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Tara & Amaya

von saki612
Kurzbeschreibung
GeschichteAllgemein / P12 / FemSlash
24.06.2007
24.06.2007
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24.06.2007 987
 
Tara & Amaya [Star & Nightrain]


Wieder eine dieser Nächte...
Am anderen Ende des Zimmers stehen Kerzen, der leise Hauch von Rosenblüten liegt in der Luft und vor dem geschlossenen Fenster erstrahlen der Mond und seine Sterne.
Zwei Schemen sitzen vor dem prasselnden Feuer des Kamins, völlig in sich versunken, die Wärme spürend, die Nähe genießend. Mit geschlossenen Augen lauschen sie dem Tanz der Flammen und atmen die samtig duftgetränkte Luft.
Die beiden Mädchen, denn Frauen sind sie noch nicht, bewegen sich nicht mehr, als dass eine der anderen zärtlich übers Haar streicht und mit dem anderen Arm festhält. Die jüngere der beiden liegt zusammengerollt im Schoß der anderen, die Zärtlichkeit genießend und die Trauer einen Moment lang vergessend.
Auf dem kleinen runden Holztisch neben dem kaminnahen Sofa stehen zwei Gläser mit tiefrotem, samtigem Wein, eine halbvolle Flasche von diesem gleich dahinter. Ein leichter roter Schimmer hatte sich auf die Wangen der beiden Mädchen gelegt und eine warme Benommenheit zurückgelassen. Noch immer haben beide die Augen geschlossen und bis auf das Prasseln des Feuers und den ruhigen Atemzügen Taras, die noch immer den Kopf auf die Beine Amayas gelegt hat, ist nichts zu hören.
Plötzlich öffnet Tara sanft die Augen und richtet sich auf. Den Blick ebenso auf ihre Freundin gerichtet, sieht Amaya zu ihr herunter, wie sie sich halb aufsetzt und dann in ihre Augen blickt.
"Danke."
Nur ein leises Wort, das Amaya mit einem Nicken beantwortet, und das von Taras trockenen Lippen geflossen. Diesem Wort folgt eine einzelne Träne, die Amaya sanft aus Taras Augenwinkel küsst, bevor sie ihre rosenfarbene Wange erreichen kann. Bei dieser Geste streifen Tara ihre langen schwarzen Haare; sie zieht Amaya fest an sich und schließt sie in die Arme. Zitternd bringt sie ein "Lass mich nicht allein..." über die Lippen, bevor Amaya sie lächelnd an sich drückt.
"Hab keine Angst", flüstert ihre beruhigende Stimme, "ich bin doch immer bei dir ... bis zu dem Tag, wenn der Mond nicht mehr am Himmel steht und alle Sterne gefallen sind..." Ihre Fingerspitzen fahren erneut durch das blonde Haar Taras und halten in ihrem Nacken inne, wo sie eine leichte Gänsehaut verursachen.
Als sie sich ein wenig streckt, um an das Weinglas zu gelangen, lockert Tara ihren Griff und sieht der Freundin in die Augen.
"Weißt du, dass du...", beginnt sie, doch Amayas Zeigefinger, der sich auf ihre Lippen legt, lässt sie nicht zu Ende sprechen.
"Ich weiß...", erwidert die Angesprochene leise und reicht Tara ebenso ihr Weinglas.
"Lass uns unsere Gläser erheben, auf dass morgen dein Licht noch heller als die Sonne strahlen möge ... und wir zuvor gemeinsam diese Schmerzensnacht überstehen ... ich werde stark sein und meine Stärke wird dir gehören, mein leuchtender Stern."
Amaya erhebt ihr Glas und drückt Tara einen Kuss auf die Stirn, dann auch erhebt Tara ihr Glas und erwidert den Kuss.
"Wir werden leben ... und den Schmerz, das Leid ... gemeinsam hinter uns begraben..."
Mit diesen Worten trinken beide einen Schluck und lassen den süßen Wein ihren Sinn fangen.
Als sie die bauchigen Gläser wieder auf dem kleinen Tisch abstellen, fällt ihr Blick auf die fast herunter gebrannten Kerzen, die im Raum verteilt ein flackernd oranges Licht spenden und so die Schatten erst vertreiben, um sie dann erneut zu schaffen.
Amaya will aufstehen und neue Kerzen holen, doch das jüngere Mädchen hält sie zurück Ihren Arm umfassend und festhaltend, schließt sie die Augen und lässt sie ein leises "Bleib..." vernehmen. Die Schwarzhaarige lässt sich wieder auf den weichen Stoff des Sofas sinken und sieht ihre Freundin besorgt an.
"Lass sie von selbst erlöschen ... es ist schon viel zu spät ... Amaya, ich bin so müde...", flüstert Tara und sieht ihre Freundin an, als würde sie jeden Moment auf Morpheus’ Schwingen davonfliegen.
Amaya versteht und bettet Taras Kopf in ihrem Schoß, schlingt eine Decke um das zierliche Mädchen und gibt ihr erneut einen Kuss auf die Stirn.
"Dann schlaf, es war wirklich ein langer Tag ... ein zehrender hinzu. Ich wache über dich."
Lächelnd schließt Tara kurz die Augen und erhebt sich noch ein letztes Mal, um auch diesen Kuss der Freundin zu erwidern und ein "Du bist die Einzige, in deren Obhut ich mich im Schlaf begeben würde..." in ihr Ohr zu hauchen. Dann lässt sie sich auf den Schoß Amayas sinken, zieht die Beine an und schließt die Augen.
Vom Prasseln des Feuers und Amayas sanftem Streicheln schläfrig geworden, fällt Tara schnell in einen langen tiefen Schlaf, der sie sogar die Schmerzen in ihren Unterarmen vergessen lässt.
Nur Amaya wacht noch eine lange Zeit, die Wunden in den Armen ihrer Freundin immer wieder betrachtend, ab und zu streichelnd, und dem Atmen des jungen Mädchens, das so unschuldig auf ihr liegt, lauschend.
Die Kerzen sind bald erloschen und samtige Dunkelheit fließt durch das geschlossene Fenster in den Raum, in dem das Kaminfeuer immer weiter zu schrumpfen beginnt, bis es in der Frühe völlig verlischt und auch Amaya endlich in Morpheus’ Umarmung ein klein wenig Ruhe findet.
Sie lebt, um Tara Kraft, Mut und Hoffnung zu geben, sie die Schmerzen vergessen zu lassen und ihr beizustehen, wenn die Trauer sie übermannt. Und Tara spürt dies und schenkt ihrer Freundin ihre Liebe dafür.
So schlafen die beiden Mädchen still bis die Sonne hoch am Himmel steht und ihre Strahlen durch das Fenster des Raumes schickt.
Tara erwacht davon, findet Amaya jedoch noch schlafend über sich. Ihr Kopf ist leicht zur Seite geneigt und ihre Wangen sind von einer schwachen Tränenspur gezeichnet. Mit einem leichten Kuss auf diese weckt sie die Schwarzhaarige.
Sie wieder umarmend, flüstert sie leise ein "Danke, dass deine Arme immer stark genug sind, mich ewig festzuhalten ... Doch verstecke deine Tränen nicht vor mir..."
Amaya lächelt kurz und nickt leicht. "Wenn ich lernte stark zu sein..."


19. Juni 2005
Bearbeitung: 17.01.2007
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