Geschwister
von El Jugador
Kurzbeschreibung
Fanfic zu Pixars "Die Unglaublichen". Spielt zwischen der Szene, in der Flash und Violetta vor der Feuerwelle flüchten und ihrem Erwachen im Dschungel. Was würde eine schon fast erwachsene große Schwester wohl über ihren nervtötenden kleinen Bruder denken? (Nicht völlig ernstzunehmen)
GeschichteHumor / P6 / Gen
01.01.2005
01.01.2005
1
2.976
3
01.01.2005
2.976
Mein erster Fanfic zum Thema "Die Unglaublichen". Die Geschichte findet nach Flashs und Violettas Flucht vor der Feuerwelle und vor ihrem Erwachen im Dschungel statt. Ich hoffe mal, sie ist nicht zu kitschig geworden, aber ich mag die beiden einfach.
Disclaimer: "Die Unglaublichen" gehören Pixar/Disney
Geschwister
Das Mädchen erwachte abrupt. Im ersten Augenblick wusste es nicht, wo es sich befand und sah sich verständnislos um. Verschlafen fragte es sich, wie schnell Zimmerpflanzen eigentlich wachsen konnten, da ihr Raum anscheinend völlig zugewachsen war. Gleichzeitig meldeten sich seine Knochen, dass das Bett anscheinend über Nacht versteinert war. Dann klärten sich seine Gedanken und es erkannte, wo es sich befand: Auf der Insel, von der aus man es beschossen hatte!
Violetta Parr zog eine Schnute und rieb sich die Rippen. Vom Schlafen auf dem harten Boden taten sie ganz schön weh, woran ihr schmächtiger Körperbau nicht ganz unschuldig war. Jetzt, als ihr Kopf den Schlaf abstreifte, fielen ihr auch die Geschehnisse des vergangenen Tages wieder ein. Begonnen hatte er ziemlich normal, bis ihre Mutter fuchsteufelswild von ihrem Besuch bei ihrer "alten Freundin" heimgekommen war. Nachdem Flash ihr dann diese seltsamen Kostüme geklaut hatte, war ihr die Sache so mysteriös vorgekommen, dass sie ihrer Mutter trotz Verbots in ihren Jet nachgeschlichen war. Wieso brauchte diese einen solch teuren Super-Anzug, um ihren Vater zur Rede zu stellen, weswegen auch immer?
Dann war alles wie in einem Alptraum Schlag auf Schlag gekommen: Sie waren beschossen worden, wären beinahe in den Tod gestürzt und hatten sich nur mit knapper Not auf diese Insel voll zwielichtiger Typen retten können. Und schließlich hatte ihre Mutter sie auch noch allein gelassen, weil sie ihren Ehemann suchen wollte, dem vermutlich eine gewaltige Abreibung bevorstand. Und jetzt saß sie hier mitten im Dschungel, zusammen mit...
Jetzt erst erinnerte sich Violetta, dass sie ja nicht alleine hier war. Hastig drehte sie sich um. Ihr kleiner Bruder Flash, der inoffizielle Halter jedes Geschwindigkeitsrekordes der Welt, lag noch immer zusammengekauert am anderen Ende der Lichtung und schlief geräuschvoll. In einer ihrer seltenen gemeinsamen Entscheidungen hatten sie beschlossen, so weit wie möglich entfernt vom anderen zu schlafen, solange sie auf der kleinen Lichtung blieben, zu der sie nach diesem Raketenstart geflüchtet waren. Violetta presste die Lippen zusammen. Dieses Schnarchen war es wahrscheinlich gewesen, was sie aufgeweckt hatte. Konnte die kleine Pest sie nicht einmal im Schlaf in Ruhe lassen?
Das Mädchen fluchte ungehemmt. Wieso mussten solche Dinge ausgerechnet ihr passieren? Schon durch ihre Kräfte hatte sie mit anderen Menschen nur Probleme und jetzt auch noch das! Wieso musste sie unbedingt Superkräfte haben? Sie hatte nicht darum gebeten! Wenn es nach ihr gegangen wäre, wäre sie ein stinknormales Mädchen gewesen, das sich nur um ihren Freund Sorgen machen musste. Ihre Lippen verzogen sich in Bitterkeit. Nun, DAS war eine Sorge, die ihr dank ihrer Kräfte erspart geblieben war. Niemand mochte Freaks wie sie.
Mit zunehmender Wut registrierte sie, dass Flash noch immer unruhig war. Wenn er vorhatte, in dieser Lautstärke weiter zu schnarchen, bis ihre Mutter zurückkam, dann hatte er ein Problem! Violetta setzte sich auf und kroch zu der schlafenden kleinen Gestalt hinüber, um sie kräftig durchzuschütteln. Natürlich würde Flash nicht erfreut sein, so heftig geweckt zu werden, aber ein Teil von ihr freute sich schon auf den unvermeidbaren Streit. Sie wollte endlich an irgendjemandem ihre Wut auslassen, und wer eignete sich dafür besser als ein nervtötender kleiner Bruder?
