Reviews: Freie Arbeiten
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/ Nachdenkliches
/ Nie wieder 14f13 [Kalender 2018]
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Autor: RamonaXX
Reviews 51 bis 66 (von 66 insgesamt):
Hallo Ramona,
auch ich war vor ungefähr 16 Jahren, in Ravensbrück. Da ich aus Aachen stamme konnte ich damals dieses Lager nicht besuchen. Als ich dann es endlich konnte, lagen dazwischen Jahre die ich in Asien ( Miamar, Kambotscha, China und Japan) gewesen war. Dort haben mir die Menschen mit denen ich gearbeitet hatte soviele Grausamkeiten gezeigt, dass dieses Lager auf mich nicht mehr diesen Eindruck gemacht hat. Du beschreibst, wie auch schon früher, in bewegten Bildern Deine Gefühle. Bitte versprich mir, dass Du diese Intensität Deiner Gefühle behälst. Mir ist sie im Laufe meines Lebens etwas abhanden gekommen. Für mich war Ravensbrück nur ein nicht so bedeutendes Stück (un)menschlicher Handlungen. Zu Deiner Überlegung über die Freiheit kann ich Dir nur das: Freiheit muss man sich immer täglich neu erkämpfen. Auch wenn Du das vielleicht jetzt nicht so siehst wirst Du bald merken, dass es viele Möglichkeiten gibt die Deine Freiheit einschränken. Glaube mir Google, Faceboock u. a. sind auch Möglichkeiten Deine Freiheit einzuschränken. Wir haben hier bis jetzt das Glück gehabt nicht direkt verfolgt zu werden. Aber nichts gilt ewig wenn man nicht darum kämpft.
Zum Abschluss noch eine Rezension:
EIne sehr einfühlsame Beschreibung einer jungen Frau über ihre Gefühle beim Besuch in einem Skavenlagers. Dieses Lager diente ja in erster Linie dazu die deutsche Witschaft zu unterstüzen.
L. G. Günter
auch ich war vor ungefähr 16 Jahren, in Ravensbrück. Da ich aus Aachen stamme konnte ich damals dieses Lager nicht besuchen. Als ich dann es endlich konnte, lagen dazwischen Jahre die ich in Asien ( Miamar, Kambotscha, China und Japan) gewesen war. Dort haben mir die Menschen mit denen ich gearbeitet hatte soviele Grausamkeiten gezeigt, dass dieses Lager auf mich nicht mehr diesen Eindruck gemacht hat. Du beschreibst, wie auch schon früher, in bewegten Bildern Deine Gefühle. Bitte versprich mir, dass Du diese Intensität Deiner Gefühle behälst. Mir ist sie im Laufe meines Lebens etwas abhanden gekommen. Für mich war Ravensbrück nur ein nicht so bedeutendes Stück (un)menschlicher Handlungen. Zu Deiner Überlegung über die Freiheit kann ich Dir nur das: Freiheit muss man sich immer täglich neu erkämpfen. Auch wenn Du das vielleicht jetzt nicht so siehst wirst Du bald merken, dass es viele Möglichkeiten gibt die Deine Freiheit einschränken. Glaube mir Google, Faceboock u. a. sind auch Möglichkeiten Deine Freiheit einzuschränken. Wir haben hier bis jetzt das Glück gehabt nicht direkt verfolgt zu werden. Aber nichts gilt ewig wenn man nicht darum kämpft.
Zum Abschluss noch eine Rezension:
EIne sehr einfühlsame Beschreibung einer jungen Frau über ihre Gefühle beim Besuch in einem Skavenlagers. Dieses Lager diente ja in erster Linie dazu die deutsche Witschaft zu unterstüzen.
L. G. Günter
Antwort von RamonaXX am 17.03.2018 | 23:08 Uhr
Liebe Ramona,
nein, du hast mich nicht verloren, doch ein bisschen kennst du mich ja schon. Ich lese deine Beiträge nicht flüchtig nebenbei und schreibe dann ein belangloses Review. Eher warte ich auf den richtigen Moment, wenn ich Zeit und Ruhe habe, alles in mich aufzunehmen, was du geschrieben hast, denn das sind deine Texte allemal wert. Wieder durfte ich dich bei deinem Besuch in einem KZ begleiten, von dem ich nicht mal wusste, dass es existierte und heute eine Gedenkstätte ist. Das allein beschämt mich schon etwas. Es ist, wie su sagst: Der Holocaust war nie weit weg. Er war direkt vor unserer Haustür.
Was mich sehr stark beeindruckt hat, war deine Beschreibung der Skulptur des gefallenen Häftlings, welche ich mir sofort ansehen musste. Es ist nicht zu fassen, wie treffend du sie beschrieben hast und wie tief einen der Anblick dieser "Figur" berührt. Auch ich habe in diesem Moment den fröstelnden Schauer wahrgenommen, der mir über den Rücken fuhr, obwohl ich im warmen Wohnzimmer sitze. Vieles, was du geschrieben hast, hat mich stark berührt, aber die Beschreibung dieser Skulptur wohl am meisten.
Nun will ich nicht auf alles im Einzelnen eingehen, dir nur sagen, dass du es mal wieder hervorragend geschrieben hast und ich mir wie ein Begleiter vorkam, der alles mit ansehen durfte. Natürlich wäre ein persönlicher Besuch dieser Gedenkstätte etwas ganz anderes, aber du hast mich zumindest dafür sensibilisiert, an so etwas nich uninteressiert vorüber zu gehen.
Ich danke dir für deinen Besuch in Neuengamme und deine Betrachtungen des Gesehenen und Erlebten. Ich bin sehr beeindruckt von dem, was du tust und bin dankbar dafür, deine Berichte darüber lesen zu dürfen.
ganz herzlich grüßt dich
deine Maggie
nein, du hast mich nicht verloren, doch ein bisschen kennst du mich ja schon. Ich lese deine Beiträge nicht flüchtig nebenbei und schreibe dann ein belangloses Review. Eher warte ich auf den richtigen Moment, wenn ich Zeit und Ruhe habe, alles in mich aufzunehmen, was du geschrieben hast, denn das sind deine Texte allemal wert. Wieder durfte ich dich bei deinem Besuch in einem KZ begleiten, von dem ich nicht mal wusste, dass es existierte und heute eine Gedenkstätte ist. Das allein beschämt mich schon etwas. Es ist, wie su sagst: Der Holocaust war nie weit weg. Er war direkt vor unserer Haustür.
Was mich sehr stark beeindruckt hat, war deine Beschreibung der Skulptur des gefallenen Häftlings, welche ich mir sofort ansehen musste. Es ist nicht zu fassen, wie treffend du sie beschrieben hast und wie tief einen der Anblick dieser "Figur" berührt. Auch ich habe in diesem Moment den fröstelnden Schauer wahrgenommen, der mir über den Rücken fuhr, obwohl ich im warmen Wohnzimmer sitze. Vieles, was du geschrieben hast, hat mich stark berührt, aber die Beschreibung dieser Skulptur wohl am meisten.
Nun will ich nicht auf alles im Einzelnen eingehen, dir nur sagen, dass du es mal wieder hervorragend geschrieben hast und ich mir wie ein Begleiter vorkam, der alles mit ansehen durfte. Natürlich wäre ein persönlicher Besuch dieser Gedenkstätte etwas ganz anderes, aber du hast mich zumindest dafür sensibilisiert, an so etwas nich uninteressiert vorüber zu gehen.
Ich danke dir für deinen Besuch in Neuengamme und deine Betrachtungen des Gesehenen und Erlebten. Ich bin sehr beeindruckt von dem, was du tust und bin dankbar dafür, deine Berichte darüber lesen zu dürfen.
ganz herzlich grüßt dich
deine Maggie
Antwort von RamonaXX am 19.03.2018 | 20:04 Uhr
So, endlich etwas Zeit. Und da ich schon kommen sehe, dass die demnächst wieder knapper wird, widme ich mich jetzt endlich einmal dem Januar. Was ich eigentlich schon im Januar hätte tun wollen, und nicht erst März, aber besser spät als nie, richtig?
