Schriftgröße  Schriftart  Ausrichtung  Zeilenabstand  Zeilenbreite  Kontrast 

Zur falschen Zeit am falschen Ort

von KayKay
Kurzbeschreibung
GeschichteKrimi / P12 / Gen
Dr. Jordan Cavanaugh
08.11.2006
15.11.2008
3
4.878
 
Alle Kapitel
9 Reviews
Dieses Kapitel
2 Reviews
 
08.11.2006 1.185
 

Hier das heiß ersehnte 2. Kapitel mit reichlich Verspätung. *schäm*
Im Vergleich zum ersten Kapitel bin ich nicht ganz zufrieden, deswegen wäre ich für die ein oder andere Kritik dankbar.

Herzlichen Dank natürlich an meine Reviewschreiber Blume, feufel, KittyCat333 und Ebi Nigiri. *rot werd*


Disclaimer: Die Personen, sowie die vorkommenden Orte gehören nicht mir, ich leih sie mir nur aus. Die Geschichte selbst samt aus meiner Feder.
(besser Kitty?)






Gerret traute seinen Augen nicht, als sie am nächsten Morgen im Doktorkittel vor ihm stand. Gestern hatte er darauf bestanden, dass Jordan mindestens eine Woche daheim blieb. Sich erholte, ausspannte. Er hatte gehofft dass sie wenigstens diesmal auf ihn hören würde.
„Jordan, gehen sie nach Hause und ruhen sie sich aus. Sie sind gestern entführt worden, verarbeiten sie das erstmal!“ argumentierte er kopfschüttelnd. „Genau deswegen bin ich hier. Ich habe es daheim einfach nicht ausgehalten. Bitte Gerret lassen sie mich etwas tun! Ich könnte eine Niere wiegen, ein paar
Rippen spreizen oder den Boden wischen… Irgendetwas. Bitte Gerret.“ Kleinlaut fügte sie hinzu „ich halte es allein daheim nicht aus.“

„Das kann ich ihnen sogar nachfühlen“ er kratzte sich kurz am Kopf und sah nachdenklich zu Boden. „Helfen sie Lily bei der Inventur und dann wären da ja auch noch die Berichte.“
Jordan atmete erleichtert auf, mit einem gequälten Lächeln auf den Lippen. Er legte ihr seine Hand auf die Schulter und verschwand in seinem Büro.

Als Jordan wenig später den Lagerraum betrat, wurde sie von Lily mit einem empörten Gesichtsausdruck begrüßt. Sie war gerade dabei tief Luft zu holen als Jordan abwehrend die Hand hob: „Die Ansprache kannst du dir sparen, das hat Macy schon erledigt. Mir fällt in meiner Wohnung einfach die Decke auf den Kopf, ok?“ „Schon in Ordnung, ich weiß sowieso nicht wie ich darauf gekommen bin, dass du einmal tun würdest was man dir sagt.“ Getroffen lehnte sich die Gerichtsmedizinerin gegen den Türrahmen. „Sooo schlimm bin ich nun wirklich nicht. Oder?“ ein schmerzvoller, fragender Blick lastete nun auf Lily. Verlegen blickte diese auf ihre Hände und wagte es nicht ihr in die Augen zu sehn. „Nicht immer, aber deine selbstzerstörerische Ader ist da nicht gerade hilfreich.“

Das Gespräch der Beiden wurde von einem leisen Klopfen unterbrochen. Nigel steckte vorsichtig seinen Kopf durch die Tür und zog Jordan am Ärmel. „Komm mit, ich hab wahnsinnige Neuigkeiten für dich!“ er hatte dieses triumphierende Grinsen im Gesicht, das die beiden so liebten, dass ihnen aber auch oft maßlos auf die Nerven ging. „Komm schon, lass uns keine Zeit verlieren!“ Er packte seine Kollegin am Ärmel und zog sie davon. „Lily, wir reden später weiter“ brachte Jordan gerade noch heraus, bevor Nigel sie aus dem Lagerraum gezerrt hatte.

Im Flur wartete schon Bug und stand offensichtlich Schmiere. Er winkte kurz und alle verschwanden im angrenzenden Sektionssaal.

Der groß gewachsene Engländer blieb vor einer der Leichen stehen und öffnete den Leichensack wärend er sprach. „Also Jordan, um dich auf den neuesten Stand zu bringen, “ begann Nigel   „übrigens darfst du keinem erzählen, dass du hier warst oder mit mir darüber gesprochen hast, du weißt schon…“ Nigel verzog sein Gesicht und machte eine würgende Bewegung an seinem Hals. „Komm schon“ forderte Jordan genervt „erzähl mir was neues!“ „Ja, genau als würden wir nicht täglich das Gesetz brechen und gegen unsere Anweisungen handeln!“ der Sarkasmus in Bugs Stimme war nicht zu überhören und er funkelte Nigel wütend an.

