Reviews: Fanfiction
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/ Karl May
/ Winnetou
/ Aus dem Tagebuch Old Shatterhands
Inhalt ist versteckt.
Autor: CatherineK
Reviews 1 bis 8 (von 8 insgesamt) für Kapitel 14:
Liebe Catherine!
Du hast mir mit der langersehnten Fortsetzung Deines „Tagebuchs“ eine sehr große Freude gemacht. Zum einen, weil ich abgebrochene Geschichten wirklich blöd finde und zum anderen und das ist viel wichtiger – weil ich dieses Konzept einfach toll finde und gerne lese, was Dein OS sonst noch so erlebt und uns bislang verschwiegen hat.
Hier ist es also „Winnetous Tag als Häuptling“ ;-)! Und ich musste anfangs ein wenig schmunzeln, weil ich bei dem Gedanken, dass W da einmal testen kann, wie das so als Häuptling ist, irgendwie den Vergleich zu diesen Schnuppertagen gezogen habe, in denen Schüler sich mal unterschiedliche Berufe anschauen sollen. ;-)))
Das sieht bei einem zukünftigen Häuptling natürlich ganz anders aus.
Erst war ich etwas irritiert – wieso hat OS denn einen verstauchten Knöchel? Aber dann fiel mir wieder ein, dass er es mit seinen Reitkünsten etwas übertrieben hatte. Altersbedingte Vergesslichkeit lauert aber auch wirklich an jeder Ecke ;-)!
Es ist also ein heißer Sommertag und OS nutzt ihn, um einmal die Seele baumeln zu lassen.
Das kann ich mir gut vorstellen und passt hervorragend dazu, dass er in Deiner Geschichte ja einfach noch sehr jung ist.
Dazu passen auch die Gedanken, die er sich da während seines Müßiggangs macht.
Er bewundert die Führungsstärke und Weitsicht Intschu tschunas und er macht sich Gedanken darüber, dass W irgendwann diese große Aufgabe wird übernehmen müssen.
Wir als Leser wissen, dass das viel früher geschieht, als er jetzt denkt….
Er macht sich auch Gedanken darüber, dass die „Position“ des Medizinmanns viel besser zu Ws Wesen passt, auch wenn er gar nicht so genau weiß, was dieser eigentlich macht.
Du triffst hier und auch im weiteren Verlauf wieder sehr gut den Ton eines noch sehr jungen Mannes, der vielleicht doch noch nicht immer so vollkommen von sich überzeugt ist.
Er macht sich Gedanken darüber, dass der Medizinmann ihn offenbar nicht leiden kann und ist später sehr betroffen, dass er bei den Alten so sehr auf Ablehnung stößt.
Das gefällt mir sogar viel besser, als bei KM selbst, denn da konnte und wusste OS ja schon alles ;-)!
In diesen Zusammenhang passt auch dieser Satz wunderbar hinein:
„Könnte ich doch auch dich einmal etwas lehren.“
Die „Unterrichtsstunden im Fach Häuptling“ beginnen erst einmal langweilig und auch das ist ja durchaus richtig und interessant. Es wird ja nicht ständig „Action“ im Dorf gewesen sein.
Und W sagt es ja auch selbst: In Friedenszeiten gibt es nicht so viel zu tun.
Ich finde das Bild, das Du hier von W zeichnest sehr schön. Er zeigt schon in diesen jungen Jahren ein hohes Maß an sozialer Verantwortung. Er geht durchs Dorf, spricht mit den Leuten und kümmert sich besonders um diejenigen, die eher am Rand der Gemeinschaft leben.
Man ahnt es und es ist ein weiteres schönes Detail: Er wird es von seinem Vater so vorgelebt bekommen haben!
Sehr gut fand ich auch, dass Du Deinen OS mit ein wenig Demut ausgestattet hast. Er weiß, er kommt aus bescheidenen Verhältnissen und auch, wenn er es jetzt zu etwas Berühmtheit gebracht hat, weiß er, woher er kommt – anders als W, dem die Häuptlingswürde vorherbestimmt ist.
Dann ist es mit der Ruhe vorbei und Ws Qualitäten als Anführer werden herausgefordert.
Ich finde Deine Wahl, von wem er jeweils herausgefordert ist sehr gut.
Es sind zunächst die Jugendfreunde Entschar Ko und Til Lata, die hier einfach mal vorpreschen, eigene Entscheidungen treffen und vielleicht sogar ein Stück weit einfach auf eben diese langjährige Freundschaft bauen.
Also sehen sie ihre Chance gekommen sich nun auch zu beweisen und zeigen sich ein wenig übereifrig.
W hat das aber gut unter Kontrolle und zeigt auch gegenüber den Jugendfreunden deutlich und bestimmt wo sein und wo ihr Platz ist. Hat mir gut gefallen, wie er das gelöst hat.
Er lobt den Wachposten und gibt gezielte Anweisungen. Das alles macht absolut den Eindruck, dass er Herr der Lage ist.
Dann aber wartet eine weitere Herausforderung – der Rat der Alten will auch ein Wörtchen mitreden.
Du hast hier meiner Meinung nach genau die richtige Balance getroffen.
W zeigt hier schon das richtige Maß an Selbstbewusstsein. Er ist überzeugt davon, dass er die richtigen Entscheidungen treffen wird.
„„Winnetou wird keinen Fehler begehen.““
Das ist aber eindeutig auch noch mit jugendlicher Selbstüberschätzung gemixt.
Aber – Er zeigt den Respekt, der dem Ältestenrat gebührt und fügt sich dessen Wünschen nach Beratung, auch wenn es ihm unnötig erscheint und er spürbar genervt davon ist.
OS kommt während der Ratsversammlung eine interessante Erkenntnis. Er hatte bislang nur Kontakt zur Häuptlingsfamilie und den jüngeren Mitgliedern des Stammes gehabt, die offenbar ein wenig offener für Veränderungen waren. Das sieht beim Ältestenrat ganz anders aus.
Er erfährt sogar offene Ablehnung und Misstrauen. W pariert diesen Angriff auf seinen Blutsbruder zwar gekonnt, aber es ist verständlich, dass hier ein ungutes Gefühl bei OS zurückbleibt.
Auch er wird hier damit konfrontiert, was es heißt ein Häuptling zu sein. Man ist nicht nur der geliebte Ratgeber, der geachtete Führer, sondern man wird immer und zu jeder Zeit getestet und in Frage gestellt und das manchmal aus Ecken, die man gar nicht vermutet hätte.
Das ist schon eine allgemeingültige Erkenntnis Deines Textes!
OS wird es im Verlauf der Ratssitzung jedenfalls immer unwohler zumute. Sie dauert ihm zu lange, er kann mit dem üblichen Ritual, dass wirklich jeder seinen Senf beitragen muss, nichts anfangen und wird ungeduldig ( das kenne ich sehr gut aus Meetings ;-) )
W zuliebe zügelt er jedoch seine Ungeduld und als er selbst zu Wort kommt, findet er meiner Meinung nach die richtigen Worte. In den Ältestenrat gehört er wohl tatsächlich nicht.
Auch W erkennt, dass es nicht die klügste Entscheidung war, seinen Blutsbruder mit zu dieser Versammlung zu nehmen, was wieder ein gut platzierter Hinweis auf die Jugend und ein Stück weit noch Unerfahrenheit der Beiden hinweist.
OS hat hier ziemlich damit zu kämpfen, dass er eigentlich gar nicht so recht weiß, wie er sein Amt ausüben soll.
