Reviews: Freie Arbeiten
/ Prosa
/ Science Fiction
/ Cyberpunk
/ Ruined Kings
Inhalt ist versteckt.
Autor: NoHappyEndings
Reviews 1 bis 7 (von 7 insgesamt):
Hallo NoHappyEndings,
nun komme ich nach langer Zeit endlich dazu, den aktuellsten Stand aufzuholen! :) Ich bin auch sehr gespannt, wann du wieder Zeit und Muße hast, hier weiterzuschreiben. Bisher ist die Geschichte nämlich sehr spannend.
Nun aber zu Kapitel 1.6 "Tätowierungen":
Okay, hier ist der Wechsel des Erzählers auffällig - bisher war es ein personaler Erzähler in der dritten Person, nun ein Ich-Erzähler. Davon bin ich persönlich kein großer Fan (ist totale Geschmackssache, daher keine Kritik an deiner Geschichte - du kannst hier erst einmal machen, was du willst), aber hier empfinde ich es wie eine Art "Voice Over", wie man es im Film schonmal macht, wenn Ereignisse zusammengefasst werden müssen, ohne dass man sie mit vielen aufwendigen Bildern erzählt. Entsprechend interpretiere ich das Kapitel 1.6 als das Ende der Tätowierungen. Keine Ahnung, ob ich damit richtig liege ;D
Offenbar hast du mich doch noch überraschen können - das Baby vom Anfang, das von Jurij gefunden wurde, ist Sawa. Ha, mit meiner Vermutung, dass zwei verschiedene Timelines erzählt werden, lag ich richtig, allerdings hatte ich vermutet, dass Sawa und Aljona die Eltern des Kindes wären, nicht dass einer der beiden das Kind sein könnte. Also falsch herum gedacht von mir ^^ Hat Spaß gemacht, jetzt habe ich die Auflösung des Rätsels vor Augen!
Was ich spannend finde, ist die (zugegeben kryptische) Erklärung des Wortes "Rigger". Offenbar ein mechanisch-technischer 'Beruf', bei dem sich Menschen mit Maschinen auf irgendeine Weise 'verbinden', um sie steuern zu können, statt sie einfach manuell zu steuern, wie wir das heute noch tun. Jeder kann sich in ein Auto setzen und es fahren, wenn er es gelernt hat, aber deswegen 'verbinde' ich mich nicht mit dem Auto; ich bleibe ein Fremdkörper darin, der problemlos herausgetrennt werden kann. Das Auto liefe auch ohne mich, zwar würde es nicht kontrolliert, aber es würde angehen und theoretisch könnte es auch davonrollen. Sawa hat erst einen richtigen Namen erhalten, als er eine Art Zweck erfüllte bzw. als er etwas konnte, das ihn nützlich macht. Wieder mal ein Indiz dafür, dass Jurij ein pragmatisch veranlagter Typ ist. Erst ist er nur ein Kind, ein Ding, wie er auch selbst sagt, bis er etwas tut, was andere nicht tun können - dann unterscheidet er sich von anderen nichtsnutzigen Dingen, die nur rumstehen, aber nichts von sich aus erledigen können.
Dann endlich auch ein wenig Kontext zu den Tätigkeiten, denen der Sokolov-'Clan' so nachgeht, um die Brötchen zu bezahlen. Drogen also, aha. Irgendwie ein Klassiker, denn damit lässt sich - wenn man es richtig anstellt und sich nicht erwischen lässt - eine Menge Geld verdienen. Zwar m.E. dreckiges Geld, weil man mit Drogen immer auch Leute in den Abgrund stürzt, aber immerhin Geld. Nicht besonders viel, in diesem Fall, denn sie hausen zu sechst in einer Baracke und haben kein Monopol auf den Stoff, den sie verticken. Viele Dealer verkaufen dasselbe Zeug und machen ihnen Konkurrenz. Dennoch scheint zumindest Jurij mit einer Art "Stolz" an das Ganze rangehen zu wollen, wenn er schon bewusst nicht "Gang" genannt werden will, sondern Clan. Das unterstreicht einerseits die familiären Verhältnisse und die gefühlten familiären Verhältnisse, außerdem fordert der Begriff mehr Loyalität ein als eine Gang. Clan deutet auf (Bluts-)Verwandtschaft, das ist für einige Menschen verpflichtend.
Spice? Klingt ja wie bei Dune ;D Und bei der Vorstellung, wie die Leute in ihren Drogenküchen stehen, muss ich natürlich direkt an Heisenberg denken... Ach, schrecklich, dieses von Popkultur überfüllte Gehirn in meinem Kopf. Interessant finde ich hier Sawas Ton, in dem er über diese Drogen spricht, so als wären sie etwas Selbstverständliches, das man nicht weiter hinterfragen muss, ist ja schließlich egal, mit welchem Zeug sie ihren Kunden das Geld aus der Tasche ziehen. Auch diese zynische Beschreibung der Tatsache, dass die Leute 'zum Glück' nicht so schnell draufgehen wie beim Meth-Konsum, sondern schon lange Kunden bleiben, bevor sie das Zeitliche segnen, ist irgendwie... sehr nüchtern. Das spiegelt wunderbar wider, mit welchem Verhältnis Sawa zu Drogen groß geworden ist. Es ist ein Produkt, das ihnen das Geld einbringt, und deshalb dringend an den Mann gebracht werden muss. Egal, was es für einen Schaden anrichtet, interessiert niemanden, solange die Kohle reinkommt. So ein Verhältnis entwickelt man nur dazu, wenn man es nicht anders kennt, was ja bei Sawa der Fall ist. In der Hinsicht ist er mindestens genauso pragmatisch wie Jurij.
Und da ist ja auch schon Heisenberg - John hat eine verbesserte Version von Spice entwickelt, die dann auch gleich Kreise zieht und von jedem gekauft werden will. Aber Hochmut kommt ja bekanntlich direkt vor dem Fall, wie es auch kurz darauf schon heißt. Leute wollen oft ein Stück vom Kuchen, ganz egal, ob ihnen dieser Kuchen zusteht oder nicht. Wahrscheinlich profitiert der Sokolov-Clan vor allem davon, dass er nicht auf den Kopf gefallen ist, im Gegensatz zu den unorganisierten Haufen, die sich "Gang" nennen und wirklich nur wegen Geld zusammenhalten. Wegen großer Ideale kann es nicht sein ^^
Ja, warum hat er das Baby damals mitgenommen... Gute Frage. Wahrscheinlich weiß Jurij selbst keine tiefgreifende Antwort darauf. Oder aber er behält sie wohlwissentlich für sich, wer weiß.
Wow, da haben sie ja echt noch eine ganze Menge Geld in Form von Spice unter der Hütte liegen. Es ist oft der Ort, an dem man es am wenigsten vermuten würde, nämlich ein relativ offensichtlicher Ort. Jemand, der mitdenkt, hätte vielleicht geschnallt, dass das Haut niemals umsonst auf Stelzen steht, obwohl kein Wasser in der Nähe ist. Aber so weit denken die beiden Typen offenbar nicht. Sawa hat Glück und kann mit einem kleinen Batzen Geld entkommen, um sich in Chicago abzusetzen. Und der Idiot kommt nach sieben Jahren zurück nach Sankt Petersburg, das kann doch niemals gutgehen... Junge!
Na gut, ich ziehe meine Aussage zurück. Er ist zurückgekommen, um ihr den Garaus zu machen. Rache serviert man am besten kalt, so mag ich das. Einfach aus der Ferne abgeknallt, nicht einmal ein Hallo, kein gar nichts. Sehr gut. Je mehr Emotionen im Spiel sind, desto schlampiger wird man in der Ausführung. Und es passt zu Sawa, der sich doch tatsächlich was aus ihr gemacht zu haben scheint.
Aha, Rigger sind also tatsächlich Leute, die sich mit verschiedenen, sogar größeren Mengen von Maschinen in Verbindung setzen können, um sie zu steuern. Wie ein Würfel, in dem man viele verschiedene USB-Anschlüsse steckt, so stelle ich mir das vor. Spannend auf jeden Fall, auch wenn die Bezeichnung "Marionettenspieler" nicht wirklich neu ist ^^ Es sind doch immer Marionetten- oder Puppenspieler, nicht wahr? ;D Aber selbst in Chicago hat er sich einen Namen gemacht, wenn auch nur ein Pseudonym. Da aber bei Sawa der Fall eh besonders ist, was seinen Namen angeht, ist das völlig in Ordnung so. Er heißt ja weder Sawa noch Ftornik noch Gavriil, sondern alles gleichzeitig.
Mir gefällt das Ende des Kapitels sehr, denn es macht einerseits Lust auf mehr - was macht er jetzt in Moskau, was fängt er mit seinem vierten Leben an? -, andererseits ist es auch ein schöner Abschluss für "Tätowierungen", was ich jetzt sogar endlich verstanden habe. Diese zwei Tätowierungen der Namen, die im Leben eine wichtige Rolle spielen. Vielleicht war es bei Aljona tatsächlich nur ein Name, wer weiß. Oder viele Namen, die alle dieselbe Person bezeichnen, wie es bei Sawa der Fall ist.
Formales:
Hier wieder die Zahlenregel: "Marionette der oberen [fünf] Prozent", das passt auch noch an mehreren anderen Stellen, ansonsten habe ich nichts zu "meckern" ^^
Insgesamt:
Da der Abschnitt "Tätowierungen" nun zu einem Ende gekommen zu sein scheint, komme ich nun zu einem allumfassenden Fazit für die ersten Kapitel - super! Ein spannender Einstieg, ein spannender Einblick in diese Welt, eine gelungene Geschichte mit mehreren Zeitsträngen, die parallel erzählt werden, hat mir sehr, sehr gut gefallen! Mein Empfehlungssternchen für dich ist alles andere als fehl am Platze, und ich bin gespannt, ob und wie du diese Story hier fortführen wirst (das hattest du ja vor, glaube ich?). Ich bin gespannt, ob ich Sawa noch live dabei beobachten kann, wie er mehrere Gerätschaften steuert, ob ich herausfinden werde, was er nach sieben Jahren Exil in Moskau will, und ob das vielleicht mit den restlichen Mördern seiner Familie zusammenhängt. Mich würde auch interessieren, ob man noch herausfindet, wer Sawas Eltern sind, oder ob das tatsächlich völlig unerheblich ist (auch das soll vorkommen, es muss nicht immer alles mit Bedeutung aufgepustet werden).
Eine sehr schöne Geschichte, die Lust auf mehr macht! :)
Vielen Dank fürs Schreiben & LG
Erzaehlerstimme
nun komme ich nach langer Zeit endlich dazu, den aktuellsten Stand aufzuholen! :) Ich bin auch sehr gespannt, wann du wieder Zeit und Muße hast, hier weiterzuschreiben. Bisher ist die Geschichte nämlich sehr spannend.
Nun aber zu Kapitel 1.6 "Tätowierungen":
Okay, hier ist der Wechsel des Erzählers auffällig - bisher war es ein personaler Erzähler in der dritten Person, nun ein Ich-Erzähler. Davon bin ich persönlich kein großer Fan (ist totale Geschmackssache, daher keine Kritik an deiner Geschichte - du kannst hier erst einmal machen, was du willst), aber hier empfinde ich es wie eine Art "Voice Over", wie man es im Film schonmal macht, wenn Ereignisse zusammengefasst werden müssen, ohne dass man sie mit vielen aufwendigen Bildern erzählt. Entsprechend interpretiere ich das Kapitel 1.6 als das Ende der Tätowierungen. Keine Ahnung, ob ich damit richtig liege ;D
Offenbar hast du mich doch noch überraschen können - das Baby vom Anfang, das von Jurij gefunden wurde, ist Sawa. Ha, mit meiner Vermutung, dass zwei verschiedene Timelines erzählt werden, lag ich richtig, allerdings hatte ich vermutet, dass Sawa und Aljona die Eltern des Kindes wären, nicht dass einer der beiden das Kind sein könnte. Also falsch herum gedacht von mir ^^ Hat Spaß gemacht, jetzt habe ich die Auflösung des Rätsels vor Augen!
Was ich spannend finde, ist die (zugegeben kryptische) Erklärung des Wortes "Rigger". Offenbar ein mechanisch-technischer 'Beruf', bei dem sich Menschen mit Maschinen auf irgendeine Weise 'verbinden', um sie steuern zu können, statt sie einfach manuell zu steuern, wie wir das heute noch tun. Jeder kann sich in ein Auto setzen und es fahren, wenn er es gelernt hat, aber deswegen 'verbinde' ich mich nicht mit dem Auto; ich bleibe ein Fremdkörper darin, der problemlos herausgetrennt werden kann. Das Auto liefe auch ohne mich, zwar würde es nicht kontrolliert, aber es würde angehen und theoretisch könnte es auch davonrollen. Sawa hat erst einen richtigen Namen erhalten, als er eine Art Zweck erfüllte bzw. als er etwas konnte, das ihn nützlich macht. Wieder mal ein Indiz dafür, dass Jurij ein pragmatisch veranlagter Typ ist. Erst ist er nur ein Kind, ein Ding, wie er auch selbst sagt, bis er etwas tut, was andere nicht tun können - dann unterscheidet er sich von anderen nichtsnutzigen Dingen, die nur rumstehen, aber nichts von sich aus erledigen können.
Dann endlich auch ein wenig Kontext zu den Tätigkeiten, denen der Sokolov-'Clan' so nachgeht, um die Brötchen zu bezahlen. Drogen also, aha. Irgendwie ein Klassiker, denn damit lässt sich - wenn man es richtig anstellt und sich nicht erwischen lässt - eine Menge Geld verdienen. Zwar m.E. dreckiges Geld, weil man mit Drogen immer auch Leute in den Abgrund stürzt, aber immerhin Geld. Nicht besonders viel, in diesem Fall, denn sie hausen zu sechst in einer Baracke und haben kein Monopol auf den Stoff, den sie verticken. Viele Dealer verkaufen dasselbe Zeug und machen ihnen Konkurrenz. Dennoch scheint zumindest Jurij mit einer Art "Stolz" an das Ganze rangehen zu wollen, wenn er schon bewusst nicht "Gang" genannt werden will, sondern Clan. Das unterstreicht einerseits die familiären Verhältnisse und die gefühlten familiären Verhältnisse, außerdem fordert der Begriff mehr Loyalität ein als eine Gang. Clan deutet auf (Bluts-)Verwandtschaft, das ist für einige Menschen verpflichtend.
Spice? Klingt ja wie bei Dune ;D Und bei der Vorstellung, wie die Leute in ihren Drogenküchen stehen, muss ich natürlich direkt an Heisenberg denken... Ach, schrecklich, dieses von Popkultur überfüllte Gehirn in meinem Kopf. Interessant finde ich hier Sawas Ton, in dem er über diese Drogen spricht, so als wären sie etwas Selbstverständliches, das man nicht weiter hinterfragen muss, ist ja schließlich egal, mit welchem Zeug sie ihren Kunden das Geld aus der Tasche ziehen. Auch diese zynische Beschreibung der Tatsache, dass die Leute 'zum Glück' nicht so schnell draufgehen wie beim Meth-Konsum, sondern schon lange Kunden bleiben, bevor sie das Zeitliche segnen, ist irgendwie... sehr nüchtern. Das spiegelt wunderbar wider, mit welchem Verhältnis Sawa zu Drogen groß geworden ist. Es ist ein Produkt, das ihnen das Geld einbringt, und deshalb dringend an den Mann gebracht werden muss. Egal, was es für einen Schaden anrichtet, interessiert niemanden, solange die Kohle reinkommt. So ein Verhältnis entwickelt man nur dazu, wenn man es nicht anders kennt, was ja bei Sawa der Fall ist. In der Hinsicht ist er mindestens genauso pragmatisch wie Jurij.
Und da ist ja auch schon Heisenberg - John hat eine verbesserte Version von Spice entwickelt, die dann auch gleich Kreise zieht und von jedem gekauft werden will. Aber Hochmut kommt ja bekanntlich direkt vor dem Fall, wie es auch kurz darauf schon heißt. Leute wollen oft ein Stück vom Kuchen, ganz egal, ob ihnen dieser Kuchen zusteht oder nicht. Wahrscheinlich profitiert der Sokolov-Clan vor allem davon, dass er nicht auf den Kopf gefallen ist, im Gegensatz zu den unorganisierten Haufen, die sich "Gang" nennen und wirklich nur wegen Geld zusammenhalten. Wegen großer Ideale kann es nicht sein ^^
Ja, warum hat er das Baby damals mitgenommen... Gute Frage. Wahrscheinlich weiß Jurij selbst keine tiefgreifende Antwort darauf. Oder aber er behält sie wohlwissentlich für sich, wer weiß.
