Reviews: Freie Arbeiten
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/ Nachdenkliches
/ Nie wieder 14f13 [Kalender 2018]
Inhalt ist versteckt.
Autor: RamonaXX
Reviews 1 bis 25 (von 59 insgesamt):
Ja, genau, du siehst ganz richtig. Ich weiß, überraschend, aber hier bin ich wieder! (Und auch nur ein ganz knappes Jahr zu spät … aber ich habe ja gesagt, ich lasse nichts liegen. Nur für diese Geschichte brauche ich einfach unendlich viel Zeit, die ich dann auch gerne im Überfluss nehme, und darum ist es bisher nichts geworden. Dieser Kalender braucht einfach etwas mehr, als fünf Minuten nebenbei.)
Besonders, wenn die Texte auch schon wieder so hart anfangen. Mir wird schon bei der Einleitung hier richtig schlecht. Wenn ich solche Fakten nur lese. Ich bin froh, es getan zu haben, ich habe soeben wieder etwas gelernt, weil ich davon vorher nie gehört hatte, aber dennoch wird mir bei solchen Sachen einfach nur übel. Das ist schrecklich.
Im Gegensatz zum Fakt finde ich den Einstieg aber dann wieder erstaunlich ruhig. Was mich hier aber auch wieder etwas runtergebracht hat/gerade wieder etwas runterbringt, also würde ich sagen, ist es ein gelungener Übergang.
Außerdem habe ich gerade mal ein Bild von Winters angesehen, und: genau so habe ich ihn mir nach deiner Beschreibung vorgestellt. Bei mir kam aufgrund dieser Winters-BoB-Sache jetzt allerdings die Frage auf, ob besagte Serie auf wahren Begebenheiten basiert? Also, noch wahrer als Ohnehin schon, meine ich, wenn eine der größeren Hauptfiguren ja offenbar wirklich existiert hat (so, wie ich das jetzt verstanden habe). Ich denke ja schon ewig darüber nach, die Serie mal zu sehen, seit wir vor … sehr langem mal darüber gesprochen haben, aber bisher bin ich dann doch nie drangekommen. Wer weiß, vielleicht ändert sich das ja noch.
Aber kehren wir wieder etwas mehr zurück zum Kapitel. Ich fand es sehr interessant, hier mal ein wenig was über die Anfänge des Projektes zu lesen. Gut, wir haben uns ja auch damals bei unserem Ersten Treffen ein wenig darüber unterhalten, aber hier gab es noch mal sehr viel mehr Informationen dazu, und ich fand es jetzt auch nach all der Zeit noch interessant. Ist vielleicht ja auch ein ganz guter Neu-Einstieg zu der Bericht-Sammlung. Und es hat mich auch ein wenig lächeln lassen, wie du davon geschrieben hast. Weil man doch gemerkt hat, oder so kam es mir vor, wie inspiriert und motiviert du warst, und irgendwie motiviert es auch mich gerade, davon zu lesen, wie du hierfür deine Motivation/Inspiration gefunden hast. (Und kann ich gerade auch brauchen, denn ich glaube, mein Aktuelles Schreibprojekt stockt so ein wenig, aber darum soll es hier ja nicht gehen.)
„Es ist genau die magische Stimmung, die ich mir für diesen Morgen erhofft habe.“ ← Es fühlt sich auch beim Lesen richtig magisch an. Du beweist mir wieder einmal dein unglaubliches Talent zur bildhaften Sprache (das ich manchmal auch gerne hätte), sodass ich dieses Bild auch vor Augen habe. Vielleicht nicht nur magisch, sondern auch etwas bedrückend, weil Nebel diese Wirkung ja manchmal hat, aber aus meiner Sicht hast du dann doch eher das magische eingefangen.
Und dann auch noch der letzte Satz dieses ersten Themen-Abschnitts … es ist ja ein total ernstes Thema, und durchaus auch bedrückend, aber in diesem Satz („Ich weiß einfach, dass es ein fantastischer Tag werden wird.“) steckte meiner Meinung nach einfach nur unglaublich viel Kraft, und er hat mich sogar ziemlich breit Lächeln lassen. Irgendwie hat er mich gefreut. Da steckt ja doch auch etwas wie Vorfreude drin, und eventuell könntest du mich damit auch angesteckt haben, denke ich.
Eigentlich möchte ich solche Formulierungen ja gerade bei diesem Projekt nicht wirklich im Überfluss lesen, aber dieses Kapitel liest sich einfach nur fantastisch. Bisher, aber ich glaube nicht wirklich, dass sich das ändern wird. Denn es liest sich gerade einfach fantastisch. Der Absatz mit dem „geheimnisvollen Nullpunkt“ besonders, aber auch wie der Tau unter den Schritten knuspert, und einfach so ganz generell … ich habe richtig Spaß am Lesen.
Und sehr schmunzeln musste ich bei dem „Wie bin ich bloß auf diese blödsinnige Idee gekommen?“. Freut mich irgendwie, dass du es trotz blödsinniger Idee doch durchgezogen hast, und wir so ein weiteres Kapitel genießen dürfen.
Als du davon sprichst, wieso du jammerst, und dass du ja warme Klamotten hast, musste ich sofort an meine Schulzeit zurückdenken. Unsere Lehrer haben das beim Ausflug in KZs auch immer gesagt. Und während ich einerseits absolut mitgehen kann, besonders wo du die Aussage ja für dich selbst triffst, und ich dem sogar zustimmen würde, muss ich auch gleichzeitig sagen, dass es ja aber auch niemandem hilft, wenn danach alle krank sind. (Nicht die besten Erinnerungen, die ich an die Schulzeit habe, auch wenn ich damit jetzt im Nachhinein leben kann, aber ich kann trotzdem über die Erwachsenen immer nur wieder den Kopf schütteln, wenn ich daran denke.) Äh, ja. Gehört ja aber auch nicht so ganz zum Thema, kam mir nur sofort wieder in den Sinn.
Die Beschreibung der Stille kurz darauf ist toll. Gefällt mir. Und dass du sie aufs Papier gebannt, und ich so auch einen Teil davon hatte, mag ich auch sehr. Manchmal bräuchte ich glaube ich mehr von so einer Art Ruhe …
Und dann wird es doch wieder sehr viel heftiger. Ich habe richtig gemerkt, wie ich schlucken musste, als ich das mit den 1016 Häftlingen gelesen habe. Gott. Wie können manche Leute nur? Das ist einfach nur grausam! Und dadurch, wie ruhig das restliche Kapitel ist, kommt mir dieser Fakt gerade nur umso deutlicher vor. Oder zumindest habe ich das Gefühl, dass es mir dadurch noch bewusster wird, denn natürlich ist der Fakt auch schon so sehr deutlich. Wow. Ich kann echt nur den Kopf darüber schütteln. Wie unmenschlich kann man sein?
Als du dann vom LIFE Magzine gesprochen hast, war ein „Was hat das hier zu suchen“ auch genau mein erster Gedanke. Scheint, als würden wir da ähnlich ticken. Mein zweiter Gedanke war, dass mir das doch aus deinem anderen Kalender bekannt vorkommt. Ich bin mir ganz sicher, dass da auch mal irgendwas mit dem LIFE Magzine war. Oder bei einem deiner Gedichte. Entsprechend war auch ich nicht lange verwirrt. Das LIFE Magazine passt vielleicht doch ganz gut da rein.
Und erneut scheinen wir ähnlich zu denken, bei dem englischen Spruch. Denn ohne hier sofort weitergelesen zu haben, wanderten meine Gedanken auch bereits in Richtung schreien/weinen als mögliche Übersetzungsvarianten, und ich fand es sehr passend. Nur an Appell hätte ich nie gedacht, aber dafür hast du mich ja dann darauf hingewiesen. Und ich muss sagen: der Spruch ist wirklich gut, und sehr bewegend. Besonders aufgrund dieser Mehrdeutigkeit im Deutschen.
Und bei dem deutschen „Spruch“ wurde mir dann beim Lesen gerade richtig eisig alt. Und das hat definitiv nichts mit den niedrigen Außentemperaturen zu tun. Einfach nur wow! Die Gänsehaut werde ich wohl so schnell nicht mehr los. Auch, wenn mir der englische Satz ebenfalls gefällt, aber dieser hier ist trotzdem wirklich eindrucksvoll.
Und gleich darauf so wunderschön weiter. („Das Gras im tiefen Winterschlaf“ und „Der Nebel und die Stille halten die Zeit an.“ haben mich hierbei ganz besonders angesprochen. Definitiv meine Lieblingssätze.) Es ist ja doch sehr abwechslungsreich diesmal. Aber auf eine gute Art und Weise. Mir gefällt es. So kann man sich zwischendurch immer wieder n den ruhigeren Sätzen ausruhen, bevor es zu weiteren Fakten und eventuell nicht ganz so ruhigen kleinen Abschnitten kommt.
Und bei deiner Erzählung über die Erinnerung an Band of Brothers … ich habe die Serie wie gesagt bisher nie gesehen, aber gerade, nach diesen Bildern die ich dank dir im Kopf habe, will ich mehr als je zuvor. Du machst mich gerade unglaublich neugierig. Und dabei steht die Serie eigentlich schon längst auf der Liste.
„Mittlerweile weiß ich: Den Holocaust zu leugnen, bringt nichts.“ ← In diesem Satz steckt wieder einmal viel Kraft, finde ich. Und so viel Energie. Und wahr ist es auch noch. Sehr gut gesagt/geschrieben, wenn man mich fragt, und die Stelle hat mich auch sehr berührt.
Den Vergleich des Friedhofs mit einem Militärfriedhof fand ich insofern schön gewählt, dass auch ich dabei sofort ein Bild im Kopf hatte. Ich konnte mit auf der Stelle etwas darunter vorstellen, und auch wenn es nicht wirklich schön ist, so fand ich es doch auch passend, auf eine gewisse Art und Weise. Ich bin auch nicht sicher, und gerade nicht in der Lage, es zu erklären, fürchte ich, aber mir gefiel der Vergleich so besser, als wenn es ein anderer gewesen wäre.
Auch, dass du erwähnt hast, dass auf so vielen der Kreuze „Unbekannt“ steht, fand ich sehr eindrucksvoll. Und schrecklich ist es auch. So viele Menschen, und fast alles sind „einfach“ weg. (Also, noch mehr weg, als ohnehin schon.)
Umso schöner fand ich nach diesem Gedanken dann deinen Kommentar zu Thema ein Friedhof ist ein Ort, an dem Frieden eine Rolle spielt. Darüber habe ich in meinem ganzen Leben noch nie so nachgedacht. Aber du hast schon recht. Friedhöfe sind eigentlich schon recht friedlich. Bisher zumindest alle, auf denen ich jemals war. Dieser Gedankengang gefällt mir.
Und der Absatz gleich darauf hat mich sehr lächeln lassen. Alles daran ist einfach … wow. Sowohl von den Worten, als auch vom Inhalt her. Eine derartige Verantwortung würde ich wohl auch nicht wollen, da hängt einfach zu viel mit dran, aber der Gedanke, Frieden „einfach“ verteilen zu können, so wie das Sandmännchen Sand … doch das ist schön. Ich wünschte, das wäre wirklich möglich.
Und dann das „Was hier ruht, ruht tatsächlich.“ hinterher. Gut, nicht unmittelbar hinterher, erst etwas später, aber … ich weiß auch nicht. In diesem Moment kam es mir aber wirklich einfach nur friedlich vor. Und ruhig. Und bei dem Satz war ich sogar ein wenig glücklich. Der hat sich ziemlich gut angefühlt, beim Lesen.
Was für Fragen du hier gestellt hast … wow. Keine leichte Kost. Und auch sicher nicht so leicht zu beantworten, auch wenn mir jetzt ganz spontan ein „hängt vermutlich extrem von der Perspektive ab“ einfällt. Aber da muss man vermutlich doch noch etwas mehr nachhaken, als das, wenn man wirklich eine zufriedenstellende Antwort haben will.
Und mich regt gerade sehr zum Nachdenken an, wie du schreibst, dass nicht nur Juden und andere verfolgte Gruppen, sondern auch Soldaten Opfer des Holocaust waren. Das ist wieder so ein Gedanke, auf den ich von selbst wohl nie gekommen wäre, und insofern bin ich gerade doch ziemlich froh, dich zu haben, denn auch wenn ich selbst nicht darauf gekommen wäre, so denke ich doch, dass es das wert ist, mal ein wenig dazu zu überlegen. Also schön, dass du mich dahinbringen konntest.
„Was ich in diese Waagschale legen kann, sind mein Mut, meine Offenheit, sowie mein Talent und meine Begeisterung für das geschriebene Wort, und daraus resultierend dieses einmalige Projekt…“ ← Wie recht du doch hast! Und wieder eine Stelle, bei der ich lächeln musste. Gefiel mir.
Genauso auch recht am Ende Rückblickend deine Karte für dein Unterbewusstsein. Wobei ich sagen muss, wir Leser haben bei diesen Texten ja auch so etwas in der Art: Du hast deine Karte, mit der du dich zurechtfindest, und mit der du auch durch deine einzelnen Berichte findest, und wir Leser haben dich, die du uns durch all deine Texte/Berichte/Erinnerungen führst, sodass wir auch nicht verlogen gehen :)
Am Ende dieses Kapitels habe ich so das Gefühl, diesmal sehr viel mehr über das wie als das was erfahren zu haben, aber auch das fand ich mal unglaublich interessant, zu hören. Mir hat es außerdem sehr gut gefallen, wie du auch zwischendurch immer wieder auf den Nebel, sowie auch mehrfach zu BoB und Winters zurückgekehrt bist. Und das magische, von dem du am Anfang sprichst? Das hat der Text meiner Meinung nach auch bis zum Ende nicht verloren. Es hatte was. Wirklich. Außerdem kam es mir aufgrund all dieser Kleinigkeiten etwas anders vor, als die letzten Kapitel, aber ich bin ganz ehrlich: das könnte auch an mir und der vergangenen Zeit liegen, und vielleicht erinnere ich mich auch einfach nicht mehr so gut. Andererseits habe ich auch aus den anderen Kapiteln immer Bilder mitgenommen, also ist es wohl nicht so verwunderlich, dass es hier diesmal eben der Nebel sein wird. (Und ein paar Soldaten, gebe ich zu, die waren eben auch sehr präsent.)
Und nun denke ich, soll es das auch erst einmal wieder von mir gewesen sein. Mal sehen, wann ich das nächste Mal die Zeit finde.
Ich wünsche dir noch einen wundervollen Abend und liebste Grüße,
Riri
PS: Auch du kommst nicht um eine einzelne kleine Fehler-Fee herum, denn im dritten Absatz des zweiten Abschnitts fehlt in dem Satz „Der dichte Nebel hüllt mein ohnehin weißes Auto ein als ich […]“ ein Komma zwischen dem „ein“ und dem „als“.
Besonders, wenn die Texte auch schon wieder so hart anfangen. Mir wird schon bei der Einleitung hier richtig schlecht. Wenn ich solche Fakten nur lese. Ich bin froh, es getan zu haben, ich habe soeben wieder etwas gelernt, weil ich davon vorher nie gehört hatte, aber dennoch wird mir bei solchen Sachen einfach nur übel. Das ist schrecklich.
Im Gegensatz zum Fakt finde ich den Einstieg aber dann wieder erstaunlich ruhig. Was mich hier aber auch wieder etwas runtergebracht hat/gerade wieder etwas runterbringt, also würde ich sagen, ist es ein gelungener Übergang.
Außerdem habe ich gerade mal ein Bild von Winters angesehen, und: genau so habe ich ihn mir nach deiner Beschreibung vorgestellt. Bei mir kam aufgrund dieser Winters-BoB-Sache jetzt allerdings die Frage auf, ob besagte Serie auf wahren Begebenheiten basiert? Also, noch wahrer als Ohnehin schon, meine ich, wenn eine der größeren Hauptfiguren ja offenbar wirklich existiert hat (so, wie ich das jetzt verstanden habe). Ich denke ja schon ewig darüber nach, die Serie mal zu sehen, seit wir vor … sehr langem mal darüber gesprochen haben, aber bisher bin ich dann doch nie drangekommen. Wer weiß, vielleicht ändert sich das ja noch.
Aber kehren wir wieder etwas mehr zurück zum Kapitel. Ich fand es sehr interessant, hier mal ein wenig was über die Anfänge des Projektes zu lesen. Gut, wir haben uns ja auch damals bei unserem Ersten Treffen ein wenig darüber unterhalten, aber hier gab es noch mal sehr viel mehr Informationen dazu, und ich fand es jetzt auch nach all der Zeit noch interessant. Ist vielleicht ja auch ein ganz guter Neu-Einstieg zu der Bericht-Sammlung. Und es hat mich auch ein wenig lächeln lassen, wie du davon geschrieben hast. Weil man doch gemerkt hat, oder so kam es mir vor, wie inspiriert und motiviert du warst, und irgendwie motiviert es auch mich gerade, davon zu lesen, wie du hierfür deine Motivation/Inspiration gefunden hast. (Und kann ich gerade auch brauchen, denn ich glaube, mein Aktuelles Schreibprojekt stockt so ein wenig, aber darum soll es hier ja nicht gehen.)
„Es ist genau die magische Stimmung, die ich mir für diesen Morgen erhofft habe.“ ← Es fühlt sich auch beim Lesen richtig magisch an. Du beweist mir wieder einmal dein unglaubliches Talent zur bildhaften Sprache (das ich manchmal auch gerne hätte), sodass ich dieses Bild auch vor Augen habe. Vielleicht nicht nur magisch, sondern auch etwas bedrückend, weil Nebel diese Wirkung ja manchmal hat, aber aus meiner Sicht hast du dann doch eher das magische eingefangen.
Und dann auch noch der letzte Satz dieses ersten Themen-Abschnitts … es ist ja ein total ernstes Thema, und durchaus auch bedrückend, aber in diesem Satz („Ich weiß einfach, dass es ein fantastischer Tag werden wird.“) steckte meiner Meinung nach einfach nur unglaublich viel Kraft, und er hat mich sogar ziemlich breit Lächeln lassen. Irgendwie hat er mich gefreut. Da steckt ja doch auch etwas wie Vorfreude drin, und eventuell könntest du mich damit auch angesteckt haben, denke ich.
