Moshi, moshi - Flo am Apperat
Kurzbeschreibung
Ein Mädchen, zwei bekloppte Brüder und die vier Unkrautboys über 3000 km entfernt. Das Leben der Franziska von H.-W..
GeschichteHumor / P12 / Gen
Sakurai Tomoki
31.05.2004
17.04.2006
12
40.033
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31.05.2004
3.063
Kapitel 11: "Rache ist süß!"
Am nächsten Morgen war die Sonne noch nicht einmal ganz aufgegangen, als Flo ihre Beine aus dem Bett schwang und sich leise in ihr Badezimmer stahl. Nach einer ausführlichen Dusche schlich Flo wieder in ihr Zimmer und zog sich an. Statt wie gewohnt die Treppe nach unten zu nehmen, betätigte Flo einen kleinen unscheinbaren Hebel an ihrem Kamin und wartete bis sich die Rückwand zur Seite geschoben hatte. Mit dem Skateboard unter dem Arm huschte sie in den Geheimgang.
Zum Glück hatte Flo immer eine Taschenlampe auf der anderen Seite deponiert. Nachdem sich die Wand wieder hinter ihr geschlossen hatte, stellte sie die Lampe an. Der alte Geheimweg war nicht gerade besonders gut gelüftet und ziemlich vermoost. Überall wanderten kleine Spinnentiere und Käfer an den Wänden lang. Normalerweise erregte das Flos Interesse, doch heute Morgen hatte sie es ziemlich eilig und rannte fast schon den Geheimgang entlang, der auf direktem Wege zu Stadt führte und nur wenige hundert Meter von der Stadtmauer entfernt in einem kleinen Wäldchen endete.
Flo hatte die halbe Nacht wach gelegen und darüber nachgegrübelt wie sie sich an den Skatern und insbesondere an Marc und Big T rächen konnte. Erst gegen drei Uhr war ihr endlich eine Idee gekommen und genau die, plante sie jetzt zu verwirklichen. Flo warf einen Blick auf ihre Armbanduhr. Sie musste sich beeilen.
Flo beschleunigte ihr Tempo. Endlich spürte sie, wie die Luft in dem Geheimgang frischer wurde und durch ein paar Ritzen in der Decke Lichtstrahlen hereinfielen. Am Ende des Ganges war eine riesige, alte Eichentür. Flo musste sich mit aller Kraft dagegen stemmen, um sie zu öffnen, aber sie und Kim hatten jahrelange Erfahrung mit dem Umgang solcher Türen. So gelangte Flo als bald ins Freie und konnte durch die Büsche hindurch kriechen, um die Straße zu erreichen. Von dort aus waren es keine fünf Minuten bis zum Radiosender ihres kleinen Heimatortes.
Flo war gut mit dem Hausmeister bekannt - solche Bekanntschaften wusste Flo stets zu pflegen - man konnte ja nie wissen, wofür sie gut waren. Der alte Ewald - wie er immer genannt wurde - war bereits am fegen, als Flo vor ihm auftauchte. "Grützi Flo, was hat dich denn so früh aus dem Bett getrieben. Müde siehst du aus. Warst vielleicht gar´nich im Bett?" "Doch, aber ich habe schlecht geschlafen. Sag mal, kannst du mich in den Sender lassen?" Der alte Ewald kratze sich erstaunt am Hinterkopf. "Die sind schon auf Sendung, Flo." "Darum geht es ja, ich habe nämlich eine Sensationsmeldung für sie. Och bitte, Ewald." Flo setzte ihren berühmt berüchtigten Hundeblick auf.
Der alte Ewald sah sich der vollen Dosis von Flos Überredungstaktiken ausgesetzt. Mit ihren mehr als wuscheligen Haaren und den müden, immer noch leicht geröteten Augen, tat sie ihm irgendwie leid. "Also schön. Ich frage mal, ob du rein darfst.", gab er nach.
Flo grinste böse, als der alte Ewald in der Radiostation verschwand. Unruhig trat sie von einem Bein auf das andere. Hoffentlich klappte ihr Plan. Die Minuten verstrichen. Flo kaute nervös auf ihrer Unterlippe, als der alte Ewald wieder in der Tür erschien und ihr lächelnd zuwinkte.
"Du darfst reinkommen. Der Thilo ist heute da." Flo machte innerlich einen Luftsprung. Das lief besser als erwartet. Thilo war ein guter Bekannter von Kim. Ihn konnte sie sicher überreden, die Neuigkeiten, die sie für ihn hatte, über das Radio zu verbreiten.
Flo ließ sich also nicht zweimal bitten und saß wenig später bei Thilo im Aufnahmeraum. Während die Musik für die Zuhörer im Radio dudelte, erzählte im Flo rasch von ihren Neuigkeiten und ließ einen Zettel für ihn da.
