Reviews: Fanfiction
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Inhalt ist versteckt.
Autor: DeepSilence
Reviews 1 bis 3 (von 3 insgesamt) für Kapitel 1:
Hey Forbidden to Fly,
es ist immer wieder erstaunlich und einfach großartig zu Lesen wie du Situationen wie diese in einer Zeit, die wir glücklicherweise nie miterleben mussten, authentisch und mit treffenden Worten zu vermitteln verstehst. Und dass du dann auch noch die Charaktere handeln, denken und sprechen lässt, dass es einfach nur so gewesen sein kann...
Mein "Held" ist hier eindeutig der namenlose Sanitäter - ich kann mir sehr gut vorstellen, dass dieser Mann inzwischen alles gesehen und erlebt hat, was die Menschen in diesem Krieg an Versehrtheit einander antun können, ohne sofort zu sterben (und das ist das perfide daran) ... und wenn ich an "Im Westen nichts Neues" und die Lazarettszene mit dem jungen Kemmerich denke, ist das Abstumpfen und die einkehrende Routine wohl auch für die Sanitäter die selbstschützende Konsequenz aus alldem, damit sie nicht selbst durchdrehen. Aber womöglich ist dieses Abstumpfen bereits ein Zeichen dafür, dass der Krieg sich eben doch nicht verdrängen lässt, weil er die Ursache für all das ist - und dass eben der Einzelne ersetzbar ist, und die Sanitäter letztendlich keine Sterbebegleiter sind / sein können; Mitgefühl können sie sich hier kaum leisten.
Ich musste wirklich kurz auflachen, bei der Art von "Humor", die der Sanitäter hier an den Tag legt - womöglichbegrüßt er es sogar ein wenig, bei solchen "banalen Verletztungen" entsprechend locker damit umgehen zu können, da es bei einem abgeschossenen Ohr und einer zerkratzten Hand auf den ersten Blick erstmal nicht um Leben oder Tod geht ... Der Hinweis zu dem vor Schofield Eingereihten, er solle das nächste Mal zum Ausgleich doch bitte einfach das andere Ohr den Geschützen des Feindes hinhalten - das war schon stark. Noch besser war allerdings der trockene Kommentar zu Schofields Hand:
„Wo zur Hölle sind Sie damit gewesen, Lance Corporal? Im Stacheldraht oder in einem Saustall?“
„In einem toten Deutschen“, antwortete er.
„Fast dasselbe.“
Das war filmreif.
Mir gefiel auch das Detail, dass Schofield ganz selbstverständlich dabei hilft, trotz seiner Handverletzung, den hinter ihm Eingereihten, den es deutlich schwerer erwischt hat, mit auf den Behandlungstisch zu hieven. .. kommentarlos, selbstverständlich, kameradschaftlich. Der Rest bleibt dem Sanitäter überlassen. So hat jeder seine Aufgaben.
Ich fand es gut, dass Schofield dem Mann keinen Vorwurf gemacht, hinsichtlich dessen "lockerer" Art - letztendlich kann es sich niemand leisten, auf die Befindlichkeiten seines Gegenübers zu reagieren. Und nach zwei drei guten Sprüchen werden sicher noch einige derbe und vielleicht resignierte Ausrufe an diesem Tag im Lazarett folgen ... Du siehst, ich gönne dem Sanitäter diesen Moment des schwarzen Humors.
Dass Schofield der kurze Dialog aufgrund der gleichen Gesprächsführung einst mit Blake doch zusetzt ist absolut verständlich - und vielleicht der richtige Moment (falls es diesen gibt) um die Feldpostkarte an Blakes Mutter zu schreiben. Wenn das geschafft ist, werden vielleicht Dejavus wie dieses besser zu ertragen... aber nur vielleicht. Meine Güte, wie formuliert man so eine Feldpostkarte? Mit Standardsätzen? Mit persönlichen Worten? Wie schreibt jemand, der seinen besten Kameraden verloren hat an dessen Mutter, dass ihr Sohn gefallen ist? Am Ende ist auch hier der Krieg die Antwort darauf - und sie sind alle Menschen dieser Zeit.
