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Autor: Mirfineth
Review 1 bis 1 (von 1 insgesamt) für Kapitel 130:
17.10.2021 | 20:20 Uhr
Liebe Vicky!
Den Abschied im Spital hast du wunderbar geschrieben.

Das wird eine Freundschaft fürs Leben bleiben, und doch sind es 2 so unterschiedliche Männer, die das Schicksal zusammengewürfelt hat.
Damien kehrt in sein altes Leben zurück,
für Jeremy wird es die größere Umstellung, denn Spital war ihm nun vertraut.
Lieben Gruß.
R ღ

Antwort von Mirfineth am 28.01.2022 | 14:33 Uhr
Viele herzliche Grüße ins ferne Österreich! <3
Jetzt beantworte ich noch deine Reviews zu den letzten veröffentlichten Kapiteln von „Blindgänger“, dann habe ich alle deine Reviews beantwortet, die noch vom Jahr 2021 „übriggeblieben“ waren. ;-)
Es war mir wichtig, dass Jeremy und Damien gleichzeitig aus dem Krankenhaus entlassen werden – einerseits natürlich, wie du schon sehr gut erkannt hast, damit sich keiner der beiden an einen neuen Zimmergenossen gewöhnen muss, und andererseits, weil es einfach schöner ist, wenn die beiden diesen Lebensabschnitt gemeinsam beenden und gemeinsam in einen neuen Lebensabschnitt starten können. David Behre (siehe die Links am Ende von Kapitel 51) ist nach elf Wochen aus dem Krankenhaus entlassen worden, von daher ist es durchaus im Rahmen des Realistischen, dass Damien nach zehn Wochen aus dem Krankenhaus entlassen wird. Und was Jeremy betrifft – der hätte theoretisch schon vor geraumer Zeit entlassen werden können, aber vermutlich hat das Krankenhauspersonal irgendwie „vergessen“, ihn zu entlassen… *grins*
Damien kann ohne größere Schwierigkeiten und Probleme in das Leben zurückkehren, welches er vor seinem Unfall geführt hat. Seinem Beruf kann er auch mit Unterschenkelprothesen weiterhin nachgehen, und auch seine Frau und seine Kinder kann er trotz seiner Behinderung weiterhin versorgen. Natürlich muss er noch ein paar Wochen lang an Krücken gehen und an einer ambulanten Physiotherapie teilnehmen, aber im Grunde genommen wird sein Leben in Zukunft dasselbe sein wie vor dem Unfall. Etwaige Schwierigkeiten und Probleme, die sich aus seiner Behinderung ergeben, wird Damien in seiner unerschütterlich optimistischen Art und Weise zu bewältigen wissen, davon bin ich überzeugt. Hin und wieder jammert Damien zwar auch mal über sein Schicksal, aber so lange er in der Lage ist, sich selbst aus eigener Kraft aus solchen seelischen Tiefpunkten zu befreien, ist alles gut.
Jeremy und Damien werden selbstverständlich auch nach ihrer Entlassung aus dem Krankenhaus weiterhin miteinander in Kontakt bleiben, und es sieht ganz danach aus, als habe sich zwischen den beiden Zimmergenossen wirklich eine Freundschaft fürs Leben entwickelt. Auch wenn die beiden sehr unterschiedlich in nahezu allen Bereichen ihres Lebens sind, können sie trotzdem gut miteinander befreundet sein (siehe die Aussage von Damien in Kapitel 84). Manchmal „würfelt“ uns das Schicksal mit Menschen zusammen, die ganz anders sind als wir selbst, und dennoch stimmt zwischen uns und diesen Menschen die Chemie auf Anhieb… :-) <3
Was Jeremy betrifft, so muss er nach seiner Entlassung aus dem Krankenhaus im Gegensatz zu Damien quasi bei Null anfangen. Er muss fast alles, was er für das Leben braucht, wie ein kleines Kind wieder von neuem erlernen. Nahezu jeder Handgriff wird für ihn unangenehm und ungewohnt sein, wenn er dabei nichts mehr sehen kann. Zähneputzen, ein Butterbrot schmieren, einen Computer benutzen, Kaffee kochen, seine Oberhemden auf Kleiderbügel hängen, seine Manschettenknöpfe zuknöpfen, Fleisch und Gemüse kleinschneiden… Jeremy wird feststellen, dass er plötzlich seine liebe Not mit ganz alltäglichen Handlungen hat und dass alles sehr viel länger dauert, wenn man es ohne Augenlicht machen muss. Das wird noch eine große Umstellung für ihn…