Eigentlich möchte ich solche Formulierungen ja gerade bei diesem Projekt nicht wirklich im Überfluss lesen, aber dieses Kapitel liest sich einfach nur fantastisch. Bisher, aber ich glaube nicht wirklich, dass sich das ändern wird. Denn es liest sich gerade einfach fantastisch. Der Absatz mit dem „geheimnisvollen Nullpunkt“ besonders, aber auch wie der Tau unter den Schritten knuspert, und einfach so ganz generell … ich habe richtig Spaß am Lesen.
Und sehr schmunzeln musste ich bei dem „Wie bin ich bloß auf diese blödsinnige Idee gekommen?“. Freut mich irgendwie, dass du es trotz blödsinniger Idee doch durchgezogen hast, und wir so ein weiteres Kapitel genießen dürfen.
Als du davon sprichst, wieso du jammerst, und dass du ja warme Klamotten hast, musste ich sofort an meine Schulzeit zurückdenken. Unsere Lehrer haben das beim Ausflug in KZs auch immer gesagt. Und während ich einerseits absolut mitgehen kann, besonders wo du die Aussage ja für dich selbst triffst, und ich dem sogar zustimmen würde, muss ich auch gleichzeitig sagen, dass es ja aber auch niemandem hilft, wenn danach alle krank sind. (Nicht die besten Erinnerungen, die ich an die Schulzeit habe, auch wenn ich damit jetzt im Nachhinein leben kann, aber ich kann trotzdem über die Erwachsenen immer nur wieder den Kopf schütteln, wenn ich daran denke.) Äh, ja. Gehört ja aber auch nicht so ganz zum Thema, kam mir nur sofort wieder in den Sinn.
Die Beschreibung der Stille kurz darauf ist toll. Gefällt mir. Und dass du sie aufs Papier gebannt, und ich so auch einen Teil davon hatte, mag ich auch sehr. Manchmal bräuchte ich glaube ich mehr von so einer Art Ruhe …
Und dann wird es doch wieder sehr viel heftiger. Ich habe richtig gemerkt, wie ich schlucken musste, als ich das mit den 1016 Häftlingen gelesen habe. Gott. Wie können manche Leute nur? Das ist einfach nur grausam! Und dadurch, wie ruhig das restliche Kapitel ist, kommt mir dieser Fakt gerade nur umso deutlicher vor. Oder zumindest habe ich das Gefühl, dass es mir dadurch noch bewusster wird, denn natürlich ist der Fakt auch schon so sehr deutlich. Wow. Ich kann echt nur den Kopf darüber schütteln. Wie unmenschlich kann man sein?
Als du dann vom LIFE Magzine gesprochen hast, war ein „Was hat das hier zu suchen“ auch genau mein erster Gedanke. Scheint, als würden wir da ähnlich ticken. Mein zweiter Gedanke war, dass mir das doch aus deinem anderen Kalender bekannt vorkommt. Ich bin mir ganz sicher, dass da auch mal irgendwas mit dem LIFE Magzine war. Oder bei einem deiner Gedichte. Entsprechend war auch ich nicht lange verwirrt. Das LIFE Magazine passt vielleicht doch ganz gut da rein.
Und erneut scheinen wir ähnlich zu denken, bei dem englischen Spruch. Denn ohne hier sofort weitergelesen zu haben, wanderten meine Gedanken auch bereits in Richtung schreien/weinen als mögliche Übersetzungsvarianten, und ich fand es sehr passend. Nur an Appell hätte ich nie gedacht, aber dafür hast du mich ja dann darauf hingewiesen. Und ich muss sagen: der Spruch ist wirklich gut, und sehr bewegend. Besonders aufgrund dieser Mehrdeutigkeit im Deutschen.
Und bei dem deutschen „Spruch“ wurde mir dann beim Lesen gerade richtig eisig alt. Und das hat definitiv nichts mit den niedrigen Außentemperaturen zu tun. Einfach nur wow! Die Gänsehaut werde ich wohl so schnell nicht mehr los. Auch, wenn mir der englische Satz ebenfalls gefällt, aber dieser hier ist trotzdem wirklich eindrucksvoll.
Und gleich darauf so wunderschön weiter. („Das Gras im tiefen Winterschlaf“ und „Der Nebel und die Stille halten die Zeit an.“ haben mich hierbei ganz besonders angesprochen. Definitiv meine Lieblingssätze.) Es ist ja doch sehr abwechslungsreich diesmal. Aber auf eine gute Art und Weise. Mir gefällt es. So kann man sich zwischendurch immer wieder n den ruhigeren Sätzen ausruhen, bevor es zu weiteren Fakten und eventuell nicht ganz so ruhigen kleinen Abschnitten kommt.
Und bei deiner Erzählung über die Erinnerung an Band of Brothers … ich habe die Serie wie gesagt bisher nie gesehen, aber gerade, nach diesen Bildern die ich dank dir im Kopf habe, will ich mehr als je zuvor. Du machst mich gerade unglaublich neugierig. Und dabei steht die Serie eigentlich schon längst auf der Liste.
„Mittlerweile weiß ich: Den Holocaust zu leugnen, bringt nichts.“ ← In diesem Satz steckt wieder einmal viel Kraft, finde ich. Und so viel Energie. Und wahr ist es auch noch. Sehr gut gesagt/geschrieben, wenn man mich fragt, und die Stelle hat mich auch sehr berührt.
Den Vergleich des Friedhofs mit einem Militärfriedhof fand ich insofern schön gewählt, dass auch ich dabei sofort ein Bild im Kopf hatte. Ich konnte mit auf der Stelle etwas darunter vorstellen, und auch wenn es nicht wirklich schön ist, so fand ich es doch auch passend, auf eine gewisse Art und Weise. Ich bin auch nicht sicher, und gerade nicht in der Lage, es zu erklären, fürchte ich, aber mir gefiel der Vergleich so besser, als wenn es ein anderer gewesen wäre.
Auch, dass du erwähnt hast, dass auf so vielen der Kreuze „Unbekannt“ steht, fand ich sehr eindrucksvoll. Und schrecklich ist es auch. So viele Menschen, und fast alles sind „einfach“ weg. (Also, noch mehr weg, als ohnehin schon.)
Umso schöner fand ich nach diesem Gedanken dann deinen Kommentar zu Thema ein Friedhof ist ein Ort, an dem Frieden eine Rolle spielt. Darüber habe ich in meinem ganzen Leben noch nie so nachgedacht. Aber du hast schon recht. Friedhöfe sind eigentlich schon recht friedlich. Bisher zumindest alle, auf denen ich jemals war. Dieser Gedankengang gefällt mir.
Und der Absatz gleich darauf hat mich sehr lächeln lassen. Alles daran ist einfach … wow. Sowohl von den Worten, als auch vom Inhalt her. Eine derartige Verantwortung würde ich wohl auch nicht wollen, da hängt einfach zu viel mit dran, aber der Gedanke, Frieden „einfach“ verteilen zu können, so wie das Sandmännchen Sand … doch das ist schön. Ich wünschte, das wäre wirklich möglich.
Und dann das „Was hier ruht, ruht tatsächlich.“ hinterher. Gut, nicht unmittelbar hinterher, erst etwas später, aber … ich weiß auch nicht. In diesem Moment kam es mir aber wirklich einfach nur friedlich vor. Und ruhig. Und bei dem Satz war ich sogar ein wenig glücklich. Der hat sich ziemlich gut angefühlt, beim Lesen.
Was für Fragen du hier gestellt hast … wow. Keine leichte Kost. Und auch sicher nicht so leicht zu beantworten, auch wenn mir jetzt ganz spontan ein „hängt vermutlich extrem von der Perspektive ab“ einfällt. Aber da muss man vermutlich doch noch etwas mehr nachhaken, als das, wenn man wirklich eine zufriedenstellende Antwort haben will.
Und mich regt gerade sehr zum Nachdenken an, wie du schreibst, dass nicht nur Juden und andere verfolgte Gruppen, sondern auch Soldaten Opfer des Holocaust waren. Das ist wieder so ein Gedanke, auf den ich von selbst wohl nie gekommen wäre, und insofern bin ich gerade doch ziemlich froh, dich zu haben, denn auch wenn ich selbst nicht darauf gekommen wäre, so denke ich doch, dass es das wert ist, mal ein wenig dazu zu überlegen. Also schön, dass du mich dahinbringen konntest.
„Was ich in diese Waagschale legen kann, sind mein Mut, meine Offenheit, sowie mein Talent und meine Begeisterung für das geschriebene Wort, und daraus resultierend dieses einmalige Projekt…“ ← Wie recht du doch hast! Und wieder eine Stelle, bei der ich lächeln musste. Gefiel mir.
Genauso auch recht am Ende Rückblickend deine Karte für dein Unterbewusstsein. Wobei ich sagen muss, wir Leser haben bei diesen Texten ja auch so etwas in der Art: Du hast deine Karte, mit der du dich zurechtfindest, und mit der du auch durch deine einzelnen Berichte findest, und wir Leser haben dich, die du uns durch all deine Texte/Berichte/Erinnerungen führst, sodass wir auch nicht verlogen gehen :)
Am Ende dieses Kapitels habe ich so das Gefühl, diesmal sehr viel mehr über das wie als das was erfahren zu haben, aber auch das fand ich mal unglaublich interessant, zu hören. Mir hat es außerdem sehr gut gefallen, wie du auch zwischendurch immer wieder auf den Nebel, sowie auch mehrfach zu BoB und Winters zurückgekehrt bist. Und das magische, von dem du am Anfang sprichst? Das hat der Text meiner Meinung nach auch bis zum Ende nicht verloren. Es hatte was. Wirklich. Außerdem kam es mir aufgrund all dieser Kleinigkeiten etwas anders vor, als die letzten Kapitel, aber ich bin ganz ehrlich: das könnte auch an mir und der vergangenen Zeit liegen, und vielleicht erinnere ich mich auch einfach nicht mehr so gut. Andererseits habe ich auch aus den anderen Kapiteln immer Bilder mitgenommen, also ist es wohl nicht so verwunderlich, dass es hier diesmal eben der Nebel sein wird. (Und ein paar Soldaten, gebe ich zu, die waren eben auch sehr präsent.)
Und nun denke ich, soll es das auch erst einmal wieder von mir gewesen sein. Mal sehen, wann ich das nächste Mal die Zeit finde.
Ich wünsche dir noch einen wundervollen Abend und liebste Grüße,
Riri
PS: Auch du kommst nicht um eine einzelne kleine Fehler-Fee herum, denn im dritten Absatz des zweiten Abschnitts fehlt in dem Satz „Der dichte Nebel hüllt mein ohnehin weißes Auto ein als ich […]“ ein Komma zwischen dem „ein“ und dem „als“.
Antwort von RamonaXX am 31.12.2020 | 16:02 Uhr
Ich bin jetzt schon wirklich beeindruckt.
Ich mag es wie einfach und auch irgendwie reduziert du an die Sache rangegange bist. Du hast einfach mal alles was man sonst überall erzählt bekommt außen vor gelassen und dich komplett auf das Erlebnis eingelassen, was ich bewundere. Ich werde gespannt weiterlesen und versuchen, mich voll und ganz auf deinen Bericht einzulassen. Ich danke dir, dass du dies mit uns teilst.
Ich mag es wie einfach und auch irgendwie reduziert du an die Sache rangegange bist. Du hast einfach mal alles was man sonst überall erzählt bekommt außen vor gelassen und dich komplett auf das Erlebnis eingelassen, was ich bewundere. Ich werde gespannt weiterlesen und versuchen, mich voll und ganz auf deinen Bericht einzulassen. Ich danke dir, dass du dies mit uns teilst.
Antwort von RamonaXX am 07.03.2019 | 22:32 Uhr
Ein gelungenes Schlusswort. Ramona,
Sicher ist, dass die Menschheit daraus nur wenig gelernt hat. Betrachtet man sich nur die Kriege nach dem 2. Weltkrieg, dann ging das Töten von Menschen munter weiter.
Noch ein Gedanke: Hinter jeder Tat steckt ein Täter und ein Opfer. Jedes Opfer ist zuviel!
Daher kann es nur eines geben. Aufklärung und die Darstellung wie es dazu kommen konnte.
Hierzu gibt es gute Historiker, die vieles erklären. Sie gibt es in vielen Ländern und man sollte sich die Mühe machen einige von diesen Texten zu lesen.
Was mich echt ärgert, dass heute wieder eine Partei in den Parlamenten sitzt, die diese Gewaltverbrechen verharmlost. Nein, so etwas sollte es nicht geben, weil Nationalismus immer zu Terror führt.
Danke für Deine Arbeit, Deine Zeit und Dein Ergebnis.
Gruß Christian
Sicher ist, dass die Menschheit daraus nur wenig gelernt hat. Betrachtet man sich nur die Kriege nach dem 2. Weltkrieg, dann ging das Töten von Menschen munter weiter.
Noch ein Gedanke: Hinter jeder Tat steckt ein Täter und ein Opfer. Jedes Opfer ist zuviel!
Daher kann es nur eines geben. Aufklärung und die Darstellung wie es dazu kommen konnte.
Hierzu gibt es gute Historiker, die vieles erklären. Sie gibt es in vielen Ländern und man sollte sich die Mühe machen einige von diesen Texten zu lesen.
Was mich echt ärgert, dass heute wieder eine Partei in den Parlamenten sitzt, die diese Gewaltverbrechen verharmlost. Nein, so etwas sollte es nicht geben, weil Nationalismus immer zu Terror führt.
Danke für Deine Arbeit, Deine Zeit und Dein Ergebnis.
Gruß Christian
Antwort von RamonaXX am 02.02.2019 | 21:19 Uhr
Landsberg am Lech,
zur Geschichte dieser Anlagen. Um Strom zu gewinnen wurde der Lech aufgestaut und ein Wasserkraftwerk errichtet. In der Nähe war der Bau der Me 262 geplant, der in einem riesigen Bunker vollzogen werden sollte. Das Gebiet war für die Amerikaner besonders wertvoll, weil sie hier auf ungeahnte Technologie stießen, die ihnen fehlte. Ferner wurde hier auch der Grundstein zu einem riesigen Baukonzern gelegt, denn hier wurde der Betonbau entscheidend weiterentwickelt.
Gleichfalls wurden hier die Außergerichtlichen Hinrichtungen an deutschen Soldaten vollzogen. Dieses traf besonders auf alle Einheiten zu, die sich während der Ardenneschlacht zur wehr gesetzt hatten. Nun muss ich einen Ausdruck aus der Zeit verwenden.
Damals hieß es Bimbo und Truthanschießen. Also 20 Wehrmachtssoldaten stiegen aus den Gräben und erschossen hunderte Amerikaner . Um diese Schmach auszumerzen, wurden diese Einheiten hier gesammelt und recht unheroisch eliminiert.
Zu den KZ Anlagen. Der Bunker ist heute noch ein beeindruckendes Mahnmal der Unvernunft. Die Spannbeton Bögen deuten die technische Entwicklung im Betonbau an. Gleichfalls zeigt es auch, wie Dumm Speer und andere Nazis waren. Jedes Mammutprojekt lässt sich leicht aufklären. Folglich wäre es vernünftiger gewesen, den ersten Plan zu verfolgen, also den Bau in vorhandenen Bergbauanlagen zu organisieren.
Damals wurde alle Salzstöcke untersucht und als Munitionslager genutzt. In den riesigen Hallen ließe sich alles fertigen. Das Problem bestand jedoch darin, dass mit den Menschen unweigerlich Feuchtigkeit in die Salzstöcke gekommen wäre. Zudem kam das Klevere Hitler auf die Idee, dieses Projekt außerhalb der Bomberrichweite bauen zu lassen.
Auch an diesem Standort wurde ein Mix aus KZ Häftlingen, Kriegsgefangenen und Zwangsarbeitern eingesetzt. Nach dem Krieg wurde vieles rasch zerstört und die Umgebung großflächig geplündert. Zudem wurden hier Waffen und Munition gesammelt und teilweise vernichtet. Die Amerikaner haben dazu keinerlei Angaben hinterlassen.
Es ist eine von den Gedenkstätten, die über den Krieg hinaus nichts von ihrem Schrecken verloren hat und bis heute gab es keine hinreichende Aufklärung darüber, was dort alles gemacht wurde, wer dort starb/ermordet wurde und was mit den Resten der Wehrmachtsmunition geschehen ist.
Sacht und dennoch emotional geschrieben.
Gruß Christian
zur Geschichte dieser Anlagen. Um Strom zu gewinnen wurde der Lech aufgestaut und ein Wasserkraftwerk errichtet. In der Nähe war der Bau der Me 262 geplant, der in einem riesigen Bunker vollzogen werden sollte. Das Gebiet war für die Amerikaner besonders wertvoll, weil sie hier auf ungeahnte Technologie stießen, die ihnen fehlte. Ferner wurde hier auch der Grundstein zu einem riesigen Baukonzern gelegt, denn hier wurde der Betonbau entscheidend weiterentwickelt.
Gleichfalls wurden hier die Außergerichtlichen Hinrichtungen an deutschen Soldaten vollzogen. Dieses traf besonders auf alle Einheiten zu, die sich während der Ardenneschlacht zur wehr gesetzt hatten. Nun muss ich einen Ausdruck aus der Zeit verwenden.
Damals hieß es Bimbo und Truthanschießen. Also 20 Wehrmachtssoldaten stiegen aus den Gräben und erschossen hunderte Amerikaner . Um diese Schmach auszumerzen, wurden diese Einheiten hier gesammelt und recht unheroisch eliminiert.
Zu den KZ Anlagen. Der Bunker ist heute noch ein beeindruckendes Mahnmal der Unvernunft. Die Spannbeton Bögen deuten die technische Entwicklung im Betonbau an. Gleichfalls zeigt es auch, wie Dumm Speer und andere Nazis waren. Jedes Mammutprojekt lässt sich leicht aufklären. Folglich wäre es vernünftiger gewesen, den ersten Plan zu verfolgen, also den Bau in vorhandenen Bergbauanlagen zu organisieren.
Damals wurde alle Salzstöcke untersucht und als Munitionslager genutzt. In den riesigen Hallen ließe sich alles fertigen. Das Problem bestand jedoch darin, dass mit den Menschen unweigerlich Feuchtigkeit in die Salzstöcke gekommen wäre. Zudem kam das Klevere Hitler auf die Idee, dieses Projekt außerhalb der Bomberrichweite bauen zu lassen.