Im Übrigen bin ich froh, dass Schofield sich die Handverletzung versorgen lässt - beim Filmschauen hatte ich zunächst wirklich Sorge, dass es letztendlich diese tiefe und mehrfach verdreckte Wunde sein kann, die ihn fern jeglichen Trommelfeuers doch noch umbringen könnte. Gut, dass du das thematisiert hast - aber wer könnte das besser als du ;-) und wahrscheinlich sind dir weder die Art des Sanitäters noch der stille Wunsch von Schofield hinsichtlich mehr Ernst und Wortkargheit wirklich fremd.
DANKE für diesen wunderbaren OS.
es ist immer wieder erstaunlich und einfach großartig zu Lesen wie du Situationen wie diese in einer Zeit, die wir glücklicherweise nie miterleben mussten, authentisch und mit treffenden Worten zu vermitteln verstehst. Und dass du dann auch noch die Charaktere handeln, denken und sprechen lässt, dass es einfach nur so gewesen sein kann...
Mein "Held" ist hier eindeutig der namenlose Sanitäter - ich kann mir sehr gut vorstellen, dass dieser Mann inzwischen alles gesehen und erlebt hat, was die Menschen in diesem Krieg an Versehrtheit einander antun können, ohne sofort zu sterben (und das ist das perfide daran) ... und wenn ich an "Im Westen nichts Neues" und die Lazarettszene mit dem jungen Kemmerich denke, ist das Abstumpfen und die einkehrende Routine wohl auch für die Sanitäter die selbstschützende Konsequenz aus alldem, damit sie nicht selbst durchdrehen. Aber womöglich ist dieses Abstumpfen bereits ein Zeichen dafür, dass der Krieg sich eben doch nicht verdrängen lässt, weil er die Ursache für all das ist - und dass eben der Einzelne ersetzbar ist, und die Sanitäter letztendlich keine Sterbebegleiter sind / sein können; Mitgefühl können sie sich hier kaum leisten.
Ich musste wirklich kurz auflachen, bei der Art von "Humor", die der Sanitäter hier an den Tag legt - womöglichbegrüßt er es sogar ein wenig, bei solchen "banalen Verletztungen" entsprechend locker damit umgehen zu können, da es bei einem abgeschossenen Ohr und einer zerkratzten Hand auf den ersten Blick erstmal nicht um Leben oder Tod geht ... Der Hinweis zu dem vor Schofield Eingereihten, er solle das nächste Mal zum Ausgleich doch bitte einfach das andere Ohr den Geschützen des Feindes hinhalten - das war schon stark. Noch besser war allerdings der trockene Kommentar zu Schofields Hand:
„Wo zur Hölle sind Sie damit gewesen, Lance Corporal? Im Stacheldraht oder in einem Saustall?“
„In einem toten Deutschen“, antwortete er.
„Fast dasselbe.“
Das war filmreif.
Mir gefiel auch das Detail, dass Schofield ganz selbstverständlich dabei hilft, trotz seiner Handverletzung, den hinter ihm Eingereihten, den es deutlich schwerer erwischt hat, mit auf den Behandlungstisch zu hieven. .. kommentarlos, selbstverständlich, kameradschaftlich. Der Rest bleibt dem Sanitäter überlassen. So hat jeder seine Aufgaben.
Ich fand es gut, dass Schofield dem Mann keinen Vorwurf gemacht, hinsichtlich dessen "lockerer" Art - letztendlich kann es sich niemand leisten, auf die Befindlichkeiten seines Gegenübers zu reagieren. Und nach zwei drei guten Sprüchen werden sicher noch einige derbe und vielleicht resignierte Ausrufe an diesem Tag im Lazarett folgen ... Du siehst, ich gönne dem Sanitäter diesen Moment des schwarzen Humors.
Dass Schofield der kurze Dialog aufgrund der gleichen Gesprächsführung einst mit Blake doch zusetzt ist absolut verständlich - und vielleicht der richtige Moment (falls es diesen gibt) um die Feldpostkarte an Blakes Mutter zu schreiben. Wenn das geschafft ist, werden vielleicht Dejavus wie dieses besser zu ertragen... aber nur vielleicht. Meine Güte, wie formuliert man so eine Feldpostkarte? Mit Standardsätzen? Mit persönlichen Worten? Wie schreibt jemand, der seinen besten Kameraden verloren hat an dessen Mutter, dass ihr Sohn gefallen ist? Am Ende ist auch hier der Krieg die Antwort darauf - und sie sind alle Menschen dieser Zeit.