Sie streckte ihre Hand aus, um Flash an der Schulter zu packen, als sie plötzlich innehielt. Sie horchte einen Augenblick und registrierte, dass der Junge gar nicht schnarchte. Das, was sie für Schnarchen gehalten hatte, waren gemurmelte Worte. Er redete im Schlaf! Unschlüssig fragte sie sich, ob sie ihn trotzdem wachrütteln sollte, aber dann zog sie die Hand zurück. Sie wusste selbst nicht, warum, aber sie fand sich dabei wieder, sich hinzusetzen und Flash zuzuhören. Zuerst war er sehr schwer zu verstehen, aber als er sich im Schlaf herumwarf und ihr sein Gesicht zudrehte, wurde es einfacher.
"Mom..."
Violetta zog amüsiert die Augenbrauen hoch. Sie grinste heimtückisch. Der ach-so-große und ach-so-erwachsene Flash rief im Schlaf nach seiner Mutter! Sie freute sich ungeheuer darauf, ihm das genüsslich unter die Nase reiben zu können, sobald er sie das nächste Mal belästigte, was nicht lange auf sich warten lassen würde. Bei den nächsten Worten, die er von sich gab, verging ihr das Lachen allerdings... gründlich.
"Feuer...", murmelte der Junge und zuckte im Schlaf zusammen. "Höhle... nicht schnell genug... Feuer... Mom, hilf mir!"
Violetta starrte betroffen auf Flash hinab, der wieder zusammenzuckte und sich zu einer Kugel zusammenrollte. Man musste kein Genie sein um zu wissen, dass er vermutlich von dem Zwischenfall heute Abend träumte, bei dem sie beide beinahe gegrillt worden wären. Aber im Gegensatz zur Realität schaffte er es anscheinend im Traum nicht, schnell genug aus der Höhle zu fliehen.
Wieso sollte er etwas träumen, was gar nicht passiert war? Er war schnell genug gewesen, um sie beide aus der Höhle hinauszuschaffen, bevor die Feuerwelle sie eingeholt hatte. Beschämt musste sich Violetta eingestehen, dass er tatsächlich ihre beiden Leben gerettet hatte, während sie ihre Wut an ihm abreagieren hatte wollen.
"Hilf mir", flehte ihr Bruder im Schlaf. Eine einzelne Träne kroch unter seiner schwarzen Maske hervor und lief über seine Wange. "Mom, hilf mir..."
Instinktiv hob Violetta die Hand und wischte die Träne aus Flashs Gesicht. Als ihr bewusst wurde, was sie da tat, erstarrte sie in dieser Position. Sie fasste ihren Bruder niemals an, niemals, außer um sich mit ihm zu prügeln! Hastig zog sie die Hand weg, als hätte sie sich verbrannt. Sie spürte, wie sie rot wurde und war plötzlich sehr froh, dass Flash so fest schlief. Sie betrachtete ungläubig ihre Hand und dann ihren Bruder, der nun ruhig lag.
Wieso hatte sie das getan? Flash und sie konnten sich nicht ausstehen. Es verging kein Tag, an dem sie nicht aneinander gerieten, außer sie verließen ihre Zimmer nicht. Und da dabei nicht nur die normale geschwisterliche Abneigung zwischen Bruder und Schwester mitspielte, sondern auch ihre aufgestauten Aggressionen (zumindest bei ihr war das so), waren diese Zusammenstöße meist ziemlich heftig.
Hatte sie Mitleid mit Flash gehabt? Violetta war versucht, diese Frage empört beiseite zu schieben, doch dann zögerte sie. Ihr Bruder war eine arrogante, eingebildete Nervensäge, die keine Gelegenheit ausließ, um ihr eins auszuwischen, aber hier war er nur ein kleiner Junge, der um sein Leben fürchten musste! Herrgott, vor ein paar Stunden war er noch in der Schule gewesen und jetzt war auf sie geschossen worden! Und dann war auch ihre Mutter, die gewusst hatte, was zu tun war, verschwunden. Sie hatte selbst wahnsinnige Angst vor dem, was hier passieren konnte... was musste Flash erst durchmachen, der sich als Kind in einer für Erwachsene gefährlichen Situation befand?
Violetta fühlte sich hilflos. Sie hatte nicht die geringste Ahnung, was sie tun sollte, zumal Flash sich wieder unruhig zu bewegen begann. Der Gedanke, sich dem nervtötenden Zwerg vor ihr noch einmal zu nähern, stieß sie ab... aber gleichzeitig fühlte sie den Drang, ihren Bruder zu trösten. Das Mädchen fluchte abermals im Geiste. Dafür waren Mütter da, nicht sie! Die Situation war lächerlich und Ekel erregend und peinlich! Gleich darauf drängte sich aber ein unerwünschter Gedanke in ihr Bewusstsein. Ihre Mutter hatte ihr die Verantwortung übertragen, solange sie nach ihrem Mann suchte. Das hieß, dass sie auch hierfür zuständig war, egal wie sehr sie sich wünschte, nie aufgewacht zu sein.
