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The Real Senders

von Fennek
Kurzbeschreibung
GeschichteAbenteuer / P12 / Gen
11.01.2007
11.01.2007
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Ein leises Geräusch weckte Rey aus ihrem Schlaf. Gähnend streckte sie sich auf dem Sofa. War da was, oder? Als Bestätigung hörte Rey ein weiteres Rascheln. Jemand schleicht in meiner Küche umher! Sie stand auf und schlich lautlos zur Küche. Noch etwas verschlafen lief sie gegen einen schwarzen Sessel. Scheiße! Fluchend betrat Rey die helle Küche. Ihren langen schwarzen Haare fielen ihr ins Gesicht. Sie strich diese mit der Hand beiseite. Gereizt beobachtete sie wie jemand sich in ihrem Kühlschrank wühlte. Wegen der Kühlschranktür war diese Person jedoch nicht zu erkennen. Als die Gestalt Rey’s Anwesenheit bemerkte, richtete sie sich zur vollen Größe auf. Sie schaute Rey direkt an als wäre nichts gewesen.
>Du hast nicht zufällig hier irgendwo Bier versteckt? < Die Gestalt lächelte freundlich an.
Rey blinzelte überrascht. >Dad! Was machst du denn hier? Ich dachte du wärst auf Geschäftsreise in Spanien. < Und tatsächlich vor ihr stand Richard Senders in Fleisch und Blut, der wahrscheinlich gerissenster Mann auf dem amerikanischem Kontinent. >Seit wann bist du denn wieder da<, fragte Rey immer noch etwas verblüfft über das heimliche Einschleichen ihres Vaters. Sie ging zum Kühlschrank und reichte ihrem Vater eine Dose Bier. Dieser nahm die Dose dankend an und tat einen herzlichen Schluck.
>Ich bin seit heute morgen da. < Richard schnappte sich ein Stuhl und ließ sich nieder. >Und wie geht es meiner Tochter? <
>Prima. Wieso fragst du? <
>Du siehst gelangweilt aus. <
Rey durchschaute ihren Vater sofort. >Eigentlich bin ich ganz zufrieden. <
Richard ließ sich nicht abwimmeln. >Bist du dir da ganz sicher? !<
>Dad, komm zur Sache! <
Ihr Vater grinste breit. >komm mit, dann zeig ich dir etwas schönes. < Richard nahm direkten Kurs auf das Wohnzimmer. Der Couchtisch war voll unter einem riesigen Haufen Papiere begraben. Wie kommt das alles so plötzlich hierher? Vor einer Minute war noch nichts davon da!
>Was ist das <, fragte Rey.
>Ein neuer Auftrag. <
Rey sah ihren Vater mit gespielter Beleidigung an. >Ich wusste doch, dass deine Anwesenheit einen Hacken hat. Und ich dachte du wolltest mich tatsächlich besuchen, <
Richard hob abwehrend die Hände. >Was denkst du denn von mir. Natürlich wollte ich mein liebes Töchterlein besuchen. < Richard sah Rey mit einem Hundeblick an. >Bitte... bitte... bitte... <
Rey musste über das alberne Verhalten ihres Vaters lachen. >Wenn du meinst. <
Zufrieden klatschte Richard in die Hände. >Toll! <
>Also, was gibt es denn? <
Richard fischte ein bestimmtes Blatt Papier aus dem Haufen und reichte es Rey. Darauf war ein großer schwarze Diamant abgebildet. >Das ist das schwarze Feuer, der größte und reinste schwarzer Diamant der Welt. <
Rey bestaunte würdevoll das Bild. Ein wirklich schönes Stück. <
>Da hast du vollkommen recht<, stimmte ihr Richard zu. >Zur Zeit befindet sich das Stück in dem Besitz von Malcolm DeBear, einem Hobbygeologen und leidenschaftlichem Sammler. <
>Und lass mich raten, ich soll DeBear diesen Diamanten stehlen. <
Richard grinste noch breiter. >Stimmt genau. <
>Also, das übliche Programm. <
>Du hast es erfasst. Vor einer Woche hat sich bei mir ein Kunde gemeldet, der diesen Diamanten gerne sein eigen nennen möchte. Und er ist bereit dafür gut zu zahlen. <
>O.K. so weit so gut und weiter? <
>DeBear hat seinen Wohnsitz in einer Villa in Las Vegas. Dort bewahrt er auch seine Sammlung auf. Er hat sich extra das ganze Kellergeschoss dafür ausbauen lassen. <
>Was ist mit Sicherheitsmassnahmen? <
>Überwachungskameras und Bewagungsmelder überall im Haus und auf dem Geländer. Außerdem wird das Grundstück von einer hohen Mauer eingegrenzt. Die Einfahrt wird Tag und Nacht von zwei Wachen, von einem Wachhaus aus beobachtet. Eine weitere hält sich im Haus auf und beobachtet von einem speziellem Raum aus die Kameras.< Richard blätterte seine Notizen weiter. >Der einzige Zugang in den Keller besteht durch einen Fahrstuhl, der nur mit DeBears Fingerabdruck zu aktivieren ist. Ich habe die Originalpläne vom haus und Grundstück auftreiben können. Es dürfte sich nicht so viel verändert haben.< Stolz präsentierte Richard seine Beute.