Das bringt mich zu Deinem Kapiteltitel, der zunächst einmal auf W bezogen wirkt. Er ist hier für einen Tag der Häuptling. Er gilt jedoch auch gleichermaßen für OS, der an diesem Tag viel über die guten aber auch die anstrengenden und herausfordernden Seiten, die das Häuptlingsdasein mit sich bringt. Er stellt sich die Frage, ob er überhaupt dazu geeignet ist und ich sagte ja weiter oben schon einmal, dass mir Dein OS in dieser Hinsicht viel besser gefällt, als das alleskönnende und sich stets überlegen fühlende Original!
Liebe Catherine, Du hast uns hier wieder einmal eine schöne Seite Deines Tagesbuchs lesen lassen! Mir hat es ausgesprochen gut gefallen!
Liebe Grüße
Danny
Du hast mir mit der langersehnten Fortsetzung Deines „Tagebuchs“ eine sehr große Freude gemacht. Zum einen, weil ich abgebrochene Geschichten wirklich blöd finde und zum anderen und das ist viel wichtiger – weil ich dieses Konzept einfach toll finde und gerne lese, was Dein OS sonst noch so erlebt und uns bislang verschwiegen hat.
Hier ist es also „Winnetous Tag als Häuptling“ ;-)! Und ich musste anfangs ein wenig schmunzeln, weil ich bei dem Gedanken, dass W da einmal testen kann, wie das so als Häuptling ist, irgendwie den Vergleich zu diesen Schnuppertagen gezogen habe, in denen Schüler sich mal unterschiedliche Berufe anschauen sollen. ;-)))
Das sieht bei einem zukünftigen Häuptling natürlich ganz anders aus.
Erst war ich etwas irritiert – wieso hat OS denn einen verstauchten Knöchel? Aber dann fiel mir wieder ein, dass er es mit seinen Reitkünsten etwas übertrieben hatte. Altersbedingte Vergesslichkeit lauert aber auch wirklich an jeder Ecke ;-)!
Es ist also ein heißer Sommertag und OS nutzt ihn, um einmal die Seele baumeln zu lassen.
Das kann ich mir gut vorstellen und passt hervorragend dazu, dass er in Deiner Geschichte ja einfach noch sehr jung ist.
Dazu passen auch die Gedanken, die er sich da während seines Müßiggangs macht.
Er bewundert die Führungsstärke und Weitsicht Intschu tschunas und er macht sich Gedanken darüber, dass W irgendwann diese große Aufgabe wird übernehmen müssen.
Wir als Leser wissen, dass das viel früher geschieht, als er jetzt denkt….
Er macht sich auch Gedanken darüber, dass die „Position“ des Medizinmanns viel besser zu Ws Wesen passt, auch wenn er gar nicht so genau weiß, was dieser eigentlich macht.
Du triffst hier und auch im weiteren Verlauf wieder sehr gut den Ton eines noch sehr jungen Mannes, der vielleicht doch noch nicht immer so vollkommen von sich überzeugt ist.
Er macht sich Gedanken darüber, dass der Medizinmann ihn offenbar nicht leiden kann und ist später sehr betroffen, dass er bei den Alten so sehr auf Ablehnung stößt.
Das gefällt mir sogar viel besser, als bei KM selbst, denn da konnte und wusste OS ja schon alles ;-)!
In diesen Zusammenhang passt auch dieser Satz wunderbar hinein:
„Könnte ich doch auch dich einmal etwas lehren.“
Die „Unterrichtsstunden im Fach Häuptling“ beginnen erst einmal langweilig und auch das ist ja durchaus richtig und interessant. Es wird ja nicht ständig „Action“ im Dorf gewesen sein.
Und W sagt es ja auch selbst: In Friedenszeiten gibt es nicht so viel zu tun.
Ich finde das Bild, das Du hier von W zeichnest sehr schön. Er zeigt schon in diesen jungen Jahren ein hohes Maß an sozialer Verantwortung. Er geht durchs Dorf, spricht mit den Leuten und kümmert sich besonders um diejenigen, die eher am Rand der Gemeinschaft leben.
Man ahnt es und es ist ein weiteres schönes Detail: Er wird es von seinem Vater so vorgelebt bekommen haben!
Sehr gut fand ich auch, dass Du Deinen OS mit ein wenig Demut ausgestattet hast. Er weiß, er kommt aus bescheidenen Verhältnissen und auch, wenn er es jetzt zu etwas Berühmtheit gebracht hat, weiß er, woher er kommt – anders als W, dem die Häuptlingswürde vorherbestimmt ist.
Dann ist es mit der Ruhe vorbei und Ws Qualitäten als Anführer werden herausgefordert.
Ich finde Deine Wahl, von wem er jeweils herausgefordert ist sehr gut.
Es sind zunächst die Jugendfreunde Entschar Ko und Til Lata, die hier einfach mal vorpreschen, eigene Entscheidungen treffen und vielleicht sogar ein Stück weit einfach auf eben diese langjährige Freundschaft bauen.
Also sehen sie ihre Chance gekommen sich nun auch zu beweisen und zeigen sich ein wenig übereifrig.
W hat das aber gut unter Kontrolle und zeigt auch gegenüber den Jugendfreunden deutlich und bestimmt wo sein und wo ihr Platz ist. Hat mir gut gefallen, wie er das gelöst hat.
Er lobt den Wachposten und gibt gezielte Anweisungen. Das alles macht absolut den Eindruck, dass er Herr der Lage ist.
Dann aber wartet eine weitere Herausforderung – der Rat der Alten will auch ein Wörtchen mitreden.
Du hast hier meiner Meinung nach genau die richtige Balance getroffen.
W zeigt hier schon das richtige Maß an Selbstbewusstsein. Er ist überzeugt davon, dass er die richtigen Entscheidungen treffen wird.
„„Winnetou wird keinen Fehler begehen.““
Das ist aber eindeutig auch noch mit jugendlicher Selbstüberschätzung gemixt.
Aber – Er zeigt den Respekt, der dem Ältestenrat gebührt und fügt sich dessen Wünschen nach Beratung, auch wenn es ihm unnötig erscheint und er spürbar genervt davon ist.
OS kommt während der Ratsversammlung eine interessante Erkenntnis. Er hatte bislang nur Kontakt zur Häuptlingsfamilie und den jüngeren Mitgliedern des Stammes gehabt, die offenbar ein wenig offener für Veränderungen waren. Das sieht beim Ältestenrat ganz anders aus.
Er erfährt sogar offene Ablehnung und Misstrauen. W pariert diesen Angriff auf seinen Blutsbruder zwar gekonnt, aber es ist verständlich, dass hier ein ungutes Gefühl bei OS zurückbleibt.
Auch er wird hier damit konfrontiert, was es heißt ein Häuptling zu sein. Man ist nicht nur der geliebte Ratgeber, der geachtete Führer, sondern man wird immer und zu jeder Zeit getestet und in Frage gestellt und das manchmal aus Ecken, die man gar nicht vermutet hätte.
Das ist schon eine allgemeingültige Erkenntnis Deines Textes!
OS wird es im Verlauf der Ratssitzung jedenfalls immer unwohler zumute. Sie dauert ihm zu lange, er kann mit dem üblichen Ritual, dass wirklich jeder seinen Senf beitragen muss, nichts anfangen und wird ungeduldig ( das kenne ich sehr gut aus Meetings ;-) )
W zuliebe zügelt er jedoch seine Ungeduld und als er selbst zu Wort kommt, findet er meiner Meinung nach die richtigen Worte. In den Ältestenrat gehört er wohl tatsächlich nicht.
