Reviews: Freie Arbeiten
/ Poesie
/ Fantasy
/ Vivianes Klage
Inhalt ist versteckt.
Autor: Thomas Heinrich
Reviews 1 bis 5 (von 5 insgesamt):
Hallo werter Thomas,
Eigentlich wollte ich deinem Gedicht erst nach der Beendigung der Lektüre deines Bühnenstücks meine Aufmerksamkeit widmen, doch dann geschah viel und die Zeit verflog mehr und mehr, wodurch ich jetzt an den Punkt geraten bin, an dem ich dein Gedicht einfach so ohne das nötige Vorwissen lesen wollte... Im Nachhinein weiss ich nun nicht, ob ich durch diese Entscheidung jetzt den Lesegenuss deines kleinen Werkes etwas geschmälert habe, aber ich glaube durchaus, dass dein Text mir auch einfach so sehr zugesagt hat. Ja, denn auch wenn ich noch nicht beim Avalon-Part deines Stücks angekommen bin, erscheint mir dein Gedicht vom Inhaltlichen her selbsterklärend genug damit sich selbst Leser ohne das kleinste Vorwissen nicht verloren fühlen - und desweiteren sind die hier geschilderten Emotionen (trotz der phantastischen Elemente) schlichtweg zutiefst menschlich und können von der Thematik her im Grunde ohnehin von jeden verstanden werden, der diesen Text aufmerksam liest und dabei auch nicht davor zurückschreckt das Gelesene nachzufühlen.
So wie ich das sehe, handelt es sich bei deinem Melancholischen Gedicht über Vivianes Klage um zwei Dinge: Einerseits sieht man hier die Perspektive einer Frau an der Schwelle zum Lebensende, welche sich nostalgisch an ihren Frühling wie auch einen ganz besonderen (und durch die alte Nostalgie wahrscheinlich sogar noch idealisierter vorkommenden) Teil dieses Frühlings zurückerinnert. Dieser Teil des Lebensfrühling in Form des Findens der Liebe, steht dann mit all seiner Energie, Wärme und Freude stark im Kontrast zu Vivianes jetzigem Zustand. Wahrscheinlich steht da auch die Frage bei ihr im Raum, was aus ihrem Leben geworden wäre, wenn die Dinge damals anders verlaufen wären und Merlin bei ihr geblieben wäre. Wäre sie dann nun nicht so mächtig, dafür aber mit ihren Liebsten zusammen? Oder könnte es sein, dass sie Liebe und Macht dann gleichermaßen besitzen würde? All das sind "Was wäre wenn?"-Fragen, welche nun sicher nicht wichtig sind...
Wie auch immer! Ein weiteres hier sichtbares Thema ist das Verhältnis zwischen Jugend wie auch Liebe und Alter wie auch Macht, welche da als Gegensätze fungieren. Und für Viviane scheint es klar zu sein, welche Seite wichtiger ist: Die Seite der Liebe, des Glücks, welche durch keine Macht der Welt auf gewiegt werden kann.
Irgendwie macht mich das ziemlich traurig und ich verspüre ziemliches Mitleid für sie, auch wenn ich zugleich denke, dass sie sicher neben Merlin andere Möglichkeiten im Leben gehabt hätte und diese einfach nicht ergriff, weil sie sich schlichtweg zu sehr auf den Verlust dieses einen Glücks versteifte. :(
Naja, aber seien wir nebenbei noch kurz realistisch: Jede vernünftige Frau weiss doch, dass man einen guten Typen nicht die Möglichkeit zur Flucht lässt, sobald man ihn um den Finger gewickelt hat! Due gute Dame hätte Merlin am besten unter einen Stein vergraben oder mithilfe eines Weißdorns bannen sollen, dann wäre er ihr sicher nicht entwischt. :)
Anmerken möchte ich noch, dass dein sensibles Gedicht wirklich schön und flüssig zu lesen war. Es gefiel mir durchaus, auch wenn ich wie du weißt eher ein Liebhaber von Reimen bin.
Zum Schluss wünsche ich dir noch ein angenehmes Wochenende und verkünde noch mit einer gewissen Vorfreude, dass ich bereits sehr gespannt bin die genaueren Hintergründe dieses Gedichts durch das lesen der letzten Szenen deines Bühnenstücks zu erfahren!
Mit freundlichen Grüssen
Jonathan Ghost
Eigentlich wollte ich deinem Gedicht erst nach der Beendigung der Lektüre deines Bühnenstücks meine Aufmerksamkeit widmen, doch dann geschah viel und die Zeit verflog mehr und mehr, wodurch ich jetzt an den Punkt geraten bin, an dem ich dein Gedicht einfach so ohne das nötige Vorwissen lesen wollte... Im Nachhinein weiss ich nun nicht, ob ich durch diese Entscheidung jetzt den Lesegenuss deines kleinen Werkes etwas geschmälert habe, aber ich glaube durchaus, dass dein Text mir auch einfach so sehr zugesagt hat. Ja, denn auch wenn ich noch nicht beim Avalon-Part deines Stücks angekommen bin, erscheint mir dein Gedicht vom Inhaltlichen her selbsterklärend genug damit sich selbst Leser ohne das kleinste Vorwissen nicht verloren fühlen - und desweiteren sind die hier geschilderten Emotionen (trotz der phantastischen Elemente) schlichtweg zutiefst menschlich und können von der Thematik her im Grunde ohnehin von jeden verstanden werden, der diesen Text aufmerksam liest und dabei auch nicht davor zurückschreckt das Gelesene nachzufühlen.