"Und du wirst auch ganz sicher jede Stunde davon berichten?", fragte sie besorgt. "Klar, die Sensation kann ich doch unseren Zuhörern nicht vorenthalten." "Super, Thilo. Du bist wirklich ein Schatz. Kim wird mächtig stolz auf dich sein." "Das hoffe ich. Wie geht es ihr eigentlich." "Na, wie soll es jemanden schon gehen, wenn man in einem Land mit einer derartig schlechten Küche lebt. Sie verhungert bei gedecktem Tisch. Ohne meine Proviantpakete wäre sie längst vom Fleisch gefallen."
"Bestell beim nächsten Mal schöne Grüße von mir." "Mach ich." Flo stand auf. Während Thilo den nächsten Titel ansagte, schlich sie leise aus dem Büro hinaus und machte sich auf den Heimweg zurück zum Schloss.
Dort angekommen, schlüpfte sie wieder in ihren Schlafanzug und kroch in ihr Bett zurück. Mit einem äußerst zufriedenen Lächeln schlief Flo wieder ein.
Der Herzog von Hohenfels-Wittenstein und seine Gattin saßen gerade in der großen, bequemen Küche des Schlosses und frühstückten, als der Radiosprecher das aktuelle Lied für eine brisante Neuigkeit unterbrach.
"Meine lieben Zuhörerinnen und Zuhörer. Gerade ist mir eine sehr delikate Neuigkeit auf den Tisch geflattert, die ich ihnen natürlich nicht vorenthalten möchte. Gestern Abend fand in unserem beschaulichen Örtchen eine wahre Orgie statt. Was als kleine, harmlose Geburtstagsparty begann, wurde durch die örtliche Skaterclique zu einer ...ich kann es gar nicht aussprechen. Jedenfalls wurde uns zugetragen, dass von den anwesenden Gästen kein Mädchen am Ende des Abends allein nach Hause ging. Liebe Skaterfreunde - habt ihr schon mal an die Finanzierung euren Alimentezahlungen gedacht? Ein guter Name - wie etwa M von H-W oder T von H-W schützen auch in heutigen Zeiten vor solchen Ansprüchen nicht. Man könnte fast meinen, da wähnten sich ein paar Gäste noch im dunklen Mittelalter. Habt euch wohl an eure Raubrittervorfahren erinnert gefühlt - meine lieben Freunde. Tztztztz - o.k. weiter geht´s mit Busted "I crash the Wedding"."
Der Herzog saß wie vom Donner gerührt in der Küche. "MARC, THEOGENIS! Sofort in mein Arbeitzimmer!", donnerte er so laut, das der Kalk von den Wänden zu rieseln begann und die beiden genannten oben in ihren Betten senkrecht saßen.
Flo, die vor ein paar Minuten wach geworden war, gähnte herzhaft und streckte sich zufrieden. Lächelnd lauschte sie den aufgeregtem Gemurmel ihrer Brüder und ihren tapsenden Füssen auf der Treppe.
Flo konnte sich ein fieses Lachen nicht verkneifen. Eigentlich hatte sie nicht übel Lust, den zweiten Geheimgang in ihrem Ankleideraum zu benutzen. Durch diesen Gang gelangte man unbemerkt unter anderem zum Arbeitszimmer ihres Vaters. Der Gang war allerdings ziemlich moderig und muffig, so dass Flo sich doch am Ende dagegen entschied und lieber noch mal eine ausführliche Dusche nahm.
Mit einem frischen T-Shirt und weiten Buggy-Shorts bekleidet kam sie schließlich die Treppe herunter. "Morgen Mama. Wo sind den Marc und Big T?", fragte sie scheinheilig. Ihre Mutter warf ihrem Nesthäkchen einen belustigten und zugleich ein wenig strengen Blick zu. "Deine Brüder sind seid einer guten Dreiviertelstunde bei deinem Vater im Arbeitszimmer. Flo konnte sich ein zufriedenes Grinsen nicht verkneifen.
"Möchtest du Frühstück? Maria hat frische Brötchen und Croissants gebacken." "Oh ja gern." Flo ließ sich an dem riesigen alten Eichentisch nieder. Ihre Mutter stellte Teller und Tasse vor sie hin und goss ihr ein großes Glas Orangensaft ein. "Du siehst blass aus heute Morgen. War der Abend gestern nicht schön?"
Flo warf ihrer Mutter einen weidwunden Blick zu. "Marc und Big T haben alles kaputt gemacht.", schimpfte Flo. "Philipp war gerade auf der Party erschienen und hatte sich zu mir gesellt, als meine dämlichen Brüder mit ihren Freunden aufgetaucht sind. Oh Mama, das sind solche Bimbos!"
"Warum bist du denn nicht mit Philipp gegangen?" "Bin ich ja. Sofort ging das leider nicht, denn Marc und Big T haben sich Philipp vorgeknöpft und ihn bedroht. Der arme Junge war anschließend völlig fertig. Also habe ich ihn aus dem Haus gelotst und bin mit ihm zum See gefahren. Aber kaum waren wir da und haben uns im Gras sitzend unterhalten, da tauchen wieder meine bescheuerten Brüder auf und machten alles kaputt."
