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Autor: DeepSilence
Reviews 1 bis 2 (von 2 insgesamt) für Kapitel 1:
06.01.2021 | 13:28 Uhr
Hey Forbidden to Fly,

nachdem ich mir neulich nochmals "They shall not grow old" angeschaut hab (auf der Leinwand damals hat der Film mich noch mehr gepackt) frag ich mich insbesondere auch nach dieser kurzen Geschichten hier erneut, wie zerrüttet die Überlebenden damals aus dem Krieg heimgekehrt sein mögen, mit welchen Traumata, Ängsten und seelischen Wunden - die Bildmaterialien dazu sind immer wieder verstörend. Die Hoffnung auf Heimkehr zu den Lieben daheim hat den Soldaten sicher viel Kraft und Mut gegeben und noch wichtiger: Halt. In diesem Krieg, der sich fern jeglicher Vorstellungen entwickelte. Aber wirklich heimgekehrt sind wohl die Wenigsten. Ich kann mir vorstellen, dass nicht wenige Überlebende einen großen Teil ihrer Selbst auf den Schlachtfeldern zurückließen und immer wieder von dem Erlebten und den Verlusten von Kameraden "heimgesucht" worden, so wie hier Schofield in seinem Delirium. Du beschreibst das wirklich sehr eindringlich - diesen oftmals zitierten "Weltenbrand" - wie die Flammen, der Schlamm, die Schützengräben, die Befehle und die Toten des Krieges hier Schofield im wahrsten Sinne einkreisen, ihm die Luft zum Schreien und Atmen wegnehmen und ihn regelrecht innerlich wie äußerlich erstarren lassen (Blake mit erhobener Hand, stumm und in Flammen verschwinded - eine wahrlich bedrückende (Traum)Sequenz, die Schofield da vor sich sieht), sodass er sich selbst wie tot fühlt.
Dass bei seinem Erwachen sein erster Gedanke Dorothy gilt und er sofort nach Stift und Papier verlangt, um die Verbindung zu jener Welt zu halten, die ihm noch Kraft gibt, und die, eben im Gegensatz zu Blake, hoffentlich auf ihn wartet ... das schließt den Kreis zu dem allgegenwärtigen "Come back to us". Vier starke Worte in diesen Zeiten. Sie sind allgegenwärtig und begleiten ihn überall hin, wie du hier so eindrücklich vermittelst - mal anklagend, mal vorwurfsvoll oder wie hier am Schluss, wachrüttelnd.
Und dieses "Sofort" ganz am Schluss hat einen faden Beigeschmack - man kann es auch so lesen, dass Schofield die Zeit nutzen will die ihm noch bleibt, ehe er selbst dem Krieg zum Opfer fällt. Illusionen macht er sich sicherlich keine mehr. Es bleibt also die Frage zu wem er letztendlich "heimkehren" wird - zu den gefallenen Kameraden oder zu seiner Familie.
Irgendwie, merke ich gerade, lässt sich deine Geschichte ziemlich differenziert lesen.
Wirklich sehr gelungen.
14.08.2020 | 14:09 Uhr
Hello liebe Dipi,

wie du mich schon so häufig hier durch die Gegend stolpern gesehen hast, taumle ich mal kurz wieder vorbei. Auch, wenn da hier gar kein fröhliches oder lustiges Drabble für das ruhige Zwischendurch ist, sondern eher einer dramatischer Spießroutenlauf, der ganz allgemein wirklich mehr an den Film erinnert. Auch, wenn natürlich dieses Mal keine Botschaft überbracht werden soll, sondern, wenn ich das richtig aufgefasst habe, der Tod am Ende steht.

Durch deine Stilmittel ist das sehr gut gelungen, immer wieder eingewoben in den Schrecken von traumatischen Erlebnissen, die sich in farbverzerrten Traumbildern einen Ausdruck suchen, weil die Psyche sie nicht verkraften kann. Verwoben von Erinnerung mit Jetzt, wenn die Panik einer tragischen Erkenntnis sanfte Wellen in die Realität schlägt.

Wie immer kann ich nur über die Punkte meckern, denn die sind mir manchmal einfach nicht eindeutig genug für einen abgebrochenen Gedankengang. Persönliche Präferenz.

Es knickst,
Avarantis
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