So wie ich das sehe, handelt es sich bei deinem Melancholischen Gedicht über Vivianes Klage um zwei Dinge: Einerseits sieht man hier die Perspektive einer Frau an der Schwelle zum Lebensende, welche sich nostalgisch an ihren Frühling wie auch einen ganz besonderen (und durch die alte Nostalgie wahrscheinlich sogar noch idealisierter vorkommenden) Teil dieses Frühlings zurückerinnert. Dieser Teil des Lebensfrühling in Form des Findens der Liebe, steht dann mit all seiner Energie, Wärme und Freude stark im Kontrast zu Vivianes jetzigem Zustand. Wahrscheinlich steht da auch die Frage bei ihr im Raum, was aus ihrem Leben geworden wäre, wenn die Dinge damals anders verlaufen wären und Merlin bei ihr geblieben wäre. Wäre sie dann nun nicht so mächtig, dafür aber mit ihren Liebsten zusammen? Oder könnte es sein, dass sie Liebe und Macht dann gleichermaßen besitzen würde? All das sind "Was wäre wenn?"-Fragen, welche nun sicher nicht wichtig sind...
Wie auch immer! Ein weiteres hier sichtbares Thema ist das Verhältnis zwischen Jugend wie auch Liebe und Alter wie auch Macht, welche da als Gegensätze fungieren. Und für Viviane scheint es klar zu sein, welche Seite wichtiger ist: Die Seite der Liebe, des Glücks, welche durch keine Macht der Welt auf gewiegt werden kann.
Irgendwie macht mich das ziemlich traurig und ich verspüre ziemliches Mitleid für sie, auch wenn ich zugleich denke, dass sie sicher neben Merlin andere Möglichkeiten im Leben gehabt hätte und diese einfach nicht ergriff, weil sie sich schlichtweg zu sehr auf den Verlust dieses einen Glücks versteifte. :(
Naja, aber seien wir nebenbei noch kurz realistisch: Jede vernünftige Frau weiss doch, dass man einen guten Typen nicht die Möglichkeit zur Flucht lässt, sobald man ihn um den Finger gewickelt hat! Due gute Dame hätte Merlin am besten unter einen Stein vergraben oder mithilfe eines Weißdorns bannen sollen, dann wäre er ihr sicher nicht entwischt. :)
Anmerken möchte ich noch, dass dein sensibles Gedicht wirklich schön und flüssig zu lesen war. Es gefiel mir durchaus, auch wenn ich wie du weißt eher ein Liebhaber von Reimen bin.
Zum Schluss wünsche ich dir noch ein angenehmes Wochenende und verkünde noch mit einer gewissen Vorfreude, dass ich bereits sehr gespannt bin die genaueren Hintergründe dieses Gedichts durch das lesen der letzten Szenen deines Bühnenstücks zu erfahren!
Mit freundlichen Grüssen
Jonathan Ghost
Antwort von Thomas Heinrich am 09.04.2021 | 11:04 Uhr
Lieber Thomas,
das ist für mich ein seltsames Gedicht. Seltsam deshalb, weil es sich absolut nicht reimt und dennoch so fließend leicht zu lesen ist, dass am es unweigerlich ein Gedicht nennen kann. Das gefällt mir sehr gut und bestätigt mir wieder: es muss nicht immer "reim dich oder ich fress dich" sein. Es sollte immer in erster Linie auf den Inhalt ankommen.
Dein Gedicht ist sehr traurig und melancholisch. Ich kann es richtig nachfühlen. Einzig die Liebe ist es, die von Wert ist und Bedeutung hat, mehr noch als Macht und Einfluss.
Du hast sehr bildhafte Worte gefunden und ihren Schmerz sehr gut rüber gebracht. Dafür bekommst du von mir einen Daumen hoch in Form eines Sternchens.
herzliche Grüße
Maggie
das ist für mich ein seltsames Gedicht. Seltsam deshalb, weil es sich absolut nicht reimt und dennoch so fließend leicht zu lesen ist, dass am es unweigerlich ein Gedicht nennen kann. Das gefällt mir sehr gut und bestätigt mir wieder: es muss nicht immer "reim dich oder ich fress dich" sein. Es sollte immer in erster Linie auf den Inhalt ankommen.
Dein Gedicht ist sehr traurig und melancholisch. Ich kann es richtig nachfühlen. Einzig die Liebe ist es, die von Wert ist und Bedeutung hat, mehr noch als Macht und Einfluss.