Wow, da haben sie ja echt noch eine ganze Menge Geld in Form von Spice unter der Hütte liegen. Es ist oft der Ort, an dem man es am wenigsten vermuten würde, nämlich ein relativ offensichtlicher Ort. Jemand, der mitdenkt, hätte vielleicht geschnallt, dass das Haut niemals umsonst auf Stelzen steht, obwohl kein Wasser in der Nähe ist. Aber so weit denken die beiden Typen offenbar nicht. Sawa hat Glück und kann mit einem kleinen Batzen Geld entkommen, um sich in Chicago abzusetzen. Und der Idiot kommt nach sieben Jahren zurück nach Sankt Petersburg, das kann doch niemals gutgehen... Junge!
Na gut, ich ziehe meine Aussage zurück. Er ist zurückgekommen, um ihr den Garaus zu machen. Rache serviert man am besten kalt, so mag ich das. Einfach aus der Ferne abgeknallt, nicht einmal ein Hallo, kein gar nichts. Sehr gut. Je mehr Emotionen im Spiel sind, desto schlampiger wird man in der Ausführung. Und es passt zu Sawa, der sich doch tatsächlich was aus ihr gemacht zu haben scheint.
Aha, Rigger sind also tatsächlich Leute, die sich mit verschiedenen, sogar größeren Mengen von Maschinen in Verbindung setzen können, um sie zu steuern. Wie ein Würfel, in dem man viele verschiedene USB-Anschlüsse steckt, so stelle ich mir das vor. Spannend auf jeden Fall, auch wenn die Bezeichnung "Marionettenspieler" nicht wirklich neu ist ^^ Es sind doch immer Marionetten- oder Puppenspieler, nicht wahr? ;D Aber selbst in Chicago hat er sich einen Namen gemacht, wenn auch nur ein Pseudonym. Da aber bei Sawa der Fall eh besonders ist, was seinen Namen angeht, ist das völlig in Ordnung so. Er heißt ja weder Sawa noch Ftornik noch Gavriil, sondern alles gleichzeitig.
Mir gefällt das Ende des Kapitels sehr, denn es macht einerseits Lust auf mehr - was macht er jetzt in Moskau, was fängt er mit seinem vierten Leben an? -, andererseits ist es auch ein schöner Abschluss für "Tätowierungen", was ich jetzt sogar endlich verstanden habe. Diese zwei Tätowierungen der Namen, die im Leben eine wichtige Rolle spielen. Vielleicht war es bei Aljona tatsächlich nur ein Name, wer weiß. Oder viele Namen, die alle dieselbe Person bezeichnen, wie es bei Sawa der Fall ist.
Formales:
Hier wieder die Zahlenregel: "Marionette der oberen [fünf] Prozent", das passt auch noch an mehreren anderen Stellen, ansonsten habe ich nichts zu "meckern" ^^
Insgesamt:
Da der Abschnitt "Tätowierungen" nun zu einem Ende gekommen zu sein scheint, komme ich nun zu einem allumfassenden Fazit für die ersten Kapitel - super! Ein spannender Einstieg, ein spannender Einblick in diese Welt, eine gelungene Geschichte mit mehreren Zeitsträngen, die parallel erzählt werden, hat mir sehr, sehr gut gefallen! Mein Empfehlungssternchen für dich ist alles andere als fehl am Platze, und ich bin gespannt, ob und wie du diese Story hier fortführen wirst (das hattest du ja vor, glaube ich?). Ich bin gespannt, ob ich Sawa noch live dabei beobachten kann, wie er mehrere Gerätschaften steuert, ob ich herausfinden werde, was er nach sieben Jahren Exil in Moskau will, und ob das vielleicht mit den restlichen Mördern seiner Familie zusammenhängt. Mich würde auch interessieren, ob man noch herausfindet, wer Sawas Eltern sind, oder ob das tatsächlich völlig unerheblich ist (auch das soll vorkommen, es muss nicht immer alles mit Bedeutung aufgepustet werden).
Eine sehr schöne Geschichte, die Lust auf mehr macht! :)
Vielen Dank fürs Schreiben & LG
Erzaehlerstimme
Hallo NoHappyEndings,
endlich komme ich nochmal dazu, dir ein Review zu hinterlassen - damit habe ich sogar fast offiziell aufgeholt! :)
Ich habe nochmal kurz ins letzte Kapitel gespinkst, damit ich weiß, was Sache war. Bin gespannt, ob mich wieder ein Perspektivenwechsel zu Jurij erwartet oder vielleicht etwas ganz anderes? Mal schauen!
Doch nun zu Tätowierungen 1.5:
Okay, ich scheine bei einem Überfall dabei zu sein. Ich habe keine Ahnung, wer diese drei Personen sind, aber ich habe da natürlich ein paar Vermutungen ^^ Die stämmige Silhouette ist vielleicht Jurij, der ja was von einem Coup erzählt hat, als er sich mit seiner Schwester Dunia gestritten hat. Ist das vielleicht dieser Coup? Und Dunia vielleicht die Frau mit dem Cyberdeck? Hm, wer weiß. Jedenfalls haben sie sich ihr Ziel gut ausgesucht, ist ein wenig ab vom Schuss und daher gibt es vermutlich keine Zeugen, die eingreifen oder sie aufhalten könnten. Wer ist die dritte Gestalt? Diese dritte Person (Name ist mir entfallen) aus dem Kapitel, als Jurij mit dem Baby nach Hause kommt? Jemand ganz anderes? Oder ist auch nur irgendeine meiner wilden Vermutungen wahr? Man weiß es nicht.
Die stämmige Silhouette scheint ziemlich ungeduldig zu sein, aber wenn es etwas gibt, das bei einem Überfall essenziell wichtig ist, dann ist es Fingerspitzengefühl und natürlich Geduld. Man ist nicht erfolgreich, wenn man so eine Aktion übers Knie bricht. Und da kommen die Gedanken der Frau natürlich auch zu dem Schluss, dass gerade Geduld, aber auch Zeit alles sind, was bei einem Überfall zählt. Sie hat drei Minuten gebraucht, um das Sicherheitssystem zu knacken - in ihrer Situation quasi eine Ewigkeit, die über Leben und Tod entscheidet. Dann scheinen auch noch alle drei schwer bewaffnet zu sein. Mal schauen, ob das nicht noch in die Hose geht...
Hui, der Abschnitt gefällt mir ja sehr gut! Nicht das, was die Einbrecher da tun, aber die Art, wie du diese Aktion erzählt hast. Das ist ein schönes Beispiel von gedehnter erzählter Zeit - es dauert nur fünf Sekunden, in denen die drei wie wild geworden um sich schießen, mehrere Menschenleben brutal auslöschen, den ganzen Boden, die Wände und die Laken mit Blut besprenkeln, schlafende Körper aus ihren Betten fallen lassen, weil sie aufgrund der Wucht der Kugeln herumzappeln, und eigentlich dauert das Ganze nur fünf Sekunden. Fünf Sekunden, in denen die Leute nicht einmal wach werden konnten, um zu verstehen, was eigentlich gerade geschieht. Keine fight-or-flight-response, keine Möglichkeit das eigene Leben zu erflehen, einfach eiskalt ermordet, während sich die Eindringlinge im Schutze der Nacht tarnen und nicht einmal Namen haben. Ich als Leserin weiß genau so wenig, wie mir geschieht, wie es die nunmehr Toten wissen. Die sind für etwas draufgegangen, von dem sie nie erfahren werden. Und gleichzeitig mag ich auch die Worte, die du benutzt. Es ist nicht beschönigt, es ist genau so schmutzig, blutig und hinterhältig, wie diese Aktion nun einmal ist. Und das Wort "Schlachthaus" gefällt mir in dem Zusammenhang besonders gut. Es ist beinahe so, als hätte ich den metallischen Geruch von Blut in der Nase liegen. Gute Wortwahl, die eine wunderbar lebendige Atmosphäre erschaffen und mich direkt an diesem Massaker teilhaben lassen. Ich finde, dass man unschöne Sachen auch unschön beschreiben kann. Blut ist nunmal blutig und dickflüssig und spritzt. Warum sollte man das nicht auch so sagen?
Und da ist auch schon der Beweis dafür, dass ich weiter oben offenbar komplett falsch gelegen habe - offenbar sind die Eindringlinge bei Jurijs Familie reingeplatzt und wollen sie auslöschen. Blöd nur, dass sie einen nicht erwischt haben - Jurij vielleicht? Oder spielt dieses Massaker weit nach oder vor Jurijs Zeit? Wir hatten uns ja schonmal über verschränkte Zeitebenen unterhalten, also bin ich auf alles gefasst.
Oh, Sawa gehört zum Sokolov-Clan? Jetzt bin ich zugegebenermaßen verwirrt und habe 1000 Fragen, aber alles im positiven Sinne! Da ist die Verschränkung der beiden Erzählstränge von Jurij und dem Pärchen Sawa und Aljona. Scheint so, als würde Sawa zu Jurij gehören und deshalb nicht mit Aljona mitgehen können? Und wer dringt da jetzt gerade ein? Wenn ich mich jetzt mal weit aus dem Fenster lehne, dann ist es ausgerechnet Aljona, die hier gerade einbricht. Hat sie sich deshalb an Sawa rangemacht? Oder hat sie das nicht gewusst? Wer weiß, wer weiß... Sawa jedenfalls lebt noch, weil ihm sein Harndrang im richtigen Moment den Befehl zum Aufstehen gegeben hat. Er will davonlaufen, prinzipiell gute Idee, doch muss er hoffen, dass er nicht entdeckt wird.
Und dann macht Sawa... genau das Gegenteil von dem, was ich ihm raten würde. Okay, er will vielleicht nachsehen, ob es jemanden gibt, den er retten kann, aber da ist wahrscheinlich niemand. Er läuft geradewegs in die Arme des Feindes, der ihm ein Maschinengewehr direkt vor die Nase hält. Generell keine Position, in der man eine MP haben möchte, aber wem sage ich das... Auf dem Gewehr steht dasselbe Wort wie auf Aljonas Kopfhörern? Hatte ich also doch recht? Oh, ich bin Sherlock, ha! ^^
Ach, Sawa... Er ist ein Opfer der Erkenntnis: "Manche Dinge sind einfach zu schön, um wahr zu sein." Tut mir zwar leid für ihn, aber noch härter wird ihn treffen, dass seine ganze Familie ausgelöscht zu sein scheint. Er wurde belogen und betrogen und angeblich wusste Aljona nicht, wohin er gehört. Kann eine Lüge sein, kann aber auch der Wahrheit entsprechen, aber das macht m.E. sowieso keinen Unterschied, auch wenn sie ihn jetzt verschont und dazu auffordert, die Beine in die Hand zu nehmen. Eigentlich will er es sehen, damit er sich sicher sein kann, dass es wirklich nichts mehr gibt, was er da drin retten kann, aber er läuft tatsächlich davon. Und das ist wieder mal ein fieser Cliffhanger am Ende eines Kapitels - menno!
Formales:
In der Wendung "weder ... noch" wird kein Komma verwendet: "Weit genug, um weder durch laute Motorgeräusche aufgefallen zu sein[,] noch in den Radius des Sicherheitssystems einzudringen [...]." (Genau so ist es übrigens auch bei "entweder ... oder", just fyi.)
Hier wieder die 'Zahlen bis inkl. zwölf werden ausgeschrieben', die ich schon einmal in einem Review hatte: "Nach nur 5 Sekunden, die sich endlos hinzuziehen schienen, verhallte schließlich die letzte Salve."
Insgesamt wieder ein spannendes wie toll geschriebenes Kapitel! Ich bin so gespannt, wohin das Ganze noch führen wird - du hast mich bis jetzt mit jedem Kapitel aufs Neue überrascht und die Story scheint mit jedem Satz noch komplizierter zu werden, was ich sehr feiere. Bald bin ich ja auf dem neuesten Stand und hoffe, dass es vielleicht demnächst noch weitergeht, damit alle Geheimnisse gelüftet werden :)
Hab ein schönes, sonniges Wochenende (auch wenn es momentan eher merkwürdig ist, so etwas zu sagen) und pass auf dich auf.
LG, Erzaehlerstimme
endlich komme ich nochmal dazu, dir ein Review zu hinterlassen - damit habe ich sogar fast offiziell aufgeholt! :)
Ich habe nochmal kurz ins letzte Kapitel gespinkst, damit ich weiß, was Sache war. Bin gespannt, ob mich wieder ein Perspektivenwechsel zu Jurij erwartet oder vielleicht etwas ganz anderes? Mal schauen!
Doch nun zu Tätowierungen 1.5:
Okay, ich scheine bei einem Überfall dabei zu sein. Ich habe keine Ahnung, wer diese drei Personen sind, aber ich habe da natürlich ein paar Vermutungen ^^ Die stämmige Silhouette ist vielleicht Jurij, der ja was von einem Coup erzählt hat, als er sich mit seiner Schwester Dunia gestritten hat. Ist das vielleicht dieser Coup? Und Dunia vielleicht die Frau mit dem Cyberdeck? Hm, wer weiß. Jedenfalls haben sie sich ihr Ziel gut ausgesucht, ist ein wenig ab vom Schuss und daher gibt es vermutlich keine Zeugen, die eingreifen oder sie aufhalten könnten. Wer ist die dritte Gestalt? Diese dritte Person (Name ist mir entfallen) aus dem Kapitel, als Jurij mit dem Baby nach Hause kommt? Jemand ganz anderes? Oder ist auch nur irgendeine meiner wilden Vermutungen wahr? Man weiß es nicht.
Die stämmige Silhouette scheint ziemlich ungeduldig zu sein, aber wenn es etwas gibt, das bei einem Überfall essenziell wichtig ist, dann ist es Fingerspitzengefühl und natürlich Geduld. Man ist nicht erfolgreich, wenn man so eine Aktion übers Knie bricht. Und da kommen die Gedanken der Frau natürlich auch zu dem Schluss, dass gerade Geduld, aber auch Zeit alles sind, was bei einem Überfall zählt. Sie hat drei Minuten gebraucht, um das Sicherheitssystem zu knacken - in ihrer Situation quasi eine Ewigkeit, die über Leben und Tod entscheidet. Dann scheinen auch noch alle drei schwer bewaffnet zu sein. Mal schauen, ob das nicht noch in die Hose geht...
Hui, der Abschnitt gefällt mir ja sehr gut! Nicht das, was die Einbrecher da tun, aber die Art, wie du diese Aktion erzählt hast. Das ist ein schönes Beispiel von gedehnter erzählter Zeit - es dauert nur fünf Sekunden, in denen die drei wie wild geworden um sich schießen, mehrere Menschenleben brutal auslöschen, den ganzen Boden, die Wände und die Laken mit Blut besprenkeln, schlafende Körper aus ihren Betten fallen lassen, weil sie aufgrund der Wucht der Kugeln herumzappeln, und eigentlich dauert das Ganze nur fünf Sekunden. Fünf Sekunden, in denen die Leute nicht einmal wach werden konnten, um zu verstehen, was eigentlich gerade geschieht. Keine fight-or-flight-response, keine Möglichkeit das eigene Leben zu erflehen, einfach eiskalt ermordet, während sich die Eindringlinge im Schutze der Nacht tarnen und nicht einmal Namen haben. Ich als Leserin weiß genau so wenig, wie mir geschieht, wie es die nunmehr Toten wissen. Die sind für etwas draufgegangen, von dem sie nie erfahren werden. Und gleichzeitig mag ich auch die Worte, die du benutzt. Es ist nicht beschönigt, es ist genau so schmutzig, blutig und hinterhältig, wie diese Aktion nun einmal ist. Und das Wort "Schlachthaus" gefällt mir in dem Zusammenhang besonders gut. Es ist beinahe so, als hätte ich den metallischen Geruch von Blut in der Nase liegen. Gute Wortwahl, die eine wunderbar lebendige Atmosphäre erschaffen und mich direkt an diesem Massaker teilhaben lassen. Ich finde, dass man unschöne Sachen auch unschön beschreiben kann. Blut ist nunmal blutig und dickflüssig und spritzt. Warum sollte man das nicht auch so sagen?
Und da ist auch schon der Beweis dafür, dass ich weiter oben offenbar komplett falsch gelegen habe - offenbar sind die Eindringlinge bei Jurijs Familie reingeplatzt und wollen sie auslöschen. Blöd nur, dass sie einen nicht erwischt haben - Jurij vielleicht? Oder spielt dieses Massaker weit nach oder vor Jurijs Zeit? Wir hatten uns ja schonmal über verschränkte Zeitebenen unterhalten, also bin ich auf alles gefasst.
