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Für meinen König

von Ash
Kurzbeschreibung
GeschichteLiebesgeschichte / P18 / MaleSlash
Aramis Athos D'Artagnan
14.03.2006
15.10.2006
20
67.255
3
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14.03.2006 4.363
 
D'Artagnan waren die Minuten endlos vorgekommen, in denen er auf diese Tür gestarrt und gewartet hatte. Als sie sich endlich öffnete, machte sein Herz einen Sprung, und er erwiderte den Gruß, mit dem die Diener ihm eine gute Nacht wünschten, reichlich fahrig und ungeduldig.
Als die Türen sich hinter ihnen geschlossen hatten, sprang er sofort auf, rannte zur Tür und wollte sie aufreißen - aber etwas sagte ihm, dass er nicht allzu stürmisch sein sollte. Vielleicht hatte ein Diener noch etwas vergessen, vielleicht war auch Ludwig noch nicht soweit...
Aufseufzend drehte er sich um und lehnte sich mit dem Rücken gegen die Tür. Wenigstens ein bisschen musste er noch warten, wenigstens eine winzige Winzigkeit! Er befahl sich, in Gedanken bis hundert zu zählen, und dann noch einmal, aber als er bei 80 angekommen war, ratterte er die restlichen Zahlen nur noch herunter, wirbelte herum und öffnete die Tür.
Der König stand am Fenster, ihm gegenüber auf genau der anderen Seite des Raumes, lediglich in ein leichtes Hemd gekleidet, und sah ihn an. D'Artagnan musste stehen bleiben und einen Moment lang den Atem anhalten. Er sah so schön aus...
Leise schloss er die Tür hinter sich und ging dann langsam durch den Raum, bis er vor dem König stand. Seine Hand hob sich wie von selbst und legte sich an dessen Wange.
"Ludwig", sagte er leise, und es war das erste Mal, dass er diesen Namen aussprach.
"Charles" flüsterte Ludwig. Er kannte D'Artagnans Vornamen schon sehr lange. Er erinnerte sich sogar noch daran, wie D'Artagnans Vater, der seinerzeit zusammen mit Athos, Porthos und Aramis einer seiner bevorzugten Musketiere gewesen war, stolz von seinem jüngsten Sohn erzählt hatte, der ihm nacheiferte. Aber ihn jetzt auszusprechen war trotzdem seltsam. Sie beide wussten, dass sie diese Namen nur verwenden durften, wenn sie ganz und gar ungestört waren.
Er strich D'Artagnan ebenfalls kurz über die Wange und geleitete ihn dann vom Fenster weg. Sie mussten so unendlich vorsichtig sein und man konnte nie wissen, welche Neugierigen sich im Schlossgarten, auf den das Fenster zeigte, verborgen hielten.
Jetzt standen sie neben dem Bett und Ludwig kam es plötzlich noch größer vor, als es sowieso schon immer war. Plötzlich fühlte er sich sehr unsicher und verloren. Er wollte mit D'Artagnan zusammen sein, aber er getraute sich nicht, den ersten Schritt zu tun. Schon immer war er, was solche Dinge anging, äußerst unsicher gewesen. Sein Verstand sagte ihm, dass D'Artagnan ihn sicher nicht abweisen oder über ihn lachen würde, aber sein Herz klopfte zum Zerspringen und seine Hände zitterten ein wenig.
"Wollen wir... uns hinlegen?" fragte er mit belegter Stimme. Und fand im selben Moment, dass er lächerlich und bemitleidenswert klang. Sicher konnte D'Artagnan ihm ansehen, wie sehr er ihn wollte
D'Artagnan nahm Ludwigs Hände in seine, weil er wusste, dass sie zitterten, und küsste jede davon. "Eine vortreffliche Idee", sagte er und lächelte. "Aber zuerst sollte ich mich ausziehen..."
Er war im Gegensatz zu Ludwig noch vollständig angekleidet, und jetzt ließ er dessen Hände los und machte sich daran, sein Hemd aufzuknöpfen. Allerdings machten ihm seine eigenen Hände, die jetzt ebenfalls anfingen zu zittern, einen Strich durch die Rechnung. Jetzt, wo er tatsächlich hier stand, neben dem Bett des Königs, und drauf und dran war, mit diesem darin zu landen, klopfte sein Herz wie wild, und er war unendlich nervös. Aber seltsamerweise gab ihm Ludwigs Unsicherheit die nötige Sicherheit, um sich selbst jetzt noch souverän zu verhalten. Er wusste, Ludwig brauchte es, dass er ihn im wahrsten Sinne des Wortes an die Hand nahm, und er wollte es ihm schön machen. Er wollte, dass er sich fallen lassen konnte und ihm vertraute.