Du hast sehr bildhafte Worte gefunden und ihren Schmerz sehr gut rüber gebracht. Dafür bekommst du von mir einen Daumen hoch in Form eines Sternchens.
herzliche Grüße
Maggie
Antwort von Thomas Heinrich am 10.02.2021 | 17:07 Uhr
Hallo Thomas Heinrich!
Ansich sind es die Reimgedichte die ich am liebsten mag. Ich empfinde sie meistens harmonischer und flüssiger zum lesen. Hier auf FF habe ich jedoch auch die ungereimten Gedichte sehr schätzen gelernt und natürlich habe ich deine sapphischen Strophen ( die ich erst googeln musste) gerne gelesen und finde sie sehr schön.
„Merlins Jugend“ habe ich nicht verfolgt, aber das Gedicht ist trotzdem zu verstehen. Viviane ist mächtig, fühlt sich jedoch verlassen, einsam und traurig. Sie erinnert sich an die unbeschwerte Jugend mit Merlin und klagt über das frühe Vergehen ihrer Jugendzeit.
Eine gute Woche wünscht dir
herbstlady
Ansich sind es die Reimgedichte die ich am liebsten mag. Ich empfinde sie meistens harmonischer und flüssiger zum lesen. Hier auf FF habe ich jedoch auch die ungereimten Gedichte sehr schätzen gelernt und natürlich habe ich deine sapphischen Strophen ( die ich erst googeln musste) gerne gelesen und finde sie sehr schön.
„Merlins Jugend“ habe ich nicht verfolgt, aber das Gedicht ist trotzdem zu verstehen. Viviane ist mächtig, fühlt sich jedoch verlassen, einsam und traurig. Sie erinnert sich an die unbeschwerte Jugend mit Merlin und klagt über das frühe Vergehen ihrer Jugendzeit.
Eine gute Woche wünscht dir
herbstlady
Antwort von Thomas Heinrich am 09.02.2021 | 04:20 Uhr
Hallo Thomas,
Ich habe Deine sapphischen Strophen sehr gerne gelesen - natürlich sind sie perfekt ausgeführt!
Ich kann auch Deine momentane Abneigung gegen das Reimen nachvollziehen: Die Reime zu finden kostet viel Mühe - und am Ende muss man noch darauf achten, dass man das gewünschte Gesamtergebnis und den roten Faden durch sie nicht schmälert.Auch wenn ich sie liebe, lese ich gerne immer wieder Lyrik in altgriechischen Metren, die sich ja nicht reimen - so wie Deine Strophen hier.
Zum Inhaltlichen kann ich Dir hier kaum Feedback geben, da mir der Kontext fehlt.
Aber der Gegensatz von Macht und unbeschwerter Jugend gefällt mir dennoch sehr.
Liebe Grüße
Norbert
PS: Vielleicht werde ich mich auch einmal an diesem Metrum versuchen. Beim Schmökern erschien mir der wandernde Daktylus von Klopstock, der etwas Abwechslung in dieses Metrum bringen soll, ziemlich interessant.
Ich habe Deine sapphischen Strophen sehr gerne gelesen - natürlich sind sie perfekt ausgeführt!
Ich kann auch Deine momentane Abneigung gegen das Reimen nachvollziehen: Die Reime zu finden kostet viel Mühe - und am Ende muss man noch darauf achten, dass man das gewünschte Gesamtergebnis und den roten Faden durch sie nicht schmälert.Auch wenn ich sie liebe, lese ich gerne immer wieder Lyrik in altgriechischen Metren, die sich ja nicht reimen - so wie Deine Strophen hier.
Zum Inhaltlichen kann ich Dir hier kaum Feedback geben, da mir der Kontext fehlt.
Aber der Gegensatz von Macht und unbeschwerter Jugend gefällt mir dennoch sehr.
Liebe Grüße
Norbert
PS: Vielleicht werde ich mich auch einmal an diesem Metrum versuchen. Beim Schmökern erschien mir der wandernde Daktylus von Klopstock, der etwas Abwechslung in dieses Metrum bringen soll, ziemlich interessant.
Antwort von Thomas Heinrich am 09.02.2021 | 04:14 Uhr
Lieber Thomas!
Viviane beklagt den Verlust ihrer Jugend und erinnert sich an die unbeschwerten Zeiten mit Merlin.
Nun ist sie mächtig, aber unglücklich und einsam.
Und du hattest recht, man kann es auch einfach einzelstehend lesen,
wobei es natürlich für mich gut zum Ende deines Merlin-Theaterstückes passt.
Wieder herausragende Poesie.
Gute Nacht!
R ❁
Viviane beklagt den Verlust ihrer Jugend und erinnert sich an die unbeschwerten Zeiten mit Merlin.
Nun ist sie mächtig, aber unglücklich und einsam.
Und du hattest recht, man kann es auch einfach einzelstehend lesen,
wobei es natürlich für mich gut zum Ende deines Merlin-Theaterstückes passt.
Wieder herausragende Poesie.
Gute Nacht!
R ❁
Antwort von Thomas Heinrich am 07.02.2021 | 21:43 Uhr