Rey warf einen genaueren Blick auf die Pläne. >Sieht einfach aus. <
>Wirklich? !<
>Ja. Das Haus hat eine gewaltige Schwäche: die Luftzugsschächte. Die erstrecken sic durch das ganze Haus wie ein Netz. Ist man einmal drin, ist es kein Problem in den Keller zu kommen.<

Nach einem kurzem Flug von Los Angeles nach Las Vegas checkte Rey in ihrem Hotel am anderem Ende der Stadt ein. Bepackt mit einer kleinen Reisetasche, die ihre Ausrüstung und Sachen zum wechseln enthielt, betrat sie ihr Zimmer. Die Tasche ließ sie achtlos auf das Bett fallen und trat zum Fenster. Die Aussicht war nicht gerade sehr berauschend. Rey konnte unten Massen von Menschen erkennen, die hektisch von einem Casino zum anderem wechselten. Irgendwie mochte sie die Stadt nicht.
Die Uhr schlug drei Uhr. Sie hatte noch viel Zeit, daher entschied sich Rey ihren Plan noch mal durchzugehen. Nicht dass sie es nötig hätte, doch sicher ist sicher. Sie nahm die Pläne aus der Tasche und machte sich auf dem bescheidenem Bett bequem.
Der Plan war einfach. Viel zu einfach. Enttäuschend.
Die hintere Wand der Villa war nur zehn Meter von der hinteren Mauerwand entfernt. Direkt vor der Mauer stand ein Strommast. Da es hinten keine Wachposten gab, wollte Rey in aller Ruhe ein Seil zwischen Mast und Haus spannen und so mittels eines kleines Hochseilaktes aufs Dach gelangen. Die kleine Villa hatte ja nur zwei Stockwerke. So konnte sie die Bewegungsmelder austricksen. Vom Dach aus wäre es ein einfaches ins Haus zu gelangen. Es gab einen direkten Zugang. Und der Rest war ein Kinderspiel. Rein, raus und keiner würde etwas merken.
Rey wischte die Pläne vom Bett und streckte sich mit einem herzhaftem Seufzer auf dem Bett aus. Ein kleines Nickerchen würde nicht schaden.

Als Rey wieder erwachte war es bereits sieben Uhr abends. Sie hatte vier Stunden geschlafen. Gähnend rieb sie sich die Augen. Draußen wurde es dunkel. Gut, sie konnte anfangen. Rey ging ins Badezimmer und duschte schnell. Dann schnappte sie sich die Tasche und verließ das Zimmer. Vor dem Hotel rief sie sich ein Taxi, dass sie in DeBears Viertel bringen sollte.
DeBears Villa befand sich am äußerstem Rand der Stadt. Da gab es nur wenige Häuser und noch weniger Menschen. DeBear konnte hier seine gewünschte Ruhe haben und Rey in Ruhe arbeiten. Diese abgelegene Lage war wie geschaffen für Einbrecher.
Rey stieg an einer nahegelegenen Tankstelle aus und bezahlte den Fahrer. Rey schlenderte zu den Waschräumen. Dort vergewisserte sie sich, dass keiner da war und schloss sorgfältig hinter sich ab. Das Motto des Umziehens lautete klassisch schwarz, bloß nicht auffallen. Sie steckte alles nötige Werkzeug ein und verließ den Waschraum. Die Tasche versteckte sie sicher in einem Busch in der Nähe.

Vorsichtig näherte sich Rey DeBears Haus von der Seite. Die Fenster waren dunkel, keiner zu Hause. Rey’s Nachforschungen zufolge, befand sich DeBear auf einer Party eines Ölmoguls und feierte aus gelassen. DeBear würde am nächsten Tag etwas schlimmeres als nur ein Kater heben.
Rey schlich um die Ecke und lugte zur Einfahrt hinüber. Die Wachposten saßen in ihrem Häuschen und spielten Karten. Das wird ein Spaziergang, im wahrstem Sinne des Wortes. Wie geplant hangelte sich Rey, ohne große Probleme, aufs Dach. Das Dach war flach und erleichterte es Rey um noch so mehr. Da es oben stockfinster war dauerte es ein Moment bis Rey die Klappe zum Lüftungsschacht fand. Sofort machte sie sich an die Arbeit und entferne diesen. Der Lüftungsschacht war nicht besonders geräumig, doch es reichte um hindurch kriechen. Mit eingezogenem Kopf schlüpfte Rey rein. Sie musste ganz nach unten.