Mit einer fließenden Bewegung zog er sich kurzerhand sein Hemd mit den störrischen Knöpfen über den Kopf, ließ es auf den Boden fallen und stand jetzt halbnackt vor Ludwig. Sein Atem ging schneller, und er griff nach dessen Hand und legte sie sich auf die Brust, wo sein Herz heftig dagegen klopfte. Mit leicht geöffnetem Mund stieß er zitternd die Luft wieder aus; es fühlte sich an, als wären Ludwigs Fingerspitzen elektrisch auf seiner Haut, und für einen Moment nahm seine Erregung solche Ausmaße an, dass er die Augen schließen und sich auf die Lippe beißen musste.
D'Artagnans Gesichtsausdruck in diesem Moment war so schön, dass es beinahe schmerzte. Ludwig fühlte dessen Muskeln unter der warmen Haut und musste mehrmals schlucken. D'Artagnan war wirklich unglaublich schön. Fast zu schön für einen Mann, und dennoch konnte er fühlen, wie stark und männlich er war.
Gegen ihn kam er sich schwach und geradezu verzärtelt vor. Er selbst war kein besonders guter Fechter und auch sonst nicht besonders gut trainiert. Genau deswegen bewunderte er das so sehr an D'Artagnan. Er trat einen Schritt nach vorne und schmiegte sich gegen dessen Brust. In tiefen Zügen atmete er D'Artagnans angenehmen herben Duft ein. Etwas mehr Mut fassend küsste er ganz sanft dessen Hals und bemerkte erfreut die Gänsehaut, die sich sofort auf D'Artagnans Oberarmen ausbreitete. Es erregte ihn wirklich von ihm berührt zu werden ... das konnte er jetzt auch an anderer Stelle spüren. Schneller atmend presste er sich gegen ihn.
D'Artagnan liebte es, wie zögerlich und sehnsüchtig der König ihn berührte. Seine Arme schlossen sich um ihn und zogen ihn noch näher, und er konnte spüren, dass Ludwig erregt war, genau wie er selbst. Das zu fühlen ließ ihn ganz schwindelig werden, und er atmete tief durch und strich mit seinen Händen über Ludwigs Rücken. Seine Hände wanderten tiefer, aber bevor sie etwa anderes tun konnten, zog er sie wieder weg und machte sich daran, seine Hose zu öffnen. Er gab Ludwig einen Kuss auf den Hals und bückte sich dann, um sie abzustreifen.
Als er sich wieder aufrichtete, genoss er es, einen Moment lang einfach nur völlig nackt und erregt vor dem König zu stehen. Und er genoss es auch über die Maßen, dessen Blick dabei zu sehen.
Nach ein paar Augenblicken nahm er Ludwigs Hand, lächelte ihn an und kletterte dann aufs Bett, wo er sich hinkniete und Ludwig zu sich zog. Ihn verzauberte dessen Unsicherheit, und er nahm sein Gesicht zwischen die Hände und gab ihm einen Kuss, der anfangs zärtlich war und dann immer verlangender wurde.
Mit geschlossenen Augen löste er sich schließlich wieder, und er ließ eine Hand nach unten gleiten, wo sie unter Ludwigs Hemd schlüpfte und mit den Fingerspitzen über dessen Hüfte strich. D'Artagnan atmete schneller, als er mit der anderen Hand das Hemd langsam nach oben schob und sich Ludwigs Körper ansah, der sich bisher immer vor ihm verborgen gehalten hatte. Er hatte ihn unter all den Kleidern, die er sonst immer trug, nicht einmal erahnen können, und jetzt war er neugierig auf ihn. Er wurde nicht enttäuscht; Ludwig war wunderschön für ihn, aber er konnte dessen Unsicherheit spüren.
"Ich liebe Euch", sagte er deswegen leise. "Alles an Euch."