Den Aufbau des ganzen hattest du uns ja bereits erklärt, aber ich war dennoch ein wenig überrascht, wie gut das ganze funktioniert hat. Erst ein Begriff (der mir wirklich neu war, mit Kürzeln haben wir uns im Unterricht soweit ich mich erinnere nie befasst) und damit verbunden die Fakten, aber das ganze „nur“ kurz. Kein unnötiges darum herum Gerede, sondern wirklich nur das wichtigste, was ich sehr gut fand. Denn so sehr ich viele Fakten manchmal auch zu schätzen weiß, manche Dinge gehen dabei wirklich gerne unter, und das war hier nicht der Fall. Es war kurz und einprägsam, und ich weiß auch nach dem langen Text (mit weiteren interessanten und Einprägsamen Informationen und deinem meiner Meinung nach sehr gut geschriebenen Erlebnisbericht) noch, was 14f13 bedeutet.
Dann deine kurze Einleitung. Es sind deine eigenen Gefühle und Gedanken, und auch Zweifel, und genau darum finde ich auch diese so gelungen. Ich habe mich wirklich „an die Hand genommen“ gefühlt. Denn dadurch, dass du uns Lesern gezeigt hast, dass es auch für dich eine neue Erfahrung ist, standen wir (finde ich) nicht alleine da. Wir Leser haben all diese „Erfahrungen“ gemeinsam mit dir gesammelt.
Dadurch, dass du keine Geschichte geschrieben hast, sondern wirklich aus deiner Sich das was du siehst und was du erlebst, so mit allem drum und dran, wurde es zumindest für mich auch nicht zu viel. Abgesehen davon, dass ich es ohnehin schwierig fände, über ein solches Thema Geschichten zu schreiben, als wäre man selbst dabei gewesen, obwohl man es nicht war, bin ich mir sicher, dass du das so authentisch hinbekommen hättest, dass es mindestens einige von uns dann doch ziemlich fertig gemacht hätte. Du hast ja einfach diese Art, mit ein Paar Worten lauter Gefühle in einem hervorzurufen, und gerade bei einem solchen Thema? Ich weiß nicht, ob das bei allen Lesern gut gelaufen wäre. Daher Daumen hoch für diese mir von dir gänzlich unbekannte Art zu schreiben, indem du einfach „nur“ Erlebtes wiedergibst. Aber auch das reicht hier schon. Ich war nie selbst in Bergen-Belsen, aber du hast es dennoch geschafft, dass ich mir zumindest einbilde, mich dort jetzt ein wenig besser auszukennen, indem du uns wirklich alles beschrieben hast. Von Ankunft bis Ende. Es war ein wirklich gut strukturierter Bericht, bei dem man deine Gefühle mit dir teilen, und durch deine Augen sehen konnte, was dort ist. Und das, obwohl du auch nicht zu Detailreich geworden bist. Du hast uns nicht jedes Wort der Interviews mitgeteilt, und nicht jede Einzelheit beschrieben, aber es war genug um sich ein Bild zu machen.
„der Blick in ihre faltigen Gesichter verzerrt meine Vorstellungskraft, schafft eine seltsame Art von Distanz.“ ← Ich konnte es nie in Worte fassen, aber ich glaube genau das ist es. Wir haben in unserer Schulzeit das ein oder andere Interview mit Zeitzeugen gesehen, aber man hat immer deutlich gemerkt, dass es in der Klasse doch oft unmöglich ist, sich das ganze vorzustellen. Wir alle wussten, dass es wahr ist, unsere Lehrerin hat uns oft genug Vorträge darüber gehalten, aber es war in solchen Momenten eben doch zu weit weg. Besonders, wenn man nur in einem Klassenraum sitzt. Sicher, es ist und bleibt rührend, so wie auch du das geschrieben hast, aber wir haben kaum einen – bis gar keinen – Bezug zu damals, und dann in diese Gesichter zu sehen? Es ist wirklich schwer, da nicht diese Art von Distanz zu spüren.
Dein weiterer Bericht über das Außengelände war wieder etwas ganz anderes. Nichgt vollkommen anders natürlich, aber während bei der ersten Beschreibung, über den beständigen Zufluss an Informationen in einem sterilen weißen Raum wirklich eher das faktische übermittelt wurde, war hier nun das auch für mich als Leser teils bedrückende Gefühl gut zu spüren. Man merkt den Unterschied. Beides gehört zusammen . Sowohl die Infos, als auch das Gefühl, aber es ist wie auch mir bei meinen wenigen KZ-Besuchen aufgefallen ist: Das Gefühl schleicht sich oft erst dann ein, wenn man herumläuft, wenn man es sich selbst ansieht, wenn man es selbst entdeckt, und nicht während man die Informationen auf den verschiedenen Tafeln liest.
„Hier kommen keine Menschen her, um sich zu informieren. Hier kommen Menschen her, um zu gedenken und zu trauern.“ ← Mein „Lieblingssatz“ dieses ganzen Textes. Ich würde eigentlich ungerne einen nennen, weil dein Erlebnisbericht ja eigentlich als Gesamtwerk dasteht, und ich es auch ein wenig merkwürdig finde, mir bei diesem Thema einen Lieblingssatz zu suchen (ich kann nicht einmal sagen, warum, bei deinem letzten Kalender hat es mich nämlich komischerweise nicht so beschäftigt), aber es ist dieser. Denn ich finde er beschreibt wirklich wundervoll, was (so denke ich) eigentlich jeder feststellt, der ein KZ besucht. Es gibt eben beide Seiten. Und aus irgendeinem Grund existieren sie eher nebeneinander, als miteinander. Informationen kriegst du kaum dort, wo du gedenkst, wo du trauerst, und wo sich die Gefühle spiegeln, und umgekehrt ist es genau dasselbe.
Deine Beschreibung des 6 Kilometer Weges war dann wieder etwas komplett anderes. Ich muss zugeben: ich hätte nicht gedacht, dass es das wirklich gibt. Dass es so genau dort, wo es passiert ist, so „einfach“ weiter geht. Ich bin wirklich niemand, der denkt, wir sollten die Schuld auf uns nehmen oder das bereuen, was wir nicht getan haben, aber ich dachte immer, dass man zumindest ein wenig … nun ja, „Rücksicht“ auf unsere Geschichte nehmen sollte? Wir – wir heute – müssen uns dafür nicht schämen, aber ich hätte nicht gedacht, dass all das einfach so … anders genutzt wird. Vielleicht bin ich auch von meinem Besuch in Auschwitz ein wenig verwöhnt, was das angeht, wo man wirklich überall gemerkt hat, dass es eben doch noch eine große Rolle spielt, aber ich war wirklich geschockt, als ich gelesen habe, dass man sich „der Geschichte und ihren Ereignissen nirgends so fern fühlt“ wie dort. Was ja nichts mit dir zu tun hat, sondern eher mit dem Umgang mit der ganzen Sache, aber es ist … heftig. Irgendwo.
Ich danke für die drei zusätzlichen Fakten am Ende. Insgesamt hast du ja sehr viele Fakten verbaut – vielleicht nicht unbedingt nur Zahlen, aber ich weiß nach deinem Bericht durchaus mehr, als vorher – aber ich finde es gut, dass diese Fakten einzeln stehen. Es ist gut, dass das nicht in dem Text untergegangen ist. Wobei es das ja vielleicht nicht wäre, aber es ist, wie ich auch am Anfang schon sagte, und manche Fakten sollten besser alleine Stehen, damit man sie auch wirklich verarbeiten (und vielleicht auch gut erkennen) kann.
Und zuletzt: es ist schön, dass du uns auch noch ein „aktuelleres“ Kommentar geschenkt hast. Es wäre natürlich nicht nötig gewesen, aber ich finde es dennoch sehr interessant, zu lesen, wie du das nach dem (beinahe) halben Jahr empfunden hast. Und der Schräge Fußboden lässt mich auch schmunzeln. Ist aber (das muss man zugeben) eine wirklich schlaue Idee, das so zu machen. Da wäre zumindest ich nie drauf gekommen.
So. Und jetzt denke ich, werde ich mich vielleicht wieder meiner Außenwelt zuwenden, die ich ähnlich wie du bei deinem Besuch, auch bei meinem Besuch „ausgeschlossen“ habe. Manche Texte liest man eben besser ohne Störungen und Zwischenfälle.
Ich wünsche dir noch einen wundervollen Abend, und wir lesen uns hoffentlich recht bald beim Februar,
Riri
PS: Ich muss nach dem ganzen Rest aber auch einmal kurz Fehlerfee spielen. Ganz am Anfang: „Obwohl die Themen Nationalsozialismus und Holocaust lang und breit im Geschichtsunterricht durchgekaut worden ist, blieb sie doch über all die Zeit visuell in den Geschichtsbüchern haften.“ Es müsste sein: „durchgekaut worden sind, blieben sie doch“. Aber nun endgültig bis irgendwann~!