Dies wird auch dadurch zusätzlich erschwert, dass Jeremy alleine wohnt. Nicolas und Matthew und Mrs Courteney können nicht ununterbrochen auf ihn aufpassen – die meiste Zeit des Tages muss er ganz alleine in seinem ziemlich großen Haus zurechtkommen, ohne etwas sehen zu können. Du hast natürlich Recht damit, dass es besser wäre, wenn Jeremy einen Mitbewohner oder eine Mitbewohnerin hätte – aber wer sollte das sein? Nachdem Jeremy nun drei Jahre lang (also nach dem Tod seiner Eltern) komplett alleine gewohnt hat, wäre er vermutlich damit überfordert, sich seinen Haushalt mit einer anderen Person teilen zu müssen (siehe die Aussage von Xerenade in Kapitel 118). Vielleicht wird Jeremy irgendwann einmal, wenn er genug vom Alleinsein hat, mit einer Partnerin zusammenwohnen, aber fürs Erste wird er weiterhin alleine wohnen – und ich denke ehrlich gesagt nicht, dass er sich besonders einsam fühlen und deswegen die Träume von Xerenade umso mehr herbeisehnen wird, denn er kann ja jederzeit seine Umgebungspersonen anrufen, wenn er Gesellschaft braucht.
Von daher ist es wirklich das Beste, wenn Jeremy so schnell wie möglich die TAB kontaktiert, deren Visitenkarte Dr Williac ihm gegeben hat. Von den dortigen Mitarbeitern wird Jeremy alles lernen, was er braucht, um sich in seinem eigenen Haushalt und in seinem gesamten Alltagsleben zurechtzufinden. Wenn er immerzu übt und trainiert und sich nicht entmutigen lässt, dann wird er es schaffen, auch als blinder Mensch alleine zu wohnen. In meinem persönlichen sozialen Umfeld gibt es übrigens auch mehrere blinde und hochgradig sehbehinderte Menschen, die alleine wohnen, und das funktioniert wunderbar. :-)
Ich kann sehr gut nachvollziehen, dass du Jeremys Meinung über behinderte Menschen als schockierend empfindest. Leider hatte Jeremy vor seiner Erblindung einen sehr schlechten Charakter, was behinderte Menschen betrifft. Doch weil alles auf der Welt irgendeinen Sinn hat und nichts ohne Grund geschieht, so hatte auch Jeremys Erblindung einen Sinn, nämlich, dass er seine menschenverachtenden und diskriminierenden Ansichten ablegt. Dadurch, dass er selbst zu einem dieser behinderten Menschen geworden ist, ist er langsam aber sicher sozusagen „geläutert“ worden.
Die erotischen Träume, die Jeremy von Xerenade hat, sind für mich als Autorin eine Art „Übung“, weil ich selbst aufgrund meiner Asexualität grottenschlecht im Schreiben von erotischen Szenen bin. Ich habe jedoch den Ehrgeiz, meine Fähigkeiten auf diesem Gebiet verbessern zu wollen, und flechte deshalb hin und wieder diese erotischen Träume in die Geschichte ein. Im weiteren Verlauf der Geschichte wird es auch noch die eine oder andere relativ explizite Sexszene geben. Hoffentlich muss ich dann das Rating der Geschichte nicht auf P18 hochschrauben… *grins grins*
Nun haben Jeremy und Damien also voneinander und vom Krankenhaus Abschied genommen, sind von ihren Angehörigen abgeholt worden und können endlich nach Hause gehen. Ich finde es sehr bewegend, wie die beiden einander im Krankenzimmer umarmt haben.
Du darfst gespannt sein, was Jeremy nun erwarten wird, wenn er wieder in seine eigenen vier Wände zurückkehrt. ;-)
Ich wünsche dir und deinen Familienmitgliedern ein schönes Wochenende mit wenig Stress und viel Sonnenschein. *Umarmung* Alles Gute und bis zum nächsten Kapitel,
deine Vicky
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