Reviews: Fanfiction
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Inhalt ist versteckt.
Autor: RosaMelancholia
Reviews 1 bis 2 (von 2 insgesamt):
Hallo^^
Mir kommen schon wieder die Tränen. Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Der OS ist einfach überragend gut und du schaffst es immer wieder, dich selbst zu übertreffen. Ich bin einfach sprachlos. Auch, wenn ich versucht habe, möglichst genau auf den OS einzugehen (denn das ist das mindeste, was ich tun kann), habe ich nicht das Gefühl, dass mein Review die Gefühle wiedergibt, die ich beim Lesen hatte und das tut mir Leid. Aber du sollst wissen, dass mich emotional der OS unheimlich berührt hat. Ich liebe deine Art zu schreiben, wie du die Atmosphäre erschaffst, die Charaktere interagieren lässt, ihre Gefühle und ihre Verbindungen zueinander darstellst, die gesamte erzählte Welt lebendig werden lässt. Ich bin einfach nur baff.*-*
Allein die erste Szene war wunderschön. Die Beschreibungen sind so traumhaft und magisch (wie der Vergleich mit dem Vorhang und den kleinen tanzenden Feenwesen). Generell wirkt alles so traumartig, wie Dostojewski plötzlich auf dem Balkon steht und Dazai aus einer Ahnung heraus hinausgegangen ist, nur um ihn dort vorzufinden. Die Beschreibungen mit dem Mondlicht und wie es auf Dostojewski scheint, sind einfach wunderschön. Dazu kommt Dazais Doppelbedeutung mit „Der Mond ist schön“, dass sowohl den Mond als auch Dostojewski meint – und dieser greift das sofort auf, indem er darauf eingeht, dass das in Japan eine Form ist, seine Liebe auszudrücken. Doch Dazai geht nicht darauf ein, zumindest nicht mit Worten – dass er seine Hand ausstreckt, heißt genug. Hach, die Interaktion der beiden ist einfach großartig geschrieben. Dass Dostojewski so offen sagt, dass er ihn liebt, ist so schön – doch bringt diese Einschränkung, dass er die ganze Wahrheit verschwiegen habe, gleich einen Konflikt und eine Spannung mit hinein. Doch Dazais Stolz, mit dem er die Liebeserklärung empfängt und seine Gleichgültigkeit bezüglich der Wahrheit – damit strömen sie so eine innere Innigkeit und zweisame Ruhe aus. Sie müssen nicht alles übereinander wissen, sie verstehen sich ohne Einschränkungen. Den Kuss hast du auch so schön und sanft beschrieben und ich liebe einfach diese bildhafte Sprache, die sich durch den ganzen Text zieht. Diese Sanftheit und diese Hingabe hast du toll beschrieben und gleichzeitig streust du immer wieder diese Wehmut ein, die für Dazai so charakteristisch ist: Dazais wehmütiger Blick, wie er sagt, dass alles denselben Geschmack hat (bis auf Dostojewskis Küsse) und wie er sagt, dass die Monate gleich waren und alle gleich sein werden aufgrund seiner inneren Leere. Dass er glaubt, dass er etwas Wichtiges verloren zu haben und deswegen selbst in glücklichen Momenten traurig ist und sich selbst für unrettbar kaputt hält… Ein scheußliches Gefühl. Dazai tut mir so Leid. Das Zitat, was du daraufhin eingebaut hast, ist einfach wunderschön und da steckt so viel drin. Dostojewski sieht Dazais Traurigkeit nicht als etwas kaputtes – sondern ein Beweis für seine tiefen Empfindungen und sein stark fühlendes Herz. Wie er Dazai auch noch direkt einen wahrhaft großen Menschen nennt, als er sagt, dass er extra für ihn hergekommen ist – da habe ich Gänsehaut gekriegt und dass der Satz so in der Luft stehen blieb, hat dies nur verstärkt. Es ist ein tolles, so elegantes Bild, wie sie zusammensitzen und Wein trinken. Das mit der Praline war auch eine wirklich schöne Geste von Dazai und du hast das auch sehr sanft beschrieben, wie er ihm die Praline in den Mund gesteckt hat. Ich war schon gespannt, was kommen würde, als Dostojewski die Augen schließen sollte und ich hatte mit noch einem Kuss gerechnet – aber da sie sich vorhin schon geküsst hatten und der „Überraschungseffekt“ für Dostojewski dahin wäre, musste es etwas anderes sein. :33 Dass Dazai die Pralinen selbst nicht mag, aber es mag zu sehen, wie er die Praline ist – das hat mir auch sehr gefallen. Die Überleitung zur Rückblende war auch wirklich schön. Ich musste schmunzeln, wie sie sich necken und sich gegenseitig durchschauen und gleichzeitig so liebevoll miteinander umgehen, wie Dazai sich an ihn lehnt und hach…^^
Schon allein die Naturbeschreibung ist so wunderschön und ein perfekter Einstieg in diese winterliche, melancholische und doch wunderschöne Welt!*-* Insbesondere der Kontrast mit dem schlammigen Tümpel und dem Silberspiegel hat mir sehr gefallen. Und das Bild, wie Dostojewski auf dem Eis Schlittschuh fährt, ist einfach toll und du hast das so elegant beschrieben. Dagegen ist Dazais Versuch auf dem Eis zu laufen…nicht so elegant. xD Ich hatte erst gedacht, dass Dazai eingebrochen ist (vielleicht wollte er sich sogar auf dem See umbringen – da ist wieder mein Hang zum Drama^^“) – aber zum Glück ist er wirklich nur hingefallen. Dostojewskis erste Reaktion auf Dazai hast du auch sehr eindringlich beschrieben: Dieses Lachen, dieses runde Gesicht, was beides gar nicht zu der Traurigkeit der Augen passen will. Der Vergleich mit dem gefangenen Vögelchen war toll!*-* Zum einen zeigt das, dass Dostojewski gleich fasziniert war, auf der anderen Seite aber auch, dass von Dazai etwas ausgeht, was er nicht einordnen kann und dass ihn unwohl fühlen lässt. Und auch Dazai war gleich von Dostojewski fasziniert. Ich musste lachen, als Dazai ihn „Kleiner“ genannt hat, als würde er mit einem Kind sprechen und generell war das sehr dreist und passend für Dazai. xD (Niedliches Detail übrigens auch, dass er fast wieder auf die Eisfläche gegangen wäre, bis er sich an die Rutschgefahr erinnert hat xD Ich liebe solche Details.^^). Zumindest haben sie dadurch Gelegenheit sich vorzustellen.^^ Ich finde übrigens sehr schön, dass du die beiden in der Vergangenheit mit ihren Vornamen genannt hast – das macht sie irgendwie noch nahebarer und zeugt dazu von ihrer Vertrautheit, die sich gleich in ihrer ersten Begegnung gezeigt hat. ^^ Dass Dazai Dostojewski anbietet, mit ihm zu fahren und Dostojewski einwilligt, obwohl er gar nicht weiß, in welche Richtung und in welches Dorf der Schlitten fährt, zeigt, dass diese kurze Begegnung für die beiden so eindrücklich war, dass sie sie nicht einfach verstreichen und vergehen lassen wollen. Die Beschreibung von dem Schlitten ist wirklich beeindruckend und durch all die Details konnte ich mir alles genau vorstellen!*-* Die Pferde hast du auch so schön beschrieben und lebendig beschrieben, wie weich ihre Lippen sind und sie trotz der Trense die Zuckerstücke kauen – ich hatte das Geräusch im Ohr.^^ Es ist so lieb von Dazai, dass er extra an die Pferde gedacht hat und wie er mit Dostojewski so verschwörerisch ein Geheimnis drum gemacht hat, war so niedlich.^^ Generell war es einfach schön, wie sie zusammen die Pferde gefüttert haben.^^ Der einzige, der an der Situation eher weniger Spaß hatte, war der Kutscher. xD Es war wirklich gemein und schlimm, was er gesagt hat…und ich finde toll, wie Dostojewski ihn verteidigt hat! Da zeigt sich auch Dostojewskis Einfühlungsvermögen, indem er sagt, dass der Kutscher so nicht reden würde, wäre er selbst geschlagen worden, sondern auch Angst hätte. Allerdings droht dieser nur noch mehr und ich hatte wirklich Angst, dass er Dostojewski noch etwas antut. Es war total mutig und bewundernswert von Dazai, dass er Dostojewski beschützt hat. Aber zum Glück ist alles gut gelaufen und der Kutscher schien tatsächlich beeindruckt, dass die beiden keine Angst vor ihm haben. So habe ich sein Lachen zumindest verstanden.^^“
Die Kutschfahrt hast du so toll beschrieben! Hach, die Szene ist einfach traumhaft…der knirschende Schnee, die herrliche, winterliche Landschaftsbeschreibung, die klingelnden Glöckchen…*träum*
