Contact 01: Kenjin ~ A scrarecrow with a scythe
Er streifte den Mantel ab und hing ihn in seinen Spinnt hinein. Es war die Uniform der AnF Mitglieder und dazu wollte er sich nicht mehr länger zählen. Zu sehr verabscheute er das, was geschehen war. Zu sehr hasste er sich dafür, die Befehle nicht verhindert zu haben. Das einzige was er getan hatte war daneben zu stehen und zu zusehen, wie Menschen gestorben waren. Im Grunde war er auch nicht viel besser als jene, die geschossen hatten.

Doch er konnte es nicht mit der AnF Armee aufnehmen, denn diese zählte immerhin gut 200.000 Soldaten. Und jeder von ihnen besaß kein Ego, keinen Willen, wusste nicht was "widersprechen" bedeutet und hatte keine Angst vorm Tod - sie waren alle gleich. Und das war wortwörtlich zu nehmen, denn es waren alle Soldaten mit demselben Genom - Klonsoldaten. Er war sich nie ganz schlüssig darüber gewesen, woher Jumpdevil die Ausrüstung und das Wissen zu Klonen erlangt hatte, beziehungsweise wie die Wissenschaftler das hatten schaffen können, doch es war eben so. Immerhin hatte er es selbst gesehen. Ein neuer Soldat brauchte zur komplette Fertigstellung nur 24 Stunden. Eine Woche wurde er ausgebildet, dann war er zum Einsatz bereit. Natürlich war auch Jim in der Lage zu töten, dass stand außer Frage - immerhin hatte er den Titel "gefallener Engel" nicht umsonst bekommen - aber er hatte es eigentlich nie gewollt. Auch hatte er nie diesen Titel verlangt, man hatte ihn ihm einfach gegeben.

Auf seine etwas bleiche Haut zog er zuerst eine kugelsichere Weste an, dann darüber ein schwarzes Muscleshirt, sodass die Weste eigentlich gar nicht mehr zu erkennen war. Dann nahm er sich seine fingerlosen Fahrradhandschuhe und einen Pistolenhalfter, der auch beladen war. Er war zwar eindeutig besser mit dem Schwert als mit der Schusswaffe, aber dennoch konnte man ja nie wissen.

Nun schlug er den Spinnt wieder zu. Bevor er ging musste er unbedingt noch in die tieferen Stockwerke hinein und den Gegenstand mitnehmen, den sie auf der letzten Mission in ihren Besitz gebracht hatten. Es war einfach zu riskant ihn hier zu lassen. Zwar hatte er AnF im Moment die Führung genommen, doch es war nur eine Frage der Zeit bis das auffiel. Und sobald das geschehen würde, würde Envinyatar wahrscheinlich das Kommando übernehmen. Und wenn sie erst einmal rausgefunden hatten, dass er Jumpdevil umgebracht hatte...

Mit einem knappen Kopfschütteln vertrieb er diese Gedanken wieder. Es war sinnlos jetzt über das "wenn" nachzudenken, dass konnte er immer noch tun, sollte es zum Kontakt mit jemandem kommen. Doch es würde früher oder später höchstwahrscheinlich zu einem Kontakt mit den anderen Mitgliedern kommen. Das einzige was er tun konnte war, diesen Zeitpunkt soweit wie möglich hinaus zu zögern. Und darum trat er in einen Raum der Wachen ein.

"Elite-Mitglieder im Raum!", brüllte der Ranghöchste und sofort sprangen die Soldaten auf und salutierten.

Eigentlich sahen die Soldaten alle gleich aus. Sie trugen ihre Kleidung, die sie auch während des Einsatzes trugen und ihre Gesichter wurden von Masken verdeckt. Vor dem Mund befand sich ein Atemgerät welches die Luft automatisch filterte, sollten sich Giftstoffe darin befinden. Anstelle der Augen befanden sich rote Glaskuppeln. Über die Technologie im Helm konnte man eine Nachtsicht aktivieren. Das einzige woran man die Soldaten in ihrem Rang unterscheiden konnte, waren die Streifen auf den Schultern und eventuelle Abzeichen auf der Brust.

"Rühren.", meinte Jim, "Jumpdevil hat zwei Wachen zu ihr Büro beordert. Sie sollen aufpassen das dort niemand rein oder raus kommt. Angeblich befindet sich ein Verräter in unseren Reihen. Behalten sie das für sich, es soll noch nicht offiziell gemacht werden um zu vermeiden, dass der Verräter gewarnt wird."

"Sir!", bestätigte der Ranghöchste, "Nummer 12, Nummer 13 - Befehl ausführen!"