Auch W erkennt, dass es nicht die klügste Entscheidung war, seinen Blutsbruder mit zu dieser Versammlung zu nehmen, was wieder ein gut platzierter Hinweis auf die Jugend und ein Stück weit noch Unerfahrenheit der Beiden hinweist.
OS hat hier ziemlich damit zu kämpfen, dass er eigentlich gar nicht so recht weiß, wie er sein Amt ausüben soll.
Das bringt mich zu Deinem Kapiteltitel, der zunächst einmal auf W bezogen wirkt. Er ist hier für einen Tag der Häuptling. Er gilt jedoch auch gleichermaßen für OS, der an diesem Tag viel über die guten aber auch die anstrengenden und herausfordernden Seiten, die das Häuptlingsdasein mit sich bringt. Er stellt sich die Frage, ob er überhaupt dazu geeignet ist und ich sagte ja weiter oben schon einmal, dass mir Dein OS in dieser Hinsicht viel besser gefällt, als das alleskönnende und sich stets überlegen fühlende Original!
Liebe Catherine, Du hast uns hier wieder einmal eine schöne Seite Deines Tagesbuchs lesen lassen! Mir hat es ausgesprochen gut gefallen!
Liebe Grüße
Danny
Antwort von CatherineK am 26.07.2019 | 15:03:35 Uhr
Liebe Catherine!
Ach wie mega schön, dass es weitergeht mit dem Tagebuch!!! Ich mein, ich hab mir das schon gedacht, dass du darauf nochmal zurück kommst, weil du ja sonst bestimmt ne Fahne gesetzt hättest und weil du bestimmt ja im letzten Kapi iwie so klar machst, dass sie jetzt nach Osten reiten.
Aber es is trotzdem voll die mega schöne Überraschung gewesen!
Und ich mag ja alle Kapis daraus, aber dieses is insofern iwie schön, weil es so in einer kleinen Alltagssache auch deutlich macht, dass W ein ganz anderes Leben hat also OS - und auch immer haben wird.
Er is eben der Häuptling! Er hat Verantwortung, er muss sich aber auch an die Spielregeln halten, er is ja kein Alleinherrscher. OS is das so nich gewöhnt. Der macht wie er meint und is schon auch immer der, nach dem sich gerichtet wird, aber mehr so in vorübergehenden Gruppen, nich in einer Gesellschaft, die echt auf Dauer funktionieren muss.
Ich find es jedenfalls voll toll, dass du uns hier auch iwie einmal zeigst, dass OS eben seine Wahl getroffen hat, kein Apache zu werden und sich deshalb auch so sagen kann: "Nö, das und das is nich meins, da lass ich andere machen." Das kann W nich. Und ich find es erklärt auch umgekehrt, warum W, wenn er dann nich bei seinen Apachen is, mal macht, wie er meint, weil es da halt nur auf das ankommt, was er denkt.
Ich mag das auch voll, dass W OS erklärt, dass die Versammlung kein Spiel, also keine Farce is. OS kapiert da nich so richtig, dass es um Traditionen, um sinnvolle Regeln, um Respekt und Anerkennung geht. Und er sitzt dann wie auf glühenden Kohlen, während W das, was er da erlebt, eben genau kennt und entsprechend gelassen bleiben kann.
Politik is halt echt schwierig manchmal ;P
Mega schön find ich die kleine Szene mit den Pferden und die Überlegung, dass W vor allem bei ihnen wirklich entspannt und glücklich is. Ja, die Tiere wollen nix von ihm als Häuptling, da kann er einfach nur W sein.
Und voll mega schluchz is ja wohl der Satz, dass W über sich als alten Mann nachdenkt. Nur so im Spaß eigentlich, aber ja wohl doch mit der Überzeugung mal einer zu werden.
Und auch mega schluchz is, dass wir wissen, dass das, was W hier mal schnell so in Vertretung macht, schon bald seine Aufgabe sein wird. IT wird nich mehr lange leben. Dann MUSS W der Anführer sein. Und es is gut zu sehen, dass man hinter ihm steht, auch weil er selbst die Regeln und Traditionen ehrt. Das find ich is auch voll wichtig, dass auch der, der an der Spitze der Regeln steht, sich an diese hält.
Zum Schluss noch: "Ein kleines Mädchen kam aus einem Tipi, den Zipfel seiner Decke noch in der Hand und rieb sich verschlafen mit den Fäusten die Augen" Das is soooo mega niedlich, danke dafür, das macht mich iwie ebenso zufrieden-glücklich wie die beiden Helden.
Ganz liebe Grüße,
deine Melissa!
Ach wie mega schön, dass es weitergeht mit dem Tagebuch!!! Ich mein, ich hab mir das schon gedacht, dass du darauf nochmal zurück kommst, weil du ja sonst bestimmt ne Fahne gesetzt hättest und weil du bestimmt ja im letzten Kapi iwie so klar machst, dass sie jetzt nach Osten reiten.
Aber es is trotzdem voll die mega schöne Überraschung gewesen!
Und ich mag ja alle Kapis daraus, aber dieses is insofern iwie schön, weil es so in einer kleinen Alltagssache auch deutlich macht, dass W ein ganz anderes Leben hat also OS - und auch immer haben wird.
Er is eben der Häuptling! Er hat Verantwortung, er muss sich aber auch an die Spielregeln halten, er is ja kein Alleinherrscher. OS is das so nich gewöhnt. Der macht wie er meint und is schon auch immer der, nach dem sich gerichtet wird, aber mehr so in vorübergehenden Gruppen, nich in einer Gesellschaft, die echt auf Dauer funktionieren muss.
Ich find es jedenfalls voll toll, dass du uns hier auch iwie einmal zeigst, dass OS eben seine Wahl getroffen hat, kein Apache zu werden und sich deshalb auch so sagen kann: "Nö, das und das is nich meins, da lass ich andere machen." Das kann W nich. Und ich find es erklärt auch umgekehrt, warum W, wenn er dann nich bei seinen Apachen is, mal macht, wie er meint, weil es da halt nur auf das ankommt, was er denkt.
Ich mag das auch voll, dass W OS erklärt, dass die Versammlung kein Spiel, also keine Farce is. OS kapiert da nich so richtig, dass es um Traditionen, um sinnvolle Regeln, um Respekt und Anerkennung geht. Und er sitzt dann wie auf glühenden Kohlen, während W das, was er da erlebt, eben genau kennt und entsprechend gelassen bleiben kann.
Politik is halt echt schwierig manchmal ;P
Mega schön find ich die kleine Szene mit den Pferden und die Überlegung, dass W vor allem bei ihnen wirklich entspannt und glücklich is. Ja, die Tiere wollen nix von ihm als Häuptling, da kann er einfach nur W sein.
Und voll mega schluchz is ja wohl der Satz, dass W über sich als alten Mann nachdenkt. Nur so im Spaß eigentlich, aber ja wohl doch mit der Überzeugung mal einer zu werden.
Und auch mega schluchz is, dass wir wissen, dass das, was W hier mal schnell so in Vertretung macht, schon bald seine Aufgabe sein wird. IT wird nich mehr lange leben. Dann MUSS W der Anführer sein. Und es is gut zu sehen, dass man hinter ihm steht, auch weil er selbst die Regeln und Traditionen ehrt. Das find ich is auch voll wichtig, dass auch der, der an der Spitze der Regeln steht, sich an diese hält.
Zum Schluss noch: "Ein kleines Mädchen kam aus einem Tipi, den Zipfel seiner Decke noch in der Hand und rieb sich verschlafen mit den Fäusten die Augen" Das is soooo mega niedlich, danke dafür, das macht mich iwie ebenso zufrieden-glücklich wie die beiden Helden.