Die Berührungen, die zwischen Dostojewski und Dazai entstehen, erst aus Verlegenheit, weil Dazai nicht wusste, wohin mit seinem Arm und dann immer bewusster, hast du so schön und zärtlich beschrieben. Die Wärme, wie angenehm die Berührungen sind und gleichzeitig die leichte Verlegenheit. Wie die beiden in die Decke gekuschelt sind und durch die Winterlandschaft fahren…hach…so eine gemütliche, wohltuende Atmosphäre, die du mit deinen wunderbaren Formulierungen nur so unterstreichst (z.B. der erlöschende Sonnenuntergang^^).*-* Die Idee mit dem Markt ist wirklich toll und ich habe mich schon gefreut, die beiden auf dem Wintermarkt zu sehen!*-*
Davor wird es allerdings noch einmal düsterer – sehr viel düsterer. Die Szene an der Brücke ist unglaublich bedrückend. Allein der prasselnde Regen und der Abgrund und der Fluss, über den die Brücke reicht, sorgt für eine bedrohliche Stimmung (mir gefällt der Vergleich mit dem Regen und den Blütenblättern total – zumal fallende Blütenblätter ja auch irgendwo den Tod symbolisieren). Es ist furchtbar, wie Dazai die Todessehnsucht überfällt. Dass er sich auch noch über die Brüstung beugt…Das Wortspiel mit „Du wirst dir den Tod holen“ und „Ich suche den Tod sogar“ fand ich überaus gelungen. Das eine klingt so, als würde man sich einen Gegenstand holen und andere, als würde man den Tod wie einen Gegenstand finden können. Und obwohl „den Tod suchen“ eine abstrakte Metapher ist, ist sie für Dazai äußerst wörtlich. Das ist eine unheimlich spannende Wendung und die Geschichte bekommt auch noch eine (vermeintlich?) übernatürliche Dimension. Zumal stark impliziert ist, dass Dostojewski derjenige ist, den Dazai sucht. Wenn man sich seine Fähigkeit im Original anschaut…Das hat Dostojewskis Frage „Was wirst du tun, wenn du ihn gefunden hast?“ noch intensiver gemacht. Was für eine Begegnung: Jemand, der am liebsten sterben will und jemand, der die Fähigkeit hat, andere umzubringen, aber denjenigen am Leben halten möchte. In dieser Szene in der Brücke steckt so unheimlich viel drin und sie ist so berührend. Allein schon, wie Dostojewski gesagt hat, dass er Dazai garantiert aus dem Wasser retten würde, wenn dieser denn spränge. Als er davor gesagt hat, er kann ruhig springen und noch nicht klar war, dass Dostojewski damit sagen will, dass er ihn auf jeden Fall retten will, war ich über Dostojewskis Gleichgültigkeit erschrocken – und dann umso gerührter, als der nächste Satz kam. Ich liebe, wie einfühlsam und aufmerksam du Dazais Gedanken beschrieben hast. Besonders gefällt mir, dass er Dostojewski Angst machen will, um ihn zu vertreiben, weil er nicht glauben kann, dass jemand ihn mag. Weil er sich selbst in seiner negativen Selbstsicht bestätigen will. Für ihn ist es erträglicher, andere mit bewusstem Verhalten bewusst zu vergraulen, als von anderen verlassen zu werden und dann auch noch für Gründe, die er nicht versteht. Dahinter steht die Angst, dass er nicht angenommen wird, wie er ist, er allen nur etwas vormacht und niemand mehr etwas mit ihm zu tun haben wolle, wenn herauskommt, „wie er wirklich ist“. Es ist einfach toll und beeindruckend, wie tief du in seine Psyche eintauchst, sie darstellst und ausschreibst. Dostojewski lässt sich jedoch nicht beeindrucken und sucht nicht das Weite, nein, er geht sogar auf Dazai zu, fragt nach seinen Gründen – bezeichnend ist, dass Dazai nun keine Lust mehr hat, Dostojewski Angst zu machen. Vielleicht, weil er sich doch nach Nähe und Verständnis sehnt und ahnt, dass er derjenige ist, der ihm das geben kann. „als ob er nachdenken würde, was es denn nun wirklich war, was ihn ausgerechnet auf dieser Brücke zum Anhalten gebracht hatte“ – der Satz hat mich sehr nachdenklich gemacht, weil der impliziert, dass Dazai sich nicht runterstürzen wollte, sondern es einen anderen Grund gibt. Vielleicht, um sich mit Dostojewski zu verbinden, ein Gespräch über das Thema anzufangen, dass ihn so belastet und die Hoffnung, auf Verständnis zu treffen. Auch, wenn Dazai gleichzeitig nur schwer in der Lage ist, Dostojewskis Worte anzunehmen. Das Gespräch zwischen den beiden war unheimlich tiefgründig und dazu herzzerreißend geschrieben. Einfach…wow…Auf der einen Seite Dazais unbändige, existenzielle Verzweiflung, sein Selbsthass, seine Verachtung für das Leben an sich, sein Gefühl, dass sämtliche seiner Handlungen nur aus Fehlern bestehen und er selbst ein einziger Fehler ist und sich seine Qualen nur noch potenzieren werden. Dass es keinen Ausweg gibt. Wie du seine Verzweiflung in Worte gefasst hast, ist mir unheimlich nahegegangen. Wie du all die Zitate wie „Das Leben an sich ist die Quelle der Sünde“ und mit der Bestrafung in der Hölle, aber die Unmöglichkeit des Glaubens an den Himmel beschrieben hast, war einfach wunderbar und hat das Ausmaß von Dazais Verzweiflung noch deutlicher hervorgehoben. Auf der anderen Seite Dostojewskis lebensbejahende, versöhnlichen Worte, dass Fehler nicht schlimm sind, zum Leben gehören und das Beste aus seinem Leben zu machen.
Dazais Worte, dass er nicht wie die anderen ist und dass er sich durch Dostojewskis Relativierung, dass jeder nicht wie jemand anderes ist, nur unverstandener gefühlt hat, hat mich sehr nachdenklich gemacht. Für Dazai ist seine Individualität, sein Anderssein eine Qual, weil er sich als so anders sieht, dass er keine Verbindung mit anderen Menschen eingehen kann. Weil er nicht weiß, wie er sich verhalten soll, was er mit anderen reden soll und am Ende ist er vollkommen auf sich selbst zurückgeworfen. Für Dostojewski ist Individualität jedoch etwas Positives und mit seinen Worten gibt er Dazai Hoffnung, dass auch Dazai Verbindungen mit anderen Menschen eingehen kann. Ihre Diskussion über das Jenseits fand ich auch sehr interessant und ich finde schön, wie du einen Teil aus „Weiße Nächte“ übernommen hast. Die Atmosphäre ist so düster und traurig und gerade, weil ihr Gespräch damit geendet ist, dass das Jenseits kein schöner Ort ist...es schwebt diese Hoffnungslosigkeit über beiden und es wird deutlich, dass auch Dostojewski Dazai sehr ähnlich ist in seiner Hoffnungslosigkeit – aber er diese Hoffnungslosigkeit für sich nutzt und daraus Hoffnung zieht und darin liegt etwas wunderschönes. Und auch durch den Markt hebt sich die Stimmung ein wenig. Du hast den Markt so lebhaft beschrieben mit all den Details, den Gerüchen, den Klängen!*-* Generell liebe ich ja deine Beschreibungen, dadurch, dass du so viele Sinneseindrücke und Vergleiche einfließen lässt, wirkt alles so lebendig und es fühlt es sich immer so an, als wäre man selbst da! Irgendwie kommt mir die Szene auf dem Markt wie das positive Gegenstück zu Dazais Traum in „Schneekugel“ vor – diesmal ist es kein halb zur Selbstmanipulation forcierter, halb drogenindizierter Traum. Sondern real. Diesmal sind sie keine Feinde, sondern können einfach nur Freunde sein. Diesmal treibt Dostojewski Dazai nicht in den Selbstmord – sondern möchte, dass er am Leben bleibt. Diesen Kontrast finde ich wirklich toll.^^ Dass Dazai sich so vom Leben entfernt hat, zeigt, dass er auch kein Hungergefühl hat, sondern nur aus Pflicht isst – was eine melancholische Anspielung auf „No Longer Human“ ist. Tatsächlich wirkt Dazai extrem einsam in dem Moment, als Dostojewski verwunden ist, auf der Suche nach etwas zu essen. Es ist traurig, dass Dazai versucht hat, Dostojewski loszuwerden, um sich selbst in seinem Pessimismus zu bestätigen…das zeigt, wie sehr er in seiner Negativspirale gefangen ist und welche Angst es ihm macht, eine Verbindung zu anderen aufzubauen: Denn für ihn ist es besser und angenehmer, sich in seiner Negativität zu bestätigen, als sich auf etwas eventuell positives einzulassen. Seine Angst vor Verbindungen und der damit eingehenden Angst vor Verlust zeigt sich, wie er plötzlich regelrechte Panik kriegt, dass Dostojewski nicht zurückkommt. Ich finde das sehr bezeichnend, dass sich Dazai so sehr davor fürchtet – er hat wahnsinnige Angst, davor verlassen zu werden. Aber ein Glück ist er wieder da. Den kandierten Apfel hast du sehr lecker beschrieben. Jetzt wissen wir auch, woher das Zitat kommt, was die beiden dazu veranlasst hat, ihr erstes Treffen Revue passieren zu lassen. Und so, wie du diesen Moment beschrieben hast, wird auch deutlich, was Dazai zu diesem Gedankengang veranlasst hat. Den er laut ausgesprochen hat – kein Wunder, dass Dazai so tun wollte, als erinnere er sich nicht.^^“ Dostojewski hat sich das aber sehr wohl gemerkt, auch wenn er in dem Moment nicht wirklich reagiert hat. ;)