Oh, Sawa gehört zum Sokolov-Clan? Jetzt bin ich zugegebenermaßen verwirrt und habe 1000 Fragen, aber alles im positiven Sinne! Da ist die Verschränkung der beiden Erzählstränge von Jurij und dem Pärchen Sawa und Aljona. Scheint so, als würde Sawa zu Jurij gehören und deshalb nicht mit Aljona mitgehen können? Und wer dringt da jetzt gerade ein? Wenn ich mich jetzt mal weit aus dem Fenster lehne, dann ist es ausgerechnet Aljona, die hier gerade einbricht. Hat sie sich deshalb an Sawa rangemacht? Oder hat sie das nicht gewusst? Wer weiß, wer weiß... Sawa jedenfalls lebt noch, weil ihm sein Harndrang im richtigen Moment den Befehl zum Aufstehen gegeben hat. Er will davonlaufen, prinzipiell gute Idee, doch muss er hoffen, dass er nicht entdeckt wird.
Und dann macht Sawa... genau das Gegenteil von dem, was ich ihm raten würde. Okay, er will vielleicht nachsehen, ob es jemanden gibt, den er retten kann, aber da ist wahrscheinlich niemand. Er läuft geradewegs in die Arme des Feindes, der ihm ein Maschinengewehr direkt vor die Nase hält. Generell keine Position, in der man eine MP haben möchte, aber wem sage ich das... Auf dem Gewehr steht dasselbe Wort wie auf Aljonas Kopfhörern? Hatte ich also doch recht? Oh, ich bin Sherlock, ha! ^^
Ach, Sawa... Er ist ein Opfer der Erkenntnis: "Manche Dinge sind einfach zu schön, um wahr zu sein." Tut mir zwar leid für ihn, aber noch härter wird ihn treffen, dass seine ganze Familie ausgelöscht zu sein scheint. Er wurde belogen und betrogen und angeblich wusste Aljona nicht, wohin er gehört. Kann eine Lüge sein, kann aber auch der Wahrheit entsprechen, aber das macht m.E. sowieso keinen Unterschied, auch wenn sie ihn jetzt verschont und dazu auffordert, die Beine in die Hand zu nehmen. Eigentlich will er es sehen, damit er sich sicher sein kann, dass es wirklich nichts mehr gibt, was er da drin retten kann, aber er läuft tatsächlich davon. Und das ist wieder mal ein fieser Cliffhanger am Ende eines Kapitels - menno!
Formales:
In der Wendung "weder ... noch" wird kein Komma verwendet: "Weit genug, um weder durch laute Motorgeräusche aufgefallen zu sein[,] noch in den Radius des Sicherheitssystems einzudringen [...]." (Genau so ist es übrigens auch bei "entweder ... oder", just fyi.)
Hier wieder die 'Zahlen bis inkl. zwölf werden ausgeschrieben', die ich schon einmal in einem Review hatte: "Nach nur 5 Sekunden, die sich endlos hinzuziehen schienen, verhallte schließlich die letzte Salve."
Insgesamt wieder ein spannendes wie toll geschriebenes Kapitel! Ich bin so gespannt, wohin das Ganze noch führen wird - du hast mich bis jetzt mit jedem Kapitel aufs Neue überrascht und die Story scheint mit jedem Satz noch komplizierter zu werden, was ich sehr feiere. Bald bin ich ja auf dem neuesten Stand und hoffe, dass es vielleicht demnächst noch weitergeht, damit alle Geheimnisse gelüftet werden :)
Hab ein schönes, sonniges Wochenende (auch wenn es momentan eher merkwürdig ist, so etwas zu sagen) und pass auf dich auf.
LG, Erzaehlerstimme
Hallo NoHappyEndings,
nach langer Abstinenz schaffe ich es endlich, dir ein weiteres Review zu "Ruined Kings" zu hinterlassen. Es ist noch Februar, also habe ich es knapp in meinem mir selbst gesetzten Zeitrahmen geschafft - ob das ein Erfolg im herkömmlichen Sinne ist, darfst du gerne hinter den Kulissen bewerten ^^
Nun aber genug der langen Vorreden und zum Kapitel 1.4:
Es geht weiter mit Aljona und Sawa, die ich aus dem kurzen Abschnitt aus 1.2 kenne, richtig? *Nachguck-Noises* Ja, das sind die beiden.
Oh, da scheint ja gleich jemand völlig überfordert zu sein, dass jemand die berühmten drei Worte zu ihm gesagt hat. Wahrscheinlich geht es ihm zu schnell? Oder er hat diese drei Worte bisher nur in Zusammenhängen gehört, die weniger erfreulich für ihn ausgegangen sind? Kann ja sein, dass auf diese drei Worte bisher für Sawa immer eine Katastrophe gefolgt ist. Aber bevor ich jetzt schon wieder wild spekuliere, lese ich lieber weiter.
Da haben wir es ja auch direkt - er will wissen, ob sie das ernstmeint. Kann schließlich schnell dahergesagt sein, obwohl es so schwerwiegende Worte sind. Vielen Leuten kommen sie allein deshalb nicht über die Lippen, weil sie etwas bedeuten, das etwas Finales an sich hat. Jemanden zu lieben, ist nichts, was man mal ganz einfach macht, finde ich. Das könnte aber auch nur an meiner Einstellung dazu liegen, doch ich habe den Eindruck, dass Sawa ähnlich denkt. Er will nicht auf den Arm genommen werden, vor allem nicht von einer eigentlich Fremden, die er doch erst vor so kurzer Zeit kennengelernt hat. Vielleicht spielt das auch eine Rolle dabei, wie er über diese Worte aus ihrem Mund denkt.
Da kommt auch schon die Erklärung von ihm - diese Worte sind mehr als ein bloßer Satz, sondern haben, wie ich schon angedeutet habe, etwas Finales, Felsenfestes an sich. Es scheint ein Versprechen zu sein, etwas, das man nicht einfach wieder auflöst, sobald man gerade keine Lust darauf hat. Aljona hat etwas zu ihm gesagt, das wahrscheinlich sehr ernst ist, wo er 'herkommt' (wo auch immer das sein mag), und deshalb nicht oft gesagt wird, weil man damit gewisse Verpflichtungen eingeht, die über das reine "Wir sind dann mal zusammen (als Paar, Familie, Freunde)" hinausgehen. Da kommen Entscheidungen und Probleme auf einen zu, die man im ersten Moment sicher nicht vermutet hat. Er wird nicht umsonst sagen, dass er damit auch meint, füreinander da zu sein, wenn man sich eigentlich gerade nicht ausstehen kann. Aljona scheint das nicht abzuschrecken, eher im Gegenteil. Sie will es unbedingt ausprobieren und mit ihm diesen Pakt eingehen. Mal schauen, ob das nicht früher oder später noch für ein Problem für die beiden wird... Wer sich liebt, kann sich auch schnell verlieren. Oder gar hassen.
Seine Zweifel werden danach in einem kleinen Abschnitt noch einmal deutlich: Er weiß nicht, ob er ihr dasselbe Versprechen geben kann, das sie ihm mit diesen Worten gibt. Und ich glaube, das ist sicher das größte Problem für alle, die sich jemals in einer solchen Situation befunden haben. Man weiß nie, ob man das Versprechen halten kann. Viele betrachten eine gescheiterte Ehe ja als absoluten Tiefpunkt. Ein Versprechen, das einen bis zum Lebensende aneinander bindet - viele glauben ja, dass sie es doch irgendwie einhalten können. Und dann scheitert es doch, weil die Umstände einen zwingen oder man sich verändert. Ich verstehe Sawas Zweifel auf jeden Fall, denn er scheint jemand zu sein, der es sich reiflich überlegt, ob er so ein Versprechen gibt.
Sawa wird hier das erste Mal etwas näher beschrieben. Ich persönlich bin zwar kein großer Fan von Beschreibungen, die im Prinzip von den Figuren selbst über sich selbst 'angegeben' werden, aber in diesem Fall passt es doch in den Gesamtkontext. An Sawa scheint auf den ersten Blick nichts Besonderes zu sein - er findet sich selbst so unspektakulär, dass es ihm unwahrscheinlich vorkommt, von jemandem wie Aljona eigentlich überhaupt bemerkt werden zu können. Aber sie hat ihn bemerkt, sich mit ihm getroffen und jetzt sogar diese drei Worte zu ihr gesagt. Er fragt sich unwillkürlich, ob es etwas an ihm gibt, das nur sie bemerkt hat. Kann natürlich sein, wer weiß. Ich frage mich nur gerade, wann diese unspektakuläre Durchschnittlichkeit an ihm wichtig wird. Hat er vielleicht was ausgefressen oder wird es noch, dass es ihm zum Vorteil gereicht, quasi unsichtbar zu sein? Was hat seine Mutter damit gemeint? Das wird sicher noch spannend.
Er scheint aber gar nicht so unspektakulär zu sein, wie er dachte. Aljona fasst nämlich für ihn zusammen, warum sie ihn so besonders findet. Wahrscheinlich ist Sawa ein Mensch, dem man das manchmal mitteilen muss (oder überhaupt mal mitteilen muss), damit er merkt, wie sehr auch er herausstechen kann, wenn man nur den richtigen Blickwinkel einnimmt.
Die kleine Anekdote mit den Filmspulen fand ich schön - solche Technik findet man heute ja kaum noch und deshalb hat sie schon an sich etwas Nostalgisches, Reines, das ganz wunderbar zu dem passt, was Sawa mit diesen Erinnerungen an das alte, ich nenne es jetzt mal Kino, verbindet. Er hat etwas repariert, das ist etwas, das ihn schon von vielen anderen Menschen unterscheidet, finde ich. Es gibt wenige Menschen, die sich wirklich hinsetzen und die Mechanik eines Gerätes verstehen wollen, um es ggf. zu reparieren oder zu verbessern. Dafür muss man geduldig und vor allem alles andere als grob sein. Besonders, wenn ich da eine empfindliche Apparatur wie einen Filmprojektor denke.
Aljona fasst nun alle Eigenschaften an ihm zusammen, die sie für erwähnenswert hält. Es ist tatsächlich praktisch, wenn man einen handwerklich begabten Göttergatten an seiner Seite hat, das kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen ;D Und nein, es macht einen nicht zu einem schlechteren Menschen, wenn man nicht "die gedruckten Hinterlassenschaften eines toten Mannes" gelesen hat. Zwar bin ich Literaturwissenschaftlerin und kenne allerhand Texte von toten Männern (und auch Frauen), aber deshalb sind Leute, die das nicht lesen, nicht gleich ungebildet. Ich kenne mich dafür in anderen Sachen sehr schlecht bis gar nicht aus, ich könnte zum Beispiel kein Haus bauen, das dann hoffentlich auch beim ersten stärkeren Wind stehenbleibt. Das finde ich generell immer vielsagend, wenn man Angst hat, dass man im Vergleich zu seinem 'Crush' irgendwie 'ungebildet' wirken könnte. Warum ist es so ein großes Problem, wenn man zugibt, dass man sich für etwas ganz Bestimmtes einfach einen feuchten Kehricht interessiert? Anyways...
Wir kommen zu des Pudels Kern. Aljona hat eine Mitteilung zu machen, sie möchte nach St. Petersburg, um Medizin zu studieren. Sie scheinen ja beide schon in einer futuristischen Version unserer jetzigen Zeit zu leben, wenn sie solche merkwürdigen Gerätschaften und lustige Gimmicks im Rahmen von Transplantationschirurgie einpflanzen möchte. Die Vorstellung ist gruselig, um ehrlich zu sein. Gerade befasse ich mich in meiner eigenen SciFi-Sache mit Bewusstseinserweiterung und dem Herumpfuschen im menschlichen Körper, deshalb finde ich das jetzt umso gruseliger, dass Aljona das bewusst lernen möchte. Aljona, mir graut's vor dir. (Kleine Anspielung auf ein Stück, das von einem toten Mann vor vielen, vielen Jahren geschrieben wurde ;D)
Sawa scheint allerdings nicht so begeistert, aus irgendeinem Grund kann er nicht mit nach St. Petersburg. Vielleicht will er es auch einfach nicht, das ist schließlich auch möglich. Aljona fragt ihn allerdings trotzdem, ob er nicht mitkommen will. Wahrscheinlich hat sie ihm vorher gesagt, wie sie für ihn empfindet, damit er weiß, dass sie das nicht bloß aus einer Laune heraus vorschlägt? Wer weiß. Ich bin gespannt, ob dieses Gespräch nicht genau das beweist, was ich weiter oben schon angesprochen habe: Ein Versprechen, das man nicht halten kann. Er beantwortet nicht meine Frage (!), warum das unmöglich ist, mit ihr nach Sankt Petersburg zu gehen. Mach doch nicht so ein Geheimnis daraus, Mann! ^^ Sie streiten sich, aber irgendwie auch nicht, das gefällt mir. Er gibt offen zu, dass er sich veralbert vorkommt, eine seltene Stärke. Auch er hat das Recht, über diese Sache nachzudenken und ggf. auch abzulehnen, auch wenn sie noch so sehr möchte, dass er mitkommt.
Gegen Ende wird es dann noch einmal mysteriös. Wieso meint er, dass er kein so langes Leben zu leben hat wie andere? Ist er vielleicht krank? Oder hat er Probleme, die ihn irgendwann einholen werden und ihn das Leben kosten könnten? Wieso ist er in Moskau nicht "frei", hat er Schulden, ist er da in irgendetwas verwickelt, das ihm noch teuer zu stehen kommen könnte? Wer weiß, wer weiß... Es bleibt jedenfalls spannend! Vielleicht bekomme ich das ja noch heraus, mal sehen :)
Formales:
Bei diesem Satz hier kannst du das Komma hinter der direkten Rede weglassen: „Mmmmh…“[,] Aljona ließ seine Hand los, hob ihren Kopf und schaute ihn an. > Das Komma kommt nur hinter die direkte Rede, wenn es einen nachfolgenden Satz einleitet, meistens eine sog. inquit-Formel (sagte er, fragte sie, etc.)
Hier scheinen sich deine Fingerchen auf der Tastatur überholt zu haben: „Ich frage mich gerade, ob du das ernst meinst,“ sagte er wahrheitsgemäß. > Das Komma müsste hinter die Anführungszeichen ^^ Hier auch: „Das klingt nach etwas, das mir gefällt,“ sagte sie nachdenklich.
"Auch in Momenten, in denen man vielleicht nicht seiner Meinung ist oder das, was er tut, nicht gut heißt." > Etwas gutheißen schreibt man zusammen.
Hier fehlt ein Komma: "Das Lächeln auf Aljonas Gesicht wirkte ein wenig schelmisch[,] als sie weitersprach."
Insgesamt wieder ein schönes Kapitel mit vielen Infos, die es spannend und gleichzeitig ein wenig mysteriös machen. Sawa weiß etwas, das Aljona nicht weiß, und das könnte für beide noch gehörig zum Problem werden. Vielleicht lese ich aber auch zu viel hinein, wer weiß. Ich interpretiere und spekuliere aber ja so gerne ^^ Es wird jedenfalls nicht langweilig hier, sehr schön gemacht! Auch dass die beiden Storylines, die es bisher gibt (Jurij/Baby und Sawa/Aljona), ineinander verzahnt sind, ohne dass man weiß, was sie miteinander zu tun haben, finde ich spannend. Irgendwann wird sich das Puzzle sicher zusammensetzen, das wird bestimmt super.
Ich wünsche dir einen guten Start in die neue Woche!
LG, Erzaehlerstimme
nach langer Abstinenz schaffe ich es endlich, dir ein weiteres Review zu "Ruined Kings" zu hinterlassen. Es ist noch Februar, also habe ich es knapp in meinem mir selbst gesetzten Zeitrahmen geschafft - ob das ein Erfolg im herkömmlichen Sinne ist, darfst du gerne hinter den Kulissen bewerten ^^
Nun aber genug der langen Vorreden und zum Kapitel 1.4:
Es geht weiter mit Aljona und Sawa, die ich aus dem kurzen Abschnitt aus 1.2 kenne, richtig? *Nachguck-Noises* Ja, das sind die beiden.
Oh, da scheint ja gleich jemand völlig überfordert zu sein, dass jemand die berühmten drei Worte zu ihm gesagt hat. Wahrscheinlich geht es ihm zu schnell? Oder er hat diese drei Worte bisher nur in Zusammenhängen gehört, die weniger erfreulich für ihn ausgegangen sind? Kann ja sein, dass auf diese drei Worte bisher für Sawa immer eine Katastrophe gefolgt ist. Aber bevor ich jetzt schon wieder wild spekuliere, lese ich lieber weiter.