"Ja Sir!", antwortete zwei der Soldaten im Chor und liefen aus dem Raum hinaus.

"Gut. Der Rest wartet hier im Zimmer bis neue Order gegeben werden.", orderte Jim.

"Ja Sir!"

Jim wandte sich wieder ab und verlies den Raum. Nun wo das geklärt war, wollte sich Jim auf den Weg in die tieferen Ebenen machen. Er musste den Gegenstand, den sie untereinander oft auch einfach nur "Fote" genannt hatten, in seinen Besitz bringen. Danach würde er erst einmal untertauchen müssen und zwar irgendwo, wo ihn AnF nicht finden konnte. Auch wenn es schwer werden würde, einen solchen Ort zu finden.

Er stieg in einen Lift ein und drückte den untersten Knopf. Von dort aus waren es noch sechs Stockwerke bis zu seinem Ziel. Die untersten Stockwerke waren nicht über einen Fahrstuhl, sondern nur über ein Treppenhaus zu erreichen, denn so war es schwerer für einen Eindringling dort unten hineinzugelangen. Und vor allem für ihn würde es schwierig werden, da er sich noch nie in den unteren Stockwerken befunden hatte. Ihn hatte nie die Waffenfabrik oder die Klonanlage, oder irgendetwas anderes von hier unten sonderlich interessiert, sodass er es sich hätte unbedingt anschauen wollen.

Der Lift stoppte, die Tür öffnete sich und Jim trat in die dahinter liegende Halle ein. Doch gleich blieb er mit leicht geöffnetem Mund stehen. Durch die Halle führte ein Förderband über das Unmengen an Waffen transportiert wurden. Der Junge fasste sich wieder und sah sich um. Es patrouillierten einige Wachen und an jeder Tür standen je zwei bewaffnete Soldaten.

Er setzte sich wieder in Bewegung. Die zwei Soldaten, die neben der Tür standen durch die er ging, salutierten knapp als er passierte. Jim hingegen ignorierte sie einfach. In seinem Kopf schwirrten andere Gedanken umher, als der knappe Salut für die normalen Fußtruppen. Von dem nächsten Raum hatte er bereits gehört, hatte es aber immer mehr für einen Spaß gehalten - ein riesiges Maisfeld! Dies war der Raum der "Vogelscheuche", wie sie sich selbst nannte.
Es handelte sich dabei um das AnF Elite Mitglied Kenjin.

Sie sah wirklich aus wie ein Vogelscheuche. Ihren AnF Mantel hatte sie mit ein paar Flicken versehen und ihr Zylinder sah auch nicht sonderlich neu aus. Unter dem fransigen Hut schauten immer ein paar rot-oragene Haarsträhnen hervor und sie trug ständig eine Sense mit sich herum. Obwohl die Sense, wie Jim fand, ziemlich cool aussah. Ihr Gesicht war schneeweiß, dafür hatte sie sich den Mund und um die Augen schwarz geschminkt. Im Grunde sah sie schon ganz cool aus, aber eben wie eine... Vogelscheuche. Dieses Maisfeld hatte Jumpdevil angeblich hier unten angepflanzt, weil Kenjin eines brauchte um sich auszuruhen. Sie konnte angeblich nirgends sonst schlafen oder sich erholen, außer in einem Maisfeld. Es gab auch noch ein Gerücht das besagte, dass wenn man das Feld zerstören würde, sie sterben würde... aber Jim hatte das nie geglaubt. Doch dieser Mais war gerade mal anderthalb Meter hoch sodass Jim ihn gut überblicken konnte. Allerdings konnte er Kenjin nirgends erblicken.

Etwas raschelte hinter ihm und blitzschnell fuhr er herum. Kenjin stand dort, ihre Sense locker über die Schulter gelegt. Ihre Augen wirkten kritisch und prüfend.

"Was machst du denn hier unten?", wollte sie wissen.

"Mich mal umsehen.", log Jim eiskalt und versuchte dabei so natürlich zu wirken, wie es ging, "Ich war doch noch nie hier unten und dachte mir, dass mal Zeit wäre, sich hier um zuschauen."

"So schwer bewaffnet?"

Der Blick der Vogelscheuche wanderte über die zwei Schwerter die Jim trug, zu dem Lederhalfter in dem eine geladene und entsicherte Pistole hing.

"Standartausrüstung bei mir... habe lediglich meinen Mantel nicht an, dass ist alles."

"Aha..."

"Und das ist also dein... Maisfeld?"

"Ja allerdings. Und wenn du mich jetzt bitte entschuldigen würdest... ich brauche Schlaf."