Auch an diesem Standort wurde ein Mix aus KZ Häftlingen, Kriegsgefangenen und Zwangsarbeitern eingesetzt. Nach dem Krieg wurde vieles rasch zerstört und die Umgebung großflächig geplündert. Zudem wurden hier Waffen und Munition gesammelt und teilweise vernichtet. Die Amerikaner haben dazu keinerlei Angaben hinterlassen.
Es ist eine von den Gedenkstätten, die über den Krieg hinaus nichts von ihrem Schrecken verloren hat und bis heute gab es keine hinreichende Aufklärung darüber, was dort alles gemacht wurde, wer dort starb/ermordet wurde und was mit den Resten der Wehrmachtsmunition geschehen ist.
Sacht und dennoch emotional geschrieben.
Gruß Christian
Antwort von RamonaXX am 02.02.2019 | 21:06 Uhr
Liebe Ramona,
jetzt komme ich endlich dazu, deinen Bericht über Dachau zu lesen. Du hast mir einiges von meinem Besuch wieder in Erinnerung gerufen.
Als ich da war, war es zwar nicht unbedingt kalt, aber dafür wenig besucht.
Deine Gedanken zu evangelischer und katholischer Kirche haben gut zu deinen Beschreibungen gepasst, aber auch allgemein zu der Auslegung des Glaubens, denke ich. So ein ähnliches Gefühl hatte ich, als ich von dem evangelischen Niedersachsen ins katholische Bayern gezogen bin. Aber wie auch immer man Religion versteht oder lebt, es ist wichtig, dass es diese Gedenkorte dort gibt.
Denn wie du schon richtig beschrieben hast, ist der Glaube ein emotionaler Ausgang.
An die Pappeln kann ich mich noch sehr gut erinnern. Ich finde, sie haben etwas Tröstliches an sich, etwas Beständiges. Sie werden vermutlich noch etliche Jahre dort stehen und über das Lager wachen.
Ich konnte mich gut in deine Lage hineinversetzen und deine Gefühle nachempfinden. Es wirkt seltsam, wenn so viele Menschen Fotos von Konzentrationslagern machen. Zum Festhalten von Erinenrungen kann ich es noch verstehen, Dokumentationen sind ja schließlich nichts anderes, aber wieso man posieren sollte, weiß ich nicht.
Man befindet sich immer in einer Schwebe zwischen genug Respekt und Anstand, aber andererseits sollte man aus dieser Zeit eben kein Tabu machen und es als etwas abstempeln, über das am besten nicht geredet werden soll.
Es ist schwierig, eine Balance zu finden. Du machst das aber sehr gut!
Die 900 Kilometer haben sich für dich, aber auch für deine Leser gelohnt!
Liebe Grüße
Maria
jetzt komme ich endlich dazu, deinen Bericht über Dachau zu lesen. Du hast mir einiges von meinem Besuch wieder in Erinnerung gerufen.
Als ich da war, war es zwar nicht unbedingt kalt, aber dafür wenig besucht.
Deine Gedanken zu evangelischer und katholischer Kirche haben gut zu deinen Beschreibungen gepasst, aber auch allgemein zu der Auslegung des Glaubens, denke ich. So ein ähnliches Gefühl hatte ich, als ich von dem evangelischen Niedersachsen ins katholische Bayern gezogen bin. Aber wie auch immer man Religion versteht oder lebt, es ist wichtig, dass es diese Gedenkorte dort gibt.
Denn wie du schon richtig beschrieben hast, ist der Glaube ein emotionaler Ausgang.
An die Pappeln kann ich mich noch sehr gut erinnern. Ich finde, sie haben etwas Tröstliches an sich, etwas Beständiges. Sie werden vermutlich noch etliche Jahre dort stehen und über das Lager wachen.
Ich konnte mich gut in deine Lage hineinversetzen und deine Gefühle nachempfinden. Es wirkt seltsam, wenn so viele Menschen Fotos von Konzentrationslagern machen. Zum Festhalten von Erinenrungen kann ich es noch verstehen, Dokumentationen sind ja schließlich nichts anderes, aber wieso man posieren sollte, weiß ich nicht.
Man befindet sich immer in einer Schwebe zwischen genug Respekt und Anstand, aber andererseits sollte man aus dieser Zeit eben kein Tabu machen und es als etwas abstempeln, über das am besten nicht geredet werden soll.
Es ist schwierig, eine Balance zu finden. Du machst das aber sehr gut!
Die 900 Kilometer haben sich für dich, aber auch für deine Leser gelohnt!
Liebe Grüße
Maria
Antwort von RamonaXX am 19.01.2019 | 22:48 Uhr
Oft erkennt man erst den Kern der Dinge, wenn man aus einer anderen Perspektive auf etwas schaut.
Mir ging es so, als mir ein Mitarbeiter der Libyschen Botschaft in Berlin zugeprostete und munter erzählte:
"Die Deutschen sind Gut, denn sie haben Juden abgeschlachtet!"
Seit diesem Tag verstehe ich die Ungerechtigkeit der Welt ein Stück mehr.
Keiner darf sich über andere Erheben!
Spiritualität ist oft die einzige Krücke die Hoffnung verspricht.
Keiner von uns kann sich vorstellen, wie die Menschen damals hofften, dass der Spuk ein Ende finden sollte.
Also es genau diese Orte, die als Bastionen gegen die AfD den Wahnsinn von rechtem Gedankengut standhalten müssen.
Gruß Christian
Mir ging es so, als mir ein Mitarbeiter der Libyschen Botschaft in Berlin zugeprostete und munter erzählte:
"Die Deutschen sind Gut, denn sie haben Juden abgeschlachtet!"
Seit diesem Tag verstehe ich die Ungerechtigkeit der Welt ein Stück mehr.
Keiner darf sich über andere Erheben!
Spiritualität ist oft die einzige Krücke die Hoffnung verspricht.
Keiner von uns kann sich vorstellen, wie die Menschen damals hofften, dass der Spuk ein Ende finden sollte.
Also es genau diese Orte, die als Bastionen gegen die AfD den Wahnsinn von rechtem Gedankengut standhalten müssen.
Gruß Christian
Antwort von RamonaXX am 12.01.2019 | 21:08 Uhr
Wieder eindringlich beschrieben. Aber auch diese Gedenkstätte könnte mehr erzählen.
Vollkommen unter dem Gedanken an viele Volksgruppen wird der Aderlass der Offiziere im Widerstand verschwiegen.
Wenn ich die Zahlen noch recht im Kopf habe, wurden etwa 100 000 Offiziere von den Nazis ermordet.
Es gibt zu diesem Thema einige Bücher, aber erst die Hinweise einiger Offiziere führten dazu, dass überhaupt einmal daran gedacht wurde dieser Idee zu folgen.
Irgendwann, wird vielleicht einmal ein Denkmal gebaut, welches alle Opfer benennt.
Gruß Christian
Vollkommen unter dem Gedanken an viele Volksgruppen wird der Aderlass der Offiziere im Widerstand verschwiegen.
Wenn ich die Zahlen noch recht im Kopf habe, wurden etwa 100 000 Offiziere von den Nazis ermordet.
Es gibt zu diesem Thema einige Bücher, aber erst die Hinweise einiger Offiziere führten dazu, dass überhaupt einmal daran gedacht wurde dieser Idee zu folgen.
Irgendwann, wird vielleicht einmal ein Denkmal gebaut, welches alle Opfer benennt.
Gruß Christian
Antwort von RamonaXX am 05.01.2019 | 14:38 Uhr
Du beschreibst Deine Gefühle und Eingebungen sehr intensiv. Ja, so intensiv, wie diese Orte auch sein sollten.
Gedenkstätten sollten an etwas erinnern, was man harmlos als finsteres Kapitel der Deutschen Geschichte umschreiben könnte.
Aber dieser Begriff reicht nicht, denn Nationalismus, gepaart mit falschen Idealen und naiven Ansätzen dümmlicher Leute (Hitler, Himmler und sonstiger Nazigrößen) stürzten mehr als ein Volk ins Unglück.
Die Menschlichkeit erstarb an vielen Orten. Menschen wurden durch die Nazis massenhaft ermordet, weil sie anders dachten, eine andere Religion hatten oder nicht in das Konzept der Nazis passten.
Aber auch das ist nur die halbe Wahrheit, denn wo sind die Gedenksteine für die gepressten Soldaten, die ebenfalls erschossen wurden, weil sie diesem Treiben nicht folgen wollten. Wenn ich mich recht erinnere war es um das Jahr 2006, als endlich die Fahnenflüchtigen Soldaten rehabilitiert wurden. Die hingerichteten Wachen und Soldaten schließt dies aber leider auch nicht ein.
Ja, wir müssen an dieses Versagen der Menschlichkeit erinnern, aber dann sollte aber bitte auch endlich ein Denkmal entstehen, um die ganze Wahrheit zu umschreiben. Sind die etwa 5 000 000 Deutschen Frauen, die vergewaltigt wurden nicht ebenso Opfer?
Fein und eindrucksvoll geschrieben.
Gruß Christian
Gedenkstätten sollten an etwas erinnern, was man harmlos als finsteres Kapitel der Deutschen Geschichte umschreiben könnte.
Aber dieser Begriff reicht nicht, denn Nationalismus, gepaart mit falschen Idealen und naiven Ansätzen dümmlicher Leute (Hitler, Himmler und sonstiger Nazigrößen) stürzten mehr als ein Volk ins Unglück.
Die Menschlichkeit erstarb an vielen Orten. Menschen wurden durch die Nazis massenhaft ermordet, weil sie anders dachten, eine andere Religion hatten oder nicht in das Konzept der Nazis passten.
Aber auch das ist nur die halbe Wahrheit, denn wo sind die Gedenksteine für die gepressten Soldaten, die ebenfalls erschossen wurden, weil sie diesem Treiben nicht folgen wollten. Wenn ich mich recht erinnere war es um das Jahr 2006, als endlich die Fahnenflüchtigen Soldaten rehabilitiert wurden. Die hingerichteten Wachen und Soldaten schließt dies aber leider auch nicht ein.
Ja, wir müssen an dieses Versagen der Menschlichkeit erinnern, aber dann sollte aber bitte auch endlich ein Denkmal entstehen, um die ganze Wahrheit zu umschreiben. Sind die etwa 5 000 000 Deutschen Frauen, die vergewaltigt wurden nicht ebenso Opfer?
Fein und eindrucksvoll geschrieben.
Gruß Christian
Antwort von RamonaXX am 13.01.2019 | 16:21 Uhr
Die V 2 hört sich ungefährlich an, aber sie brachte viel Elend über die Welt.
Werner von Braun und Dr. Karl Brunner sind die Erbauer der Rakete. In Penemünde wurden sie getestet von ca. 10 000 Technikern und Ingenieuren. Bereits 1943 war den Alliierten bekannt was dort vor sich ging und sie erkannten die Möglichkeiten für ihre eigene Technologie.
Aus diesem Grund begingen sie Kriegsverbrechen, denn sie griffen nicht die Rüstungsbetriebe an sondern die Zivilisten in den Städten. Aus meiner Arbeit weiß ich, dass keine Munitionsanstalt, kein wirklich wichtiger Militärbetrieb angegriffen wurde.
Militärische Betriebe hoher Ordnung waren statt dessen Firmen wie Enka, Götting die Kunstseide für Fallschirme herstellten oder Zelte für die Armee. Versehentlich oder mit wirklich unzureichenden Mitteln bombardierten sie die Henschelwerke (Panzerbau), die Dornierwerke. %0 Bomben auf 10 Hektar Land sind weniger als 1 % der Bombenmenge, die sie auf Städte abwarfen.
Es ist bekannt, dass W. v. Braun und Dr. Karl Brunner zu den Amis gingen und das Apollo Projekt leiteten. Die 10 000 Heinkelwerker aus Penemünde wurden nach Russland deportiert, wo sie alle ermordet wurden, nachdem sie für die Russen die ersten Raketen gebaut hatten. Mein Großvater wählte den dritten Weg. Mit falschen Papieren ausgestattet geriet er in Russische Kriegsgefangenschaft und floh über 1000 Kilometer bis nach Schweden.
Insgesamt gesehen war der Bau der V 2 ein militärischer Fehlschlag, denn die Atomwaffen wurden vor Ende des Krieges nicht fertig, weil sie niemals die kritische Masse mit ins Kalkül zogen. Wären die Nazis vernünftige oder rational denkende Menschen gewesen, dann hätten sie den Krieg gewinnen können, aber sie waren eine Laienspieltruppe die zu dumm waren.
Opfer dieser Idiotie waren KZ Häftlinge, Ingenieure und etwa 100 000 Männer, die mit den Häftlingen arbeiteten. Oh, ich sehe die Fragezeichen. Wie sollte ein unterernährter Geigenbauer in einem Stollen richtige Bohrlöcher anlegen, um den Felsen zu sprengen. Dieser Missstand wurde tausendfach beklagt und verzögerte jede Baumaßnahme oder führte zu enormen zeitlichen Verzögerungen. Viele Unglücke passierten, die oft hunderte in den Tod rissen.
Dieser erste Gedanke, soll das Unglück darstellen, welches der Naziterror in jeden Winkel des Reiches trug. Opfer wurden viele Menschen, also Juden und andere Gruppen, politische Gegner, die Bevölkerung und auch die jungen Männer, die sicherlich nicht gerne ruhmreich irgendwo im Dreck verendeten.
Die KZ waren dabei nur ein Baustein, denn der Terror zerfraß ein ganzes land. Somit hier mein Fazit dazu: Das Elend des Krieges und Terrors muss in den Köpfen aller Menschen erhalten bleiben, nur so kann ein solcher Wahnsinn verhindert werden.
Du schreibst eindrucksvoll und bewegt über Deine persönlichen Erfahrungen. das ist gut und anschaulich und lässt hoffentlich viele nachdenklich werden. Jetzt fehlt nur noch der Weg zu diesem Wahnsinn, denn das würde offen den Weg in den Untergang darstellen.
Liebe Grüße an Dich und Deinen Mut, um uns dieses so plastisch darzustellen.
Gruß Christian
Werner von Braun und Dr. Karl Brunner sind die Erbauer der Rakete. In Penemünde wurden sie getestet von ca. 10 000 Technikern und Ingenieuren. Bereits 1943 war den Alliierten bekannt was dort vor sich ging und sie erkannten die Möglichkeiten für ihre eigene Technologie.
Aus diesem Grund begingen sie Kriegsverbrechen, denn sie griffen nicht die Rüstungsbetriebe an sondern die Zivilisten in den Städten. Aus meiner Arbeit weiß ich, dass keine Munitionsanstalt, kein wirklich wichtiger Militärbetrieb angegriffen wurde.
Militärische Betriebe hoher Ordnung waren statt dessen Firmen wie Enka, Götting die Kunstseide für Fallschirme herstellten oder Zelte für die Armee. Versehentlich oder mit wirklich unzureichenden Mitteln bombardierten sie die Henschelwerke (Panzerbau), die Dornierwerke. %0 Bomben auf 10 Hektar Land sind weniger als 1 % der Bombenmenge, die sie auf Städte abwarfen.
Es ist bekannt, dass W. v. Braun und Dr. Karl Brunner zu den Amis gingen und das Apollo Projekt leiteten. Die 10 000 Heinkelwerker aus Penemünde wurden nach Russland deportiert, wo sie alle ermordet wurden, nachdem sie für die Russen die ersten Raketen gebaut hatten. Mein Großvater wählte den dritten Weg. Mit falschen Papieren ausgestattet geriet er in Russische Kriegsgefangenschaft und floh über 1000 Kilometer bis nach Schweden.
Insgesamt gesehen war der Bau der V 2 ein militärischer Fehlschlag, denn die Atomwaffen wurden vor Ende des Krieges nicht fertig, weil sie niemals die kritische Masse mit ins Kalkül zogen. Wären die Nazis vernünftige oder rational denkende Menschen gewesen, dann hätten sie den Krieg gewinnen können, aber sie waren eine Laienspieltruppe die zu dumm waren.
Opfer dieser Idiotie waren KZ Häftlinge, Ingenieure und etwa 100 000 Männer, die mit den Häftlingen arbeiteten. Oh, ich sehe die Fragezeichen. Wie sollte ein unterernährter Geigenbauer in einem Stollen richtige Bohrlöcher anlegen, um den Felsen zu sprengen. Dieser Missstand wurde tausendfach beklagt und verzögerte jede Baumaßnahme oder führte zu enormen zeitlichen Verzögerungen. Viele Unglücke passierten, die oft hunderte in den Tod rissen.
Dieser erste Gedanke, soll das Unglück darstellen, welches der Naziterror in jeden Winkel des Reiches trug. Opfer wurden viele Menschen, also Juden und andere Gruppen, politische Gegner, die Bevölkerung und auch die jungen Männer, die sicherlich nicht gerne ruhmreich irgendwo im Dreck verendeten.
Die KZ waren dabei nur ein Baustein, denn der Terror zerfraß ein ganzes land. Somit hier mein Fazit dazu: Das Elend des Krieges und Terrors muss in den Köpfen aller Menschen erhalten bleiben, nur so kann ein solcher Wahnsinn verhindert werden.
Du schreibst eindrucksvoll und bewegt über Deine persönlichen Erfahrungen. das ist gut und anschaulich und lässt hoffentlich viele nachdenklich werden. Jetzt fehlt nur noch der Weg zu diesem Wahnsinn, denn das würde offen den Weg in den Untergang darstellen.
Liebe Grüße an Dich und Deinen Mut, um uns dieses so plastisch darzustellen.
Gruß Christian
Antwort von RamonaXX am 13.01.2019 | 17:53 Uhr
Liebe Ramona!
Du hast da etwas Großes auf die Beine gestellt.
Und ich glaube es dir, dass alles als Gesamtpaket, auch das Reisen und die Planung, einfach unheimlich viel dir gebracht hat.
Die Kosten waren doch gewaltig,a ber es waren eigentlich 12 Kurz-"Urlaube" oder 12x "Städtetourismus".
Mir gefiel der Aufbau deines Kalenders, der Stil und natürlich der Inhalt.
Für heute bleibt mir nur mehr übrig, dir auch hier noch mal (wie in meiner Mail schon)
von Herzen alles Gute und vor allem Gesundheit für 2019 zu wünschen,
aber auch Glück, Freude, Erfolg in der Ausbildung, weniger Stress und mehr Wohlfühltage und viel Herzenswärme in deiner Umgebung, einfach ein gutes Jahr.
