Reviews: Freie Arbeiten
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/ Annie Amseltod
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Autor: Bartifer
Review 1 bis 1 (von 1 insgesamt) für Kapitel 1:
Hallo Bartifer,
erst einmal möchte ich erwähnen wie sehr mir der Titel gefällt. Wie ich dieses „Amseltod“ verstehen sollte, war mir nach dem Lesen des Titels schleierhaft, es könnte sich um einen speziellen Nachnamen handeln oder tatsächlich um eine tote Amsel, auf jeden Fall durch diese ‚Nichtklarheit‘ war mein Interesse sofort geweckt.
Der Präsens als Erzählstil liegt mir persönlich eigentlich überhaupt nicht, trotzdem ist es dir gelungen, mich mit der kindlichen Sicht von Annie schon nach dem ersten Absatz abzuholen, sodass meine Skepsis, mit der ich diese Zeitform in Büchern sonst betrachte, verflogen ist. Wie Annie weiß, dass in dem Haus mehr als zehn Menschen leben, weil sie die Klingelschilder zählt, über den Gedanken zu ihrer Kränklichkeit, den Krähenfüßen zu den Krähen; ein sehr schöner Anfang, mit dem du den Lesern die junge/unschuldige Sicht deiner Protagonistin (wie sie, ich nehme an, Gift mit Schnee verwechselt) erfahren lässt.
Der Fokus auf die Gerüche (der Schuhschrank, die Stadt-Luft, Frikadellen-Geruch) gefällt mir sehr. Sinneseindrücke sind einfach immer stark, besonders jene, die, wie ich finde, oft vergessen werden, wie der Geruchsinn.
Die kindliche Sicht von Annie gelingt dir mMn wirklich hervorragend und irgendwie haftet deinem ersten Kapitel etwas Trauriges/Düsteres an, das ich aber nicht so recht greifen kann. Es ist mehr eine Vorahnung und eine Atmosphäre, die das Gefühl erzeugt, würde ich sagen. Vielleicht ist es die Einsamkeit, oder die Angst vor der Einsamkeit, die ich in deinem Text sehen kann, und von welcher ich denke, dass sie Annie empfindet. Das Bild von ihrem Vater im schwarzen Weltall, dem sie keine Sterne geben kann, weil ihr Stift abgebrochen ist. Dass sie diese Vorstellung nicht mag, weil er fort von ihr ist.
Zumindest interpretiere ich es so.
Es ist etwas Grauenhaftes in der Luft, bei der Szene mit der Amsel. Die Tatsache, dass sie sich hilflos und gleichzeitig stark fühlt, dass sie der Amsel doch eigentlich nur helfen will und sie letztlich tötet oder wie sie mit ihr spricht, mit Verboten, etc….
Ein atmosphärisch starker Anfang aus Kindesaugen. Mein Interesse ist auf jeden Fall geweckt.
Liebe Grüße,
QW
erst einmal möchte ich erwähnen wie sehr mir der Titel gefällt. Wie ich dieses „Amseltod“ verstehen sollte, war mir nach dem Lesen des Titels schleierhaft, es könnte sich um einen speziellen Nachnamen handeln oder tatsächlich um eine tote Amsel, auf jeden Fall durch diese ‚Nichtklarheit‘ war mein Interesse sofort geweckt.
Der Präsens als Erzählstil liegt mir persönlich eigentlich überhaupt nicht, trotzdem ist es dir gelungen, mich mit der kindlichen Sicht von Annie schon nach dem ersten Absatz abzuholen, sodass meine Skepsis, mit der ich diese Zeitform in Büchern sonst betrachte, verflogen ist. Wie Annie weiß, dass in dem Haus mehr als zehn Menschen leben, weil sie die Klingelschilder zählt, über den Gedanken zu ihrer Kränklichkeit, den Krähenfüßen zu den Krähen; ein sehr schöner Anfang, mit dem du den Lesern die junge/unschuldige Sicht deiner Protagonistin (wie sie, ich nehme an, Gift mit Schnee verwechselt) erfahren lässt.
Der Fokus auf die Gerüche (der Schuhschrank, die Stadt-Luft, Frikadellen-Geruch) gefällt mir sehr. Sinneseindrücke sind einfach immer stark, besonders jene, die, wie ich finde, oft vergessen werden, wie der Geruchsinn.
Die kindliche Sicht von Annie gelingt dir mMn wirklich hervorragend und irgendwie haftet deinem ersten Kapitel etwas Trauriges/Düsteres an, das ich aber nicht so recht greifen kann. Es ist mehr eine Vorahnung und eine Atmosphäre, die das Gefühl erzeugt, würde ich sagen. Vielleicht ist es die Einsamkeit, oder die Angst vor der Einsamkeit, die ich in deinem Text sehen kann, und von welcher ich denke, dass sie Annie empfindet. Das Bild von ihrem Vater im schwarzen Weltall, dem sie keine Sterne geben kann, weil ihr Stift abgebrochen ist. Dass sie diese Vorstellung nicht mag, weil er fort von ihr ist.
Zumindest interpretiere ich es so.
Es ist etwas Grauenhaftes in der Luft, bei der Szene mit der Amsel. Die Tatsache, dass sie sich hilflos und gleichzeitig stark fühlt, dass sie der Amsel doch eigentlich nur helfen will und sie letztlich tötet oder wie sie mit ihr spricht, mit Verboten, etc….
Ein atmosphärisch starker Anfang aus Kindesaugen. Mein Interesse ist auf jeden Fall geweckt.
Liebe Grüße,
QW
Antwort von Bartifer am 25.04.2021 | 17:19 Uhr