Ohne ein weiteres Wort zu verlieren trat sie in das Feld ein. Und obwohl sie dabei einige Pflanzen einfach beiseite bog und trat, begaben sich die Pflanzen immer wieder in ihre vorherige Position. Jim blickte dem AnF Mitglied hinterher. Dies war ein Privatraum eines AnF Elite Mitgliedes und in diesen Räumen befanden sich keine Kameras. Wenn er Kenjin sich jetzt vornehmen würde, hätte er später keinen Ärger mit ihr. Aber was, wenn er hier rauskäme, bevor Jumpdevils Tod auffiel? Dann wäre dieses ziemlich große Risiko umsonst gewesen. Und wenn er starb, war eh alles aus...

Schließlich traf er seine Entscheidung und folgte dem Weg, von dem er glaubte, dass Kenjin ihn eingeschlagen hatte. Und tatsächlich fand er sie auf dem Boden liegend in der Mitte des Feldes wieder. Ihre Sense hatte sie neben sich in den Boden gerammt.

"Ach Kenjin... ich hätte da noch eine Bitte."

"Und was?", murmelte sie mit geschlossenen Augen.

"Stirb!"

Jim zog mit der rechten Hand eines seiner Schwerter so heraus, dass, wenn er die Hand normal hielt, die Klinge nach unten zeigte. Und noch im selben Augenblick ließ der Klinge nach unten schießen. Kenjin hatte jedoch genauso schnell reagiert und sich zur Seite hin weg gerollt. Während Jim sein Schwert aus der Erde riss und es in der seiner Hand drehte, legte Kenjin eine Hand an den Griff ihrer Sense und schwang sich auf die Füße.

"Was zum Teufel soll das?!"

"Es tut mir ja leid... aber ich fürchte ich muss das hier tun!"

Jim setzte zum Angriff an, doch Kenjin blockte jeden der Schwertschläge einfach ab mit ihrer Sense ab. Das Holz war stabil genug, um den Schlägen des magischen Katanas Stand zu halten. Doch während Jim die Vogelscheuche immer weiter nach hinten drängte, entdeckte er plötzlich eine Lücke in der Abwehr. Diese nutze er und stach zu. Die Spitze des Schwertes riss ein Loch in den Mantel und alles was dahinter lag und trat am Rücken von Kenjin wieder aus. Diese blickte nur zu sich herab. Es schien so, als würde ihr der Stich durch die Brust gar nichts ausmachen. Und wenn doch, dann wusste es gut zu verbergen. Auch trat kein Blut aus der Wunde aus.

Der Junge drehte das Schwert herum, sodass die geschärfte Seite der Klinge nach oben hin zeigte, drehte sich auf dem Absatz herum und zog die Klinge über seine Schulter nach oben. Das Schwert zeriss Kenjins rechte Schulter und der Schlag beförderte sie in die Luft. Allerdings besaß die Vogelscheuche genug Körperbeherrschung um auch wieder auf den Füßen zu landen.

"Jetzt reicht es aber!", zischte sie und setzte zum Angriff an.

Dem Querschlag mit der Sense entging Jim und durch einen knappen Sprung. Allerdings war es viel mehr ein rasches Beine anziehen, als ein wirklicher Sprung, der ihn rettete. Immer noch klaffte ein Riss in Kenjins Schulter, doch das schien sie nicht im geringsten zu stören. Kenjin führte ihre Sense mit der zweiten Hand und traf Jim ins Gesicht. Der Schlag war so hart, dass er dieses Mal in die Luft befördert wurde. Warum schien ihr der Treffer von Jim gar nichts ausgemacht zu haben?! War ihr wunder Punkt etwa wirklich dieses verfluchte Kornfeld?!

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Envinyatar schritt durch die Gänge des AnF Gebäudes, auf dem Weg zu Jumpdevils Büro. Sie hatte das Wochenende damit verbracht, neue Designentwürfe fertig zu stellen und wollte sie nun ihrer Führerin persönlich zeigen. Außerdem hatte sie noch andere Dinge mit Jumpdevil zu besprechen, die vor allem die letzte Mission von AnF betrafen. Als sie vor dem Büro ankam blickte sie misstrauisch die zwei Wachen an, die militärisch streng vor ihr salutierten.

"Warum steht ihr hier?"

"Wir haben Order von Elite Mitglied Jim bekommen das Büro zu bewachen! Wir sollten niemanden hinein oder hinaus lassen, Sir!", erklärte eine Wache.