Flo stieß einen tiefen Seufzer aus und ließ eine Träne über ihre Wange kullern. Die Herzogin von Hohenfels-Wittenstein ballte die Hände zu Fäusten. "Diese kleinen Mistkerle. Na warte, die können etwas erleben. Wenn die glauben, mit einer Strafpredigt von ihrem Vater und Hausarrest wäre die Sache erledigt, dann haben sie sich schwer getäuscht. Ich dulde es nicht, dass sie genauso verrucht werden, wie das dein V..." Hastig unterbrach sie sich.
Flo sah neugierig auf. "Wie wer?" "Ach, nichts. Auf jeden Fall werde ich mir die beiden Früchtchen noch vorknöpfen und nun iss mein Schatz. Kein Mann ist es wert, dass man wegen ihm hungert."
Die Herzogin wuschelte Flo durch die Haare und stellte dann ein dick mit Butter und Marmelade bestrichenes Croissant vor sie hin. Flo ließ sich nicht ein weiteres Mal bitten. Sie verputzte ein ausgiebiges Frühstück, bevor sie sich auf ihr Skateboard schwang und ihn die Stadt fuhr. Zwar war heute Sonntag, aber in der Innenstadt sollte ein mittelalterlicher Jahrmarkt stattfinden. Flo hatte Kim versprochen, ihr verschiedene Sachen zu besorgen und nach Japan zu schicken.
Eigentlich hatte Flo vorgehabt, mit Philipp dahin zu gehen. Unschlüssig kaute sie auf ihrer Unterlippe herum, als sie Richtung Stadt fuhr. Sollte sie bei Philipp vorbeischauen? Schließlich entschied sie sich zu einem Kompromiss und rief bei ihm an.
Statt Philipp meldete sich seine Schwester Karin. "Oh, hallo Franziska. Du wolltest sicher Philipp sprechen. Tut mir leid, aber der schläft noch. Sag mal, ist gestern Abend irgendetwas passiert? Habt ihr euch gestritten?"
Flo war zwar immer noch wahnsinnig wütend auf ihre Brüder, aber Blut war nun mal dicker als Wasser und außerdem war sie so erzogen worden, dass man private Angelegenheiten nicht in der Öffentlichkeit und mit Außenstehenden diskutierte.
"Ach nö.", wiegelte sie ab. Ich wollte eigentlich nur fragen, ob Philipp Lust hat mit auf dem Jahrmarkt zu kommen." "Wenn du willst, wecke ich ihn und frage." "Lass mal. Sag ihm einfach, dass ich in der Stadt bin und er mich auf dem Handy anrufen soll." "Ist gut.", antwortete Karin.
Flo steckte das Handy wieder ein. Sie hatte gerade die ersten Buden erreicht, als neben ihr aus einer Seitengasse einen Gruppe Jungen auftauchte. "Sieh an, wenn wir da haben.", rief niemand anderes als Marc und Big Ts Kumpel Jaboo.
"Unsere flohige Flo ist aus dem Schloss getürmt. Hattest wohl Angst vor deinen Brüdern, wie?" Flo setzte eine Unschuldsmiene auf. "Wieso sollte ich vor meinen Brüdern davonlaufen? Das verhält sich eher umgekehrt. Die werde ich mir noch vorknöpfen wegen gestern Abend. Ihr habt übrigens Glück, dass hier so viele Zeugen sind, ansonsten hätte ich euch gleich hier und jetzt erwürgt und gevierteilt."
Die Jungen lachten. "Lass gut sein, Flo. Halt dich lieber an Big T und Marc." Brian zwinkerte ihr zu. "Kreativ bist du ja.", flüsterte er leise.
Linus tauchte neben Flo auf. "Ach Flöchen, komm lach mal wieder. Ich kauf dir auch eine schöne, große Zuckerwatte." "Ne danke, aber gegen ein paar Apfelringe hätte ich nichts einzuwenden." Die Skater lachten herzhaft. "Flo, bevor dein Magen versagt, muss wohl die Welt untergehen. Na dann komm, gehen wir."
Die Jungen halfen Flo ihr Skateboard am Rucksack zu befestigen und begleiteten sie lachend und schwatzend auf den Markt. Natürlich hatten sie alle heute Morgen schon Radio gehört.
Im Schloss hatten Marc und Big T die Strafpredigt ihres Lebens vom Vater bekommen. Natürlich ging es nicht nur darum, dass sie ständig diese Bimbos vernaschten. Nein, was den Vater wirklich erzürnte war, dass sie sich dabei so dumm angestellt hatten und Flos Klassenkameradinnen ausgewählt hatten.
"Marc, Theogenis, ich verstehe sehr gut, dass ihr eure Hörner abstoßen und eure Freiheit genießen möchtet, aber ihr dürft dabei nicht euer Gehirn ebenfalls in der Hose tragen. Ihr stammt aus einer sehr alten und angesehenen Familie. Es gibt bestimmte Regeln, an die ihr euch zu halten habt. Sollte mir je wieder so eine Geschichte an die Ohren dringen, dann....." Flo erfuhr nie wirklich, womit ihr Vater den beiden gedroht hatte, aber als sie im frühen Nachmittag nach Hause kam, waren ihre Brüder beide oben auf ihren Zimmern und schmollten.