Ich freu mich schon auf einen Kalender 2019!
Und nicht vergessen: Sollte dich das Glück verlassen, Luft holen... lächeln... Anlauf nehmen... mitlaufen!
R ⋈
Du hast da etwas Großes auf die Beine gestellt.
Und ich glaube es dir, dass alles als Gesamtpaket, auch das Reisen und die Planung, einfach unheimlich viel dir gebracht hat.
Die Kosten waren doch gewaltig,a ber es waren eigentlich 12 Kurz-"Urlaube" oder 12x "Städtetourismus".
Mir gefiel der Aufbau deines Kalenders, der Stil und natürlich der Inhalt.
Für heute bleibt mir nur mehr übrig, dir auch hier noch mal (wie in meiner Mail schon)
von Herzen alles Gute und vor allem Gesundheit für 2019 zu wünschen,
aber auch Glück, Freude, Erfolg in der Ausbildung, weniger Stress und mehr Wohlfühltage und viel Herzenswärme in deiner Umgebung, einfach ein gutes Jahr.
Ich freu mich schon auf einen Kalender 2019!
Und nicht vergessen: Sollte dich das Glück verlassen, Luft holen... lächeln... Anlauf nehmen... mitlaufen!
R ⋈
Antwort von RamonaXX am 01.01.2019 | 19:15 Uhr
Liebe Ramona!
Gedenkstätten für die Opfer, die Toten, aber ich seh all diese als Mahnmal eher.
"Denket daran, wie wir hier starben", steht am Krematorium in Dachau.
Ich bewundere dich, wie du dieses Projekt 1 Jahr lang durchgezogen hast.
Mir wäre es ein bisschen viel gewesen, alles so ähnlich und doch wieder ganz anders, alles würde für mich irgendwie verschwimmen ineinander oder ich abstumpfen, so wie ich in Dachau ganz besondere Betroffenheit noch gefühlt habe, eben mein erstes KZ und nicht eines von vielen.
Wir waren in Dachau an einem Wochentag, du am Wochenende. Vielleicht hat das einen Unterschied gemacht.
Man kann nicht sagen, die Bevölkerung habe es nicht gewusst, Und es hat auch keine Anzeichen gegeben, dass sie es nicht billigt. Errichtung, Eröffnung und Betrieb des Lagers ist öffentlich gewesen.
Da ist in der Zeitung gestanden, dass jetzt ein Lager errichtet wird, in dem "volksschädliche" (heute würde man sagen: asoziale) Leute ordentlich arbeiten lernen, wo sie durch eine strenge und harte Erziehung der Volksgemeinschaft irgendwie wieder als nützliche Glieder zugeführt werden sollen. Satirische Artikel darüber gibt es in der lokalen Presse auch immer wieder, sowie illegale Schriften.
Zudem gibt es auch Ereignisse, an denen die Dachauer Anteil nehmen können. Es gibt Konzerte der SA-Kapelle vor dem Lagerzaun, die Häftlinge müssen das anhören, die Einheimischen dürfen kommen und sich das anschauen. Die Bevölkerung sieht also die ausgemergelten Häftlinge. Anschließend gibt es einen Umzug der SS, den der Kommandant hoch zu Ross anführt durch die Stadt Dachau.
Auch heute sind es nur mehr die Nachgeborenen in Dachau. Aber die müssen sich wohl auf ewig mit der Schuldfrage ihrer Vorfahren umtun.
Sie können den Umstand, dass hier das erste Konzentrationslager gebaut wurde, ignorieren, sich damit arrangieren oder sich dafür engagieren. Aber sie können sich nicht gleichgültig dazu verhalten.
Es erschüttert mich vielleicht am allermeisten, wie all diese SS-Männer nach Dienstschluss zu ihren Familien ins hübsche Häuschen mit Gartenzaun gleich außerhalb in Dachau heimgehen konnten, mit ihren Kindern spielen. Wie kann man das so abschütteln?
Kirchen oder Moscheen oder was auch immer sind immer besondere Stätten und immer eine Einkehr in unseren Urlauben wert, egal welche Konfession sie beherbergen. Sie sind ebenso wie die KZs heute für uns Besucher Stätten der Ruhe für eigene Gedanken.
Würde man eine Schweigeminute für jedes Opfer des Holocaust halten, wäre es 11 Jahre lang still.
Du schließt hier den Bogen zu deiner Lieblingsserie und deinen Fanfictions.
Das passt eben für dich.
Vielleicht macht auch das Wissen, dass Kaufering das letzte KZ für diese Reihe sein wird, dieses KZ so besonders,
nein es ist für dich wohl doch eher die TV-Serie.
Für mich wäre es eher der Frieden, den der Baggersee und die Sonnenblumen dem Ort zurückgeben.
So gefallen mir hier besonders deine philosophischen Gedanken über die Zeit.
Und dass die Natur das KZ-Areal zurückerobert hat.
Wir können es nicht ungeschehen machen, wenn wir uns erinnern, aber vielleicht verhindern, dass sich so etwas je wiederholt, denn sind wir ehrlich, wir sind näher dran, als wir wahrhaben wollen, und in vielen Ländern ist es sogar heute Realität.
Dein Schlusskommentar war ein großartiges Ende.
Dem ist nichts hinzuzufügen.
Sternchen hast du schon früher bekommen verdient, die Kolumne hat ihr Nive4au bis zum Ende gehalten.
Unsere Generation hat selbstverständlich keine Schuld an den Verbrechen, aber wir sind in die Pflicht genommen dafür, dass das niemals wieder geschieht.
„Nie wieder“, das am Ende des Rundganges und Mahnmals in 5 Sprachen zu lesen ist, ist dann auch die wichtige Mahnung an uns alle!
Danke für die Zeit und die vielen Emotionen, die du in diesen Monatskalender gesteckt hast.
Lieben Gruß.
R இ
Gedenkstätten für die Opfer, die Toten, aber ich seh all diese als Mahnmal eher.
"Denket daran, wie wir hier starben", steht am Krematorium in Dachau.
Ich bewundere dich, wie du dieses Projekt 1 Jahr lang durchgezogen hast.
Mir wäre es ein bisschen viel gewesen, alles so ähnlich und doch wieder ganz anders, alles würde für mich irgendwie verschwimmen ineinander oder ich abstumpfen, so wie ich in Dachau ganz besondere Betroffenheit noch gefühlt habe, eben mein erstes KZ und nicht eines von vielen.
Wir waren in Dachau an einem Wochentag, du am Wochenende. Vielleicht hat das einen Unterschied gemacht.
Man kann nicht sagen, die Bevölkerung habe es nicht gewusst, Und es hat auch keine Anzeichen gegeben, dass sie es nicht billigt. Errichtung, Eröffnung und Betrieb des Lagers ist öffentlich gewesen.
Da ist in der Zeitung gestanden, dass jetzt ein Lager errichtet wird, in dem "volksschädliche" (heute würde man sagen: asoziale) Leute ordentlich arbeiten lernen, wo sie durch eine strenge und harte Erziehung der Volksgemeinschaft irgendwie wieder als nützliche Glieder zugeführt werden sollen. Satirische Artikel darüber gibt es in der lokalen Presse auch immer wieder, sowie illegale Schriften.
Zudem gibt es auch Ereignisse, an denen die Dachauer Anteil nehmen können. Es gibt Konzerte der SA-Kapelle vor dem Lagerzaun, die Häftlinge müssen das anhören, die Einheimischen dürfen kommen und sich das anschauen. Die Bevölkerung sieht also die ausgemergelten Häftlinge. Anschließend gibt es einen Umzug der SS, den der Kommandant hoch zu Ross anführt durch die Stadt Dachau.
Auch heute sind es nur mehr die Nachgeborenen in Dachau. Aber die müssen sich wohl auf ewig mit der Schuldfrage ihrer Vorfahren umtun.
Sie können den Umstand, dass hier das erste Konzentrationslager gebaut wurde, ignorieren, sich damit arrangieren oder sich dafür engagieren. Aber sie können sich nicht gleichgültig dazu verhalten.
Es erschüttert mich vielleicht am allermeisten, wie all diese SS-Männer nach Dienstschluss zu ihren Familien ins hübsche Häuschen mit Gartenzaun gleich außerhalb in Dachau heimgehen konnten, mit ihren Kindern spielen. Wie kann man das so abschütteln?
Kirchen oder Moscheen oder was auch immer sind immer besondere Stätten und immer eine Einkehr in unseren Urlauben wert, egal welche Konfession sie beherbergen. Sie sind ebenso wie die KZs heute für uns Besucher Stätten der Ruhe für eigene Gedanken.
Würde man eine Schweigeminute für jedes Opfer des Holocaust halten, wäre es 11 Jahre lang still.
Du schließt hier den Bogen zu deiner Lieblingsserie und deinen Fanfictions.
Das passt eben für dich.
Vielleicht macht auch das Wissen, dass Kaufering das letzte KZ für diese Reihe sein wird, dieses KZ so besonders,
nein es ist für dich wohl doch eher die TV-Serie.
Für mich wäre es eher der Frieden, den der Baggersee und die Sonnenblumen dem Ort zurückgeben.
So gefallen mir hier besonders deine philosophischen Gedanken über die Zeit.
Und dass die Natur das KZ-Areal zurückerobert hat.
Wir können es nicht ungeschehen machen, wenn wir uns erinnern, aber vielleicht verhindern, dass sich so etwas je wiederholt, denn sind wir ehrlich, wir sind näher dran, als wir wahrhaben wollen, und in vielen Ländern ist es sogar heute Realität.
Dein Schlusskommentar war ein großartiges Ende.
Dem ist nichts hinzuzufügen.
Sternchen hast du schon früher bekommen verdient, die Kolumne hat ihr Nive4au bis zum Ende gehalten.
Unsere Generation hat selbstverständlich keine Schuld an den Verbrechen, aber wir sind in die Pflicht genommen dafür, dass das niemals wieder geschieht.
„Nie wieder“, das am Ende des Rundganges und Mahnmals in 5 Sprachen zu lesen ist, ist dann auch die wichtige Mahnung an uns alle!
Danke für die Zeit und die vielen Emotionen, die du in diesen Monatskalender gesteckt hast.
Lieben Gruß.
R இ
Antwort von RamonaXX am 12.01.2019 | 17:51 Uhr
Hallo Ramona, du hast mir mit diesem wie ich annehme letzten Kapitel dieses Projektes wieder einen tiefen Einblick in dein Seelenleben und auch deine Verbundenheit mit Winters und der Easy-Companie gewährt. Ich danke dir für die Mühen die du auf dich genommen hast um das alles zu realisieren.
Ganz liebe Grüße
Günter
Ganz liebe Grüße
Günter
Antwort von RamonaXX am 05.01.2019 | 14:31 Uhr
Liebe Ramona!
Auf dieses KZ hab ich ja gewartet die ganze Kolumne hindurch.
In Dachau waren wir nämlich auch.
Darüber hab ich in in meiner "Zugvögel"-Kolumne im (letzten) Kapitel 25 selbst drüber geschrieben.
Natürlich habe ich einen ganz anderen Schreibstil und es klingt ganz anders.
Ich hab dich sogar in meinem Kapitel empfohlen.
Am besten gefiel mir das mit den "singenden" Pappeln hier von dir.
wir waren an einem heißen Somemrtag dort, da "sangen" sie noch nicht.
Ich habe den Besuch dort aber auch anders erlebt als du.
Vielleicht, weil es mein 1. KZ war, und du nun doch sehr viele im Vergleich in sehr kurzer Zeit erlebt hast.
Das ist ja eine Mammutaufgabe von dir gewesen, emotional auch fordernd.
Mich hat Dachau sehr berührt.
Ich weiß nicht, ob alle diese Menschen so unberührt waren wie du sie siehst.
Die Jungen waren vielleicht erschüttert und haben einiges festgehalten, vielleicht auch für ein Schulprojekt.
Ich hab auch viel abfotografiert, weil ich es für meine "Zugvögel"-Kolumne in Erinnerung behalten wollte, mach das auch mit Schautafeln in Ausstellungen, wenn ich drüber schreibe. Du schreibst halt in dein Notizbuch. Mich lenkt ein schnelles Foto weniger von der Stimmung ab, kostet weniger Zeit und ich bleibe mehr bei dem, was ich gerade sehe.
Was Karl Marlantes sagt, trifft aber so sehr und noch viel mehr auch auf die heutige Zeit zu.
„Was Du nicht willst, das man dir tue, das füg auch keinem andern zu“ würde alle Gesetze überflüssig machen,
der Umkehrschluss mit Aug um Aug hat vermutlich nicht mal abschreckende Wirkung, weil Verbrecher niemals davon ausgehen, gefangen zuw erden, und weil einfach "normal" rücksichtslose Leute das für sich ja auch nicht so empfinden zu dem Zeitpunkt.
Wir waren in den Kirchen
und auch im Kloster drinnen, über dieses hab ich auch noch geschrieben.
Auch im Lagergefängnis waren wir.
Ich fand auch, dass Dachau gut besucht ist, aber es ist so weitläufig, dass es sich nach der Ausstellung dann im Freien gut verläuft. Und ich bin wirklich empfindlich, wenn wir zu viele Leute sind.
Ca. 800.000 Besucher strömen Jahr für Jahr nach Dachau, die Hälfte davon sind Schulklassen. Der Eintritt ist frei, was ich für richtig empfinde.
Das Lager Dachau ist der erste Ort im Deutschen Reich, an dem einem SS-Lagerkommandanten die alleinige Gerichtsbarkeit zugeteilt und geltendes Recht erfolgreich außer Kraft gesetzt wird. Die SS schafft einen „Staat im Staat".
Man muss sich vorstellen, die Verhaftung erfolgt ohne Prozess, weil einen irgendein Nachbar "vernadert" hat, eifersüchtig ist, eine Firma übernehmen will oder eine auf diese Art frei werdende Wohnung. Die Todesmaschinerie der Nazis war und ist bis heute einmalig.
Ursprünglich ist gerade Dachau kein Vernichtungslager. Aber es ist die Vorstufe dazu, denn es liefert denselben zu.
Dachau ist in erster Linie ein Arbeitslager und am Anfang ausschließlich für männliche Häftlinge. Die SS beginnt eigene wirtschaftliche Ziele zu verfolgen. Billigste rechtlose Arbeitskräfte sollen profitabel in den eigens zu diesem Zweck gegründeten Gesellschaften ausgebeutet werden. Wie Sklaven werden die Gefangenen dort gehalten, um im Straßenbau oder in Kiesgruben und später für die Rüstungsproduktion eingesetzt zu werden. Die Arbeit soll "erschöpfend sein, um ein Höchstmaß an Leistung zu erreichen".
Vielleicht ist es eine schöne Ergänzung, bei mir noch zu lesen, wie ich Dachau empfunden habe.
Deinen Kalender 2018 honoriere ich sehr, er ist was Besonderes.
Schöne letzte Tage im alten Jahr
und vor allem schöne erste Tage im neuen Jahr ;)
R ஜ
Auf dieses KZ hab ich ja gewartet die ganze Kolumne hindurch.
In Dachau waren wir nämlich auch.
Darüber hab ich in in meiner "Zugvögel"-Kolumne im (letzten) Kapitel 25 selbst drüber geschrieben.
Natürlich habe ich einen ganz anderen Schreibstil und es klingt ganz anders.
Ich hab dich sogar in meinem Kapitel empfohlen.
Am besten gefiel mir das mit den "singenden" Pappeln hier von dir.
wir waren an einem heißen Somemrtag dort, da "sangen" sie noch nicht.
Ich habe den Besuch dort aber auch anders erlebt als du.
Vielleicht, weil es mein 1. KZ war, und du nun doch sehr viele im Vergleich in sehr kurzer Zeit erlebt hast.
Das ist ja eine Mammutaufgabe von dir gewesen, emotional auch fordernd.
Mich hat Dachau sehr berührt.
Ich weiß nicht, ob alle diese Menschen so unberührt waren wie du sie siehst.
Die Jungen waren vielleicht erschüttert und haben einiges festgehalten, vielleicht auch für ein Schulprojekt.
Ich hab auch viel abfotografiert, weil ich es für meine "Zugvögel"-Kolumne in Erinnerung behalten wollte, mach das auch mit Schautafeln in Ausstellungen, wenn ich drüber schreibe. Du schreibst halt in dein Notizbuch. Mich lenkt ein schnelles Foto weniger von der Stimmung ab, kostet weniger Zeit und ich bleibe mehr bei dem, was ich gerade sehe.
Was Karl Marlantes sagt, trifft aber so sehr und noch viel mehr auch auf die heutige Zeit zu.
„Was Du nicht willst, das man dir tue, das füg auch keinem andern zu“ würde alle Gesetze überflüssig machen,
der Umkehrschluss mit Aug um Aug hat vermutlich nicht mal abschreckende Wirkung, weil Verbrecher niemals davon ausgehen, gefangen zuw erden, und weil einfach "normal" rücksichtslose Leute das für sich ja auch nicht so empfinden zu dem Zeitpunkt.
Wir waren in den Kirchen
und auch im Kloster drinnen, über dieses hab ich auch noch geschrieben.
Auch im Lagergefängnis waren wir.
Ich fand auch, dass Dachau gut besucht ist, aber es ist so weitläufig, dass es sich nach der Ausstellung dann im Freien gut verläuft. Und ich bin wirklich empfindlich, wenn wir zu viele Leute sind.
Ca. 800.000 Besucher strömen Jahr für Jahr nach Dachau, die Hälfte davon sind Schulklassen. Der Eintritt ist frei, was ich für richtig empfinde.
Das Lager Dachau ist der erste Ort im Deutschen Reich, an dem einem SS-Lagerkommandanten die alleinige Gerichtsbarkeit zugeteilt und geltendes Recht erfolgreich außer Kraft gesetzt wird. Die SS schafft einen „Staat im Staat".
Man muss sich vorstellen, die Verhaftung erfolgt ohne Prozess, weil einen irgendein Nachbar "vernadert" hat, eifersüchtig ist, eine Firma übernehmen will oder eine auf diese Art frei werdende Wohnung. Die Todesmaschinerie der Nazis war und ist bis heute einmalig.
Ursprünglich ist gerade Dachau kein Vernichtungslager. Aber es ist die Vorstufe dazu, denn es liefert denselben zu.