Den Aufbau des ganzen hattest du uns ja bereits erklärt, aber ich war dennoch ein wenig überrascht, wie gut das ganze funktioniert hat. Erst ein Begriff (der mir wirklich neu war, mit Kürzeln haben wir uns im Unterricht soweit ich mich erinnere nie befasst) und damit verbunden die Fakten, aber das ganze „nur“ kurz. Kein unnötiges darum herum Gerede, sondern wirklich nur das wichtigste, was ich sehr gut fand. Denn so sehr ich viele Fakten manchmal auch zu schätzen weiß, manche Dinge gehen dabei wirklich gerne unter, und das war hier nicht der Fall. Es war kurz und einprägsam, und ich weiß auch nach dem langen Text (mit weiteren interessanten und Einprägsamen Informationen und deinem meiner Meinung nach sehr gut geschriebenen Erlebnisbericht) noch, was 14f13 bedeutet.
Dann deine kurze Einleitung. Es sind deine eigenen Gefühle und Gedanken, und auch Zweifel, und genau darum finde ich auch diese so gelungen. Ich habe mich wirklich „an die Hand genommen“ gefühlt. Denn dadurch, dass du uns Lesern gezeigt hast, dass es auch für dich eine neue Erfahrung ist, standen wir (finde ich) nicht alleine da. Wir Leser haben all diese „Erfahrungen“ gemeinsam mit dir gesammelt.
Dadurch, dass du keine Geschichte geschrieben hast, sondern wirklich aus deiner Sich das was du siehst und was du erlebst, so mit allem drum und dran, wurde es zumindest für mich auch nicht zu viel. Abgesehen davon, dass ich es ohnehin schwierig fände, über ein solches Thema Geschichten zu schreiben, als wäre man selbst dabei gewesen, obwohl man es nicht war, bin ich mir sicher, dass du das so authentisch hinbekommen hättest, dass es mindestens einige von uns dann doch ziemlich fertig gemacht hätte. Du hast ja einfach diese Art, mit ein Paar Worten lauter Gefühle in einem hervorzurufen, und gerade bei einem solchen Thema? Ich weiß nicht, ob das bei allen Lesern gut gelaufen wäre. Daher Daumen hoch für diese mir von dir gänzlich unbekannte Art zu schreiben, indem du einfach „nur“ Erlebtes wiedergibst. Aber auch das reicht hier schon. Ich war nie selbst in Bergen-Belsen, aber du hast es dennoch geschafft, dass ich mir zumindest einbilde, mich dort jetzt ein wenig besser auszukennen, indem du uns wirklich alles beschrieben hast. Von Ankunft bis Ende. Es war ein wirklich gut strukturierter Bericht, bei dem man deine Gefühle mit dir teilen, und durch deine Augen sehen konnte, was dort ist. Und das, obwohl du auch nicht zu Detailreich geworden bist. Du hast uns nicht jedes Wort der Interviews mitgeteilt, und nicht jede Einzelheit beschrieben, aber es war genug um sich ein Bild zu machen.
„der Blick in ihre faltigen Gesichter verzerrt meine Vorstellungskraft, schafft eine seltsame Art von Distanz.“ ← Ich konnte es nie in Worte fassen, aber ich glaube genau das ist es. Wir haben in unserer Schulzeit das ein oder andere Interview mit Zeitzeugen gesehen, aber man hat immer deutlich gemerkt, dass es in der Klasse doch oft unmöglich ist, sich das ganze vorzustellen. Wir alle wussten, dass es wahr ist, unsere Lehrerin hat uns oft genug Vorträge darüber gehalten, aber es war in solchen Momenten eben doch zu weit weg. Besonders, wenn man nur in einem Klassenraum sitzt. Sicher, es ist und bleibt rührend, so wie auch du das geschrieben hast, aber wir haben kaum einen – bis gar keinen – Bezug zu damals, und dann in diese Gesichter zu sehen? Es ist wirklich schwer, da nicht diese Art von Distanz zu spüren.
Dein weiterer Bericht über das Außengelände war wieder etwas ganz anderes. Nichgt vollkommen anders natürlich, aber während bei der ersten Beschreibung, über den beständigen Zufluss an Informationen in einem sterilen weißen Raum wirklich eher das faktische übermittelt wurde, war hier nun das auch für mich als Leser teils bedrückende Gefühl gut zu spüren. Man merkt den Unterschied. Beides gehört zusammen . Sowohl die Infos, als auch das Gefühl, aber es ist wie auch mir bei meinen wenigen KZ-Besuchen aufgefallen ist: Das Gefühl schleicht sich oft erst dann ein, wenn man herumläuft, wenn man es sich selbst ansieht, wenn man es selbst entdeckt, und nicht während man die Informationen auf den verschiedenen Tafeln liest.
„Hier kommen keine Menschen her, um sich zu informieren. Hier kommen Menschen her, um zu gedenken und zu trauern.“ ← Mein „Lieblingssatz“ dieses ganzen Textes. Ich würde eigentlich ungerne einen nennen, weil dein Erlebnisbericht ja eigentlich als Gesamtwerk dasteht, und ich es auch ein wenig merkwürdig finde, mir bei diesem Thema einen Lieblingssatz zu suchen (ich kann nicht einmal sagen, warum, bei deinem letzten Kalender hat es mich nämlich komischerweise nicht so beschäftigt), aber es ist dieser. Denn ich finde er beschreibt wirklich wundervoll, was (so denke ich) eigentlich jeder feststellt, der ein KZ besucht. Es gibt eben beide Seiten. Und aus irgendeinem Grund existieren sie eher nebeneinander, als miteinander. Informationen kriegst du kaum dort, wo du gedenkst, wo du trauerst, und wo sich die Gefühle spiegeln, und umgekehrt ist es genau dasselbe.
Deine Beschreibung des 6 Kilometer Weges war dann wieder etwas komplett anderes. Ich muss zugeben: ich hätte nicht gedacht, dass es das wirklich gibt. Dass es so genau dort, wo es passiert ist, so „einfach“ weiter geht. Ich bin wirklich niemand, der denkt, wir sollten die Schuld auf uns nehmen oder das bereuen, was wir nicht getan haben, aber ich dachte immer, dass man zumindest ein wenig … nun ja, „Rücksicht“ auf unsere Geschichte nehmen sollte? Wir – wir heute – müssen uns dafür nicht schämen, aber ich hätte nicht gedacht, dass all das einfach so … anders genutzt wird. Vielleicht bin ich auch von meinem Besuch in Auschwitz ein wenig verwöhnt, was das angeht, wo man wirklich überall gemerkt hat, dass es eben doch noch eine große Rolle spielt, aber ich war wirklich geschockt, als ich gelesen habe, dass man sich „der Geschichte und ihren Ereignissen nirgends so fern fühlt“ wie dort. Was ja nichts mit dir zu tun hat, sondern eher mit dem Umgang mit der ganzen Sache, aber es ist … heftig. Irgendwo.
Ich danke für die drei zusätzlichen Fakten am Ende. Insgesamt hast du ja sehr viele Fakten verbaut – vielleicht nicht unbedingt nur Zahlen, aber ich weiß nach deinem Bericht durchaus mehr, als vorher – aber ich finde es gut, dass diese Fakten einzeln stehen. Es ist gut, dass das nicht in dem Text untergegangen ist. Wobei es das ja vielleicht nicht wäre, aber es ist, wie ich auch am Anfang schon sagte, und manche Fakten sollten besser alleine Stehen, damit man sie auch wirklich verarbeiten (und vielleicht auch gut erkennen) kann.
Und zuletzt: es ist schön, dass du uns auch noch ein „aktuelleres“ Kommentar geschenkt hast. Es wäre natürlich nicht nötig gewesen, aber ich finde es dennoch sehr interessant, zu lesen, wie du das nach dem (beinahe) halben Jahr empfunden hast. Und der Schräge Fußboden lässt mich auch schmunzeln. Ist aber (das muss man zugeben) eine wirklich schlaue Idee, das so zu machen. Da wäre zumindest ich nie drauf gekommen.
So. Und jetzt denke ich, werde ich mich vielleicht wieder meiner Außenwelt zuwenden, die ich ähnlich wie du bei deinem Besuch, auch bei meinem Besuch „ausgeschlossen“ habe. Manche Texte liest man eben besser ohne Störungen und Zwischenfälle.