Ganz liebe Grüße,
deine Melissa!
Antwort von CatherineK am 19.07.2019 | 20:32:47 Uhr
Liebe Catherine,
auch wenn Du gerade Deinen Urlaub genießt, soll ein Review zu dem neuen Kapitel nicht fehlen.
Die Geschichte kommt im Gewand eines ganz gewöhnlichen Tages daher und nur wer genauer hinsieht, erfährt von dem Konfliktpotential, das sie in sich birgt.
Da ist einmal der junge OS, der so schnell und bereitwillig alles lernt, was W ihm beibringen möchte an Fertigkeiten., die ein guter Westmann zum Überleben (und Berühmtwerden) braucht. Das alles macht ihm keine Probleme.
Wohl aber das Akzeptieren einer fremden Kultur, das Annehmen von fremden Gewohnheiten und Traditionen. Er versteht nicht, warum W sich bei der Ratsversammlung all die ausschweifenden Reden der alten Männer anhört. Er versteht nicht, dass manches einfach so ist wie es ist.
OS langweilt sich während der Versammlung und er fühlt sich sogar ein wenig verletzt, weil die Ältesten in ihren Reden auch ihr Misstrauen gegenüber den Weißen im Allgemeinen als auch OS im Besonderen zum Ausdruck bringen. Er fühlt sich nicht angenommen, nicht wohl in seiner Haut und überlegt sogar, seine Häuptlingswürde zurückzugeben. Er hat sich wohl bisher nicht allzu viele Gedanken darum gemacht, dass es ja eine Aufgabe ist und nicht nur ein Pöstchen (wie z.B. der Vorsitz in einem Gesangverein).
Aber gerade dieses Auseinandersetzen , dieses Ringen um Verstehen macht ja den Menschen OS aus. Er begreift schon, dass W ihm einiges voraus hat an Reife, dass das Wissen, das OS mitgebracht hat, nicht alles ist. Und es äußert sich gerade in dem einen Satz, der für mich so ein bisschen der Kern des Kapitels ist :
"Ach, könnte ich Dir doch auch einmal etwas beibringen!"
Das macht er ja. Durch sein Beispiel ist W letztlich ja erst der geworden, der er war. Er wurde als Häuptlingssohn geboren, die Natur hat ihn mit reichen Gaben ausgestattet, Klekih Petra hat den Keim der Menschlichkeit in sein Herz gepflanzt, aber erst OS hat diesen Keim zur Blüte und schließlich zur Reife gebracht, durch sein Christsein, durch sein Vorbild.
Aber das konnte er ja damals noch nicht wissen. da war er ja noch der Lernende, der Annehmende.
Alte Menschen erzählen gern, das hat sich bis heute nicht geändert. Und wenn man ihnen zuhört, erfährt man viel Wissenswertes. W weiß das und er sagt, ein wenig auch im Scherz, dass er vielleicht auch gern erzählt, wenn er mal alt ist. Wir Leser wissen es ja, er wird nie viel erzählen dürfen, weil er nicht alt werden darf.
Liebe Catherine, W und OS sind noch sehr jung in Deinem Tagebuch. Ich hoffe, dabei bleibt es noch eine Weile, damit ich Dir und Deiner Geschichte noch ein wenig folgen kann.
Ich wünsche Dir einen schönen Urlaub. Bist Du da gelandet, wo meine Schwester auch war?
LGM
auch wenn Du gerade Deinen Urlaub genießt, soll ein Review zu dem neuen Kapitel nicht fehlen.
Die Geschichte kommt im Gewand eines ganz gewöhnlichen Tages daher und nur wer genauer hinsieht, erfährt von dem Konfliktpotential, das sie in sich birgt.
Da ist einmal der junge OS, der so schnell und bereitwillig alles lernt, was W ihm beibringen möchte an Fertigkeiten., die ein guter Westmann zum Überleben (und Berühmtwerden) braucht. Das alles macht ihm keine Probleme.
Wohl aber das Akzeptieren einer fremden Kultur, das Annehmen von fremden Gewohnheiten und Traditionen. Er versteht nicht, warum W sich bei der Ratsversammlung all die ausschweifenden Reden der alten Männer anhört. Er versteht nicht, dass manches einfach so ist wie es ist.
OS langweilt sich während der Versammlung und er fühlt sich sogar ein wenig verletzt, weil die Ältesten in ihren Reden auch ihr Misstrauen gegenüber den Weißen im Allgemeinen als auch OS im Besonderen zum Ausdruck bringen. Er fühlt sich nicht angenommen, nicht wohl in seiner Haut und überlegt sogar, seine Häuptlingswürde zurückzugeben. Er hat sich wohl bisher nicht allzu viele Gedanken darum gemacht, dass es ja eine Aufgabe ist und nicht nur ein Pöstchen (wie z.B. der Vorsitz in einem Gesangverein).
Aber gerade dieses Auseinandersetzen , dieses Ringen um Verstehen macht ja den Menschen OS aus. Er begreift schon, dass W ihm einiges voraus hat an Reife, dass das Wissen, das OS mitgebracht hat, nicht alles ist. Und es äußert sich gerade in dem einen Satz, der für mich so ein bisschen der Kern des Kapitels ist :
"Ach, könnte ich Dir doch auch einmal etwas beibringen!"
Das macht er ja. Durch sein Beispiel ist W letztlich ja erst der geworden, der er war. Er wurde als Häuptlingssohn geboren, die Natur hat ihn mit reichen Gaben ausgestattet, Klekih Petra hat den Keim der Menschlichkeit in sein Herz gepflanzt, aber erst OS hat diesen Keim zur Blüte und schließlich zur Reife gebracht, durch sein Christsein, durch sein Vorbild.
Aber das konnte er ja damals noch nicht wissen. da war er ja noch der Lernende, der Annehmende.
Alte Menschen erzählen gern, das hat sich bis heute nicht geändert. Und wenn man ihnen zuhört, erfährt man viel Wissenswertes. W weiß das und er sagt, ein wenig auch im Scherz, dass er vielleicht auch gern erzählt, wenn er mal alt ist. Wir Leser wissen es ja, er wird nie viel erzählen dürfen, weil er nicht alt werden darf.
Liebe Catherine, W und OS sind noch sehr jung in Deinem Tagebuch. Ich hoffe, dabei bleibt es noch eine Weile, damit ich Dir und Deiner Geschichte noch ein wenig folgen kann.
Ich wünsche Dir einen schönen Urlaub. Bist Du da gelandet, wo meine Schwester auch war?
LGM
Antwort von CatherineK am 19.07.2019 | 20:08:09 Uhr
Hi Cath,
ich habe es schon eher gelesen, aber irgendwie fiel mir nichts ein, was ich dazu schreiben könnte. Nicht, dass das Kapitel so schlecht ist, aber ich habe bisher nicht den richtigen Anfang gefunden. Also entschuldige ich mich schon mal, wenn das nichts wird.
In New Mexico ist also Spätsommers und beschert den Bewohnern die letzten heißen Tage des Jahres. Ehrlich gesagt weiß ich nicht, ob ich sie beneiden soll oder nicht, denn den Sommer den wir bisher hier hatten, war von den Temperaturen her eigentlich schon zu heiß. Da war wirklich jede Kühlung Willkommen, weshalb Scharlih sich in die Pecos-Fluten gestürzt hat. Das kann man ihm nicht verdenken. Nun genießt er das Wetter, lässt sich von der Sonne trocknen und hängt seinen Gedanken nach.
