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Pure Ironie

von ParFate
Kurzbeschreibung
GeschichteAllgemein / P12 / Gen
02.07.2007
02.07.2007
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469
 
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02.07.2007 469
 
Pure Ironie

Ich hätte wohl kaum mein Glück gründlicher zerstören können. Dabei habe ich versucht, es zu bewahren. Und jetzt wird mir meine Dummheit erst so richtig bewusst.
Ich schüttle den Kopf. Das ist doch lächerlich - das kann unmöglich wirklich wahr sein.
Aber wenn ich nun langsam aufschaue, und in deine Augen sehe, weiß ich, dass es so ist. Es versetzt mir einen Hieb, wenn ich die Enttäuschung in deinen Augen wahrnehme. Nie hätte ich es für möglich gehalten, dass ich dich so verletzt habe.
Ich rutsche unruhig auf meinem Stuhl herum. Die Stille um uns herum bringt mich dazu, weiter über meine Fehler nachzudenken. Mein größter Fehler war es, dir nicht zu sagen, dass ich Angst hatte. Ich war mir sicher, es würde dich verletzen. Wahrscheinlich werde ich nie erfahren, ob es wirklich so wäre. Stattdessen habe ich dich belogen, in der Hoffung, so mein Glück mit dir zu erhalten.
Genau das war es, was dich so verletzt hat.
Wenn ich jetzt in dein Gesicht sehe, kann ich es nicht mehr deuten. Unter die Enttäuschung mischt sich mit Sicherheit Schmerz. Ich bin so blind. Wie konnte ich nur?
Ich knalle mit der Faust auf den Tisch; du starrst mich erschrocken an.
     ,,Es tut mir Leid." Meine Hand schmerzt - das Holz war härter, als ich dachte.
     ,,Und was genau tut dir Leid?", fragst du mich aufgebracht.
Ich ringe nach Worten. Doch ich finde keins, das die Größe meiner Schuld bezeichnen könnte. ,,Wenn ich dir die Wahrheit sage, was wirst du dann tun?"
     ,,Kommt drauf an. Ich will es verstehen."
Ich atme tief ein. Was soll ich nur tun? Ich hab schon einmal in dem Glauben gehandelt, es wäre das beste für dich, und es war das, was uns zerstört hat. Oder war es nur eine Ausrede für meine Feigheit? Ist es das jetzt? Ich beiße mir nervös auf die Lippe. Ich sollte es einfach tun. Du hat gesagt, ich könne es nicht mehr schlimmer machen als jetzt. Und jetzt zweifle ich daran, dass ich meinte, es wäre doch möglich. Wenn ich es jetzt nicht tue, werde ich es wahrscheinlich nie über mich bringen. Auch wenn ich es wahrscheinlich bereuen werde. ,,Ich hatte Angst. Ich habe es dir nicht gesagt, weil ich dachte, es würde dich verletzen, oder du würdest dich dafür verantwortlich machen. Aber das warst du nicht. Nie. Ich war einfach nur zu feige, es zu tun. Weil ich Angst hatte, alles falsch zu machen. Ich dachte, so könnte ich dich am besten vor meinen... Ängsten schützen. Am Ende war es genau das, was alles kaputt gemacht hat." Ich schaue zur Seite, um die Tränen zu verbergen. ,,Was für eine Ironie.", flüstere ich in die Stille.
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