Schriftgröße  Schriftart  Ausrichtung  Zeilenabstand  Zeilenbreite  Kontrast 

Eternal hate

von Jim
Kurzbeschreibung
GeschichteAbenteuer / P12 / Gen
23.04.2004
23.04.2004
3
7.560
 
Alle Kapitel
1 Review
Dieses Kapitel
noch keine Reviews
 
23.04.2004 1.914
 
Fight 2: The rising fighting spirit

~Wenn du jemanden findest,

den du um jeden Preis beschützen willst...

dann kannst du wahre Stärke erlangen!~


Yakuzas Körper hatte die Baumkronen durchschlagen, doch er hatte Glück im Unglück. Außer der Wunde die Jim ihm verpasst hatte und der Tatsache, dass er das Katana verloren hatte, ging es seinem Körper soweit. gut. Seine Augen jedoch sprachen eine andere Sprache... Sie blickten starr durch das Loch, welches er in die Baumkrone geschlagen hatte, gen Himmel. Seine Atemzüge waren lang und tief, sein Herzschlag hatte einen gleichmäßigen Rhythmus... und doch merkte von seiner Umgebung nichts.

Nein - er schwebte in einer undurchsichtigen, unendlich wirkenden Dunkelheit. Er hatte das Gefühl schwerelos zu sein und fühlte auch keinen Grund unter seinen Füßen. Als er ein Geräusch von Rechts vernahm drehte er den Kopf dorthin - Jim stand dort mit gesenktem Haupt.

"Hey...", begrüßte er ihn und lächelte schwach, "Ich hatte einen ziemlich abgefuckten Traum."

Jim hob seinen Blick und Yakuza erschrak beinahe schon. Er hatte rote Augen und in seinem Gesicht saß ein dämonisch breites Grinsen. Seine Zähne an sich schienen auch nicht menschlich zu sein, denn sie liefen spitz zu wie Reißzähne. Obwohl er dort keine Schwertscheide hatte griff er sich an die Hüfte und zog an einem scheinbar unsichtbaren Griff ein Katana hervor. Yakuzas Augen weiteten sich als Jim langsam auf ihn zukam.

Instinktiv wollte er ebenfalls nach einem Schwert greifen, doch seine Hand fand keinen Widerstand. Wenn er denn wenigstens einen Boden unter den Füßen hätte, sodass er ausweichen oder davonlaufen könnte - aber auch das war nicht der Fall! Er war ihm hilflos ausgeliefert als Jim vor ihm stand.

So als gäbe es dort keinen Widerstand schlug er einfach durch Yakuzas Knie hindurch. Und obwohl er das Gefühl hatte zu schweben, fielen seine abgetrennten Beine einfach nach unten. Sofort begann sein Gehirn Schmerz aus zu senden und Yakuza gab einen kurzen Schrei von sich.

Jim holt zum zweiten Schlag über den Kopf aus. Yakuza schaffte es in diesem Moment noch ein wenig geistige Klarheit für sich gewinnen zu können und schlug mit der rechten Faust und all seiner Kraft darin nach Jim, welcher in Reichweite stand.

Die Faust vergrub sich in Jims Magengrube, doch er blickte nur fragend nach unten. Dann drehte er das Schwert und stach es Yakuza, ohne auch nur eine Sekunde zu zögern durch den Hals.

Seine Augen weiteten. Schlagartig war er der Fähigkeit beraubt worden zu atmen. Es fühlte sich so an, als hätte man einen Keil in seine Kehle gesteckt. Dann folgte der Geschmack von Blut. Jim zog die mit Blut getränkte Schwertklinge aus seinem Hals heraus und Yakuza spie etwas der roten Flüssigkeit aus.

"Wa... rum?", wollte er wissen, doch er war sich nicht einmal sicher ob er überhaupt noch eine Stimme hatte.

Jim gab ihm keine Antwort. Stattdessen lies er mit der linken Hand den Schwertgriff los, hob die rechte Hand über die linke Schulter und lies die Klinge auf Yakuzas Kopf niederfahren. Dieser spürte eigentlich nur noch, wie ihn die Wucht des Schlages herumriss, und sein Körper dann scharf abgebremst wurde.