Dass Dazai durch den Markt, die Schönheit um ihm herum und Dostojewski etwas sein Herz öffnen kann, ist wirklich schön – aber wie du das formulierst, dass ihm das Herz aufriss, zeigt, dass dies für ihn ein schmerzhafter Prozess ist, sich auf seine Umgebung einzulassen, was nur dadurch verstärkt wird, dass seine Suizidgedanken wieder stärker werden…was sehr schmerzhaft zu lesen ist. Zuerst dachte ich, es wird besser, als er sich gefragt hat, ob es richtig war, „sich von diesem Ort fernzuhalten, um an der Brücke zu stehen und zu überlegen, es dem Regen gleichzutun“. Davon abgesehen, dass „es dem Regen gleichzutun“ eine so kraftvolle Formulierung ist, bin ich zu dem Schluss gekommen, dass der Markt und die Brücke vielleicht verschiedene Orte in Dazais Innenleben selbst symbolisieren. Die Brücke steht für seine negativen Gedanken, während der Markt für Hoffnung steht und jetzt fragt sich Dazai quasi, ob es richtig war, nur am Ort seiner negativen Gedanken zu sein, während es auch positive gibt. Allerdings schwenkt die Stimmung im nächsten Satz um und die Dopplung von „hätte es gleich tun sollen“ zeigt nur noch mehr die Intensität und „Dringlichkeit“ der Gedanken auf. Doch dann kommt ihm der Gedanke, dass Dostojewski ihn gerettet hätte. Ein Glück wird Dazai aus seinen Gedanken gerissen, als Dostojewski ihm den Apfel anbietet. Den Geschmack hast du so detailliert beschrieben, dass ich ihn mir ohne Probleme selbst vorstellen konnte und Dazais Gedanken, dass er sich den Geschmack merken muss, weil Dostojewskis Mund nun auch so schmeckt und er den Apfel als indirekten Kuss sieht, waren wirklich schön.^^ Und es ist auch schön, wie Dazais diesmal diese Gefühle auch annehmen kann. ^^ Ich liebe diese emotionale Zartheit zwischen den beiden. Doch dann wird die schöne Stimmung erneut gebrochen: Diesmal von außen.
Der arme, arme Hund…es ist wirklich grausam, was der Besitzer ihm antut…Ich finde es toll, wie Dazai sich einsetzen will und den Hund retten will. Er, dessen eigenen Leben ihm (augenscheinlich) so gleichgültig ist (augenscheinlich, weil ich denke, dass Dazai trotz seiner Todessehnsucht in Wahrheit unbedingt leben will), setzt sich für das Leben des Hundes ein. Möchte, dass sich das Leben des Hundes irgendwie verbessert. Vielleicht sieht er sich selbst in dem Hund. Interessant war, wie er sagte, dass seine Eltern ihn alles machen lassen, was er will – was man sowohl als Freiheit, als auch als Gleichgültigkeit interpretieren könnte. Dostojewskis Ablehnung gegen Dazais Willen, den Hund zu retten, hat mich genauso irritiert, wie Dazai. Natürlich hat Dostojewski gute Punkte genannt – dennoch, derjenige, der so lebensbejahend war und Dazai immer auf eine mögliche, bessere Zukunft und das Potential von Veränderung verwiesen hat, wirkt jetzt gegen den Hund so hart und sagt quasi „es gibt keine andere Möglichkeit, das ist jetzt so“. Irgendwie habe ich das Gefühl, er wollte Dazai damit testen und ihm quasi einen Spiegel vorhalten nach dem Motto: „Wenn du so über den Hund denkst, kannst du auch über dich selbst so denken“ und hat nur die Gegenposition eingenommen, um Dazai zu bestärken. Oder Dostojewski hat seine ganz eigenen Erfahrungen und identifiziert sich auf seine Weise mit dem Hund. Sein düsterer Blick hat mir sehr Sorgen gemacht und auch, dass er Dazai gebeten hat, den Apfel zu halten, hat angedeutet, dass er irgendetwas vorhat…Ich mag sehr, wie das alles so offen und geheimnisvoll bleibt und das kommende gibt der ganzen Situation noch einmal eine ganz andere Dimension. Der Dialog zwischen Dazai und Dostojewski war wieder sehr tiefsinnig, als sie über Wünsche gesprochen haben. Ich glaube Dazai auch nicht, dass er keine Wünsche hat. Ich denke nur, dass sich seine Wünsche außerhalb der aufgezählten Dinge wie Macht und Geld befinden. Und Dinge, die er sich sicherlich wünscht, wie Liebe und Glück wagt er sich nicht einmal zu wünschen aus Angst vor Verletzung. Das Zitat „Die Schwachen fürchten sogar das Glück“ hast du in dem Zusammenhang toll eingebracht und ich weiß noch, wie es mich beim Lesen von „No Longer Human“ hat fühlen lassen und ich glaube gefolgt wurde das Zitat in dem Buch davon, dass es einige sogar schaffen, sich an (Baum?)Wolle zu verletzen. Ich glaube, es ist die Verletzung vor Dazai sich fürchtet, er ist stets innerlich in Auffuhr und rastlos vor seinen Ängsten und sehnt sich nach einem Frieden, den er nur im Tod zu finden glaubt. (Übrigens war die Aufzählung „Gold ist schwer, Perlen sind kalt, Diamanten sind hart“ wirklich toll stilistisch.) Dostojewskis Worte sind einfach wunderschön und so eindringlich und hoffnungsvoll „Ich will damit nur sagen, dass du deine Erfüllung nur finden kannst, so lange du lebst. Zu leben ist die Voraussetzung für alles“. Wunderbar. Mir sind beim Lesen warme Schauer über den Rücken geflossen. Wobei Dostojewskis Eindringlichkeit, Dazai solle nicht an den Tod denken, auch gewundert hat (wobei…so verwunderlich ist das angesichts von Dazais psychischem Zustand nicht…). Erst habe ich geglaubt, dass er Angst hat, dass Dazai sich umbringt, während er weg ist – doch im Angesicht der nächsten Szene denke ich, dass er nicht will, dass Dazai den Tod des Karussellbetreibers mit ihm, also Dostojewski in Verbindung bringt. Denn „nicht an den Tod denken“ hat ja eine gewisse Doppeldeutigkeit. Vielleicht wollte Dostojewski so verhindern, dass Dazai merkt, dass er der Todesengel ist und ihn am Ende bittet, ihn umzubringen. Oder er wollte verhindern, dass Dazai sich selbst die Schuld an dem Tod des Karussellbetreibers gibt – denn es muss komisch sein, an den Tod zu denken und plötzlich stirbt jemand anderes. Vielleicht funktionieren Dostojewskis Kräfte auch so, dass er sich selbst vorstellen muss, wie jemand stirbt, bevor er jemanden berührt und Dazai davon so weit wie möglich entfernen will. Es war wirklich schockierend, wie der Karussellbesitzer gestorben ist und ich denke, es ist Dostojewskis Strafe dafür, dass er den Hund gequält hat (und Dostojewski seine Ablehnung gegen Dazais Rettungspläne nur gespielt hat)…Es war wirklich traurig, wie treu der Hund nach dem Tod seines Herren, der ihn so misshandelt hat, geblieben ist und sich neben ihm eingerollt hat. Ich liebe die Ambivalenz dieser Situation, die in den letzten Absätzen zum Tragen kommt: Dass es zum einen offensichtlich ist, dass der Mann vom Todesengel berührt wurde, Dazai jedoch traurig an die Worte von Dostojewski denkt, dass es einen Todesengel nicht gäbe. Auf der einen Seite schlägt diese Situation klar ins Übernatürliche, gleichzeitig ist Dazai enttäuscht, dass es dieses Übernatürliche nicht gibt und tut es als einen Zufall ab. Vielleicht weiß er in diesem Moment auch, dass Dostojewski der Todesengel ist („Dabei schien sein schnell schlagendes Herz bereits zu wissen, was sein Kopf noch nicht wahrhaben wollte“ – ich habe das beim ersten Lesen als Indikator für Dazais romantische Gefühle gelesen, aber man könnte es auch als Ahnung verstehen, dass Dostojewski jemanden umbringen wird, was auch die plötzliche Kälte und Farblosigkeit der Umgebung erklären könnte) und ist enttäuscht, dass Dostojewski damit klar gemacht hat, dass er ihn nicht töten wird. Dostojewski hat seine Kräfte demonstriert und gleichzeitig eine Grenze aufgezeigt, dass er es kann, aber es nicht tun wird.