Sie schluckte. Sehr, sehr langsam berührte ihre Hand seine Wange. Im ersten Moment verzogen sich ihre Lippen vor Scham und Widerwillen, dennoch beließ Violetta ihre Hand dort, wo sie war, zumal Flash sich im Schlaf entspannte. Sie wusste nicht so recht, was mit ihr los war. Ein Teil von ihr wünschte sich mit aller Inbrunst, ihre Verfolger würden sie finden, damit diese Situation endlich endete, aber ein anderer erinnerte sich an die Worte ihrer Mutter... und es gab auch noch einen weiteren, den sie mit aller Macht zu verdrängen suchte. Jener, der ihr zuflüsterte, dass sie diese Berührung mochte.
Das war natürlich Unsinn! Sie machte das nur, weil ihre Mutter ihr das Kommando übertragen hatte! Ihre Hand glitt zu Flashs Schulter hinab und streichelte seinen Arm. Der Junge atmete nun ruhig und regelmäßig. Die Andeutung eines Lächelns lag auf seinen Lippen. Violetta versuchte den Gedanken zurückzudrängen, dass Flash im Moment wirklich wie ein schutzbedürftiges Kind wirkte, nicht wie der hyperaktive Wirbelwind von zu Hause.
"Mom...", seufzte er leise.
Violettas Hand zuckte zurück und sie wurde vor Schreck unsichtbar. Als sie sich wieder gefangen hatte und wieder sichtbar geworden war, hatte ihr Gesicht die Farbe Tomatenrot angenommen. Das ging eindeutig zu weit! Okay, Schluss damit! Flash schlief jetzt ruhig, das hieß wohl, dass sie ihre Pflicht erfüllt hatte. Rasch drehte sie sich um und kroch zu ihrem Schlafplatz zurück. Sie rollte sich zusammen und versuchte sich zu beruhigen, auch wenn die rote Farbe nur langsam aus ihrem Gesicht weichen wollte.
Dummerweise wollte der Schlaf nicht kommen, auch wenn Flash jetzt weitgehend ruhig war. Ihre Gedanken waren immer noch viel zu aufgewühlt, als dass sie hätte schlafen können. Sie rieb immer wieder geistesabwesend ihre Hand, so als ob sie etwas vermisste... nein, sie vermisste NICHTS!
Violetta presste die Augen zusammen und fluchte abermals. Was war nur mit ihr los? Normalerweise war ihr keine Distanz zu groß, wenn sie zwischen ihr und Flash lag. Sie verachteten sich mit einer Leidenschaft, zu der nur Erzfeinde oder Geschwister in der Lage waren. Wieso war ihr so unwohl? Lag es daran, dass er sie "Mom" genannt hatte? Ja, das musste es sein.
Nach zwei schlaflosen Minuten gestand sie sich ein, dass es das nicht war. Sie fühlte sich unwohl, weil Flash ihre Berührung, wenn auch unbewusst, genossen hatte. Und sie ebenfalls. Ihre Wangen färbten sich wieder rot. Sie presste die Lippen aufeinander. Das war so endlos PEINLICH! Wenn irgendjemand irgendwann davon erführe, dann würde sie vor Scham sterben, das wusste sie. Gleichzeitig war sie wütend auf sich selbst. Verdammt, sie hatte schon genug Probleme! Sie befand sich auf einer Insel voller Feinde, ihre Eltern waren nicht da und sie konnte an nichts anderes denken als...
Plötzlich klickte es in ihrem Kopf. Sie riss die Augen auf, drehte sich um und starrte die schlafende Gestalt Flashs an. Der Junge murmelte nicht mehr im Schlaf, aber er wirkte auch nicht mehr so ruhig wie zuvor, als sie bei ihm gewesen war. Sie konnte es wegen seiner Maske nicht gut erkennen, aber sie glaubte, dass seine Augenlider flatterten.
Natürlich. Erleichterung durchfuhr Violetta, als sie endlich den Grund für diese plötzlichen Gefühle erkannte. Sie waren beide sehr jung. Sie befanden sich in einer gefährlichen Situation. Und sie waren allein. Sie hatte schlicht und einfach Angst, erkannte sie. Und Flash zu trösten hatte ihr geholfen, diese Angst zu verdrängen. Violetta atmete erleichtert auf. Also war das alles nur vorübergehend. Gut, denn sie bezweifelte, dass sie Flash jemals wieder ins Gesicht hätte sehen können, wenn diese Gefühle... tiefer gewesen wären.