***
Jim hatte vermutlich eine gute Stunde geschlafen... jedenfalls kam es ihm so vor. Nicht sonderlich gut zwar, aber immerhin. Er konnte fühlen das die Wunde aufgehört hatte zu bluten, dafür juckte sie nun was ein Zeichen dafür war, dass sie bereit im Begriff war zu heilen. Dennoch schmerzte sein Kopf höllisch.

Nun war im Begriff den Berg wieder herab zu steigen und er bereute es, dass er sich nicht gleich dazu gezwungen hatte. Durch den Frost und den Schnee waren die Steine stellenweise verdammt glatt geworden, was den Abstieg nicht unbedingt leichter machte. Er musste wieder in den Wald - mit etwas Glück lag dort kein Schnee und er konnte dort herumlaufen ohne Spuren zu hinterlassen. Gott sei dank hatte er den Abstieg schon fast komplett bewältigt...

Sobald er unten angekommen war würde er erst einmal etwas Essen. Der Kampf und der Abstieg hatten ihn ziemlich ausgelaugt. Eigentlich hätte er auch oben etwas essen können, doch dort war es so kalt und zugig gewesen, dass er befürchtet hatte zu erfrieren. Sein Rucksack hatte nicht wirklich gewärmt, bloß ein wenig vor dem Schnee geschützt.

"Ob Yakuza noch lebt...?"

Diese Frage ging ihm immer wieder durch den Kopf. Er wusste wie stark Yakuza war, physisch sowie auch psychisch. Offensichtlich hatte er damit gerechnet das Jim ihn nicht angreifen würde, dass war sein Vorteil gewesen - die temporäre Verwirrtheit seines Gegners. Das nächste Aufeinandertreffen würde härter werden... viel härter.

***
Vor ihm war zwar immer noch alles schwarz, aber er erkannte einen Pfad der von Sakurablüten gesäumt war, über deren Mitte eine kleine Flamme brannte. Doch die Dunkelheit verschlang das Licht der Flammen ausnahmslos, nichts war zu erkennen. Er spürte wie warmes Blut die linke Seite seines Gesichts herunter lief... er war verwundet. Aber die Wunde schmerzte gar nicht. Doch er war schlapp... und fiel auf die Knie.

Langsam atmend blickte er zu sich herunter. Sein gesamter Körper war mit blutenden Wunden übersäht. Einige Stellen seiner Kleidung hatten sich bereits mit dem roten Lebenssaft vollgesogen. Aber all diese Wunden schmerzten kein bisschen... es war etwas anderes das schmerzte - tief in ihm drin.

Vollkommen erledigt blickte er auf den Pfad vor ihm. Er schien unendlich lang zu sein... zumindest konnte er kein Ende erkennen.

"Hey! Das war nicht fair!"

"Wieso?"

"Das war so schnell das ich's nicht sehen konnte!"
"Na und? Du musst nur schneller reagieren!"

War es jetzt schon soweit mit ihm das er Visionen bekam? Oder lag es einfach nur an dem hohen Blutverlust, den er aufgrund der vielen Wunden diagnostizierte. Auf jeden Fall erblickte er zwei durchsichtige Gestalten neben dem Pfad... ihn und Jim. Es handelte sich jedoch vielmehr um eine Rückblende, denn dieses Training hatte vor gut einem halben Jahr stattgefunden. Yakuza war ihm haushoch überlegen gewesen.

"Du darfst nur nicht aufgeben... dann wirst du mich auch mal erwischen!"

Yakuza blickte sein eigenes Selbst an wie es in Kampfposition ging. Obwohl Jim seinen Bokken benutzen können und Yakuza nur mit bloßen Händen gekämpft hatte, war ihm in Stunden kein einziger Treffer gelungen.

"Keine Angst...", grinste sein Freund, "Ich werde NICHT aufgeben!"

Yakuza vermochte sich nicht weiter auf die Knie zu stützen. Sie fühlten sich so an als wären sie mit Pudding gefüllt und er fiel einfach vorn herüber. Dennoch beobachtete er weiterhin mit halb geöffneten Augen die zwei Geister.