Der darauffolgende Absatz hat etwas unheimlich Melancholisches an sich. Einerseits ist es schön, wie Dazai den Hund bei sich aufgenommen hat – allerdings ist es unglaublich traurig, dass der Hund gestorben ist und Dazai wieder mit dem Verlassensein konfrontiert wird. Seine Einsamkeit, seine, ja, Depressionen hast du sehr eindringlich beschrieben – und mit ebenso einer Eindringlichkeit hast du beschrieben, wie sich seine Treffen mit Dostojewski anfühlen. Auch, wenn sie nicht lange zusammen sein können und sich immer wieder trennen müssen – so begegnen sie sich doch immer wieder. Die Sätze sind so wunderbar formuliert und du hast genau die richtigen Worte gefunden. „Nichtsdestotrotz lebte Osamu für diese weißen Nächte, in denen er seinen alten Freund treffen konnte, die Nächte, in denen ihm vorkam, als würde der Mond plötzlich aufgehen und die Dunkelheit und Schatten vertreiben, um eine Herrschaft des Lichts einzuläuten.“ Einfach wow…*-* Ich liebe, wie du „weiße Nächte“ in dem Zusammenhang benutzt hast und ich liebe diese Formulierungen und diese ganze Hoffnung! Dass die Dunkelheit nicht ewig währt. Dass immer bessere Zeiten kommen, egal, wie lang oder kurz diese Zeiten sein werden. Ich denke, es geht nicht nur um die Treffen mit Dostojewski, sondern um das Leben an sich. Es gibt immer schöne Momente im Leben. Selbst, wenn sie wieder verschwinden, sind sie nicht bedeutungslos, denn es hat sie gegeben, sie sind dagewesen. Und sie werden wiederkommen. Diese so wichtige, kraftvolle Message hast du über den ganzen Text hinweg so wunderbar ausformuliert. Danke!
Die darauffolgende Szene, in der sich ihre Vereinigung auch physisch vollzieht, hast du so sinnlich und zärtlich beschrieben. Ich finde schön, wie du die körperlichen Vorgänge mit den psychischen verbunden und so sehr auf die Gefühle der beiden eingegangen bist.*-* Man konnte sich alles gut vorstellen, ohne, dass es „zu viel“ wird. ^^ Die Szene war ein toller, würdiger Höhepunkt für den OS und gerade das Ende schließt perfekt an das Hauptthema der Erzählung an! Es wird sogar klar, dass Dostojewski tatsächlich „der Tod“ ist (sei es metaphorisch oder real – vielleicht hat er auch die Erfahrung gemacht, dass Menschen ihn verlassen und gibt sich selbst die Schuld bzw. ihm wurde die Schuld gegeben. Der Tod des Mannes könnte auch Zufall sein), der aber nicht töten möchte, Dazai zumindest nicht. Dass Dazai es schafft, endlich einen Wunsch zu formulieren, ist wunderschön und ebenso, dass Dostojewski ihm in Aussicht stellt, den Wunsch zu erfüllen – aber es gleichzeitig hinauszögert, weil er will, dass die Hoffnung Dazai am Leben hält.
Ein großartiges Ende zu einer überragenden Geschichte!
Ich kann dir wirklich nur vom Herzen danken!*-*
LG
Hakuyu^^
Mir kommen schon wieder die Tränen. Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Der OS ist einfach überragend gut und du schaffst es immer wieder, dich selbst zu übertreffen. Ich bin einfach sprachlos. Auch, wenn ich versucht habe, möglichst genau auf den OS einzugehen (denn das ist das mindeste, was ich tun kann), habe ich nicht das Gefühl, dass mein Review die Gefühle wiedergibt, die ich beim Lesen hatte und das tut mir Leid. Aber du sollst wissen, dass mich emotional der OS unheimlich berührt hat. Ich liebe deine Art zu schreiben, wie du die Atmosphäre erschaffst, die Charaktere interagieren lässt, ihre Gefühle und ihre Verbindungen zueinander darstellst, die gesamte erzählte Welt lebendig werden lässt. Ich bin einfach nur baff.*-*
Allein die erste Szene war wunderschön. Die Beschreibungen sind so traumhaft und magisch (wie der Vergleich mit dem Vorhang und den kleinen tanzenden Feenwesen). Generell wirkt alles so traumartig, wie Dostojewski plötzlich auf dem Balkon steht und Dazai aus einer Ahnung heraus hinausgegangen ist, nur um ihn dort vorzufinden. Die Beschreibungen mit dem Mondlicht und wie es auf Dostojewski scheint, sind einfach wunderschön. Dazu kommt Dazais Doppelbedeutung mit „Der Mond ist schön“, dass sowohl den Mond als auch Dostojewski meint – und dieser greift das sofort auf, indem er darauf eingeht, dass das in Japan eine Form ist, seine Liebe auszudrücken. Doch Dazai geht nicht darauf ein, zumindest nicht mit Worten – dass er seine Hand ausstreckt, heißt genug. Hach, die Interaktion der beiden ist einfach großartig geschrieben. Dass Dostojewski so offen sagt, dass er ihn liebt, ist so schön – doch bringt diese Einschränkung, dass er die ganze Wahrheit verschwiegen habe, gleich einen Konflikt und eine Spannung mit hinein. Doch Dazais Stolz, mit dem er die Liebeserklärung empfängt und seine Gleichgültigkeit bezüglich der Wahrheit – damit strömen sie so eine innere Innigkeit und zweisame Ruhe aus. Sie müssen nicht alles übereinander wissen, sie verstehen sich ohne Einschränkungen. Den Kuss hast du auch so schön und sanft beschrieben und ich liebe einfach diese bildhafte Sprache, die sich durch den ganzen Text zieht. Diese Sanftheit und diese Hingabe hast du toll beschrieben und gleichzeitig streust du immer wieder diese Wehmut ein, die für Dazai so charakteristisch ist: Dazais wehmütiger Blick, wie er sagt, dass alles denselben Geschmack hat (bis auf Dostojewskis Küsse) und wie er sagt, dass die Monate gleich waren und alle gleich sein werden aufgrund seiner inneren Leere. Dass er glaubt, dass er etwas Wichtiges verloren zu haben und deswegen selbst in glücklichen Momenten traurig ist und sich selbst für unrettbar kaputt hält… Ein scheußliches Gefühl. Dazai tut mir so Leid. Das Zitat, was du daraufhin eingebaut hast, ist einfach wunderschön und da steckt so viel drin. Dostojewski sieht Dazais Traurigkeit nicht als etwas kaputtes – sondern ein Beweis für seine tiefen Empfindungen und sein stark fühlendes Herz. Wie er Dazai auch noch direkt einen wahrhaft großen Menschen nennt, als er sagt, dass er extra für ihn hergekommen ist – da habe ich Gänsehaut gekriegt und dass der Satz so in der Luft stehen blieb, hat dies nur verstärkt. Es ist ein tolles, so elegantes Bild, wie sie zusammensitzen und Wein trinken. Das mit der Praline war auch eine wirklich schöne Geste von Dazai und du hast das auch sehr sanft beschrieben, wie er ihm die Praline in den Mund gesteckt hat. Ich war schon gespannt, was kommen würde, als Dostojewski die Augen schließen sollte und ich hatte mit noch einem Kuss gerechnet – aber da sie sich vorhin schon geküsst hatten und der „Überraschungseffekt“ für Dostojewski dahin wäre, musste es etwas anderes sein. :33 Dass Dazai die Pralinen selbst nicht mag, aber es mag zu sehen, wie er die Praline ist – das hat mir auch sehr gefallen. Die Überleitung zur Rückblende war auch wirklich schön. Ich musste schmunzeln, wie sie sich necken und sich gegenseitig durchschauen und gleichzeitig so liebevoll miteinander umgehen, wie Dazai sich an ihn lehnt und hach…^^