Flo hatte nichts dagegen. Kims Eltern waren nachmittags zum Kaffee eingeladen und ihre Tante hatte versprochen, ihre Erdbeertorte mitzubringen. So war Flos Tag weitgehend gerettet. Das einzige, was ihre gute Laune trübte war, dass Philipp sich nicht bei ihr meldete.
In den nächsten Tagen war Flo mit Proben und Vorbereitungen für das anstehende Schulfest schwer beschäftigt. Nebenbei musste sie auch noch ihre Brüder ein wenig ärgern. Die beiden hatten nicht weniger als einen Monat Hausarrest aufgebrummt bekommen - und das im Alter von 18 und knapp 20 Jahren. Flo hatte sich halb tot gelacht.
Doch das war noch nicht alles gewesen. Nachdem die beiden die Strafpredigt ihres Vaters überstanden hatten, waren sie Flos Mutter in die Hände gefallen. Die hatte ihnen noch einmal in aller Deutlichkeit gesagt, was sie von ihrer Machenschaft gegen diesen Philipp hielt und hatte die beiden neben dem Hausarrest noch zu verschiedenen Garten- und Hausarbeiten verdonnert.
Flo lag nun jeden Tag bequem auf einem Sonnenstuhl, lernte ihren Text für das Theaterstück oder las, während ihre Brüder in einiger Entfernung unter der Anleitung des Gärtners in den Parkanlagen schufteten.
Natürlich überprüfte Flo hin und wieder ihre Arbeiten. Erstaunlicherweise konnte sie immer wieder Mängel feststellen, die der Gärtner übersehen hatte. Ihre gute Erziehung verbat es ihr jedoch, ihm vorzuschlagen, sich eine Brille anzuschaffen.
In Japan amüsierte sich Kim köstliche über Flos tägliche Berichte in ihrem Internettagebuch. Es half ihr ein wenig über diesen alptraumhaften Morgen hinwegzukommen, als sie neben Nishikado im Bett aufgewacht war und er sie allen ernstes gefragt hatte, ob zwischen ihnen beiden etwas gelaufen war, da er sich leider nicht mehr erinnern konnte. Kim hatte ihn daraufhin mit dem Kopfkissen verprügelt und war wutschnaubend in Akiras Zimmer gerauscht, nur um festzustellen, dass er zusammen mit Rui joggen gegangen war.
Danach hatte sie sich erneut auf den leidenden Soujiro gestürzt und ihn dieses Mal mit ihrem Stofftier verprügelt. Soujiro, der unter fürchterlichen Kopfschmerzen litt und dem im Übrigen entsetzlich übel gewesen war, hatte sich am Ende genötigt gesehen, die Flucht zu ergreifen. Er hatte sich nicht in der Lage gesehen, Kim an diesem Morgen etwas entgegenzusetzen.
So war er schließlich aus dem Zimmer gestürzt und hatte sich von Akiras Chauffeur nach Hause bringen lassen. Akira und Rui, die wenig später vom Joggen zurückkamen, quittierten diese Flucht mit einem gewaltigen Lachen. Trotzdem waren sie ein wenig enttäuscht. Immerhin hatten sie sich von dieser netten Aktion ein wenig mehr versprochen.
Kim war die Angelegenheit dermaßen peinlich, dass sie es sogar unterließ, Flo davon zu erzählen. Wenn sie daran dachte, dass Soujiro sie nur in einem nichts von Shortynachthemd gesehen hatte, dann konnte sie jetzt noch einen Anfall bekommen. Zum Glück schien sich keiner der Jungen groß an den Abend erinnern zu können, denn zumindest sagte keiner mehr ein Wort davon, wenn sie dabei war.
Wie sehr sich Kim in diesem Fall irrte, erfuhr sie zum Glück nicht. Rui und Akira konnte sich sehr gut an diesem Abend erinnern und unterließen es bei keiner Gelegenheit Soujiro damit aufzuziehen, dass er sturzbetrunken die Chance seines Lebens verpasst hatte.
Soujiro lächelte jedes Mal verlegen und suchte das Weite. Was seine Freunde nämlich nicht wussten war, dass er bei weitem nicht so betrunken gewesen war, sie sie glaubten und sich ganz genau an jede Minute dieses Abends und der folgenden Nacht erinnerte. Doch das brauchten seine Freunde auch nicht zu wissen. Ansonsten hätten sie ihn noch viel mehr verspottet, als sie es jetzt schon getan hatten.
Info:
Wenn die Teile zu Flos Freundin Kim interessieren - denn die hat eine eigene Geschichte - der kann zukünftig mal unter <a href="http://www.snoefokk.net">www.snoefokk.net</a> vorbeischauen.