Da haben wir es ja auch direkt - er will wissen, ob sie das ernstmeint. Kann schließlich schnell dahergesagt sein, obwohl es so schwerwiegende Worte sind. Vielen Leuten kommen sie allein deshalb nicht über die Lippen, weil sie etwas bedeuten, das etwas Finales an sich hat. Jemanden zu lieben, ist nichts, was man mal ganz einfach macht, finde ich. Das könnte aber auch nur an meiner Einstellung dazu liegen, doch ich habe den Eindruck, dass Sawa ähnlich denkt. Er will nicht auf den Arm genommen werden, vor allem nicht von einer eigentlich Fremden, die er doch erst vor so kurzer Zeit kennengelernt hat. Vielleicht spielt das auch eine Rolle dabei, wie er über diese Worte aus ihrem Mund denkt.
Da kommt auch schon die Erklärung von ihm - diese Worte sind mehr als ein bloßer Satz, sondern haben, wie ich schon angedeutet habe, etwas Finales, Felsenfestes an sich. Es scheint ein Versprechen zu sein, etwas, das man nicht einfach wieder auflöst, sobald man gerade keine Lust darauf hat. Aljona hat etwas zu ihm gesagt, das wahrscheinlich sehr ernst ist, wo er 'herkommt' (wo auch immer das sein mag), und deshalb nicht oft gesagt wird, weil man damit gewisse Verpflichtungen eingeht, die über das reine "Wir sind dann mal zusammen (als Paar, Familie, Freunde)" hinausgehen. Da kommen Entscheidungen und Probleme auf einen zu, die man im ersten Moment sicher nicht vermutet hat. Er wird nicht umsonst sagen, dass er damit auch meint, füreinander da zu sein, wenn man sich eigentlich gerade nicht ausstehen kann. Aljona scheint das nicht abzuschrecken, eher im Gegenteil. Sie will es unbedingt ausprobieren und mit ihm diesen Pakt eingehen. Mal schauen, ob das nicht früher oder später noch für ein Problem für die beiden wird... Wer sich liebt, kann sich auch schnell verlieren. Oder gar hassen.
Seine Zweifel werden danach in einem kleinen Abschnitt noch einmal deutlich: Er weiß nicht, ob er ihr dasselbe Versprechen geben kann, das sie ihm mit diesen Worten gibt. Und ich glaube, das ist sicher das größte Problem für alle, die sich jemals in einer solchen Situation befunden haben. Man weiß nie, ob man das Versprechen halten kann. Viele betrachten eine gescheiterte Ehe ja als absoluten Tiefpunkt. Ein Versprechen, das einen bis zum Lebensende aneinander bindet - viele glauben ja, dass sie es doch irgendwie einhalten können. Und dann scheitert es doch, weil die Umstände einen zwingen oder man sich verändert. Ich verstehe Sawas Zweifel auf jeden Fall, denn er scheint jemand zu sein, der es sich reiflich überlegt, ob er so ein Versprechen gibt.
Sawa wird hier das erste Mal etwas näher beschrieben. Ich persönlich bin zwar kein großer Fan von Beschreibungen, die im Prinzip von den Figuren selbst über sich selbst 'angegeben' werden, aber in diesem Fall passt es doch in den Gesamtkontext. An Sawa scheint auf den ersten Blick nichts Besonderes zu sein - er findet sich selbst so unspektakulär, dass es ihm unwahrscheinlich vorkommt, von jemandem wie Aljona eigentlich überhaupt bemerkt werden zu können. Aber sie hat ihn bemerkt, sich mit ihm getroffen und jetzt sogar diese drei Worte zu ihr gesagt. Er fragt sich unwillkürlich, ob es etwas an ihm gibt, das nur sie bemerkt hat. Kann natürlich sein, wer weiß. Ich frage mich nur gerade, wann diese unspektakuläre Durchschnittlichkeit an ihm wichtig wird. Hat er vielleicht was ausgefressen oder wird es noch, dass es ihm zum Vorteil gereicht, quasi unsichtbar zu sein? Was hat seine Mutter damit gemeint? Das wird sicher noch spannend.
Er scheint aber gar nicht so unspektakulär zu sein, wie er dachte. Aljona fasst nämlich für ihn zusammen, warum sie ihn so besonders findet. Wahrscheinlich ist Sawa ein Mensch, dem man das manchmal mitteilen muss (oder überhaupt mal mitteilen muss), damit er merkt, wie sehr auch er herausstechen kann, wenn man nur den richtigen Blickwinkel einnimmt.
Die kleine Anekdote mit den Filmspulen fand ich schön - solche Technik findet man heute ja kaum noch und deshalb hat sie schon an sich etwas Nostalgisches, Reines, das ganz wunderbar zu dem passt, was Sawa mit diesen Erinnerungen an das alte, ich nenne es jetzt mal Kino, verbindet. Er hat etwas repariert, das ist etwas, das ihn schon von vielen anderen Menschen unterscheidet, finde ich. Es gibt wenige Menschen, die sich wirklich hinsetzen und die Mechanik eines Gerätes verstehen wollen, um es ggf. zu reparieren oder zu verbessern. Dafür muss man geduldig und vor allem alles andere als grob sein. Besonders, wenn ich da eine empfindliche Apparatur wie einen Filmprojektor denke.
Aljona fasst nun alle Eigenschaften an ihm zusammen, die sie für erwähnenswert hält. Es ist tatsächlich praktisch, wenn man einen handwerklich begabten Göttergatten an seiner Seite hat, das kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen ;D Und nein, es macht einen nicht zu einem schlechteren Menschen, wenn man nicht "die gedruckten Hinterlassenschaften eines toten Mannes" gelesen hat. Zwar bin ich Literaturwissenschaftlerin und kenne allerhand Texte von toten Männern (und auch Frauen), aber deshalb sind Leute, die das nicht lesen, nicht gleich ungebildet. Ich kenne mich dafür in anderen Sachen sehr schlecht bis gar nicht aus, ich könnte zum Beispiel kein Haus bauen, das dann hoffentlich auch beim ersten stärkeren Wind stehenbleibt. Das finde ich generell immer vielsagend, wenn man Angst hat, dass man im Vergleich zu seinem 'Crush' irgendwie 'ungebildet' wirken könnte. Warum ist es so ein großes Problem, wenn man zugibt, dass man sich für etwas ganz Bestimmtes einfach einen feuchten Kehricht interessiert? Anyways...
Wir kommen zu des Pudels Kern. Aljona hat eine Mitteilung zu machen, sie möchte nach St. Petersburg, um Medizin zu studieren. Sie scheinen ja beide schon in einer futuristischen Version unserer jetzigen Zeit zu leben, wenn sie solche merkwürdigen Gerätschaften und lustige Gimmicks im Rahmen von Transplantationschirurgie einpflanzen möchte. Die Vorstellung ist gruselig, um ehrlich zu sein. Gerade befasse ich mich in meiner eigenen SciFi-Sache mit Bewusstseinserweiterung und dem Herumpfuschen im menschlichen Körper, deshalb finde ich das jetzt umso gruseliger, dass Aljona das bewusst lernen möchte. Aljona, mir graut's vor dir. (Kleine Anspielung auf ein Stück, das von einem toten Mann vor vielen, vielen Jahren geschrieben wurde ;D)
Sawa scheint allerdings nicht so begeistert, aus irgendeinem Grund kann er nicht mit nach St. Petersburg. Vielleicht will er es auch einfach nicht, das ist schließlich auch möglich. Aljona fragt ihn allerdings trotzdem, ob er nicht mitkommen will. Wahrscheinlich hat sie ihm vorher gesagt, wie sie für ihn empfindet, damit er weiß, dass sie das nicht bloß aus einer Laune heraus vorschlägt? Wer weiß. Ich bin gespannt, ob dieses Gespräch nicht genau das beweist, was ich weiter oben schon angesprochen habe: Ein Versprechen, das man nicht halten kann. Er beantwortet nicht meine Frage (!), warum das unmöglich ist, mit ihr nach Sankt Petersburg zu gehen. Mach doch nicht so ein Geheimnis daraus, Mann! ^^ Sie streiten sich, aber irgendwie auch nicht, das gefällt mir. Er gibt offen zu, dass er sich veralbert vorkommt, eine seltene Stärke. Auch er hat das Recht, über diese Sache nachzudenken und ggf. auch abzulehnen, auch wenn sie noch so sehr möchte, dass er mitkommt.
Gegen Ende wird es dann noch einmal mysteriös. Wieso meint er, dass er kein so langes Leben zu leben hat wie andere? Ist er vielleicht krank? Oder hat er Probleme, die ihn irgendwann einholen werden und ihn das Leben kosten könnten? Wieso ist er in Moskau nicht "frei", hat er Schulden, ist er da in irgendetwas verwickelt, das ihm noch teuer zu stehen kommen könnte? Wer weiß, wer weiß... Es bleibt jedenfalls spannend! Vielleicht bekomme ich das ja noch heraus, mal sehen :)
Formales:
Bei diesem Satz hier kannst du das Komma hinter der direkten Rede weglassen: „Mmmmh…“[,] Aljona ließ seine Hand los, hob ihren Kopf und schaute ihn an. > Das Komma kommt nur hinter die direkte Rede, wenn es einen nachfolgenden Satz einleitet, meistens eine sog. inquit-Formel (sagte er, fragte sie, etc.)
Hier scheinen sich deine Fingerchen auf der Tastatur überholt zu haben: „Ich frage mich gerade, ob du das ernst meinst,“ sagte er wahrheitsgemäß. > Das Komma müsste hinter die Anführungszeichen ^^ Hier auch: „Das klingt nach etwas, das mir gefällt,“ sagte sie nachdenklich.
"Auch in Momenten, in denen man vielleicht nicht seiner Meinung ist oder das, was er tut, nicht gut heißt." > Etwas gutheißen schreibt man zusammen.
Hier fehlt ein Komma: "Das Lächeln auf Aljonas Gesicht wirkte ein wenig schelmisch[,] als sie weitersprach."
Insgesamt wieder ein schönes Kapitel mit vielen Infos, die es spannend und gleichzeitig ein wenig mysteriös machen. Sawa weiß etwas, das Aljona nicht weiß, und das könnte für beide noch gehörig zum Problem werden. Vielleicht lese ich aber auch zu viel hinein, wer weiß. Ich interpretiere und spekuliere aber ja so gerne ^^ Es wird jedenfalls nicht langweilig hier, sehr schön gemacht! Auch dass die beiden Storylines, die es bisher gibt (Jurij/Baby und Sawa/Aljona), ineinander verzahnt sind, ohne dass man weiß, was sie miteinander zu tun haben, finde ich spannend. Irgendwann wird sich das Puzzle sicher zusammensetzen, das wird bestimmt super.
Ich wünsche dir einen guten Start in die neue Woche!
LG, Erzaehlerstimme
Hallo NoHappyEndings!
Es ist wieder mal Zeit für ein Review, weil ich gerade ein bisschen Zeit nach meinem Feierabend dafür einräumen konnte :) An der Wortanzahl des Teilkapitels kann ich schon sehen, dass ich heute etwas mehr zu lesen bekomme. Hoffentlich artet mein Review in Relation dazu nicht wieder aus... Mal schauen, ich bin sehr gespannt!
Zu Kapitel 1.3 "Tätowierungen":
Aha! Jurij ist endlich wieder am Start! Vielleicht erfahre ich ja endlich, was er da gefunden hat, ich bin so gespannt.
So, so, Jurij findet also ein kleines Kind, das jemand in einem Müllcontainer zurückgelassen hat. Da kommen gleich wieder mehrere Fragen auf: Wer hat es dort abgelegt? Hatte derjenige etwas mit dem Kind zu tun? Was ist mit dem Kind, dass man es still und heimlich in einem Müllcontainer loszuwerden versucht? Ist da einfach nur jemand nicht in der Lage, sich der Verantwortung zu stellen, oder ist da noch mehr? Spannende Fragen, die alle natürlich noch nicht beantwortet werden können, wenn ich weiter hier so rumtrödel ^^ Interessant aber, dass der anfangs doch so mürrisch wirkende Jurij gar nicht lange fackelt und das Kind einfach mitnimmt. Es gibt sicher Menschen, die darüber noch lange nachdenken würden, um nicht in Schwierigkeiten zu geraten o.Ä. Ich mag es aber, wenn so grobschlächtige Typen sich plötzlich als absolut kinderlieb entpuppen und so eine Art 'found family' aufmachen.
Jurij ist jetzt bei einer Frau namens Dunya, die ihn ermahnt, weil er so lange weg war. Sie scheinen sich schon lange zu kennen - wenn er allein an ihrer Art zu rauchen erkennt, wie sie gerade drauf ist. Sowas gefällt mir, man kann auch mit wenigen Worten eine lange Geschichte zweier Charaktere andeuten, ohne gleich sogenannten expositional talk einzufügen. Dunya scheint eine gestandene Frau zu sein, die kein Blatt vor den Mund nimmt. Jurij erzählt ihr nicht sofort von dem Kind, sondern geht einfach ins Haus; er geht nicht einmal auf ihre Aussagen ein und erklärt nicht, wo er so lange war. Mal schauen, wie Dunya auf das Kind unter seinem Parka reagiert. Auch sie ist sicher eine Frau mit harter Schale und weichem Kern ^^ Ansonsten bin ich auf den Konflikt gespannt, denn mit einem fremden Kind aufzutauchen, wird sicher nicht einfach hingenommen. Das birgt immer Konfliktpotenzial, wenn nicht untereinander, dann mit denjenigen, die dieses Kind potenziell loswerden wollten.
Die Beschreibung der kleinen Hütte gefällt mir gut, ich habe sofort ein Bild vor Augen. Allerlei Krempel auf engstem Raum zusammengequetscht, alles sieht ein wenig staubig und/oder abgenutzt aus. Besonders der Teppich darf nicht fehlen ^^ Auf diesem Teppich legt er jetzt das Baby ab, während er von diesem mysteriösen Lew beobachtet wird. Scheinbar ist der eher davon genervt, aber das Jurij der "Clan-Chef" ist, wird sicher nur darüber diskutiert, statt seine Entscheidung in Frage zu stellen. Oder aber, der Titel ist bloß mehr Schmuck als aussagekräftig. Okay, der Clan hat sogar einen Namen, einen Familiennamen, wenn ich raten muss. Mir gefällt auch die tiefergehende Beschreibung der Hütte, denn auch ein wenig Unordnung kann Charme haben. Was ich auch mag, ist die indirekte Charakterisierung der Bewohner der Hütte. Sie achten auf ihr Eigentum und halten alles in Ordnung, auch wenn sie keine Mittel haben, um sich besseres Zeug zu holen, beispielsweise Möbel oder andere Gegenstände, die man für den Alltag braucht. Man kann auch in stolzer Armut leben.
Ohje, Dunya scheint nicht begeistert zu sein, ganz wie ich vermutet habe... Aber sie hat nicht ganz Unrecht - man kann nicht einfach irgendein Kind mitnehmen, das man zufällig auf der Straße gefunden hat. Womöglich sucht jemand danach, was noch mehr Probleme mit sich bringt. Davon abgesehen bedeutet das immer auch eine gewisse Verantwortung, der man sich stellen muss. Man muss ein Kind großziehen, das verlangt mehr als bloß füttern und wickeln. Deshalb finde ich Dunyas Frage "Für wie lange?" auch so bezeichnend, denn sie hat den Weitblick und weiß jetzt schon, was das alles mit sich bringt. Jurij mag darüber vielleicht im ersten Moment nicht nachgedacht haben, weil er einfach nur die Aktion "Kind retten" hinter sich gebracht hat, aber danach kommen ja noch mindestens fünfzehn bis achtzehn Jahre Arbeit, bis das Kind so etwas wie selbständig ist und auf sich selbst aufpassen kann. Wobei man sogar argumentieren könnte, dass man auch mit achtzehn nicht vollständig erwachsen genannt werden kann. Besonders in einer Welt wie dieser hier nicht.