Wäre ihre Mutter in diesem Augenblick bei Violetta gewesen, hätte sie mit Sicherheit gelächelt. Das Mädchen war zu hundert Prozent ein Teenager. Sich mit kleinen, frechen Brüdern abzugeben war für diese Art Mensch schon ein Tabu, sie zärtlich zu berühren schlicht und einfach ein Sakrileg. Teenies fühlten sich erwachsen, und das bedeutete, dass sie laut ungeschriebenem Gesetz auf Jüngere hinabzusehen hatten. Auf der ganzen Welt stritten sich jüngere und ältere Geschwister, weil die Älteren sich für reifer hielten, während sie für die Jüngeren lediglich überheblich und arrogant waren. Deshalb hätte Helen verstanden, warum Violetta so große mit Scham gepaarte Erleichterung verspürte, nun da sie glaubte, dass ihre Gefühle nur von ihrer Angst herrührten. Auch wenn es die ältere Frau unglaublich amüsiert hätte.
Violetta lachte nervös, wurde aber schnell wieder ernst. Was sollte sie jetzt machen? Was war, wenn Flash wieder unruhig wurde? Sie gab sich einen mentalen Stoß. Was war... wenn sie nicht mehr einschlafen konnte? Es wäre die Hölle, die ganze Nacht hier wach zu liegen, aber sie war sich ziemlich sicher, dass sie keinen Schlaf finden würde. Zumindest... nicht...
In Violettas Blick lag Horror, als sie den Blick wieder zu Flash wandte. Sie fragte sich, ob sie nun den Verstand verlor, weil sie auch nur an diese Möglichkeit DACHTE, aber verglichen mit einer durchwachten Nacht im kalten Dschungel... Das Mädchen erhob sich und krabbelte langsam zu seinem Bruder hin. Dabei bombardierte es sein Geist mit seinem Zwiegespräch.
Er ist eine Nervensäge!
Unbestreitbar.
Ohne ihn hättest du viel weniger Probleme!
Wahrscheinlich.
Ihr werdet einander nie und nimmer mögen!
Gut möglich.
Wenn du tust, was du vorhast, wird es für ihn genauso peinlich sein wie für dich! Das wird er dir nie verzeihen!
Zweifellos.
Aber WARUM tust du es dann?
Violetta dachte über diese Frage nach, als sie sich neben ihrem Bruder hinlegte, sodass nur eine halbe Armlänge zwischen ihnen lag. Sie achtete darauf, ihn nicht zu berühren, obwohl sie tief im Inneren wusste, dass das im Schlaf dennoch passieren konnte. Obwohl es immer noch fast unerträglich peinlich war, fühlte sie doch, wie sie sich entspannte, sobald sie sein ruhiges Atmen hinter sich hörte. Sie war sich sicher, dass Flash sie nicht beschützen konnte, wenn hier wirklich etwas Gefährliches passierte, aber das spielte keine Rolle. Wichtig war nur, dass sie nicht allein war.
"Weil er hier ist", beantwortete sie die Frage, die sie sich selbst gestellt hatte. "Und weil ich ihn ebenso sehr brauche wie er mich. Das genügt."
Und das war die Wahrheit. Das warme Gefühl in ihrem Bauch, welches die Angst vor dem Unbekannten wenigstens in diesem Moment vertrieb, bewies es. Zufrieden lächelnd schloss Violetta die Augen und lauschte den Atemzügen ihres Bruders, die sie langsam ins Reich der Träume hinübergleiten ließen. In ihren letzten wachen Augenblicken fragte sie sich, was sie Flash am nächsten Tag sagen sollte, wenn er fragte, wieso sie plötzlich so nahe bei ihm schlief. Doch sie kam nicht mehr dazu, diese Frage zu beantworten.
Wäre ihre Mutter in diesem Augenblick bei ihren Kindern gewesen, hätte sie vermutlich Flashs Arm um Violettas dünne Taille gelegt. Sie hätte gewusst, dass die Angst nur ein Grund war, weshalb ihre Tochter die Nähe ihres Bruders suchte. Helen hatte selbst mit ihrem Mann erlebt, wie gemeinsam durchlebte Gefahren die Herzen zweier Menschen verbinden konnten. So gefährlich ihre Lage auf dieser Insel auch war, vielleicht hatte sie doch etwas Gutes, wenn Flash und Violetta auf diese Weise erkannten, dass Verachtung manchmal nur dazu diente, Verständnis und Liebe zu verdecken. Und obwohl Flash beim Aufwachen den größten Schock seines Lebens bekam, als er erkannte, dass er an seine rechthaberische, überhebliche, ständig mies gelaunte Schwester gekuschelt geschlafen hatte, musste er sich doch selbst eingestehen, dass es sich nicht so ekelhaft angefühlt hatte, wie er es gerne glauben wollte. Er musste sich eingestehen, dass er sich geborgen gefühlt hatte.
Violetta war froh, dass ihr Bruder sie nie auf diese Nacht ansprach, obwohl er vor ihr aufwachte. Sie schob es auf die Aufregung am nächsten Tag. Aber sie wusste, dass sie in dieser Nacht begonnen hatte, ihn besser zu verstehen. So sehr es einer schon fast erwachsenen Schwester eben möglich war, ihren nervtötenden Bruder zu verstehen.
