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Autor: Liliw11
Reviews 1 bis 2 (von 2 insgesamt):
12.09.2017 | 20:52 Uhr
Hallo Lulu,

auch "Das offene Bier" gefällt mir, wobei ich anmerken möchte, dass das Bier ja irgendwie immer noch offen ist. Also sie haben es schon in der Hand, aber wie geht es dann weiter? Bitte einen zweiten Teil schreiben! :D

Ich finde, dass in der Folge "Auf ewig Dein" spätestens die Komplexität der Figur Bönisch sichtbar wird. Das greifst du meiner Meinung nach wirklich gut auf: In ihrer Person steckt in meinen Augen mindestens so viel Wut und Verzweiflung wie in Faber. Tja, und ihr Ventil, der Callboy, löst sich im Prinzip nur in Scham und Enttäuschung auf. Noch mehr Wut, noch mehr Verzweiflung.

Ich glaube, dass du Fabers Figur genauso gut verstehen und literarisch verwerten kannst wie Frau Bönisch. Zumindest fand ich den etwas neckischen Satz „Grübeln gibt Falten, Frau Bönisch“ schon sehr faberesk. Deshalb wünsche ich mir für eine Fortsetzung noch mehr Dialogzeit für Faber und Bönisch. :)

Glück auf!
Kimu

Antwort von Liliw11 am 18.09.2017 | 12:36 Uhr
Danke auch hier für das Feedback, Kimu!

Da hast du völlig Recht und das hat mich auch zu dieser FF bewogen. Ich hatte schon nach der Callboy-Szene genug Inspiration für einen Shortcut... und dann kam noch die verbrannte Kiste an Erinnerungen... und die Dach-Szene... und dann der Kleiderdiebstahl. Irgendwie hab ich versucht alles in einer FF unterzubekommen. Eigentlich schade, weil jede der Szenen eigentlich eine eigene Story verdient hätte.

Faberesk. Das muss ich mir merken :D. Danke für das Kompliment, das ich besonders zu schätzen weiß. Und deinen Wunsch hab ich sogar auch erfüllt, obwohl die Fortsetzung zum Zeitpunkt deines FB bereits geschrieben war. Hoffentlich gefällt dir der zweite Teil und insbesondere der Dialog genau so gut. Aber ein bisschen wortkarg sind die beiden natürlich trotz Allem... geht ja uj Gefühle und so böse Dinge ;)

LG Lulu
01.09.2017 | 18:41 Uhr
Hallo :)

Super, dass du was zu den Dortmundern schreibst! Du hast dir eine tolle Szene zum Anknüpfen ausgesucht, wie ich finde. Dass Frau Bönisch Faber bezüglich der Callboy-Geschichte ins Vertrauen zieht, ist ja eine der ersten wirklichen Annäherungen zwischen den beiden. Wie Faber das dann löst, finde ich großartig :D Und auch der Schluss von „Auf ewig dein“, wo sie seine Klamotten klaut, ist für mich bis heute eine der besten Faber-Bönisch-Szenen.

Jetzt aber zu deinem Text :) Die Analyse, warum Frau Bönisch die Dienste eines Callboys in Anspruch nimmt - nämlich dass es für sie ein kalkulierter Kontrollverlust ist, ein Ventil für den Kontrollüberfluss, den sie sonst in ihrer Person bündelt - finde ich interessant und realistisch.

Auch deine genauere Betrachtung der „Beichtszene“ zeigt, dass du dich sehr mit dem Film und den Charakteren auseinandergesetzt hast. Ich finde es in der Szene schön zu sehen, wie gut Faber mit Vertrauen umgehen kann, obwohl er sich oft wie ein Arschloch verhält.

Dieses Gefühl von Sicherheit und kurzzeitigem Loslassen, das Frau Bönisch nach der „Vertreibung“ des Callboys in Fabers Gegenwart empfindet, passt sehr gut zu der Szene und ist eine schöne Interpretation.