Ludwig kam sich vor, als habe er gerade den schönsten Traum, den er jemals geträumt hatte. Mit dem einen Unterschied, dass er in seinen Träumen meist keine Unsicherheit kannte. Jetzt allerdings fühlte er sich noch immer sehr unsicher und er war heilfroh, dass D'Artagnan alles in die Hand nahm und ihn leitete. Er hätte ihn gerne gefragt, ob er schon Erfahrung in solchen Dingen hatte, aber er wollte diese magische Stimmung nicht dadurch zerstören. Er selbst wusste jedenfalls, dass alles was er bisher erlebt hatte, auch seine bis auf einen missglückten Versuche sich mit der Königin zu vereinigen, nicht das geringste hiermit zu tun hatten. Er erinnerte sich daran, dass er schon gedacht hatte er sei prüde, oder gar impotent, und bei dieser Erinnerung musste er fast ein wenig lächeln. Er war offenbar alles andere als das. Er glühte und bebte im Moment vor Verlangen nach D'Artagnan und seine Erregung drängte ihn so sehr, dass er es bereits jetzt schon kaum noch aushielt. Jede Berührung von D'Artagnan jagte einen Stromschlag durch seinen Körper.
Als er jedoch schließlich nackt vor ihm saß, kehrte seine Befangenheit zurück. Er wusste, dass sein Körper ganz anders war als der D'Artagnans. Zwar war er nicht gerade schmächtig, aber er war sehr schmal gebaut und obwohl D'Artagnan jünger war wirkte er viel kräftiger und männlicher. Umso dankbarer war er ihm, dass er sofort versuchte, ihm Sicherheit zu geben. Trotzdem vergrub er sein Gesicht ein wenig beschämt an D'Artagnans Schulter. Er war es von klein auf gewohnt, dass sein Körper so etwas war wie ein öffentliches Gut. Immer hatte ihm jemand beim Ankleiden oder Baden geholfen. Aber jetzt, wenn D'Artagnan ihn betrachtete, fühlte sich das sehr seltsam an.
"Sieh mich nicht so genau an" flüsterte er. "Ich ... ich fühle mich seltsam, wenn du das tust."
D'Artagnan nickte und strich Ludwig über den Hinterkopf. Was immer dieser brauchte, um sich wohler zu fühlen, er würde es tun - oder eben nicht tun.
"Meine Augen müssen Euch nicht so genau ansehen, wenn Ihr das nicht wollt", flüsterte er und küsste ihn auf den Hals. "Aber ich hoffe, Ihr habt nichts dagegen, wenn meine Hände das tun..."
Und ohne eine Antwort abzuwarten, schickte er seine Hände auf die Reise. Mit geschlossenen Augen erkundete er genauestens jeden Zentimeter von Ludwigs Oberkörper, und obwohl er wahnsinnig erregt war, ließ er sich dabei Zeit. Er konnte Ludwigs Unsicherheit immer noch spüren, und er wollte sie ihm nehmen und vollständig durch etwas anderes ersetzen.
Als er mit seinen Fingern langsam tiefer wanderte, ging sein Atem schwerer als ohnehin schon, und er öffnete die Augen wieder und sah sich fast etwas hilfesuchend in der Dunkelheit um. Das hier war auch für ihn so neu. Er war nicht einmal mit einer Frau intim gewesen, und er hatte sich ja niemals träumen lassen, dass er das einmal mit einem Mann werden würde.
Aber bisher war alles so wunderschön, und auch wenn es ungewohnt war, fiel das kaum ins Gewicht. Mit einer Frau hätte es sich ebenso ungewohnt angefühlt, und hier wusste er aus eigener Erfahrung wenigstens um einige - Techniken...
Er versuchte, Ludwigs Ausdruck zu erkennen, aber der hatte sein Gesicht noch immer an seiner Schulter verborgen, und er konnte lediglich seinen heißen Atem spüren, der seinen Rücken streifte. Mit seinen Fingern strich er Ludwigs Hüfte entlang, und dann nahm er all seinen Mut und all sein Verlangen zusammen und umfasste die Erektion des Königs.
Ludwig zuckte zusammen und fühlte, wie ihm Schauer um Schauer über den Körper lief. Unwillkürlich umklammerte er D'Artagnan etwas fester. D'Artagnan wirkte so selbstsicher bei dem was er tat. Zwar nicht so, als sei das nichts Neues für ihn, aber immerhin so, als wüsste er ganz genau, wo er Ludwig berühren musste und wie. Er durfte im Moment gar nicht daran denken, dass er selbst ein König war und D'Artagnan ein Untergebener. Es fühlte sich genau anders herum an.