Ihre Mutter hätte das kindische Benehmen ihrer Kinder sehr amüsiert.
Vielleicht war es ganz gut, dass Helen in dieser Nacht nicht bei ihnen war.
Disclaimer: "Die Unglaublichen" gehören Pixar/Disney
Geschwister
Das Mädchen erwachte abrupt. Im ersten Augenblick wusste es nicht, wo es sich befand und sah sich verständnislos um. Verschlafen fragte es sich, wie schnell Zimmerpflanzen eigentlich wachsen konnten, da ihr Raum anscheinend völlig zugewachsen war. Gleichzeitig meldeten sich seine Knochen, dass das Bett anscheinend über Nacht versteinert war. Dann klärten sich seine Gedanken und es erkannte, wo es sich befand: Auf der Insel, von der aus man es beschossen hatte!
Violetta Parr zog eine Schnute und rieb sich die Rippen. Vom Schlafen auf dem harten Boden taten sie ganz schön weh, woran ihr schmächtiger Körperbau nicht ganz unschuldig war. Jetzt, als ihr Kopf den Schlaf abstreifte, fielen ihr auch die Geschehnisse des vergangenen Tages wieder ein. Begonnen hatte er ziemlich normal, bis ihre Mutter fuchsteufelswild von ihrem Besuch bei ihrer "alten Freundin" heimgekommen war. Nachdem Flash ihr dann diese seltsamen Kostüme geklaut hatte, war ihr die Sache so mysteriös vorgekommen, dass sie ihrer Mutter trotz Verbots in ihren Jet nachgeschlichen war. Wieso brauchte diese einen solch teuren Super-Anzug, um ihren Vater zur Rede zu stellen, weswegen auch immer?
Dann war alles wie in einem Alptraum Schlag auf Schlag gekommen: Sie waren beschossen worden, wären beinahe in den Tod gestürzt und hatten sich nur mit knapper Not auf diese Insel voll zwielichtiger Typen retten können. Und schließlich hatte ihre Mutter sie auch noch allein gelassen, weil sie ihren Ehemann suchen wollte, dem vermutlich eine gewaltige Abreibung bevorstand. Und jetzt saß sie hier mitten im Dschungel, zusammen mit...
Jetzt erst erinnerte sich Violetta, dass sie ja nicht alleine hier war. Hastig drehte sie sich um. Ihr kleiner Bruder Flash, der inoffizielle Halter jedes Geschwindigkeitsrekordes der Welt, lag noch immer zusammengekauert am anderen Ende der Lichtung und schlief geräuschvoll. In einer ihrer seltenen gemeinsamen Entscheidungen hatten sie beschlossen, so weit wie möglich entfernt vom anderen zu schlafen, solange sie auf der kleinen Lichtung blieben, zu der sie nach diesem Raketenstart geflüchtet waren. Violetta presste die Lippen zusammen. Dieses Schnarchen war es wahrscheinlich gewesen, was sie aufgeweckt hatte. Konnte die kleine Pest sie nicht einmal im Schlaf in Ruhe lassen?
Das Mädchen fluchte ungehemmt. Wieso mussten solche Dinge ausgerechnet ihr passieren? Schon durch ihre Kräfte hatte sie mit anderen Menschen nur Probleme und jetzt auch noch das! Wieso musste sie unbedingt Superkräfte haben? Sie hatte nicht darum gebeten! Wenn es nach ihr gegangen wäre, wäre sie ein stinknormales Mädchen gewesen, das sich nur um ihren Freund Sorgen machen musste. Ihre Lippen verzogen sich in Bitterkeit. Nun, DAS war eine Sorge, die ihr dank ihrer Kräfte erspart geblieben war. Niemand mochte Freaks wie sie.
Mit zunehmender Wut registrierte sie, dass Flash noch immer unruhig war. Wenn er vorhatte, in dieser Lautstärke weiter zu schnarchen, bis ihre Mutter zurückkam, dann hatte er ein Problem! Violetta setzte sich auf und kroch zu der schlafenden kleinen Gestalt hinüber, um sie kräftig durchzuschütteln. Natürlich würde Flash nicht erfreut sein, so heftig geweckt zu werden, aber ein Teil von ihr freute sich schon auf den unvermeidbaren Streit. Sie wollte endlich an irgendjemandem ihre Wut auslassen, und wer eignete sich dafür besser als ein nervtötender kleiner Bruder?
Sie streckte ihre Hand aus, um Flash an der Schulter zu packen, als sie plötzlich innehielt. Sie horchte einen Augenblick und registrierte, dass der Junge gar nicht schnarchte. Das, was sie für Schnarchen gehalten hatte, waren gemurmelte Worte. Er redete im Schlaf! Unschlüssig fragte sie sich, ob sie ihn trotzdem wachrütteln sollte, aber dann zog sie die Hand zurück. Sie wusste selbst nicht, warum, aber sie fand sich dabei wieder, sich hinzusetzen und Flash zuzuhören. Zuerst war er sehr schwer zu verstehen, aber als er sich im Schlaf herumwarf und ihr sein Gesicht zudrehte, wurde es einfacher.