Ich wünsche dir noch einen wundervollen Abend, und wir lesen uns hoffentlich recht bald beim Februar,
Riri
PS: Ich muss nach dem ganzen Rest aber auch einmal kurz Fehlerfee spielen. Ganz am Anfang: „Obwohl die Themen Nationalsozialismus und Holocaust lang und breit im Geschichtsunterricht durchgekaut worden ist, blieb sie doch über all die Zeit visuell in den Geschichtsbüchern haften.“ Es müsste sein: „durchgekaut worden sind, blieben sie doch“. Aber nun endgültig bis irgendwann~!
Antwort von RamonaXX am 18.04.2018 | 22:41 Uhr
Liebe Ramona!
Wieder ein sehr persönlich und tief empfundenes Kapitel.
du weißt ja, dass wir "Zugvögel" im Urlaub in einem dt. KZ (Dachau) waren,
und ich auch drüber geschrieben habe auf FF.de.
Sie sind ja alle sehr ähnlich aufgebaut.
Dachau war sowieso das allererste KZ und quasi der Prototyp, nachdem alle anderen errichtet wurden.
Und überall gab es eben diese Erholungsplätze für die "geplagte" SS und ihre Familien. Von den Häftlingen errichtet.
Genauso wie ein Lagerbordell für die SS. Also solch treuen Familienväter waren sie wohl nicht.
Es gab aber auch unter den Häftlingen genügend sexuelle Übergriffe.
Danke für deine 2., sehr interessante Besichtigungstour.
Wir lesen uns hier auf jeden Fall wieder bei Ravensbrück.
Liebe Grüße.
R ₪
Wieder ein sehr persönlich und tief empfundenes Kapitel.
du weißt ja, dass wir "Zugvögel" im Urlaub in einem dt. KZ (Dachau) waren,
und ich auch drüber geschrieben habe auf FF.de.
Sie sind ja alle sehr ähnlich aufgebaut.
Dachau war sowieso das allererste KZ und quasi der Prototyp, nachdem alle anderen errichtet wurden.
Und überall gab es eben diese Erholungsplätze für die "geplagte" SS und ihre Familien. Von den Häftlingen errichtet.
Genauso wie ein Lagerbordell für die SS. Also solch treuen Familienväter waren sie wohl nicht.
Es gab aber auch unter den Häftlingen genügend sexuelle Übergriffe.
Danke für deine 2., sehr interessante Besichtigungstour.
Wir lesen uns hier auf jeden Fall wieder bei Ravensbrück.
Liebe Grüße.
R ₪
Antwort von RamonaXX am 18.02.2018 | 10:42 Uhr
Guten Morgen liebe Ramona!
Jaaaaa ein Tag Urlaub machts möglich, mich endlich den schönen Dingen des Lebens zu widmen, nämlich dem Lesen. Kaffee, Ruhe und gute Lektüre, was will Frau mehr, selbst wenn das Thema harte Kost ist ...
Du bleibst also im Norden, klar, liegt ja am nächsten und schon bei den ersten Sätzen kam der "Jaaa" Effekt. Als wir in Dachau waren, haben wir eine Karte gesehen über alle KZ Standorte in Bayern, auch von den ganz kleinen Außenstellen. Und Ja, der Holocaust liegt direkt vor der Haustür, denn ich war überrascht, wie viele es wirklich gab. Ich war schockiert von der Dichte der Punkte auf der Karte.
Dieses KZ hier sagt mir namentlich nichts, aber es scheint ein ziemlich Großes gewesen zu sein, wenn ich die ersten Beschreibungen lese. Ich mag ja besonders, dass du uns DEINE Gefühle beschreibst, das macht diese ganze Kolumne hier so interessant und zu einem wahren Schätzchen. Die Fragen, nach all den Menschen, die dort schon gestanden haben mögen, beschäftigt mich in solchen Momenten auch ganz besonders.
Die Inschrift am Mahnmal macht nachdenklich. Im Prinzip ist sie richtig, obwohl die Nazis damit etwas ganz anderes gemeint haben, als ich am liebsten darin sehen will. Der Tod aller dort Verstorbenen war nicht umsonst, denn er erinnert uns immer daran, was nie wieder passieren darf. Vorstellen, was diese Menschen wirklich erdulden mussten, das werden wir wohl nie in vollem Maße können, jedenfalls hoffe ich das von Herzen.
Das mit der JVA auf dem Gelände eines KZ hat mich wirklich kurz sprachlos gemacht. Geschmacklos ist da wohl noch geschmeichelt, aber damals hat man wohl einfach pragmatisch gedacht, verständlich ist es mir dennoch nicht.
Ich bin auch bei diesem Kapitel wieder beeindruckt davon, wie gut du deine Gefühle vermitteln kannst, als stünde man selbst davor. Ich habe mich an einigen Stellen wiedererkannt, als ich in Dachau oder Buchenwald war. Manchmal ist es gut, sich vorzustellen, wenn man selbst dort gestanden wäre, wie die Häftlinge damals, um es sich wirklich zu verinnerlichen.
Mich hast du definitiv nicht verloren, du hast den Spagat zwischen Pietät und Realität bestens geschafft.
Mein Interesse ist ungebrochen.
Vielen Dank dafür, dass du deine Gedanken zu diesem schweren Thema so unvoreingenommen mit uns teilst, das ist es, was mich dabei am meisten beeindruckt.
Weiter so, ganz liebe Grüße Susann, die dir definitiv noch mehr Sterne geben würde, wenn sie dürfte.
Jaaaaa ein Tag Urlaub machts möglich, mich endlich den schönen Dingen des Lebens zu widmen, nämlich dem Lesen. Kaffee, Ruhe und gute Lektüre, was will Frau mehr, selbst wenn das Thema harte Kost ist ...
Du bleibst also im Norden, klar, liegt ja am nächsten und schon bei den ersten Sätzen kam der "Jaaa" Effekt. Als wir in Dachau waren, haben wir eine Karte gesehen über alle KZ Standorte in Bayern, auch von den ganz kleinen Außenstellen. Und Ja, der Holocaust liegt direkt vor der Haustür, denn ich war überrascht, wie viele es wirklich gab. Ich war schockiert von der Dichte der Punkte auf der Karte.
Dieses KZ hier sagt mir namentlich nichts, aber es scheint ein ziemlich Großes gewesen zu sein, wenn ich die ersten Beschreibungen lese. Ich mag ja besonders, dass du uns DEINE Gefühle beschreibst, das macht diese ganze Kolumne hier so interessant und zu einem wahren Schätzchen. Die Fragen, nach all den Menschen, die dort schon gestanden haben mögen, beschäftigt mich in solchen Momenten auch ganz besonders.
Die Inschrift am Mahnmal macht nachdenklich. Im Prinzip ist sie richtig, obwohl die Nazis damit etwas ganz anderes gemeint haben, als ich am liebsten darin sehen will. Der Tod aller dort Verstorbenen war nicht umsonst, denn er erinnert uns immer daran, was nie wieder passieren darf. Vorstellen, was diese Menschen wirklich erdulden mussten, das werden wir wohl nie in vollem Maße können, jedenfalls hoffe ich das von Herzen.
Das mit der JVA auf dem Gelände eines KZ hat mich wirklich kurz sprachlos gemacht. Geschmacklos ist da wohl noch geschmeichelt, aber damals hat man wohl einfach pragmatisch gedacht, verständlich ist es mir dennoch nicht.
Ich bin auch bei diesem Kapitel wieder beeindruckt davon, wie gut du deine Gefühle vermitteln kannst, als stünde man selbst davor. Ich habe mich an einigen Stellen wiedererkannt, als ich in Dachau oder Buchenwald war. Manchmal ist es gut, sich vorzustellen, wenn man selbst dort gestanden wäre, wie die Häftlinge damals, um es sich wirklich zu verinnerlichen.
Mich hast du definitiv nicht verloren, du hast den Spagat zwischen Pietät und Realität bestens geschafft.
Mein Interesse ist ungebrochen.
Vielen Dank dafür, dass du deine Gedanken zu diesem schweren Thema so unvoreingenommen mit uns teilst, das ist es, was mich dabei am meisten beeindruckt.
Weiter so, ganz liebe Grüße Susann, die dir definitiv noch mehr Sterne geben würde, wenn sie dürfte.