Einige Schächte tiefer und um einige Prellungen reicher kam rein unten an. Zum Glück war keiner zu Hause. Fluchend rieb sie sich den angeschlagenen Kopf. Sie kroch bis zum Ende des Schachts und spähte durch das Gitter. Der Raum war riesig. Überall standen Vitrinen mit Edelsteinen, alten antiken Vasen, Masken und anderen Sammelstücken. Nette Sammlung, dachte Rey. Hier wäre sicherlich mehr zu holen Sie suchte den Raum nach den Diamanten ab. Wo ist denn das schöne Stück..
Dieser stand in einem Glaskasten an der östlichen Wand. Eine Überwachungskamera war direkt auf ihn gerichtet. Weitere Überwachungskameras waren über den restlichen Raum verstreut. Kein Problem. Rey zauberte ein kleines quadratisches Gerät aus ihrer Hosentasche hervor. Das Teil war nicht größer als eine Streichholzschachtel. Es war ein kleines raffiniertes Ding, das alla Kameras in Umkreis von fünfzehn Meter stören konnte. Für einen Außenstehenden würde es wie ein Systemfehler aussehen. Ein kleiner Knopfdruck und goodbye Kameras. Nachdem das Gitter und die Kameras Geschichte waren, blieben nur die Bewegungsmelder am Boden übrig. Rey blickte nachdenklich in den Raum. Da fiel ihr der Sicherungskasten unter ihr auf. Also, echt! Man könnte meinen das DeBear möchte das sein Diamant gestohlen wird. Ein kleiner Knips hier und da und Die Bewegungsmelder versagten ihren Dienst.
Leichtfüßig landete Rey auf dem Boden und steuerte direkt ohne Umschweife auf den Diamanten zu. Der Diamant war noch atemberaubende als auf dem Bild. Das Original ist immer besser. Aber keine Zeit es zu bewundern. Aufmerksam untersuchte Rey den Kasten. Dieser schien durch keinen Alarm gesichert zu sein, also brach sie ihn auf und steckte den Diamanten einfach ein.

Rey war inzwischen in den Lüftungsschächten über dem Erdgeschoss angekommen als plötzlich ein lauter Alarm losschrillte. Was zum Teufel? Sie kroch zum nächstgelegenen Gitter und spähte hindurch. Sie befand sich über einem breitem Gang, indem jetzt Leute hektisch hin und her rannten. Woher kommen die alle auf einmal her. Die sind aber schnell Verärgert beobachtete Rey das Szenario. In der Mitte des Ganges stand ein in Abendgarderobe gekleideter Mann und unterhielt sich wild gestikulierend mit einem Wachmann. Aha, das muss DeBear sein. Die Party hat ihm wohl nicht gefallen.
Von einem Mal auf den anderen war der Gang wieder leer. DeBear  war verschwunden und es war kein Wachpersonal zu sehen.  Jetzt musste sich Rey einen neuen Weg raus suchen, da ihr alter wohl entdeckt wurde. Sie stemmte sich gegen die Wände des Schachts und trat mit aller Kraft gegen das Gitter. Beim zweitem tritt löste sich das Gitter aus seiner Verankerung und fiel klirrend zu Boden. Zum Glück ging der Krach in dem ohrenbetäubendem Alarm unter. Rey sprang aus dem Schacht. Zur ihren linken und rechten befand sich jeweils eine Tür. Da sie keine Zeit zum überlegen hatte schlüpfte sie durch die rechte. Genau noch rechtzeitig, denn jemand war gerade dabei in den Gang einzubiegen.
Rey sah sich im dunklen Zimmer um. Soweit wie sie es, unter diesen Lichtverhältnissen, erkennen konnte befand sie sich in einer Bibliothek. Aus dem Fenster konnte sie bewaffnete Wachposten herumlaufen sehen, die nach ihr suchten. Das wird wohl schwieriger als ich dachte. Plötzlich hörte sie Schritte vor der Tür. Jemand drehte am Türknauf. Rey konnte sich rechtzeitig hinter einem Sofa verstecken. Helles Licht durchflutete den Raum. Ein bewaffneter Wachmann trat ein. Er näherte sich gefährlich nahe Rey’s Stellung. Der Mann blieb direkt vor dem Sofa stehen, konnte jedoch nichts verdächtiges erkennen und drehte um. Rey atmete erleichtert auf. Verdammter Amateur! Für den Augenblick war sie sicher. Doch es könnte gefährlich werden. Rey hatte zwar für alle Notfälle selbst eine Waffe zur Hand, doch es wäre dumm sich den Weg freizuschießen. Sie würde über kurz oder lang den kürzeren ziehen. Rey inspizierte noch mal ihre Pläne. Da ist ja interessant! Diesen Gang runter links befand sich ein Zugang zur Garage. Wenn sie dorthin gelangen konnte....