Trotz des Wetters ist Intschu tschuna aufgebrochen, um „Verwandte“ zu besuchen, in Begleitung von nur zwei Kriegern und hat somit Winnetou das Kommando übertragen, der Scharlih eingeladen hat, ihn bei den Häuptlingspflichten zu begleiten, was dieser auch tut. Erfreulicherweise stand nichts besonderes an, weshalb es wirklich langweilig wurde. Keiner hatte ein Anliegen und so nutzen sie die Chance, sich zu unterhalten und ein wenig Sprachunterricht zu machen.
Als Scharlih dann eine Pause braucht, möchte Winnetou zu den Weiden gehen und nimmt den direkten Weg durchs Dorf. Er spricht mit dem ein oder anderen und für Winnetou macht es keinen Unterschied ob alt oder jung, am Rande des Dorfes oder in direkter Nachbarschaft zum Häuptling und auch dafür mögen sie ihn. Ganz am Rande des Dorfes erfährt Old Shatterhand dann, dass Winentou sich auch um die kümmert, die nicht mehr allein für sich Sorgen können, denn seit er und auch Old Shatterhand einen Bogen von diesem Krieger, der seit einem Jagdunfall nicht mehr laufen kann, benutzen, bestellen auch andere ihre Bögen bei ihm. Win-Win-Situation, denn der Krieger hat was zu tun und bekommt im Gegenzug für seine Arbeit Fleisch und andere Dinge, die er nicht mehr selber besorgen kann und die anderen bekommen einen sehr guten Bogen.
Auf der Weide untersucht Winnetou dann eine seiner hochtragenden Stuten, als Entschar Ko eilig zu ihnen gelaufen kommt, mit der Nachricht, dass ein Wachtposten ins Dorf zurück gekommen ist und meldet, dass er einen Trupp Kiowas entdeckt hatte und Til Lata nun einige Krieger beauftragt, Intschu-tschuna hinterher zu reiten, damit dieser zurück kommt. Erst als Winnetou dessen Redefluss unterbricht, wird ihm klar, dass er vermutlich zu weit gegangen ist.
Sie kehren zum Pueblo zurück und auf dem Dorfplatz fragt Winnetou den Wachtposten selbst, was er wann gesehen hat und weist Til Lata dann an, erst einmal die Wachen ums Dorf zu verdoppeln und anschließend zur Erkundung aufbrechen, während Entschar ko Intschu-tschuna folgen soll. Der Ältestenrat unterbricht Winnetou aber und will erst einmal eine Ratssitzung, ehe sie irgendwas entscheiden und zu Scharlihs Erstaunen stimmt Winnetou dem zu.
Also ziehen sie sich ins Ratszelt zurück, die Ältesten halten lange Reden, obwohl sie im Grunde genau das befürworten, was Winnetou eh schon angeordnet hatte. Die langen Reden und die Tatsache, dass Winnetou geduldig zuhört, raubt Old Shatterhand den letzten Nerv, denn durch diese Reden verlieren sie wertvolle Zeit. Nachdem der Rat also sein Ok gegeben und sich aufgelöst hat, wettert Scharlih ein wenig darüber, dass sie wertvolle Zeit verloren haben und das das ganze einfach nur ein großer Witz war und die Ältesten – salopp gesagt – einfach nur aufspielen wollten und er nicht verstehen könne, wie Winnetou so ruhig dabei bleiben konnte. Dieser fragt ihn, ob er ihm vorhin nicht zugehört hätte und erst dann wurde ihm klar, dass Til Lata und Entschar ko genau das gemacht haben, was Winnetou ihnen gesagt hatte, obwohl der Rat noch nicht getagt hatte und Winnetou genau deshalb so ruhig geblieben war.
Interessant ist, dass Old Shatterhand glaubt, dass die Mescalero bzw die Ältesten ihm nicht trauen, weil er ein Weißer ist. Du kannst aber niemandem trauen, den du nicht kennst. Und das ist das entscheidende. Weder die Ältesten noch der Diyin kennen ihn, denn ich vermute einfach, dass Old Shatterhand mehr Zeit in der Nähe der Häuptlings-Familie oder gleichaltrigen verbracht hat, als zu versuchen, mal mit dem Ältesten oder dem Diyin überhaupt zu reden. Klar, man sucht die Gesellschaft der Gleichaltrigen, weil man mit denen vermutlich mehr gemeinsam hat als mit den Eltern (oder deren Bekannten) oder gar den Großeltern, deshalb kann ich ihn durchaus verstehen. Aber um eine fremde Kultur kennen zu lernen und gerade wenn man vorhat, durchaus auch mal länger dort zu bleiben, sollte man sie kennen lernen und da gehören nun mal auch die Alten zu. Das bringt Scharlih wieder zum nachdenken, denn Winnetou versteht die Alten und ihren Anspruch darauf, aufgrund ihres Alters und ihrer Erfahrung gehört zu werden, was ihn zu einem guten Häuptling machen wird. Scharlih selber hadert damit und fragt sich, ob es nicht besser wäre, besagte Würde zurück zu geben. Andererseits würde er womöglich seine Freunde damit verletzten. Ja, ist nicht so einfach.
Am nächsten Morgen löste sich aber alles in Wohlgefallen auf, denn Til Lata kehrte zurück und berichtete, dass die Kiowa ohne Umweg in ihre Jagdgründe zurückkehren, aber dennoch hat er vorsorglich noch Leute zur Beobachtung zurück gelassen und auch Intschu tschuna kehrt mit seinen beiden Begleitern und Entschar ko am Abend wieder zurück.
Ging noch mal gut aus, für alle.
Aber das wird vermutlich nicht so bleiben – wäre auch irgendwie langweilig … obwohl auch mal eine Geschichte ohne Tote und Abenteuer vielleicht mal ganz schön wäre.
Und wenn ich jetzt so schaue, ist es doch länger geworden, als gedacht. Offenbar musste ich nur einmal den Anfang finden und schon ging es von allein.
Wir lesen uns.
ich habe es schon eher gelesen, aber irgendwie fiel mir nichts ein, was ich dazu schreiben könnte. Nicht, dass das Kapitel so schlecht ist, aber ich habe bisher nicht den richtigen Anfang gefunden. Also entschuldige ich mich schon mal, wenn das nichts wird.
In New Mexico ist also Spätsommers und beschert den Bewohnern die letzten heißen Tage des Jahres. Ehrlich gesagt weiß ich nicht, ob ich sie beneiden soll oder nicht, denn den Sommer den wir bisher hier hatten, war von den Temperaturen her eigentlich schon zu heiß. Da war wirklich jede Kühlung Willkommen, weshalb Scharlih sich in die Pecos-Fluten gestürzt hat. Das kann man ihm nicht verdenken. Nun genießt er das Wetter, lässt sich von der Sonne trocknen und hängt seinen Gedanken nach.
Trotz des Wetters ist Intschu tschuna aufgebrochen, um „Verwandte“ zu besuchen, in Begleitung von nur zwei Kriegern und hat somit Winnetou das Kommando übertragen, der Scharlih eingeladen hat, ihn bei den Häuptlingspflichten zu begleiten, was dieser auch tut. Erfreulicherweise stand nichts besonderes an, weshalb es wirklich langweilig wurde. Keiner hatte ein Anliegen und so nutzen sie die Chance, sich zu unterhalten und ein wenig Sprachunterricht zu machen.