Antwort von RamonaXX am 22.03.2018 | 16:34 Uhr
Hallo Ramona
wieder ein eindrucksvoller Bericht Deiner Erlebnisse. Auch ich bin in den 70gern in Neuengamme gewesen. Deshalb hat Dein Bericht bei mir auch einige Erinnerungen geweckt. Ja, die Menschen sind das Dümmste und zugleich Arroganteste was nach meiner Meinung von dieser Sonne beschienen wird.
Anm. Ja ich werde Dir auch beim nächsten Bericht folgen. Danke fürs Teilen.
L. G. Günter
wieder ein eindrucksvoller Bericht Deiner Erlebnisse. Auch ich bin in den 70gern in Neuengamme gewesen. Deshalb hat Dein Bericht bei mir auch einige Erinnerungen geweckt. Ja, die Menschen sind das Dümmste und zugleich Arroganteste was nach meiner Meinung von dieser Sonne beschienen wird.
Anm. Ja ich werde Dir auch beim nächsten Bericht folgen. Danke fürs Teilen.
L. G. Günter
Antwort von RamonaXX am 16.02.2018 | 20:40 Uhr
Liebe Ramona,
auf der einen Seite freue ich mich sehr, dass sich jemand mit dem Thema beschäftigt, aber ich denke, ich bin momentan nicht stabil genug das zu lesen. Nicht das es mich nicht interessiert, ganz im Gegenteil. Niemals darf die Geschichte vergessen werden.
Ich habe einmal quergelesen. (Die Formulierungen und die Wortwahl waren sehr ansprechend) dann habe ich mich wieder an meinen Besuch in Bergen-Belsen erinnert. Und wie beklemmend das alles für mich war. Am Gedenkstein von Anne Frank hätte ich beinahe komplett die Fassung verloren und habe das Gelände so schnell wie möglich verlassen müssen.
Es tut mir sehr leid, deinen Text zur Zeit nicht lesen zu können, vielleicht kommt der Tag, an dm ich es wieder kann.
Und das hier ist eine Premiere! Noch nir habe ich ein Review zu einer Geschichte geschrieben, die ich nicht ganz gelesen habe. Na, einmal ist immer das Erste Mal.
Danke dir, dass du wider dem Vergessen arbeitest.
Lieben Gruß
ender
auf der einen Seite freue ich mich sehr, dass sich jemand mit dem Thema beschäftigt, aber ich denke, ich bin momentan nicht stabil genug das zu lesen. Nicht das es mich nicht interessiert, ganz im Gegenteil. Niemals darf die Geschichte vergessen werden.
Ich habe einmal quergelesen. (Die Formulierungen und die Wortwahl waren sehr ansprechend) dann habe ich mich wieder an meinen Besuch in Bergen-Belsen erinnert. Und wie beklemmend das alles für mich war. Am Gedenkstein von Anne Frank hätte ich beinahe komplett die Fassung verloren und habe das Gelände so schnell wie möglich verlassen müssen.
Es tut mir sehr leid, deinen Text zur Zeit nicht lesen zu können, vielleicht kommt der Tag, an dm ich es wieder kann.
Und das hier ist eine Premiere! Noch nir habe ich ein Review zu einer Geschichte geschrieben, die ich nicht ganz gelesen habe. Na, einmal ist immer das Erste Mal.
Danke dir, dass du wider dem Vergessen arbeitest.
Lieben Gruß
ender
Antwort von RamonaXX am 09.02.2018 | 20:51 Uhr
Hallo Ramona XX,
heute habe ich das erste Kalenderblatt dieses besonderen Kalenders gelesen. Mehrmals, muss ich gestehen. Für mich, der ich mehr als 40 Jahre älter bin als Du(Ich benutze die vertrauliche Anrede, weil es hier scheinbar Usus ist), ist die Beschreibung dessen was Du gefühlt und was sich Dir eingeprägt hat sehr ehrlich. Das solltest Du als Kompliment verstehen. Als ich zum ersten Mal mit der Schulklasse 1960! Bergen Belsen besuchen musste! hatte ich ähnliche EIndrücke wie Du heute. Als ich die dann in einem Aufsatz wiedergegeben habe, vielleicht etwas direkter, durfte mein Vater beim Direx antreten. Damals habe ich geglaubt der Fehler läge bei mir, weil alle immer tief betroffen und , und mit Entsetzen usw. Durch meinen Beruf bin ich später viel gereist. Dabei habe ich, ohne das, was meine Großeltern und Urgroßeltern in dem zweiKriegen und dem Rassenwahn der Welt angetan haben relativieren zu wollen, festgestellt: Jede Nation hat irgendwo in ihrer Geschichte solch eine dunkle Zeit. In Asien waren es zum Beispiel die Greueltaten Japans auf dem Festland , oder die der Briten und Franzosen in Nordafrika usw. Irgendwann habe ich für mich festgestellt: Man kann solche Sachen einfach nicht nachvollziehen, wenn man sie oder ähnliches nicht selber erlebt hat. Und das wünsche ich Niemandem. Trotzdem find ich es wichtig jede Generation daran zu erinnern wohin Kriege und Rassenwahn führen, denn in jeder Generation gibt es solche Verblendeten. Durch die Erinnerung kann man verhindern das diese Menschen Macht bekommen.
Fazit: Ich finde Deinen Bericht als ehrlich und gut und werde auch die anderen Kalenderblätter lesen.
Als Abschluss: Vielen Dank für die Arbeit und meine Hochachtung.
Günter.
heute habe ich das erste Kalenderblatt dieses besonderen Kalenders gelesen. Mehrmals, muss ich gestehen. Für mich, der ich mehr als 40 Jahre älter bin als Du(Ich benutze die vertrauliche Anrede, weil es hier scheinbar Usus ist), ist die Beschreibung dessen was Du gefühlt und was sich Dir eingeprägt hat sehr ehrlich. Das solltest Du als Kompliment verstehen. Als ich zum ersten Mal mit der Schulklasse 1960! Bergen Belsen besuchen musste! hatte ich ähnliche EIndrücke wie Du heute. Als ich die dann in einem Aufsatz wiedergegeben habe, vielleicht etwas direkter, durfte mein Vater beim Direx antreten. Damals habe ich geglaubt der Fehler läge bei mir, weil alle immer tief betroffen und , und mit Entsetzen usw. Durch meinen Beruf bin ich später viel gereist. Dabei habe ich, ohne das, was meine Großeltern und Urgroßeltern in dem zweiKriegen und dem Rassenwahn der Welt angetan haben relativieren zu wollen, festgestellt: Jede Nation hat irgendwo in ihrer Geschichte solch eine dunkle Zeit. In Asien waren es zum Beispiel die Greueltaten Japans auf dem Festland , oder die der Briten und Franzosen in Nordafrika usw. Irgendwann habe ich für mich festgestellt: Man kann solche Sachen einfach nicht nachvollziehen, wenn man sie oder ähnliches nicht selber erlebt hat. Und das wünsche ich Niemandem. Trotzdem find ich es wichtig jede Generation daran zu erinnern wohin Kriege und Rassenwahn führen, denn in jeder Generation gibt es solche Verblendeten. Durch die Erinnerung kann man verhindern das diese Menschen Macht bekommen.
Fazit: Ich finde Deinen Bericht als ehrlich und gut und werde auch die anderen Kalenderblätter lesen.
Als Abschluss: Vielen Dank für die Arbeit und meine Hochachtung.
Günter.
Antwort von RamonaXX am 30.01.2018 | 21:23 Uhr
Hey,
ja, ich schaffe es jetzt auch endlich mal. Zumindest etwas. Denn dein erstes richtiges Kapitel wurde ja bereits geschrieben, aber das lese ich dann doch erst später. Ich habe nur leider das Gefühl, dass wenn ich nicht jetzt zumindest schon zu den ersten beiden Texten etwas sage, dann wird das nie etwas. Und dabei "freue" ich mich schon auf dieses Projekt, seit du mir zum ersten Mal von deinem Plan erzählt hast.
Nun ja, auf jeden Fall kommt darum nun Review zu Geleitwort und Prolog.
Zum Geleitword deshalb, weil ich es wirklich schön geschrieben fand. Ich hätte es auch so gelesen (bin ja nicht umsonst einer deiner Stammleser), aber ich fand es wirklich gut, dass du jedem noch einmal erklärt hast, was genau du mit diesem Projekt vorhast, und worum es dir dabei geht, bzw. um was genau es gehen wird, und um was nicht. Darauf wusste man mehr, worauf man sich einlässt, und ob man sich auch wirklich darauf einlasse oder von dem Thema abschrecken lassen möchte. Außerdem mag ich den Gedanken, dass du uns "an die Hand" nimmst, und wirklich jeden Schritt begleitest. Und also nicht einfach in irgendeine Situation hinein wirfst, und uns dann da alleine lässt.