Trotzdem sagte er sich, dass er D'Artagnan nicht alles alleine überlassen konnte. So schüchtern er sich im Moment auch fühlte, und so angenehm es war, D'Artagnan alles alleine zu überlassen, so wusste er doch, dass das reichlich ungerecht war. Also nahm er all seinen Mut zusammen und streichelte jetzt ebenfalls D'Artagnans Rücken hinab, und umfasste schließlich, wenn auch etwas zögernd, dessen muskulösen Po. Es war überwältigend zu fühlen, dass D'Artagnan darauf reagiert. Heftiger reagierte, als er es erwartet hatte. Etwas mutiger geworden nahm er den Kopf von D'Artagnans Schulter und suchte nach dessen Lippen, während D'Artagnans Berührungen dort unten immer noch kleine Stromschläge durch seinen Körper jagten.
Ludwig dort zu berühren war nicht so seltsam, wie D’Artagnan es sich vorgestellt hatte. Um genau zu sein, war es in keinster Weise seltsam. Es war wahnsinnig aufregend und fühlte sich sogar irgendwie richtig an. Er lächelte, aber dann machte er ein etwas verdutztes Gesicht und stöhnte im nächsten Moment halblaut auf, als er plötzlich Ludwigs Hände an seinem Po fühlte. Wie um ihn zu ermutigen, griff seine eigene Hand etwas fester zu, und er küsste Ludwig sehnsüchtig, als der nach seinen Lippen suchte.
Mit seiner anderen Hand glitt er jetzt an dessen Rücken hinab, wo er ihn ein wenig gestützt hatte, und streichelte ebenfalls über seinen Hintern. Ludwig hatte eine so weiche Haut, als würde er täglich in Milch baden, wobei - vielleicht tat er das ja.
Er löste den Kuss ein wenig, weil er ihm jetzt endlich ins Gesicht sehen konnte, und er wollte sich vergewissern ob alles in Ordnung war. Außerdem war sein Verlangen jetzt so groß, dass er sich über alles wünschte, der König möge ihn ebenso berühren, wie er es bei ihm tat - es schmerzte beinahe schon, und seine Hüften hoben sich ohne sein Zutun immer wieder verlangend Ludwig entgegen.
"Ist es gut so?", fragte er leise, sein Blick voll Hunger und ein wenig verklärt.
"Ja, das ist gut ... das ist sehr gut" flüsterte Ludwig und war überrascht, wie erregt seine eigene Stimme klang. Er fühlte, dass D'Artagnan wollte, dass er ihn ebenfalls so berührte wie der ihn und er musste auch zugeben, dass es im Moment eine große Erleichterung war, dass D'Artagnan ihn dort streichelte. Es hatte geradezu etwas Erlösendes und machte die Spannung, die sich in ihm aufbaute, erträglicher.
Jetzt fühlte er sich auch viel sicherer, und nach einem weiteren kurzen Zögern, streichelte er über D'Artagnans Hüfte und umfasste dann ebenfalls dessen Erektion. D'Artagnans Aufbäumen zeigte ihm, wie sehr der sich bereits danach gesehnt hatte.
Zum ersten Mal fühlte sich Ludwig bei einer Sache wie dieser wohl und sicher. Vorher war das immer nur eine Qual für ihn gewesen. Eine lästige Aufgabe, aber jetzt war es alles andere als das.
"Ich wünschte, die Zeit würde in diesem Augenblick stehen bleiben" flüsterte er.
"Ich... das wünschte... ich auch", brachte D'Artagnan mühsam hervor. Wie Ludwig ihn jetzt streichelte, das war... Das war einfach der Himmel auf Erden, und fast mehr, als er ertragen konnte. Auch wenn er sich insgesamt sicherer fühlte als der König, jetzt zeigte sich, dass er eben doch noch sehr jung und unerfahren war, und er musste sich fest auf die Lippe beißen, um seine enorme Erregung ein bisschen zu zügeln. Im ersten Moment hätte er sogar fast nach Ludwigs Hand gegriffen und sie wieder weggezogen, aber dazu fühlte es sich dann doch viel zu gut an.