Als Scharlih dann eine Pause braucht, möchte Winnetou zu den Weiden gehen und nimmt den direkten Weg durchs Dorf. Er spricht mit dem ein oder anderen und für Winnetou macht es keinen Unterschied ob alt oder jung, am Rande des Dorfes oder in direkter Nachbarschaft zum Häuptling und auch dafür mögen sie ihn. Ganz am Rande des Dorfes erfährt Old Shatterhand dann, dass Winentou sich auch um die kümmert, die nicht mehr allein für sich Sorgen können, denn seit er und auch Old Shatterhand einen Bogen von diesem Krieger, der seit einem Jagdunfall nicht mehr laufen kann, benutzen, bestellen auch andere ihre Bögen bei ihm. Win-Win-Situation, denn der Krieger hat was zu tun und bekommt im Gegenzug für seine Arbeit Fleisch und andere Dinge, die er nicht mehr selber besorgen kann und die anderen bekommen einen sehr guten Bogen.
Auf der Weide untersucht Winnetou dann eine seiner hochtragenden Stuten, als Entschar Ko eilig zu ihnen gelaufen kommt, mit der Nachricht, dass ein Wachtposten ins Dorf zurück gekommen ist und meldet, dass er einen Trupp Kiowas entdeckt hatte und Til Lata nun einige Krieger beauftragt, Intschu-tschuna hinterher zu reiten, damit dieser zurück kommt. Erst als Winnetou dessen Redefluss unterbricht, wird ihm klar, dass er vermutlich zu weit gegangen ist.
Sie kehren zum Pueblo zurück und auf dem Dorfplatz fragt Winnetou den Wachtposten selbst, was er wann gesehen hat und weist Til Lata dann an, erst einmal die Wachen ums Dorf zu verdoppeln und anschließend zur Erkundung aufbrechen, während Entschar ko Intschu-tschuna folgen soll. Der Ältestenrat unterbricht Winnetou aber und will erst einmal eine Ratssitzung, ehe sie irgendwas entscheiden und zu Scharlihs Erstaunen stimmt Winnetou dem zu.
Also ziehen sie sich ins Ratszelt zurück, die Ältesten halten lange Reden, obwohl sie im Grunde genau das befürworten, was Winnetou eh schon angeordnet hatte. Die langen Reden und die Tatsache, dass Winnetou geduldig zuhört, raubt Old Shatterhand den letzten Nerv, denn durch diese Reden verlieren sie wertvolle Zeit. Nachdem der Rat also sein Ok gegeben und sich aufgelöst hat, wettert Scharlih ein wenig darüber, dass sie wertvolle Zeit verloren haben und das das ganze einfach nur ein großer Witz war und die Ältesten – salopp gesagt – einfach nur aufspielen wollten und er nicht verstehen könne, wie Winnetou so ruhig dabei bleiben konnte. Dieser fragt ihn, ob er ihm vorhin nicht zugehört hätte und erst dann wurde ihm klar, dass Til Lata und Entschar ko genau das gemacht haben, was Winnetou ihnen gesagt hatte, obwohl der Rat noch nicht getagt hatte und Winnetou genau deshalb so ruhig geblieben war.
Interessant ist, dass Old Shatterhand glaubt, dass die Mescalero bzw die Ältesten ihm nicht trauen, weil er ein Weißer ist. Du kannst aber niemandem trauen, den du nicht kennst. Und das ist das entscheidende. Weder die Ältesten noch der Diyin kennen ihn, denn ich vermute einfach, dass Old Shatterhand mehr Zeit in der Nähe der Häuptlings-Familie oder gleichaltrigen verbracht hat, als zu versuchen, mal mit dem Ältesten oder dem Diyin überhaupt zu reden. Klar, man sucht die Gesellschaft der Gleichaltrigen, weil man mit denen vermutlich mehr gemeinsam hat als mit den Eltern (oder deren Bekannten) oder gar den Großeltern, deshalb kann ich ihn durchaus verstehen. Aber um eine fremde Kultur kennen zu lernen und gerade wenn man vorhat, durchaus auch mal länger dort zu bleiben, sollte man sie kennen lernen und da gehören nun mal auch die Alten zu. Das bringt Scharlih wieder zum nachdenken, denn Winnetou versteht die Alten und ihren Anspruch darauf, aufgrund ihres Alters und ihrer Erfahrung gehört zu werden, was ihn zu einem guten Häuptling machen wird. Scharlih selber hadert damit und fragt sich, ob es nicht besser wäre, besagte Würde zurück zu geben. Andererseits würde er womöglich seine Freunde damit verletzten. Ja, ist nicht so einfach.
Am nächsten Morgen löste sich aber alles in Wohlgefallen auf, denn Til Lata kehrte zurück und berichtete, dass die Kiowa ohne Umweg in ihre Jagdgründe zurückkehren, aber dennoch hat er vorsorglich noch Leute zur Beobachtung zurück gelassen und auch Intschu tschuna kehrt mit seinen beiden Begleitern und Entschar ko am Abend wieder zurück.
Ging noch mal gut aus, für alle.
Aber das wird vermutlich nicht so bleiben – wäre auch irgendwie langweilig … obwohl auch mal eine Geschichte ohne Tote und Abenteuer vielleicht mal ganz schön wäre.
Und wenn ich jetzt so schaue, ist es doch länger geworden, als gedacht. Offenbar musste ich nur einmal den Anfang finden und schon ging es von allein.
Wir lesen uns.
Antwort von CatherineK am 17.07.2019 | 22:08:51 Uhr
Wow - gefällt mir sehr gut, dieses Kapitel. Solch einen reflektierten Old Shatterhand hätte der gute alte Karl May niemals hingekriegt. ;-)
Antwort von CatherineK am 17.07.2019 | 21:43:05 Uhr
Liebe Catherine,
ich glaube, ich habe zu dem Tagebuch noch gar nichts geschrieben, obwohl ich alle Kapitel gelesen habe. Aber erst, als dein Projekt schon pausierte. Umso mehr freute es mich, als ich sah, dass es doch weiter geht.
Ich finde deine Idee faszinierend, zu erzählen, wie OS zu dem wurde, der er ist und wie sich die Freundschaft zwischen W und Os vertiefte. KM erwähnt seine Lehrzeit bei den Apachen ja nur im Nebensatz und bisher habe ich das einfach so hingenommen. Aber jetzt, wo du diese Zeit füllst, wird mir bewusst, was alles gefehlt hat.
In dem aktuellen Kapitel lässt du OS und damit auch den Leser erfahren, was es bedeutet, Häuptling zu sein, auch etwas , was ich bisher ohne groß darüber nachzudenken einfach so hingenommen habe. Aber du zeigst auf so einfühlsame und nachvollziehbare Weise auf, was alles dazu gehört und wie gut W für diese Rolle geeignet ist. Aber, und hier muss ich ganz furchtbar seufzen, du lässt den Leser auch erkennen, welche Opfer W bringen muss und welche Belastung dieses Amt für ihn bedeutet.
Obwohl du natürlich im KM-Kosmos bleibst, eröffnest du ganz neue Perspektiven und bereicherst diesen Kosmos damit.
Vielen Dank für das Tagebuch und besonders für dieses Kapitel.
Liebe Grüße
Arvara
ich glaube, ich habe zu dem Tagebuch noch gar nichts geschrieben, obwohl ich alle Kapitel gelesen habe. Aber erst, als dein Projekt schon pausierte. Umso mehr freute es mich, als ich sah, dass es doch weiter geht.
Ich finde deine Idee faszinierend, zu erzählen, wie OS zu dem wurde, der er ist und wie sich die Freundschaft zwischen W und Os vertiefte. KM erwähnt seine Lehrzeit bei den Apachen ja nur im Nebensatz und bisher habe ich das einfach so hingenommen. Aber jetzt, wo du diese Zeit füllst, wird mir bewusst, was alles gefehlt hat.