Im Übrigen bin ich froh, dass Schofield sich die Handverletzung versorgen lässt - beim Filmschauen hatte ich zunächst wirklich Sorge, dass es letztendlich diese tiefe und mehrfach verdreckte Wunde sein kann, die ihn fern jeglichen Trommelfeuers doch noch umbringen könnte. Gut, dass du das thematisiert hast - aber wer könnte das besser als du ;-) und wahrscheinlich sind dir weder die Art des Sanitäters noch der stille Wunsch von Schofield hinsichtlich mehr Ernst und Wortkargheit wirklich fremd.
DANKE für diesen wunderbaren OS.
Guten Morgen liebste Dipi!
Ich habe lange überlegt, ob ich mich tatsächlich bestimmt ein wenig von dieser Kurzgeschichte spoilern lassen soll, bevor sich jemand mit mir erbarmt und ins Kino geht (und nicht mehr nur mit Wein und Serien vor dem Fernseher betrinkt ;), allerdings hatte ich einen Teaser vor Augen und war neugierig, was du denn noch so darum gebastelt haben würdest.
(Zusätzlich habe ich mal wieder Lust auf eine moderne Kriegsgeschichte gehabt, ohne Elben und Schwerter und solches Zeugs, ach, du weißt ja, wo ich sonst herum tingle.)
Als unbekanntes kleines Blümchen könnte der einsteigende Abschnitt zweierlei bedeuten: Entweder, er lag im Schützengraben, auf den es schon ziemlich kräftig geregnet hat, oder er lag in Blutmatsch von zerschossenen Kameraden. (Gilt das noch als P12?) Letzteres möchte ich mir nicht en detail vorstellen, denn das ist in Verbindung mit dem Titel eine völlig neue Hausnummer, weißt du? (Wenn mir eine winzige Kritik gestattet ist: Das kurze Einwerfen des Lazaretts hinter ihm war im großen Zusammenhang von Wiese, Sonne und Schlamm unerwartet; von dort wird geschrien aber es hat ihn nicht aufgeweckt, sondern die Sonne? Natürlich kann ich das metaphorisch auslegen, dass Schreie ihm einfach mittlerweile geläufiger sind als die Sonne, doch es hat noch ein Stupser gefehlt, um die Verbindung richtig zusammenzubringen. Allerdings kenne ich auch den Film nicht.)
Ah, hier, sehr gut gelungen. Zuerst das Ansprechen der Kopfschmerzen, welches erst im Kommenden aufgeführt wird. Mit einer Begründung, die überraschend orientiert für eine Platzwunde ist. Hut ab!
Macht das der Krieg aus jungen Männern? Leichenteile wie Girlanden zu sehen? Wenn es die eigenen sind ist das nicht sehr appetitlich.
By the way, habe ich dir schonmal von meinem Treffen mit dem Stacheldrahtzaun erzählt? Ich kann Schofield also sehr gut nachempfinden.
Ein richtiges Krankenhaus? Im Krieg? Oh süße Mutter der hoffnungsvollen Vorstellung. Ich fürchte, dass langsam der Wahnsinn um ihn greift. Ist es in "Band of Brothers", als sie die französische Kirche in ein Lazarett umfunktioniert haben, die letztendlich von den Deutschen zerstört wird? Ich erinnere mich nicht mehr. Daran hat es mich ein wenig erinnert. An die Vorstellung eines geregelten Lebens.
Die Pointe der Geschichte habe ich ja schon gelesen und ich komme nicht umhin, noch ein zweites Mal darüber zu lachen. Das ist sehr amüsanter Humor, du kennst mich. Ich finde es ziemlich lustig.
Nach dem eher tragischen Mahlwerkeinstieg direkt in den Krieg ist das eine nahezu erwartbare Kompensation des Ganzes; je mehr Blut und Tod, desto rauer die Scherze.