Ich mag diesen Schlagabtausch zwischen Jurij und Dunya, denn er zeigt eigentlich sehr schön, wie man die beiden einschätzen muss. Die Charakterzeichnung hast du ganz wunderbar mit den Dialogen hinbekommen. Dunya scheint die Vernünftige im Haus zu sein, denn sie denkt mit Weitsicht und geht über ihre persönlichen Bedürfnisse hinaus. Sie ahnt, dass das üble Folgen haben kann, sie weiß aber auch, dass Jurij ein wenig zu naiv an die Sache rangegangen ist. Man könnte ihr eine gewisse Kaltschnäuzigkeit und vielleicht auch so etwas wie Abgebrühtheit unterstellen, weil sie ihn dazu auffordert, ein wehrloses Kind wieder loszuwerden, obwohl es völlig schutzlos ist, aber ich glaube, dass ihre Art auf gewissen Erfahrungen beruht, die sie in der Vergangenheit machen musste. Wenn man mit fünf Personen auf engstem Raum zusammenlebt, dann wird das sicher einen Grund haben. Diese Menschen haben nicht viel, und das können sie nicht einfach freigiebig an irgendjemand Fremdes verschenken. Niemand hat etwas zu verschenken, wenn er so lebt wie dieser Clan hier.
Sie scheint die einzige zu sein, die Jurij Paroli bietet. Unschwer an seiner Reaktion zu erkennen, als er ihr einfach ins Gesicht schlägt. Das macht Jurij wiederum sehr unsympathisch, denn Gewalt ist niemals eine Lösung und schon gar keine Art zu kommunizieren. Auseinandersetzungen dieser Art scheinen häufiger zwischen ihnen vorzufallen, vor allem wenn sie dieses Thema anspricht, das diesen Gewaltausbruch überhaupt erst provoziert hat: 'genau so versoffen wie...' Mir schwant Übles bei dieser Andeutung - aber ich glaube auch, dass es noch spannender werden kann, denn die Vergangenheit der Figuren ist immer so toll für einen Ausflug, um mehr über sie zu erfahren ^^ Konflikte innerhalb einer Gruppe sind auch immer spannend, denn es gibt keine 'perfekte Familie'.
Dunya scheint das schnell wegzustecken, auch wenn es absolut falsch ist, sie zu schlagen. Diese ungenannte Person hat wohl einen großen Riss und großen Schaden hinterlassen, wenn sie Jurij trotz ihrer Abwesenheit so sehr aus der Bahn werfen kann. Darüber möchte ich gerne mehr erfahren, doch eins nach dem anderen ;D Sie redet ihm noch einmal ins Gewissen bzgl. des Kindes, das dort nicht bleiben kann. Sie hat Angst, dass sie demnächst größere Probleme an Land ziehen, weil sie sich mit einem Kleinkind verwundbar machen. Da hat sie nicht einmal Unrecht. Je mehr man zu verlieren hat, desto angreifbarer ist man. Blöd nur, dass das Kind sterben wird, wenn man es einfach wieder auf die Straße legt. Ein Zwiespalt, für den es keine richtige Lösung gibt, glaube ich... Hach, the struggle!
Oho, da kommen auch gleich noch mehrere Punkte, die in den zukünftigen Kapiteln sicher noch spannend werden! Erstens: Der Deal zwischen Dunya und Jurij. Sie nimmt ihm ein Versprechen ab, das er ihr gibt, ohne zu wissen, wann und mit welchem Gefallen sie es einlösen wird. Solche Dinge mag ich, denn sie können früher oder später jedem Beteiligten auf die Füße fallen. Jurij wird sich vielleicht noch tierisch darüber ärgern, dass er ihr dieses Versprechen gegeben hat. Zweitens: Der Coup, den Jurij morgen durchziehen will. Offenbar will er irgendetwas oder irgendjemanden ausrauben? Oder vielleicht doch etwas anderes? Bei den bescheidenen Lebensverhältnissen gehe ich aber mal von einem Diebstahl aus, das wird sicher spannend.
Schön finde ich auch, dass du nicht gleich am Anfang die Verwandtschaftsverhältnisse aufdringlich präsentiert hast. Hier kommt erstmals die Erwähnung der Tatsache, dass Dunya und Jurij Geschwister sind. Sie sind zehn Jahre auseinander und scheinen sich nicht besonders ähnlich zu sein. Was mich auch noch interessiert, aber sicher in den folgenden Kapiteln noch erklärt wird, ist ihre Berufsbezeichnung (?) "Riggerin". Das hat sicher mit dem Cyberpunk-Worldbuilding zu tun, aber da hier ein Infodump völlig unpassend gewesen wäre, kommt die Erläuterung dazu sicher später. Darauf freue ich mich auch :)
Die Namensgebung finde ich auch cool, ganz pragmatisch und nicht großartig überkompliziert. Passt irgendwie zu Jurij, der ja an sich nicht lange über manche Entscheidungen nachdenkt, bevor er sie trifft. Er nimmt das Kind mit, weil es ihm wie eine gute Idee vorkommt. Er nennt es "Ftornik" bzw. Dienstag, weil heute Dienstag ist. Er will jemanden bestehlen (davon gehe ich einfach mal aus), weil er die Beute gut gebrauchen kann. Er fragt seine Schwester nach Hilfe, weil er denkt, dass sie das schon schaukeln wird, ist ja schließlich eine Frau. Ob dieser Gedankengang ihm nicht früher oder später zum Verhängnis wird, mal sehen. Nur weil sie eine Frau ist, wird sie sich nicht automatisch mit Babys auskennen, aber diese Annahme passt zu Jurij, dem ich sie auch gleich zugetraut habe. Noch eine Vermutung, da ich gerade darüber nachdenke: Ich vermute, dass es sich bei diesem versoffenen Mysteriösen, dessen Name nicht genannt wird, vielleicht um ihren Vater handeln könnte. Mal gucken, ob ich damit richtig liege ^^
Formales:
Bei diesem Satz kommt nur im Nebensatz der Konjunktiv: "Wenn er nicht gleich gehen würde, dann würde das hier noch unschön enden." > Richtig wäre: "Wenn er nicht gleich ging, dann würde [...]."
Hier kannst du das y stehen lassen: "die Sicherheit eines Babies" > Korrekt ist "eines Babys". Die Regel mit dem ie im Plural etc. gilt nur im Englischen, aber im Deutschen bleibt es ein y.
Hier müsstest du auf jeden Fall die Zahl 'zehn' als Wort ausschreiben: "Sie war 28, ganze 10 Jahre jünger als er." > Zahlen schreibt man im Deutschen bis inkl. zwölf im Fließtext als Wörter aus.
Insgesamt wieder ein sehr schönes Kapitel, das mir sehr gut gefallen hat! Es bleibt weiterhin spannend und du hast in diesem Kapitel schon gleich mehrere Punkte inkludiert, die in Zukunft noch wichtig werden können; nämlich das Versprechen zwischen Dunya und Jurij und den Coup am morgigen Tag. Das treibt die Story langsam voran und macht Lust auf mehr. Hoffentlich kann ich demnächst wieder vorbeischauen und das nächste Kapitel lesen :)
Da mir dieses ausführlichere Kapitel sehr gefallen hat und ich erkenne, dass die Story weitergetrieben wird und nicht langweilig werden wird (ich gehe einfach mal davon aus, denn du hast schon eine gute Steilvorlage hier geliefert ^^), möchte ich dir nun endlich ein Empfehlungssternchen hinterlassen :)
LG & bis zum nächsten Mal
Erzaehlerstimme
Es ist wieder mal Zeit für ein Review, weil ich gerade ein bisschen Zeit nach meinem Feierabend dafür einräumen konnte :) An der Wortanzahl des Teilkapitels kann ich schon sehen, dass ich heute etwas mehr zu lesen bekomme. Hoffentlich artet mein Review in Relation dazu nicht wieder aus... Mal schauen, ich bin sehr gespannt!
Zu Kapitel 1.3 "Tätowierungen":
Aha! Jurij ist endlich wieder am Start! Vielleicht erfahre ich ja endlich, was er da gefunden hat, ich bin so gespannt.
So, so, Jurij findet also ein kleines Kind, das jemand in einem Müllcontainer zurückgelassen hat. Da kommen gleich wieder mehrere Fragen auf: Wer hat es dort abgelegt? Hatte derjenige etwas mit dem Kind zu tun? Was ist mit dem Kind, dass man es still und heimlich in einem Müllcontainer loszuwerden versucht? Ist da einfach nur jemand nicht in der Lage, sich der Verantwortung zu stellen, oder ist da noch mehr? Spannende Fragen, die alle natürlich noch nicht beantwortet werden können, wenn ich weiter hier so rumtrödel ^^ Interessant aber, dass der anfangs doch so mürrisch wirkende Jurij gar nicht lange fackelt und das Kind einfach mitnimmt. Es gibt sicher Menschen, die darüber noch lange nachdenken würden, um nicht in Schwierigkeiten zu geraten o.Ä. Ich mag es aber, wenn so grobschlächtige Typen sich plötzlich als absolut kinderlieb entpuppen und so eine Art 'found family' aufmachen.
Jurij ist jetzt bei einer Frau namens Dunya, die ihn ermahnt, weil er so lange weg war. Sie scheinen sich schon lange zu kennen - wenn er allein an ihrer Art zu rauchen erkennt, wie sie gerade drauf ist. Sowas gefällt mir, man kann auch mit wenigen Worten eine lange Geschichte zweier Charaktere andeuten, ohne gleich sogenannten expositional talk einzufügen. Dunya scheint eine gestandene Frau zu sein, die kein Blatt vor den Mund nimmt. Jurij erzählt ihr nicht sofort von dem Kind, sondern geht einfach ins Haus; er geht nicht einmal auf ihre Aussagen ein und erklärt nicht, wo er so lange war. Mal schauen, wie Dunya auf das Kind unter seinem Parka reagiert. Auch sie ist sicher eine Frau mit harter Schale und weichem Kern ^^ Ansonsten bin ich auf den Konflikt gespannt, denn mit einem fremden Kind aufzutauchen, wird sicher nicht einfach hingenommen. Das birgt immer Konfliktpotenzial, wenn nicht untereinander, dann mit denjenigen, die dieses Kind potenziell loswerden wollten.
Die Beschreibung der kleinen Hütte gefällt mir gut, ich habe sofort ein Bild vor Augen. Allerlei Krempel auf engstem Raum zusammengequetscht, alles sieht ein wenig staubig und/oder abgenutzt aus. Besonders der Teppich darf nicht fehlen ^^ Auf diesem Teppich legt er jetzt das Baby ab, während er von diesem mysteriösen Lew beobachtet wird. Scheinbar ist der eher davon genervt, aber das Jurij der "Clan-Chef" ist, wird sicher nur darüber diskutiert, statt seine Entscheidung in Frage zu stellen. Oder aber, der Titel ist bloß mehr Schmuck als aussagekräftig. Okay, der Clan hat sogar einen Namen, einen Familiennamen, wenn ich raten muss. Mir gefällt auch die tiefergehende Beschreibung der Hütte, denn auch ein wenig Unordnung kann Charme haben. Was ich auch mag, ist die indirekte Charakterisierung der Bewohner der Hütte. Sie achten auf ihr Eigentum und halten alles in Ordnung, auch wenn sie keine Mittel haben, um sich besseres Zeug zu holen, beispielsweise Möbel oder andere Gegenstände, die man für den Alltag braucht. Man kann auch in stolzer Armut leben.
Ohje, Dunya scheint nicht begeistert zu sein, ganz wie ich vermutet habe... Aber sie hat nicht ganz Unrecht - man kann nicht einfach irgendein Kind mitnehmen, das man zufällig auf der Straße gefunden hat. Womöglich sucht jemand danach, was noch mehr Probleme mit sich bringt. Davon abgesehen bedeutet das immer auch eine gewisse Verantwortung, der man sich stellen muss. Man muss ein Kind großziehen, das verlangt mehr als bloß füttern und wickeln. Deshalb finde ich Dunyas Frage "Für wie lange?" auch so bezeichnend, denn sie hat den Weitblick und weiß jetzt schon, was das alles mit sich bringt. Jurij mag darüber vielleicht im ersten Moment nicht nachgedacht haben, weil er einfach nur die Aktion "Kind retten" hinter sich gebracht hat, aber danach kommen ja noch mindestens fünfzehn bis achtzehn Jahre Arbeit, bis das Kind so etwas wie selbständig ist und auf sich selbst aufpassen kann. Wobei man sogar argumentieren könnte, dass man auch mit achtzehn nicht vollständig erwachsen genannt werden kann. Besonders in einer Welt wie dieser hier nicht.
Ich mag diesen Schlagabtausch zwischen Jurij und Dunya, denn er zeigt eigentlich sehr schön, wie man die beiden einschätzen muss. Die Charakterzeichnung hast du ganz wunderbar mit den Dialogen hinbekommen. Dunya scheint die Vernünftige im Haus zu sein, denn sie denkt mit Weitsicht und geht über ihre persönlichen Bedürfnisse hinaus. Sie ahnt, dass das üble Folgen haben kann, sie weiß aber auch, dass Jurij ein wenig zu naiv an die Sache rangegangen ist. Man könnte ihr eine gewisse Kaltschnäuzigkeit und vielleicht auch so etwas wie Abgebrühtheit unterstellen, weil sie ihn dazu auffordert, ein wehrloses Kind wieder loszuwerden, obwohl es völlig schutzlos ist, aber ich glaube, dass ihre Art auf gewissen Erfahrungen beruht, die sie in der Vergangenheit machen musste. Wenn man mit fünf Personen auf engstem Raum zusammenlebt, dann wird das sicher einen Grund haben. Diese Menschen haben nicht viel, und das können sie nicht einfach freigiebig an irgendjemand Fremdes verschenken. Niemand hat etwas zu verschenken, wenn er so lebt wie dieser Clan hier.
Sie scheint die einzige zu sein, die Jurij Paroli bietet. Unschwer an seiner Reaktion zu erkennen, als er ihr einfach ins Gesicht schlägt. Das macht Jurij wiederum sehr unsympathisch, denn Gewalt ist niemals eine Lösung und schon gar keine Art zu kommunizieren. Auseinandersetzungen dieser Art scheinen häufiger zwischen ihnen vorzufallen, vor allem wenn sie dieses Thema anspricht, das diesen Gewaltausbruch überhaupt erst provoziert hat: 'genau so versoffen wie...' Mir schwant Übles bei dieser Andeutung - aber ich glaube auch, dass es noch spannender werden kann, denn die Vergangenheit der Figuren ist immer so toll für einen Ausflug, um mehr über sie zu erfahren ^^ Konflikte innerhalb einer Gruppe sind auch immer spannend, denn es gibt keine 'perfekte Familie'.
Dunya scheint das schnell wegzustecken, auch wenn es absolut falsch ist, sie zu schlagen. Diese ungenannte Person hat wohl einen großen Riss und großen Schaden hinterlassen, wenn sie Jurij trotz ihrer Abwesenheit so sehr aus der Bahn werfen kann. Darüber möchte ich gerne mehr erfahren, doch eins nach dem anderen ;D Sie redet ihm noch einmal ins Gewissen bzgl. des Kindes, das dort nicht bleiben kann. Sie hat Angst, dass sie demnächst größere Probleme an Land ziehen, weil sie sich mit einem Kleinkind verwundbar machen. Da hat sie nicht einmal Unrecht. Je mehr man zu verlieren hat, desto angreifbarer ist man. Blöd nur, dass das Kind sterben wird, wenn man es einfach wieder auf die Straße legt. Ein Zwiespalt, für den es keine richtige Lösung gibt, glaube ich... Hach, the struggle!
Oho, da kommen auch gleich noch mehrere Punkte, die in den zukünftigen Kapiteln sicher noch spannend werden! Erstens: Der Deal zwischen Dunya und Jurij. Sie nimmt ihm ein Versprechen ab, das er ihr gibt, ohne zu wissen, wann und mit welchem Gefallen sie es einlösen wird. Solche Dinge mag ich, denn sie können früher oder später jedem Beteiligten auf die Füße fallen. Jurij wird sich vielleicht noch tierisch darüber ärgern, dass er ihr dieses Versprechen gegeben hat. Zweitens: Der Coup, den Jurij morgen durchziehen will. Offenbar will er irgendetwas oder irgendjemanden ausrauben? Oder vielleicht doch etwas anderes? Bei den bescheidenen Lebensverhältnissen gehe ich aber mal von einem Diebstahl aus, das wird sicher spannend.