In dem aktuellen Kapitel lässt du OS und damit auch den Leser erfahren, was es bedeutet, Häuptling zu sein, auch etwas , was ich bisher ohne groß darüber nachzudenken einfach so hingenommen habe. Aber du zeigst auf so einfühlsame und nachvollziehbare Weise auf, was alles dazu gehört und wie gut W für diese Rolle geeignet ist. Aber, und hier muss ich ganz furchtbar seufzen, du lässt den Leser auch erkennen, welche Opfer W bringen muss und welche Belastung dieses Amt für ihn bedeutet.
Obwohl du natürlich im KM-Kosmos bleibst, eröffnest du ganz neue Perspektiven und bereicherst diesen Kosmos damit.
Vielen Dank für das Tagebuch und besonders für dieses Kapitel.
Liebe Grüße
Arvara
Antwort von CatherineK am 17.07.2019 | 21:01:57 Uhr
Liebe Catherine!
Solange ich denken kann, habe ich die grünen Bände immer in zwei Sorten eingeteilt: die (großartigen) aus der Ich-Perspektive und die (unzulänglichen) anderen. Erstere haben ein Kaleidoskop an Gefühlen in mir ausgelöst, haben mich ergriffen, letztere haben mich... unterhalten. Und so ist es kein Wunder, dass auch meine ersten eigenen Schreibversuche die „einzig wahre“ Sicht wieder aufgenommen haben...
Inzwischen sind bald drei Jahre vergangen und ich habe gelernt, dass auch personales Erzählen Vorteile, in manchen Fällen sogar die einzige Möglichkeit bietet, eine Geschichte vollumfänglich zu Papier zu bringen.
Du fragst dich wahrscheinlich spätestens jetzt, warum ich das alles in dieses Review schreibe ;-)
Die Antwort ist simpel: Weil dein Kapitel der beste Beweis dafür ist, wie und wo KMs OS-Perspektive das Schauen auf ein großes Ganzes verhindert hat.
Was bedeutet es, ein Häuptling zu sein?
Diese Frage steht im Zentrum des vorliegenden Textes – und ich muss zugeben, dass der Mayster sie sträflich vernachlässigt hat. Notgedrungen beschränkt er sich auf jene Äußerlichkeiten, die unser Scharlih von seiner Warte aus beobachten, aufnehmen und verarbeiten kann. Die Details müssen ihm verborgen bleiben, weil er sich in einer fremden Welt bewegt, die er wohl zu navigieren lernt, jedoch nicht in allen Details versteht.
Das sollte man ihm gar nicht vorwerfen. OS kämpft im Grunde mit dem üblichen Zusammenprall der Kulturen, der nur dann einigermaßen bewältigt wird, wenn man danach trachtet, sich im Neuen, Unbekannten aufzulösen. Du lässt deinen jungen Helden das am Ende erkennen, indem du ihn realitätsbewusst und ehrlich über sich selbst reflektieren lässt. Ja, er ist bereit sich einzubringen, sein Herz und seine Seele in diese neue Beziehung und ihr Umfeld zu stürzen – aber er will sich selbst, seine Werte und Ziele, nicht aufgeben.
Wer möchte ihm das verdenken?
Du entwickelst hier ein Geflecht, das Ws Status, Verantwortung und Zukunftsaussichten eindringlich beschreibt. Der Apache wurde in seine Aufgabe hineingeboren. Die Familie und vermutlich auch die Gemeinschaft haben ihn darauf vorbereitet, eine Wahl oder ein Mitspracherecht hatte er nie. Es ist ein interessanter Gedanke, dass ein Mann wie OS allein durch das ihm fehlende „Training“ nie zu einem zufriedenstellenden Anführer zu werden vermag. Ich bin mir nicht sicher, ob er in jedem Fall zutreffen muss.
Die Ereignisse des Kapitels bestätigen uns aber, dass die Apachen mit einem Glück gesegnet sind, nämlich der Gewissheit, einen weisen Anführer aufgezogen zu haben, der ihre Geschicke früher leiten wird, als sie in diesem Moment noch denken. Es gelingt W, alle Parteien zu befrieden und trotzdem zielführend zu handeln. Das ist eine Kunst, die sicher nicht jedem gegeben ist.
Ich denke nicht, dass es ein Fehler war, den jungen OS mit seiner Unzulänglichkeit, den Vorurteilen und Vorbehalten zu konfrontieren. Er sollte alle Seiten der neuen Umgebung kennenlernen, um tragfähige Entscheidungen über sein weiteres Leben treffen zu können. Dennoch verstehe ich, warum W sich irgendwie schuldig fühlt. Ich ahne, dass der Apache seinen neuen Blutsbruder auch ein Stück weit einfach für sein eigenes Seelenheil in diese Versammlung geholt hat...
Am Ende lässt du deinen OS den Konflikt, in den er unverhofft gestolpert ist, beiseite stellen. Ich halte das für klug. Es braucht noch viel Zeit und eine Menge Erfahrung, um die richtige Abzweigung auf dem persönlichen Weg zu finden. Und eines gilt es nie zu vergessen: OS hat nicht um das Amt gebeten, das er so plötzlich ausfüllen soll. Er hätte bestimmt auch ohne die Häuptlingswürde ein Blutsbruder sein können. IT hat ihn zum Oberhaupt gemacht und trägt meines Erachtens auch die Verantwortung dafür.
Zum Schluss meines Kommentars möchte ich gerne drei Stellen aus dem Text greifen, die mich berührt haben.
Zum einen wäre das der kleine, doch so inhaltsschwere Satz, der OS nach der Versammlung entfährt: „Plötzlich war mir übel.“ Der kommt ganz plötzlich und trifft wie ein Hammerschlag. Mich jedenfalls ;-) Mir erscheint er wie der Schlüssel, der die Tür zum Kulturclash öffnet...
„Könnte ich doch auch dich einmal etwas lehren“. Wo soll man da anfangen ;-)? Hier zeigst du ganz deutlich, wie sich die Ebenen im Laufe der Jahre verschoben haben. Als unsere Protagonisten sich begegneten, war W insgesamt so viel „kompetenter“, dass ein Vergleich zwischen den beiden kaum angebracht schien. Er teilt sein Wissen mit dem neuen Freund, welcher sich alle möglichen nützlichen Fertigkeiten mühelos aneignet. Dann bleibt Scharlih stehen, weil die anfänglichen Anstrengungen ausgereicht haben, um im Westen sozusagen „an die Spitze zu gelangen“. W aber muss sich strecken, immer weiter, denn die aufrührenden Zeiten verlangen es von ihm. Es ist ein anderes Ringen, ein Geistiges, Spirituelles – und erst der Tod beendet seinen Kampf und das Aufnehmen eben jener Lehren, mit denen OS dem Bruder das Leben erträglicher gestaltete.
„Wer weiß, vielleicht werde ich auch so sein, wenn ich einmal alt bin.“ Ach... Ich bin mir sicher, dass noch viele Kommentatoren diesen Satz zitieren werden, denn er ist herzzerreißend. Weil wir erstens wissen, dass W nie alt werden durfte – und weil wir zweitens begreifen, dass auch die sich wandelnde Welt mit all ihrer Gewalt unserem Häuptling ein Altern in der Tradition seiner Vorväter wahrscheinlich unmöglich gemacht hätte. Du hast hier den Schluck-Faktor meisterhaft in einer Bemerkung versteckt, die fast im Vorbeigehen gemacht wird – und dafür bewundere ich dich.
Liebe Catherine, das soll es von meiner Seite aus gewesen sein. Ich denke, andere werden noch Vieles sagen, was ich unerwähnt gelassen habe.