Dachau ist in erster Linie ein Arbeitslager und am Anfang ausschließlich für männliche Häftlinge. Die SS beginnt eigene wirtschaftliche Ziele zu verfolgen. Billigste rechtlose Arbeitskräfte sollen profitabel in den eigens zu diesem Zweck gegründeten Gesellschaften ausgebeutet werden. Wie Sklaven werden die Gefangenen dort gehalten, um im Straßenbau oder in Kiesgruben und später für die Rüstungsproduktion eingesetzt zu werden. Die Arbeit soll "erschöpfend sein, um ein Höchstmaß an Leistung zu erreichen".
Vielleicht ist es eine schöne Ergänzung, bei mir noch zu lesen, wie ich Dachau empfunden habe.
Deinen Kalender 2018 honoriere ich sehr, er ist was Besonderes.
Schöne letzte Tage im alten Jahr
und vor allem schöne erste Tage im neuen Jahr ;)
R ஜ
Antwort von RamonaXX am 12.01.2019 | 10:02 Uhr
Hallo Ramona :)
Danke, dass du uns erneut mit auf die Reise zu der nächsten Gedenkstätten genommen hast. Wieder ein sehr emotional geschriebener und an sich toller Text, wobei diesmal wirklich auffällig ist, dass die Atmosphäre dort eine etwas andere war.
Ich kann die Menschen nicht verstehen, die solche Orte nur durch ihre Kamera betrachten. Es mag vielleicht der Trend in der heutigen Zeit sein, aber nachvollziehen kann ich es nicht. Schade. Egal ob Gedenkstätte oder Museum jeglicher Art. Man sollte den Ort spüren, sehen, fühlen und sich nicht durch Medien blenden lassen, wenn man schon dort ist.
Ich musste kurz schmunzeln, als du auf die evangelische bzw. katholische Kirche zu sprechen kamst. Deinen Worten kann ich so genau zustimmen. Ich bin katholisch getauft, aber mittlerweile aus der Kirche ausgetreten, da ich persönlich nicht glaube. Dennoch finde ich, dass deine Beschreibung der katholischen Kirche treffend ist. Ich sag nur, jahrelange Erfahrung ;)
In meinem letzten Review habe ich gesagt, dass ich mir irgendwann auch mal eine Gedenkstätte ansehen werde. Ich bin vor einiger Zeit umgezogen und habe letztens mit Freunden über deine tollen Berichte gesprochen. Mir war gar nicht bewusst, dass es hier in der Nähe, also meines neuen Wohnortes, ebenfalls einen Gedenkort gibt. Keine 20km entfernt! Das werde ich wohl schaffen ;) Du hast mich durch deine Texte motiviert, auch wenn ich diese Reise alleine antreten muss. So wie du :) Keiner möchte diesen Ort nochmals betreten (damals wurde wohl ein Schulausflug dorthin gemacht).
Also vielen, vielen Dank!
Einen schönen Abend wünsche ich dir.
Ganz liebe Grüße,
Fhaiye
Danke, dass du uns erneut mit auf die Reise zu der nächsten Gedenkstätten genommen hast. Wieder ein sehr emotional geschriebener und an sich toller Text, wobei diesmal wirklich auffällig ist, dass die Atmosphäre dort eine etwas andere war.
Ich kann die Menschen nicht verstehen, die solche Orte nur durch ihre Kamera betrachten. Es mag vielleicht der Trend in der heutigen Zeit sein, aber nachvollziehen kann ich es nicht. Schade. Egal ob Gedenkstätte oder Museum jeglicher Art. Man sollte den Ort spüren, sehen, fühlen und sich nicht durch Medien blenden lassen, wenn man schon dort ist.
Ich musste kurz schmunzeln, als du auf die evangelische bzw. katholische Kirche zu sprechen kamst. Deinen Worten kann ich so genau zustimmen. Ich bin katholisch getauft, aber mittlerweile aus der Kirche ausgetreten, da ich persönlich nicht glaube. Dennoch finde ich, dass deine Beschreibung der katholischen Kirche treffend ist. Ich sag nur, jahrelange Erfahrung ;)
In meinem letzten Review habe ich gesagt, dass ich mir irgendwann auch mal eine Gedenkstätte ansehen werde. Ich bin vor einiger Zeit umgezogen und habe letztens mit Freunden über deine tollen Berichte gesprochen. Mir war gar nicht bewusst, dass es hier in der Nähe, also meines neuen Wohnortes, ebenfalls einen Gedenkort gibt. Keine 20km entfernt! Das werde ich wohl schaffen ;) Du hast mich durch deine Texte motiviert, auch wenn ich diese Reise alleine antreten muss. So wie du :) Keiner möchte diesen Ort nochmals betreten (damals wurde wohl ein Schulausflug dorthin gemacht).
Also vielen, vielen Dank!
Einen schönen Abend wünsche ich dir.
Ganz liebe Grüße,
Fhaiye
Antwort von RamonaXX am 05.01.2019 | 14:54 Uhr
Hallo Ramona,
ich bin in Dachau nie gewesen, obwohl ich häufig in München bin. Aber nach Deiner Beschreibung werde ich das auch nicht mehr machen. Vielen Dank für all die Mühen die Du auf Dich genommen hast um alles das zu Erfahren, und uns daran teilhaben zu lassen. Einige Dinge, die Du hier beschrieben hast, erwecken in mir das Gefühl Dir an anderer Stelle ein paar Worte zu schreiben. Ich werde, wenn die gefühlsduselige Zeit wieder abgeklungen ist, mich bei Dir melden. Besonders zu den schnatternden Gänsen, und der Sicht von Ausländern auf diese Greueltaten möchte ich Dir dann mal meine Erlebnisse schreiben. Aber wie gesagt, da muss es auch um mich herum passen. Falls wir in den nächsten Tagen nichts mehr von einander hören, wünsche ich Dir einen guten Rutsch ins neue Jahr(nicht zu wörtlich nehmen!) und einen angenehmen Beginn von 2019.
Alles Liebe Günter
PS Auch ich habe das Buch vor einigen Jahren auf Wunsch eines Freundes von mir(ebenfalls vietnamgeschädigt) gelesen, damit ich manches von dem was der Freund bis heute erleidet überhaupt verstehen konnte. Wir schreiben uns noch regelmäßig und das nicht nur zu Weihnachten.
GlG
Günter
ich bin in Dachau nie gewesen, obwohl ich häufig in München bin. Aber nach Deiner Beschreibung werde ich das auch nicht mehr machen. Vielen Dank für all die Mühen die Du auf Dich genommen hast um alles das zu Erfahren, und uns daran teilhaben zu lassen. Einige Dinge, die Du hier beschrieben hast, erwecken in mir das Gefühl Dir an anderer Stelle ein paar Worte zu schreiben. Ich werde, wenn die gefühlsduselige Zeit wieder abgeklungen ist, mich bei Dir melden. Besonders zu den schnatternden Gänsen, und der Sicht von Ausländern auf diese Greueltaten möchte ich Dir dann mal meine Erlebnisse schreiben. Aber wie gesagt, da muss es auch um mich herum passen. Falls wir in den nächsten Tagen nichts mehr von einander hören, wünsche ich Dir einen guten Rutsch ins neue Jahr(nicht zu wörtlich nehmen!) und einen angenehmen Beginn von 2019.
Alles Liebe Günter
PS Auch ich habe das Buch vor einigen Jahren auf Wunsch eines Freundes von mir(ebenfalls vietnamgeschädigt) gelesen, damit ich manches von dem was der Freund bis heute erleidet überhaupt verstehen konnte. Wir schreiben uns noch regelmäßig und das nicht nur zu Weihnachten.
GlG
Günter
Antwort von RamonaXX am 05.01.2019 | 14:27 Uhr
Und ich schaff‘s auch mal wieder, wer hätte das gedacht!
Vielleicht wird das ja mein Weihnachtsgeschenk an dich. Dass ich alle Reviews nachhole (aber machen wir uns nichts vor, das schaffe ich ohnehin nicht, denn um sie einfach so herunterzuschlingen sind deine Texte nun mal viel zu intensiv).
Tragischerweise wieder im Zug (und das Ende jetzt gerade zuhause) gelesen und Notizen dazu gemacht. Leider. Tut mir leid. Irgendwann werde ich mich noch einmal richtig hinsetzen, das ganze ohne Unterbrechungen und Hintergrundgeräusche lesen, und es einfach auf mich wirken lassen, ganz bestimmt, aber bis dahin muss es, fürchte ich, auch so gehen. Für das Review jetzt zumindest.
Aber kommen wir diesmal gleich zum Text.
Mit dem Begriff konnte ich diesmal wieder sehr viel Anfangen, und hätte das auch problemlos selbst gewusst, da bin ich mir sicher, aber dennoch habe ich etwas dazu gelernt, denn das mit der UNO wusste ich zum Beispiel nicht. Ich habe tatsächlich nicht einmal gewusst, dass es erst seit 1948 Tatbestand im Strafrecht der UNO ist, weil ich irgendwie immer davon ausgegangen bin, dass es logischerweise verboten ist. Das ist doch gesunder Menschenverstand! Wieso zum Teufel war das vorher nicht verboten?!
Ja, dieser Fakt schockt mich tatsächlich sehr extrem, nie im Leben hätte ich gedacht, dass das mal keine Straftat war. Ich meine, jetzt beim Nachdenken sehe ich natürlich ein, dass man das vielleicht hätte merken können, aber … ich finde es einfach unvorstellbar, dass es nicht einmal 100 Jahre her ist, dass man … also … ich meine: WIE?! Wer hat sich das denn überlegt?!
Abgesehen von dem Schock gleich zu Beginn, fand ich die Einleitung in den Ausflug dann aber sehr schön. Ich kann es nicht einmal begründen, aber der Satz hat es mir echt angetan. Dieses „würde ich das Ziel meiner heutigen Reise nur haarscharf verfehlen“ ist ein sehr interessanter Beginn für einen Text, und in diesem Falle jetzt auch sehr gelungen. Es löst bei mir beinahe sofort diese Erwartungshaltung aus, die ich bei so vielen deiner Texte an der ein oder anderen Stelle habe.
Schnee? Damals gab es noch Schnee? Okay, kleiner Spaß beiseite, aber ich habe das Gefühl, in Zukunft dürfen wir uns nicht nur im November im Norden sondern generell von Schnee verabschieden. Wann schneit es denn heutzutage noch? (Und das passt gerade so gar nicht zum Text, ich lasse mich mal wieder zu sehr von Kleinigkeiten ablenken, sorry …)
Dass es kalt war glaube ich dir wiederum sofort. Bei uns ist es gerade auch echt kalt. Vermutlich nicht mal ganz so sehr wie letztes Jahr, weil es ja generell immer wärmer wird (ich will mir gar nicht vorstellen, wie schrecklich das ganz früher gewesen sein muss), aber immer noch kalt.
Dass dort außer dir (oder beim lesen jetzt uns beiden) niemand dort ist, finde ich irgendwie bedrückend. Ein wenig geisterhaft. Wobei ich es nicht gruselig finde, die Vorstellung dort alleine zu sein, aber sich nicht umdrehen zu können, und einen Besucher da zu haben, der einen wieder aus dieser Vergangenheit „rausreißen“ kann … irgendwie merkwürdig. Entsprechend verstehe ich auch total gut, dass du wieder nicht zufrieden warst. Das ist aber auch wirklich so. Wie man‘s hat, es ist verkehrt. Immer. Zum Glück war ich mit dir dort, denn so richtig alleine … ich weiß nicht, vielleicht wär‘s dann doch etwas gruselig/abschreckend.
Warte, was? Ist das dein Ernst? Okay, jetzt bin ich auch raus. Eine Straße? Wer kam denn bitte auf die Idee, eine Straße dahin zu setzen? Was soll das denn?! Die Vorstellung finde ich jetzt gerade noch befremdlicher, als in dem Januar-Text dieser Mix aus Moderne und Vergangenheit … wobei, vielleicht nicht ganz … aber auf jeden Fall sehr ähnlich. Ist halt schon komisch. Was soll die Straße da? Und dann ist da auch noch gleich ein Wohngebiet? Also … wow. Heftig. Wenn es irgendwas gibt, mit dem ich hier nicht gerechnet hatte, dann irgendwie das … (auch wenn es in Sachsenhausen auch Wohnungen in der Nähe gab.)
Und ich muss ehrlich sagen, dieses Gefühl von Interesse und etwas lesen wollen, aber ist ist zu kalt, kenne ich erneut nur zu gut. Was wirklich schade ist. Damals bei mir in Auschwitz war es auch einfach zu kalt, um sich wirklich eingehend mit etwas zu befassen. Von den Begleitpersonen hieß es dann immer „Da sehr ihr mal, wie schlimm es die Häftlinge hatten.“ Was es auch nicht besser gemacht hat. Ich sehe natürlich ein, woher die Lehrer das genommen haben, keine Frage, und ich verstehe, wie sie darauf kamen, aber wenn ich ganz ehrlich bin: lieber wäre ich im Warmen hingegangen, und hätte mir ganz lange alles angesehen und viel dabei gelernt, als dort zu frieren und mich am Ende hauptsächlich an „Oh Gott, kalt!“ zu erinnern …
Das „Lichtspiel“ stelle ich mir zwar vermutlich ganz anders vor, als es in echt war, aber so wie ich es vor Augen habe, kann ich es mir dennoch sehr in die Situation hinein passend vorstellen. Und es ist bestimmt nicht uninteressant, mal lesen zu können, was auch andere Leute dachten.
Dein alleine sein finde ich ja auch erstaunlich. Normalerweise ist doch immer mindestens noch eine andere Person an solchen Orten. Oder ist Flossenbürg wirklich so schlecht besucht?
„Überall liegen Hinweise, die ich als Detektiv bei meinen Besuchen aufsammle und anschließend zusammensetze.“ ← So habe ich das nie gesehen. Nie auch nur daran gedacht, und ich finde den Gedanken auch beim Lesen jetzt ein wenig befremdlich, aber es ist auch irgendwo eine echt spannende Sicht auf die Dinge. Und ein wenig Wahrheit scheint auch darin zu stecken, also klar, warum nicht?
Und natürlich folgt auf die Ruhe der Sturm. Hätte ich mir ja eigentlich denken können.Da sitze ich in der zugegebenermaßen schon beinahe zu warmen Bahn, und es fröstelt mich dennoch. Die Vorstellung von den und Gedanken an die „Pflege- und Heilanstalten“ ist aber auch wirklich erschreckend. Und dass es kein Horror-Thriller ist, macht es noch so viel schlimmer. Ich habe bereits von diesen Anstalten gehört, und wir haben das Thema im Unterricht auch mehrfach angeschnitten, aber es ist immer wieder schrecklich. Mir wird echt schlecht bei dem Gedanken, und jetzt gerade beim Lesen des Absatzes kommt auch schon wieder die Übelkeit in mir hoch. Ich finde diese ganzen Morde sind eine Sache, an die zu hören/von denen zu lesen man sich wohl nie gewöhnen können wird. Wie so vieles anderes aus der Zeit natürlich auch. Und vielleicht ist das auch ganz gut so, weil es heißt, dass es nicht wieder passieren wird. Solange man sich an Sachen erinnert, und sie nicht in Vergessenheit geraten, solange wiederholt man Fehler auch nicht. (Oder zumindest die meisten Leute nicht, und die werden hoffentlich alle anderen auch davon abhalten …)
„Niemals würde ich den Holocaust leugnen, dennoch lebe ich in dem Bewusstsein, dass es nicht meine Gegenwart ist, was hier gezeigt wird.“ ← Das ist wahr. Beides. Natürlich ist der Holocaust passiert, und auch ich würde das niemals leugnen, aber meine Gegenwart ist es auch nicht. Vielleicht lässt es mich manchmal nicht schlafen, wenn ich daran denke, dass das alles wirklich passiert ist, aber es passiert dennoch nicht jetzt (oder nicht mir) und so schlimm oder gemein das vielleicht auch klingt, aber auch für mich wird es wieder zu etwas teils ganz unwirklichem, sobald ich mich nicht mehr mit dem Geschehen direkt auseinandersetze. Für mich ist all das eben einfach zu weit weg. Ich war nicht dabei, ich habe es nicht erlebt, und auch wenn es eine wichtige Rolle in der Geschichte spielt und ich natürlich nicht unwissend bin, so ist es an irgendeinem Punkt doch etwas, was mich nicht betrifft. Oder zumindest nicht so direkt, wie ganz sicher viele andere Menschen.
„Wobei auch das der Sache kein bisschen gerecht wird, sondern mir bestenfalls nur meine eigene Abgestumpftheit vor Augen führt.“ ← Jetzt fühle ich mich ertappt. Und schlecht, weil ich gerade genau das gleiche gedacht habe. Eventuell nur aufgrund deiner Wortwahl, aber ich bin mit beinahe sicher, dass es auch nicht anders abgelaufen wäre, wenn ich wirklich persönlich dort gewesen wäre.
So wie du die „Quaselhauben“ beschrieben hast … wow. Irgendwie fand ich sie ein wenig bedrohlich. Und ich habe mich selbst nur beim Lesen ziemlich erschreckt, so sehr war ich gerade mit dir dort. Habe ich aber vielleicht auch verdient, nachdem ich gerade dachte, dass der Raum jetzt „freundlicher“ wäre …
Ich bin mir manchmal gar nicht sicher, ob der Krieg überhaupt ein Ende hatte. Ich meine, ja, natürlich, offiziell und selbstverständlich auch in diesen Ausmaßen schon, aber ein wirkliches Ende? So richtig? Dass man damit abschließen kann? Was das angeht habe ich manchmal das Gefühl, dass diese ganze Sache noch voll und ganz im Gange ist. Für manche sicherlich mehr, als für andere … aber vielleicht ist es ja ganz gut so, weil das führt dazu, dass man darüber nachdenkt, man sich erinnert, und es sich nicht wiederholt. Und das soll ja auch nicht passieren.
Es gibt sie also doch, die Leute. Was ich irgendwie auch ganz gut finde. Ein wenig beruhigend ist es ja schon, wenn man weiß, dass man weit und breit nicht die einzige lebende Seele ist. Obwohl, vielleicht hätte die Straße (egal wie fehl am Platz) ja eine ähnliche Wirkung auf mich, wie die anderen Besucher, wenn ich da wäre. Aber beim Lesen vergisst man sie beinahe sofort, weil man so in der Situation und deinen Eindrücken gefangen ist, dass man keinen einzigen Gedanken an diese vollkommen fehl am Platze Erscheinung verschwendet. (Ist vielleicht auch ganz gut so.)
