Reviews: Fanfiction
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/ Krabat
/ Abschied (OS)
Inhalt ist versteckt.
Autor: Il Re dei Ladri
Reviews 1 bis 4 (von 4 insgesamt) für Kapitel 1:
Was für ein trauriger One-Shot. Ruhe in Frieden, Tonda.
Mimi
Mimi
Antwort von Il Re dei Ladri am 02.11.2018 | 15:44 Uhr
Deine Geschichte hat mich sehr berührt -- die Traurigkeit und Zärtlichkeit, mit der Juro Tonda wäscht und für die Beerdigung vorbereitet ebenso wie die Begegnung zwischen Juro und Lyschko. Du triffst den Ton beider Charaktere sehr gut: den des wirklichen Juro ebenso wie den, den er als seine Maske verwendet, und auch Lyschkos aggressive Vorwärtsverteidigung, mit der er sich vor Verletzungen zu schützen versucht.
Ich habe die Geschichte jetzt schon dreimal gelesen und werde es bestimmt wieder tun. Dein "Abschied" passt natürlich auch besonders gut zum Jahreswechsel ...
Ich habe die Geschichte jetzt schon dreimal gelesen und werde es bestimmt wieder tun. Dein "Abschied" passt natürlich auch besonders gut zum Jahreswechsel ...
Antwort von Il Re dei Ladri am 04.01.2017 | 21:39 Uhr
Das ist so traurig. Juro spielt allen etwas vor und Lyschko auch.
Juro, der arme Juro, der seine Freunde an den Tod verliert, tut mir so leid.
*schluchz*
Mimi
Juro, der arme Juro, der seine Freunde an den Tod verliert, tut mir so leid.
*schluchz*
Mimi
Antwort von Il Re dei Ladri am 06.04.2015 | 11:54 Uhr
Hallo Jule !
Deine Geschichte passt. Sie gefällt mir vor allem deshalb, weil sie von Preußler nichts wegnimmt und nichts hinzudichtet, das nicht mit seinem Buch vereinbar wäre.
Juros Gedanken über seine Rolle und das Grauen des alljährlichen Menschenopfers, hast Du gut herausgearbeitet. So kann ich mir Juro wirklich vorstellen. Menschen in solchen ausweglosen Lebenssituationen entwickeln die sonderbarsten Strategien, um seelisch wenigstens einigermaßen damit fertig zu werden und nicht völlig in den Wahn abzudriften.
Die Gedankengänge werfen ein helleres Licht auf Juros Charakter als Preußler es getan hat. Das ist nur möglich, in dem man, so wie Du hier, die Erzählperspektive wechselt. Oder Juro hätte seine Gedanken Krabat erzählen müssen. Das hätte sogar in Preußlers drittes Jahr gepasst; in eins der nächtlichen Treffen zwischen Krabat und Juro.
Was Lyschko betrifft, so frage ich mich, ob Du ihm nicht ein wenig zu viel Selbstreflektion zutraust. Im folgenden Absatz beschreibst Du sehr schön die Unterschiede:
Zitat:
„Er ist nur ein Schauspieler, genau wie ich. Mit dem Unterschied, dass ich nur für die anderen spiele und er zu einem großen Teil für sich selbst. Während ich nur alle anderen glauben lasse, dumm wie Bohnenstroh zu sein, möchte er auch sich selbst vormachen, dass er hart und böswillig und unantastbar ist. Weil er ansonsten vielleicht zerbricht.“
Jemand, der so handelt, wie Du Lyschko hier beschreibst, ist sich meiner Meinung nach nicht so klar bewusst, dass er sich selbst etwas vormacht. Lyschko tut, was er tut, weil er überzeugt ist, es tun zu müssen.
Zitat:
„Danke, Tonda“, höre ich ihn flüstern. „Für alles, was du für mich getan hast. Und bitte verzeih, dass ich so ein Ekel bin, aber ich kann nicht anders. Verstehst du das? Ich kann nicht aus meiner Haut.“
Jemand, der nicht aus seiner Haut kann, handelt zwanghaft. Lyschko dagegen handelt berechnend – in allen Situationen, in denen er sich beim Meister anbiedert und seine Mitgesellen verpfeift. Um Lyschko hier glaubhafter zu machen, könntest Du sein „Ich kann nicht aus meiner Haut“ ersetzen durch „Ich gehe hier sonst vor die Hunde.“ Oder „Sonst bin ich der nächste, der hier liegt.“ Das würde der von Juro vermuteten Verzweiflung bei Lyschko entsprechen.
Zu Deinem Schreibstil:
Ich bin gleich zu Anfang über ein Fremdwort gestolpert, das mir nicht in die Zeit der Geschichte (Anfang 18. Jahrhundert) passt: „routiniert“. Man könnte es durch „gewohnheitsmäßig“ ersetzen. Es gibt noch ein paar weitere Fremdwörter.
