Freund Heiner
von Lucrezia
Kurzbeschreibung
Ein Gedicht, das aus dem Leben gegriffen ist. Oder lieber aus dem Tod?
GeschichteHumor / P12 / Gen
17.06.2004
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Es ist Hohn, es ist Spott!
Ich bin nicht Teufel, bin nicht Gott!
Und doch glaubt jedermann,
Dass ich allein bestimmen kann,
Wer noch verweilt, wer von uns geht
Und, wer die Zeichen der Zeit besteht.
Doch fragt man mich nach meiner Sicht
Ist das nur eine lästige Pflicht.
Ich hab mir den Job nicht ausgesucht,
Bin deswegen ständig verbucht.
Den Urlaub dies' Jahr kann ich vergessen,
Muss vorher noch ein paar Särge vermessen.
Man hat mir zuerst einen Berater geschickt,
Der hat mir tatsächlich Pullis gestrickt.
Allesamt in schwarz gehalten.
Bügelfrei, ganz ohne Falten.
Und der sagt, ich soll mich nicht streiten,
Sondern lieber mein Knochenpferd reiten.
Auf dessen unbequemen Rücken
Meine Nervenenden drücken.
Wenn ich mitten in der Nacht,
Vom Lärm der Zeituhren aufgewacht,
Den Auftrag kriege zum Geleiten
Eines Toten in and're Breiten.
`Was für Gezeter und was für Geschrei!?`
Das denk ich mir jedes Mal dabei.
"Ich bin nicht bereit, ich will noch nicht sterben!"
Wenigstens die Familie kann erben.
Den frisch Verstorbenen schnell geknebelt
Und dann die Lebensschnur durchgesäbelt.
Komme ich dann zu Hause an
Ist noch längst nicht alles getan.
Da wird das Lebensbuch gezückt,
Das Zeitenglas zur Seite gerückt,
Ein Strich wird durch den Namen gemacht,
Der hat sein Leben jetzt vollbracht.
Versuche ich dann zur Ruhe zu kommen,
Hab mir gerade etwas Rotwein genommen
Und es mir bequem gemacht,
Die Zeiger der Uhr bewegen sich sacht,
Da kommt ein schwarzer Rabe in einem weiten Bogen
Mit einem neuen Auftrag gleich geflogen.
So verstehe, wenn ich dich besuch',
Es ist nicht dein Segen, sondern mein Fluch.
Ich mache das ganze nicht zum Scherz,
Breche den Menschen nicht gerne das Herz.
Es ist meine Pflicht und ich erfülle sie,
Doch glücklich werden wir damit beide nie.
Ich bin nicht Teufel, bin nicht Gott!
Und doch glaubt jedermann,
Dass ich allein bestimmen kann,
Wer noch verweilt, wer von uns geht
Und, wer die Zeichen der Zeit besteht.
Doch fragt man mich nach meiner Sicht
Ist das nur eine lästige Pflicht.
Ich hab mir den Job nicht ausgesucht,
Bin deswegen ständig verbucht.
Den Urlaub dies' Jahr kann ich vergessen,
Muss vorher noch ein paar Särge vermessen.
Man hat mir zuerst einen Berater geschickt,
Der hat mir tatsächlich Pullis gestrickt.
Allesamt in schwarz gehalten.
Bügelfrei, ganz ohne Falten.
Und der sagt, ich soll mich nicht streiten,
Sondern lieber mein Knochenpferd reiten.
Auf dessen unbequemen Rücken
Meine Nervenenden drücken.
Wenn ich mitten in der Nacht,
Vom Lärm der Zeituhren aufgewacht,
Den Auftrag kriege zum Geleiten
Eines Toten in and're Breiten.
`Was für Gezeter und was für Geschrei!?`
Das denk ich mir jedes Mal dabei.
"Ich bin nicht bereit, ich will noch nicht sterben!"
Wenigstens die Familie kann erben.
Den frisch Verstorbenen schnell geknebelt
Und dann die Lebensschnur durchgesäbelt.
Komme ich dann zu Hause an
Ist noch längst nicht alles getan.
Da wird das Lebensbuch gezückt,
Das Zeitenglas zur Seite gerückt,
Ein Strich wird durch den Namen gemacht,
Der hat sein Leben jetzt vollbracht.
Versuche ich dann zur Ruhe zu kommen,
Hab mir gerade etwas Rotwein genommen
Und es mir bequem gemacht,
Die Zeiger der Uhr bewegen sich sacht,
Da kommt ein schwarzer Rabe in einem weiten Bogen
Mit einem neuen Auftrag gleich geflogen.
So verstehe, wenn ich dich besuch',
Es ist nicht dein Segen, sondern mein Fluch.
Ich mache das ganze nicht zum Scherz,
Breche den Menschen nicht gerne das Herz.
Es ist meine Pflicht und ich erfülle sie,
Doch glücklich werden wir damit beide nie.