Schon allein die Naturbeschreibung ist so wunderschön und ein perfekter Einstieg in diese winterliche, melancholische und doch wunderschöne Welt!*-* Insbesondere der Kontrast mit dem schlammigen Tümpel und dem Silberspiegel hat mir sehr gefallen. Und das Bild, wie Dostojewski auf dem Eis Schlittschuh fährt, ist einfach toll und du hast das so elegant beschrieben. Dagegen ist Dazais Versuch auf dem Eis zu laufen…nicht so elegant. xD Ich hatte erst gedacht, dass Dazai eingebrochen ist (vielleicht wollte er sich sogar auf dem See umbringen – da ist wieder mein Hang zum Drama^^“) – aber zum Glück ist er wirklich nur hingefallen. Dostojewskis erste Reaktion auf Dazai hast du auch sehr eindringlich beschrieben: Dieses Lachen, dieses runde Gesicht, was beides gar nicht zu der Traurigkeit der Augen passen will. Der Vergleich mit dem gefangenen Vögelchen war toll!*-* Zum einen zeigt das, dass Dostojewski gleich fasziniert war, auf der anderen Seite aber auch, dass von Dazai etwas ausgeht, was er nicht einordnen kann und dass ihn unwohl fühlen lässt. Und auch Dazai war gleich von Dostojewski fasziniert. Ich musste lachen, als Dazai ihn „Kleiner“ genannt hat, als würde er mit einem Kind sprechen und generell war das sehr dreist und passend für Dazai. xD (Niedliches Detail übrigens auch, dass er fast wieder auf die Eisfläche gegangen wäre, bis er sich an die Rutschgefahr erinnert hat xD Ich liebe solche Details.^^). Zumindest haben sie dadurch Gelegenheit sich vorzustellen.^^ Ich finde übrigens sehr schön, dass du die beiden in der Vergangenheit mit ihren Vornamen genannt hast – das macht sie irgendwie noch nahebarer und zeugt dazu von ihrer Vertrautheit, die sich gleich in ihrer ersten Begegnung gezeigt hat. ^^ Dass Dazai Dostojewski anbietet, mit ihm zu fahren und Dostojewski einwilligt, obwohl er gar nicht weiß, in welche Richtung und in welches Dorf der Schlitten fährt, zeigt, dass diese kurze Begegnung für die beiden so eindrücklich war, dass sie sie nicht einfach verstreichen und vergehen lassen wollen. Die Beschreibung von dem Schlitten ist wirklich beeindruckend und durch all die Details konnte ich mir alles genau vorstellen!*-* Die Pferde hast du auch so schön beschrieben und lebendig beschrieben, wie weich ihre Lippen sind und sie trotz der Trense die Zuckerstücke kauen – ich hatte das Geräusch im Ohr.^^ Es ist so lieb von Dazai, dass er extra an die Pferde gedacht hat und wie er mit Dostojewski so verschwörerisch ein Geheimnis drum gemacht hat, war so niedlich.^^ Generell war es einfach schön, wie sie zusammen die Pferde gefüttert haben.^^ Der einzige, der an der Situation eher weniger Spaß hatte, war der Kutscher. xD Es war wirklich gemein und schlimm, was er gesagt hat…und ich finde toll, wie Dostojewski ihn verteidigt hat! Da zeigt sich auch Dostojewskis Einfühlungsvermögen, indem er sagt, dass der Kutscher so nicht reden würde, wäre er selbst geschlagen worden, sondern auch Angst hätte. Allerdings droht dieser nur noch mehr und ich hatte wirklich Angst, dass er Dostojewski noch etwas antut. Es war total mutig und bewundernswert von Dazai, dass er Dostojewski beschützt hat. Aber zum Glück ist alles gut gelaufen und der Kutscher schien tatsächlich beeindruckt, dass die beiden keine Angst vor ihm haben. So habe ich sein Lachen zumindest verstanden.^^“
Die Kutschfahrt hast du so toll beschrieben! Hach, die Szene ist einfach traumhaft…der knirschende Schnee, die herrliche, winterliche Landschaftsbeschreibung, die klingelnden Glöckchen…*träum*
Die Berührungen, die zwischen Dostojewski und Dazai entstehen, erst aus Verlegenheit, weil Dazai nicht wusste, wohin mit seinem Arm und dann immer bewusster, hast du so schön und zärtlich beschrieben. Die Wärme, wie angenehm die Berührungen sind und gleichzeitig die leichte Verlegenheit. Wie die beiden in die Decke gekuschelt sind und durch die Winterlandschaft fahren…hach…so eine gemütliche, wohltuende Atmosphäre, die du mit deinen wunderbaren Formulierungen nur so unterstreichst (z.B. der erlöschende Sonnenuntergang^^).*-* Die Idee mit dem Markt ist wirklich toll und ich habe mich schon gefreut, die beiden auf dem Wintermarkt zu sehen!*-*
Davor wird es allerdings noch einmal düsterer – sehr viel düsterer. Die Szene an der Brücke ist unglaublich bedrückend. Allein der prasselnde Regen und der Abgrund und der Fluss, über den die Brücke reicht, sorgt für eine bedrohliche Stimmung (mir gefällt der Vergleich mit dem Regen und den Blütenblättern total – zumal fallende Blütenblätter ja auch irgendwo den Tod symbolisieren). Es ist furchtbar, wie Dazai die Todessehnsucht überfällt. Dass er sich auch noch über die Brüstung beugt…Das Wortspiel mit „Du wirst dir den Tod holen“ und „Ich suche den Tod sogar“ fand ich überaus gelungen. Das eine klingt so, als würde man sich einen Gegenstand holen und andere, als würde man den Tod wie einen Gegenstand finden können. Und obwohl „den Tod suchen“ eine abstrakte Metapher ist, ist sie für Dazai äußerst wörtlich. Das ist eine unheimlich spannende Wendung und die Geschichte bekommt auch noch eine (vermeintlich?) übernatürliche Dimension. Zumal stark impliziert ist, dass Dostojewski derjenige ist, den Dazai sucht. Wenn man sich seine Fähigkeit im Original anschaut…Das hat Dostojewskis Frage „Was wirst du tun, wenn du ihn gefunden hast?“ noch intensiver gemacht. Was für eine Begegnung: Jemand, der am liebsten sterben will und jemand, der die Fähigkeit hat, andere umzubringen, aber denjenigen am Leben halten möchte. In dieser Szene in der Brücke steckt so unheimlich viel drin und sie ist so berührend. Allein schon, wie Dostojewski gesagt hat, dass er Dazai garantiert aus dem Wasser retten würde, wenn dieser denn spränge. Als er davor gesagt hat, er kann ruhig springen und noch nicht klar war, dass Dostojewski damit sagen will, dass er ihn auf jeden Fall retten will, war ich über Dostojewskis Gleichgültigkeit erschrocken – und dann umso gerührter, als der nächste Satz kam. Ich liebe, wie einfühlsam und aufmerksam du Dazais Gedanken beschrieben hast. Besonders gefällt mir, dass er Dostojewski Angst machen will, um ihn zu vertreiben, weil er nicht glauben kann, dass jemand ihn mag. Weil er sich selbst in seiner negativen Selbstsicht bestätigen will. Für ihn ist es erträglicher, andere mit bewusstem Verhalten bewusst zu vergraulen, als von anderen verlassen zu werden und dann auch noch für Gründe, die er nicht versteht. Dahinter steht die Angst, dass er nicht angenommen wird, wie er ist, er allen nur etwas vormacht und niemand mehr etwas mit ihm zu tun haben wolle, wenn herauskommt, „wie er wirklich ist“. Es ist einfach toll und beeindruckend, wie tief du in seine Psyche eintauchst, sie darstellst und ausschreibst. Dostojewski lässt sich jedoch nicht beeindrucken und sucht nicht das Weite, nein, er geht sogar auf Dazai zu, fragt nach seinen Gründen – bezeichnend ist, dass Dazai nun keine Lust mehr hat, Dostojewski Angst zu machen. Vielleicht, weil er sich doch nach Nähe und Verständnis sehnt und ahnt, dass er derjenige ist, der ihm das geben kann. „als ob er nachdenken würde, was es denn nun wirklich war, was ihn ausgerechnet auf dieser Brücke zum Anhalten gebracht hatte“ – der Satz hat mich sehr nachdenklich gemacht, weil der impliziert, dass Dazai sich nicht runterstürzen wollte, sondern es einen anderen Grund gibt. Vielleicht, um sich mit Dostojewski zu verbinden, ein Gespräch über das Thema anzufangen, dass ihn so belastet und die Hoffnung, auf Verständnis zu treffen. Auch, wenn Dazai gleichzeitig nur schwer in der Lage ist, Dostojewskis Worte anzunehmen. Das Gespräch zwischen den beiden war unheimlich tiefgründig und dazu herzzerreißend geschrieben. Einfach…wow…Auf der einen Seite Dazais unbändige, existenzielle Verzweiflung, sein Selbsthass, seine Verachtung für das Leben an sich, sein Gefühl, dass sämtliche seiner Handlungen nur aus Fehlern bestehen und er selbst ein einziger Fehler ist und sich seine Qualen nur noch potenzieren werden. Dass es keinen Ausweg gibt. Wie du seine Verzweiflung in Worte gefasst hast, ist mir unheimlich nahegegangen. Wie du all die Zitate wie „Das Leben an sich ist die Quelle der Sünde“ und mit der Bestrafung in der Hölle, aber die Unmöglichkeit des Glaubens an den Himmel beschrieben hast, war einfach wunderbar und hat das Ausmaß von Dazais Verzweiflung noch deutlicher hervorgehoben. Auf der anderen Seite Dostojewskis lebensbejahende, versöhnlichen Worte, dass Fehler nicht schlimm sind, zum Leben gehören und das Beste aus seinem Leben zu machen.