Immer wieder traf Jim ins Leere und bekam selbst einen Schlag verpasst, doch er hatte es immer weiter versucht. Yakuza hatte das damals ein wenig töricht gefunden. Er hatte gewusst das er chancenlos war und hatte es weiterhin versucht - Kampfgeist war eine gute Sache, dass wusste er ja selbst, aber es über Stunden zu versuchen und immer nur einen Fehlschlag zu bekommen...

"Ich werde nicht aufgeben... NIE!"

Yakuza riss seine Augen auf und blickte den Himmel an. Langsam glitten ihm immer neue Schneeflocken entgegen. Er atmete einmal tief aus, dann ballte er seine rechte zu einer Faust.

"Genau...", hauchte er und setzte sich aufrecht hin, "Ich werde nicht aufgeben!"

***
Als die Sonne bereits komplett untergegangen war, hatte Jim es zum Fuße des Berges geschafft. Es war dunkel geworden und bloß weil überall Schnee lag konnte er noch etwas sehen. Warum hatten sie nicht ein Nachtsichtgerät in den Rucksack legen können?!

Doch im Moment war er viel mehr darüber am Nachdenken, wo er die Nacht verbringen sollte. Das Risiko angegriffen werden erschien ihm zu groß dafür, einfach unter einem Baum ein zu schlafen. Und auf einen Baum herauf würde er nicht kommen. Das war auch der Grund dafür, warum er gerade um den Berg herumging - er hoffte auf eine Höhle oder irgendetwas, dass ihm ein wenig Schutz vor Kälte und Wind bot.

Und nach einer guten Viertelstunde wurde er sogar fündig, was ihn mehr als freute. Die ganze Zeit schon hatte ihm der kalte Wind ins Gesicht geblasen und er hatte zunehmend weniger darüber nachgedacht, wo und in welchem Zustand sich Yakuza gerade aufhalten würde. Der blondhaarige Junge setzte sich in die relativ enge Nische im Berg hinein, zog die Beine an die Brust heran und fiel schon nach wenigen Sekunden in einen unruhigen Schlaf.

***
Als Jim am nächsten Morgen aus der Nische trat hatte es aufgehört zu schneien, dafür war es aber immer noch bitterkalt und der Himmel war mit grauen Wolken verhangen.

"Welch ein idealer Tag um zu töten...", dachte Jim ironisch.

Seine Ration hatte er bereits verzehrt und dazu eine Flasche Wasser getrunken. Vom reinen Äußeren her war bereit... und vom Inneren her, dachte er es von sich auch! Ja, er war bereit jemanden zu töten! Jemanden, mit dem er sich eigentlich immer gut verstanden hatte. Jemand, der auf dem besten Wege gewesen war ein richtiger Freund zu werden...

Seine Hand schloss sich fester um den Griff und er blieb stehen. Vielleicht war es ja auch nur der Wind, vielleicht war es ein kleiner Vogel oder ein Eichhörnchen, aber dennoch drehte er sich zu einer Baumkrone schräg rechts hinter ihm um.

"Komm raus.", forderte er und nahezu lautlos landete Yakuza vor ihm im Schnee. Jim konnte sich ein schmales Grinsen nicht verkneifen. "Hab ich mich also doch nicht verhört."

Er musterte Yakuza. Sein Schwert hatte ihm einen deutlich sichtbaren Schnitt über die Brust verpasst, doch scheinbar war er nicht sonderlich tief. Doch das Katana das in der Hand hielt... es hatte einen abgerundeten Holzgriff. Jim musterte es genauer... doch im Grunde war egal! Er hatte ebenfalls ein Schwert und er war fest entschlossen es zu benutzen.

"Ich gebe dir eine letzte Chance Jim...", Yakuza blickte ihn mit eiskalten Augen an, "Komm wieder zu Sinnen und wir können beide diese Insel verlassen."

Jim jedoch begab sich nur in Kampfstellung. Sie beide die Insel verlassen... ja klar! Nie würde diese Situation eintreffen, nie würden sie beide lebendig von dieser verfluchten Insel herunterkommen! Wie auch?! Sollten sie schwimmen?! Nein... es war hoffnungslos - es konnte nur einer überleben.

"Also gut... da du es nicht anders willst...", mit diesen Worten begab sich Yakuza ebenfalls in Kampfposition.
Review schreiben
 Schriftgröße  Schriftart  Ausrichtung  Zeilenabstand  Zeilenbreite  Kontrast