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Autor: Lukina
Reviews 1 bis 2 (von 2 insgesamt):
Liebe Lukina,
deine Geschichte hat mir sehr gut gefallen und behandelt auch einige interessante Themen, die zum Nachdenken anregen. Da haben wir zum einen die Art und Weise, wie man mit Kindern umgeht und ihre Zukunft vordefiniert, statt sie sich in ihrer Entwicklung frei entfalten zu lassen, und zum anderen die Darstellung von religiösem Fanatismus.
Aries genaue Vorstellungen über ihr Kleid deuten schon auf ihr Talent hin und Sanas Bestrebungen, das Kleid nach ihren Vorstellungen zu gestalten, war direkt ein Beweggrund, sie zu mögen. Immerhin scheint es mir doch so, dass Erwachsene den Worten und Wünschen von Kindern eher seltener wirklich zuhören und nachkommen, und gerade in dieser von dir aufgebauten Welt scheint es ja deutlich so zu sein, dass die Wünsche der Kinder irrelevant sind.
Die emotionale Tiefe von Sana gefällt mir sehr. Im späteren Verlauf der Geschichte versteht man, woher Sanas Verständnis und ihre Weisheit kommen, was ihre Figur sehr abrundet. Es ist nicht nur, dass sie einen Blick hinter den Vorhang der Religion werfen konnte, sondern auch am eigenen Leib die Konsequenz dieses Glaubens erfahren hat. Das dürfte sie auf ewig verändert haben, auch im Vergleich zum Rest der Gesellschaft.
Das Leben und Leiden der Hohepriesterin im dritten Kapitel war gut und bewegend dargestellt.
Einziger Kritikpunkt an der Story wäre Herrn Kassalor Verständnis und sein Vorschlag, der schließlich zu einem guten Ende führt. Das kam etwas überraschend und liegt hauptsächlich daran, dass man kein Hintergrundwissen über Herrn Kassalor besitzt. Da die Welt von religiösem Fanatismus geprägt ist, wäre an der Stelle eben interessant gewesen, was ihn zu jemanden gemacht hat, der diese religiösen Regeln bricht. Natürlich reichen eigentlich schon die Existenzprobleme des Dorfes, um zum umzudenken zu bewegen, aber so einfach ist es dann auch nicht, wenn man mit so einem Extremglauben aufwächst. Ich kann mir zwar vorstellen, dass weite Teile der einfachen Befölkerung diese Religion eher hinnehmen, als wirklich daran zu glauben, aber da fehlten mir jetzt doch die Hinweise drauf oder ich habe sie nicht gesehen.
Das soll aber nicht heißen, dass ich das Ende nicht mag. Im Gegenteil. Eigentlich gut gelöst, dass am Ende sowohl das Dorf wie auch Sana in Sicherheit existieren können.
Ich finde die Geschichte empfehlenswert und dein Schreibstil ist mir persönlich sehr angenehm.
Liebe Grüße
Minotaur
deine Geschichte hat mir sehr gut gefallen und behandelt auch einige interessante Themen, die zum Nachdenken anregen. Da haben wir zum einen die Art und Weise, wie man mit Kindern umgeht und ihre Zukunft vordefiniert, statt sie sich in ihrer Entwicklung frei entfalten zu lassen, und zum anderen die Darstellung von religiösem Fanatismus.
Aries genaue Vorstellungen über ihr Kleid deuten schon auf ihr Talent hin und Sanas Bestrebungen, das Kleid nach ihren Vorstellungen zu gestalten, war direkt ein Beweggrund, sie zu mögen. Immerhin scheint es mir doch so, dass Erwachsene den Worten und Wünschen von Kindern eher seltener wirklich zuhören und nachkommen, und gerade in dieser von dir aufgebauten Welt scheint es ja deutlich so zu sein, dass die Wünsche der Kinder irrelevant sind.
Die emotionale Tiefe von Sana gefällt mir sehr. Im späteren Verlauf der Geschichte versteht man, woher Sanas Verständnis und ihre Weisheit kommen, was ihre Figur sehr abrundet. Es ist nicht nur, dass sie einen Blick hinter den Vorhang der Religion werfen konnte, sondern auch am eigenen Leib die Konsequenz dieses Glaubens erfahren hat. Das dürfte sie auf ewig verändert haben, auch im Vergleich zum Rest der Gesellschaft.
Das Leben und Leiden der Hohepriesterin im dritten Kapitel war gut und bewegend dargestellt.
Einziger Kritikpunkt an der Story wäre Herrn Kassalor Verständnis und sein Vorschlag, der schließlich zu einem guten Ende führt. Das kam etwas überraschend und liegt hauptsächlich daran, dass man kein Hintergrundwissen über Herrn Kassalor besitzt. Da die Welt von religiösem Fanatismus geprägt ist, wäre an der Stelle eben interessant gewesen, was ihn zu jemanden gemacht hat, der diese religiösen Regeln bricht. Natürlich reichen eigentlich schon die Existenzprobleme des Dorfes, um zum umzudenken zu bewegen, aber so einfach ist es dann auch nicht, wenn man mit so einem Extremglauben aufwächst. Ich kann mir zwar vorstellen, dass weite Teile der einfachen Befölkerung diese Religion eher hinnehmen, als wirklich daran zu glauben, aber da fehlten mir jetzt doch die Hinweise drauf oder ich habe sie nicht gesehen.
Das soll aber nicht heißen, dass ich das Ende nicht mag. Im Gegenteil. Eigentlich gut gelöst, dass am Ende sowohl das Dorf wie auch Sana in Sicherheit existieren können.