Schön finde ich auch, dass du nicht gleich am Anfang die Verwandtschaftsverhältnisse aufdringlich präsentiert hast. Hier kommt erstmals die Erwähnung der Tatsache, dass Dunya und Jurij Geschwister sind. Sie sind zehn Jahre auseinander und scheinen sich nicht besonders ähnlich zu sein. Was mich auch noch interessiert, aber sicher in den folgenden Kapiteln noch erklärt wird, ist ihre Berufsbezeichnung (?) "Riggerin". Das hat sicher mit dem Cyberpunk-Worldbuilding zu tun, aber da hier ein Infodump völlig unpassend gewesen wäre, kommt die Erläuterung dazu sicher später. Darauf freue ich mich auch :)
Die Namensgebung finde ich auch cool, ganz pragmatisch und nicht großartig überkompliziert. Passt irgendwie zu Jurij, der ja an sich nicht lange über manche Entscheidungen nachdenkt, bevor er sie trifft. Er nimmt das Kind mit, weil es ihm wie eine gute Idee vorkommt. Er nennt es "Ftornik" bzw. Dienstag, weil heute Dienstag ist. Er will jemanden bestehlen (davon gehe ich einfach mal aus), weil er die Beute gut gebrauchen kann. Er fragt seine Schwester nach Hilfe, weil er denkt, dass sie das schon schaukeln wird, ist ja schließlich eine Frau. Ob dieser Gedankengang ihm nicht früher oder später zum Verhängnis wird, mal sehen. Nur weil sie eine Frau ist, wird sie sich nicht automatisch mit Babys auskennen, aber diese Annahme passt zu Jurij, dem ich sie auch gleich zugetraut habe. Noch eine Vermutung, da ich gerade darüber nachdenke: Ich vermute, dass es sich bei diesem versoffenen Mysteriösen, dessen Name nicht genannt wird, vielleicht um ihren Vater handeln könnte. Mal gucken, ob ich damit richtig liege ^^
Formales:
Bei diesem Satz kommt nur im Nebensatz der Konjunktiv: "Wenn er nicht gleich gehen würde, dann würde das hier noch unschön enden." > Richtig wäre: "Wenn er nicht gleich ging, dann würde [...]."
Hier kannst du das y stehen lassen: "die Sicherheit eines Babies" > Korrekt ist "eines Babys". Die Regel mit dem ie im Plural etc. gilt nur im Englischen, aber im Deutschen bleibt es ein y.
Hier müsstest du auf jeden Fall die Zahl 'zehn' als Wort ausschreiben: "Sie war 28, ganze 10 Jahre jünger als er." > Zahlen schreibt man im Deutschen bis inkl. zwölf im Fließtext als Wörter aus.
Insgesamt wieder ein sehr schönes Kapitel, das mir sehr gut gefallen hat! Es bleibt weiterhin spannend und du hast in diesem Kapitel schon gleich mehrere Punkte inkludiert, die in Zukunft noch wichtig werden können; nämlich das Versprechen zwischen Dunya und Jurij und den Coup am morgigen Tag. Das treibt die Story langsam voran und macht Lust auf mehr. Hoffentlich kann ich demnächst wieder vorbeischauen und das nächste Kapitel lesen :)
Da mir dieses ausführlichere Kapitel sehr gefallen hat und ich erkenne, dass die Story weitergetrieben wird und nicht langweilig werden wird (ich gehe einfach mal davon aus, denn du hast schon eine gute Steilvorlage hier geliefert ^^), möchte ich dir nun endlich ein Empfehlungssternchen hinterlassen :)
LG & bis zum nächsten Mal
Erzaehlerstimme
Antwort von NoHappyEndings am 15.01.2022 | 16:48 Uhr
Hallöchen NoHappyEndings & ein frohes neues Jahr!
Da ich ja noch eine ganze Woche Urlaub habe und gerade mit meinen zahlreichen Vorhaben für das neue Fanfiktion.de-Jahr fertig geworden bin (zumindest mit denen, die ich heute erledigen wollte, haha), dachte ich mir, dass ich mir wenigstens Kapitel 1.2 angucken könnte, bevor du demnächst ewig auf eine neue Review von meiner Seite warten musst :) Ich habe mich auch sehr über deine Antwort auf die letzte Review gefreut - ein paar meiner Fragen zur Struktur der Geschichte wurden darin ja schon beantwortet, vielen Dank dafür. Vermutlich werde ich auch mit fortschreitender Lektüre immer klarer sehen, was hier Phase ist.
Nun aber genug der Vorreden, ich bin gespannt auf Kapitel 1.2 "Tätowierungen", wo doch das letzte Teilkapitel so spannend geendet hat!
Aha, ein Perspektivwechsel. Jetzt ergibt die Aufteilung in Teilkapitel schon viel, viel mehr Sinn. Das war ja das, was ich am Ende meines letzten Reviews meinte - wenn es einen guten Grund dafür gibt, den ich noch nicht kennen kann, dann vergiss einfach, was ich gesagt habe ;D Jetzt geht es um eine Figur namens Aljona, ist ein Frauenname, wenn mich nicht alles täuscht. Und da auch gleich die Bestätigung - Aljona sitzt auf einer Parkbank und isst ein Zitroneneis (gute Wahl, btw), das über ihre Finger läuft. [Off-Topic: Sowas hasse ich ja! Man sitzt mit seinem Eis in der Öffentlichkeit und saut sich von oben bis unten ein, kann aber nirgends auf die Schnelle die Hände waschen. Egal.] Jemand ist bei ihr, sein Name ist Sawa. Beim ersten Lesen habe ich direkt irgendeinen jungen Menschen im Kopf, vielleicht ein jüngeres Geschwisterkind? Weiß nicht, liegt vielleicht daran, dass die beiden ein Eis essen, da hatte ich direkt so ein Bild im Kopf.
Ich muss gestehen, dass ich den Abschnitt mehrmals lesen musste, um zu verstehen, aus welchem POV erzählt wird. Der wechselt nämlich mitten im Absatz. Erst aus Aljonas POV, wenn mich nicht alles täuscht, dann aus Sawas, der sich daran erinnert, wie sie beim Joggen ausgesehen hat. Entweder habe ich am Anfang falsch gedacht, und es ist schon die ganze Zeit Sawas POV (dann ist das Nachfolgende egal), oder aber es findet tatsächlich ein Wechsel von Aljona zu Sawa statt. Das ist mir ganz am Anfang beim Schreiben auch häufig passiert - es hilft für das Leseverständnis, wenn konsequent nur ein POV durchgehalten wird für einen Abschnitt. Aljona kann z.B. nicht wissen, dass er noch nie von der Marke Yume gehört hat. Genauso wenig kann Sawa wissen, dass sie zufrieden von ihrem Eis isst. Er kann das nur mutmaßen und z.B. sagen, dass sie zufrieden aussieht. Wenn es also bei einem personalen Erzähler mit Fokalisierung auf eine Figur bleiben soll, dann solltest du dir im Voraus genau überlegen, welchen POV du bemühen möchtest. Das mache ich für jeden Abschnitt in der Planung schon vorher fest, damit bspw. Geheimnisse gelüftet oder eben verborgen bleiben. So kannst du auch den Verlauf der Handlung besser steuern. Wenn du aber sowieso einen allwissenden Erzähler bemühst, der keine einzelne Figur fokalisiert, dann ist das schon okay so, nur verwirrt das wahrscheinlich die meisten Leser*innen, wenn es in einem Absatz ohne optische Trennung steht. Ein einfacher Absatz (ohne Leerzeile) hätte hier z.B. schon gereicht, um das optisch zu zeigen :)
Wir scheinen hier den Anfang einer Lovestory mitzubekommen, die ja auch in den Genres der Geschichte angekündigt wird. Aljona und Sawa kennen sich aus dem Park, wo er sich hingesetzt hat, nur um ihr beim Joggen zuzusehen. Das scheint aber auch Aljona aufgefallen zu sein, denn sie wartet nach mehrmaligem Joggen, bei dem er 'zufällig' auch im Park sitzt, schon auf der Bank auf ihn. Sie scheint eine gute Beobachtungsgabe zu haben ^^ Das erste Gespräch der beiden ist auch ganz unschuldig, er hat sogar ein recht langweiliges (zumindest aus meiner Sicht der Dinge, haha) Buch gelesen. Das Thema scheint hier nicht mehr besonders interessant zu sein, ist mit Sicherheit viel Zeit vergangen, seit Betriebswirtschaft relevant war. Was mich zu der Frage bringt, wie viele Jahre wir hier in der Zukunft sind. Ich finde ja immer witzig, wenn man Filme oder Serien aus den 80ern guckt, in denen sich die Zukunft vorgestellt wurde. Back to the Future II zum Beispiel, als es 2015 angeblich schon fliegende Autos geben sollte ;D Oder bei Cowboy Bebop, als man in den 2070ern angeblich das ganze Sonnensystem kolonisiert hat. Wenn ich mir unsere Internet-Situation in Deutschland angucke, dann glaube ich nicht, dass es 2050 überhaupt schnelles Internet im ganzen Land geben wird... So viel zu fliegenden Autos.
Wenn ich das Gespräch im Hinblick auf den vorangegangenen Abschnitt lese, dann ist das offenbar eine Art Rückblende. Die müsstest du dann im Tempus noch kenntlicher machen, also das Perfekt oder sogar Plusquamperfekt bemühen. Wahrscheinlich eher Plusquamperfekt, also "hatte sie gesagt, sie war dort langgejoggt, etc." Das ist auch das Einzige, was daran fehlt, um es deutlicher temporal von den rahmenden Absätzen abzugrenzen. Der letzte Absatz ist ja wieder das 'Jetzt', das klassisch im Präteritum erzählt wird.
Die Atmosphäre des Parks ist hübsch; es ist ein wenig windig, es scheint warm zu sein, wenn sie einen Rock tragen kann, ohne zu frieren, auch ist da ein Specht im Baum und vermittelt das genaue Gegenteil von dem, was in Teilkapitel 1.1 noch erzählt wurde. Da war es dunkel, verregnet, kalt und schmutzig. Hier lesen wir den Beginn einer Liebesgeschichte, im ersten Teilkapitel lesen wir, wie jemand durch den Dreck läuft und hört, wie jemandem Gewalt angetan wird oder wie sich jemand ängstigt (was genau passiert ist, ist ja noch nicht klar). Jemand begegnet jemandem im Park, den er interessant findet. Jemand hört etwas Beunruhigendes und denkt sich, dass er sich besser nicht einmischt, weil er sonst Schwierigkeiten bekommt. Ist ein schöner Kontrast, den du hier aufgemacht hast. Wenn ich jetzt mal raten müsste, dann würde ich sagen, dass Aljona und/oder Sawa sicher noch Jurij begegnen werden. Einfach so ins Blaue hineingeraten. Wahrscheinlich sogar eher Aljona. Wenn ich jetzt noch etwas mehr raten müsste, dann würde ich sagen, dass diese Begegnung im Park mehrere Monate, wenn nicht sogar Jahre vor Jurijs Auftritt liegt. Solche verschlungenen Handlungen mit mehreren Zeitsträngen finde ich richtig spannend, vor allem, wenn man miträtseln muss, um die Story zu verstehen.
Da bin ich auch schon wieder am Ende angelangt! Es hat mir wieder gut gefallen und mich neugierig gemacht, weil ich hier nicht erzählt bekommen habe, was Jurij gefunden hat. Jetzt ergibt die Einteilung in Teilkapitel auch viel mehr Sinn, entsprechend bin ich gespannt, wie du das weiter gestalten wirst. Hoffentlich erfahre ich dann bald, was Jurij gefunden hat und vor allem, wohin diese Story noch führen wird ^^
LG und einen guten Start in die kommende Woche
Erzaehlerstimme
Da ich ja noch eine ganze Woche Urlaub habe und gerade mit meinen zahlreichen Vorhaben für das neue Fanfiktion.de-Jahr fertig geworden bin (zumindest mit denen, die ich heute erledigen wollte, haha), dachte ich mir, dass ich mir wenigstens Kapitel 1.2 angucken könnte, bevor du demnächst ewig auf eine neue Review von meiner Seite warten musst :) Ich habe mich auch sehr über deine Antwort auf die letzte Review gefreut - ein paar meiner Fragen zur Struktur der Geschichte wurden darin ja schon beantwortet, vielen Dank dafür. Vermutlich werde ich auch mit fortschreitender Lektüre immer klarer sehen, was hier Phase ist.
Nun aber genug der Vorreden, ich bin gespannt auf Kapitel 1.2 "Tätowierungen", wo doch das letzte Teilkapitel so spannend geendet hat!
Aha, ein Perspektivwechsel. Jetzt ergibt die Aufteilung in Teilkapitel schon viel, viel mehr Sinn. Das war ja das, was ich am Ende meines letzten Reviews meinte - wenn es einen guten Grund dafür gibt, den ich noch nicht kennen kann, dann vergiss einfach, was ich gesagt habe ;D Jetzt geht es um eine Figur namens Aljona, ist ein Frauenname, wenn mich nicht alles täuscht. Und da auch gleich die Bestätigung - Aljona sitzt auf einer Parkbank und isst ein Zitroneneis (gute Wahl, btw), das über ihre Finger läuft. [Off-Topic: Sowas hasse ich ja! Man sitzt mit seinem Eis in der Öffentlichkeit und saut sich von oben bis unten ein, kann aber nirgends auf die Schnelle die Hände waschen. Egal.] Jemand ist bei ihr, sein Name ist Sawa. Beim ersten Lesen habe ich direkt irgendeinen jungen Menschen im Kopf, vielleicht ein jüngeres Geschwisterkind? Weiß nicht, liegt vielleicht daran, dass die beiden ein Eis essen, da hatte ich direkt so ein Bild im Kopf.
Ich muss gestehen, dass ich den Abschnitt mehrmals lesen musste, um zu verstehen, aus welchem POV erzählt wird. Der wechselt nämlich mitten im Absatz. Erst aus Aljonas POV, wenn mich nicht alles täuscht, dann aus Sawas, der sich daran erinnert, wie sie beim Joggen ausgesehen hat. Entweder habe ich am Anfang falsch gedacht, und es ist schon die ganze Zeit Sawas POV (dann ist das Nachfolgende egal), oder aber es findet tatsächlich ein Wechsel von Aljona zu Sawa statt. Das ist mir ganz am Anfang beim Schreiben auch häufig passiert - es hilft für das Leseverständnis, wenn konsequent nur ein POV durchgehalten wird für einen Abschnitt. Aljona kann z.B. nicht wissen, dass er noch nie von der Marke Yume gehört hat. Genauso wenig kann Sawa wissen, dass sie zufrieden von ihrem Eis isst. Er kann das nur mutmaßen und z.B. sagen, dass sie zufrieden aussieht. Wenn es also bei einem personalen Erzähler mit Fokalisierung auf eine Figur bleiben soll, dann solltest du dir im Voraus genau überlegen, welchen POV du bemühen möchtest. Das mache ich für jeden Abschnitt in der Planung schon vorher fest, damit bspw. Geheimnisse gelüftet oder eben verborgen bleiben. So kannst du auch den Verlauf der Handlung besser steuern. Wenn du aber sowieso einen allwissenden Erzähler bemühst, der keine einzelne Figur fokalisiert, dann ist das schon okay so, nur verwirrt das wahrscheinlich die meisten Leser*innen, wenn es in einem Absatz ohne optische Trennung steht. Ein einfacher Absatz (ohne Leerzeile) hätte hier z.B. schon gereicht, um das optisch zu zeigen :)
Wir scheinen hier den Anfang einer Lovestory mitzubekommen, die ja auch in den Genres der Geschichte angekündigt wird. Aljona und Sawa kennen sich aus dem Park, wo er sich hingesetzt hat, nur um ihr beim Joggen zuzusehen. Das scheint aber auch Aljona aufgefallen zu sein, denn sie wartet nach mehrmaligem Joggen, bei dem er 'zufällig' auch im Park sitzt, schon auf der Bank auf ihn. Sie scheint eine gute Beobachtungsgabe zu haben ^^ Das erste Gespräch der beiden ist auch ganz unschuldig, er hat sogar ein recht langweiliges (zumindest aus meiner Sicht der Dinge, haha) Buch gelesen. Das Thema scheint hier nicht mehr besonders interessant zu sein, ist mit Sicherheit viel Zeit vergangen, seit Betriebswirtschaft relevant war. Was mich zu der Frage bringt, wie viele Jahre wir hier in der Zukunft sind. Ich finde ja immer witzig, wenn man Filme oder Serien aus den 80ern guckt, in denen sich die Zukunft vorgestellt wurde. Back to the Future II zum Beispiel, als es 2015 angeblich schon fliegende Autos geben sollte ;D Oder bei Cowboy Bebop, als man in den 2070ern angeblich das ganze Sonnensystem kolonisiert hat. Wenn ich mir unsere Internet-Situation in Deutschland angucke, dann glaube ich nicht, dass es 2050 überhaupt schnelles Internet im ganzen Land geben wird... So viel zu fliegenden Autos.