Und natürlich fand ich auch den Prolog sehr gut gelungen. Ich wusste ja von dem "Vergleich", den du vorhattest (und auch wenn das Monate her ist, habe ich es keine Minute lang vergessen), war allerdings sehr gespannt, wie genau du das umsetzen würdest. Denn man kann natürlich nicht einfach nur irgendetwas daraus machen. Und ich finde das wirklich gut gelöst von dir. Erst das Wiedergeben der Szene, und dann die ausführlicheren Gedanken dazu, bzw. eben die Begründung, was das mit deinem Plan diese Jahr zu tun hat. Ein wenig hatten wir uns ja bereits darüber unterhalten, aber ich möchte gerne erneut sagen, dass ich es gut finde, dass du all diese Fragen darüber stellst, warum das ganze nun einmal so ist. Mein Geschichtsunterricht war wie gesagt anders aufgebaut, bei uns wurde tatsächlich nichts totgeschwiegen, und uns wurden auch keine Schuldgefühle aufgezwungen (zumindest nicht von unserem "guten" Geschichtslehrer), aber ich kann mich dennoch sehr gut in all diese Fragen hineinversetzen, denn es sind genau die, die mein Geschichtslehrer auch gestellt hat. Nun gut, ein wenig anders formuliert, aber dennoch ein sehr ähnlicher Inhalt: "Solltet ihr die Verantwortung und Schuld von damals auf euch nehmen?" Und die Antwort war für uns alle "damals" sehr klar: Nein. Man sollte sich unbedingt mit dem Thema beschäftigen und darüber nachdenken, lernen, verstehen, wissen, aber es war damals nicht unsere Schuld. Und einer der wichtigsten Punkte: wenn man immer alles totschweigt und nicht darüber spricht, was hindert uns dann daran, dass es wieder passiert? Wenn niemand wirklich Bescheid weiß? Bzw. wenn niemand wirklich lernt, wie man damit umzugehen hat, oder was damals (schwach gesagt) "schief gelaufen" ist?
Entsprechend finde ich natürlich, wie ich dir bereits sagte, diesen (vermutlich mehr mehr als weniger) aufklärenden Kalender eine wundervolle Idee. Das ist genau das, wie man mit der Situation umgehen sollte. Sehen, lernen, verstehen, weitergeben, sich damit beschäftigen. Und nicht totschweigen, oder wie du es sagst: "wahre Anteilnahme erfordert nicht, dass man den Kopf senkt und stillschweigend auf die zwei Punkte vor seinen Füßen starrt" genau so ist es. Darum an dieser Stelle ein großes Lob, dass du dich an dieses Thema herangewagt hast, und dass du deine "Erfahrungen" dieses Weges mit uns teilen möchtest.
Ich bin bereits gespannt, was das erste Kapitel mit sich bringen wird. Geschrieben und hochgeladen ist es ja von dir schon, aber das mit dem Lesen wird bei mir wohl noch einmal eine ganze Weile dauern. Aber ein bisschen habe ich ja auch noch, bevor dann der Februar-Text kommt.
Und ich denke das war es an dieser Stelle von mir. Es ist ja leider nicht viel (bzw. fehlt zu dem eigentlichen Januar-Text eben noch was), aber ich habe dich auf jeden Fall nicht vergessen, und wenn ich wieder mehr Zeit zum Lesen finde, dann lesen wir uns hier auf jeden Fall wieder.
Und nun gute Nacht und noch ein schönes Wochenende,
deine kleine Schreibschwester
ja, ich schaffe es jetzt auch endlich mal. Zumindest etwas. Denn dein erstes richtiges Kapitel wurde ja bereits geschrieben, aber das lese ich dann doch erst später. Ich habe nur leider das Gefühl, dass wenn ich nicht jetzt zumindest schon zu den ersten beiden Texten etwas sage, dann wird das nie etwas. Und dabei "freue" ich mich schon auf dieses Projekt, seit du mir zum ersten Mal von deinem Plan erzählt hast.
Nun ja, auf jeden Fall kommt darum nun Review zu Geleitwort und Prolog.
Zum Geleitword deshalb, weil ich es wirklich schön geschrieben fand. Ich hätte es auch so gelesen (bin ja nicht umsonst einer deiner Stammleser), aber ich fand es wirklich gut, dass du jedem noch einmal erklärt hast, was genau du mit diesem Projekt vorhast, und worum es dir dabei geht, bzw. um was genau es gehen wird, und um was nicht. Darauf wusste man mehr, worauf man sich einlässt, und ob man sich auch wirklich darauf einlasse oder von dem Thema abschrecken lassen möchte. Außerdem mag ich den Gedanken, dass du uns "an die Hand" nimmst, und wirklich jeden Schritt begleitest. Und also nicht einfach in irgendeine Situation hinein wirfst, und uns dann da alleine lässt.
Und natürlich fand ich auch den Prolog sehr gut gelungen. Ich wusste ja von dem "Vergleich", den du vorhattest (und auch wenn das Monate her ist, habe ich es keine Minute lang vergessen), war allerdings sehr gespannt, wie genau du das umsetzen würdest. Denn man kann natürlich nicht einfach nur irgendetwas daraus machen. Und ich finde das wirklich gut gelöst von dir. Erst das Wiedergeben der Szene, und dann die ausführlicheren Gedanken dazu, bzw. eben die Begründung, was das mit deinem Plan diese Jahr zu tun hat. Ein wenig hatten wir uns ja bereits darüber unterhalten, aber ich möchte gerne erneut sagen, dass ich es gut finde, dass du all diese Fragen darüber stellst, warum das ganze nun einmal so ist. Mein Geschichtsunterricht war wie gesagt anders aufgebaut, bei uns wurde tatsächlich nichts totgeschwiegen, und uns wurden auch keine Schuldgefühle aufgezwungen (zumindest nicht von unserem "guten" Geschichtslehrer), aber ich kann mich dennoch sehr gut in all diese Fragen hineinversetzen, denn es sind genau die, die mein Geschichtslehrer auch gestellt hat. Nun gut, ein wenig anders formuliert, aber dennoch ein sehr ähnlicher Inhalt: "Solltet ihr die Verantwortung und Schuld von damals auf euch nehmen?" Und die Antwort war für uns alle "damals" sehr klar: Nein. Man sollte sich unbedingt mit dem Thema beschäftigen und darüber nachdenken, lernen, verstehen, wissen, aber es war damals nicht unsere Schuld. Und einer der wichtigsten Punkte: wenn man immer alles totschweigt und nicht darüber spricht, was hindert uns dann daran, dass es wieder passiert? Wenn niemand wirklich Bescheid weiß? Bzw. wenn niemand wirklich lernt, wie man damit umzugehen hat, oder was damals (schwach gesagt) "schief gelaufen" ist?
Entsprechend finde ich natürlich, wie ich dir bereits sagte, diesen (vermutlich mehr mehr als weniger) aufklärenden Kalender eine wundervolle Idee. Das ist genau das, wie man mit der Situation umgehen sollte. Sehen, lernen, verstehen, weitergeben, sich damit beschäftigen. Und nicht totschweigen, oder wie du es sagst: "wahre Anteilnahme erfordert nicht, dass man den Kopf senkt und stillschweigend auf die zwei Punkte vor seinen Füßen starrt" genau so ist es. Darum an dieser Stelle ein großes Lob, dass du dich an dieses Thema herangewagt hast, und dass du deine "Erfahrungen" dieses Weges mit uns teilen möchtest.
Ich bin bereits gespannt, was das erste Kapitel mit sich bringen wird. Geschrieben und hochgeladen ist es ja von dir schon, aber das mit dem Lesen wird bei mir wohl noch einmal eine ganze Weile dauern. Aber ein bisschen habe ich ja auch noch, bevor dann der Februar-Text kommt.
Und ich denke das war es an dieser Stelle von mir. Es ist ja leider nicht viel (bzw. fehlt zu dem eigentlichen Januar-Text eben noch was), aber ich habe dich auf jeden Fall nicht vergessen, und wenn ich wieder mehr Zeit zum Lesen finde, dann lesen wir uns hier auf jeden Fall wieder.