Ich finde die Geschichte empfehlenswert und dein Schreibstil ist mir persönlich sehr angenehm.
Liebe Grüße
Minotaur
Antwort von Lukina am 20.05.2022 | 17:17 Uhr
Eine wirklich interessante Welt, die du da geschaffen hast. Eine, über die man noch mehr lesen möchte und deren Idee vermutlich für ein, zwei Bände einer Fantasy Geschichte reichen würde. Man könnte jetzt meinen, es müsste dadurch hier als Oneshot (auch wenn er recht lang ist) gehetzt wirken. Aber das Tempo bleibt durchweg gleich. Im Mittelteil hab ich mich zwischendurch sogar gefragt, ob da hier eine zweite Story zwischengerutscht ist *lol*. Aber dann war mir doch recht schnell klar, wohin dieser Teil führen wird/muss.
Besonders gut gefallen hat mir, dass du hier beginnst mit einer Beschreibung, die im Prinzip völlig normal klingt, als könnte es in unserer Welt spielen. Dann kommt das erste Mal die Rede auf die "Weihe" und ich dachte bei mir "oha, doch irgendwas anderes". Das Prinzip der Weihe ist nicht neu, gibt's in der Fantasyliteratur ja öfter. Was ich wohlgemerkt nicht abwertend meine, es hat vielmehr "verraten", dass es hier vielleicht doch eher in diese Richtung gehen wird. (Ja, ich weiß, steht als Genre da, aber ich muss zugeben ich schaue bei den Projektbeiträgen nicht auf Genre und Rating ^^;; ) Und dann kamen passend dazu auch immer mehr fremdartige Begriffe. Dass du die wie völlig selbstverständlich verwendet und nicht alles direkt erklärt hast fand ich dabei eine sehr gelungene Vorgehensweise. Ich selbst würde immer dazu tendieren gleich alles erklären zu wollen, aber das ist hier gar nicht nötig und hätte den Fokus von der eigentlichen Story zu einer "Weltenbeschreibung" verschoben. Die kommt aber auch so in ausreichendem Maße rüber. Stück für Stück, bis zum Ende.
Ein schönes, rundes Ende. Ein bisschen wie in einem Märchen, dieses "alle sind glücklich". Auch hier: Nicht abwertend gemeint, sondern positiv. Ich mag Happy Ends ;)
In der Story verborgen sind auch sehr viele Aspekte, die du recht geschickt am Rand ansprichst, über die man nachdenken kann (wenn man will), aber man kann die Story auch ohne das genießen. Kinder, die auf angebliche Talente so sehr gedrängt werden, dass sie sich selbst, ihre Familie, ihre Kindheit verlieren. Während sie andere Interessen nicht verfolgen dürfen, weil sie möglicherweise eben nicht ihr Talent sind. Der Gedanke der eingeschworenen Gemeinschaft, die sich über Konventionen hinwegsetzen kann. Und eine Regierung, die die eigenen Missstände verschleiert und Sündenböcke sucht - und findet. Da ist noch unheimlich viel Potential für mehr in dieser Welt und der Story, mit der du sie vorgestellt hast.
Ein sehr gelungener Beitrag. Vielen Dank.
Besonders gut gefallen hat mir, dass du hier beginnst mit einer Beschreibung, die im Prinzip völlig normal klingt, als könnte es in unserer Welt spielen. Dann kommt das erste Mal die Rede auf die "Weihe" und ich dachte bei mir "oha, doch irgendwas anderes". Das Prinzip der Weihe ist nicht neu, gibt's in der Fantasyliteratur ja öfter. Was ich wohlgemerkt nicht abwertend meine, es hat vielmehr "verraten", dass es hier vielleicht doch eher in diese Richtung gehen wird. (Ja, ich weiß, steht als Genre da, aber ich muss zugeben ich schaue bei den Projektbeiträgen nicht auf Genre und Rating ^^;; ) Und dann kamen passend dazu auch immer mehr fremdartige Begriffe. Dass du die wie völlig selbstverständlich verwendet und nicht alles direkt erklärt hast fand ich dabei eine sehr gelungene Vorgehensweise. Ich selbst würde immer dazu tendieren gleich alles erklären zu wollen, aber das ist hier gar nicht nötig und hätte den Fokus von der eigentlichen Story zu einer "Weltenbeschreibung" verschoben. Die kommt aber auch so in ausreichendem Maße rüber. Stück für Stück, bis zum Ende.
Ein schönes, rundes Ende. Ein bisschen wie in einem Märchen, dieses "alle sind glücklich". Auch hier: Nicht abwertend gemeint, sondern positiv. Ich mag Happy Ends ;)
In der Story verborgen sind auch sehr viele Aspekte, die du recht geschickt am Rand ansprichst, über die man nachdenken kann (wenn man will), aber man kann die Story auch ohne das genießen. Kinder, die auf angebliche Talente so sehr gedrängt werden, dass sie sich selbst, ihre Familie, ihre Kindheit verlieren. Während sie andere Interessen nicht verfolgen dürfen, weil sie möglicherweise eben nicht ihr Talent sind. Der Gedanke der eingeschworenen Gemeinschaft, die sich über Konventionen hinwegsetzen kann. Und eine Regierung, die die eigenen Missstände verschleiert und Sündenböcke sucht - und findet. Da ist noch unheimlich viel Potential für mehr in dieser Welt und der Story, mit der du sie vorgestellt hast.
Ein sehr gelungener Beitrag. Vielen Dank.
Antwort von Lukina am 29.07.2021 | 07:28 Uhr