Ich wünsche dir einen schönen Urlaub.
Zorbi
Solange ich denken kann, habe ich die grünen Bände immer in zwei Sorten eingeteilt: die (großartigen) aus der Ich-Perspektive und die (unzulänglichen) anderen. Erstere haben ein Kaleidoskop an Gefühlen in mir ausgelöst, haben mich ergriffen, letztere haben mich... unterhalten. Und so ist es kein Wunder, dass auch meine ersten eigenen Schreibversuche die „einzig wahre“ Sicht wieder aufgenommen haben...
Inzwischen sind bald drei Jahre vergangen und ich habe gelernt, dass auch personales Erzählen Vorteile, in manchen Fällen sogar die einzige Möglichkeit bietet, eine Geschichte vollumfänglich zu Papier zu bringen.
Du fragst dich wahrscheinlich spätestens jetzt, warum ich das alles in dieses Review schreibe ;-)
Die Antwort ist simpel: Weil dein Kapitel der beste Beweis dafür ist, wie und wo KMs OS-Perspektive das Schauen auf ein großes Ganzes verhindert hat.
Was bedeutet es, ein Häuptling zu sein?
Diese Frage steht im Zentrum des vorliegenden Textes – und ich muss zugeben, dass der Mayster sie sträflich vernachlässigt hat. Notgedrungen beschränkt er sich auf jene Äußerlichkeiten, die unser Scharlih von seiner Warte aus beobachten, aufnehmen und verarbeiten kann. Die Details müssen ihm verborgen bleiben, weil er sich in einer fremden Welt bewegt, die er wohl zu navigieren lernt, jedoch nicht in allen Details versteht.
Das sollte man ihm gar nicht vorwerfen. OS kämpft im Grunde mit dem üblichen Zusammenprall der Kulturen, der nur dann einigermaßen bewältigt wird, wenn man danach trachtet, sich im Neuen, Unbekannten aufzulösen. Du lässt deinen jungen Helden das am Ende erkennen, indem du ihn realitätsbewusst und ehrlich über sich selbst reflektieren lässt. Ja, er ist bereit sich einzubringen, sein Herz und seine Seele in diese neue Beziehung und ihr Umfeld zu stürzen – aber er will sich selbst, seine Werte und Ziele, nicht aufgeben.
Wer möchte ihm das verdenken?
Du entwickelst hier ein Geflecht, das Ws Status, Verantwortung und Zukunftsaussichten eindringlich beschreibt. Der Apache wurde in seine Aufgabe hineingeboren. Die Familie und vermutlich auch die Gemeinschaft haben ihn darauf vorbereitet, eine Wahl oder ein Mitspracherecht hatte er nie. Es ist ein interessanter Gedanke, dass ein Mann wie OS allein durch das ihm fehlende „Training“ nie zu einem zufriedenstellenden Anführer zu werden vermag. Ich bin mir nicht sicher, ob er in jedem Fall zutreffen muss.
Die Ereignisse des Kapitels bestätigen uns aber, dass die Apachen mit einem Glück gesegnet sind, nämlich der Gewissheit, einen weisen Anführer aufgezogen zu haben, der ihre Geschicke früher leiten wird, als sie in diesem Moment noch denken. Es gelingt W, alle Parteien zu befrieden und trotzdem zielführend zu handeln. Das ist eine Kunst, die sicher nicht jedem gegeben ist.
Ich denke nicht, dass es ein Fehler war, den jungen OS mit seiner Unzulänglichkeit, den Vorurteilen und Vorbehalten zu konfrontieren. Er sollte alle Seiten der neuen Umgebung kennenlernen, um tragfähige Entscheidungen über sein weiteres Leben treffen zu können. Dennoch verstehe ich, warum W sich irgendwie schuldig fühlt. Ich ahne, dass der Apache seinen neuen Blutsbruder auch ein Stück weit einfach für sein eigenes Seelenheil in diese Versammlung geholt hat...
Am Ende lässt du deinen OS den Konflikt, in den er unverhofft gestolpert ist, beiseite stellen. Ich halte das für klug. Es braucht noch viel Zeit und eine Menge Erfahrung, um die richtige Abzweigung auf dem persönlichen Weg zu finden. Und eines gilt es nie zu vergessen: OS hat nicht um das Amt gebeten, das er so plötzlich ausfüllen soll. Er hätte bestimmt auch ohne die Häuptlingswürde ein Blutsbruder sein können. IT hat ihn zum Oberhaupt gemacht und trägt meines Erachtens auch die Verantwortung dafür.
Zum Schluss meines Kommentars möchte ich gerne drei Stellen aus dem Text greifen, die mich berührt haben.
Zum einen wäre das der kleine, doch so inhaltsschwere Satz, der OS nach der Versammlung entfährt: „Plötzlich war mir übel.“ Der kommt ganz plötzlich und trifft wie ein Hammerschlag. Mich jedenfalls ;-) Mir erscheint er wie der Schlüssel, der die Tür zum Kulturclash öffnet...
„Könnte ich doch auch dich einmal etwas lehren“. Wo soll man da anfangen ;-)? Hier zeigst du ganz deutlich, wie sich die Ebenen im Laufe der Jahre verschoben haben. Als unsere Protagonisten sich begegneten, war W insgesamt so viel „kompetenter“, dass ein Vergleich zwischen den beiden kaum angebracht schien. Er teilt sein Wissen mit dem neuen Freund, welcher sich alle möglichen nützlichen Fertigkeiten mühelos aneignet. Dann bleibt Scharlih stehen, weil die anfänglichen Anstrengungen ausgereicht haben, um im Westen sozusagen „an die Spitze zu gelangen“. W aber muss sich strecken, immer weiter, denn die aufrührenden Zeiten verlangen es von ihm. Es ist ein anderes Ringen, ein Geistiges, Spirituelles – und erst der Tod beendet seinen Kampf und das Aufnehmen eben jener Lehren, mit denen OS dem Bruder das Leben erträglicher gestaltete.
„Wer weiß, vielleicht werde ich auch so sein, wenn ich einmal alt bin.“ Ach... Ich bin mir sicher, dass noch viele Kommentatoren diesen Satz zitieren werden, denn er ist herzzerreißend. Weil wir erstens wissen, dass W nie alt werden durfte – und weil wir zweitens begreifen, dass auch die sich wandelnde Welt mit all ihrer Gewalt unserem Häuptling ein Altern in der Tradition seiner Vorväter wahrscheinlich unmöglich gemacht hätte. Du hast hier den Schluck-Faktor meisterhaft in einer Bemerkung versteckt, die fast im Vorbeigehen gemacht wird – und dafür bewundere ich dich.
Liebe Catherine, das soll es von meiner Seite aus gewesen sein. Ich denke, andere werden noch Vieles sagen, was ich unerwähnt gelassen habe.
Ich wünsche dir einen schönen Urlaub.
Zorbi
Antwort von CatherineK am 17.07.2019 | 20:52:11 Uhr
Liebe Cathrine, wie sehr ich mich über das Kapitel freue, glaubst du gar nicht.
Doch jetzt bin ich beruhigter, wo es weiter geht.
Danke für das schöne neue Kapitel.
Wünsche dir einen schönen Urlaub, erhol dich gut und bring neue Ideen mit.
LG
Onlyknow3
Doch jetzt bin ich beruhigter, wo es weiter geht.
Danke für das schöne neue Kapitel.
Wünsche dir einen schönen Urlaub, erhol dich gut und bring neue Ideen mit.
LG
Onlyknow3
Antwort von CatherineK am 17.07.2019 | 20:25:29 Uhr