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Autor: Pitschu
Review 1 bis 1 (von 1 insgesamt):
20.03.2017 | 16:10 Uhr
Hi Pitschu,

nachdem ich vor ein paar Tagen (eher Wochen) das Abenteuer von Nivis gelesen habe, habe ich mich jetzt mal aufgerafft und ein Review geschrieben – welches länger geworden ist, als ursprünglich beabsichtigt. Ich hoffe es ist hilfreich und nicht zu ausschweifend.

Anfangs bin ich immer recht skeptisch, wenn ich eine Geschichte, die aus der ersten Person Singular geschrieben ist, lese, da dies normalerweise nicht so meins ist. Jedoch hat sich schnell herausgestellt, dass meine Skepsis bei deiner Geschichte unbegründet war. Dein Schreibstil ist flüssig und gut lesbar. Es fiel mir beim Lesen leicht, mich in Nivis hineinzuversetzen und die Welt aus seinen Augen zu sehen – die du wirklich gut beschreibst (die Welt nicht die Augen).

Zu Beginn wird der Leser direkt mit einem sehr großen Widerspruch in Nivis konfrontiert: er ist ein Firnelf, lebt im kalten Norden Aventuriens und hasst Schnee. Ein sehr schöner Einstieg. Das macht Lust auf mehr. Man erfährt ansonsten nicht viel über den Elfen, außer, dass er diszipliniert ist und sein eigenes Befinden dem der Sippe unterordnet. Diese Disziplin und Selbstkontrolle wird gerade dann besonders deutlich als er Meilna den Gnadenstoß gibt. Nach diesem Schicksalsschlag macht er sich auf nach Süden zu dem „Freund in der grünen Heide“. Allerdings stellt sich mir hier die Frage, wer dieser Freund denn ist, den Nivis scheinbar zu kennen scheint?
Im zweiten Teil trägst du noch dicker mit den Elfenklischees auf – und das ist gut! Die Art, wie sich die Elfen vor der Höhle unterhalten haben, wirkte befremdlich. So spricht doch kein Mensch! Richtig, es sind ja auch keine. Es fällt leicht die Sprache mit einem inneren Singsang zu lesen; genau so müssen Elfen sprechen. Kaum kommt er im warmen Süden an, meckert Nivis in einem Monolog über die Menschen und stellt klar, dass Elfen einfach viel besser sind (obwohl deren Hochkultur schon lange untergegangen ist und diese nun zurückgezogen in Höhlen/ auf Bäumen/ usw. hausen – der übliche Widerspruch). Sehr schön zu lesen ist ebenso das klischeehafte Unverständnis der Elfen gegenüber Geld, den kleinen Münzkuchen aus Metall.
Aber kaum hat er sich über die Menschen ausgelassen, wird Nivis Ansicht durch den Jäger Peterus revidiert/ erweitert. Es werden Gemeinsamkeiten gefunden und der Elf lernt den Menschen zu schätzen.
Doch dann kommt eine weitere Charaktereigenschaft von Nivis zu tragen: seine Ungeduld und Ungestümtheit. Getrieben von einer bekannten Melodie stolpert er über ein Orkdorf und greift dieses im Alleingang an. Und wie durch ein Wunder muss Nivis es nur mit einem Ork aufnehmen. Diese Auseinandersetzung ist spannend und äußerst lebendig erzählt. Es stellt sich heraus, das Nivis gut, aber nicht perfekt ist – er muss zu einem Trick greifen, um den Ork zu besiegen. Die restlichen Orks (?) wurden schon von dem Kopfgeldjäger und Halbelfen Mection besiegt. Dies scheint sehr wenig für ein großes Dorf mit „unzähligen kleinen Hütten“, aus denen „dunkler Rauch empor [steigt]“, was ein Zeichen ist, dass die Hütten bewohnt sind, zu sein. Aber vielleicht sind alle Orks kollektiv auf der Jagd oder einem Überfall gewesen und haben die Feuer angelassen. Außerdem bereut Nivis das entstandene Blutvergießen. Sehr merkwürdig, da er den Orks ja die Tür eingetreten hat. Anderseits muss das nicht für Elfen merkwürdig sein, nur weil es für Menschen merkwürdig scheint – Elfen denken und handeln halt anders.
Zusammen mit dem Halbelfen geht es dann in ein Menschendorf zu dem Vater des Halbelfen, welcher ihm die Richtung zu einer Elfensippe weist. Die Hinweise auf die Unterschiede zwischen Menschen und Elfen wirken natürlich und alles andere als störend. Sehr gut!
Nivis geht anschließend alleine zu der Elfensippe. Er begegnet dem „Freund in der grünen Heide“ (glaube ich). Hier fällt ein Unterschied in der Motivation des Elfen auf. Von Meilna wurde er aufgefordert, nach Süden zu gehen. Bis her las es sich so, als würde er mit der Reise ihren letzten Wunsch erfüllen. Jetzt spricht Nivis von Heimatlosigkeit und der Suche nach einem neuen zu Hause. Das ist im Nachhinein nachvollziehbar, da seine Sippe überfallen wurde, aber nicht von Anfang an deutlich. Allerdings hat er dann doch die anderen Überlebenden, denen er am Höhleneingang begegnet ist, zurückgelassen – obwohl sie von so einer tiefen Freundschaft verbunden sind?
Nivis wird von Florandus als Gast aufgenommen. Die Beschreibungen der Waldelfensippe, des Wohnbaumes und des gemeinsamen Abends sind super. Es fällt leicht sich das Treiben der Sippe und die Atmosphäre vorzustellen.
Unter den Waldelfen findet Nivis auch seinen Lebenswillen wieder – den er wann verloren hat? Bestimmt mit dem Überfall auf seiner Sippe, allerdings hast du nicht erwähnt, dass ihn der Überfall derart schlimm getroffen hat – man kann seinen hastigen Aufbruch als eine Art Flucht vor den Ereignissen sehen, jedoch sehe ich da keinen verlorenen Lebenswillen.
Nach ein paar Tagen macht er sich auf zu seinem Menschenfreund – dem Jäger Peterus. Es geht nach Gareth – der größten Stadt im Mittelreich. Aber mittlerweile kommt Nivis recht gut mit den Disharmonien der Menschen klar, da er sie recht gut filtern kann, um Peterus schnell zu finden: bei einer Weide, die von Häusern eingekesselt ist – ein sehr schönes Bild. Doch bevor er ihm zum Essen einladen kann wird er gestört.
Die Überschrift „[Spoilers ahead]“ weißt auf den Beginn eines Abenteuers hin? Wenn ja, kenne ich es nicht – unsere Gruppe war noch nicht in Gareth, dementsprechend kann ich nicht sagen, was du erfunden hast und was das Abenteuer vorgibt. Eine Sache ist mir nämlich aufgefallen. Nivis kommt zu einem Tempel, der „größer und stärker verziert“ ist, als andere Tempel – es handelt sich demnach nicht um ein kleines Gotteshaus. Es erscheint merkwürdig, dass er als Ungläubiger und/ oder als Elf die heiligen Hallen ungestört durchsuchen kann, direkt nachdem sie verwüstet worden sind. Und selbst wenn noch niemand von diesem Überfall mitbekommen hat: am nächsten Tag, als er den Ort des Geschehens erneut aufsucht, sollte die Tat auf jeden Fall bemerkt worden sein – und das wurde sie, schließlich echauffieren sich Priester über die beiden Elfen, tun aber nichts gegen die Störenfriede. Außerdem ist mir nicht klar geworden, warum Nivis dieser Überfall derart mitnimmt (abgesehen von der dunklen Aura).
Schließlich offenbart Florandus, was gestohlen wurde: eines der legendären schwarzen Augen, welches schnell zurückgeholt werden muss. Und wie es bei Abenteuern so üblich ist, hat ein mysteriöser Mann einen Hinweis.

