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Nur Freundschaft?

Kurzbeschreibung
GeschichteDrama / P12 / MaleSlash
16.02.2007
21.02.2007
6
4.120
 
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16.02.2007 985
 
„Daniela….“ Mehr bekam er in dem Moment nicht heraus. Ok, es war ein Anfang, jetzt wusste ich, dass es um seine Freundin ging. „Hattet ihr Streit??,“ fragt ich.
„Nein, aber das wäre mir lieber gewesen….“
„Wieso??“
Wieso musste dieser Kerl sich auch alles aus der Nase ziehen lassen??
Dann gäbe es wenigstens einen vernünftigen Grund…“
„Wofür??“
Wofür waren Freunde da, wenn man ihnen nichts erzählte??
„Für die Trennung, sie hat einfach Schluss gemacht, nach dem Spiel. Sie hat mich angerufen und gesagt sie würde sich von mir trennen…“
„Oh….“ Jetzt war ich sprachlos. Die beiden, ein Traumpaar und jetzt? Einfach vorbei? Kaum vorstellbar.
„Das, das tut mit Leid… ich… kann ich irgendetwas für dich tun?,“ fragte ich ihn.
„Ich weiß nicht, kann ich vielleicht heute Nacht bei dir pennen? Die Sachen hole ich dann morgen oder so, heute will ich sie nicht mehr sehen…“ Er unterdrückte ein erneutes schluchzen. Das konnte ich gut verstehen….
„Na klar kannst du hier bleiben! Und wenn du willst, hole ich morgen deine Klamotten und so ab!“ Das war das mindeste, was ich für ihn tun konnte. „Danke, du bist der beste Freund, den ich mir vorstellen kann!“ mit diesen Worten umarmte er mich und es klang so ehrlich, wie ich es nicht von ihm kannte.
Wie klappten das Sofa aus, ich holte eine Decke und ein paar Sachen, die Basti zum schlafen anziehen konnte.
„Gute, Nacht und Danke noch mal!!“   „Schlaf gut!“
Ich glaube als ich meine Schlafzimmertür hinter mir schloss, schlief er schon tief und fest.

Es war eine unruhige Nacht, ich drehte mich hin und her, wachte ständig auf und um fünf Uhr, hielt mich nichts mehr in meinem Bett, deshalb stand ich auf. Leise öffnete ich die Tür. Basti lag nur mit meiner Boxershorts bekleidet auf dem Sofa, die Decke war auf den Boden gefallen. Ohne zu überlegen ging ich zu ihm und deckte ihn zu. Ich sah, dass er geweint hatte, seine Augen waren rot und anscheinend war seine Nacht auch so unruhig gewesen wie meine.
Plötzlich wollte ich nichts mehr, als mich neben ihn zulegen und ihn tröstend im Arm zu halten. Langsam ließ ich mich auf das Sofa fallen. Basti schien nichts bemerkt zu haben, den er bewegte sich nicht weiter und deshalb legte ich meinen Arm um ihn. Nach einiger zeit schlief ich ein.
                                                             

Bastis Sicht

Ich weiß nicht mehr, wie oft ich wach war, wie oft ich geweint habe und wie oft ich mich in Danielas Arme gewünscht habe. Als ich aufwacht, wusste ich erst nicht, wo ich war, ich spürte bloß einen Arm, der auf meinem rücken lag. Ich schlug die Augen auf- und blickte in Lukas Gesicht. Was sollte das?? Er lag doch gestern Abend nicht neben mir?! Oder etwa doch?? Nein!
„Ähm… Lukas??“
Er grummelte nur vor sich hin. „Ey, wach auf!,“ forderte ich ihn auf.
„Mhh…?,“ murmelte er. Er öffnete die Augen und erst nach einem Moment realisierte er die Situation, dann zog er schnell den Arm weg und stotterte: „Äh… ich… ich wollte nicht… du sahst so traurig… tut mir leid…!“ Schell rappelte er sich vom Sofa auf. Es war ihm sichtlich peinlich. Wenn er sich neben mich gelegt hatte, wie verzweifelt musste ich dann ausgesehen haben?? Ich beschloss, vorerst nicht in den Spiegel zu schauen. Ich stand auf und folgte Lukas in die Küche. Er war gerade dabei, Kaffe zu kochen. Ich konnte sehen, wie er zitterte.
„Ey, ist doch nicht so schlimm!!“ fand ich wirklich nicht, wir hatten uns schon oft umarmt.
„Ich bin dir nicht böse!“
Aber wir hatten noch nie zusammen in einem Bett gelegen…. Egal, er wollte mich doch nur trösten. Langsam drehte Lukas sich um. „Ich wollte wirklich nicht… Du sahst so traurig aus. Es ist… ist einfach so passiert!“
Und das glaubte ich ihm. Verdammt, wir waren Freunde, nicht mehr. Warum machte er da jetzt so ein Drama drum??
„Wie war das eigentlich bei dir und Monica? Bei euch ging das so friedlich zu, du schienst kaum verletzt?!“ Wie hatte er das geschafft? Natürlich, er war auch schlecht drauf gewesen aber nur sehr kurz, es schien ihm nichts ausgemacht zu haben.
„Keine Ahnung,  ich denke mal, es hat keiner wirklich Schluss gemacht, es war wie ein stilles abkommen. Ich glaube ich habe sie nicht mehr geliebt und sie mich auch nicht, wir haben uns auseinander gelebt. Und deshalb war es irgendwie… In Ordnung…“
Ja, so sah es aus. Es war kein Problem für die beiden. Ich musste jetzt allein sein und mal hier rauskommen.
„Weißt du was, Daniela ist sowieso arbeiten, ich hole meine Sachen selber!“
Zum Glück war Trainingsfrei und Lukas fuhr mich zum Trainingsplatz, damit ich mein Auto abholen konnte.
„Ist es in Ordnung, wenn ich ein paar Tage bei dir bleibe?,“ fragte ich meinen Freund, denn nach seiner Reaktion heute morgen war ich mir auf einmal nicht mehr so sicher.
„Na klar!“ Ich war erleichtert. Ok, den größten schock hatte er anscheinend überwunden.
„Dann fahr ich mal, bin so in  zwei oder drei Stunden wieder da!“
„Wieso? Hast du so viele Klamotten oder willst du gleich alle Möbel mitnehmen?,“ scherzte er. Gut, er war schon wieder so gefangen, das er sich über mich lustig machen konnte. Anscheinend hatte er mir geglaubt, dass ich es ihm nicht übel nahm, was heute morgen geschehen war.
Ich fuhr los, Lukas wollte in der Zwischenzeit einkaufen. Es tat gut, alleine im Auto zu sitzen. Ich überlegte, ob Daniela und ich uns auch auseinander gelebt hatten, so wie Monica und Lukas. Doch irgendwie konnte ich meine Gefühle nicht ordnen, alles war durcheinander.
Ich musste meine Tränen unterdrücken. Auf einmal vermisste ich meinem besten Freund, der mir jetzt hätte sagen können, dass alles Gut werden würde.


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