Und nun gute Nacht und noch ein schönes Wochenende,
deine kleine Schreibschwester
Antwort von RamonaXX am 26.01.2018 | 18:09 Uhr
liebe Ramona,
ich weiß gar nicht so recht, was ich dir als review schreiben soll. Mit der Thematik selbst, möchte ich mich jetzt nicht auseinandersetzen, denn darum geht es hier wohl auch nicht. Ich meine, was jeder von uns für eine Meinung zu dem Ganzen hat und wie er damit umgeht, dass das Geschehene Teil unserer Geschichte ist.
Ich möchte dir nur sagen, dass ich beim lesen überrascht war. Es las sich gut und fühlte sich für mich so an, als würdest du einer Blinden erzählen, was du gesehen hast. Die Blinde, das bin ich, denn ich war noch nie in einem ehemaligen KZ. Ich habe es aber nun durch deine Augen gesehen und bin dir dankbar - dankbar dass du mich an die Hand genommen und mit mir diesen Spaziergang gemacht hast, ohne Groll, ohne Scham, mit offenen Augen und ungefilterten Eindrücken. Diese Art zu schreiben ist eine ganz andere, als du sonst hast. Du schreibst was du selbst erlebt hast und es hat mir sehr gut gefallen. Deshalb werde ich dich auch weiterhin begleiten und mir von dir unsere Geschichte ein bisschen persönlicher nahe bringen lassen.
ganz liebe Grüße
Maggie
ich weiß gar nicht so recht, was ich dir als review schreiben soll. Mit der Thematik selbst, möchte ich mich jetzt nicht auseinandersetzen, denn darum geht es hier wohl auch nicht. Ich meine, was jeder von uns für eine Meinung zu dem Ganzen hat und wie er damit umgeht, dass das Geschehene Teil unserer Geschichte ist.
Ich möchte dir nur sagen, dass ich beim lesen überrascht war. Es las sich gut und fühlte sich für mich so an, als würdest du einer Blinden erzählen, was du gesehen hast. Die Blinde, das bin ich, denn ich war noch nie in einem ehemaligen KZ. Ich habe es aber nun durch deine Augen gesehen und bin dir dankbar - dankbar dass du mich an die Hand genommen und mit mir diesen Spaziergang gemacht hast, ohne Groll, ohne Scham, mit offenen Augen und ungefilterten Eindrücken. Diese Art zu schreiben ist eine ganz andere, als du sonst hast. Du schreibst was du selbst erlebt hast und es hat mir sehr gut gefallen. Deshalb werde ich dich auch weiterhin begleiten und mir von dir unsere Geschichte ein bisschen persönlicher nahe bringen lassen.
ganz liebe Grüße
Maggie
Antwort von RamonaXX am 22.01.2018 | 19:55 Uhr
Liebe Ramona!
Du hast das sehr persönlich und anschaulich und pietätvoll beschrieben.
Ich war ja letzten Sommer in Dachau, der Reisebericht fehlt noch bei mir.
Du hast es wirklich sehr gut beschrieben, detailreich, mit Fingerspitzengefühl.
Ist ja wirklich ein schwieriges Thema.
Es sollte uns immer eine Mahnung bleiben.
Auf jeden Fall begleite ich dich gerne weiter durch das Jahr.
Liebe Grüße.
R ◆
Du hast das sehr persönlich und anschaulich und pietätvoll beschrieben.
Ich war ja letzten Sommer in Dachau, der Reisebericht fehlt noch bei mir.
Du hast es wirklich sehr gut beschrieben, detailreich, mit Fingerspitzengefühl.
Ist ja wirklich ein schwieriges Thema.
Es sollte uns immer eine Mahnung bleiben.
Auf jeden Fall begleite ich dich gerne weiter durch das Jahr.
Liebe Grüße.
R ◆
Antwort von RamonaXX am 19.01.2018 | 21:21 Uhr
Hallo liebe Ramona!
Jetzt geht es also richtig los. Zuerstmal muss ich sagen, war ich noch nie in Bergen Belsen, somit ist das auch für mich Neuland. Hab bisher als waschechte Thüringerin nur Buchenwald (wovon ja auch nicht wirklich wahnsinnig viel übrig ist) und natürlich Dachau - bereits 2x- (weil es gerade eine gute halbe Stunde von hier entfernt ist) gesehen, wobei ich Dachau als wirklich sehr beeindruckend (im Sinne von, es hat auf mich eingewirkt, wenn man das so sagen kann, ohne dass es in dem Zusammenhang komisch rüberkommt).
Ich finde es wirklich gut, wie du allen voran deine eigenen Eindrücke von der Aura, die Bergen-Belsen ausstrahlt, beschrieben hast. Wie du dich gefühlt hast. Mir ging es in Dachau ähnlich. Wenn man Gedenkstätten und die dazugehörigen Ausstellungen und Filme sieht kommt es einem manchmal so unwirklich vor, als sei es tatsächlich "nur" ein Film, nur Bilder und nicht der Albtraum, der sich wirklich und wahrhaftig im Leben dieser vielen tausenden Menschen abgespielt hat. Vielleicht will man es sich auch am liebsten nicht vorstellen, dass solche Gräueltaten wirklich von Menschen begannen worden sein können. Aber es ist nun mal wahr und man kommt gar nicht umhin, dass das Gefühl von Schuld sich einstellt und das obwohl man selbst nicht direkt damit zu tun hatte, man es nicht getan hat und obwohl man all die fruchtbaren Dinge selbst zutiefst verurteilt. Ich gebe zu, ich habe mich schuldig gefühlt ... trotzdem! Vielleicht auch, weil uns diese Schuld vererbt wurde über viele Jahrzehnte hinweg. Und wir werden sie wohl auch noch laaaange mit uns herumtragen.
Ich muss zugeben, Dachau ist vermutlich (wenn ich hier nix überlesen habe) mit mehr Gebäuden erhalten. Gaskammer, Krematorium, Einzelarrestzellen, Baracken mit Schlafsälen, Waschräumen etc. aber du sagtest ja, das kommt auch noch, will hier nichts vorgreifen. Wenn man sowas sieht, dann spürt man natürlich noch deutlicher, ES IST WIRKLICH wahr.
Wie gesagt, ich fand besonders deine Gefühle sehr beeindruckend geschrieben. Ein schweres Thema, das du bisher sehr feinfühlig und vor allem auch mit all deinen Emotionen beleuchtet hast. Mach weiter so.
Ganz liebe Grüße Susann
Jetzt geht es also richtig los. Zuerstmal muss ich sagen, war ich noch nie in Bergen Belsen, somit ist das auch für mich Neuland. Hab bisher als waschechte Thüringerin nur Buchenwald (wovon ja auch nicht wirklich wahnsinnig viel übrig ist) und natürlich Dachau - bereits 2x- (weil es gerade eine gute halbe Stunde von hier entfernt ist) gesehen, wobei ich Dachau als wirklich sehr beeindruckend (im Sinne von, es hat auf mich eingewirkt, wenn man das so sagen kann, ohne dass es in dem Zusammenhang komisch rüberkommt).
Ich finde es wirklich gut, wie du allen voran deine eigenen Eindrücke von der Aura, die Bergen-Belsen ausstrahlt, beschrieben hast. Wie du dich gefühlt hast. Mir ging es in Dachau ähnlich. Wenn man Gedenkstätten und die dazugehörigen Ausstellungen und Filme sieht kommt es einem manchmal so unwirklich vor, als sei es tatsächlich "nur" ein Film, nur Bilder und nicht der Albtraum, der sich wirklich und wahrhaftig im Leben dieser vielen tausenden Menschen abgespielt hat. Vielleicht will man es sich auch am liebsten nicht vorstellen, dass solche Gräueltaten wirklich von Menschen begannen worden sein können. Aber es ist nun mal wahr und man kommt gar nicht umhin, dass das Gefühl von Schuld sich einstellt und das obwohl man selbst nicht direkt damit zu tun hatte, man es nicht getan hat und obwohl man all die fruchtbaren Dinge selbst zutiefst verurteilt. Ich gebe zu, ich habe mich schuldig gefühlt ... trotzdem! Vielleicht auch, weil uns diese Schuld vererbt wurde über viele Jahrzehnte hinweg. Und wir werden sie wohl auch noch laaaange mit uns herumtragen.