Dazais Worte, dass er nicht wie die anderen ist und dass er sich durch Dostojewskis Relativierung, dass jeder nicht wie jemand anderes ist, nur unverstandener gefühlt hat, hat mich sehr nachdenklich gemacht. Für Dazai ist seine Individualität, sein Anderssein eine Qual, weil er sich als so anders sieht, dass er keine Verbindung mit anderen Menschen eingehen kann. Weil er nicht weiß, wie er sich verhalten soll, was er mit anderen reden soll und am Ende ist er vollkommen auf sich selbst zurückgeworfen. Für Dostojewski ist Individualität jedoch etwas Positives und mit seinen Worten gibt er Dazai Hoffnung, dass auch Dazai Verbindungen mit anderen Menschen eingehen kann. Ihre Diskussion über das Jenseits fand ich auch sehr interessant und ich finde schön, wie du einen Teil aus „Weiße Nächte“ übernommen hast. Die Atmosphäre ist so düster und traurig und gerade, weil ihr Gespräch damit geendet ist, dass das Jenseits kein schöner Ort ist...es schwebt diese Hoffnungslosigkeit über beiden und es wird deutlich, dass auch Dostojewski Dazai sehr ähnlich ist in seiner Hoffnungslosigkeit – aber er diese Hoffnungslosigkeit für sich nutzt und daraus Hoffnung zieht und darin liegt etwas wunderschönes. Und auch durch den Markt hebt sich die Stimmung ein wenig. Du hast den Markt so lebhaft beschrieben mit all den Details, den Gerüchen, den Klängen!*-* Generell liebe ich ja deine Beschreibungen, dadurch, dass du so viele Sinneseindrücke und Vergleiche einfließen lässt, wirkt alles so lebendig und es fühlt es sich immer so an, als wäre man selbst da! Irgendwie kommt mir die Szene auf dem Markt wie das positive Gegenstück zu Dazais Traum in „Schneekugel“ vor – diesmal ist es kein halb zur Selbstmanipulation forcierter, halb drogenindizierter Traum. Sondern real. Diesmal sind sie keine Feinde, sondern können einfach nur Freunde sein. Diesmal treibt Dostojewski Dazai nicht in den Selbstmord – sondern möchte, dass er am Leben bleibt. Diesen Kontrast finde ich wirklich toll.^^ Dass Dazai sich so vom Leben entfernt hat, zeigt, dass er auch kein Hungergefühl hat, sondern nur aus Pflicht isst – was eine melancholische Anspielung auf „No Longer Human“ ist. Tatsächlich wirkt Dazai extrem einsam in dem Moment, als Dostojewski verwunden ist, auf der Suche nach etwas zu essen. Es ist traurig, dass Dazai versucht hat, Dostojewski loszuwerden, um sich selbst in seinem Pessimismus zu bestätigen…das zeigt, wie sehr er in seiner Negativspirale gefangen ist und welche Angst es ihm macht, eine Verbindung zu anderen aufzubauen: Denn für ihn ist es besser und angenehmer, sich in seiner Negativität zu bestätigen, als sich auf etwas eventuell positives einzulassen. Seine Angst vor Verbindungen und der damit eingehenden Angst vor Verlust zeigt sich, wie er plötzlich regelrechte Panik kriegt, dass Dostojewski nicht zurückkommt. Ich finde das sehr bezeichnend, dass sich Dazai so sehr davor fürchtet – er hat wahnsinnige Angst, davor verlassen zu werden. Aber ein Glück ist er wieder da. Den kandierten Apfel hast du sehr lecker beschrieben. Jetzt wissen wir auch, woher das Zitat kommt, was die beiden dazu veranlasst hat, ihr erstes Treffen Revue passieren zu lassen. Und so, wie du diesen Moment beschrieben hast, wird auch deutlich, was Dazai zu diesem Gedankengang veranlasst hat. Den er laut ausgesprochen hat – kein Wunder, dass Dazai so tun wollte, als erinnere er sich nicht.^^“ Dostojewski hat sich das aber sehr wohl gemerkt, auch wenn er in dem Moment nicht wirklich reagiert hat. ;)
Dass Dazai durch den Markt, die Schönheit um ihm herum und Dostojewski etwas sein Herz öffnen kann, ist wirklich schön – aber wie du das formulierst, dass ihm das Herz aufriss, zeigt, dass dies für ihn ein schmerzhafter Prozess ist, sich auf seine Umgebung einzulassen, was nur dadurch verstärkt wird, dass seine Suizidgedanken wieder stärker werden…was sehr schmerzhaft zu lesen ist. Zuerst dachte ich, es wird besser, als er sich gefragt hat, ob es richtig war, „sich von diesem Ort fernzuhalten, um an der Brücke zu stehen und zu überlegen, es dem Regen gleichzutun“. Davon abgesehen, dass „es dem Regen gleichzutun“ eine so kraftvolle Formulierung ist, bin ich zu dem Schluss gekommen, dass der Markt und die Brücke vielleicht verschiedene Orte in Dazais Innenleben selbst symbolisieren. Die Brücke steht für seine negativen Gedanken, während der Markt für Hoffnung steht und jetzt fragt sich Dazai quasi, ob es richtig war, nur am Ort seiner negativen Gedanken zu sein, während es auch positive gibt. Allerdings schwenkt die Stimmung im nächsten Satz um und die Dopplung von „hätte es gleich tun sollen“ zeigt nur noch mehr die Intensität und „Dringlichkeit“ der Gedanken auf. Doch dann kommt ihm der Gedanke, dass Dostojewski ihn gerettet hätte. Ein Glück wird Dazai aus seinen Gedanken gerissen, als Dostojewski ihm den Apfel anbietet. Den Geschmack hast du so detailliert beschrieben, dass ich ihn mir ohne Probleme selbst vorstellen konnte und Dazais Gedanken, dass er sich den Geschmack merken muss, weil Dostojewskis Mund nun auch so schmeckt und er den Apfel als indirekten Kuss sieht, waren wirklich schön.^^ Und es ist auch schön, wie Dazais diesmal diese Gefühle auch annehmen kann. ^^ Ich liebe diese emotionale Zartheit zwischen den beiden. Doch dann wird die schöne Stimmung erneut gebrochen: Diesmal von außen.
