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Stille Bewunderung

Kurzbeschreibung
GeschichteAllgemein / P12 / MaleSlash
25.01.2007
25.01.2007
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386
 
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25.01.2007 386
 
Schon seit geraumer Zeit sitze ich zwischen zwei Sträuchern auf einer Schlafmatte und beobachte dich.
Du weißt, dass ich da bin, schließlich reise ich mit dir, doch du weiß nicht, dass ich dich seit du an diesem großen Felsen Platz genommen hast, anstarre.
Du denkst ich schreibe an einer meiner Geschichten weiter und bin darin vertieft, doch in Wahrheit sitze ich einfach nur hier, und beobachte dich.
Sehe deinen von der Sonne leicht gebräunten Händen zu, wie sie mit dem Wetzstein immer und immer wieder in gleichmäßigen Bewegungen über das Schwert fahren und es schleifen.
Deine hellblauen Augen, in denen ich mich immer verliere, die über das Schwert gleiten und es prüfen.
Dreimal schon bin ich aufgestanden und wollte zu dir hinüber gehen und dir etwas sagen. Etwas sehr wichtiges.
Ich ringe nun schon seit Wochen mit mir, doch ich traue es mich nicht.
Für dich bin ich eine Freundin, die neben dir herwandert, jemand mit dem du reden kannst. Jemand, mit dem du Zeit verbringen kannst. Doch für mich ist es mehr.
Erneut stehe ich auf, mit dem Entschluss, es jetzt hinter mich zu bringen. Dir diese Worte mitzuteilen, die ich mit mir trage und die jeden Tag schwerer werden, eine schwere Last, die ich endlich loswerden muss.
Ich stehe auf und gehe drei Schritte. Fast habe ich dich erreicht. Meine Knie zittern und mein Atem wird schwerer, doch ich muss diesen Augenblick nutzen. Den Augenblick den wir für uns alleine haben, den Augenblick der Dämmerung, es ist fast dunkel.
Plötzlich höre ich Stimmen. Zwei Frauen, denen du kürzlich das Leben gerettet hast, stellen sich vor dich hin und bieten dir an, mit ihnen zu kommen und etwas zu essen.
Du schenkst ihnen dein schönstes Lächeln, und gehst, ohne dich noch einmal nach mir umzudrehen, mit ihnen fort.
Ich stehe alleine da. Verloren. Und habe wiedereinmal den perfekten Augenblick verpasst.
Vermutlich werde ich es noch öfter versuchen, doch sicher bin ich mir dabei nicht. Und wenn doch, werde ich mich dabei nicht mehr so sicher fühlen, es wird nie mehr das Gleiche sein, denn dies war der perfekte Augenblick dafür, und ich habe ihn verpasst.
Du ahnst nicht einmal, was in mir vorgeht.
Und ich flüstere es in die Nacht, in der Hoffnung, dass der Wind es an dein Ohr trägt.
Ich liebe dich.
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