Deine Geschichte ist hier als Oneshot ausgewiesen, aber trotzdem hoffe ich, dass es noch weiter geht. Denn ich finde Nivis ist ein sehr gelungener Charakter mit Stärken und Schwächen, die nach und nach offenbart werden. Er schafft es einen großen Schicksalsschlag zu überwinden und neuen Mut zu finden. Mit der Zeit überwindet/ erweitert er seine überhebliche Ansicht über die Menschen und findet sogar einen guten Freund unter ihnen. Du schaffst es sehr gut die Welt der Elfen lebendig und befremdlich darzustellen, ohne, dass es für den Leser zu kompliziert wird. Darüber hinaus ist dein Schreibstil sehr flüssig und gut lesbar. Mir sind ein paar Rechtschreibfehler und ein paar mehr Zeichenfehler aufgefallen, allerdings bin ich selber so einer, der irgendwann seine eigenen Fehler einfach nicht mehr findet. Sie stören aber keineswegs den Lesefluss. Und die Geschichte mit dem schwarzen Auge verspricht spannend zu werden. Also bitte, lass mich mehr von Nivis lesen (Außerdem ist die Schneeflocke noch nicht in der Wüste angekommen. Im Moment ist sie noch im Wald :P).

Viele liebe Grüße
Antruso

Antwort von Pitschu am 20.03.2017 | 18:45 Uhr
Hi Anrtuso

Erstmal danke für diese doch sehr positive und ausführliche Rückmeldung. (ERSTES REVIEW YAY)

Zum einen muss ich hier kurz anmerken dass das [Spoiler ahead] nur für meine eigene Gruppe gilt und sich auf keinerlei offizielle Abenteuer bezieht, dies werde ich wohl auch gleich in die Kurzbeschreibung packen, habs nur irgendwie bisher verpeilt hehe...

Jetzt aber zurück zu dir.
Jaaa die Geschichte war erst als Drabble gemacht um den Hintergrund von Nivis zu erklären und wurde von mir nur aus Langeweile und Lust am Charakter weitergeschrieben und dies auch über einen größeren Zeitraum hinweg. Daher können mal ein oder zwei Unstimmigkeiten wie mit der Motivation vorkommen. Sobald die Geschichte abgeschlossen ist werde ich da nochmal drübergucken und diese so gut wie möglich ausbessern.
Auch die Tempel-Szene werde ich wirklich nochmal überarbeiten müssen, da hab ich wohl in meiner Elfen-Euphorie zu wenig auf die Menschen geachtet.

Oh ja meine alten Freunde die Rechtschreib- und Zeichenfehler werde ich wohl nie los, aber so lange die die Geschichte nicht zu stark beeinflussen können die sich ruhig hinten anstellen.

Zuallerletzt muss ich dir eine Freude machen, denn ja die Geschichte wird weitergehen, aber trotzdem nicht über den OneShot-Status hinaus wachsen, dafür hängt mein Kopf zu sehr an einer anderen Geschichte.

Sorry für die etwas kurze Antwort, hätte gerne mehr geschrieben aber ich weiß einfach nicht was...
LG Pitschu
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