Sagtest du gerade, es sei kaum Zeit vergangen? Was? Nie im Leben! Ich habe das Gefühl, ich stand Stundenlang mit dir in den Räumen, und habe mich umgesehen. Ich bin doch Jahre gealtert. Wie soll da kaum Zeit vergangen sein?
„Ach, hätte ich doch in der Schule beim Thema Weltreligionen besser aufgepasst!“ ← Und erneut fühle ich mich ertappt. Hätte ich doch auch mal besser aufgepasst! Wobei ich mich tatsächlich im letzten Jahr auch ein wenig selbst mit den Religionen auseinandergesetzt habe, und ich es trotzdem nicht weiß. Vielleicht auch, weil es nie so direkt Thema war, aber jetzt wünschte ich dennoch, ich hätte mich mehr damit beschäftigt … ich denke, ich werde mal rausfinden, was das heißt, sobald ich wieder die Möglichkeit habe … (Was ich hiermit tun konnte, weil ich wieder zuhause bin, und hier Internet habe: Menora, symbolisiert die Schöpfung der Welt in sieben Tagen. Danke das du mich mal wieder dazu inspiriert hast, auch selbst etwas zu forschen!)
„Was genau die Magie dieses Ortes ausmacht, vermag ich nicht zu sagen.“ ← Ganz ehrlich, ich auch nicht. Aber ich denke, du hast zumindest einen Teil dieser Magie dennoch sehr gut in deinem Text eingefangen. Denn für einen Moment stand ich tatsächlich ebenfalls alleine dort, an diesem Ort, und habe mich staunend umgesehen, und das alles auf mich wirken lassen, statt mit dir mitzulaufen. Und es hat mich auch für einen Moment wirklich sprachlos sein lassen.
… habe ich gerade gesagt, die Gedenkstätte würde mich sprachlos sein lassen, ja? Nun, ich nehm‘s zurück. Denn die Zeilen von Bonhoeffer haben es echt in sich! Auf eine gute Art und Weise. Auf eine hoffnungsvolle, und freundliche Art und Weise. Und das an einem solchen Ort. Das gerade beim Lesen ist einer dieser Momente, in denen ich tatsächlich den Tränen nahe bin. Ich habe nicht geweint, das tue ich selten, so weit will ich nicht gehen, aber beim Lesen gerade hatte ich einfach dieses Gefühl von … Hoffnung, und das ist manchmal wirklich verdammt stark und überwältigend. Danke dass du die Zeilen nicht bei deinem Bericht weggelassen hast. (Und ja, Bonhoeffer muss wirklich besonders gewesen sein, was den Satz angeht stimme ich dir spätestens nach den Zeilen voll und ganz zu.)
„Der Glaube versetzt Berge.“ ← Das gilt nicht nur für Religion, sondern für Glauben im allgemeinen ganz genauso. Wie eine Freundin von mir immer gesagt hat: „Ich glaube. Vielleicht nicht an Gott, aber ich glaube."
„Es ist unbegreiflich still in der Kapelle. Alles was ich höre ist mein eigener Atem.“ ← Und ich höre nur meinen. Das ist mir gerade beim Lesen aufgefallen. Du hast irgendwie ein Talent dafür, dich in den entscheidenden Situationen selbst aus dem ganzen herauszunehmen. Ich weiß nicht, ob du es mit Absicht machst, oder automatisch, oder aus Versehen, einfach weil du‘s kannst, aber hier hatte ich mal wieder das Gefühl, dass du in diesen bewegenden Momenten einen Schritt zurück trittst, und uns Lesern für einen Augenblick die Möglichkeit gibst, selbst zu sehen. Du gehst nicht weg oder so, aber du stehst einfach nur da, und lässt uns Zeit, und für einen Moment können wir beide einfach gemeinsam alleine unseren Gedanken nachhängen …
Ich finde ja, die Beschreibung des Wetters trägt wirklich zu der runterziehenden Atmosphäre des Ortes bei. Was das angeht, ist das Wetter an dem Tag ja scheinbar wirklich perfekt gewesen. Natürlich trägt die Beschreibung des Ortes auch schon viel dazu bei, wie ich mich fühle, aber die Vorstellung von dem grauen Himmel, und der Luftfeuchtigkeit, und … irgendwie alles daran hat mich so ein bisschen „erdrückt“. Nicht schlimm, nicht dolle, aber eben genug, damit es sehr stark zu meinem Befinden beitrug.
„Ich bin hier um einen Blick in eine vergangene Zeit zu werfen, nicht um mich der Wahnsinnigkeit zu opfern und ein Teil ihrer zu werden.“ ← Dazu kann ich eigentlich gar nicht viel mehr sagen, außer dass das vermutlich mein Lieblingssatz des Monats Mai ist. Er ist irgendwie … so gut. Und tiefgründig. Und wahr. Ich mag es.
„Es wird nicht langweilig die vielen verschiedenen Gedenkstätten zu besuche!“ ← Und als Leser wird es auch nicht langweilig, die vielen verschiedenen Berichte dazu zu lesen. Denn irgendwie ist nie einer wie der andere. Es gibt immer neues und anderes und weiterhin sehr viel spannendes. Es ist immer wieder schön, mit dir auf „Reisen“ zu gehen.
Und in dem Sinne, war es das mal wieder von mir.
Ich wünsche dir noch einen schönen Abend, und wir sehen uns beim nächsten Mal,
Riri
PS: Fehler-Fee!
Und zwar gleich mehrmals im Absatz „Straße und Lagertor“ bei „Dennoch, die mahnenden Worte ARBEIT MACHT FREI [stehen] auch hier.“ und „[…] an den Steinsäulen zwischen den[en] sich das Lagertor befand.“ Und dann noch im Teil „Jüdische Gedenkstätte und Kapelle“ bei: „Dort, wo früher die Isolierblocks gestanden habe[n], befindet sich heute ein Friedhof.“ und „Zu meiner [R]echten führt eine lange, in den Fels gehauene Treppe hinab […]“
Vielleicht wird das ja mein Weihnachtsgeschenk an dich. Dass ich alle Reviews nachhole (aber machen wir uns nichts vor, das schaffe ich ohnehin nicht, denn um sie einfach so herunterzuschlingen sind deine Texte nun mal viel zu intensiv).
Tragischerweise wieder im Zug (und das Ende jetzt gerade zuhause) gelesen und Notizen dazu gemacht. Leider. Tut mir leid. Irgendwann werde ich mich noch einmal richtig hinsetzen, das ganze ohne Unterbrechungen und Hintergrundgeräusche lesen, und es einfach auf mich wirken lassen, ganz bestimmt, aber bis dahin muss es, fürchte ich, auch so gehen. Für das Review jetzt zumindest.
Aber kommen wir diesmal gleich zum Text.
Mit dem Begriff konnte ich diesmal wieder sehr viel Anfangen, und hätte das auch problemlos selbst gewusst, da bin ich mir sicher, aber dennoch habe ich etwas dazu gelernt, denn das mit der UNO wusste ich zum Beispiel nicht. Ich habe tatsächlich nicht einmal gewusst, dass es erst seit 1948 Tatbestand im Strafrecht der UNO ist, weil ich irgendwie immer davon ausgegangen bin, dass es logischerweise verboten ist. Das ist doch gesunder Menschenverstand! Wieso zum Teufel war das vorher nicht verboten?!
Ja, dieser Fakt schockt mich tatsächlich sehr extrem, nie im Leben hätte ich gedacht, dass das mal keine Straftat war. Ich meine, jetzt beim Nachdenken sehe ich natürlich ein, dass man das vielleicht hätte merken können, aber … ich finde es einfach unvorstellbar, dass es nicht einmal 100 Jahre her ist, dass man … also … ich meine: WIE?! Wer hat sich das denn überlegt?!
Abgesehen von dem Schock gleich zu Beginn, fand ich die Einleitung in den Ausflug dann aber sehr schön. Ich kann es nicht einmal begründen, aber der Satz hat es mir echt angetan. Dieses „würde ich das Ziel meiner heutigen Reise nur haarscharf verfehlen“ ist ein sehr interessanter Beginn für einen Text, und in diesem Falle jetzt auch sehr gelungen. Es löst bei mir beinahe sofort diese Erwartungshaltung aus, die ich bei so vielen deiner Texte an der ein oder anderen Stelle habe.
Schnee? Damals gab es noch Schnee? Okay, kleiner Spaß beiseite, aber ich habe das Gefühl, in Zukunft dürfen wir uns nicht nur im November im Norden sondern generell von Schnee verabschieden. Wann schneit es denn heutzutage noch? (Und das passt gerade so gar nicht zum Text, ich lasse mich mal wieder zu sehr von Kleinigkeiten ablenken, sorry …)
Dass es kalt war glaube ich dir wiederum sofort. Bei uns ist es gerade auch echt kalt. Vermutlich nicht mal ganz so sehr wie letztes Jahr, weil es ja generell immer wärmer wird (ich will mir gar nicht vorstellen, wie schrecklich das ganz früher gewesen sein muss), aber immer noch kalt.
Dass dort außer dir (oder beim lesen jetzt uns beiden) niemand dort ist, finde ich irgendwie bedrückend. Ein wenig geisterhaft. Wobei ich es nicht gruselig finde, die Vorstellung dort alleine zu sein, aber sich nicht umdrehen zu können, und einen Besucher da zu haben, der einen wieder aus dieser Vergangenheit „rausreißen“ kann … irgendwie merkwürdig. Entsprechend verstehe ich auch total gut, dass du wieder nicht zufrieden warst. Das ist aber auch wirklich so. Wie man‘s hat, es ist verkehrt. Immer. Zum Glück war ich mit dir dort, denn so richtig alleine … ich weiß nicht, vielleicht wär‘s dann doch etwas gruselig/abschreckend.
Warte, was? Ist das dein Ernst? Okay, jetzt bin ich auch raus. Eine Straße? Wer kam denn bitte auf die Idee, eine Straße dahin zu setzen? Was soll das denn?! Die Vorstellung finde ich jetzt gerade noch befremdlicher, als in dem Januar-Text dieser Mix aus Moderne und Vergangenheit … wobei, vielleicht nicht ganz … aber auf jeden Fall sehr ähnlich. Ist halt schon komisch. Was soll die Straße da? Und dann ist da auch noch gleich ein Wohngebiet? Also … wow. Heftig. Wenn es irgendwas gibt, mit dem ich hier nicht gerechnet hatte, dann irgendwie das … (auch wenn es in Sachsenhausen auch Wohnungen in der Nähe gab.)
Und ich muss ehrlich sagen, dieses Gefühl von Interesse und etwas lesen wollen, aber ist ist zu kalt, kenne ich erneut nur zu gut. Was wirklich schade ist. Damals bei mir in Auschwitz war es auch einfach zu kalt, um sich wirklich eingehend mit etwas zu befassen. Von den Begleitpersonen hieß es dann immer „Da sehr ihr mal, wie schlimm es die Häftlinge hatten.“ Was es auch nicht besser gemacht hat. Ich sehe natürlich ein, woher die Lehrer das genommen haben, keine Frage, und ich verstehe, wie sie darauf kamen, aber wenn ich ganz ehrlich bin: lieber wäre ich im Warmen hingegangen, und hätte mir ganz lange alles angesehen und viel dabei gelernt, als dort zu frieren und mich am Ende hauptsächlich an „Oh Gott, kalt!“ zu erinnern …
Das „Lichtspiel“ stelle ich mir zwar vermutlich ganz anders vor, als es in echt war, aber so wie ich es vor Augen habe, kann ich es mir dennoch sehr in die Situation hinein passend vorstellen. Und es ist bestimmt nicht uninteressant, mal lesen zu können, was auch andere Leute dachten.
Dein alleine sein finde ich ja auch erstaunlich. Normalerweise ist doch immer mindestens noch eine andere Person an solchen Orten. Oder ist Flossenbürg wirklich so schlecht besucht?
„Überall liegen Hinweise, die ich als Detektiv bei meinen Besuchen aufsammle und anschließend zusammensetze.“ ← So habe ich das nie gesehen. Nie auch nur daran gedacht, und ich finde den Gedanken auch beim Lesen jetzt ein wenig befremdlich, aber es ist auch irgendwo eine echt spannende Sicht auf die Dinge. Und ein wenig Wahrheit scheint auch darin zu stecken, also klar, warum nicht?
Und natürlich folgt auf die Ruhe der Sturm. Hätte ich mir ja eigentlich denken können.Da sitze ich in der zugegebenermaßen schon beinahe zu warmen Bahn, und es fröstelt mich dennoch. Die Vorstellung von den und Gedanken an die „Pflege- und Heilanstalten“ ist aber auch wirklich erschreckend. Und dass es kein Horror-Thriller ist, macht es noch so viel schlimmer. Ich habe bereits von diesen Anstalten gehört, und wir haben das Thema im Unterricht auch mehrfach angeschnitten, aber es ist immer wieder schrecklich. Mir wird echt schlecht bei dem Gedanken, und jetzt gerade beim Lesen des Absatzes kommt auch schon wieder die Übelkeit in mir hoch. Ich finde diese ganzen Morde sind eine Sache, an die zu hören/von denen zu lesen man sich wohl nie gewöhnen können wird. Wie so vieles anderes aus der Zeit natürlich auch. Und vielleicht ist das auch ganz gut so, weil es heißt, dass es nicht wieder passieren wird. Solange man sich an Sachen erinnert, und sie nicht in Vergessenheit geraten, solange wiederholt man Fehler auch nicht. (Oder zumindest die meisten Leute nicht, und die werden hoffentlich alle anderen auch davon abhalten …)
„Niemals würde ich den Holocaust leugnen, dennoch lebe ich in dem Bewusstsein, dass es nicht meine Gegenwart ist, was hier gezeigt wird.“ ← Das ist wahr. Beides. Natürlich ist der Holocaust passiert, und auch ich würde das niemals leugnen, aber meine Gegenwart ist es auch nicht. Vielleicht lässt es mich manchmal nicht schlafen, wenn ich daran denke, dass das alles wirklich passiert ist, aber es passiert dennoch nicht jetzt (oder nicht mir) und so schlimm oder gemein das vielleicht auch klingt, aber auch für mich wird es wieder zu etwas teils ganz unwirklichem, sobald ich mich nicht mehr mit dem Geschehen direkt auseinandersetze. Für mich ist all das eben einfach zu weit weg. Ich war nicht dabei, ich habe es nicht erlebt, und auch wenn es eine wichtige Rolle in der Geschichte spielt und ich natürlich nicht unwissend bin, so ist es an irgendeinem Punkt doch etwas, was mich nicht betrifft. Oder zumindest nicht so direkt, wie ganz sicher viele andere Menschen.
„Wobei auch das der Sache kein bisschen gerecht wird, sondern mir bestenfalls nur meine eigene Abgestumpftheit vor Augen führt.“ ← Jetzt fühle ich mich ertappt. Und schlecht, weil ich gerade genau das gleiche gedacht habe. Eventuell nur aufgrund deiner Wortwahl, aber ich bin mit beinahe sicher, dass es auch nicht anders abgelaufen wäre, wenn ich wirklich persönlich dort gewesen wäre.
So wie du die „Quaselhauben“ beschrieben hast … wow. Irgendwie fand ich sie ein wenig bedrohlich. Und ich habe mich selbst nur beim Lesen ziemlich erschreckt, so sehr war ich gerade mit dir dort. Habe ich aber vielleicht auch verdient, nachdem ich gerade dachte, dass der Raum jetzt „freundlicher“ wäre …
Ich bin mir manchmal gar nicht sicher, ob der Krieg überhaupt ein Ende hatte. Ich meine, ja, natürlich, offiziell und selbstverständlich auch in diesen Ausmaßen schon, aber ein wirkliches Ende? So richtig? Dass man damit abschließen kann? Was das angeht habe ich manchmal das Gefühl, dass diese ganze Sache noch voll und ganz im Gange ist. Für manche sicherlich mehr, als für andere … aber vielleicht ist es ja ganz gut so, weil das führt dazu, dass man darüber nachdenkt, man sich erinnert, und es sich nicht wiederholt. Und das soll ja auch nicht passieren.
Es gibt sie also doch, die Leute. Was ich irgendwie auch ganz gut finde. Ein wenig beruhigend ist es ja schon, wenn man weiß, dass man weit und breit nicht die einzige lebende Seele ist. Obwohl, vielleicht hätte die Straße (egal wie fehl am Platz) ja eine ähnliche Wirkung auf mich, wie die anderen Besucher, wenn ich da wäre. Aber beim Lesen vergisst man sie beinahe sofort, weil man so in der Situation und deinen Eindrücken gefangen ist, dass man keinen einzigen Gedanken an diese vollkommen fehl am Platze Erscheinung verschwendet. (Ist vielleicht auch ganz gut so.)
Sagtest du gerade, es sei kaum Zeit vergangen? Was? Nie im Leben! Ich habe das Gefühl, ich stand Stundenlang mit dir in den Räumen, und habe mich umgesehen. Ich bin doch Jahre gealtert. Wie soll da kaum Zeit vergangen sein?
„Ach, hätte ich doch in der Schule beim Thema Weltreligionen besser aufgepasst!“ ← Und erneut fühle ich mich ertappt. Hätte ich doch auch mal besser aufgepasst! Wobei ich mich tatsächlich im letzten Jahr auch ein wenig selbst mit den Religionen auseinandergesetzt habe, und ich es trotzdem nicht weiß. Vielleicht auch, weil es nie so direkt Thema war, aber jetzt wünschte ich dennoch, ich hätte mich mehr damit beschäftigt … ich denke, ich werde mal rausfinden, was das heißt, sobald ich wieder die Möglichkeit habe … (Was ich hiermit tun konnte, weil ich wieder zuhause bin, und hier Internet habe: Menora, symbolisiert die Schöpfung der Welt in sieben Tagen. Danke das du mich mal wieder dazu inspiriert hast, auch selbst etwas zu forschen!)
„Was genau die Magie dieses Ortes ausmacht, vermag ich nicht zu sagen.“ ← Ganz ehrlich, ich auch nicht. Aber ich denke, du hast zumindest einen Teil dieser Magie dennoch sehr gut in deinem Text eingefangen. Denn für einen Moment stand ich tatsächlich ebenfalls alleine dort, an diesem Ort, und habe mich staunend umgesehen, und das alles auf mich wirken lassen, statt mit dir mitzulaufen. Und es hat mich auch für einen Moment wirklich sprachlos sein lassen.