Ich muss zugeben, Dachau ist vermutlich (wenn ich hier nix überlesen habe) mit mehr Gebäuden erhalten. Gaskammer, Krematorium, Einzelarrestzellen, Baracken mit Schlafsälen, Waschräumen etc. aber du sagtest ja, das kommt auch noch, will hier nichts vorgreifen. Wenn man sowas sieht, dann spürt man natürlich noch deutlicher, ES IST WIRKLICH wahr.
Wie gesagt, ich fand besonders deine Gefühle sehr beeindruckend geschrieben. Ein schweres Thema, das du bisher sehr feinfühlig und vor allem auch mit all deinen Emotionen beleuchtet hast. Mach weiter so.
Ganz liebe Grüße Susann
Antwort von RamonaXX am 23.01.2018 | 19:35 Uhr
liebe Ramona,
das scheint eine sehr interessante neue Reihe zu werden, die du uns da ankündigst. Ich bin sehr gespannt darauf. Es ist ein Thema, was wirklich Mut erfordert und Entschlossenheit. Das schätze ich an Menschen sehr. Ja, du hast dich schon viel mit dem Thema Krieg, Soldaten, Kameradschaft, Tod und allem, was sich noch damit verbinden lässt beschäftigt. Deshalb glaube ich, dass du auch dieses neue Thema hervorragend beleuchten wirst, dass du uns teilhaben lässt an deiner Wahrnehmung und uns einmal wieder die Augen öffnest für das, was war, um es nie zu vergessen. Ja, auch ich fühle mich nicht schuldig, auch wenn ich schon eine Generation älter bin als du. Doch es war damals schon genauso bei uns in der Schule. Man war irgendwie beschämt, ein Sohn oder eine Tochter derer zu sein, die den Krieg miterlebt haben, einfach nur, weil wir Deutsche sind. Auch ich habe das nie akzeptiert und versucht, die Dinge, die waren als das zu sehen, was sie sind - unsere Geschichte. Es gab auch sehr viel Gutes zu dieser Zeit, mutige, entschlossene Menschen, die sich für Menschlichkeit eingesetzt und dabei ihr eigenes Leben riskiert haben. Das waren auch Deutsche, also warum sollte man sich schämen, ein Deutscher zu sein? Nichts davon wissen zu wollen, oder es zu verneinen was war, dafür sollte man sich schämen.
Ich weiß, du wirst es gut machen, deshalb habe ich gleich meine Favoritenliste aktualisiert und dir ein Sternchen geschenkt.
ganz liebe Grüße
deine Maggie
das scheint eine sehr interessante neue Reihe zu werden, die du uns da ankündigst. Ich bin sehr gespannt darauf. Es ist ein Thema, was wirklich Mut erfordert und Entschlossenheit. Das schätze ich an Menschen sehr. Ja, du hast dich schon viel mit dem Thema Krieg, Soldaten, Kameradschaft, Tod und allem, was sich noch damit verbinden lässt beschäftigt. Deshalb glaube ich, dass du auch dieses neue Thema hervorragend beleuchten wirst, dass du uns teilhaben lässt an deiner Wahrnehmung und uns einmal wieder die Augen öffnest für das, was war, um es nie zu vergessen. Ja, auch ich fühle mich nicht schuldig, auch wenn ich schon eine Generation älter bin als du. Doch es war damals schon genauso bei uns in der Schule. Man war irgendwie beschämt, ein Sohn oder eine Tochter derer zu sein, die den Krieg miterlebt haben, einfach nur, weil wir Deutsche sind. Auch ich habe das nie akzeptiert und versucht, die Dinge, die waren als das zu sehen, was sie sind - unsere Geschichte. Es gab auch sehr viel Gutes zu dieser Zeit, mutige, entschlossene Menschen, die sich für Menschlichkeit eingesetzt und dabei ihr eigenes Leben riskiert haben. Das waren auch Deutsche, also warum sollte man sich schämen, ein Deutscher zu sein? Nichts davon wissen zu wollen, oder es zu verneinen was war, dafür sollte man sich schämen.
Ich weiß, du wirst es gut machen, deshalb habe ich gleich meine Favoritenliste aktualisiert und dir ein Sternchen geschenkt.
ganz liebe Grüße
deine Maggie
Antwort von RamonaXX am 12.01.2018 | 14:29 Uhr
Guten Morgen liebe Ramona!
Neues Jahr, neue Geschichte, diesmal von Anfang an, werd aber sicher auch deinen 2017er Kalender noch lesen. Das Thema ist wie immer schwere Kost und diesmal auch mit "unserem" eigenen Schuldgefühl behaftet. Das ist so eine Frage, die ich mir auch heut noch stelle. Ich finde auch oft, dass falsch an das Thema rangegangen wird. Schämen bringt in dem Fall rein gar nichts, auch die seit Jahrzehnten aufdiktierte Schuld, die sich seit dem über Generationen weitervererbt. Aber das Bewusstsein schulen, dafür, wie es dazu kam und wie es nie wieder kommen kann, das fände ich wichtig.
Ich bin sehr gespannt und neugierig, wie du dieses schwere Thema anpackst. Hab vollstes Vertrauen in dich.
Bis zum nächsten Kap, ganz liebe Grüße Susann
War letztes Jahr mit Eni auch erst wieder in Dachau
Neues Jahr, neue Geschichte, diesmal von Anfang an, werd aber sicher auch deinen 2017er Kalender noch lesen. Das Thema ist wie immer schwere Kost und diesmal auch mit "unserem" eigenen Schuldgefühl behaftet. Das ist so eine Frage, die ich mir auch heut noch stelle. Ich finde auch oft, dass falsch an das Thema rangegangen wird. Schämen bringt in dem Fall rein gar nichts, auch die seit Jahrzehnten aufdiktierte Schuld, die sich seit dem über Generationen weitervererbt. Aber das Bewusstsein schulen, dafür, wie es dazu kam und wie es nie wieder kommen kann, das fände ich wichtig.
Ich bin sehr gespannt und neugierig, wie du dieses schwere Thema anpackst. Hab vollstes Vertrauen in dich.
Bis zum nächsten Kap, ganz liebe Grüße Susann
War letztes Jahr mit Eni auch erst wieder in Dachau
Antwort von RamonaXX am 04.01.2018 | 10:02 Uhr
Liebe Ramona!
Ja, da bist du deutlich jünger als meine Kinder.
Ich verstehe, was du meinst, und ich bin schon sehr gespannt,
was du mit deiner gewohnten Feinfühligkeit aus diesem Kalender machen wirst.
Prosit Neujahr!
R ♪ ♫ ♪♪
Ja, da bist du deutlich jünger als meine Kinder.
Ich verstehe, was du meinst, und ich bin schon sehr gespannt,
was du mit deiner gewohnten Feinfühligkeit aus diesem Kalender machen wirst.
Prosit Neujahr!
R ♪ ♫ ♪♪
Antwort von RamonaXX am 01.01.2018 | 21:57 Uhr
Liebe Ramona!
Wir waren im letzten Sommerurlaub in Ausschwitz und ich war sehr berührt.
Der dazugehörige Reisebericht fehlt immer noch.
Ich freu mich sehr, dass du auch heuriges Jahr wieder einen Kalender postest.
Hab schon weiter gelesen, Review folgt noch, Sternchen hab ich schon geschickt.
Was bedeutet 14f13?
Icb wünsche dir auch hier für 2018 Glück, Liebe, Gesundheit, schöne Augenblicke,
und dir und uns allen ein Jahr, das wir gut bewältigen können
mit Menschen, die unser Herz berühren.
Ich wünsche dir und uns allen Frieden, persönlichen und den in der Welt.
Und natürlich weiterhin viel Spaß beim Schreiben.
R ♡
Wir waren im letzten Sommerurlaub in Ausschwitz und ich war sehr berührt.
Der dazugehörige Reisebericht fehlt immer noch.
Ich freu mich sehr, dass du auch heuriges Jahr wieder einen Kalender postest.
Hab schon weiter gelesen, Review folgt noch, Sternchen hab ich schon geschickt.
Was bedeutet 14f13?
Icb wünsche dir auch hier für 2018 Glück, Liebe, Gesundheit, schöne Augenblicke,
und dir und uns allen ein Jahr, das wir gut bewältigen können
mit Menschen, die unser Herz berühren.
Ich wünsche dir und uns allen Frieden, persönlichen und den in der Welt.
Und natürlich weiterhin viel Spaß beim Schreiben.
R ♡
Antwort von RamonaXX am 01.01.2018 | 16:36 Uhr