Dort wird die Geschichte bei nächster Gelegenheit eingestellt. Voraussetzung ist allerdings, dass Miki sich mal zum Korrekturlesen ihrer Geschichte durchringt.
Am nächsten Morgen war die Sonne noch nicht einmal ganz aufgegangen, als Flo ihre Beine aus dem Bett schwang und sich leise in ihr Badezimmer stahl. Nach einer ausführlichen Dusche schlich Flo wieder in ihr Zimmer und zog sich an. Statt wie gewohnt die Treppe nach unten zu nehmen, betätigte Flo einen kleinen unscheinbaren Hebel an ihrem Kamin und wartete bis sich die Rückwand zur Seite geschoben hatte. Mit dem Skateboard unter dem Arm huschte sie in den Geheimgang.
Zum Glück hatte Flo immer eine Taschenlampe auf der anderen Seite deponiert. Nachdem sich die Wand wieder hinter ihr geschlossen hatte, stellte sie die Lampe an. Der alte Geheimweg war nicht gerade besonders gut gelüftet und ziemlich vermoost. Überall wanderten kleine Spinnentiere und Käfer an den Wänden lang. Normalerweise erregte das Flos Interesse, doch heute Morgen hatte sie es ziemlich eilig und rannte fast schon den Geheimgang entlang, der auf direktem Wege zu Stadt führte und nur wenige hundert Meter von der Stadtmauer entfernt in einem kleinen Wäldchen endete.
Flo hatte die halbe Nacht wach gelegen und darüber nachgegrübelt wie sie sich an den Skatern und insbesondere an Marc und Big T rächen konnte. Erst gegen drei Uhr war ihr endlich eine Idee gekommen und genau die, plante sie jetzt zu verwirklichen. Flo warf einen Blick auf ihre Armbanduhr. Sie musste sich beeilen.
Flo beschleunigte ihr Tempo. Endlich spürte sie, wie die Luft in dem Geheimgang frischer wurde und durch ein paar Ritzen in der Decke Lichtstrahlen hereinfielen. Am Ende des Ganges war eine riesige, alte Eichentür. Flo musste sich mit aller Kraft dagegen stemmen, um sie zu öffnen, aber sie und Kim hatten jahrelange Erfahrung mit dem Umgang solcher Türen. So gelangte Flo als bald ins Freie und konnte durch die Büsche hindurch kriechen, um die Straße zu erreichen. Von dort aus waren es keine fünf Minuten bis zum Radiosender ihres kleinen Heimatortes.
Flo war gut mit dem Hausmeister bekannt - solche Bekanntschaften wusste Flo stets zu pflegen - man konnte ja nie wissen, wofür sie gut waren. Der alte Ewald - wie er immer genannt wurde - war bereits am fegen, als Flo vor ihm auftauchte. "Grützi Flo, was hat dich denn so früh aus dem Bett getrieben. Müde siehst du aus. Warst vielleicht gar´nich im Bett?" "Doch, aber ich habe schlecht geschlafen. Sag mal, kannst du mich in den Sender lassen?" Der alte Ewald kratze sich erstaunt am Hinterkopf. "Die sind schon auf Sendung, Flo." "Darum geht es ja, ich habe nämlich eine Sensationsmeldung für sie. Och bitte, Ewald." Flo setzte ihren berühmt berüchtigten Hundeblick auf.
Der alte Ewald sah sich der vollen Dosis von Flos Überredungstaktiken ausgesetzt. Mit ihren mehr als wuscheligen Haaren und den müden, immer noch leicht geröteten Augen, tat sie ihm irgendwie leid. "Also schön. Ich frage mal, ob du rein darfst.", gab er nach.
Flo grinste böse, als der alte Ewald in der Radiostation verschwand. Unruhig trat sie von einem Bein auf das andere. Hoffentlich klappte ihr Plan. Die Minuten verstrichen. Flo kaute nervös auf ihrer Unterlippe, als der alte Ewald wieder in der Tür erschien und ihr lächelnd zuwinkte.
"Du darfst reinkommen. Der Thilo ist heute da." Flo machte innerlich einen Luftsprung. Das lief besser als erwartet. Thilo war ein guter Bekannter von Kim. Ihn konnte sie sicher überreden, die Neuigkeiten, die sie für ihn hatte, über das Radio zu verbreiten.
Flo ließ sich also nicht zweimal bitten und saß wenig später bei Thilo im Aufnahmeraum. Während die Musik für die Zuhörer im Radio dudelte, erzählte im Flo rasch von ihren Neuigkeiten und ließ einen Zettel für ihn da.
"Und du wirst auch ganz sicher jede Stunde davon berichten?", fragte sie besorgt. "Klar, die Sensation kann ich doch unseren Zuhörern nicht vorenthalten." "Super, Thilo. Du bist wirklich ein Schatz. Kim wird mächtig stolz auf dich sein." "Das hoffe ich. Wie geht es ihr eigentlich." "Na, wie soll es jemanden schon gehen, wenn man in einem Land mit einer derartig schlechten Küche lebt. Sie verhungert bei gedecktem Tisch. Ohne meine Proviantpakete wäre sie längst vom Fleisch gefallen."