Der arme, arme Hund…es ist wirklich grausam, was der Besitzer ihm antut…Ich finde es toll, wie Dazai sich einsetzen will und den Hund retten will. Er, dessen eigenen Leben ihm (augenscheinlich) so gleichgültig ist (augenscheinlich, weil ich denke, dass Dazai trotz seiner Todessehnsucht in Wahrheit unbedingt leben will), setzt sich für das Leben des Hundes ein. Möchte, dass sich das Leben des Hundes irgendwie verbessert. Vielleicht sieht er sich selbst in dem Hund. Interessant war, wie er sagte, dass seine Eltern ihn alles machen lassen, was er will – was man sowohl als Freiheit, als auch als Gleichgültigkeit interpretieren könnte. Dostojewskis Ablehnung gegen Dazais Willen, den Hund zu retten, hat mich genauso irritiert, wie Dazai. Natürlich hat Dostojewski gute Punkte genannt – dennoch, derjenige, der so lebensbejahend war und Dazai immer auf eine mögliche, bessere Zukunft und das Potential von Veränderung verwiesen hat, wirkt jetzt gegen den Hund so hart und sagt quasi „es gibt keine andere Möglichkeit, das ist jetzt so“. Irgendwie habe ich das Gefühl, er wollte Dazai damit testen und ihm quasi einen Spiegel vorhalten nach dem Motto: „Wenn du so über den Hund denkst, kannst du auch über dich selbst so denken“ und hat nur die Gegenposition eingenommen, um Dazai zu bestärken. Oder Dostojewski hat seine ganz eigenen Erfahrungen und identifiziert sich auf seine Weise mit dem Hund. Sein düsterer Blick hat mir sehr Sorgen gemacht und auch, dass er Dazai gebeten hat, den Apfel zu halten, hat angedeutet, dass er irgendetwas vorhat…Ich mag sehr, wie das alles so offen und geheimnisvoll bleibt und das kommende gibt der ganzen Situation noch einmal eine ganz andere Dimension. Der Dialog zwischen Dazai und Dostojewski war wieder sehr tiefsinnig, als sie über Wünsche gesprochen haben. Ich glaube Dazai auch nicht, dass er keine Wünsche hat. Ich denke nur, dass sich seine Wünsche außerhalb der aufgezählten Dinge wie Macht und Geld befinden. Und Dinge, die er sich sicherlich wünscht, wie Liebe und Glück wagt er sich nicht einmal zu wünschen aus Angst vor Verletzung. Das Zitat „Die Schwachen fürchten sogar das Glück“ hast du in dem Zusammenhang toll eingebracht und ich weiß noch, wie es mich beim Lesen von „No Longer Human“ hat fühlen lassen und ich glaube gefolgt wurde das Zitat in dem Buch davon, dass es einige sogar schaffen, sich an (Baum?)Wolle zu verletzen. Ich glaube, es ist die Verletzung vor Dazai sich fürchtet, er ist stets innerlich in Auffuhr und rastlos vor seinen Ängsten und sehnt sich nach einem Frieden, den er nur im Tod zu finden glaubt. (Übrigens war die Aufzählung „Gold ist schwer, Perlen sind kalt, Diamanten sind hart“ wirklich toll stilistisch.) Dostojewskis Worte sind einfach wunderschön und so eindringlich und hoffnungsvoll „Ich will damit nur sagen, dass du deine Erfüllung nur finden kannst, so lange du lebst. Zu leben ist die Voraussetzung für alles“. Wunderbar. Mir sind beim Lesen warme Schauer über den Rücken geflossen. Wobei Dostojewskis Eindringlichkeit, Dazai solle nicht an den Tod denken, auch gewundert hat (wobei…so verwunderlich ist das angesichts von Dazais psychischem Zustand nicht…). Erst habe ich geglaubt, dass er Angst hat, dass Dazai sich umbringt, während er weg ist – doch im Angesicht der nächsten Szene denke ich, dass er nicht will, dass Dazai den Tod des Karussellbetreibers mit ihm, also Dostojewski in Verbindung bringt. Denn „nicht an den Tod denken“ hat ja eine gewisse Doppeldeutigkeit. Vielleicht wollte Dostojewski so verhindern, dass Dazai merkt, dass er der Todesengel ist und ihn am Ende bittet, ihn umzubringen. Oder er wollte verhindern, dass Dazai sich selbst die Schuld an dem Tod des Karussellbetreibers gibt – denn es muss komisch sein, an den Tod zu denken und plötzlich stirbt jemand anderes. Vielleicht funktionieren Dostojewskis Kräfte auch so, dass er sich selbst vorstellen muss, wie jemand stirbt, bevor er jemanden berührt und Dazai davon so weit wie möglich entfernen will. Es war wirklich schockierend, wie der Karussellbesitzer gestorben ist und ich denke, es ist Dostojewskis Strafe dafür, dass er den Hund gequält hat (und Dostojewski seine Ablehnung gegen Dazais Rettungspläne nur gespielt hat)…Es war wirklich traurig, wie treu der Hund nach dem Tod seines Herren, der ihn so misshandelt hat, geblieben ist und sich neben ihm eingerollt hat. Ich liebe die Ambivalenz dieser Situation, die in den letzten Absätzen zum Tragen kommt: Dass es zum einen offensichtlich ist, dass der Mann vom Todesengel berührt wurde, Dazai jedoch traurig an die Worte von Dostojewski denkt, dass es einen Todesengel nicht gäbe. Auf der einen Seite schlägt diese Situation klar ins Übernatürliche, gleichzeitig ist Dazai enttäuscht, dass es dieses Übernatürliche nicht gibt und tut es als einen Zufall ab. Vielleicht weiß er in diesem Moment auch, dass Dostojewski der Todesengel ist („Dabei schien sein schnell schlagendes Herz bereits zu wissen, was sein Kopf noch nicht wahrhaben wollte“ – ich habe das beim ersten Lesen als Indikator für Dazais romantische Gefühle gelesen, aber man könnte es auch als Ahnung verstehen, dass Dostojewski jemanden umbringen wird, was auch die plötzliche Kälte und Farblosigkeit der Umgebung erklären könnte) und ist enttäuscht, dass Dostojewski damit klar gemacht hat, dass er ihn nicht töten wird. Dostojewski hat seine Kräfte demonstriert und gleichzeitig eine Grenze aufgezeigt, dass er es kann, aber es nicht tun wird.
Der darauffolgende Absatz hat etwas unheimlich Melancholisches an sich. Einerseits ist es schön, wie Dazai den Hund bei sich aufgenommen hat – allerdings ist es unglaublich traurig, dass der Hund gestorben ist und Dazai wieder mit dem Verlassensein konfrontiert wird. Seine Einsamkeit, seine, ja, Depressionen hast du sehr eindringlich beschrieben – und mit ebenso einer Eindringlichkeit hast du beschrieben, wie sich seine Treffen mit Dostojewski anfühlen. Auch, wenn sie nicht lange zusammen sein können und sich immer wieder trennen müssen – so begegnen sie sich doch immer wieder. Die Sätze sind so wunderbar formuliert und du hast genau die richtigen Worte gefunden. „Nichtsdestotrotz lebte Osamu für diese weißen Nächte, in denen er seinen alten Freund treffen konnte, die Nächte, in denen ihm vorkam, als würde der Mond plötzlich aufgehen und die Dunkelheit und Schatten vertreiben, um eine Herrschaft des Lichts einzuläuten.“ Einfach wow…*-* Ich liebe, wie du „weiße Nächte“ in dem Zusammenhang benutzt hast und ich liebe diese Formulierungen und diese ganze Hoffnung! Dass die Dunkelheit nicht ewig währt. Dass immer bessere Zeiten kommen, egal, wie lang oder kurz diese Zeiten sein werden. Ich denke, es geht nicht nur um die Treffen mit Dostojewski, sondern um das Leben an sich. Es gibt immer schöne Momente im Leben. Selbst, wenn sie wieder verschwinden, sind sie nicht bedeutungslos, denn es hat sie gegeben, sie sind dagewesen. Und sie werden wiederkommen. Diese so wichtige, kraftvolle Message hast du über den ganzen Text hinweg so wunderbar ausformuliert. Danke!
Die darauffolgende Szene, in der sich ihre Vereinigung auch physisch vollzieht, hast du so sinnlich und zärtlich beschrieben. Ich finde schön, wie du die körperlichen Vorgänge mit den psychischen verbunden und so sehr auf die Gefühle der beiden eingegangen bist.*-* Man konnte sich alles gut vorstellen, ohne, dass es „zu viel“ wird. ^^ Die Szene war ein toller, würdiger Höhepunkt für den OS und gerade das Ende schließt perfekt an das Hauptthema der Erzählung an! Es wird sogar klar, dass Dostojewski tatsächlich „der Tod“ ist (sei es metaphorisch oder real – vielleicht hat er auch die Erfahrung gemacht, dass Menschen ihn verlassen und gibt sich selbst die Schuld bzw. ihm wurde die Schuld gegeben. Der Tod des Mannes könnte auch Zufall sein), der aber nicht töten möchte, Dazai zumindest nicht. Dass Dazai es schafft, endlich einen Wunsch zu formulieren, ist wunderschön und ebenso, dass Dostojewski ihm in Aussicht stellt, den Wunsch zu erfüllen – aber es gleichzeitig hinauszögert, weil er will, dass die Hoffnung Dazai am Leben hält.