Wenn ich das Gespräch im Hinblick auf den vorangegangenen Abschnitt lese, dann ist das offenbar eine Art Rückblende. Die müsstest du dann im Tempus noch kenntlicher machen, also das Perfekt oder sogar Plusquamperfekt bemühen. Wahrscheinlich eher Plusquamperfekt, also "hatte sie gesagt, sie war dort langgejoggt, etc." Das ist auch das Einzige, was daran fehlt, um es deutlicher temporal von den rahmenden Absätzen abzugrenzen. Der letzte Absatz ist ja wieder das 'Jetzt', das klassisch im Präteritum erzählt wird.
Die Atmosphäre des Parks ist hübsch; es ist ein wenig windig, es scheint warm zu sein, wenn sie einen Rock tragen kann, ohne zu frieren, auch ist da ein Specht im Baum und vermittelt das genaue Gegenteil von dem, was in Teilkapitel 1.1 noch erzählt wurde. Da war es dunkel, verregnet, kalt und schmutzig. Hier lesen wir den Beginn einer Liebesgeschichte, im ersten Teilkapitel lesen wir, wie jemand durch den Dreck läuft und hört, wie jemandem Gewalt angetan wird oder wie sich jemand ängstigt (was genau passiert ist, ist ja noch nicht klar). Jemand begegnet jemandem im Park, den er interessant findet. Jemand hört etwas Beunruhigendes und denkt sich, dass er sich besser nicht einmischt, weil er sonst Schwierigkeiten bekommt. Ist ein schöner Kontrast, den du hier aufgemacht hast. Wenn ich jetzt mal raten müsste, dann würde ich sagen, dass Aljona und/oder Sawa sicher noch Jurij begegnen werden. Einfach so ins Blaue hineingeraten. Wahrscheinlich sogar eher Aljona. Wenn ich jetzt noch etwas mehr raten müsste, dann würde ich sagen, dass diese Begegnung im Park mehrere Monate, wenn nicht sogar Jahre vor Jurijs Auftritt liegt. Solche verschlungenen Handlungen mit mehreren Zeitsträngen finde ich richtig spannend, vor allem, wenn man miträtseln muss, um die Story zu verstehen.
Da bin ich auch schon wieder am Ende angelangt! Es hat mir wieder gut gefallen und mich neugierig gemacht, weil ich hier nicht erzählt bekommen habe, was Jurij gefunden hat. Jetzt ergibt die Einteilung in Teilkapitel auch viel mehr Sinn, entsprechend bin ich gespannt, wie du das weiter gestalten wirst. Hoffentlich erfahre ich dann bald, was Jurij gefunden hat und vor allem, wohin diese Story noch führen wird ^^
LG und einen guten Start in die kommende Woche
Erzaehlerstimme
Antwort von NoHappyEndings am 05.01.2022 | 12:39 Uhr
Gerade vorhin habe ich die erste Review zu deiner Geschichte und deine Antwort darauf gelesen und kann dir zustimmen. Die einzelnen Kapitel separat zu betrachten macht nicht so viel Sinn, sie ergeben nur zusammen - und vor allem mit dem Schlusskapitel - ein ganzes Bild. Damit hatte ich, als ich mit dem Lesen anfing, zwar nicht gerechnet, aber jetzt im Nachgang finde ich das sehr erfrischend weil einfach anders als Vieles, was man sonst so liest.
Besonders gut gefallen hat mir die Auflösung am Ende. Ich hatte ja beim Lesen die ganze Zeit ein wenig mitgeraten (wie hängen die beiden Geschichten zusammen, wer ist der Hauptchatakter, wer ist der Antagonist usw.), und ich lag kein einziges Mal richtig. Dafür gebe ich dir die volle Punktzahl. XD
Auch das (offene?) Ende nach Kapitel 6 lässt viele Spekulationen zu im Hinblick darauf, wie es weitergehen könnte. Bin sehr gespannt, was du noch aus der Geschichte machen wirst.
Womit ich mich stellenweise etwas schwergetan habe, sind die Kapitel, die sehr dialoglastig ausgefallen sind. In diesen Kapiteln gibt es wenig Handlung und dadurch wenig Spannung im klassischen Sinn. Das würde ich im Cyberpunk-Genre nicht erwarten und habe da also etwas vermisst. Es erklärt sich natürlich aus deinem Vorwort, wieso die Geschichte ist, wie sie ist. Der Fokus soll wohl auf der Charaktererschaffung liegen und weniger auf Action und SciFi. Würde mich trotzdem freuen, wenn es in der Fortsetzung mehr davon geben würde. Und ich habe durch deine Antwort auf die letzte Review den Eindruck, dass du das auch vorhast. Von mir also auch dazu Daumen hoch.
Insgesamt überwiegt für mich das Positive hier das Negative. Ich mag deinen Schreibstil sehr, auch wenn er stellenweise herausfordernd ist und sich irgendwie auch im Verlauf der Story verändert. Mein Eindruck ist, dass das letzte Kapitel anders klingt als die ersten fünf, aber das ist ja auch anders aufgebaut und [SPOILER WARNUNG!] es wird ja auch von jemand anderem gesprochen. [ENDE] Könnte meinen Eindruck erklären. Ich konnte für die meisten Charaktere ein Gefühl entwickeln, sie entweder mögen oder nervig finden oder was auch immer. Keiner von ihnen war mir egal und das ist ein gutes Zeichen. Wenn du für den zweiten Teil also mehr Events geplant hast und die Dinge beherzigen wirst, die du dir vorgenommen hast, dann habe ich guten Grund zur Freude und werde auf jeden Fall auch die Fortsetzung lesen.
Besonders gut gefallen hat mir die Auflösung am Ende. Ich hatte ja beim Lesen die ganze Zeit ein wenig mitgeraten (wie hängen die beiden Geschichten zusammen, wer ist der Hauptchatakter, wer ist der Antagonist usw.), und ich lag kein einziges Mal richtig. Dafür gebe ich dir die volle Punktzahl. XD
Auch das (offene?) Ende nach Kapitel 6 lässt viele Spekulationen zu im Hinblick darauf, wie es weitergehen könnte. Bin sehr gespannt, was du noch aus der Geschichte machen wirst.
Womit ich mich stellenweise etwas schwergetan habe, sind die Kapitel, die sehr dialoglastig ausgefallen sind. In diesen Kapiteln gibt es wenig Handlung und dadurch wenig Spannung im klassischen Sinn. Das würde ich im Cyberpunk-Genre nicht erwarten und habe da also etwas vermisst. Es erklärt sich natürlich aus deinem Vorwort, wieso die Geschichte ist, wie sie ist. Der Fokus soll wohl auf der Charaktererschaffung liegen und weniger auf Action und SciFi. Würde mich trotzdem freuen, wenn es in der Fortsetzung mehr davon geben würde. Und ich habe durch deine Antwort auf die letzte Review den Eindruck, dass du das auch vorhast. Von mir also auch dazu Daumen hoch.
Insgesamt überwiegt für mich das Positive hier das Negative. Ich mag deinen Schreibstil sehr, auch wenn er stellenweise herausfordernd ist und sich irgendwie auch im Verlauf der Story verändert. Mein Eindruck ist, dass das letzte Kapitel anders klingt als die ersten fünf, aber das ist ja auch anders aufgebaut und [SPOILER WARNUNG!] es wird ja auch von jemand anderem gesprochen. [ENDE] Könnte meinen Eindruck erklären. Ich konnte für die meisten Charaktere ein Gefühl entwickeln, sie entweder mögen oder nervig finden oder was auch immer. Keiner von ihnen war mir egal und das ist ein gutes Zeichen. Wenn du für den zweiten Teil also mehr Events geplant hast und die Dinge beherzigen wirst, die du dir vorgenommen hast, dann habe ich guten Grund zur Freude und werde auf jeden Fall auch die Fortsetzung lesen.
Antwort von NoHappyEndings am 01.01.2022 | 21:50 Uhr
Hallo NoHappyEndings! :)
Im Forum bin ich über deinen Eintrag im Thread "Euer frustrierendstes Erlebnis als Autor" gestolpert - und da ich so leidenschaftlich neugierig bin, wollte ich natürlich wissen, in welcher Kategorie du deine erste Geschichte hier veröffentlicht hast. Ehrlich gesagt habe ich mit dem Klassiker gerechnet, nämlich einer Fanfiktion, aber bei dir wurde ich überrascht, weil du ausgerechnet eine FA in einer Kategorie hochgeladen hast, in der ich mich im kommenden Jahr das erste Mal auch versuchen will. Lustigerweise habe ich direkt unter deinem Post darüber abgejammert, wie sehr mich die Planung eben jener Cyberpunk-Geschichte gerade frustriert ;D Zufälle gibt's. Na ja, ich habe in letzter Zeit sehr, sehr wenig hier gelesen und kommentiert, aber ich dachte mir "Give it a shot." Und jetzt bin ich hier in "Ruined Kings". Nur vorweg für dich zur Info: Ich komme nur sehr selten zum Lesen, weil ich eben auch sehr selten zum kreativen Schreiben komme. Da geht das Schreiben eben vor. Wenn ich aber eine Geschichte anfange, dann lese ich sie von vorne bis hinten durch und kommentiere dabei jedes einzelne Kapitel. Das kann allerdings sehr, sehr lange dauern. Wenn ich also bis zum nächsten Review ein halbes Jahr brauche, dann ist das in meinem typischen Schneckentempo ;D Ich bleibe aber immer dabei und breche nicht einfach ab.
Dann wollen wir mal anfangen.
Erstens: Der Titel. Klingt schon interessant, lässt viele Interpretationsmöglichkeiten offen und hat mich tatsächlich neugierig gemacht. Normalerweise versuche ich den Titel einer deutschsprachigen Geschichte auch deutsch zu halten, aber manchmal gibt es so kleine geflügelte Worte, die man einfach nicht knackig übersetzen kann. Und irgendwie habe ich dasselbe Gefühl bei deinem Titel. Die deutsche Variante klingt irgendwie... meh. Dafür also schonmal props von mir, schöner Titel, der sogar kurz in der Kurzbeschreibung wieder aufgegriffen wird. Womit ich galant zum nächsten Punkt überleite, nämlich -
Zweitens: Die Kurzbeschreibung. Macht auch neugierig, weil sie viel Spielraum lässt, aber ich persönlich hätte mir ein bisschen mehr gewünscht, i.S.v. "Dies und jenes passiert, was zu Ereignis XY führt, *spannender Wink mit dem Zaunpfahl*" Verstehst du, was ich damit sagen will? ;D Wahrscheinlich nicht, ich weiß nicht genau, wie ich es beschreiben soll. Vielleicht wäre der Name des Protagonisten schon nicht schlecht, je nach dem, wie lang und umfangreich deine Geschichte werden soll. Die Leserin will ja wissen, was ungefähr (ohne Spoiler) auf sie zukommt. Wenn ich eine KB für einen Roman verfasse, dann versuche ich die Ausgangssituation ein wenig zu umreißen und dann eben diesen Wink mit dem Zaunpfahl (z.B. ein Konflikt etc.) einzubauen, damit die Leserin neugierig wird und wissen will, was damit gemeint ist und wie es ausgeht. Tatsächlich finde ich deine Kurzbeschreibung hier super für eine Kurzgeschichte bzw. einen Oneshot. Dafür wäre sie bombastisch. Für eine längere Geschichte (die das hier ja zweifelsohne werden soll, wenn ich auf die Kapitelanzahl gucke) würde ich noch ein bisschen mehr Brotkrumen auslegen, um die Leute zu catchen. Ist aber nur meine ganz persönliche Meinung dazu - das musst du überhaupt nicht so sehen. Tatsächlich sind der Titel und die KB das, in was ich relativ viel Zeit investiere, bevor ich überhaupt eine Geschichte eine 'Geschichte' nenne. Schließlich sind diese beiden dein 'Verkaufsargument' für deinen Text. Entsprechend ist das hier jetzt nur ein irgendwie gut gemeinter und für dich höchstwahrscheinlich völlig uninteressanter Ratschlag, mit dem du machen kannst, was du willst.
Drittens - endlich, was für eine Quatschtante - und last but not least: Der Text. Ich steige hier einfach mal direkt ins Kapitel ein. Wenn ich einen Text lese und reviewe, dann gehe ich ihn von oben bis unten durch und rätsel ein wenig mit, mache quasi ein Live Let's Read. Wenn mir irgendetwas an den Formalia auffällt, dann liste ich das separat unten auf (z.B. Tippfehler, Rechtschreibung etc.); so, jetzt aber.
Dein erster Satz ist schon catchy, wie ich zugeben muss. Es beginnt direkt mit einem Schrei - das ist mysteriös und lässt mich direkt mehrere Fragen stellen, die ich im Laufe des Kapitels vielleicht beantwortet bekomme: Wer schreit da? Wer ist Jurij? Hat er was damit zu tun? Oder hat er eben nichts damit zu tun und wird in etwas hineingezogen? Ist jemand in Gefahr? Von wem geht diese Gefahr aus? --> Du siehst, da ist schon direkt viel los in meinem Kopf, schöner Einstieg.
Es regnet (natürlich tut es das ^^) und es ist scheinbar kalt und schmutzig. Die Umgebung kommt allerdings noch nicht so richtig bei mir an. Gerade bei Cyberpunk würde ich mir noch viel mehr Details wünschen, die mir die Besonderheit dieser Welt zeigen. Wie ist die Beleuchtung? Wie sehen die Gebäude um Jurij herum aus? Nimm mich ruhig mit auf die Reise, ich langweile mich dabei ganz sicher nicht :) Gerade bei Beschreibungen der Umgebung tue ich mich auch immer schwer, weil ich immer befürchte, dass ich zu viel davon liefere. Da ein gesundes Mittelmaß zu finden, ist gar nicht so einfach. Vielleicht ist das aber auch bewusst so gemacht, das weiß ich ja noch nicht, kann ja sein, dass das in einem späteren Abschnitt deutlicher wird.
Was mich direkt überzeugt hat, ist diese pessimistische Grundstimmung von Jurij. Er scheint vollkommen durchnässt zu sein, der Regen prasselt auf ihn herab und er geht durch die großen Pfützen, während er es wie eine "Geste der Barmherzigkeit" empfinden würde, wenn einfach alles weggespült wird. Solche Figuren bzw. solche Blickwinkel mag ich gerne, auch schreibe ich sie gerne. Je düsterer die Stimmung eines Charakters ist, desto besser ^^
Der zweite Absatz beginnt mit einem kursiv gesetzten Gedankengang - dachte ich. Dann aber wird durch das Verb "murmelte" ganz eindeutig eine direkte Rede gekennzeichnet. Direkte Rede gehört in "..." und sollte auch immer so markiert werden, sonst verwirrt das. Ansonsten kannst du das auch kursiv lassen und es dann als Gedankengänge markieren, also quasi (kursiv)Bleib nicht stehen, geh weiter(kursiv), dachte er [...].
Ansonsten ist dein Stil sehr schön, sehr wortgewandt, manchmal ein wenig verschlungen. Die Art, wie du die Abfolge der Handlungen beschreibst, ähnelt mehr einer Aufzählung, das ist interessant und eine nette Abwechslung. Gefällt mir gut. In diesem Fall finde ich die eingestreuten Details sehr gelungen, hier hätte eine nähere Beschreibung die Atmosphäre zerstört, die du damit zweifelsohne erzeugt hast. Dieses "mehr Beschreibungen", von dem ich weiter oben gesprochen habe, dient quasi nur der Einordnung in die gesamte Szenerie, damit ich mir den Hintergrund deiner sprachlich erzeugten Bilder besser vorstellen kann. Gerade habe ich nämlich nur eine uneindeutige und eigentlich ziemlich verschwommene Stadt?, ein Viertel?, vor Augen, durch das sich Jurij hindurchbewegt. Die Pfützen, die Ratten, der Gestank, das Geräusch des Regens etc. sind dagegen sehr präsent und Details auf dem leider noch sehr verschwommenen Hintergrund. Den Vordergrund hast du also schon sehr, sehr schön skizziert, ich fühle ihn.
Huch, da sind wir ja schon am Ende des Kapitels?! Der letzte Absatz ist der Cliffhanger, der es spannend macht - da ist etwas in einem Müllcontainer, das ihn schnauben lässt - der Geruch, der ihm entgegenströmt. Vielleicht der metallische Geruch von Blut? Vielleicht der Gestank ungewaschener Haut? Wer weiß, wer weiß ^^ Auch dieser Absatz ist schön geschrieben, er macht Lust auf mehr.