Also versuchte er, sich statt dessen mehr auf sein eigenes Streicheln zu konzentrieren, aber es war nicht leicht, wenn Ludwigs Finger ihn gleichzeitig mit jeder Sekunde dem Paradies ein Stückchen näher brachten.
"Ahhh... Ludwig", presste er hervor und klammerte sich mit seiner Hand fast hilfesuchend an ihn.
Ludwig sah D'Artagnan mit ganz leichtem Erstaunen an. Zwar war er ebenfalls sehr erregt und es fühlte sich wundervoll an, aber D'Artagnan schien bereits ein ganzes Stück weiter zu sein, als er selbst. Seine Überraschung verwandelte sich sofort in wohlige Freude, als er D'Artagnan ins Gesicht sah. Er lächelte ganz leicht und fasste noch etwas fester zu.
"Das ist in Ordnung" flüsterte er ganz nah an D'Artagnans Ohr. "Du bist eben noch jung und ich freue mich, dass es dir so gut... ahhhhh..." in genau diesem Moment hatte D'Artagnan sein Streicheln ebenfalls etwas verstärkt und Ludwig fühlte sich plötzlich, als wäre ein Blitz durch seinen Körper gezuckt. So etwas hatte er noch nie erlebt. Jetzt war es an ihm, sich hilflos an D'Artagnan zu klammernd und er stand ihm jetzt in nichts mehr nach. Das einzige was er noch von sich geben würde war ein hilfloses Stöhnen und er spürte, dass es ihn gleich über die Schwelle tragen würde.
D'Artagnan konnte sich ein kleines, triumphierendes Lächeln nicht verkneifen. Er wusste, dass er jung war, aber anscheinend hatte der König ihm an Beherrschung doch nicht soviel voraus, wie er gedacht hatte.
Sich immer noch an Ludwig festhaltend und diesen gleichzeitig damit stützend, versuchte er, sich auf seine Bewegungen zu konzentrieren. Aber es schien alles irgendwie ineinander überzugehen; er konnte beinahe nicht mehr unterscheiden, was er tat und was Ludwig tat. Er spürte nur diese ins unermessliche wachsende Anspannung in sich, die fast bis ins Unerträgliche anstieg, und seine Hüften drängten sich verzweifelt nach vorne, Ludwigs Hand entgegen...
Und dann kam er. Sein ganzer Körper bäumte sich auf, sein Kopf rollte in seinen Nacken und ein langgezogenes, zitterndes Stöhnen kam über seine Lippen, während er Ludwig immer noch streichelte und die Finger seiner anderen Hand sich fest in dessen Haut gruben. So etwas wie das hier hatte er noch nicht erlebt, und er konnte sich an keine Gelegenheit erinnern, an der er so gewaltig gekommen war...
Ludwig war völlig überwältigt von den Gefühlen, die jetzt auf ihn einstürmten. Er fühlte, dass er schreien musste, aber er war es gewohnt, dass es ihm nicht erlaubt war, seinen Gefühlen so deutlich Ausdruck zu verleihen. Die einzige Möglichkeit, die er im Moment hatte, um das zu verhindern, war, in D'Artagnans Schulter zu beißen. Das tat er so fest, dass ein deutlicher Abdruck zurückblieb. Sein Körper zuckte, als die gewaltige Welle seines Höhepunktes durch ihn hindurchströmte. D'Artagnan konnte sich selbst nur mit Mühe vom Schreien abhalten; er riss den Mund auf, konnte sich dann jedoch gerade noch beherrschen
Nur ganz langsam kam Ludwig wieder auf den Boden der Tatsachen zurück und ließ sich neben D'Artagnan sinken. Erschöpft, glücklich und auch ein wenig verwirrt sah er ihn an. Fasziniert beobachtete er einen winzigen Schweißtropfen der D'Artagnans Stirn hinabrann. Dann fiel sein Blick auf dessen Schulter und er schluckte, als er den beinahe aufs Blut gehenden Abdruck seiner Zähne sah. "Ich habe dir weh getan" flüsterte er schwach und strich zärtlich über die Stelle.