Innerlich seufzte Envinyatar, als sie mit "Sir" angesprochen wurde. Das war einfach ein kleiner Fehler in der "Erziehung" dieser Soldaten. Aber ansonsten waren sie nahezu perfekt und sie konnte eigentlich damit leben, mit "Sir" angesprochen zu werden - die Hauptsache war, dass diese Männer ihren Zweck erfüllten, was sie bisher auch immer zweifelsfrei getan hatte.

"Und warum hat Jim euch das befohlen?"

"Die Informationen unterliegen nicht uns, Sir!"

Das Misstrauen in der Designerin und Vize-Führerin von AnF wuchs mit jeder Sekunde zunehmend. Wie konnte es sein, dass Jim scheinbar etwas wusste, was sie nicht wusste? Ohne ein weiteres Wort zu verlieren trat sie in das Büro ein und ihre Augen weiteten sich bis zum Anschlag, als sie die enthauptete Jumpdevil in einer riesigen Lache tiefroten Blutes vorfand. Und mit einem Mal ging ihr ein Licht auf!

Leicht zittrig schritt sie auf das Mikrofon zu, welches auf dem Schreibtisch stand und ein wenig mit Blut befleckt war, und schaltete es ein.

"Hier spricht AnF Elite Mitglied Envinyatar. Ich muss sehr zu meinem Bedauern verkünden, dass unsere Anführerin Jumpdevil getötet wurde. Ab sofort bin ich die ranghöchste Person und übernehme alle von Jumpdevils Aufgaben. Demnächst werde ich einen oder eine Vize ernennen. Bis dahin erlasse ich den Befehl 23 in Bezug auf das Mitglied Jim..."

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"Ach so ist das also...", grinste Kenjin, während Jim ein wenig starr der Lautsprecherdurchsage lauschte, "Du hast Jumpdevil gekillt und willst AnF wohl an dich reißen, wie?"

"Nein... das ist es nicht. Ich habe zwar Jumpdevil umgebracht, aber auf AnF habe ich es nun wirklich nicht angelegt."

"Es besteht Grund zur Annahme, dass er Jumpdevil ermordet hat. Ich gebe die Erlaubnis ohne Rücksicht auf ihn das Feuer zu eröffnen und ihn anzugreifen. Es ist davon auszugehen das er sich noch in diesem Gebäude befindet. Wenn er sich ergibt und alle Waffen ablegt ist es gestattet ihn fest zu nehmen. Bei Festnahme möchte ich UMGEHEND darüber informiert werden. Ende der Durchsage."

"Scheint so als würde es keine Gefangennahme geben."

"Allerdings.", stimmte Jim zu, steckte das Schwert mit dem schwarzen Griff und der Totenkopfverzierung wieder weg und zog sein zweites Schwert, welches einen feuerroten Griff hatte.

Er schlug mit der Klinge einmal auf den Boden und als ein paar Funken sprangen, entflammte sich schlagartig die gesamte Klinge. Dies war das Schwert "Gouka". Nach ein paar Legenden wurde es einst von einem Ifrit geschmiedet, doch woher es kam war Jim weites gehend egal. Das wichtigste waren die Fähigkeiten die es hatte.

"Mich interessiert, ob etwas an dem Gerücht dran ist...", meinte Jim und steckte mit der brennenden Klinge den Mais in Brand.

Kenjins Augen weiteten sich und sofort schoss sie darauf zu, was Jim so deutete, dass das Gerücht über die Verbindung Maisfeld und Kenjin tatsächlich stimmte. Der Blonde kam Kenjin entgegen und die Flammen begannen das Feld Stück für Stück weiter zu verzehren. Jim schlug die Sense zurück und beförderte Kenjin mit einem Tritt wieder von sich und dem Feld weg.

Kenjin setzte mit ihren Füßen auf der Wand an und stieß sich damit ab. Sie flog förmlich auf Jim zu, welcher sich jedoch mit einem Hechtsprung zur Seite rettete. Kenjin landete auf den Händen und schwang ihren Körper wieder auf die Füße. Doch während dieses Vorganges brach sie einfach ein und landete unsanft auf dem Boden. Sie selbst konnte nicht sagen was genau mit ihr los war, sie fühlte sich auf ein Mal so schlapp. Aber sie durfte jetzt nicht schlapp machen! Sie musste etwas gegen das Feuer unternehmen, welches ihr Feld, und damit auch ihre Lebensenergie, immer weiter auslöschte.

"Na...?", fragte Jim und grinste etwas geschwächt, "Was ist los? Legst du eine Pause ein?"