"Bestell beim nächsten Mal schöne Grüße von mir." "Mach ich." Flo stand auf. Während Thilo den nächsten Titel ansagte, schlich sie leise aus dem Büro hinaus und machte sich auf den Heimweg zurück zum Schloss.
Dort angekommen, schlüpfte sie wieder in ihren Schlafanzug und kroch in ihr Bett zurück. Mit einem äußerst zufriedenen Lächeln schlief Flo wieder ein.
*
Der Herzog von Hohenfels-Wittenstein und seine Gattin saßen gerade in der großen, bequemen Küche des Schlosses und frühstückten, als der Radiosprecher das aktuelle Lied für eine brisante Neuigkeit unterbrach.
"Meine lieben Zuhörerinnen und Zuhörer. Gerade ist mir eine sehr delikate Neuigkeit auf den Tisch geflattert, die ich ihnen natürlich nicht vorenthalten möchte. Gestern Abend fand in unserem beschaulichen Örtchen eine wahre Orgie statt. Was als kleine, harmlose Geburtstagsparty begann, wurde durch die örtliche Skaterclique zu einer ...ich kann es gar nicht aussprechen. Jedenfalls wurde uns zugetragen, dass von den anwesenden Gästen kein Mädchen am Ende des Abends allein nach Hause ging. Liebe Skaterfreunde - habt ihr schon mal an die Finanzierung euren Alimentezahlungen gedacht? Ein guter Name - wie etwa M von H-W oder T von H-W schützen auch in heutigen Zeiten vor solchen Ansprüchen nicht. Man könnte fast meinen, da wähnten sich ein paar Gäste noch im dunklen Mittelalter. Habt euch wohl an eure Raubrittervorfahren erinnert gefühlt - meine lieben Freunde. Tztztztz - o.k. weiter geht´s mit Busted "I crash the Wedding"."
Der Herzog saß wie vom Donner gerührt in der Küche. "MARC, THEOGENIS! Sofort in mein Arbeitzimmer!", donnerte er so laut, das der Kalk von den Wänden zu rieseln begann und die beiden genannten oben in ihren Betten senkrecht saßen.
Flo, die vor ein paar Minuten wach geworden war, gähnte herzhaft und streckte sich zufrieden. Lächelnd lauschte sie den aufgeregtem Gemurmel ihrer Brüder und ihren tapsenden Füssen auf der Treppe.
Flo konnte sich ein fieses Lachen nicht verkneifen. Eigentlich hatte sie nicht übel Lust, den zweiten Geheimgang in ihrem Ankleideraum zu benutzen. Durch diesen Gang gelangte man unbemerkt unter anderem zum Arbeitszimmer ihres Vaters. Der Gang war allerdings ziemlich moderig und muffig, so dass Flo sich doch am Ende dagegen entschied und lieber noch mal eine ausführliche Dusche nahm.
Mit einem frischen T-Shirt und weiten Buggy-Shorts bekleidet kam sie schließlich die Treppe herunter. "Morgen Mama. Wo sind den Marc und Big T?", fragte sie scheinheilig. Ihre Mutter warf ihrem Nesthäkchen einen belustigten und zugleich ein wenig strengen Blick zu. "Deine Brüder sind seid einer guten Dreiviertelstunde bei deinem Vater im Arbeitszimmer. Flo konnte sich ein zufriedenes Grinsen nicht verkneifen.
"Möchtest du Frühstück? Maria hat frische Brötchen und Croissants gebacken." "Oh ja gern." Flo ließ sich an dem riesigen alten Eichentisch nieder. Ihre Mutter stellte Teller und Tasse vor sie hin und goss ihr ein großes Glas Orangensaft ein. "Du siehst blass aus heute Morgen. War der Abend gestern nicht schön?"
Flo warf ihrer Mutter einen weidwunden Blick zu. "Marc und Big T haben alles kaputt gemacht.", schimpfte Flo. "Philipp war gerade auf der Party erschienen und hatte sich zu mir gesellt, als meine dämlichen Brüder mit ihren Freunden aufgetaucht sind. Oh Mama, das sind solche Bimbos!"
"Warum bist du denn nicht mit Philipp gegangen?" "Bin ich ja. Sofort ging das leider nicht, denn Marc und Big T haben sich Philipp vorgeknöpft und ihn bedroht. Der arme Junge war anschließend völlig fertig. Also habe ich ihn aus dem Haus gelotst und bin mit ihm zum See gefahren. Aber kaum waren wir da und haben uns im Gras sitzend unterhalten, da tauchen wieder meine bescheuerten Brüder auf und machten alles kaputt."