Rey ging zur Tür und öffnete sie einen Spalt breit. Keiner zu sehen. Mit gezogen Waffe schlich sie an der Wand entlang. Am Ende blieb sie stehen und schielte so unauffällig wie möglich um die Ecke. Ein Wachmann hielt vor der Tür Stellung. Ist zu schaffen! Rey holte tief Luft und Pfiff so laut sie konnte. Der Mann wurde hellhörig und griff vorsichtshalber zur Waffe. Rey pfiff noch mal, diesmal noch lauter. Die Aufmerksamkeit des Mannes wurde entgültig geweckt. Er näherte sich langsam Rey’s Position. Als der Mann in Reichweite war, schnellte Rey um die Ecke und zog dem Mann mit der Waffe eins über den Schädel. Der Mann brach bewusstlos zusammen. Er hat nicht schnell genug reagieren können. Ohne sich weiter um den Mann zu kümmern, ging Rey zur Tür. Diese war unverschlossen.
Die Garage war dunkel, weit und breit keine Menschenseele zu sehen. Perfekt! Rey nahm ihre Taschenlampe und leuchtete ins dunkeln. Eine beträchtliche Ansammlung von Luxuskarossen kam zum Vorschein. Der Mann hat Geschmack! Sie ging zum erstbesten Auto und zog an der Tür. Verschlossen. Doch nicht mehr lange. Mühelos knackte Rey die Tür. Ein Kurzschluss und der Wagen sprang mit einem leisen Schnuren an. Das arme Auto, kam es Rey in den Sinn als sie frontal durch das Garagentor raste. Die Scheinwerfer und die Windschutzscheibe splitterten sofort. Als Rey auf die Einfahrt zuraste, versuchten drei Männer ihr den Weg zu versperren. Sie feuerten auf das Auto in der Hoffnung es dadurch zum stehen zu bringen. Doch als sie merkten das es kein Zweck hatte sprangen sie zur Seite. Rey hatte sie beinahe überfahren. Weitere Männer versuchten dem Wagen hinterher zu rennen, doch Rey hängte sie ab. Einige blieben keuchend stehen, andere rannten zurück zur Garage. Offenbar wollten sie nicht so schnell aufgeben.
Rey machte kurz Halt, um ihre Tasche zu holen und verschwand in Richtung Innenstadt. Im Rückspiegel konnte sie ihre Verfolger erkennen. Doch sie waren zu weit entfern. Rey hatte genug Zeit, um sich aus dem Staub machen zu können. Ein Stück links erspähte Rey ein verlassenes Parkhaus. Sie stellte das Auto da ab und machte sich zu Fuß auf den Weg. Das Auto hätte  sie bloß behindert. Sie verschwand in einer Seitenstraße hinter dem Parkhaus. Nachdem sie sich sicher war, dass keiner sie entdeckt oder sogar verfolgt hatte, zog sie sich um. Die Sachen verstaute sie zurück in die Tasche. Als wäre nichts gewesen trat sie auf die offene Straße. Je näher sie der Innenstadt kam, desto mehr Menschen liefen ihr über den Weg. Keiner Beachtete sie.

Irgendwann am Nachmittag des nachfolgenden Tages kam Rey zu Hause. Richard erwartete sie schon ungeduldig. >Und wie ist es Gelaufen?<
>Bestens<, sagte Rey bloß und genehmigte sich das letzte Bier aus dem Kühlschrank. >Morgen kannst du davon in der Zeitung lesen.<
>Und wo ist er?<
>Wer?<
>Na der Diamant natürlich!<
Rey deutete auf die Tasche, die ihr zu Füße lag. Richard entnahm den Diamanten.
>Und bist du bereit für einen neuen Auftrag<, fragte er
>Das wäre?<
>Es geht um Tanidi.<
Bei dem Namen verzog Rey das Gesicht. Rey konnte den Kerl nicht leiden.
>Er sagt er steckt in der Klemme. Könntest du für ihm nicht ein Gefallen erledigen. Um unsers Geschäftsbeziehung willens. Er hat etwas wichtiges verloren und seine Leute  waren bisher nicht in der Lage es wieder zufinden.<
Rey starte ihren Vater missmutig an. Schließlich willigte sie aber ein. >Aber das ist das letzte mal, das ich etwas für ihn mache.<
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