Formales:
Im ersten Satz ist zweimal das Wort "war" - eins davon kannst du streichen :)
Noch im ersten Absatz ist die Beschreibung ein wenig merkwürdig: "Sie liefen ihm von den Brauen hinab zu den Schläfen [...]". Von den Brauen abwärts sind nicht die Schläfen, sondern das Auge und danach das Jochbein. Um von den Brauen zu den Schläfen zu laufen, müssten die Tropfen waagerecht verlaufen, was aber sicher komisch aussähe ;D Es sei denn natürlich, der Wind geht so stark, aber das scheint ja nicht der Fall zu sein. Vielleicht guckst du nochmal über diesen ersten Hauptsatz drüber :)
Insgesamt:
Ein sehr schöner Einstieg, der mir gut gefallen hat! Bei einem kurzen Spinkser in die anderen Teilkapitel (ich habe mir nur die Titel der Kapitel angeguckt, um mich nicht zu spoilern) ist mir aufgefallen, dass du das erste Kapitel anscheinend in Teilkapitel aufgeteilt hast. Das würde ich an deiner Stelle vielleicht nicht so machen, weil es die Geschichte unnötig zersplittert. Das eigentlich große Gesamtbild des ersten Kapitels namens "Tätowierungen" wird in ein Mosaik zersplittert, das ich doch vielleicht lieber als ein großes Bild gelesen hätte. Du tust deinen Leser*innen keine Gewalt an, wenn sie ein größeres Kapitel am Stück lesen müssen ^^ Also in der Hinsicht bitte keine falsche Scheu! Ich habe hier schon Kapitel mit insgesamt 5000 Wörtern hochgeladen. Solange die Leerzeilen dazwischen sind (die hast du auch schon drin), ist die Lesbarkeit gewährleistet. Dazu musste ich mich anfangs auch erst durchringen, weil der Text so m.E. wie ein Gedicht mit Strophen bzw. Versen aussieht, aber das ist eben eine glatte Oberfläche im Internet, die man auch am Handy oder am Tablet lesen kann, also muss man optisch ein wenig entgegenwirken. Wenn du also das ganze Kapitel 1 zu einem Kapitel zusammenfasst, dann ist das völlig in Ordnung. Oder aber du versuchst, das Ganze noch etwas mehr umzustrukturieren, sodass man das alles zu zwei oder drei Kapiteln umwandeln kann. Bei Perspektivwechseln ist es natürlich völlig sinnvoll, die Kapitel aufzuteilen. Eventuell bin ich aber noch nicht weit genug in der Story vorgedrungen, um zu verstehen, wieso du das mit den Teilkapiteln gemacht hast. Wenn das alles einen völlig einfach erkennbaren Sinn hat, der im kommenden Verlauf deutlich wird, dann vergiss, was ich gesagt habe.
Aus deinem Vorwort ging hervor, dass das hier im Prinzip auf einem PnP-Spiel beruht. Daraus eine kohärente Story zu machen, stelle ich mir gar nicht so einfach vor. Schön aber, dass du die Geschichte hier teilen möchtest :) Ich bin sehr gespannt, wie es weitergeht.
So, für den Einstieg ein ganz interessantes Setting mit einem (hoffentlich) griesgrämigen Charakter namens Jurij, von dem ich (hoffentlich) noch viel mehr zu lesen bekomme :) Normalerweise lese ich nicht so gerne Geschichten, bei denen die "Liebesgeschichte" im Vordergrund steht, weil ich das langweilig finde, aber ich lasse mich gerne eines Besseren belehren. Schade, dass bisher noch niemand ein Review hinterlassen hat, aber solange du auch per PN Rückmeldung erhältst, ist das schonmal ein guter Anfang :)
Ich wünsche dir einen guten Start ins neue Jahr 2022! Bleib an deiner Geschichte dran und nimm an Einschätzungen und Kritik (schade, dass das Wort mittlerweile so negativ konnotiert ist) mit, was du mitnehmen möchtest! :)
LG & bis zum nächsten Mal in Kapitel 1.2
Erzaehlerstimme
Im Forum bin ich über deinen Eintrag im Thread "Euer frustrierendstes Erlebnis als Autor" gestolpert - und da ich so leidenschaftlich neugierig bin, wollte ich natürlich wissen, in welcher Kategorie du deine erste Geschichte hier veröffentlicht hast. Ehrlich gesagt habe ich mit dem Klassiker gerechnet, nämlich einer Fanfiktion, aber bei dir wurde ich überrascht, weil du ausgerechnet eine FA in einer Kategorie hochgeladen hast, in der ich mich im kommenden Jahr das erste Mal auch versuchen will. Lustigerweise habe ich direkt unter deinem Post darüber abgejammert, wie sehr mich die Planung eben jener Cyberpunk-Geschichte gerade frustriert ;D Zufälle gibt's. Na ja, ich habe in letzter Zeit sehr, sehr wenig hier gelesen und kommentiert, aber ich dachte mir "Give it a shot." Und jetzt bin ich hier in "Ruined Kings". Nur vorweg für dich zur Info: Ich komme nur sehr selten zum Lesen, weil ich eben auch sehr selten zum kreativen Schreiben komme. Da geht das Schreiben eben vor. Wenn ich aber eine Geschichte anfange, dann lese ich sie von vorne bis hinten durch und kommentiere dabei jedes einzelne Kapitel. Das kann allerdings sehr, sehr lange dauern. Wenn ich also bis zum nächsten Review ein halbes Jahr brauche, dann ist das in meinem typischen Schneckentempo ;D Ich bleibe aber immer dabei und breche nicht einfach ab.
Dann wollen wir mal anfangen.
Erstens: Der Titel. Klingt schon interessant, lässt viele Interpretationsmöglichkeiten offen und hat mich tatsächlich neugierig gemacht. Normalerweise versuche ich den Titel einer deutschsprachigen Geschichte auch deutsch zu halten, aber manchmal gibt es so kleine geflügelte Worte, die man einfach nicht knackig übersetzen kann. Und irgendwie habe ich dasselbe Gefühl bei deinem Titel. Die deutsche Variante klingt irgendwie... meh. Dafür also schonmal props von mir, schöner Titel, der sogar kurz in der Kurzbeschreibung wieder aufgegriffen wird. Womit ich galant zum nächsten Punkt überleite, nämlich -
Zweitens: Die Kurzbeschreibung. Macht auch neugierig, weil sie viel Spielraum lässt, aber ich persönlich hätte mir ein bisschen mehr gewünscht, i.S.v. "Dies und jenes passiert, was zu Ereignis XY führt, *spannender Wink mit dem Zaunpfahl*" Verstehst du, was ich damit sagen will? ;D Wahrscheinlich nicht, ich weiß nicht genau, wie ich es beschreiben soll. Vielleicht wäre der Name des Protagonisten schon nicht schlecht, je nach dem, wie lang und umfangreich deine Geschichte werden soll. Die Leserin will ja wissen, was ungefähr (ohne Spoiler) auf sie zukommt. Wenn ich eine KB für einen Roman verfasse, dann versuche ich die Ausgangssituation ein wenig zu umreißen und dann eben diesen Wink mit dem Zaunpfahl (z.B. ein Konflikt etc.) einzubauen, damit die Leserin neugierig wird und wissen will, was damit gemeint ist und wie es ausgeht. Tatsächlich finde ich deine Kurzbeschreibung hier super für eine Kurzgeschichte bzw. einen Oneshot. Dafür wäre sie bombastisch. Für eine längere Geschichte (die das hier ja zweifelsohne werden soll, wenn ich auf die Kapitelanzahl gucke) würde ich noch ein bisschen mehr Brotkrumen auslegen, um die Leute zu catchen. Ist aber nur meine ganz persönliche Meinung dazu - das musst du überhaupt nicht so sehen. Tatsächlich sind der Titel und die KB das, in was ich relativ viel Zeit investiere, bevor ich überhaupt eine Geschichte eine 'Geschichte' nenne. Schließlich sind diese beiden dein 'Verkaufsargument' für deinen Text. Entsprechend ist das hier jetzt nur ein irgendwie gut gemeinter und für dich höchstwahrscheinlich völlig uninteressanter Ratschlag, mit dem du machen kannst, was du willst.
Drittens - endlich, was für eine Quatschtante - und last but not least: Der Text. Ich steige hier einfach mal direkt ins Kapitel ein. Wenn ich einen Text lese und reviewe, dann gehe ich ihn von oben bis unten durch und rätsel ein wenig mit, mache quasi ein Live Let's Read. Wenn mir irgendetwas an den Formalia auffällt, dann liste ich das separat unten auf (z.B. Tippfehler, Rechtschreibung etc.); so, jetzt aber.
Dein erster Satz ist schon catchy, wie ich zugeben muss. Es beginnt direkt mit einem Schrei - das ist mysteriös und lässt mich direkt mehrere Fragen stellen, die ich im Laufe des Kapitels vielleicht beantwortet bekomme: Wer schreit da? Wer ist Jurij? Hat er was damit zu tun? Oder hat er eben nichts damit zu tun und wird in etwas hineingezogen? Ist jemand in Gefahr? Von wem geht diese Gefahr aus? --> Du siehst, da ist schon direkt viel los in meinem Kopf, schöner Einstieg.
Es regnet (natürlich tut es das ^^) und es ist scheinbar kalt und schmutzig. Die Umgebung kommt allerdings noch nicht so richtig bei mir an. Gerade bei Cyberpunk würde ich mir noch viel mehr Details wünschen, die mir die Besonderheit dieser Welt zeigen. Wie ist die Beleuchtung? Wie sehen die Gebäude um Jurij herum aus? Nimm mich ruhig mit auf die Reise, ich langweile mich dabei ganz sicher nicht :) Gerade bei Beschreibungen der Umgebung tue ich mich auch immer schwer, weil ich immer befürchte, dass ich zu viel davon liefere. Da ein gesundes Mittelmaß zu finden, ist gar nicht so einfach. Vielleicht ist das aber auch bewusst so gemacht, das weiß ich ja noch nicht, kann ja sein, dass das in einem späteren Abschnitt deutlicher wird.
Was mich direkt überzeugt hat, ist diese pessimistische Grundstimmung von Jurij. Er scheint vollkommen durchnässt zu sein, der Regen prasselt auf ihn herab und er geht durch die großen Pfützen, während er es wie eine "Geste der Barmherzigkeit" empfinden würde, wenn einfach alles weggespült wird. Solche Figuren bzw. solche Blickwinkel mag ich gerne, auch schreibe ich sie gerne. Je düsterer die Stimmung eines Charakters ist, desto besser ^^
Der zweite Absatz beginnt mit einem kursiv gesetzten Gedankengang - dachte ich. Dann aber wird durch das Verb "murmelte" ganz eindeutig eine direkte Rede gekennzeichnet. Direkte Rede gehört in "..." und sollte auch immer so markiert werden, sonst verwirrt das. Ansonsten kannst du das auch kursiv lassen und es dann als Gedankengänge markieren, also quasi (kursiv)Bleib nicht stehen, geh weiter(kursiv), dachte er [...].
Ansonsten ist dein Stil sehr schön, sehr wortgewandt, manchmal ein wenig verschlungen. Die Art, wie du die Abfolge der Handlungen beschreibst, ähnelt mehr einer Aufzählung, das ist interessant und eine nette Abwechslung. Gefällt mir gut. In diesem Fall finde ich die eingestreuten Details sehr gelungen, hier hätte eine nähere Beschreibung die Atmosphäre zerstört, die du damit zweifelsohne erzeugt hast. Dieses "mehr Beschreibungen", von dem ich weiter oben gesprochen habe, dient quasi nur der Einordnung in die gesamte Szenerie, damit ich mir den Hintergrund deiner sprachlich erzeugten Bilder besser vorstellen kann. Gerade habe ich nämlich nur eine uneindeutige und eigentlich ziemlich verschwommene Stadt?, ein Viertel?, vor Augen, durch das sich Jurij hindurchbewegt. Die Pfützen, die Ratten, der Gestank, das Geräusch des Regens etc. sind dagegen sehr präsent und Details auf dem leider noch sehr verschwommenen Hintergrund. Den Vordergrund hast du also schon sehr, sehr schön skizziert, ich fühle ihn.
Huch, da sind wir ja schon am Ende des Kapitels?! Der letzte Absatz ist der Cliffhanger, der es spannend macht - da ist etwas in einem Müllcontainer, das ihn schnauben lässt - der Geruch, der ihm entgegenströmt. Vielleicht der metallische Geruch von Blut? Vielleicht der Gestank ungewaschener Haut? Wer weiß, wer weiß ^^ Auch dieser Absatz ist schön geschrieben, er macht Lust auf mehr.
Formales:
Im ersten Satz ist zweimal das Wort "war" - eins davon kannst du streichen :)
Noch im ersten Absatz ist die Beschreibung ein wenig merkwürdig: "Sie liefen ihm von den Brauen hinab zu den Schläfen [...]". Von den Brauen abwärts sind nicht die Schläfen, sondern das Auge und danach das Jochbein. Um von den Brauen zu den Schläfen zu laufen, müssten die Tropfen waagerecht verlaufen, was aber sicher komisch aussähe ;D Es sei denn natürlich, der Wind geht so stark, aber das scheint ja nicht der Fall zu sein. Vielleicht guckst du nochmal über diesen ersten Hauptsatz drüber :)
Insgesamt:
Ein sehr schöner Einstieg, der mir gut gefallen hat! Bei einem kurzen Spinkser in die anderen Teilkapitel (ich habe mir nur die Titel der Kapitel angeguckt, um mich nicht zu spoilern) ist mir aufgefallen, dass du das erste Kapitel anscheinend in Teilkapitel aufgeteilt hast. Das würde ich an deiner Stelle vielleicht nicht so machen, weil es die Geschichte unnötig zersplittert. Das eigentlich große Gesamtbild des ersten Kapitels namens "Tätowierungen" wird in ein Mosaik zersplittert, das ich doch vielleicht lieber als ein großes Bild gelesen hätte. Du tust deinen Leser*innen keine Gewalt an, wenn sie ein größeres Kapitel am Stück lesen müssen ^^ Also in der Hinsicht bitte keine falsche Scheu! Ich habe hier schon Kapitel mit insgesamt 5000 Wörtern hochgeladen. Solange die Leerzeilen dazwischen sind (die hast du auch schon drin), ist die Lesbarkeit gewährleistet. Dazu musste ich mich anfangs auch erst durchringen, weil der Text so m.E. wie ein Gedicht mit Strophen bzw. Versen aussieht, aber das ist eben eine glatte Oberfläche im Internet, die man auch am Handy oder am Tablet lesen kann, also muss man optisch ein wenig entgegenwirken. Wenn du also das ganze Kapitel 1 zu einem Kapitel zusammenfasst, dann ist das völlig in Ordnung. Oder aber du versuchst, das Ganze noch etwas mehr umzustrukturieren, sodass man das alles zu zwei oder drei Kapiteln umwandeln kann. Bei Perspektivwechseln ist es natürlich völlig sinnvoll, die Kapitel aufzuteilen. Eventuell bin ich aber noch nicht weit genug in der Story vorgedrungen, um zu verstehen, wieso du das mit den Teilkapiteln gemacht hast. Wenn das alles einen völlig einfach erkennbaren Sinn hat, der im kommenden Verlauf deutlich wird, dann vergiss, was ich gesagt habe.
Aus deinem Vorwort ging hervor, dass das hier im Prinzip auf einem PnP-Spiel beruht. Daraus eine kohärente Story zu machen, stelle ich mir gar nicht so einfach vor. Schön aber, dass du die Geschichte hier teilen möchtest :) Ich bin sehr gespannt, wie es weitergeht.
So, für den Einstieg ein ganz interessantes Setting mit einem (hoffentlich) griesgrämigen Charakter namens Jurij, von dem ich (hoffentlich) noch viel mehr zu lesen bekomme :) Normalerweise lese ich nicht so gerne Geschichten, bei denen die "Liebesgeschichte" im Vordergrund steht, weil ich das langweilig finde, aber ich lasse mich gerne eines Besseren belehren. Schade, dass bisher noch niemand ein Review hinterlassen hat, aber solange du auch per PN Rückmeldung erhältst, ist das schonmal ein guter Anfang :)
Ich wünsche dir einen guten Start ins neue Jahr 2022! Bleib an deiner Geschichte dran und nimm an Einschätzungen und Kritik (schade, dass das Wort mittlerweile so negativ konnotiert ist) mit, was du mitnehmen möchtest! :)
LG & bis zum nächsten Mal in Kapitel 1.2
Erzaehlerstimme
Antwort von NoHappyEndings am 31.12.2021 | 15:24 Uhr