"Mom..."
Violetta zog amüsiert die Augenbrauen hoch. Sie grinste heimtückisch. Der ach-so-große und ach-so-erwachsene Flash rief im Schlaf nach seiner Mutter! Sie freute sich ungeheuer darauf, ihm das genüsslich unter die Nase reiben zu können, sobald er sie das nächste Mal belästigte, was nicht lange auf sich warten lassen würde. Bei den nächsten Worten, die er von sich gab, verging ihr das Lachen allerdings... gründlich.
"Feuer...", murmelte der Junge und zuckte im Schlaf zusammen. "Höhle... nicht schnell genug... Feuer... Mom, hilf mir!"
Violetta starrte betroffen auf Flash hinab, der wieder zusammenzuckte und sich zu einer Kugel zusammenrollte. Man musste kein Genie sein um zu wissen, dass er vermutlich von dem Zwischenfall heute Abend träumte, bei dem sie beide beinahe gegrillt worden wären. Aber im Gegensatz zur Realität schaffte er es anscheinend im Traum nicht, schnell genug aus der Höhle zu fliehen.
Wieso sollte er etwas träumen, was gar nicht passiert war? Er war schnell genug gewesen, um sie beide aus der Höhle hinauszuschaffen, bevor die Feuerwelle sie eingeholt hatte. Beschämt musste sich Violetta eingestehen, dass er tatsächlich ihre beiden Leben gerettet hatte, während sie ihre Wut an ihm abreagieren hatte wollen.
"Hilf mir", flehte ihr Bruder im Schlaf. Eine einzelne Träne kroch unter seiner schwarzen Maske hervor und lief über seine Wange. "Mom, hilf mir..."
Instinktiv hob Violetta die Hand und wischte die Träne aus Flashs Gesicht. Als ihr bewusst wurde, was sie da tat, erstarrte sie in dieser Position. Sie fasste ihren Bruder niemals an, niemals, außer um sich mit ihm zu prügeln! Hastig zog sie die Hand weg, als hätte sie sich verbrannt. Sie spürte, wie sie rot wurde und war plötzlich sehr froh, dass Flash so fest schlief. Sie betrachtete ungläubig ihre Hand und dann ihren Bruder, der nun ruhig lag.
Wieso hatte sie das getan? Flash und sie konnten sich nicht ausstehen. Es verging kein Tag, an dem sie nicht aneinander gerieten, außer sie verließen ihre Zimmer nicht. Und da dabei nicht nur die normale geschwisterliche Abneigung zwischen Bruder und Schwester mitspielte, sondern auch ihre aufgestauten Aggressionen (zumindest bei ihr war das so), waren diese Zusammenstöße meist ziemlich heftig.
Hatte sie Mitleid mit Flash gehabt? Violetta war versucht, diese Frage empört beiseite zu schieben, doch dann zögerte sie. Ihr Bruder war eine arrogante, eingebildete Nervensäge, die keine Gelegenheit ausließ, um ihr eins auszuwischen, aber hier war er nur ein kleiner Junge, der um sein Leben fürchten musste! Herrgott, vor ein paar Stunden war er noch in der Schule gewesen und jetzt war auf sie geschossen worden! Und dann war auch ihre Mutter, die gewusst hatte, was zu tun war, verschwunden. Sie hatte selbst wahnsinnige Angst vor dem, was hier passieren konnte... was musste Flash erst durchmachen, der sich als Kind in einer für Erwachsene gefährlichen Situation befand?
Violetta fühlte sich hilflos. Sie hatte nicht die geringste Ahnung, was sie tun sollte, zumal Flash sich wieder unruhig zu bewegen begann. Der Gedanke, sich dem nervtötenden Zwerg vor ihr noch einmal zu nähern, stieß sie ab... aber gleichzeitig fühlte sie den Drang, ihren Bruder zu trösten. Das Mädchen fluchte abermals im Geiste. Dafür waren Mütter da, nicht sie! Die Situation war lächerlich und Ekel erregend und peinlich! Gleich darauf drängte sich aber ein unerwünschter Gedanke in ihr Bewusstsein. Ihre Mutter hatte ihr die Verantwortung übertragen, solange sie nach ihrem Mann suchte. Das hieß, dass sie auch hierfür zuständig war, egal wie sehr sie sich wünschte, nie aufgewacht zu sein.
