöst schleppte sie sich die Treppe hoch, rauf in ihr Zimmer. Sie setzte sich auf ihr Bett und zog ein Kuscheltier, in Form eines Polarbären, an ihre Seite und drückte es fest an sich. Dies war ihr größter Schatz. Sie hatte ihn von ihren Eltern bekommen, als sie gerade mal drei Jahre alt war. Früher hatte sie ihn überall mit hin genommen. Dies ist das größte Erinnerungsstück an ihre Eltern.
Sie könnte sich jedoch selbst ohrfeigen! Wieso sind sie nur jetzt schon gestorben?! Sie konnte sich nicht mal richtig von ihnen verabschieden! Die letzten Worte die sie mit ihnen wechselte, waren Worte des Streites. Wieso musste sie sich auch mit ihnen anlegen? Wieso konnte sie nicht einmal ihren Mund halten? In der Diskussion ging es um die Fahrt, die ihre Eltern mit ihren beiden Geschwister machen wollte. Eigentlich auch mit ihr, doch bekam sie keine Beurlaubung genehmigt. Sie schlug vor krank zu machen, doch ihre Eltern behaarten darauf bei der Wahrheit zu bleiben und so durfte sie nicht mit. Sie diskutierte so lange mit ihnen, bis es ihren Eltern reichte und sie lauter wurden. Doch damit war nicht genug, denn so leicht lässt sie sich nicht unterkriegen und wurde auch lauter. Irgendwann reichte es ihren Eltern und sie verabschiedeten sich sauer von ihrer Tochter und verschwanden mit den anderen beiden im Auto und fuhren los. Es hieß sie seien eine Woche weg, doch nun war es für immer. Sie würden jetzt nie wieder kommen. Nie könnte sie sich bei ihnen dafür entschuldigen, dabei wollte sie es doch unbedingt. Sie wollte ihren Fehler wieder gut machen, doch nun war es zu spät. Nun sind sie tot. Nie würde sie mehr in die strahlenden Gesichter ihrer Geschwister sehen, wenn sie den beiden etwas beibrachte oder sie Katharina eine gute Arbeit zeigten. Das Glänzen in Katharinas Augen war verschwunden. Noch vor einer halben Stunde lachte sie noch so herzlich mit ihren Schulkameraden, doch jetzt war dieses glückliche Gefühl nicht mehr da, sondern nur noch Trauer. Vor nicht mehr als eine viertel Stunde freute sie schon ihre Familie wieder zu hause begrüßen zu können, doch dies konnte sie sich jetzt abschminken. Wie sollte es jetzt überhaupt weiter gehen? Sie war noch nicht mal volljährig! Sollte sie etwa ins Heim oder noch schlimmer zu ihrer Tante? Sie war doch noch ein halbes Kind! Egal wie erwachsen sie sich auch manchmal gab, war sie doch immer noch ein Teenager und keine Erwachsene! Sie wollte nicht ins Heim und schon gar nicht weg von ihrem zu Hause! Dieses Haus steckte doch voller Erinnerungen an ihre verstorbenen Lieben!
In dem Moment klingelte das Telefon, jedoch erst beim dritten klingeln, nahm sie ab. „Wie lang brauchst du eigentlich um den Hörer abzunehmen? Bist du schwerhörig oder was? Ich hab gerade gehört was mit deinen Eltern und deinen Geschwistern passiert ist. Echt schade um meine Schwester, aber ich wusste schon immer das dein Vater ein Nichtsnutz ist! Er bringt nur Ärger! Und glaub ja nicht das du dich bei mir einnisten kannst! So ein Balg wie dich will ich in meinem Haus nicht haben! Du kommst genau nach deinem Vater! Nein, du kommst nicht in mein Haus, dafür hab ich schon gesorgt! Du kommst zu meinem Sohn! Er wohnt ebenfalls in Hamburg und wird dich vom Bahnhof aus abholen. In drei Tagen wirst du um 17 Uhr da sein, verstanden? Er ist 28. Unglaublich das er ein Balg wie dich in Pflege nimmt. Naja, soll mir Recht sein. So hab ich wenigstens nicht dich am Hals. Hörst du mir überhaupt zu du Rotzgöre?!“ meinte die schrille Stimme ihrer Tante am Telefon. Am liebsten hätte sie schon nach den ersten zwei Worten aufgelegt, unterließ dies jedoch. Wie konnte sie es nur wagen, so über ihren Vater zu reden. Er war ein wundervoller Mensch gewesen, hat immer viel für die Allgemeinheit getan. Doch war sie zu schwach um dagegen Protest einzubringen. Sie wollte nicht mit ihrer Tante diskutieren. Nicht nachdem was sie vor wenigen Minuten erfahren hatte. Wobei si es verwunderlich fand, das ihre Tante einen Sohn hatte. Wahrscheinlich war dieser piekfein und genauso grässlich wie sie. Sie erschauderte bei dem Gedanken, bei so einer Person aufzuwachsen, sagte jedoch nix dagegen. Nein im Gegenteil, stattdessen fragte sie: „Wie heißt er? Und wie sieht er aus, damit ich ihn erkenne?“- „Ich schick dir ein Bild von ihm. Er heißt Florian Speer. Meiner Meinung nach immer noch unglaublich, das er sowas Undankbares wie dich aufnimmt! Er ist einfach zu gut für diese Welt.“ meinte ihre Tante gehässig und lag mit diesen Worten auf. Kurze Zeit später erhielt Katharina das Bild von ihrem Cousin. Er sah eigentlich ganz nett aus, aber wer weiß wie er wirklich war. Sie würde es auf jeden Fall bald erfahren müssen. Sie wollte jedoch nicht, sie wollte nicht erfahren wie er war und wer er war. Vor allem nicht weil er der Sohn ihrer verhassten Tante war. Wenn er von ihr abstammt konnte er doch gar nicht nett sein, dachte sie sich, fand sich jedoch bald damit ab. „Florian Speer, also. So heißt mein Cousin und Erziehungsberechtigter. In drei Tagen lern ich ihn kennen, leider. Dann muss ich diesem Ort den Rücken kehren.“, sagte sie sich selbst traurig und lag noch eine Weile auf ihrem Bett, bis sie sich entschloss etwas zu essen.
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