… habe ich gerade gesagt, die Gedenkstätte würde mich sprachlos sein lassen, ja? Nun, ich nehm‘s zurück. Denn die Zeilen von Bonhoeffer haben es echt in sich! Auf eine gute Art und Weise. Auf eine hoffnungsvolle, und freundliche Art und Weise. Und das an einem solchen Ort. Das gerade beim Lesen ist einer dieser Momente, in denen ich tatsächlich den Tränen nahe bin. Ich habe nicht geweint, das tue ich selten, so weit will ich nicht gehen, aber beim Lesen gerade hatte ich einfach dieses Gefühl von … Hoffnung, und das ist manchmal wirklich verdammt stark und überwältigend. Danke dass du die Zeilen nicht bei deinem Bericht weggelassen hast. (Und ja, Bonhoeffer muss wirklich besonders gewesen sein, was den Satz angeht stimme ich dir spätestens nach den Zeilen voll und ganz zu.)
„Der Glaube versetzt Berge.“ ← Das gilt nicht nur für Religion, sondern für Glauben im allgemeinen ganz genauso. Wie eine Freundin von mir immer gesagt hat: „Ich glaube. Vielleicht nicht an Gott, aber ich glaube."
„Es ist unbegreiflich still in der Kapelle. Alles was ich höre ist mein eigener Atem.“ ← Und ich höre nur meinen. Das ist mir gerade beim Lesen aufgefallen. Du hast irgendwie ein Talent dafür, dich in den entscheidenden Situationen selbst aus dem ganzen herauszunehmen. Ich weiß nicht, ob du es mit Absicht machst, oder automatisch, oder aus Versehen, einfach weil du‘s kannst, aber hier hatte ich mal wieder das Gefühl, dass du in diesen bewegenden Momenten einen Schritt zurück trittst, und uns Lesern für einen Augenblick die Möglichkeit gibst, selbst zu sehen. Du gehst nicht weg oder so, aber du stehst einfach nur da, und lässt uns Zeit, und für einen Moment können wir beide einfach gemeinsam alleine unseren Gedanken nachhängen …
Ich finde ja, die Beschreibung des Wetters trägt wirklich zu der runterziehenden Atmosphäre des Ortes bei. Was das angeht, ist das Wetter an dem Tag ja scheinbar wirklich perfekt gewesen. Natürlich trägt die Beschreibung des Ortes auch schon viel dazu bei, wie ich mich fühle, aber die Vorstellung von dem grauen Himmel, und der Luftfeuchtigkeit, und … irgendwie alles daran hat mich so ein bisschen „erdrückt“. Nicht schlimm, nicht dolle, aber eben genug, damit es sehr stark zu meinem Befinden beitrug.
„Ich bin hier um einen Blick in eine vergangene Zeit zu werfen, nicht um mich der Wahnsinnigkeit zu opfern und ein Teil ihrer zu werden.“ ← Dazu kann ich eigentlich gar nicht viel mehr sagen, außer dass das vermutlich mein Lieblingssatz des Monats Mai ist. Er ist irgendwie … so gut. Und tiefgründig. Und wahr. Ich mag es.
„Es wird nicht langweilig die vielen verschiedenen Gedenkstätten zu besuche!“ ← Und als Leser wird es auch nicht langweilig, die vielen verschiedenen Berichte dazu zu lesen. Denn irgendwie ist nie einer wie der andere. Es gibt immer neues und anderes und weiterhin sehr viel spannendes. Es ist immer wieder schön, mit dir auf „Reisen“ zu gehen.
Und in dem Sinne, war es das mal wieder von mir.
Ich wünsche dir noch einen schönen Abend, und wir sehen uns beim nächsten Mal,
Riri
PS: Fehler-Fee!
Und zwar gleich mehrmals im Absatz „Straße und Lagertor“ bei „Dennoch, die mahnenden Worte ARBEIT MACHT FREI [stehen] auch hier.“ und „[…] an den Steinsäulen zwischen den[en] sich das Lagertor befand.“ Und dann noch im Teil „Jüdische Gedenkstätte und Kapelle“ bei: „Dort, wo früher die Isolierblocks gestanden habe[n], befindet sich heute ein Friedhof.“ und „Zu meiner [R]echten führt eine lange, in den Fels gehauene Treppe hinab […]“
Antwort von RamonaXX am 10.02.2019 | 12:31 Uhr
Es fällt mir hier eines auf. Du hast den Widerspruch nicht angesprochen.
Die Nazis errichteten einen Bismarkturm, der durch SED Funktionäre oder Kommunisten gesprengt wurde.
Hey, Du bist hier auf den Spuren Goethes gewandert. Ich nehme an, der Freigeist Goethe wäre zornig über diese Entweihung
heiligen Bodens gewesen. Vielleicht kann man es so darstellen. Überall wo besonders große Kirchen stehen, befanden sich früher Germanische oder Keltische Kultplätze. Um einerseits die Kulte zu unterbinden bauten eifrige und zumeist dumme Mönche prächtige Kirchen darüber. Die Nazis hingegen vereinnahmten Goethe für ihre schmutzige Propaganda, sie merkten nicht einmal, wie dumm sie waren.
Weimar ist ein kulturelles Juwel, dass die Nazis bewusst oder unterbewusst schändeten, missbrauchten und dennoch nie überwinden konnten.
Nun zum KZ, es ist immer ein Horror, dass Menschen zu solchen Taten fähig sind. Zumal hier zunächst politische Gegner interniert wurden. Die gut betuchten Gegner wurden danach nach Theresienstadt umgesiedelt.
Ja, hier wurden Menschen ermordet, zum Glück haben wir heute ein Grundgesetz, welches die Leute vor derartiger Verfolgung schützt. Aber ich muss meinen Zeigefinger mahnend erheben.
Es darf nicht vergessen werden, ansonsten kehren solche Zeiten zurück. Ich denke an so kranke Geister wie die AfD Führungsriege, Marie le Pen, diesen Holländer, der alles leugnet und viele andere Idioten, die nicht begreifen, dass solche Regime nur Terror bedeuten.
Glaubst Du, dass Goethe jetzt noch stolz wäre ein Deutscher zu sein, da man auch sein Erbe schändete.
Gruß Christian
Die Nazis errichteten einen Bismarkturm, der durch SED Funktionäre oder Kommunisten gesprengt wurde.
Hey, Du bist hier auf den Spuren Goethes gewandert. Ich nehme an, der Freigeist Goethe wäre zornig über diese Entweihung
heiligen Bodens gewesen. Vielleicht kann man es so darstellen. Überall wo besonders große Kirchen stehen, befanden sich früher Germanische oder Keltische Kultplätze. Um einerseits die Kulte zu unterbinden bauten eifrige und zumeist dumme Mönche prächtige Kirchen darüber. Die Nazis hingegen vereinnahmten Goethe für ihre schmutzige Propaganda, sie merkten nicht einmal, wie dumm sie waren.
Weimar ist ein kulturelles Juwel, dass die Nazis bewusst oder unterbewusst schändeten, missbrauchten und dennoch nie überwinden konnten.
Nun zum KZ, es ist immer ein Horror, dass Menschen zu solchen Taten fähig sind. Zumal hier zunächst politische Gegner interniert wurden. Die gut betuchten Gegner wurden danach nach Theresienstadt umgesiedelt.
Ja, hier wurden Menschen ermordet, zum Glück haben wir heute ein Grundgesetz, welches die Leute vor derartiger Verfolgung schützt. Aber ich muss meinen Zeigefinger mahnend erheben.
Es darf nicht vergessen werden, ansonsten kehren solche Zeiten zurück. Ich denke an so kranke Geister wie die AfD Führungsriege, Marie le Pen, diesen Holländer, der alles leugnet und viele andere Idioten, die nicht begreifen, dass solche Regime nur Terror bedeuten.
Glaubst Du, dass Goethe jetzt noch stolz wäre ein Deutscher zu sein, da man auch sein Erbe schändete.
Gruß Christian
Antwort von RamonaXX am 09.12.2018 | 21:47 Uhr
Hallo RamonaXX :)
Wow, toll, dass du dich mit dem Thema Holocaust auseinandersetzt! Die Art und Weise, wie du es tust, sagt mir sehr zu.
So besuchst du nicht einfach nur diese geschichtsträchtigen Orte, sondern lauschst ihnen und setzt dich konkret mit ihnen auseinander, in dem du dir selbst immer wieder Fragen dazustellst und diese überdenkst.
Respekt auch davor, wie du alle Facetten beleuchtest und damalige Entscheidungen moralisch in Frage stellst. Wie bspw. die Hinrichtungen der Täter (s. Kapitel 11 - Mauthausen).
Dein Bericht ist gut geschrieben, sehr bewegend und zu keiner Zeit langweilig. Es lässt sich alles flüssig lesen.
Deine Beschreibungen der Orte wirken sehr real, als wäre ich tatsächlich bei dir gewesen. Das ist schockierend, aber auch seltsam spannend zugleich.
Die Tragik und das Schrecken, die diesen Orten anhaften, konnte ich beim Lesen deiner geschriebenen Texte durchaus spüren. Du schaffst es, dem Leser deine Gefühle zu vermitteln.
Einige Stellen in deinen Berichten empfand ich als sehr bewegend und schlimm. Einer dieser Momente war dein Aufenthalt im Leichenkeller des Konzentrationslagers Sachsenhausen. Mir wären vermutlich ähnliche Gedanken durch den Kopf gegangen.
Dein Zwiespalt und deine Faszination sind also total nachvollziehbar.
Irgendwann, wenn ich mich dazu aufraffen kann, werde ich mir mindestens eine Gedenkstätte persönlich anschauen und mir mein eigenes Bild davon machen.
Die Neugier und das Interesse sind definitiv vorhanden. Und deine Schilderungen tun ihr übriges.
Alles in Allem hat mich dein umfangreicher Bericht wirklich berührt und nachdenklich gestimmt. Ich bin auf den nächsten Bericht gespannt. Ich hoffe, dafür bin ich noch nicht zu spät dran :)
Ganz liebe Grüße,
Fhaiye
Wow, toll, dass du dich mit dem Thema Holocaust auseinandersetzt! Die Art und Weise, wie du es tust, sagt mir sehr zu.
So besuchst du nicht einfach nur diese geschichtsträchtigen Orte, sondern lauschst ihnen und setzt dich konkret mit ihnen auseinander, in dem du dir selbst immer wieder Fragen dazustellst und diese überdenkst.
Respekt auch davor, wie du alle Facetten beleuchtest und damalige Entscheidungen moralisch in Frage stellst. Wie bspw. die Hinrichtungen der Täter (s. Kapitel 11 - Mauthausen).
Dein Bericht ist gut geschrieben, sehr bewegend und zu keiner Zeit langweilig. Es lässt sich alles flüssig lesen.
Deine Beschreibungen der Orte wirken sehr real, als wäre ich tatsächlich bei dir gewesen. Das ist schockierend, aber auch seltsam spannend zugleich.
Die Tragik und das Schrecken, die diesen Orten anhaften, konnte ich beim Lesen deiner geschriebenen Texte durchaus spüren. Du schaffst es, dem Leser deine Gefühle zu vermitteln.
Einige Stellen in deinen Berichten empfand ich als sehr bewegend und schlimm. Einer dieser Momente war dein Aufenthalt im Leichenkeller des Konzentrationslagers Sachsenhausen. Mir wären vermutlich ähnliche Gedanken durch den Kopf gegangen.
Dein Zwiespalt und deine Faszination sind also total nachvollziehbar.
Irgendwann, wenn ich mich dazu aufraffen kann, werde ich mir mindestens eine Gedenkstätte persönlich anschauen und mir mein eigenes Bild davon machen.
Die Neugier und das Interesse sind definitiv vorhanden. Und deine Schilderungen tun ihr übriges.
Alles in Allem hat mich dein umfangreicher Bericht wirklich berührt und nachdenklich gestimmt. Ich bin auf den nächsten Bericht gespannt. Ich hoffe, dafür bin ich noch nicht zu spät dran :)
Ganz liebe Grüße,
Fhaiye
Antwort von RamonaXX am 15.12.2018 | 21:46 Uhr
Verbrechen gab es von allen Armeen,
es gibt keine Armee, die nicht ähnliche Verbrechen begangen hat. Gerne nenne ich Dir Quellen, die von Historikern abgesichert sind. dazu zählen auch polnische, amerikanische und schwedische Quellen.
Unter dem Deckmantel der Operation Overlord wurden etwa 250 000 Menschen ohne Gerichtsurteil einfach erschossen. Amerikanische Soldaten trieben Kriegsgefangene befreiten Polen zu, die eine unbekannte Anzahl Gefangener töteten.
In einer Kirche im Blockland steht, dass unter der Aufsicht der US Armee, tausende Zivilisten in Kirchen getrieben wurden und dort vergewaltigt und erschlagen wurden. Es geht mir hier nicht um Rache, sondern nur um die Opfer ohne Namen, die es auch in Deutschland unter den Zivilisten gab.
Kriege sind Grausam, aber nur die Wehrmacht ahndete sofort Kriegsverbrechen. Keine andere Armee leistete sich diesen Luxus. Über 100 000 Deutsche Soldaten wurden verurteilt, wegen Diebstahl, Raub, Mord und Vergewaltigung. Kein einziger Alliierter Soldat wurde bei gleichen Verbrechen je verurteilt. Im Militärhistorischen Institut kann man dieses alles nachlesen.
Ich glaube, dass es während dieser Zeit nur wenige Menschen gab, so wie Herrn Bonhoeffer.
Die Begegnung mit dem gewaltsamen Tod von Menschen ist eine eigenartige Erfahrung. Ich stelle mir immer vor, dass auch ich ein Opfer hätte sein können. Nur dieser Gedanke lässt mich stets an Menschlichkeit denken.
!963 oder 64 kam es zu einem Zwischenfall bei der Nato. Ein Deutscher Offizier sah einen Amerikanischen Massenmörder, der nun als General durch die Gegend lief. Immerhin hatte dieser heroische Ami, etwa 690 Kriegsgefangene ermordet.
Für mich steht dadurch fest, dass es einzig eine Schande der Siegermächte ist, dass sie nicht einmal die bekannten Kriegsverbrechen zugeben. Selbst bei einer Recherche bei Wiki findet man genügend Alliierte Kriegsverbrechen mit Millionen Opfern. Das entbindet uns jedoch niemals eigene Kriegsverbrechen zu leugnen. Es ist egal ob Marie, Deutsche, Französin, Italienerin, Polin, Engländerin oder sonstiger Nationalität war. Ihr sterben war ein Verbrechen.
Gruß Christian
es gibt keine Armee, die nicht ähnliche Verbrechen begangen hat. Gerne nenne ich Dir Quellen, die von Historikern abgesichert sind. dazu zählen auch polnische, amerikanische und schwedische Quellen.
Unter dem Deckmantel der Operation Overlord wurden etwa 250 000 Menschen ohne Gerichtsurteil einfach erschossen. Amerikanische Soldaten trieben Kriegsgefangene befreiten Polen zu, die eine unbekannte Anzahl Gefangener töteten.
In einer Kirche im Blockland steht, dass unter der Aufsicht der US Armee, tausende Zivilisten in Kirchen getrieben wurden und dort vergewaltigt und erschlagen wurden. Es geht mir hier nicht um Rache, sondern nur um die Opfer ohne Namen, die es auch in Deutschland unter den Zivilisten gab.
Kriege sind Grausam, aber nur die Wehrmacht ahndete sofort Kriegsverbrechen. Keine andere Armee leistete sich diesen Luxus. Über 100 000 Deutsche Soldaten wurden verurteilt, wegen Diebstahl, Raub, Mord und Vergewaltigung. Kein einziger Alliierter Soldat wurde bei gleichen Verbrechen je verurteilt. Im Militärhistorischen Institut kann man dieses alles nachlesen.
Ich glaube, dass es während dieser Zeit nur wenige Menschen gab, so wie Herrn Bonhoeffer.
Die Begegnung mit dem gewaltsamen Tod von Menschen ist eine eigenartige Erfahrung. Ich stelle mir immer vor, dass auch ich ein Opfer hätte sein können. Nur dieser Gedanke lässt mich stets an Menschlichkeit denken.
!963 oder 64 kam es zu einem Zwischenfall bei der Nato. Ein Deutscher Offizier sah einen Amerikanischen Massenmörder, der nun als General durch die Gegend lief. Immerhin hatte dieser heroische Ami, etwa 690 Kriegsgefangene ermordet.
Für mich steht dadurch fest, dass es einzig eine Schande der Siegermächte ist, dass sie nicht einmal die bekannten Kriegsverbrechen zugeben. Selbst bei einer Recherche bei Wiki findet man genügend Alliierte Kriegsverbrechen mit Millionen Opfern. Das entbindet uns jedoch niemals eigene Kriegsverbrechen zu leugnen. Es ist egal ob Marie, Deutsche, Französin, Italienerin, Polin, Engländerin oder sonstiger Nationalität war. Ihr sterben war ein Verbrechen.
Gruß Christian
Antwort von RamonaXX am 11.12.2018 | 18:17 Uhr
Hallo, es gibt ein paar schwierige Textstellen, zu denen ich zunächst Anmerkungen machen möchte.
Breslau ist für mich und viele die von dort stammen eine Deutsche Stadt, mein Großvater hat dort studiert.
Vielleicht kann man Breslau als Stadt mit einer wechselvollen Geschichte bezeichnen. Immerhin sind Colmar und Straßburg auch deutsche Städte, auch wenn sie heute in Frankreich liegen.
Bonhoeffer war ein Priester, der sein Leben für einen Gefangenen gab, wenn ich mich nicht vollkommen irre. Dieses könnte man ggf. ein wenig erklären.
Vielleicht kann man auch mal anmerken, dass viele KZ Insassen Selbstmord begingen, verhungerten und unter den Häftlingen auch Deutsche waren, die man verurteilt hatte. In Erinnerung ist mir ein Urteil, weil ein Deutscher, den Häftlingen Kartoffelschalen zugesteckt hatte. Er wurde als Volksschädling bezeichnet und zu den KZ Häftlingen gesteckt. Sein Name war Poggensee.
Vielleicht kannst Du noch einige Links in den Text setzen, damit es für die Leser Anschaulicher wird, wie diese KZ aussahen.