Als nächstes stolperte ich über die unzähligen unvollständigen Sätze, denen entweder das Subjekt oder das Prädikat oder sogar beides fehlt. Dann aber habe ich mich in die Geschichte hineingelesen und mir wurde klar: Es sind ja Juros Gedanken, die Du hier aufschreibst – in der Ich-Form. Wer denkt schon in vollständigen deutschen Sätzen? Und damit war das Problem vom Tisch. Ja, wenn Du alles in vollständigen Sätzen formuliert hättest, würde das sogar zu gestelzt wirken.
Zwischen viele vollständige Sätze dagegen setzt Du nur ein Komma oder ein „und“. Dadurch sind ein paar Mehrzeiler entstanden, die um der Lesbarkeit willen nicht nötig sind.
Viele Grüße,
Gringo
Deine Geschichte passt. Sie gefällt mir vor allem deshalb, weil sie von Preußler nichts wegnimmt und nichts hinzudichtet, das nicht mit seinem Buch vereinbar wäre.
Juros Gedanken über seine Rolle und das Grauen des alljährlichen Menschenopfers, hast Du gut herausgearbeitet. So kann ich mir Juro wirklich vorstellen. Menschen in solchen ausweglosen Lebenssituationen entwickeln die sonderbarsten Strategien, um seelisch wenigstens einigermaßen damit fertig zu werden und nicht völlig in den Wahn abzudriften.
Die Gedankengänge werfen ein helleres Licht auf Juros Charakter als Preußler es getan hat. Das ist nur möglich, in dem man, so wie Du hier, die Erzählperspektive wechselt. Oder Juro hätte seine Gedanken Krabat erzählen müssen. Das hätte sogar in Preußlers drittes Jahr gepasst; in eins der nächtlichen Treffen zwischen Krabat und Juro.
Was Lyschko betrifft, so frage ich mich, ob Du ihm nicht ein wenig zu viel Selbstreflektion zutraust. Im folgenden Absatz beschreibst Du sehr schön die Unterschiede:
Zitat:
„Er ist nur ein Schauspieler, genau wie ich. Mit dem Unterschied, dass ich nur für die anderen spiele und er zu einem großen Teil für sich selbst. Während ich nur alle anderen glauben lasse, dumm wie Bohnenstroh zu sein, möchte er auch sich selbst vormachen, dass er hart und böswillig und unantastbar ist. Weil er ansonsten vielleicht zerbricht.“
Jemand, der so handelt, wie Du Lyschko hier beschreibst, ist sich meiner Meinung nach nicht so klar bewusst, dass er sich selbst etwas vormacht. Lyschko tut, was er tut, weil er überzeugt ist, es tun zu müssen.
Zitat:
„Danke, Tonda“, höre ich ihn flüstern. „Für alles, was du für mich getan hast. Und bitte verzeih, dass ich so ein Ekel bin, aber ich kann nicht anders. Verstehst du das? Ich kann nicht aus meiner Haut.“
Jemand, der nicht aus seiner Haut kann, handelt zwanghaft. Lyschko dagegen handelt berechnend – in allen Situationen, in denen er sich beim Meister anbiedert und seine Mitgesellen verpfeift. Um Lyschko hier glaubhafter zu machen, könntest Du sein „Ich kann nicht aus meiner Haut“ ersetzen durch „Ich gehe hier sonst vor die Hunde.“ Oder „Sonst bin ich der nächste, der hier liegt.“ Das würde der von Juro vermuteten Verzweiflung bei Lyschko entsprechen.
Zu Deinem Schreibstil:
Ich bin gleich zu Anfang über ein Fremdwort gestolpert, das mir nicht in die Zeit der Geschichte (Anfang 18. Jahrhundert) passt: „routiniert“. Man könnte es durch „gewohnheitsmäßig“ ersetzen. Es gibt noch ein paar weitere Fremdwörter.
Als nächstes stolperte ich über die unzähligen unvollständigen Sätze, denen entweder das Subjekt oder das Prädikat oder sogar beides fehlt. Dann aber habe ich mich in die Geschichte hineingelesen und mir wurde klar: Es sind ja Juros Gedanken, die Du hier aufschreibst – in der Ich-Form. Wer denkt schon in vollständigen deutschen Sätzen? Und damit war das Problem vom Tisch. Ja, wenn Du alles in vollständigen Sätzen formuliert hättest, würde das sogar zu gestelzt wirken.
Zwischen viele vollständige Sätze dagegen setzt Du nur ein Komma oder ein „und“. Dadurch sind ein paar Mehrzeiler entstanden, die um der Lesbarkeit willen nicht nötig sind.
Viele Grüße,
Gringo
Antwort von Il Re dei Ladri am 08.01.2015 | 23:03 Uhr