Sie schluckte. Sehr, sehr langsam berührte ihre Hand seine Wange. Im ersten Moment verzogen sich ihre Lippen vor Scham und Widerwillen, dennoch beließ Violetta ihre Hand dort, wo sie war, zumal Flash sich im Schlaf entspannte. Sie wusste nicht so recht, was mit ihr los war. Ein Teil von ihr wünschte sich mit aller Inbrunst, ihre Verfolger würden sie finden, damit diese Situation endlich endete, aber ein anderer erinnerte sich an die Worte ihrer Mutter... und es gab auch noch einen weiteren, den sie mit aller Macht zu verdrängen suchte. Jener, der ihr zuflüsterte, dass sie diese Berührung mochte.
Das war natürlich Unsinn! Sie machte das nur, weil ihre Mutter ihr das Kommando übertragen hatte! Ihre Hand glitt zu Flashs Schulter hinab und streichelte seinen Arm. Der Junge atmete nun ruhig und regelmäßig. Die Andeutung eines Lächelns lag auf seinen Lippen. Violetta versuchte den Gedanken zurückzudrängen, dass Flash im Moment wirklich wie ein schutzbedürftiges Kind wirkte, nicht wie der hyperaktive Wirbelwind von zu Hause.
"Mom...", seufzte er leise.
Violettas Hand zuckte zurück und sie wurde vor Schreck unsichtbar. Als sie sich wieder gefangen hatte und wieder sichtbar geworden war, hatte ihr Gesicht die Farbe Tomatenrot angenommen. Das ging eindeutig zu weit! Okay, Schluss damit! Flash schlief jetzt ruhig, das hieß wohl, dass sie ihre Pflicht erfüllt hatte. Rasch drehte sie sich um und kroch zu ihrem Schlafplatz zurück. Sie rollte sich zusammen und versuchte sich zu beruhigen, auch wenn die rote Farbe nur langsam aus ihrem Gesicht weichen wollte.
Dummerweise wollte der Schlaf nicht kommen, auch wenn Flash jetzt weitgehend ruhig war. Ihre Gedanken waren immer noch viel zu aufgewühlt, als dass sie hätte schlafen können. Sie rieb immer wieder geistesabwesend ihre Hand, so als ob sie etwas vermisste... nein, sie vermisste NICHTS!
Violetta presste die Augen zusammen und fluchte abermals. Was war nur mit ihr los? Normalerweise war ihr keine Distanz zu groß, wenn sie zwischen ihr und Flash lag. Sie verachteten sich mit einer Leidenschaft, zu der nur Erzfeinde oder Geschwister in der Lage waren. Wieso war ihr so unwohl? Lag es daran, dass er sie "Mom" genannt hatte? Ja, das musste es sein.
Nach zwei schlaflosen Minuten gestand sie sich ein, dass es das nicht war. Sie fühlte sich unwohl, weil Flash ihre Berührung, wenn auch unbewusst, genossen hatte. Und sie ebenfalls. Ihre Wangen färbten sich wieder rot. Sie presste die Lippen aufeinander. Das war so endlos PEINLICH! Wenn irgendjemand irgendwann davon erführe, dann würde sie vor Scham sterben, das wusste sie. Gleichzeitig war sie wütend auf sich selbst. Verdammt, sie hatte schon genug Probleme! Sie befand sich auf einer Insel voller Feinde, ihre Eltern waren nicht da und sie konnte an nichts anderes denken als...
Plötzlich klickte es in ihrem Kopf. Sie riss die Augen auf, drehte sich um und starrte die schlafende Gestalt Flashs an. Der Junge murmelte nicht mehr im Schlaf, aber er wirkte auch nicht mehr so ruhig wie zuvor, als sie bei ihm gewesen war. Sie konnte es wegen seiner Maske nicht gut erkennen, aber sie glaubte, dass seine Augenlider flatterten.
Natürlich. Erleichterung durchfuhr Violetta, als sie endlich den Grund für diese plötzlichen Gefühle erkannte. Sie waren beide sehr jung. Sie befanden sich in einer gefährlichen Situation. Und sie waren allein. Sie hatte schlicht und einfach Angst, erkannte sie. Und Flash zu trösten hatte ihr geholfen, diese Angst zu verdrängen. Violetta atmete erleichtert auf. Also war das alles nur vorübergehend. Gut, denn sie bezweifelte, dass sie Flash jemals wieder ins Gesicht hätte sehen können, wenn diese Gefühle... tiefer gewesen wären.
Wäre ihre Mutter in diesem Augenblick bei Violetta gewesen, hätte sie mit Sicherheit gelächelt. Das Mädchen war zu hundert Prozent ein Teenager. Sich mit kleinen, frechen Brüdern abzugeben war für diese Art Mensch schon ein Tabu, sie zärtlich zu berühren schlicht und einfach ein Sakrileg. Teenies fühlten sich erwachsen, und das bedeutete, dass sie laut ungeschriebenem Gesetz auf Jüngere hinabzusehen hatten. Auf der ganzen Welt stritten sich jüngere und ältere Geschwister, weil die Älteren sich für reifer hielten, während sie für die Jüngeren lediglich überheblich und arrogant waren. Deshalb hätte Helen verstanden, warum Violetta so große mit Scham gepaarte Erleichterung verspürte, nun da sie glaubte, dass ihre Gefühle nur von ihrer Angst herrührten. Auch wenn es die ältere Frau unglaublich amüsiert hätte.