Flo stieß einen tiefen Seufzer aus und ließ eine Träne über ihre Wange kullern. Die Herzogin von Hohenfels-Wittenstein ballte die Hände zu Fäusten. "Diese kleinen Mistkerle. Na warte, die können etwas erleben. Wenn die glauben, mit einer Strafpredigt von ihrem Vater und Hausarrest wäre die Sache erledigt, dann haben sie sich schwer getäuscht. Ich dulde es nicht, dass sie genauso verrucht werden, wie das dein V..." Hastig unterbrach sie sich.
Flo sah neugierig auf. "Wie wer?" "Ach, nichts. Auf jeden Fall werde ich mir die beiden Früchtchen noch vorknöpfen und nun iss mein Schatz. Kein Mann ist es wert, dass man wegen ihm hungert."
Die Herzogin wuschelte Flo durch die Haare und stellte dann ein dick mit Butter und Marmelade bestrichenes Croissant vor sie hin. Flo ließ sich nicht ein weiteres Mal bitten. Sie verputzte ein ausgiebiges Frühstück, bevor sie sich auf ihr Skateboard schwang und ihn die Stadt fuhr. Zwar war heute Sonntag, aber in der Innenstadt sollte ein mittelalterlicher Jahrmarkt stattfinden. Flo hatte Kim versprochen, ihr verschiedene Sachen zu besorgen und nach Japan zu schicken.
Eigentlich hatte Flo vorgehabt, mit Philipp dahin zu gehen. Unschlüssig kaute sie auf ihrer Unterlippe herum, als sie Richtung Stadt fuhr. Sollte sie bei Philipp vorbeischauen? Schließlich entschied sie sich zu einem Kompromiss und rief bei ihm an.
Statt Philipp meldete sich seine Schwester Karin. "Oh, hallo Franziska. Du wolltest sicher Philipp sprechen. Tut mir leid, aber der schläft noch. Sag mal, ist gestern Abend irgendetwas passiert? Habt ihr euch gestritten?"
Flo war zwar immer noch wahnsinnig wütend auf ihre Brüder, aber Blut war nun mal dicker als Wasser und außerdem war sie so erzogen worden, dass man private Angelegenheiten nicht in der Öffentlichkeit und mit Außenstehenden diskutierte.
"Ach nö.", wiegelte sie ab. Ich wollte eigentlich nur fragen, ob Philipp Lust hat mit auf dem Jahrmarkt zu kommen." "Wenn du willst, wecke ich ihn und frage." "Lass mal. Sag ihm einfach, dass ich in der Stadt bin und er mich auf dem Handy anrufen soll." "Ist gut.", antwortete Karin.
Flo steckte das Handy wieder ein. Sie hatte gerade die ersten Buden erreicht, als neben ihr aus einer Seitengasse einen Gruppe Jungen auftauchte. "Sieh an, wenn wir da haben.", rief niemand anderes als Marc und Big Ts Kumpel Jaboo.
"Unsere flohige Flo ist aus dem Schloss getürmt. Hattest wohl Angst vor deinen Brüdern, wie?" Flo setzte eine Unschuldsmiene auf. "Wieso sollte ich vor meinen Brüdern davonlaufen? Das verhält sich eher umgekehrt. Die werde ich mir noch vorknöpfen wegen gestern Abend. Ihr habt übrigens Glück, dass hier so viele Zeugen sind, ansonsten hätte ich euch gleich hier und jetzt erwürgt und gevierteilt."
Die Jungen lachten. "Lass gut sein, Flo. Halt dich lieber an Big T und Marc." Brian zwinkerte ihr zu. "Kreativ bist du ja.", flüsterte er leise.
Linus tauchte neben Flo auf. "Ach Flöchen, komm lach mal wieder. Ich kauf dir auch eine schöne, große Zuckerwatte." "Ne danke, aber gegen ein paar Apfelringe hätte ich nichts einzuwenden." Die Skater lachten herzhaft. "Flo, bevor dein Magen versagt, muss wohl die Welt untergehen. Na dann komm, gehen wir."
Die Jungen halfen Flo ihr Skateboard am Rucksack zu befestigen und begleiteten sie lachend und schwatzend auf den Markt. Natürlich hatten sie alle heute Morgen schon Radio gehört.
*
Im Schloss hatten Marc und Big T die Strafpredigt ihres Lebens vom Vater bekommen. Natürlich ging es nicht nur darum, dass sie ständig diese Bimbos vernaschten. Nein, was den Vater wirklich erzürnte war, dass sie sich dabei so dumm angestellt hatten und Flos Klassenkameradinnen ausgewählt hatten.
"Marc, Theogenis, ich verstehe sehr gut, dass ihr eure Hörner abstoßen und eure Freiheit genießen möchtet, aber ihr dürft dabei nicht euer Gehirn ebenfalls in der Hose tragen. Ihr stammt aus einer sehr alten und angesehenen Familie. Es gibt bestimmte Regeln, an die ihr euch zu halten habt. Sollte mir je wieder so eine Geschichte an die Ohren dringen, dann....." Flo erfuhr nie wirklich, womit ihr Vater den beiden gedroht hatte, aber als sie im frühen Nachmittag nach Hause kam, waren ihre Brüder beide oben auf ihren Zimmern und schmollten.