Ein großartiges Ende zu einer überragenden Geschichte!
Ich kann dir wirklich nur vom Herzen danken!*-*
LG
Hakuyu^^
Antwort von RosaMelancholia am 13.02.2021 | 20:05 Uhr
Heyho, meine liebe Suiren ❤
Zu allererst muss ich sagen, wie wundervoll du die Zitate eingebaut hast. Es war einfach immer so passend und stimmig, dass ich einfach hin und weg war. Meine Begeisterung ist unbeschreiblich hoch, wirklich!
Des Weiteren muss ich dir unbedingt wieder sagen, wie sehr ich deinen Schreibstil liebe! Die Art, wie du alles Be- und Umschreibst, ist jedes Mal aufs Neue einfach berührend und... irgendwie magisch. Ich war im Endeffekt so gerührt, von der Geschichte und deinem Schreibstil, dass ich mir ein paar Tränchen nicht verkneifen konnte. Einfach wunderschön.
Es war so schön und gleichzeitig melancholisch, wie die beiden sich kennengelernt haben. Man hat von Anfang an bemerkt, dass sie sofort eine Verbindung zueinander hatten. Allein schon, wie Osamu einfach aufs Eis gegangen ist, weil er zu Fjodor gehen wollte und das mit normalen Stiefeln. Dann ist er sogar hingefallen und Fjodor half ihm auf, wobei sein Gesicht und seine Augen gleich etwas in ihm ausgelöst haben. Die ganze Szene war so unschuldig und dennoch auf ihre Art romantisch, also auf einer anderen Ebene. Genau wie die Fahrt mit dem Schlitten, ihr Gespräch an der Brücke, der Besuch auf dem Markt und die Szene, als sie zusammen auf dieser Parkbank saßen. Diese verschiedenen Ebenen der Romantik, Melancholie, Verbundenheit und Bedrücktheit... es war so passend und stimmig, einfach jeder Moment davon. Ich weiß gar nicht, wie ich das in Worte fassen soll, aber ich hoffe, dass du dennoch verstehst, was ich meine.
Auch ihr Wiedersehen war einfach magisch, mit dem weißen Mond, der im dunklen Nachthimmel thront und Fjodor beleuchtet. Wie Osamu ihn ansah und nicht sicher war, ob es bloß ein Traum ist und dann seine Hand berührt hat, um sicherzustellen, dass er wahrhaftig bei ihm ist. Dann waren sie in dem Hotelzimmer und tranken Wein, anschließend dann noch die Pralinen und wie sinnlich Osamu es fand, wenn Fjodor isst. Es war auch richtig schön, wie sie beide noch jedes Detail ihrer ersten Begegnung im Gedächtnis hatten, auch wenn Osamu das Gegenteil behauptet hat.
Nach dem Rückblick zu ihrer ersten Begegnung, war es zwischen ihnen so schön sinnlich. Sie waren sich so nah und genossen die Nähe des anderen in vollen Zügen. Wie immer, hast du die Lemonszene einfach nur wundervoll und wunderschön geschrieben. Diese gewandte Wortwahl verleiht dieser Szene noch das gewisse etwas, was sie atemberaubend macht. Ich fand es auch sehr schön und gleichzeitig traurig, wie viel sie sich gegenseitig geben und nehmen. Sowohl in positiver, als auch in negativer Hinsicht. Ihre Treffen sind immer so bittersüß, da sie sich Lieben, aber nie "für immer" zusammen sein werden. Es ist ihnen beiden bewusst und es hat auch tiefere Gründe, dennoch schmerzt es beide gleichermaßen. Es war auch richtig toll, wie Osamu sich einfach fallen ließ, weil Fjodor das auch tat und ihn mit sich zog. Das war bestimmt ein befreiendes Gefühl, für sie beide. Ihr Gespräch am Ende, war ebenfalls sehr berührend und zwar auf seine eigene Art und Weise. Fjodor wird bei Osamu sein und ihn eines Tages erlösen, aber bis dahin muss er auf ihn warten und weiterleben.
Diese Geschichte war wirklich wundervoll und ich habe jede Sekunde, in der ich sie gelesen habe, voll und ganz genossen. Ich bin wirklich über alle Maßen begeistert und verliebt in diesen Oneshot! Also vielen Dank, für dieses kleine Meisterwerk. Es war einfach bezaubernd und eine Wohltat! *w*
Ganz liebe Grüße!
Zu allererst muss ich sagen, wie wundervoll du die Zitate eingebaut hast. Es war einfach immer so passend und stimmig, dass ich einfach hin und weg war. Meine Begeisterung ist unbeschreiblich hoch, wirklich!
Des Weiteren muss ich dir unbedingt wieder sagen, wie sehr ich deinen Schreibstil liebe! Die Art, wie du alles Be- und Umschreibst, ist jedes Mal aufs Neue einfach berührend und... irgendwie magisch. Ich war im Endeffekt so gerührt, von der Geschichte und deinem Schreibstil, dass ich mir ein paar Tränchen nicht verkneifen konnte. Einfach wunderschön.
Es war so schön und gleichzeitig melancholisch, wie die beiden sich kennengelernt haben. Man hat von Anfang an bemerkt, dass sie sofort eine Verbindung zueinander hatten. Allein schon, wie Osamu einfach aufs Eis gegangen ist, weil er zu Fjodor gehen wollte und das mit normalen Stiefeln. Dann ist er sogar hingefallen und Fjodor half ihm auf, wobei sein Gesicht und seine Augen gleich etwas in ihm ausgelöst haben. Die ganze Szene war so unschuldig und dennoch auf ihre Art romantisch, also auf einer anderen Ebene. Genau wie die Fahrt mit dem Schlitten, ihr Gespräch an der Brücke, der Besuch auf dem Markt und die Szene, als sie zusammen auf dieser Parkbank saßen. Diese verschiedenen Ebenen der Romantik, Melancholie, Verbundenheit und Bedrücktheit... es war so passend und stimmig, einfach jeder Moment davon. Ich weiß gar nicht, wie ich das in Worte fassen soll, aber ich hoffe, dass du dennoch verstehst, was ich meine.
Auch ihr Wiedersehen war einfach magisch, mit dem weißen Mond, der im dunklen Nachthimmel thront und Fjodor beleuchtet. Wie Osamu ihn ansah und nicht sicher war, ob es bloß ein Traum ist und dann seine Hand berührt hat, um sicherzustellen, dass er wahrhaftig bei ihm ist. Dann waren sie in dem Hotelzimmer und tranken Wein, anschließend dann noch die Pralinen und wie sinnlich Osamu es fand, wenn Fjodor isst. Es war auch richtig schön, wie sie beide noch jedes Detail ihrer ersten Begegnung im Gedächtnis hatten, auch wenn Osamu das Gegenteil behauptet hat.
Nach dem Rückblick zu ihrer ersten Begegnung, war es zwischen ihnen so schön sinnlich. Sie waren sich so nah und genossen die Nähe des anderen in vollen Zügen. Wie immer, hast du die Lemonszene einfach nur wundervoll und wunderschön geschrieben. Diese gewandte Wortwahl verleiht dieser Szene noch das gewisse etwas, was sie atemberaubend macht. Ich fand es auch sehr schön und gleichzeitig traurig, wie viel sie sich gegenseitig geben und nehmen. Sowohl in positiver, als auch in negativer Hinsicht. Ihre Treffen sind immer so bittersüß, da sie sich Lieben, aber nie "für immer" zusammen sein werden. Es ist ihnen beiden bewusst und es hat auch tiefere Gründe, dennoch schmerzt es beide gleichermaßen. Es war auch richtig toll, wie Osamu sich einfach fallen ließ, weil Fjodor das auch tat und ihn mit sich zog. Das war bestimmt ein befreiendes Gefühl, für sie beide. Ihr Gespräch am Ende, war ebenfalls sehr berührend und zwar auf seine eigene Art und Weise. Fjodor wird bei Osamu sein und ihn eines Tages erlösen, aber bis dahin muss er auf ihn warten und weiterleben.
Diese Geschichte war wirklich wundervoll und ich habe jede Sekunde, in der ich sie gelesen habe, voll und ganz genossen. Ich bin wirklich über alle Maßen begeistert und verliebt in diesen Oneshot! Also vielen Dank, für dieses kleine Meisterwerk. Es war einfach bezaubernd und eine Wohltat! *w*
Ganz liebe Grüße!
Antwort von RosaMelancholia am 26.12.2020 | 17:18 Uhr