Dass Faber dann nochmal ins Hotelzimmer kommt und diese Situation ein Stück weit wieder „auferweckt“ wird, finde ich eine super Idee. Und das Bier bietet sich natürlich zum Anknüpfen an. Dass Frau Bönisch auf dem Dach mit diesem (wie du auch schreibst) eigentlich banalen Satz genau die richtigen Worte findet, um Faber von der Kante wegzuholen, zeigt auch irgendwie, wie gut sie ihn zu diesem Zeitpunkt schon kennt.
Schön finde ich auch, dass du Frau Bönisch die Frage stellen lässt, was gewesen wäre, wenn ihr Einwand (der eigentlich kein Einwand war) keine Wirkung gezeigt hätte. Daran sieht man, dass Faber ihr zu diesem Zeitpunkt schon persönlich etwas bedeutet.

Stilistisch finde ich folgende Stelle besonders gut und interessant: „Sie ist nicht sicher, ob der Gestank, der ihr in die Nase steigt, wirklich nur Schweißgeruch ist. Vielleicht ist es viel mehr der Gestank des Schmerzes, der sie und das Team heute begleitet hatte.“

Der Satz „Seine Art mit seinem Trauma umzugehen, entlockt ihr im selben Moment Respekt, indem sie ihn zum Therapeuten schicken möchte.“
hat mir besonders gefallen, weil er gut das ambivalente Verhältnis der beiden zeigt. Sie hat (zumindest zu dem früheren Zeitpunkt, zu dem dein Oneshot spielt) oft noch eine beträchtliche Unsicherheit, ob er nicht doch einfach übergeschnappt ist und therapiert gehört. Gleichzeitig erkennt sie viele seiner Leistungen an und weiß aus Erfahrung, dass er eigentlich ihr Vertrauen verdient.

Faber hast du mit dem Satz „Grübeln gibt Falten, Frau Bönisch“ wie ich finde sehr gut getroffen ;)

Dass er sich am Ende bei ihr bedankt, finde ich eine schöne Geste und gut vorstellbar. Damit gelingt ihm etwas, das sie ja nicht über sich gebracht hat, als er ihr bei der Beseitigung des Callboy-Problems geholfen hat. In diesem Fall hat er ihr also sogar etwas voraus, das finde ich interessant.

Wie du an meiner positiven Rückmeldung merkst, wäre ich durchaus interessiert an einem 2. Teil :)

Liebe Grüße!

Antwort von Liliw11 am 18.09.2017 | 12:19 Uhr
Hay und vielen Dank für dein sehr ausführliches Feedback, hab mich sehr gefreut.

Ich liebe diese Folge auch einfach und habe sie bereits drei Mal geschaut. Amüsant, tragisch, tottraurig und fesselnd.

Insbesondere freut mich, dass du meine Story als Charaktertreu empfindest, da mir das sehr wichtig ist. Ich finde Martina einen sehr spannenden Charakter und hatte dementsprechend sehr viel Freude mich mit ihrem Charakter auseinander zu setzen. Auch die Spannung zwischen beiden finde ich sehr beschreibenswert.

Zwischendurch hatte ich überlegt mal ein alternatives Ende zu schreiben - wo Faber nicht reagiert. Aber irgendwie hat sich das total falsch angefühlt - es hätte irgendwie weder zu Faber selbst noch zu der Beziehung der beiden gepasst. Aber kurz überrascht und sehr erleichtert war ich in der Folge dennoch... hätte auch ganz böse enden können.

Deine Aussage "Faber hast du mit dem Satz „Grübeln gibt Falten, Frau Bönisch“ wie ich finde sehr gut getroffen ;)" hat mich übrigens maßgeblich darin bestärkt meinen zu dem Zeitpunkt bereits halbfertigen zweiten Teil auch wirklich zu posten. Ich wusste, dass der zweite Teil weniger Martina-denkt als Dialog-zwischen-beiden werden müsste... und da war und bin ich mir unsicher, ob ich Faber wirklich treffen kann.

Also nochmal sehr herzlichen Dank für die Rückmeldung und viel Spaß mit dem zweiten Teil :)

LG Lulu
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