Das Filmzitat war ebenso klasse! Wunderbar, jetzt will ich es tatsächlich noch mehr ansehen! :D
Letzter, humorloser Umschwenker, zurück in den Krieg, passend zu Schofields Drehen und abwenden vom Sani. Ein wenig dramatisch, ein wenig zurück ins Geschehen.
Danke fürs Teilen,
Grüße und Küsse,
Avarantis
Ich habe lange überlegt, ob ich mich tatsächlich bestimmt ein wenig von dieser Kurzgeschichte spoilern lassen soll, bevor sich jemand mit mir erbarmt und ins Kino geht (und nicht mehr nur mit Wein und Serien vor dem Fernseher betrinkt ;), allerdings hatte ich einen Teaser vor Augen und war neugierig, was du denn noch so darum gebastelt haben würdest.
(Zusätzlich habe ich mal wieder Lust auf eine moderne Kriegsgeschichte gehabt, ohne Elben und Schwerter und solches Zeugs, ach, du weißt ja, wo ich sonst herum tingle.)
Als unbekanntes kleines Blümchen könnte der einsteigende Abschnitt zweierlei bedeuten: Entweder, er lag im Schützengraben, auf den es schon ziemlich kräftig geregnet hat, oder er lag in Blutmatsch von zerschossenen Kameraden. (Gilt das noch als P12?) Letzteres möchte ich mir nicht en detail vorstellen, denn das ist in Verbindung mit dem Titel eine völlig neue Hausnummer, weißt du? (Wenn mir eine winzige Kritik gestattet ist: Das kurze Einwerfen des Lazaretts hinter ihm war im großen Zusammenhang von Wiese, Sonne und Schlamm unerwartet; von dort wird geschrien aber es hat ihn nicht aufgeweckt, sondern die Sonne? Natürlich kann ich das metaphorisch auslegen, dass Schreie ihm einfach mittlerweile geläufiger sind als die Sonne, doch es hat noch ein Stupser gefehlt, um die Verbindung richtig zusammenzubringen. Allerdings kenne ich auch den Film nicht.)
Ah, hier, sehr gut gelungen. Zuerst das Ansprechen der Kopfschmerzen, welches erst im Kommenden aufgeführt wird. Mit einer Begründung, die überraschend orientiert für eine Platzwunde ist. Hut ab!
Macht das der Krieg aus jungen Männern? Leichenteile wie Girlanden zu sehen? Wenn es die eigenen sind ist das nicht sehr appetitlich.
By the way, habe ich dir schonmal von meinem Treffen mit dem Stacheldrahtzaun erzählt? Ich kann Schofield also sehr gut nachempfinden.
Ein richtiges Krankenhaus? Im Krieg? Oh süße Mutter der hoffnungsvollen Vorstellung. Ich fürchte, dass langsam der Wahnsinn um ihn greift. Ist es in "Band of Brothers", als sie die französische Kirche in ein Lazarett umfunktioniert haben, die letztendlich von den Deutschen zerstört wird? Ich erinnere mich nicht mehr. Daran hat es mich ein wenig erinnert. An die Vorstellung eines geregelten Lebens.
Die Pointe der Geschichte habe ich ja schon gelesen und ich komme nicht umhin, noch ein zweites Mal darüber zu lachen. Das ist sehr amüsanter Humor, du kennst mich. Ich finde es ziemlich lustig.
Nach dem eher tragischen Mahlwerkeinstieg direkt in den Krieg ist das eine nahezu erwartbare Kompensation des Ganzes; je mehr Blut und Tod, desto rauer die Scherze.
Das Filmzitat war ebenso klasse! Wunderbar, jetzt will ich es tatsächlich noch mehr ansehen! :D
Letzter, humorloser Umschwenker, zurück in den Krieg, passend zu Schofields Drehen und abwenden vom Sani. Ein wenig dramatisch, ein wenig zurück ins Geschehen.
Danke fürs Teilen,
Grüße und Küsse,
Avarantis
Hi
Der Oneshot hat mir gut gefallen.
Ich fand ihn klasse vorallem Lance Corporal.
LG
Der Oneshot hat mir gut gefallen.
Ich fand ihn klasse vorallem Lance Corporal.
LG