„Also dann bringen wir’s endlich hinter uns, raus mit der Sprache!“ „Nun denn, so kurz wie möglich und ohne umschweife, das Narbengesicht, das da vor euch liegt wurde gestern zur gleichen Zeit, nur zwei Straßen von deinem unfreiwilligen Tête a Tête, entfernt tot aufgefunden. Erschossen!“

„Erstens war das ganze weder ein Tête a Tête noch ein Kaffeeklatsch und zweitens ist es kaum zu übersehen dass er erschossen wurde.“ Die Gerichtsmedizinerin deutete entnervt auf das Einschussloch in der Brust der rothaarigen Leiche. „Ja ja, schon gut, jedenfalls sein Wagen als auch die darauf sicher gestellten Lackspuren passen zu dem …“ weiter kam er nicht den mit großem gepolter stürmte Woody den Raum und fing an Jordan wüst zu beschimpfen: „Jordan Cavanaugh, was fällt dir ein, gestern wärst du halb abgekratzt, lässt dich entführen und heute versaust du mir auch noch meine Ermittlungen gegen diesen Mistkerl! Konntest du nicht einmal dieses mal deine dreckige Nase aus meinen Angelegenheiten raushalten?“ Er packte Jordan unsanft am Arm, zog sie aus dem Sektionssaal und ließ die anderen Beiden stehen ohne sie zu beachten.

„Ich schlage mir wegen dir die halbe Nacht um die Ohren und was machst du? DU hast nichts Besseres zu tun als DIREKT in die Gerichtsmedizin zu marschieren und dich einzumischen.“ Jordan wollte sich verteidigen doch Woody holte nur kurz Luft und zog sie weiter. „Wenn das rauskommt sind alle meine Beweise vor Gericht unbrauchbar und alles auch wirklich alles ist für die Katz! Willst du etwa, dass dieser Scheißkerl da draußen frei rum läuft? Willst du dass?“ Er starrte die junge Ärztin verärgert an. Sie standen nun vor dem Fahrstuhl, Woody hielt Jordans Jacke unter dem Arm und Ihre Handtasche hing über seiner Schulter. Verschämt sah sie auf den Boden, sie fühlte sich wie ein ertapptes Kind, das beim Naschen erwischt wurde. Doch das hier waren keine Kekse, das hier war ernst.  

Die beiden stiegen in den Fahrstuhl, kleinlaut und verärgert versuchte Jordan sich zu rechtfertigen: “Als ich den Sektionssaal betreten habe wusste ich nicht, dass der Tote etwas mit der Sache zu tun hat.“ „Tu’ nicht so als ob es dich davon abgehalten hätte. Weder heute noch sonst irgendwann, außerdem bist du nicht gerade schreiend davongelaufen als du gehört hast dass die beiden Straftaten zusammenhängen könnten.“ Enttäuscht wandte sich Woody von Jordan ab und reichte ihr ihren Mantel ohne sie eines Blickes zu würdigen.

Vor der Tür angekommen ergriff Woody wieder das Wort: „Ich fahr dich jetzt nach Hause, und wenn du dieses Gebäude in den nächsten Tagen nur einmal betrittst, sorge ich dafür das du dir einen neuen Job suchen kannst, hast du mich verstanden?“

Niedergeschlagen antwortete Jordan: „Jawohl Detektiv Hoyt.“ Mehr sprach Sie die ganze Fahrt nicht.

„Macy sagt dir Bescheid wann du wieder Arbeiten darfst.“ Mit diesen Worten warf er Jordan einfach aus dem Wagen ohne sich weiter von ihr zu verabschieden und fuhr davon.

Eilig holte die junge Frau den Schlüssel aus ihrer Tasche und verschwand im Hauseingang. Sie hatte keine Lust, sich noch einmal um zu sehen. Sie wollte in ihre Wohnung und in Ruhe alle Eindrücke und Fakten des gestrigen Tages sortieren.

Ein Mann war keine zwei Straßen vom Tatort entfernt erschossen worden. Hatte Jack damit zu tun? Hatte er ihn erschossen? War das Jack, der da auf dieser Barre in der Gerichtsmedizin gelegen hatte? Bei diesem Gedanken wurde ihr schlecht. Das konnte nicht Jack sein, das durfte nicht Jack sein. Jordan verdrängte diesen Gedanken. Hatte sie sich etwa in ihren Entführer verliebt? Warum war sie sonst besorgt um ihn? Das ist nur reine Dankbarkeit, beschloss sie für sich, schließlich hatte er allem Anschein nach dafür gesorgt, dass sie gefunden wurde. Er hatte diesen Anonymen Tipp gegeben, wenigstens versuchte sie sich das einzureden.




TBC…
Review schreiben
 Schriftgröße  Schriftart  Ausrichtung  Zeilenabstand  Zeilenbreite  Kontrast