Du schreibst sehr persönlich und ich verstehe Deine Betroffenheit. Es ist schwierig sich diesem Thema zu nähern, weil man nie weiß, was einem begegnet. Vieles ist Horror und unmenschlich, aber Menschen haben es getan.
Gruß Christian
Breslau ist für mich und viele die von dort stammen eine Deutsche Stadt, mein Großvater hat dort studiert.
Vielleicht kann man Breslau als Stadt mit einer wechselvollen Geschichte bezeichnen. Immerhin sind Colmar und Straßburg auch deutsche Städte, auch wenn sie heute in Frankreich liegen.
Bonhoeffer war ein Priester, der sein Leben für einen Gefangenen gab, wenn ich mich nicht vollkommen irre. Dieses könnte man ggf. ein wenig erklären.
Vielleicht kann man auch mal anmerken, dass viele KZ Insassen Selbstmord begingen, verhungerten und unter den Häftlingen auch Deutsche waren, die man verurteilt hatte. In Erinnerung ist mir ein Urteil, weil ein Deutscher, den Häftlingen Kartoffelschalen zugesteckt hatte. Er wurde als Volksschädling bezeichnet und zu den KZ Häftlingen gesteckt. Sein Name war Poggensee.
Vielleicht kannst Du noch einige Links in den Text setzen, damit es für die Leser Anschaulicher wird, wie diese KZ aussahen.
Du schreibst sehr persönlich und ich verstehe Deine Betroffenheit. Es ist schwierig sich diesem Thema zu nähern, weil man nie weiß, was einem begegnet. Vieles ist Horror und unmenschlich, aber Menschen haben es getan.
Gruß Christian
Antwort von RamonaXX am 15.12.2018 | 22:12 Uhr
Hallo,
hier möchte ich doch eine Anmerkung machen, wo steht, dass es polnische Befreier gab, haben die Russen nicht alle Polnischen Soldaten getötet? Oder ist das Mahnmal von Katyn ein Irrwitz. Es gab nur in England eine Polnische Einheit. Das was damit ausgedrückt werden soll, ist, dass stalinistische Polen als Armee ausgegeben wurde. Dass sie selbst Millionen ihrer Landsleute mordeten steht sicherlich nicht da.
gerne würde ich noch mehr schreiben, aber das verbietet sich an dieser Stelle. Beklemmung ist ein merkwürdiges Gefühl. Man betritt Räume, aus denen es zuvor kein entkommen gab.
Etwa 32 000 Deutsche Soldaten, die sich weigerten an Erschießungen teilzunehmen endeten auch in KZ's. Auch das wird leider nirgends erwähnt. Sie kämpfen bis heute um die Anerkennung als Kriegsopfer.
Die Dimension der Massenvernichtung wird einem erst bewusst, wenn man das Gebeinhaus in Verdun betritt. Tausende realer Schädel, die einen aus leeren Augenhöhlen betrachten. Erst wenn man sich vorstellt, dass dies alles mal Menschen waren überkommt einen der kalte Schauer.
Deine Eindrücke und Texte helfen hoffentlich ähnliches Unrecht auf dieser Welt zu verhindern. Es ist wichtig, dass man sich an die vielen unschuldigen Opfer erinnert. Man muss sich nur vorstellen, dass Menschen wegen ihres Glaubens, ihrer Parteizugehörigkeit oder anderer Merkmale ermordet wurden. Das ist bitter und kann keine Seele kalt lassen.
Gruß Christian
hier möchte ich doch eine Anmerkung machen, wo steht, dass es polnische Befreier gab, haben die Russen nicht alle Polnischen Soldaten getötet? Oder ist das Mahnmal von Katyn ein Irrwitz. Es gab nur in England eine Polnische Einheit. Das was damit ausgedrückt werden soll, ist, dass stalinistische Polen als Armee ausgegeben wurde. Dass sie selbst Millionen ihrer Landsleute mordeten steht sicherlich nicht da.
gerne würde ich noch mehr schreiben, aber das verbietet sich an dieser Stelle. Beklemmung ist ein merkwürdiges Gefühl. Man betritt Räume, aus denen es zuvor kein entkommen gab.
Etwa 32 000 Deutsche Soldaten, die sich weigerten an Erschießungen teilzunehmen endeten auch in KZ's. Auch das wird leider nirgends erwähnt. Sie kämpfen bis heute um die Anerkennung als Kriegsopfer.
Die Dimension der Massenvernichtung wird einem erst bewusst, wenn man das Gebeinhaus in Verdun betritt. Tausende realer Schädel, die einen aus leeren Augenhöhlen betrachten. Erst wenn man sich vorstellt, dass dies alles mal Menschen waren überkommt einen der kalte Schauer.
Deine Eindrücke und Texte helfen hoffentlich ähnliches Unrecht auf dieser Welt zu verhindern. Es ist wichtig, dass man sich an die vielen unschuldigen Opfer erinnert. Man muss sich nur vorstellen, dass Menschen wegen ihres Glaubens, ihrer Parteizugehörigkeit oder anderer Merkmale ermordet wurden. Das ist bitter und kann keine Seele kalt lassen.
Gruß Christian
Antwort von RamonaXX am 09.12.2018 | 12:33 Uhr
Mh, was soll ich sagen, Du gewinnst Eindrücke und siehst Kontraste.
Die grausame Realität , die Tränen, die Verzweiflung und die Schändung der menschlichen Seele kann man leider nie sehen.
Denke nur daran, dass viele der SS Aufseher sehr schlichte Gemüter waren und nicht selten Frauen missbrauchten. was natürlich auch ihren Tod bedeutete, weil es Rassenschande bedeutete.
Das Wort Schiller hatten sie vielleicht gehört, aber nie verstanden und Goethe herje, das war doch auch so eine undankbare Seele.
Aber der Führer, so ein Arier???? Nein, Himmler, Hitler, Göbbels waren weder Arier noch Menschen, sondern perverser Abschaum, der leider den 1. Weltkrieg überlebte. Sorry, aber sah auch nur einer von den wie ein Germane, Arier oder sonst was aus??? Nein, aber sie mordeten Menschen und unzählige Frauen.
Bedenke, was Du getan hättest, wenn Du an dem Ort hättest leben müssen? Erst dann bekommst Du den Abscheu vor diesen miesen Kreaturen, die Deutschland ruiniert haben und mehr Leben nahmen als alle Könige zuvor.
Es war eine Zeit ohne Moral und es war die Regentschaft tumber Idioten.
Es ist gut, dass Du Deine Eindrücke so ungefiltert darstellst, vielleicht bewegst Du ja eine Seele sich auch dieser moralischen Herausforderung zu stellen.
Gut geschrieben.
Gruß Christian
Die grausame Realität , die Tränen, die Verzweiflung und die Schändung der menschlichen Seele kann man leider nie sehen.
Denke nur daran, dass viele der SS Aufseher sehr schlichte Gemüter waren und nicht selten Frauen missbrauchten. was natürlich auch ihren Tod bedeutete, weil es Rassenschande bedeutete.
Das Wort Schiller hatten sie vielleicht gehört, aber nie verstanden und Goethe herje, das war doch auch so eine undankbare Seele.
Aber der Führer, so ein Arier???? Nein, Himmler, Hitler, Göbbels waren weder Arier noch Menschen, sondern perverser Abschaum, der leider den 1. Weltkrieg überlebte. Sorry, aber sah auch nur einer von den wie ein Germane, Arier oder sonst was aus??? Nein, aber sie mordeten Menschen und unzählige Frauen.
Bedenke, was Du getan hättest, wenn Du an dem Ort hättest leben müssen? Erst dann bekommst Du den Abscheu vor diesen miesen Kreaturen, die Deutschland ruiniert haben und mehr Leben nahmen als alle Könige zuvor.
Es war eine Zeit ohne Moral und es war die Regentschaft tumber Idioten.
Es ist gut, dass Du Deine Eindrücke so ungefiltert darstellst, vielleicht bewegst Du ja eine Seele sich auch dieser moralischen Herausforderung zu stellen.
Gut geschrieben.
Gruß Christian
Antwort von RamonaXX am 04.12.2018 | 23:00 Uhr
Ich kenne den Ort nicht und würde Dir gerne einen anderen Ort vorschlagen, der noch viel beeindruckender ist.
Viele dieser Orte sind nett, aber ihre Abgründe sind um so finsterer. Der Maschsee in Hannover ist so ein Ort.
Die Düne in Schwanewede oder Farge ist so ein Ort. Der Bunker Valentin ist auch so ein Ort.
Die langjährige Nutzung solcher Gelände lässt sich in Schwanewede gut nachvollziehen.
KZ Außenstelle, Straflager, Seuchenstation, Kaserne.
Erneut überaus persönlich beschrieben. Menschen wurden von Menschen massenweise umgebracht. Ich stelle mir immer vor,
dass sich leider zuwenige Menschen an dieses grauen erinnern, ansonsten gäbe es keine AfD und ähnliche Parteien.
Ich wusste auch, dass dort Menschen starben, zu denen ich einen Bezug hatte.
Gruß Christian
Viele dieser Orte sind nett, aber ihre Abgründe sind um so finsterer. Der Maschsee in Hannover ist so ein Ort.
Die Düne in Schwanewede oder Farge ist so ein Ort. Der Bunker Valentin ist auch so ein Ort.
Die langjährige Nutzung solcher Gelände lässt sich in Schwanewede gut nachvollziehen.
KZ Außenstelle, Straflager, Seuchenstation, Kaserne.
Erneut überaus persönlich beschrieben. Menschen wurden von Menschen massenweise umgebracht. Ich stelle mir immer vor,
dass sich leider zuwenige Menschen an dieses grauen erinnern, ansonsten gäbe es keine AfD und ähnliche Parteien.
Ich wusste auch, dass dort Menschen starben, zu denen ich einen Bezug hatte.
Gruß Christian
Antwort von RamonaXX am 04.12.2018 | 22:42 Uhr
Interessante Geschichte.
Mh, weißt Du wer da Stammgast war? Reichsmarschal Göring, beanspruchte diese Gegend als sein persönliches Jagdgebiet um Wildschweine zu erjagen, wenn er mal Drogenfrei war.
Vielleicht noch einige Anmerkungen: Schaue Dir das Gebiet auf Karten oder Satellitenbildern an.
Du wirst feststellen, dass es die einzige Gegend Deutschlands ist, die lange und schnurgerade Straßen zeigt.
Es war schon zur Zeit der Preußen Truppenübungsplatz. Die Straßen dort werden als Heerstraßen bezeichnet und dieses Gelände war schon lange zuvor ein Stück Land, dass einen letzten Eindruck von Leben vermittelte.
Soldaten sammelten sich hier und zogen in den Krieg, viele kehrten nicht zurück.
Von den Juden und politischen verfolgten, die hierher gelangten, wussten viele, was sie hier erwartete. Mit Glück wurden sie auf Nebenlager verteilt und durften dort, Rüstungsprojekte bearbeiten. Zumeist arbeiteten sie in Munas (Munitionsanstalten) oder in Salzbergwerken um Grundstoffe für Sprengstoffe zu gewinnen.
Angenehm unaufdringlich geschrieben, mit sehr privaten Gedanken. Da ich einige Gedenkstätten kenne, hatte ich andere Gedanken, wenn ich diese Orte besuchte. Die Stille drückte, denn man wusste, dass hier tausende Seelen ihr Leben verloren.
Man spürte die Rechtlosigkeit und die Ungnade der Nazis. Noch vor dem Krieg haben Industriegrößen gewettert, dass man ihnen ihre Leute nahm, aber nur wenige lehnten sich dagegen auf. Sie wussten etwas. Viele andere wussten nichts.
Es ist eine finstere Periode in der Deutschen Geschichte, aber ich bin auch stolz darauf, dass wir als einziges Volk die Größe besitzen, zu unseren taten zu stehen.
Gruß Christian
Mh, weißt Du wer da Stammgast war? Reichsmarschal Göring, beanspruchte diese Gegend als sein persönliches Jagdgebiet um Wildschweine zu erjagen, wenn er mal Drogenfrei war.
Vielleicht noch einige Anmerkungen: Schaue Dir das Gebiet auf Karten oder Satellitenbildern an.
Du wirst feststellen, dass es die einzige Gegend Deutschlands ist, die lange und schnurgerade Straßen zeigt.
Es war schon zur Zeit der Preußen Truppenübungsplatz. Die Straßen dort werden als Heerstraßen bezeichnet und dieses Gelände war schon lange zuvor ein Stück Land, dass einen letzten Eindruck von Leben vermittelte.
Soldaten sammelten sich hier und zogen in den Krieg, viele kehrten nicht zurück.
Von den Juden und politischen verfolgten, die hierher gelangten, wussten viele, was sie hier erwartete. Mit Glück wurden sie auf Nebenlager verteilt und durften dort, Rüstungsprojekte bearbeiten. Zumeist arbeiteten sie in Munas (Munitionsanstalten) oder in Salzbergwerken um Grundstoffe für Sprengstoffe zu gewinnen.
Angenehm unaufdringlich geschrieben, mit sehr privaten Gedanken. Da ich einige Gedenkstätten kenne, hatte ich andere Gedanken, wenn ich diese Orte besuchte. Die Stille drückte, denn man wusste, dass hier tausende Seelen ihr Leben verloren.
Man spürte die Rechtlosigkeit und die Ungnade der Nazis. Noch vor dem Krieg haben Industriegrößen gewettert, dass man ihnen ihre Leute nahm, aber nur wenige lehnten sich dagegen auf. Sie wussten etwas. Viele andere wussten nichts.
Es ist eine finstere Periode in der Deutschen Geschichte, aber ich bin auch stolz darauf, dass wir als einziges Volk die Größe besitzen, zu unseren taten zu stehen.
Gruß Christian
Antwort von RamonaXX am 08.12.2018 | 19:23 Uhr
Liebe Ramona,
Google Maps sagt mir, dass Bergen-Belsen gerade mal anderthalb Stunden Autofahrt von meiner Heimatstadt entfernt ist. Das wusste ich gar nicht. Es ist seltsam, dass wir mit der Schule keine Exkursion dahin gemacht haben.
Aber einen Teil davon hole ich jetzt mit deiner Erzählung nach.
Du hast deine Schritte und Gedanken gut beschrieben und ich konnte mich in deine Gefühlswelt hineinversetzen. Die Idee, den Boden einfach etwas anheben zu lassen, ist gut. Manchmal bemerkt man das wirklich erst später und so gibt es einem zum emotionalen auch noch ein physisches Gefühl der Schwere.
Das mit den Steinchen auf den Gräbern kannte ich nicht, habe mich aber gleich informiert. Ich finde es schön, dass diese Geste beibehalten wurde.
Mich hat noch sehr beeindruckt, dass du den Weg zur Rampe zu Fuß gegangen bist, aber ich verstehe dieses Bedürfnis auch. Damit kann man sich besser in diese Lage hineinversetzen. Anfangs hat es mich erstaunt, dass es dort Stände und ganz normale Häuser gibt, aber andererseits: Wieso sollte es auch nicht sein?
Man kann nicht alles Historische unangetastet lassen. Es ist wichtig, weiter zu gehen und sich nicht daran zu sehr aufzuhalten, doch dabei muss man immer auch abwägen, wie viel man erneuern kann oder sollte.
Es ist gar nicht so einfach, einen angemessenen Mittelweg zu finden.
Wenn ich das nächste Mal für eine längere Zeit in der Heimat bin, ist es durchaus eine Überlegung wert, sich Bergen-Belsen mal anzuschauen.
Was dein Kommentar von meinem vorigen Review angeht: Du hast mir endlich den nötigen Anstoß gegeben, den es gebraucht hat, damit ich mich mit dieser ganzen Sache der NS-Zeit und dem Zweiten Weltkrieg auseinander setze und dafür bin ich dir dankbar!
Was mich noch gewundert hat, war, dass der Lagerkommandant gehängt wurde. Das Erhängen habe ich immer ins Mittelalter geschoben. Ich wusste nicht, dass auch noch vor rund 70 Jahren Todesstrafen auf diese Art ausgeführt wurden.
Liebe Grüße
Maria :)
Google Maps sagt mir, dass Bergen-Belsen gerade mal anderthalb Stunden Autofahrt von meiner Heimatstadt entfernt ist. Das wusste ich gar nicht. Es ist seltsam, dass wir mit der Schule keine Exkursion dahin gemacht haben.
Aber einen Teil davon hole ich jetzt mit deiner Erzählung nach.
Du hast deine Schritte und Gedanken gut beschrieben und ich konnte mich in deine Gefühlswelt hineinversetzen. Die Idee, den Boden einfach etwas anheben zu lassen, ist gut. Manchmal bemerkt man das wirklich erst später und so gibt es einem zum emotionalen auch noch ein physisches Gefühl der Schwere.
Das mit den Steinchen auf den Gräbern kannte ich nicht, habe mich aber gleich informiert. Ich finde es schön, dass diese Geste beibehalten wurde.
Mich hat noch sehr beeindruckt, dass du den Weg zur Rampe zu Fuß gegangen bist, aber ich verstehe dieses Bedürfnis auch. Damit kann man sich besser in diese Lage hineinversetzen. Anfangs hat es mich erstaunt, dass es dort Stände und ganz normale Häuser gibt, aber andererseits: Wieso sollte es auch nicht sein?
Man kann nicht alles Historische unangetastet lassen. Es ist wichtig, weiter zu gehen und sich nicht daran zu sehr aufzuhalten, doch dabei muss man immer auch abwägen, wie viel man erneuern kann oder sollte.
Es ist gar nicht so einfach, einen angemessenen Mittelweg zu finden.
Wenn ich das nächste Mal für eine längere Zeit in der Heimat bin, ist es durchaus eine Überlegung wert, sich Bergen-Belsen mal anzuschauen.
Was dein Kommentar von meinem vorigen Review angeht: Du hast mir endlich den nötigen Anstoß gegeben, den es gebraucht hat, damit ich mich mit dieser ganzen Sache der NS-Zeit und dem Zweiten Weltkrieg auseinander setze und dafür bin ich dir dankbar!
Was mich noch gewundert hat, war, dass der Lagerkommandant gehängt wurde. Das Erhängen habe ich immer ins Mittelalter geschoben. Ich wusste nicht, dass auch noch vor rund 70 Jahren Todesstrafen auf diese Art ausgeführt wurden.
Liebe Grüße
Maria :)
Antwort von RamonaXX am 09.12.2018 | 12:09 Uhr