Flo hatte nichts dagegen. Kims Eltern waren nachmittags zum Kaffee eingeladen und ihre Tante hatte versprochen, ihre Erdbeertorte mitzubringen. So war Flos Tag weitgehend gerettet. Das einzige, was ihre gute Laune trübte war, dass Philipp sich nicht bei ihr meldete.
In den nächsten Tagen war Flo mit Proben und Vorbereitungen für das anstehende Schulfest schwer beschäftigt. Nebenbei musste sie auch noch ihre Brüder ein wenig ärgern. Die beiden hatten nicht weniger als einen Monat Hausarrest aufgebrummt bekommen - und das im Alter von 18 und knapp 20 Jahren. Flo hatte sich halb tot gelacht.
Doch das war noch nicht alles gewesen. Nachdem die beiden die Strafpredigt ihres Vaters überstanden hatten, waren sie Flos Mutter in die Hände gefallen. Die hatte ihnen noch einmal in aller Deutlichkeit gesagt, was sie von ihrer Machenschaft gegen diesen Philipp hielt und hatte die beiden neben dem Hausarrest noch zu verschiedenen Garten- und Hausarbeiten verdonnert.
Flo lag nun jeden Tag bequem auf einem Sonnenstuhl, lernte ihren Text für das Theaterstück oder las, während ihre Brüder in einiger Entfernung unter der Anleitung des Gärtners in den Parkanlagen schufteten.
Natürlich überprüfte Flo hin und wieder ihre Arbeiten. Erstaunlicherweise konnte sie immer wieder Mängel feststellen, die der Gärtner übersehen hatte. Ihre gute Erziehung verbat es ihr jedoch, ihm vorzuschlagen, sich eine Brille anzuschaffen.
In Japan amüsierte sich Kim köstliche über Flos tägliche Berichte in ihrem Internettagebuch. Es half ihr ein wenig über diesen alptraumhaften Morgen hinwegzukommen, als sie neben Nishikado im Bett aufgewacht war und er sie allen ernstes gefragt hatte, ob zwischen ihnen beiden etwas gelaufen war, da er sich leider nicht mehr erinnern konnte. Kim hatte ihn daraufhin mit dem Kopfkissen verprügelt und war wutschnaubend in Akiras Zimmer gerauscht, nur um festzustellen, dass er zusammen mit Rui joggen gegangen war.
Danach hatte sie sich erneut auf den leidenden Soujiro gestürzt und ihn dieses Mal mit ihrem Stofftier verprügelt. Soujiro, der unter fürchterlichen Kopfschmerzen litt und dem im Übrigen entsetzlich übel gewesen war, hatte sich am Ende genötigt gesehen, die Flucht zu ergreifen. Er hatte sich nicht in der Lage gesehen, Kim an diesem Morgen etwas entgegenzusetzen.
So war er schließlich aus dem Zimmer gestürzt und hatte sich von Akiras Chauffeur nach Hause bringen lassen. Akira und Rui, die wenig später vom Joggen zurückkamen, quittierten diese Flucht mit einem gewaltigen Lachen. Trotzdem waren sie ein wenig enttäuscht. Immerhin hatten sie sich von dieser netten Aktion ein wenig mehr versprochen.
Kim war die Angelegenheit dermaßen peinlich, dass sie es sogar unterließ, Flo davon zu erzählen. Wenn sie daran dachte, dass Soujiro sie nur in einem nichts von Shortynachthemd gesehen hatte, dann konnte sie jetzt noch einen Anfall bekommen. Zum Glück schien sich keiner der Jungen groß an den Abend erinnern zu können, denn zumindest sagte keiner mehr ein Wort davon, wenn sie dabei war.
Wie sehr sich Kim in diesem Fall irrte, erfuhr sie zum Glück nicht. Rui und Akira konnte sich sehr gut an diesem Abend erinnern und unterließen es bei keiner Gelegenheit Soujiro damit aufzuziehen, dass er sturzbetrunken die Chance seines Lebens verpasst hatte.
Soujiro lächelte jedes Mal verlegen und suchte das Weite. Was seine Freunde nämlich nicht wussten war, dass er bei weitem nicht so betrunken gewesen war, sie sie glaubten und sich ganz genau an jede Minute dieses Abends und der folgenden Nacht erinnerte. Doch das brauchten seine Freunde auch nicht zu wissen. Ansonsten hätten sie ihn noch viel mehr verspottet, als sie es jetzt schon getan hatten.
Info:
Wenn die Teile zu Flos Freundin Kim interessieren - denn die hat eine eigene Geschichte - der kann zukünftig mal unter <a href="http://www.snoefokk.net">www.snoefokk.net</a> vorbeischauen.
Dort wird die Geschichte bei nächster Gelegenheit eingestellt. Voraussetzung ist allerdings, dass Miki sich mal zum Korrekturlesen ihrer Geschichte durchringt.