"Nicht so schlimm", sagte D’Artagnan rau und strich selbst einmal mit der Hand darüber, bevor er sie auf Ludwigs Hand legte und ihn glücklich anlächelte Er fühlte seinen ganzen Körper pochen, aber diese Stelle ganz besonders - und natürlich noch eine andere. "Das war es allemal wert." Er schloss die Augen und genoss es unendlich, Ludwig in diesem Moment so nahe zu sein. Er streckte den Arm aus und zog ihn näher an sich, und er konnte Ludwigs Herzschlag fühlen, der immer noch rasch und heftig ging.
"Das war so wunderschön", flüsterte er. "Ich habe noch nie zuvor... Ich meine... Habt Ihr schon mal... mit einem...?"
"Natürlich nicht" sagte Ludwig entrüstet und lächelte im nächsten Moment über sich selbst. Für ihn gab es wahrlich keinen Grund mehr, entrüstet zu sein. "Vorher hätte ich mir so etwas nicht einmal träumen lassen" fügte er hinzu und räkelte sich wohlig neben D'Artagnan. "Und auch alles andere, was ich bisher erlebt habe, war mit dem hier überhaupt nicht zu vergleichen. Wie war es bei dir? Ich meine ... mit Constance?" Er sah D'Artagnan fast ein wenig ängstlich an.
D'Artagnan schüttelte den Kopf. "Ich habe sie ja kaum gekannt. Natürlich hätte ich gerne mal..." Er grinste fast ein bisschen verlegen. "Aber die Zeit, die wir hatten, war einfach zu kurz." Er sah nachdenklich an Ludwig vorbei. Er hatte in den letzten Tagen kaum noch an Constance gedacht. Das war kurz und heftig gewesen, aber sein Herz hatte sich schnell erholt. Es war soviel in so kurzer Zeit passiert, soviel Schreckliches, und dann aber auch wieder so viel Schönes, dass er sich gar nicht richtig in der Lage fühlte, emotional zu sehr auf das alles einzugehen. Er fühlte, dass es ohnehin gesünder war, sich an den schönen Dingen, die sich aus allem ergeben hatten, zu erfreuen. Und eine Sache davon war, dass er jetzt hier neben Ludwig liegen und diesen spüren konnte.
"Ich hatte sowieso... noch nie...", gab er zu. "Ich meine, ich bin noch nie jemandem nahe gekommen, keinem Mädchen und auch keinem Mann." Er küsste Ludwigs nackte Schulter. "Ihr seid der erste, und wenn es nach mir geht, auch der letzte."
Ludwig war natürlich unglaublich froh über D'Artagnans letzte Worte, aber das was er eben erfahren hatte, machte ihn auch sehr nachdenklich. Es wäre ihm fast lieber gewesen, D'Artagnan hätte auch schon mit Frauen geschlafen und ebenfalls festgestellt, dass es nicht das Richtige für ihn war. Wie konnte er denn so wissen, dass das, was er jetzt fühlte, wirklich für immer anhalten würde?
Aber er wischte den düsteren Gedanken zur Seite. Für jetzt war es einfach zu schön, hier in D'Artagnans Armen zu liegen. "Für mich bist du ganz sicher der letzte" flüsterte er. Er dachte auch daran, wie ihm, als er fast noch ein Kind gewesen war, Mädchen und Frauen ans Bett gebracht worden waren, die ihn einweisen sollten in die Kunst der Liebe. Es war jedes Mal katastrophal gewesen, auch wenn er zum Glück nicht jedes Mal kläglich versagt hatte. Irgendwann war alles was damit zu tun hatte für ihn zu einer reinen Tortur geworden. Erst D'Artagnan hatte ihm gezeigt, dass es auch etwas unglaublich schönes sein konnte.
"Morgen nehme ich mir den Tag frei" flüsterte er. "Dann reiten wir aus. Nur wir beide. Und ich zeige dir meinen liebsten Platz."
Als D'Artagnan das hörte, strahlte er so sehr, dass er es fast heller machte im Zimmer. "Wirklich?", fragte er, und seiner Stimme hörte man seine unbändige Freude genau an. Das war genau das, was er sich wünschte: Mit Ludwig ausreiten und irgendwo ganz alleine sein, ihn nur für sich haben...
"Das ist so schön!", sagte er und gab Ludwig einen überschwänglichen Kuss. Er umarmte ihn fest und schloss lächelnd die Augen. In diesem Moment war er so völlig mit sich und der Welt im Reinen, so völlig zufrieden und glücklich...