Violetta lachte nervös, wurde aber schnell wieder ernst. Was sollte sie jetzt machen? Was war, wenn Flash wieder unruhig wurde? Sie gab sich einen mentalen Stoß. Was war... wenn sie nicht mehr einschlafen konnte? Es wäre die Hölle, die ganze Nacht hier wach zu liegen, aber sie war sich ziemlich sicher, dass sie keinen Schlaf finden würde. Zumindest... nicht...
In Violettas Blick lag Horror, als sie den Blick wieder zu Flash wandte. Sie fragte sich, ob sie nun den Verstand verlor, weil sie auch nur an diese Möglichkeit DACHTE, aber verglichen mit einer durchwachten Nacht im kalten Dschungel... Das Mädchen erhob sich und krabbelte langsam zu seinem Bruder hin. Dabei bombardierte es sein Geist mit seinem Zwiegespräch.
Er ist eine Nervensäge!
Unbestreitbar.
Ohne ihn hättest du viel weniger Probleme!
Wahrscheinlich.
Ihr werdet einander nie und nimmer mögen!
Gut möglich.
Wenn du tust, was du vorhast, wird es für ihn genauso peinlich sein wie für dich! Das wird er dir nie verzeihen!
Zweifellos.
Aber WARUM tust du es dann?
Violetta dachte über diese Frage nach, als sie sich neben ihrem Bruder hinlegte, sodass nur eine halbe Armlänge zwischen ihnen lag. Sie achtete darauf, ihn nicht zu berühren, obwohl sie tief im Inneren wusste, dass das im Schlaf dennoch passieren konnte. Obwohl es immer noch fast unerträglich peinlich war, fühlte sie doch, wie sie sich entspannte, sobald sie sein ruhiges Atmen hinter sich hörte. Sie war sich sicher, dass Flash sie nicht beschützen konnte, wenn hier wirklich etwas Gefährliches passierte, aber das spielte keine Rolle. Wichtig war nur, dass sie nicht allein war.
"Weil er hier ist", beantwortete sie die Frage, die sie sich selbst gestellt hatte. "Und weil ich ihn ebenso sehr brauche wie er mich. Das genügt."
Und das war die Wahrheit. Das warme Gefühl in ihrem Bauch, welches die Angst vor dem Unbekannten wenigstens in diesem Moment vertrieb, bewies es. Zufrieden lächelnd schloss Violetta die Augen und lauschte den Atemzügen ihres Bruders, die sie langsam ins Reich der Träume hinübergleiten ließen. In ihren letzten wachen Augenblicken fragte sie sich, was sie Flash am nächsten Tag sagen sollte, wenn er fragte, wieso sie plötzlich so nahe bei ihm schlief. Doch sie kam nicht mehr dazu, diese Frage zu beantworten.
Wäre ihre Mutter in diesem Augenblick bei ihren Kindern gewesen, hätte sie vermutlich Flashs Arm um Violettas dünne Taille gelegt. Sie hätte gewusst, dass die Angst nur ein Grund war, weshalb ihre Tochter die Nähe ihres Bruders suchte. Helen hatte selbst mit ihrem Mann erlebt, wie gemeinsam durchlebte Gefahren die Herzen zweier Menschen verbinden konnten. So gefährlich ihre Lage auf dieser Insel auch war, vielleicht hatte sie doch etwas Gutes, wenn Flash und Violetta auf diese Weise erkannten, dass Verachtung manchmal nur dazu diente, Verständnis und Liebe zu verdecken. Und obwohl Flash beim Aufwachen den größten Schock seines Lebens bekam, als er erkannte, dass er an seine rechthaberische, überhebliche, ständig mies gelaunte Schwester gekuschelt geschlafen hatte, musste er sich doch selbst eingestehen, dass es sich nicht so ekelhaft angefühlt hatte, wie er es gerne glauben wollte. Er musste sich eingestehen, dass er sich geborgen gefühlt hatte.
Violetta war froh, dass ihr Bruder sie nie auf diese Nacht ansprach, obwohl er vor ihr aufwachte. Sie schob es auf die Aufregung am nächsten Tag. Aber sie wusste, dass sie in dieser Nacht begonnen hatte, ihn besser zu verstehen. So sehr es einer schon fast erwachsenen Schwester eben möglich war, ihren nervtötenden Bruder zu verstehen.
Ihre Mutter hätte das kindische Benehmen ihrer Kinder sehr amüsiert.
Vielleicht war es ganz gut, dass Helen in dieser Nacht nicht bei ihnen war.
Dieser Autor möchte Reviews nur von registrierten Nutzern erhalten. Bitte melde dich an, um einen Review für diese Geschichte zu schreiben.