Wütend knirschte sie mit den Zähnen. Mit jedem Atemzug schwand ihre Kraft und langsam spürte sie auch die Wärme der Flammen. Jim überblickte das brennende Feld einen Moment lang, dann hob er Kenjin auf die Arme hoch. Erst jetzt konnte sie sehen, dass sich die Flammen schon beinahe über das gesamte Feld ausgebreitet hatten. Sie hatte nicht einmal mehr die Kraft, sich in irgendeiner Weise gegen Jim zu wehren oder zu protestieren.

"Es tut mir leid... ehrlich...", entschuldigte sich Jim und schleuderte dann Kenjins Körper in die Flammen.

Für einen Moment kam es ihm so vor, als würde er einen Schmerzensschrei hören, während ein geisterhafter Schemen aus den Flammen emporstieg. Doch so schnell wie es gekommen war, war dieses Geräusch wieder verschwunden. Es herrschte eine unglaubliche Hitze in dem Raum und Jim ging um das Feld herum zu einer Tür, die ihn weiter nach unten führen sollte.

Auch wenn er noch nie wirklich hier unten gewesen war, so hatte sich jedes AnF Elite Mitglied den Bauplan einprägen müssen - für den Fall der Fälle. Wahrscheinlich hätte Jumpdevil nie daran gedacht, dass dieses Wissen mal einem Feind nützlich sein würde. Doch nun musste er laufen!

"Achtung! Im Stockwerk 46 wurde im Raum der Vogelscheuche ein Feuer entdeckt! Alle Einheiten in Ebene 46 und darunter sind gewarnt! Vermutlich befindet sich Jim dort!", erklang Envinyatars Stimme durch die Lautsprecher.

Jim knirschte bei dieser Durchsage verbittert mit den Zähnen. Er hätte lieber die Sprechanlage unbrauchbar machen sollen, bevor er hier runter gegangen war. Aber nun war es auch zu spät um über vergossene Milch zu weinen.

"Mach das Beste aus deiner Situation...", seufzte Jim und beschleunigte seinen Lauf ein wenig, während er die Pistole zog, die er bei sich trug.

Er kam in dem breiten Treppenhaus an, welches ihn nun ein Stockwerk hinunterführen würde. Vorsichtig schlich er vorwärts. Hier befanden sich sicherlich Wachen. Vor allem, da Envinyatar den Befehl 23 in Kraft gesetzt hatte. Sie würden schießen ohne Fragen zu stellen, dass wusste Jim - also musste er zuerst schießen. Die Pistolen waren mit speziellen Kugeln geladen, die kugelsichere Westen oder Helme durchdringen konnten. Überhaupt waren die Waffen die hier produziert wurden tödlicher und gefährlicher, als Waffen die das Militär oder sonst irgendwer besaß.

Vorsichtig lugte Jim um die Ecke. Eine patrouillierender Soldat schritt die Treppe hinauf. Sofort zog Jim wieder den Kopf ein, doch er hörte bereits, wie der Soldat die Treppe hoch lief. Kaum war er um die Ecke gekommen, und somit in Jims Schussfeld, riss dieser seine Pistole hoch und drückte den Abzug. Eine Kugel trat aus dem Lauf auf, durch eine der roten Glaskuppeln in den Kopf des Klons ein und hinten wieder aus. Der Körper wurde durch den Schuss einfach nach hinten weg geworfen und schlug gegen die Wand, wo er dann langsam zu Boden rutschte. Jim steckte die Pistole zurück ins Holster und nahm sich das Sturmgewehr des Erschossenen. Er hatte zwar keine Munition dafür, aber dennoch waren seine Chancen nun schon ein wenig gestiegen.

Die Treppe mündete in einen Flur auf dem sich keine weiteren Wachen befanden. Auch gab es keine sichtbaren Kameras, obwohl Jim wusste das sie da waren. Sie waren in die Wände und Decken so eingearbeitet worden, dass man sie nicht sehen konnte, wenn man nicht wusste, wo sie waren. Und natürlich waren die Positionen der Sicherheitskameras nicht auf den Plänen verzeichnet gewesen. Die Positionen kannten bloß drei AnF Mitglieder und Jim gehörte einfach nicht zu ihnen.

Aber es wusste doch eh jeder das er hier unten war, im Grunde war es also egal ob die Kameras ihn sahen oder nicht. Von dem Flur aus gab es bloß eine Tür die weiter führte und so öffnete Jim vorsichtig die Tür. Sogleich schlug ihm eine ungemeine Hitzewelle entgegen und hüllte ihn ein. Für einen Moment hatte er das Gefühl, dass er nicht atmen könne und die Hitze ihm die Luft nehmen würde.