Im nächsten Moment schreckte er ein wenig hoch und rieb sich mit einer Hand die Augen. Er durfte nicht einschlafen! Das war das Dumme... Sie würden bestimmt nie wirklich eine ganze Nacht zusammen verbringen können. Dabei wünschte er sich so sehr, Ludwig immer bei sich zu spüren, ihn die ganze Nacht im Arm zu halten und dazusein, wenn er wieder diese Träume hatte...
Er schüttelte ein bisschen den Kopf, um sich wacher zu machen, und richtete sich auf einen Ellenbogen auf. "Ich habe Angst, dass ich einschlafe", gestand er. "Das darf nicht passieren."
"Ja da hat du Recht" Ludwig drehte sich träge zu D'Artagnan und streichelte mit einem Finger ein bisschen über dessen Unterarm. Er selbst hatte daran in diesem Moment überhaupt nicht gedacht. Er war wirklich manchmal erschreckend gedankenlos. Er seufzte leise. "Als König ist man leider manchmal unfreier, als der ärmste Bauer" sagte er bedauernd. "Für mich gäbe es jetzt nichts Schöneres, als in deinem Arm zu schlafen, D'Artagnan."
Er rückte wieder etwas näher. Wenn er bei D'Artagnan war, konnte er die ganzen unangenehmen Gedanken vertreiben. Die daran, dass er einen Erben zeugen musste zum Beispiel und dass sein Reich eine starke Hand brauchte. Stärker als seine eigene vermutlich. Und auch den Gedanken daran, dass er viele Feinde hatte, oder dass er bald eine strapaziöse Reise unternehmen musste. Immerhin hatte er jemanden der ihn liebte und wer konnte das schon von sich behaupten.
"Es ist wirklich besser du gehst jetzt, bevor wir einschlafen" seufzte er leise und ihm war anzumerken, dass er ich alles andere wünschte als das.
D'Artagnan nickte schweren Herzens, beugte sich vor und küsste Ludwig auf die Stirn. Es schmerzte ihn mehr, als er gedacht hatte, jetzt gehen zu müssen - jetzt, wo er Ludwig endlich so nahe sein durfte. Er wollte nicht schlafen gehen ohne ihn in seinen Armen, und er wollte nicht aufwachen, ohne dass Ludwig das erste war, was er sah.
Aber es ging nicht, und er musste den König schützen. Er durfte nicht bleiben. Mit einiger Überwindung richtete er sich auf, blieb ein paar Sekunden am Bettrand sitzen und stand dann auf, um seine Klamotten vom Boden aufzuklauben. Sie anzuziehen machte keinen Sinn, weil er drüben ohnehin in sein Nachthemd schlüpfen würde, also trat er nackt wieder ans Bett, wühlte ein bisschen mit der Hand unter der Decke und beförderte Ludwigs Hemd wieder zutage.
"Zieht Euch das wieder an", sagte er und reichte es ihm. "Es ist kalt, und wenn die Diener morgens hereinkommen und Ihr seid nackt..." Er grinste ein wenig und half Ludwig dann beim Überstülpen des Nachthemdes. Dann konnte er nicht anders, als sich noch einmal an den Rand des Bettes zu setzen, sich seine Klamotten in den Schoß zu legen und mit seinen Händen nach Ludwigs zu greifen.
"Es war so schön", sagte er leise. "Und wenn morgen die Sonne scheint und alle anderen erst einmal wieder um uns herum sind, dann zweifelt nicht mehr an mir, wenn ich mit Mühe versuche, mir nichts anmerken zu lassen." Er sah Ludwig ernst an und strich mit den Daumen über dessen Handrücken. "Ich freue mich auf den Ausritt." Er beugte sich vor, um Ludwig noch einen innigen Kuss zu geben.
Ludwig genoss diesen letzten Kuss noch einmal vollkommen und sah dann D'Artagnan nach, der in sein Zimmer verschwand, nicht ohne sich an der Tür noch einmal nach ihm umzudrehen.
Dann legte er sich seufzend zurück in seine Kissen, die jetzt nach D'Artagnan dufteten. Er kuschelte sich fest in seine Decke ein und ließ alles was eben passiert war noch einmal an sich vorbeiziehen. Er fühlte sich fast von D'Artagnan umarmt, als er schließlich einschlief.




A/N: Viele Grüße an die treuen Reviewer, und vielen lieben Dank! :-)
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